Solanum xanthocarpum
syn: S. surattense Burm., S. luteum, S. villosum, Kaņţakārī, Vārtākī, Nidigdhikā, Schrad & Wendl Gelbbeeriger Nachtschatten, Zottiger N., Die ganze Pflanze gilt als „giftig“ Familie: Solanaceae Hindi: Katai(khuadda), Ringni, Satyanasi. Malayalam: Kantankattiri. Sanskrit: Kaņţakārī, Nidigdhikā, Vārtākī. Tamil: Kandangattari. Telugu: Pinna-Mulaka, Tibetisch: Kanta ka r(i), Bya-ghri, Ksu-tra. Verbreitung: Überall auf dem indischen Subkontinent, auf trockenen Plätzen als Unkraut, an Straßenrändern und Unland. Botanik: Eine dornige, bis hellgrüner, dauerhafter Strauch, mit verholzenden Stängeln, mit gezackt wachsenden Zweigen, die bis nahe an den Boden wachsen, überall mit starken, geraden, harten, spitzigen, hellgelben bis weißlichen Stacheln versehen. Die an Stielen sitzenden Blätter sind fingernervig, oval gezackt/gelappt, bis über 20 cm lang, ledrig, dünn. Die fünfblättrigen blauen, violetten und weißen Blüten sitzen in kleinen Gruppen auf Trugdolden an den Stängeln und Blattstielen. Die Früchte sind unbehaarte, runde, hängende, gelbe bis weiße, grüngeäderte Beeren im Blütenkelch. Die Samen sind zahlreich, klein, länglich, glatt und gelbbraun. Verwendete Teile: Die ganze Pflanze. Eigenschaften: Die Pflanze ist bitter, ätzend, erwärmend, wurmtreibend, entzündungshemmend, schmerzstillend, verdauungsfördernd, appetitanregend, magenfreundlich, reinigend, schleimlösend, abführend, anregend, harntreibend, verjüngend, menstruationsfördernd und aphrodisierend. Verwendung: Die Pflanze ist hilfreich bei vermehrtem Wind (Vāta) und Schleim (Kapha), Verwurmung, Zahnkaries, Entzündungen, Gelenkschmerzen, Blähungen, Magen- DarmKoliken, Verstopfung, Verdauungsstörungen, Magersucht, Lepra, Hauterkrankungen, Bluthochdruck, rheumatischer Arthritis, Fieber, Harnsteinbildung, Husten, Bronchitis, Rachenkatarrh, Schluckauf,Atemnot,Ausbleiben der Regelblutung, Menstruationsschmerzen, Hexenschuss, Hämorrhoiden, Herzschwäche, Nasen- Rachen- Entzündung, Epilepsie und Katarrh. Solanum xanthocarpum ist Bestandteil der Kanīya (hrasva, laghu) Pañcamula: Die „Kleinen Fünf Wurzeln” oder „Kleine Fünfheit” Bŗhati, Solanum indicum, Indische Giftbeere, Kanţakārī, Solanum xanthocarpum, Zottiger Nachtschatten, Pŗşniparņī, Uraria lagopoides, und Gokşura, Tribulus terrestris, Burzeldorn. Damit ist Kanţakārī auch Bestandteil der Dasamūla, der „Zehn Wurzeln“. (siehe Appendix)
Kaņţakārī
Verbreitung Botanik
Verwendete Teile Eigenschaften
Verwendung
Aus dem Aşţānga Hŗdayam
Uterus reinigen
Sārīra Sthāna, Kapitel II - 10 Geht das Embryo ab, soll die Frau möglichst viel starken Alkohol trinken um den Uterus zu reinigen und Schmerzen zu vermeiden. Dann soll sie trocken Peyā mit Laghu Pāncamūla einnehmen. Peyā: Reisschleim, Laghu Pāncamūla: Die fünf leichten Wurzeln: Bŗhati, Kanţakārī, Śāliparņi, Pŗşniparņī, Gokşura.
Cikitsita Sthāna, Kapitel III - 3½ bis 4½ -
Husten durch Wind
Entstand Husten durch Wind, verabreiche man ein Prastha Ghee mit je dreißig Pala Dekokt von Gudūcī und Kaņţakārī. Dieses medizinische Ghee facht auch das Verdauungsfeuer an. Gudūci: Tinospora cordifolia, Kaņţakārī: Solanum xanthocarpum,
- 23½ bis 25½ Vāstūka, Vāyasī, Kāsaghna, Sunişaņņaka, frische oder getrocknete Früchte und Blätter von Kaņtakāri und Rettich, Sesamöl u.a., Milchspeisen, mit Zuckerrohrsaft, Melasse, geronnener Milch, fermentiertem Reisswasser oder Sirup aus sauren Früchten zubereitete Speisen und fermentierte Getränke verabreiche man dem Patienten(bei Husten durch Wind). Vāstūka: Chenopodium album Linn., Weißer Gänsefuß, Vāyasī: Solanum nigrum, Schwarzer Nachtschatten, Kāsaghna: Cassia occidentalis, Sunisanna(ka): Marsilea minuta, Kleiner Kleefarn, Kaņţakārī: Solanum xanthocarpum,
- 59 bis 63½ -
Schleimkrankheiten
Kaņţakārī Seite 33
Das Dekokt aus einem Ādhaka Wurzeln, Früchten und Blättern von Kaņţakārī, ein Prastha Ghee, eine Paste aus gleichen Teilen Balā, Vyoşa, Vidañga, Śaţhī, Dādima, Sauvarcalā, Yavakcitraka, Rddhi, Mŗdvīkā, Cavyā, Varśābhū, Durālabhā, Amlavetasa, Sŗñgi, Tāmalakī, Bhārñgi, Rāsnā und Goksuraka werden gekocht, um daraus medizinisches Ghee zu bereiten. Diese Rezeptur hilft bei allen Arten von Husten, Atembeschwerden und Schluckauf. Sie heißt Kaņţakārī- Ghee und heilt alle Krankheiten, die aus Kapha entstehen. Ādhaka: 2,912 Kg, Praşrta: 91 Gramm, Kaņţakārī: Solanum xanthocarpum, Balā: Sida cordifolia, Malve, Vyoşa: Die drei scharfen Substanzen: Marica, Nāgara und Pippali. Vidañga: Emblica ribes, Amlika- Beeren, Sāthi: Hedychum spicatum, Ähriger Schmetterlingsingwer, Dādima: Punica granatum, Granatapfel, Sauvarcalā: Sochal Salz, Yavakcitraka: Ätzkali aus Gerste, Rddhi: syn:Vrddhi, Sphaeranthus indicus Linn., Mŗdvīka: Vitis vinifera, Echter Weinstock, Weintraube, Cavyā: Wurzel von Piper brachystachyum Wall., Wilder Pfeffer, Varşabhū: syn:
Punarnava, Boerhavia procumbeus Wiesenbärenklau- Variante, Durālabhā: Alhagi pseudalhagi, Kameldorm (Manna), Amlavetasa: Rumex vesicarius, Indischer Sauerampfer, Sŗñgī: Pistacia integerrima, Pistazie, Tāmalakī: Phyllanthus amarus Schumach. et Thonn. Bittere Blattblüte, Bhārñgī: Clerodendrum serratum, Losstrauch, Rāsnā: Inula racemosa, Alant, Gokşura: Tribulus terrestris, Burzeldorn.
- 176 Bohnensuppe mit Kaņţakārī- Saft und Gewürzen, die man durch Āmalaki- Saft sauer gemacht hat, ist die beste Medizin für jede Art von Husten. Kaņţakārī: Solanum Amblabeeren,
xanthocarpum,
Cikitsita Sthāna, Kapitel V:
Āmalaki:
Phyllanthus
emblika,
Husten Amblabaum,
- 35 und 36 -
Bei Heiserkeit wende man eine Nasaltherapie, Inhalation und ähnliche Therapien zusätzlich an. Sind Heiserkeit und Husten durch Wind entstanden, lasse man nach der Mahlzeit warmes medizinisches Ghee trinken, das mit frischem Kāsamarda- Saft, Vārtāki und Mārkava zubereitet wurde. Oder Ghee mit Ārtagala- Saft.
Husten, Heiserkeit
Kāsamarda: Cassia Sophora, Kassie, Senna. Vārtākī: syn: Kaņţakārī, Solanum xanthocarpum, Mārkava: syn: Bhrñga, Eclipta alba Hassk., syn: E.erecta, E. marginata, Ārtagala: syn: Sahacāra, Barleria cristata, Barlerie, Philippinen-Veilchen,
Cikitsita Sthāna, Kapitel VIII: - 85½ bis 87½ Man trinke während des Essens oder danach Wein mit Zucker oder Guda, Sīdhu, Buttermilch, Tuşodaka, Arişţa oder Mastu, oder mit etwas Dhānyakā gekochtes Wasser, oder Wasser mit etwas Dhanyāka und Śuņţhī oder mit Kaņţakāri, um die Bewegung vom Wind und Stuhl zu fördern.
Guda: Sauermilch mit Melasse, Sīdhu: Zuckerrohrwein, Tuşodaka: Saures Getränk aus Gerstenhülsen, nicht fermentiert, Ārista: Fermentiertes Getränk mit Dekokt als Basis, (...)
Stuhl und Wind fördern
Kaņţakārī Seite 34
Mastu: Der wässrige Teil des Quarks, Molke oder Quark, gesäuerte Milch. Dhānyakā: syn. Dhānakā, Dhānya, Dhañvana, Kustumburu, Coriandrum sativum, Koriander, Śuņţhī: syn: Nāgara, Mahauşadha, Zingiber officinale, Ingwer, Kaņţakārī: Solanum xanthocarpum, Gelbbeeriger, Zottiger Nachtschatten,
- 115½ bis 117 -
Schmerzen, Blutung
Pulver von Yavāni, Iñdrayava, Pāţhā, Bilva, Śuņţhī, Rasāñjana hilft bei Schmerzen, die durch Wind entstanden sind und bei starker Blutung. Oder Ghee mit Dugdhikā und Kaņţakārī. Oder Ghee mit Dhātakī, Rodhra, Kuytaja- Rinde und – Früchten und Uţpala. Oder mit Keśara, Yavakśāra und Dādima- Saft. Yavāni: syn: Yavānaka, Trachyspermum ammi, Indischer Kümmel, Iņdrayava: syn: Kuţajabīja, Iñdrahvaya, Samen von Hollarhena antidysenterica Wall., Kurchi, Pāţhā: Cissampelos pareira, Falsche Pareirawurzel, Bilva: Aegale marmelos, Belbaum, Śuņţhī: syn: Nāgara, Mahauşadha, Zingiber officinale, Ingwer, Rasāñjana: Berberis aristata, Begrannte Berberitze. Dugdhikā: syn: Dugdbinika, Euphorbia hirta Linn., syn: E. capitata, E. pilulifera, Pillenwolfsmilch, Kaņţakārī: Solanum xanthocarpum, Gelbbeeriger, Zottiger Nachtschatten, Dhātaki: syn: Dhatupuşpi, Woodfordia floribunda Salesb.,syn: W. fruticosa (Linn.) Kurz, Rodhra: Symplocos crataaegoides Buch., Rechenblume, Saphirbeere, Kuţaja: syn: Vrkşaka, Hollarhena antidysenterica, Kurchi, Utpala: Nymphea stellata, Willd., syn: Euryale ferox Salesb., und Anneslea spinosa, Stern-Seerose, Keśara: Mesua ferrea, Gaugauholz(blüte), Yavakşāra: Alkali aus Gerstenspelzen, Dādima: Punica granatum, Granatapfel.
- 145 bis 148 -
Hämorrhoiden
Ein Tula Pūtikaraņja- Rinde, je zwei Tulā Citraka und Kañţakārī verkoche koche man in drei Drona Wasser auf ein Viertel und filtere es ab. Nach dem Abkühlen gebe man hinzu: hundert Pala Guda, je ein Pala fein pulverisierte Trijāta, Trikaţu, Grañthika, Dādima, Aśmabedha, Purā, Puşkaramūla, Dhānya, Cavyā, Hapuşā, Ārdrakā und Lavetasa. Zudem zwanzig Pala Honig, Drākşā- und Bījapurna- Früchte, Ārdraka und nach Belieben Zuckerrohrstücke. Die Flüssigkeit gebe man in einen Topf, der innen mit Ghee bestrichen wurde und lasse sie einen Monat lang ruhen. Dieses Pūtikaraņja Cukra wirkt wie eine Säge auf Hämorrhoiden, führt hervorragend ab, heilt Blutarmut, Blähbauch, Erkrankungen der Milz, Darmerweiterung, Nierensteine und Harnverhalten. Pūtika (ranja): syn. Kaņtakī, sanskrit: “dornig” Caesalpinia bonducella, Caesalpinie, Citraka: Plumbago zeylanica, Bleiwurz, Kaņţakārī: Solanum xanthocarpum, syn: S. surattense Burm., S. luteum, S. villosum, Gelbbeeriger, Zottiger Nachtschatten, Droņa: 12,288 Kg (Liter), Pala: 45,5 Gramm, Guda: Sauermilch mit Melasse, Tulā: 4,550 Kg, Trijātaka: Dreiergruppe, bestehend aus Twak, Cinnamomum zeylanicum, Ceylon-Zimtbaum, Patra, Cinnamomum tamala, Zimtbaum-Art und Elā, Elettaria cardamomum, Malabar-Kardamom, Trikatu: Die drei scharfen Substanzen: Marica, Nāgara und Pippali, Grañthi(ka): syn: Pippalīmūla Die Wurzel von Pippali, Piper longum, Langer Pfeffer, Dādima: Punica granatum, Granatapfel, Asmabheda: syn: Pāşānabhēda, Rotula aquatica, syn: Rhabdia lycioides sensu C.B.Clarke, non Mart., Droge sind die Wurzeln. Purā: syn: Guggulu, Kapitel X: Commiphora, Indische Myrrhe, Balsamodendron- Wurzel, Puşkara(mūla): (Wurzel) Nelumbo nucifera, Indische Lotusblume, Dhānya: syn. Dhānakā, Dhānyakā, Dhañvana, Kustumburu, Coriandrum sativum, Koriander, syn: Kaliander, Klanner, Schwindelkraut, Stinkdill, Warzendill, Cavyā: syn: Cavicā, Tejovati, Piper brachystachyum Wall., Wilder Pfeffer, Hapuşā: Juniperus communis, Zwergwacholder, Ārdraka: syn: Pippali, Kana, Piper longum, Langer Pfeffer in grünem Zustand.
- 63½ bis 65 Bida-, Saiñdhava- und Uşaka Lavana, Yavasūkakşāra, Saptalā, Kaņţakārī und Citraka verbrenne man zu Asche, löse es in Wasser auf und filtere es sieben mal. Ein halbes Ādhaka davon vermenge man mit einem Ādhaka Ghee und koche dies. Man nimmt es ein, um das Verdauungsfeuer anzufachen. Bei Erkrankungen des Zwölffingerdarmes, deren Ursache in allen Dośās gemeinsam liegt, wende man Pañcakarma entsprechend der körperlichen Verfassung des Patienten an.
Verdauungsfeuer
Bida: Schwarzes alkalisches Salz aus Exkrementen, Ūşaka: Steppensalz, Saiñdhava: Steinsalz, Yavasūkakşāra: Alkali aus Gerstenspelzen, Saptala: Acaica concinna, Akazie, Kaņţakārī: Solanum xanthocarpum, syn: S. surattense Burm., S. luteum, S. villosum, Gelbbeeriger, Zottiger Nachtschatten, Citraka: syn: Vahni, Plumbago zeylanica, Bleiwurz, Ādhaka: 2,912 Kg, Pañcakarma: Die fünf Reinigungstherapien: Brechmittel, Einlauf, Dekokt- Klistier, Fett- Klistier und Niesmittel.
Cikitsita Sthāna, Kapitel XI:
-9-
Ist Schleim die Ursache des Harnverhaltens, therapiere man mit Brechmitteln, Schwitzkuren, verabreiche Speisen mit scharfen, stechenden und erhitzenden Eigenschaften, sowie Gerste und Buttermilch.
Harnverhalten
- 10 bis 13 Pulver von Śūkşma Elā trinke man in Wein oder Saft der Dhatrifrucht gelöst, oder man verrühre Asche aus Sārasa- Knochen, Śvadamşţrā- Pulver, Elā und Vyoşā mit Honig und Kuhurin. Oder frischen Kaņţakāri- Saft mit Honig. Śūkşma Elā: „śūkşma“ bedeutet „klein“ Elettaria cardomomum, syn: Amomum cardamomum, Malabarkardamome, Kardamom, Dhātrī(phala): syn: Āmlaka, Phyllanthus emblika L., Amblabaum, Amblabeeren, Sārasa: Vogel, Ardea sibirica, Śvadamşţrā: Tribulus terrestris, Burzeldorn, Vyoşa: syn: Trikaţu, Die drei scharfen Substanzen: Marica, Nāgara und Pippali, Kaņţakārī: Solanum xanthocarpum, Gelbbeeriger, Zottiger Nachtschatten,
Kaņţakārī Seite 36
- 21 -
Blasensteine
Eine Paste aus Gañdharvahasta- Wurzeln, Bŗhatī, Vyāghrī, Gokşuraka und Ikşuraka nimmt man mit süßer Buttermilch ein, um Blasensteine zu zerbrechen. Gandharvahasta: syn: Urubūka, Ricinus communis, Rizinus, Wunderbaum, Bŗhati: syn: Simhī, Solanum anguivi, syn: S., indicum, Indische Giftbeere, Vyāghrī: Solanum xanthocarpum, syn: S. surattense Burm., S. luteum, S. villosum, Gelbbeeriger, Zottiger Nachtschatten, Gokşura: syn: Trikaņţaka, Śvadamşţrā, Tribulus terrestris, Burzeldorn, Ikşu(raka): Saccharum officinarum, Zuckerrohr.
- 35 -
Blasenkrankheiten
Dekokt der Bŗhatyādi Gruppe, aber mit der doppelten Menge Gokşura, mit Milch oder Ghee, heilt alle Krankheiten der Blase. Bŗhatyādi Gaņa: Gruppe, bestehend aus Bŗhati: syn: Simhī, Solanum anguivi, syn: S., indicum, Indische Giftbeere, Kaņţakārī: Solanum xanthocarpum, Gelbbeeriger, Zottiger Nachtschatten, Puşkara(mūla): (Wurzel) Nelumbo nucifera, Indische Lotusblume, Bhārñgī: syn: Phaņjī, Clerodendrum serratum, Losstrauch, Sāţhi: Hedychum spicatum, Ähriger Schmetterlingsingwer, Sŗñgī: Pistacia integerrima., syn: Karkaţa, Pistazie, Dhañvana: syn: Dhanavañga, Dhanuŗvŗkşā, Grewia tiliifolia Vahl., Falsa. Iñdrayava: syn: Iñdravrkşa, Kuţaja, Samen von Vrkşaka, Hollarhena antidysenterica, Kurchi, Paţola: Trichosanthes dioica, Schlangenhaargurke, und Kaţurohini: syn: Sakulādani, Katukā rohini, Picrorhiza kurroa, Lavendelheide,
Cikitsita Sthāna, Kapitel XVI: - 23½ bis 29½ -
Rasajana
Kaņţakārī Seite 37
Jeweils die gleiche Menge Kuţaja, Triphalā, Nimba, Paţola, Ghana und Nāgara verkocht man in Wasser auf ein Viertel. Je acht Pala Śilajatu und weißen Zucker löst man in oben genanntem Dekokt zehn, zwanzig oder dreißig mal auf. Cikitsita Sthāna Dann gibt man je ein Pala Tvakśīrī, Pippalī, Dhātrī, Sŗñgī, Früchte und Wurzel von Kaņţakārī, etwas Trijātaka und drei Pala Honig zum o.g. Dekokt und drehe daraus Pillen die ein Karsa wiegen. Man nehme diese täglich nüchtern oder nach der Mahlzeit ein und trinke dazu Granatapfelsaft, Milch, Hühnerbrühe, warmes Wasser, Reiswein oder Āsava. Diese Pillen heilen Anämie, Lepra, Fieber, Milzleiden, Bronchitis, Hämorrhoiden, Rektalfisteln, Herzkrankheiten, Blasenkrankheiten, schlechten Geruch des Samens, Verdauungsstörungen, Schwindsucht, künstliche Vergiftung, Blähbauch, Husten, übermäßige Monatsblutung, Blutgalle, Wassersucht, Darmtumore und Halskrankheiten. Sie harmonisieren die Doşās und schenken Gesundheit. Kuţaja: syn: Vrkşaka, Kaliñga, Hollarhena antidysenterica, Kurchi, Triphalā: syn: Śreştha, Die drei Myrobalanen Haritaki, Terminalia chebula, Chebulische Myrobalane, Malaki, Terminalia arjuna, Weiße Myrobalane und Vibhitaki, Terminalia bellirica Roxb., Belerische Myrobalane, Nimba: syn: Mahāpicumañda, Melia azadirachta Linn., Indischer Zederachbaum, Neemoder Nimbaum, Paţola: Trichosanthes dioica, Schlangenhaargurke, Ghana: Cyperus rotundus, Knolliges Zyperngras, Nāgara: Zingiber officinale Linn., Ingwer, Silājatu: Bitumen, Steinharz, Tvakşīrī: syn: Tugākśīrī, Dvakśīrī, Vamsarocanā, Bambusmanna, Pippalī: Piper longum, Langer Pfeffer, Dhātrī(phala): syn: Āmlaka, Phyllanthus emblika L., Amblabaum, Amblabeeren. Sŗñgī: Pistacia integerrima., syn: Karkaţa, Pistazie, Kaņţakārī: Solanum xanthocarpum, Zottiger Nachtschatten, Trijātaka: Dreiergruppe, bestehend aus Twak, Cinnamomum zeylanicum, Ceylon-Zimtbaum, Patra, Cinnamomum tamala, Zimtbaum-Art und Elā, Elettaria cardamomum, Malabar-Kardamom, Karşa: 11,375 Gramm, Āsava: Fermentiertes Getränk, meist mit Frischsaft als Basis.
a,
Cikitsita Sthāna, Kapitel XIX:
- 19 und 20 -
Mit Dekokt und Verreibung von je einem Picu Triphalā, Trikaţu, Kaņţākārī, Kaţukā, Kumbhā, Nikumbhā, Rājavŗkşā, Vacā, Ativişā, Agnika und Pāţhā, einem Pala frischem Snuhi- Saft und einem Prastha Ghee stellt man Mahāvajraka Ghee her. Es eignet sich bestens als befeuchtendes Reinigungsmittel bei Personen mit hartem Stuhl und heilt Aussatz, Bleichsucht, Milzerkrankungen, Hodenvergrößerung, Blasenstein und schwer heilbare Darmtumore.
Mahāvajraka Ghee
Picu: syn: Karşa, 11,375 Gramm, Triphalā: syn: Śreştha, Die drei Myrobalanen Haritaki, Terminalia chebula, Chebulische Myrobalane, Malaki, Terminalia arjuna, Weiße Myrobalane und Vibhitaki, Terminalia bellirica Roxb., Belerische Myrobalane, Trikatu: syn: Tryūşaņa, Die drei scharfen Substanzen: Marica, Nāgara und Pippali, Kaņţakārī: Solanum xanthocarpum, syn: S. surattense Burm., S. luteum, S. villosum, Gelbbeeriger, Zottiger Nachtschatten, Katukā(rohini): syn: Sakulādani, Kaţurohini, Picrorhiza kurroa, Lavendelheide, Kumbha: Operculina turpethum, Indian Jalap, Nikumbha: syn: Dantī, Baliospermum montanum, syn: B. axillare, Droge: Wurzeln, Rājavrkşa: syn: Śamyaka, Caturaņgula, Cassia fistula, Röhren-Cassie, Vacā: syn: Śadgrañthā, Acorus calamus, Kalmus, Ativişā: syn: Prativişā, Aconitum heterophylium, Vielblättriger Eisenhut, Wolfshut, Agni(kā): syn: Citraka, Plumbago zeylanica, Bleiwurz, Pāţhā: Cissampelos pareira, Falsche Pareirawurzel, Pala: 45,5 Gramm, Snuhī: Mahavrkşa, Euphorbia nerrifolia L., Oleander- Wolfsmilch.
Kapitel XXI:
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- 58 bis 61 Pañcatikta Guggulu Ghee
Je zehn Pala Nimba, Amŗtā, Vŗşa, Paţola und Kaņţakārī verkocht man in einem Droņa Wasser auf ein Achtel. Dazu gibt man ein Prastha Ghee und je ein Picu Verreibung von Pāţhā, Vidañga, Suradāru, Gajopakulyā, Kşāra Dvaya, Ingwer, Niśā, Miśī, Cavyā, Kusţhā, Sakŗalatā, Marica, Vatsaka, Dīpyakā, Agni, Rohiņī, Āruşkara, Vaca, Kaņamūla, Mañjişţhā, Ativişā, Gift und Yavāni, sowie fünf Pala gereinigtes Guggulu. Dieses Pañcatikta Guggulu Ghee nehme man täglich ein, um schwere Winderkrankungen, selbst in den Gelenken, Knochen und Mark zu heilen, aber auch Aussatz mit den selben Eigenschaften, Nebenhöhlen- Geschwüre, maligne Tumore, Rektalfisteln, Tuberkulose der Halslymphknoten, alle Erkrankungen oberhalb der Schultern, Darmgeschwüre, Hämorrhoiden, Diabetes, Schwindsucht, Appetitlosigkeit, Atemnot, Schnupfen, Husten, Ödeme, Herzerkrankungen, Anämie, Vergiftung, Abszess und Gicht. Nimba: Melia azadirachta Linn., Indischer Zederachbaum, Amŗtā: Tinospora cordifolia, Herzblättriger Mondsame, Vŗşa: syn Vāsaka, Adhatoda vasaka, Justizie, Zimmerhopfen, Paţola: Trichosanthes dioica, Schlangenhaargurke, Kaņţakārī: Solanum xanthocarpum, syn: S. surattense Burm., S. luteum, S. villosum, Gelbbeeriger Nachtschatten, syn: Zottiger N. Drona: 11,648 Kg (Liter), Prastha: 728 Gramm, Picu: syn: Karşa, 11,375 Gramm, Pāţhā: Cissampelos pareira, Falsche Pareirawurzel, Vidañga: Emblica ribes, Amlika- Beeren, Suradāru: Cedrus deodara, Zedernholz, Gajopakulyā: syn: Gajapippalī, Ibhapippalī, Piper chaba Hunter., Wilder Pfeffer. Kşāra dvaya: Yavakşāra, Ätzkali aus Gerstenspelzen, und Bida, Schwarzes alkalisches Salz aus Exkrementen, Niśa: Curcuma longa, Gelbwurzel, Kurkuma, Miśī: Foeniculum vulgare, Fenchel, Cavyā: Chavica sphaerostachya Miq., P. chaba Hunter., (chaba = Pfeffer), Wilder Pfeffer. Kuştha: Saussurea costus, Alpenscharte, Sakŗalakā: syn Indravallī, Cardiospermum halicacabum Linn., Ballonwein, Herzsame, Marica: Piper nigrum, Schwarzer Pfeffer, Vatsaka: Hollarhena antidysenterica Wall. ex DC, Kurchi, Dīpyakā: syn: Ajamodā, Apium graveolens L., Echter Sellerie, Agni(kā): syn: Citraka, Plumbago zeylanica, Bleiwurz, Rohiņī: syn: Sakulādani, Kaţurohini, Picrorhiza kurroa, Lavendelheide, Aruşkara: Semecarpus anacordium, Ostindischer Tintenbaum. Vacā: syn: Śadgrañthā, Acorus calamus, Kalmus, Kaņāmūla: syn: Pippalīmūla, Wurzel von Piper longum, Langer Pfeffer, Mañjiştha: syn: Rakta, Vikasā, Rubia cordifolia Linn. Ostasiatischer Krapp, Färberwurzel, Ativişā: syn: Prativişā, Aconitum heterophylium, Vielblättriger Eisenhut, Wolfshut, Yavāni: syn: Yavānaka, Trachyspermum ammi, Indischer Kümmel., Pala: 45,5 Gramm, Guggulu: syn: Purā, Commiphora mukul, Indische Myrrhe.
Uttara Sthāna, Kapitel II: - 58½ bis 60 – Kind erbricht Milch
Erbricht ein Kind jedes Mal die getrunkene Milch, lasse man es den Saft der beiden Vārtākī lecken und Pulver von Pañca Lavaņa, Kŗmijit, Pāribhadraka. Oder die Asche von Vyoşā, Haare und Haut vom Stachelschwein, Igel, Eidechse, Bär oder Pfau. Beide Vārtākī: Solanum Melongena, Aubergine, und Solanum xanthocarpum, Kaņţakārī, Zottiger Nachtschatten. Pañca Lavaņa: Die fünf Salze, Audbhida: Wüstensalz, Ūşaka: Steppensalz, Sauvarcalā: Sonchal-Salz, Sāmudra: Meersalz, Saiñdhava: Steinsalz, Romaka: „Römisches Salz“. Krimijit: syn: Vidañga, Krimihara, Krimiripu, Emblica ribes, Amlika- Beeren, Pāripadhraka: Erythrina variegata L., oder E. indica Korallenbaum. Vyoşa: syn: Trikaţu, die drei scharfen Substanzen: Marica, Nāgara und Pippali.
Weitere Anwendungen Unani und Tibbi Wassersucht
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Verabreicht wird bei Fieber, Husten, Asthma, Blähungen, Schwindsucht, Herzschwäche, Brustschmerzen, Gonorrhö und Wassersucht zwei bis vier Esslöffel des Ganzpflanzen- Dekoktes oder einen halben bis zwei Teelöffel Frischsaft. Als starkes harntreibendes Mittel bei Wassersucht verabreiche man 25 Gramm des Frischsaftes mit der selben Menge Anantamla- Saft (Hemidesmus indicus) zusammen mit Buttermilch.
Den Saft der Blätter mit schwarzem Pfeffer verabreiche man bei Rheuma. Äußerlich wendet man die Verreibung von Blättern an, um Schmerzen zu lindern. Die Wurzeln sind besonders wertvoll als auswurffördernde, harntreibende, fiebersenkende und schmerzstillende Arznei. Man verabreicht sie bei Husten, Harnverhalten, Blasensteinen, Wassersucht, Schwindsucht, Asthma, fiebrigem Katarrh, als Dekokt, Pillen oder Pulver. Die Wurzel wird auch bei Schlangenbissen verwendet. Das Wurzeldekokt mit Pippalī (langem Pfeffer, Piper longum) und Honig verabreicht man bei Husten und Katarrh. Bei Hustenkrämpfen verabreiche man Wurzeldekokt mit Steinsalz und Stinkasant (Asa foetida) Bei Fieber Wurzeldekokt mit Ingwer und Chirettkraut oder Wurzeldekokt mit Wurzeln der Tinospora cordifolia, (Herzblättriger Mondsame). Um Erbrechen zu kontrollieren, verabreiche man einen Brei aus der Wurzel, den man mit etwas Wein vermengt. Stängel, Blüten und Früchte sind bitter und schmerzlindernd. Ihre Verwendung gilt als vielversprechend bei wundgelaufenen Füssen mit Wasserblasen. Die Blüten in einer salzigen Lösung wendet man bei wässrigen Augen an. Der Saft der Früchte hilft bei rauem Hals. Die Samen werden bei Zahnschmerzen wie Tabak in einer Pfeife geraucht. Der Rauch der brennenden Samen wirkt keimtötend.
Rheuma Schmerzen
Schlangenbiss Husten
Fieber Erbrechen Wasserblasen wässrige Augen rauer Hals Zahnschmerzen
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Allium sativum L. Laśunā Familie
(var. vulgare Döll, und Allium sativum ssp. A. ophioscorodon (LK.) Holic, Perlzwiebel (Schmeil).) Knoblauch, Knoblich, Knobleig, Knostlack, Look, Gruserich, Liliaceae, Liliengewächse. Sanskrit: Bhutabhna, Bhutagna, Dirghapatraka, Gr(i)njana, Hana, Katukanda, Laśunā (“ein Geschmack fehlend”, da die Pflanze bis auf sauer alle Geschmacke beinhaltet), Mah(a)-ushadha, Mahakanda, Mlecchakanda, Mlecha-gandha, Rahuchhishta, Rahutsrishta, Rasonā, Rasonaka, Rasonam, Ugragandha, Ulli, Vatari, Yavanasta, Yavanes(h)ta. Bengali: Lasun, Rasoon Tamil: Vellaippundu, Vellulli, Vellai-poondu, Puntu, Ulli, Ilacunam, Kayam, velVenkayam, Ullipoondu. Kannada: Acanapputu, Accanam, Araipavanati, Arakacam, Arakacappuntu, Arital, Arittam, Arittampokki(pputu), Attankal, Bellulli, Cavukkiriya(cceti), Cocanam, Cocanapputu, Corutca1, Cunakam, Cunakapputu, Cunam, Eripuntu, Iletitacceti, Iletitam, Iracanai, Iracanam, Iracanappuntu, Iraconakam, Iraconam, Iraconopi, Iracunam, Irecapputu, Jawari gadde, Kalinkam, Katukantam, Kautatam, Kirancan(am), Kulamarccam, Kutiraippallan, Lacunam, Makorakattam, Malacanati, Matalam, Matamatu(pputu), Matukiyakentam, Mileccakantakam, Nattotarici, Nicciyam, Paccainirulli, Palantu, Racona(ka)m, Racunam, Racunapputu, Tellulli, Temekavitayam, Tiri(puravanitacceti), Tiripuravanitam, Uccatai, Ukkirakantam, Ulli(ccuvetam), Ullippu(n)tu, Umiyarpu(n)tu, Vacikara, Velvankayam, Venkavali, Venkaveli, Vetpuntu, Virutalam, Vacu, Vellaippu(n)tu, Vullay poondoo. Hindi: Lah(a)śun, La(h)san, Las(s)un, Lehann. Malayalam: Vellulli. Manipuri: Chanam. Marathi: Vellulli. Urdu: Aghlees, Awqariyo saqardeen, Lah(a)san, Lehsun, Lehsan, Seer (lahsan). Telugu: Tellagadda, Thellagaddalu, Thellavayalu, Vellul(l)i(tellagadda), Vellipayalu. Persisch: Seer, Sir Arabisch: Soom, Faom, Tiryaqe, Alalhoum, Soom-ul-haiya, Sum, Saum, Taum, Tibetisch: Sgog gcig, Sgog skya(m). Englisch: Garlic, poor-mans-treacle. Chinesisch: Chia-suang, Da-suan.
Verbreitung
Heimat: Ost- Indien, Zentralasien. Seit ältester Zeit in vielen Ländern, China und auch in Europa kultiviert, Allium vulgare auch verwildert;
Etymologie
Lat. allium, älter ālium, āleum (Knoblauch) (seit Plaut.), ursprüngl. in Rom und im übrigen Italien (vor allem in Lukanien als Bestandteil der Knoblauchwurst) wie im Orient, beliebtes Würz- und Nahrungsmittel, aber schon im 1. Jh. v. Chr. von kultivierten Römern verabscheut und von Marc Aurel im 2. Jh. n. Chr. sogar zum Anlaß judenfeindlicher Äußerungen genommen. Die Etymologie ist jedoch ungeklärt; am ehesten erscheint eine Entlehnung aus einer Sprache Süditaliens: Plautus stammte aus Messapien und beherrschte noch die dortige indigene Sprache, von der jedoch nur geringe Spuren erhalten sind.
Botanik
Kraut (bis 70 cm). Zwiebel länglich-eiförmig (var. vulgare) bzw. rundlich (var. ophioscorodon), von zahlreichen Tochter- und Nebenzwiebeln („Zehen”) umgeben. Stängel aufrecht, rund, kahl, im unteren Teil von röhriger Blattscheide umgeben und bis zur Mitte beblättert. Blätter breit, flach. Blüten endständig, mit 2 mal 3 weißlichen oder rötlichen, lanzettlichen, zugespitzten Blumenkronblättern, in wenigblütiger Dolde, diese zunächst von einem sehr lang geschnabelten, weißen, trockenhäutigen, später in toto abfallenden Deckblatt umgeben. Zwischen den langgestielten, zuweilen ganz fehlenden Blüten zahlreiche Brutzwiebeln und häutige Deckblättchen. Frucht (gewöhnlich nicht zur Ausbildung kommend) = 3fächrige Kapsel.
Verwendete Teile
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Zwiebelknollen
Schonend trocknen, pulverisieren. 1 Knoblauchzwiebel zerstoßen und mit 200 ccm Wasser mazeriert. Alkoholischer Auszug 10:1. Öliger Auszug, 10:1. In Essig eingelegte Zehen.
Verarbeitung
Der Nachweis der sehr schnellen Resorption ist durch das sofortige Auftreten von Knoblauchgeruch in der Ausatmungsluft gegeben und damit gleichzeitig die sehr schnelle Ausscheidung durch die Lungen bewiesen. Die Ausatmungsluft riecht nach Knoblauchaufnahme unangenehm und zwar auch dann, wenn der Knoblauch in geruchloser und geschmackloser Form (dragiert oder an Kohle adsorbiert) einge-nommen wird, da das Knoblauchöl im Darm freigemacht und resorbiert wird. Geruch- und geschmacklose Knoblauchpräparate enthalten das unangenehm riechende und schmeckende Knoblauchöl adsorptiv an Kohle gebunden oder in anderer Form (dragiert) verdeckt, verhindern aber nicht den unangenehmen Geruch der Ausatmungsluft.
Eigenschaften
In allen (charakteristisch riechenden) Organen, besonders reichlich in der Zwiebel Ätherisches Öl (in der frischen Zwiebel ~ 0,1% bzw. 0,36%, ursprünglich in glykosidischer Bindung (Glykosid bzw. Fructo-sid Allisin, Enzym Alliase), daraus durch Hydrolyse freiwerdend. Das Ätherische Knob-lauchöl enthält eine Reihe durch fraktionierte Destillation zu trennende Alkylsulfide und Alkylpolysulfide und zwar: Divinylsulfid ~ 60% Diallyldisulfid aus der rein nach Knoblauch riechenden Fraktion von 70 bis 84°, ~ 20% Diallyltrisulfid aus der unangenehm, anhaftenden Knoblauchgeruch ausströmenden Fraktion von 112-122°, ~ 10% Diallyltetra-sulfid, äußerst übelriechend, aus dem nicht unzersetzt destillierbaren Rückstand des Gesamtöls, und endlich Allylpropyldisulfid, zwiebelartig riechend, zu 6% aus der 1. Fraktion bis 70”. Allylsulfid sowie Sesquiterpene kommen im Knoblauchöl nicht vor, ferner S-Allylmercapto-L-cystein, 7-Glutamyl-S-allylmercaptoL-Cystein, Allylsulfat, Methylallyl-sulfat. Der Preßsaft frischer Knoblauchzwiebeln soll 2/3 des gesamten Ätherischen Öls enthalten. Im übrigen ist das Ätherische Öl des Knoblauchs gegen Oxydations und Reduktionseinflüsse sehr empfindlich. (...)
Inhaltsstoffe
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Weitere Inhaltstoffe: Alliin, Allicin; Biokatalysatoren in relativ großer Menge, und zwar Fermente (besonders Oxydasen, Katalasen, Dehydrasen), Vitamine (A, Bi, B2, Nicotinsäureamid, C) und Substanzen mit der Wirkung männlicher und weiblicher Sexualhormone
Pharmakologie
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Die Gesamtwirkung des Knoblauchs wird in erster Linie von dem Ätherischen Öl bestritten. Dieses bzw. die in ihm enthaltenen Alkylsulfide und -polysulfide wirken örtlich reizend, und zwar auch in Dampfform, was sich z.B. am Auge in Schmerzen, Tränenfluß und Conjunctivitis, an der Nase in Jucken, Niesen und Zunahme der Sekretion (Schnupfen) äußert. Auf der äußeren Haut erzeugt Knob-lauchöl Rötung und Schmerzen, bei längerer Einwirkung auch Blasenbildung und tiefergehende Entzündung, besonders auf empfindlicher Haut (z.B. bei kleinen Kindern). Bei der oralen Zufuhr größerer Dosen führt Knoblauch durch starke Reizung der Schleimhäute des Magendarmkanals zu Erbrechen und Durchfallen, während geringere (therapeutische) Gaben nur Zunahme der Durchblutung der Schleimhäute und Anregung der Sekretion der Verdauungsdrüsen bewirken. Knoblauchöl wird schon von der unverletzten Haut aus, noch leichter und sehr schnell (bei rektaler Applikation fast augenblicklich) von den Schleimhäuten, in Dampfform auch von den Lungen resorbiert. Die Verteilung im Organismus scheint ebenfalls sehr schnell vor sich zu gehen, jedenfalls beginnt die Ausscheidung (s. oben) sehr früh und findet zu 10% durch die Lungen, was für die expectorierende Wirkung wichtig ist, vor allem aber durch die Leber (mit der Galle), durch die Nieren, durch den Darm, zu einem kleinen Teil auch durch die Haut statt. Die Verweildauer im Organismus beträgt aber trotz des schnellen Einsetzens der Ausscheidung mehrere Tage. Der schon erwähnten Anregung der Drüsensekretionen im Bereich des Magendarmkanals kann eine kurze Hemmung vorausgehen, der dann schnell eine reaktive Steigerung u. a. der Salzsäure im Magen und aller Verdauungsfermente folgt. Auch die Gallenabsonderung nimmt zu, die durch die Leber ausgeschiedenen Bestandteile des Knoblauchöls werden in der Gallenblase angereichert, es handelt sich hierbei sowohl um eine choleretische als auch um eine cholagoge Wirkung. Wahrscheinlich spielt dabei die auch an anderen glattmuskligen Organen (z.B. Magen, Darm, wahrscheinlich auch an den Bronchien) eintretende spasmolytische Wirkung des Ätherischen Öls eine wichtige Rolle. Die in vitro nachweisbare, auch den Dämpfen zukommende, nicht unerhebliche antibakterielle Wirkung wirkt sich im Darm, wenn nicht vorher resorbiert, bei Vorhandensein einer pathologischen Darmflora dahin aus, daß die Bacterienflora im Sinne einer Stärkung der Colivegetation verändert und damit die obligate Darmflora in ihrer Abwehr gegen pathogene Erreger unterstützt wird. Die gleichzeitig fäulnis- und gärungswidrige Wirkung des Knoblauchöls vermindert bzw. verhindert die gastrointestinale Autointoxikation des Organismus (insbesondere durch Stoffe der Indol-Phenolgruppe) und kann damit der auf diesem Wege möglichen Hypertonie entgegenwirken. Außerdem vermag Knoblauchöl die zu Gefäßsklerosen führende Vergiftung durch hohe (toxische) Dosen und Vitamin D bei Anwendung einer sklerosefördernden Kost im Tierversuch antagonistisch zu beeinflussen; ob eine solche Knoblauchwirkung allerdings bei bereits eingetretenen Gefäßschädigungen (im Sinne einer Arteriosklerose) möglich ist, wird experimentell bestritten und ist für die menschliche Artf riosklerose erst recht nicht erwiesen. — Aufgrund von Tierversuchen wird dem Knoblauch nicht nur eine antibakterielle Wirkung, sondern auch eine u.a. in Gewichtszunahme zum Ausdruck kommende resistenzsteigernde Wirkung zugeschrieben, an der sehr wohl die Biokatalysatoren beteiligt sein könnten.
Die Kreislaufwirkung des Ätherischen Knoblauchöls ist relativ gering; sie äußert sich am Tier (Kaninchen: 0,06 i. v.) in einer (anaphylakten) Blutdrucksenkung unter gleichzeitiger Anregung der Atmung, am isolierten Herzen in einer sowohl auf Vaguserregung als auch auf unmittelbare Muskelwirkung zurückgeführten Bradycardie und negativ inotropen Wirkung sowie in Vermehrung des Coronardurchflusses. Am Menschen bewirkte Knoblauchöl eine mäßige Blutdrucksenkung. — Die Diurese kann durch Ol. Allii gefördert werden, doch ist auch eine diuresehemmende Wirkung festgestellt worden, letzten Endes dürfte es sich hierbei um eine Dosierungsfrage handeln. Die anthelminthische Wirkung des Knoblauchs bzw. seines Ätherischen Öls ist beim Menschen (per os) verhältnismäßig gering und für sich allein nicht ausreichend, Knoblauch dürfte aber unterstützend und vorbeugend (Verhinderung der Ansiedlung von Würmern) von Wert sein, auch kann die rektale Applikation von Knoblauchinfus bei der Oxyuriasis nach neueren Untersuchungen dasselbe leisten wie Klystiere mit anderen Mitteln. Den Biokatalysatoren, insbesondere den Fermenten des Knoblauchs, wird eine (im übrigen noch umstrittene) stoffwechselsteigernde Wirkung sowie eine günstige Beeinflussung endokriner Drüsen zugeschrieben. Ferner sollen die Bio-katalysatoren wie oben schon erwähnt, wesentlich an der resistenzsteigernden Wirkung des Knoblauchs beteiligt sein und eine, soweit es sich um O-Akzeptoren (O-Akzeptorenwirkung soll im übrigen auch den Sulfiden und Polysulfiden des Ätherischen Öls durch ihren S-Gehalt zukommen) handelt, auf Dehydrierung krebserzeugender Substanzen zurückgeführte krebswidrige Wirkung haben; tierexperimentell wurde Wachstumshemmung bei Transplantationsgeschwülsten festgestellt. Endlich soll Knoblauch durch die ebenfalls schon beschriebene Anregung der HO-Produktion im Magen, die Sanierung der Darmflora und damit Verhinderung der gastrointestinalen Autointoxikation eine der Krebsursachen beseitigen und so als Krebsprophylaktikum nützlich sein können und darüber hinaus noch durch die allgemeine Resistenzsteigerung günstig wirken. Es dürfte aber sehr angebracht sein, die etwaige und immerhin noch fragliche krebswidrige Wirkung des Knoblauchs nicht zu überschätzen, sondern im Knoblauch nur ein symptomatisch wirkendes Adjuvans zu erblicken. Frische Knoblauchzwiebeln (durch Kochen tritt eine Abschwächung der Wirkung ein), am einfachsten in Form von Kaltauszügen, oder aber Fertigpräparate, wobei den sogenannten „Frischpflanzenpräparaten” wegen erhöhter Wirksamkeit der Vorzug gegeben wird, innerlich als Stomachicum, Antispasmodicum, Carminativum, Darmantisepticum, insbesondere bei Dyspepsien, vor allem bei Gärungsdyspepsien (Darmgärung, Flatulenz, Meteorismus), ferner bei akuten und chronischen infektiös-toxischen Darmkatarrhen, auch als Prophylaktikum gegen Infektionen mit Erregern der Ruhr- und Typhusgruppe, ferner bei unspezifischer Kolitis, nach anderer Angabe auch bei Darmtuberkulose; als Cholereticum und Cholagogum und als Expectorans bei Bronchitis und Bronchiektasien; zur Behandlung der Begleiterscheinungen der Arteriosklerose und der essentiellen Hypertonie (hier auch prophylaktisch bzw. im Beginn der Erkrankungen günstig); als Adjuvans bei chronischer Koronarinsuffizienz, bei klimakterischen Beschwerden und endlich (mit der oben betonten Reserve) bei bösartigen Geschwülsten neben der operativen bzw. radiologischen Therapie. Als Anthelminthikum ist der Knoblauch wegen der geringen Wirksamkeit nicht sonderlich zu empfehlen, kann aber als Prophylaktikum und als Adjuvans in Form von Knoblauchinfusen bzw. besser -maceraten bei Oxyuriasis von Nutzen sein. Im Volk wird der Knoblauch außerdem äußerlich als Hautreizmittel und zur Wundbehandlung, innerlich als Blutreinigungsmittel geschätzt und bei Hautkrankheiten auf skrofulöser Grundlage, ferner als Emmenagogum und Abtreibungsmittel gebraucht.
Anwendung
Resorptive Vergiftungen sind durch die Pflanze nicht und durch das an sich wenig toxische Knoblauchöl kaum zu befürchten. Dagegen kann die örtliche Reizwirkung des ätherischen Knoblauchöls bei Anwendung größerer Gaben und bei zu langer Einwirkungsdauer Ursache von sehr heftigen Entzündungen und u. U. auch von Gewebsnekrosen sein, die z.B. bei kleinen Kindern nach kritikloser Anwendung von Knoblauchinfusen zu Umschlägen auf der Haut oder zu Klistieren im Mastdarm eintreten können. Große innerliche Gaben von Knoblauchöl können heftiges Erbrechen und Diarrhöen sowie resorptiv, besonders an den Nieren (Ausscheidungsort) Reizung, Entzündung, u. U. auch stärkere Nierenschädigung mit Abnahme der Diurese bis zur Anurie hervorrufen.
Nebenwirkungen
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Behandlung der Vergiftung
Aus dem Aşţānga Hŗdayam
Verdauung Blut Tumor Diabetes Würmer Atemnot
1. Möglichst schnelle Entfernung des Giftes; 2. symptomatisch: äußerlich reizmildernde Umschläge, innerlich, bei Schädigung des Mastdarms rectal, Mucilaginosa.
Sūtra Sthāna, Kapitel VI:
Laśuna dringt tief ins Gewebe ein, ist heiß in seiner Eigenschaft, scharf im Geschmack und am Ende der Verdauung, bringt Bewegung in den Darm, ist gut für Herz und Geist, aphrodisierend, ölig, fördert den Geschmack und die Verdauung, fördert die Knochenbildung, ist gut für das Haar, beeinflusst Blut und Pitta, heilt Leukodermitis, Lepra und andere Hautkrankheiten, Tumoren des Abdomen, Hämorrhoiden, Diabetes, Würmer, Krankheiten die durch Kapha und Vāta verursacht wurden, Schluckauf, chronischen Schnupfen, Atemnot, und Husten. Er wirkt auf den gesamten Körper verjüngend. Kapitel X:
steigert Vāta
- 109 bis 111 -
- 35 -
Im allgemeinen sind bittere und scharfe Geschmäcke nicht aphrodisierend und steigern Vāta, außer, Amrtā, Schlangenhaargurke, getrockneter Ingwer, langer Pfeffer und Knoblauch. Amrtā: Chinnaruhā, syn:, Gudūcī, Madhurparnī, Dhañvayavāsaka, Tinospora cordifolia Miers., Herzblättriger Mondsame.
Cikitsita Sthāna, Kapitel I:
Fieber
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- 155 bis 157 -
Am Tag des Fieberausbruchs faste man oder stärke sich. Kehrt es am nächsten Tag wieder, nehme man vor dem Frühstück Knoblauch mit Öl oder Ghee ein, gebraten mit saurer Milch, Milch, Buttermilch oder nur mit Ghee oder man verabreiche Ghee mit Saţpalaghŗta,
Kalyāņakaghŗta, Tiktataghŗta und Vŗşaghŗta. Wechselfieber behandelt man jedoch am besten mit einem Dekokt von vier Teilen Triphalā, Kola und Tarkāri, dem gleichen Teil an Dadhi und Ghee, einer Paste aus Tilvaka- Rinde als medizinisches Ghee. Saţpalaghŗta: Siehe V/22, Kalyāņakaghŗta: Siehe VI/26, Tiktataghŗta: Siehe XIX/2, Vŗşaghŗta: Ghee mit Adhatoda vasaka, Justizie, Zimmerhopfen. Triphalā: Die drei Myrobalanen Haritaki, Malaki und Vibhitaki. Kola: Ziziphus nummularia, Brustbeere, Jujube. Tarkāri: Premna spinosa, Dadhi: Gesäuerte, geronnene Milch. Tilvaka: Symplocos racemosa, Saphirbeere.
Cikitsita Sthāna, Kapitel IV:
- 47 bis 50 -
Guda und Nāgara trinke man zu gleichen Teilen täglich oder verwende das als Nasentropfen. Laśuna- Saft, Palāņdu, Gŗñjana- oder Cañdana- Wurzel mit Brustmilch träufle man in die Nase. Oder Honig mit Brustmilch. Oder gelösten roten Lack. Oder dünnes Ghee mit Steinsalz. Oder mit einer Paste süßer Mittel medizinisches Ghee mit Brustmilch trinke man oder träufle es in die Nase. Oder man träufle abwechselnd warmen oder kalten Honig mit Zucker und Milch oder ohne Milch in die Nase, oder mit reinigenden Mitteln zubereitetes Ghee.
Atembeschwerden
Guda: Sauermilch mit Melasse, Nāgara: Zingiber officinale, Ingwer, Lasuna: Allium sativum, Knoblauch, Palāndu: Allium cepa, Küchenzwiebel, Gŗñjana: Daucus carrota, Möhre, Gelbe Rübe, Karotte. Cañdana: Santalum album, Weißes Sandelholz.
Cikitsita Sthāna, Kapitel VII:
- 110 bis 103½ -
Bei Koma durch Alkoholvergiftung wende man schnell an: scharfe Niesmittel, Augensalbung, Inhalation, Nasenpulver, Stechen der Nagelbette mit Nadeln, Haarereisseen, Brennen, Beißen und Skorpionstiche, Einbringen von scharfen oder sauren Mitteln in den Mund oder man reibe den Körper mit Kapikacchū- Schoten ein. Nach dem Erwachen, lasse man frischen Knoblauchsaft trinken und Bījapūraka- Ranken mit Vyoşa und Lavaņa essen. Man lasse ihn leicht verdauliche Speisen in kleinen Mengen essen und starke und erhitzende Alkoholika trinken, um die Kanäle zu reinigen.
Alkoholvergiftung
Kapikacchū: syn: Ātmaguptā, Sva(yam) Gupta, Mucuna pruriens, Samtige Juckbohne, Laśuna: Allium sativum, Knoblauch, Bijāhva: syn: Bijapūra, Citrus medica, Zitronatzitrone, Vyoşa: syn: Trikaţu, Die drei scharfen Substanzen: Marica, Nāgara und Pippali, Lavaņa: Steinsalz.
Uttara Sthāna, Kapitel V:
- 2 bis 8 –
Medizinisches Ghee oder Öl bereite man zu mit Hiñgu, Vyoşā, Ālā, Nepālī, Laśuna, Arkawurzel, Jatāwurzel, Ajalomī, Golomī, Bhūtakeśī, Vacā, Latā, Kukkuţī, Sarapagañdhā, Sesamöl, Kaņa, Vikāņika, Vajraproktā, Vayasthā, Śŗñgī, Mohanavallī, Srotoñjana, Rakşoghna und anderen Mitteln, die böse Geister abwehren, sowie Haut, Galle, Zähne und Klauen von Esel, Pferd, Stachelschwein, Kamel, Bär, Eidechse, Leguan, Mungo, Leopard, Katze, Kuh, Löwe, Tiger und von Meerestieren bereite man mit altem Ghee oder frisch gepresstem Öl zu.
Abwehr von Dämonen
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Epilepsie
Dies verwende man als Getränk, zur Nasalmedikation und Körpermassage. (...) Das Dekokt daraus verwende man für Körpergüsse. Derartige Prozeduren befreien von der Besitznahme durch Dämonen, Wahnsinn und Epilepsie. Hiñgu: syn: Rāmaţha, Ferula foetida, Stinkasant- Harz. Vyoşa: syn: Trikaţu, die drei scharfen Substanzen: Marica, Nāgara und Pippalī. Āla: Gelbes Arsen- Sulfid. Nepālī: syn: Pasturi, Darpa, Moschus. Laśuna: Allium sativum, Knoblauch. Arkā: syn: Sadāpuşpa(ī), Kārpāsa, Calotropis procera, Oscherstrauch, Sodomapfel ist in großen Mengen giftig. Wirkstoff ist Calotropin. Wundschließend. Jaţa(māmsī): syn: Jaţilā, Māmsī, Nardostachys jatamansi, Nardenähre. Ajalomī: syn: Dūrvā, Svetadurva, Nīladūrva, Cynodon dactylon (Linn.) Pers., Bermudagras, Hundszahngras. Golomī(kā): Hemionitis cordifolia Linn., syn: H. arifolia, Familie: Adantaceae. Bhūtakesi: Nardostachis jatamansi, Nardenähre. Vacā: syn: Śadgrañthā, Acorus calamus, Kalmus. Latā: syn: Phalinī, Priyangu, Gañdhiapriyañgu, Callicarpa macrophylla Vahl., Schönfrucht, Liebesperlenstrauch.Verwendung finden die Blüten und Früchte. Sie sind Bitter, süß, adstringierend, sauer, kühlend, erfrischend, ausgleichend, verdauungsfördernd, reinigend und fiebersenkend. Sie harmonisieren Galle und Wind. Kukkuţī: syn: Sunişaņņā, Catuşpatŗī, Marsilea quadrifolia, Eine kriechende Pflanze, die einem vierblättrigen Klee ähnlich ist. Verwendung findet die ganze Pflanze. Sarapagañdhā: Rauwolfia serpentina, laut Hil/Kir: eine Art von Vanda roxburghii. Kaņā: syn: Vaidehi, Upaculyā, Pippalī, Piper longum, Langer Pfeffer. Vikāņika: Nicht eindeutig identifiziert. Vayraproktā: syn: Vayasolika, (oder nach Hil/Kir: Kālavişāņikā dvaya: Luvunga scandens Kurz. und Trittilaria Stracheyi,) Vayasthā: syn: Āmalakī, Dhātrī, Phyllanthus emblika L., Amblabaum, Amblabeeren. Sŗñgī: syn: Karkaţaşŗñgī, Karkaţākhyā, Karkaţākhvaya, Karkaţa(ki), Pistacia intergerima (Stewart), syn: P. chinensis Bunge, Droge: Die von Insekten erzeugten Blattgallen Gallae Pistaciae interregimae mit äter. Ölen, Triterpenen, Gerbstoffen und 20-75% Tannine, sowie Gummiharz. Mohanavallī: syn: Vandāka, Loranthus longiflorus Desr., Mistelart. Srotoñjana: syn Srotaja, Schwefelantimon, Schwefelsulfid. Rakşoghna: syn: Sarşapa, Siddhārtha, Brassica campestris, Chinesischer Senf-Kohl.
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- 19 – Medizinisches Ghee, zubereitet aus Dekokte und Verreibungen von Trikaţu, Tamāla, Kumkuma, Grañthika, Kşāra, Simhī, Niśā, Dāru, Siddhārta dvaya, Ambu, Śakrāhva, Sita, Laśuna, Phalatraya, Uśīra, Tiktā, Vacā, Tuttha, Yaśţī, Balā, Lohita, Elā, Śilā, Padmaka, Sauermilch, Madhūkasāra, Priyāhvā, Vişākhya, Vişā, Tārkşyaśaila, Cavya und Āmaya mit altem Ghee und diverse Tierharne ist als Bhūtarāvāhvaya Ghee bekannt. Täglich genommen vernichtet es hervorragend Dämonen und heilt Krankheiten, die durch jene entstanden sind.
Krankheiten durch Dämonen
Trikaţu: Die drei scharfen Substanzen: Marica, Nāgara und Pippalī. Tamala: Cinnamomum tamala, Tamilischer Zimtbaum. Kumkuma: Crocus sativus L., Echter Safran. Grañthi(ka): syn: Pippalīmūla Die Wurzel von Pippali, Piper longum, Langer Pfeffer. Kşāra: Alkalische Substanzen, Ätzkali. Simhī: Solanum indicum, Indische Giftbeere. Niśa: syn: Haridrā, Curcuma longa, Gelbwurzel, Kurkuma. Dāru: syn: Amaradaru, Suradaru, Cedrus deodora, Himalaya- Zeder. Siddhārtha dvaya: syn: Raktasarşapā, Sinapis glauca, syn: Brassica campestris, gelbe und schwarze Variante des Chinesischen Senf-Kohls. Ambu: syn: Vālaka, Jalā, Hŗiberā, Udīcya, Volus vetiveroides, syn : Plectranthus amboinicus, Indian Mint, Jamaika- Thymian. Śakrāhva: syn: Iñdrayava, Iñdravrkşa, Kuţaja, Samen von Vrkşaka, Hollarhena antidysenterica, Kurchi. Sita: Santalum album, Weißes Sandelholz. Laśuna: Allium sativum, Knoblauch. Phalatraya: syn: Triphalā, Śreştha, Die drei Myrobalanen Haritaki, Terminalia chebula, Chebulische Myrobalane, Malaki, Terminalia arjuna, Weiße Myrobalane und Vibhitaki, Terminalia bellirica Roxb., Belerische Myrobalane. Uśīra: Vetiveria zizanoides, syn. Andropogon murikatus, Vetivergras. Tiktā(ka): syn: Katurohini, Katuka, Katukārohini, Sakulādani, Picrorhiza kurroa, Lavendelheide. Vacā: syn: Śadgrañthā, Acorus calamus, Kalmus. Tuttha(ka): Kupfer-Vitriol. Yaşthimadhu: syn: Madhuyaşţika, Yaşti, Glycyrrhiza glabra L., Süßholz. Balā: syn: Vāţya, Sida cordifolia, Malve. Lohita: syn: Lohitayaşţīka, Lohitika, Manjisthā, Vikasā, Rubia cordifolia Linn., Ostasiatischer Krapp, Färberwurzel. Elā: Elettaria cardomomum, syn: Amomum cardamomum, Malabarkardamome, Kardamom. Śilā: Arsenicum sulphidum, Arsensulfid. Padmaka: syn: Padmagandhi, Prunus puddam, syn: P. cerasoides D.Don., Himalaya- Sauerkirsche. Droge: Kernholz. Mādhūk(a)sāra: Bassia latifolia, syn: Diploknema latifoglia, Illipe lat., Die Kerne enthalten ca. 55% “Mahwafett” mit den Fettsäuren Malmitin, Myristin, Öl- und Linolsäure, das eine hohe Stabilität gegenüber Ranzigwerden besitzt. Blütenextrakt der Dornmelde. Priyāhvā: nicht eindeutig identifiziert. Vişākhya: syn: Ghunapriyā, Ativişā, Aconitum heterophyllum, Vielblättriger Eisenhut. Vişā: syn: Gopacanya, Luvunga scandens. Tārkşya(saila): Trockener Extrakt von Berberis aristata, Bergrannte Berberitze. Cavyā: syn: Cavicā, Tejovati, Piper brachystachyum Wall., syn: Chavica sphaerostachya Miq., P. chaba Hunter., (chaba = Pfeffer), Wilder Pfeffer. Droge ist die Wurzel. Āmaya: syn: Kuştha, Saussurea costus, Alpenscharte. Haridrā dvaya: Curcuma longa, Gelbwurzel und Dāru Haridrā: Berberis aristata, Begrannte Berberitze. Mañjişţhā: Rubia cordifolia Linn. Ostasiatischer Krapp, Färberwurzel.
- 44½ bis 47 – Einem Piśāca Graha bringe man dar: süße Liköre, Ölkuchen, Fleisch, Sauermilch, Rettich, Salz, Ghee, gekochte Reis- und Gerstengerichte. Als Getränk und Einreibung bereite man ein medizinisches Ghee zu aus Haridrā dvaya, Mañjişţhā, Fenchel, Steinsalz, Ingwer, Hiñgu, Priyañgu, Trikaţu, Rasona, Triphalā, Vacā, Pāţalī, Śvetakaţabhī und Śirīşakusuma mit einem Viertel Teil Kuhurin. Eine Paste aus den oben genannten Mitteln und Ziegenurin eignet sich als Augensalbe und Niesmittel. Hiñgu: syn: Rāmaţha, Ferula foetida, Stinkasant- Harz, Antiseptikum. Priyañgu (puspa): syn: Latā, Phalinī, Gañdhiapriyañgu, (Frucht der) Callicarpa macrophylla, Schönfrucht, Liebesperlenstrauch. Trikatu: syn: Kaţutrika, Tryūşaņa. Die drei scharfen Substanzen: Marica, Nāgara und Pippalī. Rasona: Allium sativum, Knoblauch. Triphalā: syn: Uttamā, Śreştha, Die drei Myrobalanen Haritaki, Terminalia chebula, Chebulische Myrobalane, Malaki, Terminalia arjuna, Weiße Myrobalane und Vibhitaki, Terminalia bellirica Roxb., Belerische Myrobalane. Vacā: syn: Śadgrañthā, Acorus calamus, Kalmus, Magenwurz. Pāţalā: syn: Paţalī, Stereospermum suaveolens, syn: St. Personatum (Hassk.) Chatterjee, St. colais (Buch.-Ham. Ex Dillw.) Trompetenblumen- Baum. Śvetakatabhī: syn: Katabhī, Śvetakaţabhī, Śvetasirisa, Mahāśvetā, Albizia procera, Seidenakazie. Śirīşakusuma: nicht eindeutig identifiziert.
Opfer für Dämonen
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Uttara Sthāna, Kapitel XIV: Windtumore
- 22½ bis 25 -
Ein Tulā Knoblauchknollen und je fünf Pala der Mahat Pañcamūla verkoche man in einem halben Bhāra Wasser auf ein Viertel. Die jeweils selbe Menge Granatapfelsaft, Reisbranntwein, Dhānyāmla und Sauermilch ergebe die halbe Menge des zuvor hergestellten Dokokts. Je ein halbes Pala Tryūşaņa, Triphalā, Hiñgu, Yavānī, Cavya, Dīpyaka, Amlavetasa, Steinsalz und Devadāru und ein Prastha Ghee gebe man dazu und koche alles. Dieses Laśunādī Ghee eignet sich am besten zur Behandlung aller Probleme, die durch Windtumore entstehen. Tulā: 4,550 Kg, Pala: 45,5 Gramm, Mahat Pañcamula: Bilva (Aegale marmelos, Belbaum), Kāsmari (Cassia Sophora, Kassie, Senna), Tarkāri (Premna spinosa), Pātalā (Stereospermum suaveolens ), und Tintuka (Oroxylum indicum, Damoklesbaum) Bhāra: 91 kg/Liter, Dhānyāmla: Fermentiertes Getränk, das aus in Wasser fermentiertem Reis und anderem Getreide oder Maische hergestellt wird, dem dann durch Köcheln oder Abschöpfen Wasser entzogen wird. Tryūşaña: syn: Trikaţu, Die drei scharfen Substanzen: Marica, Nāgara und Pippali, Prastha: 728 Gramm, Triphalā: syn: Śreştha, Die drei Myrobalanen Haritaki, Terminalia chebula, Chebulische Myrobalane, Malaki, Terminalia arjuna, Weiße Myrobalane und Vibhitaki, Terminalia bellirica Roxb., Belerische Myrobalane, Yavāni: syn: Yavānaka, Trachyspermum ammi, Indischer Kümmel, Cavyā: syn: Cavicā, Tejovati, Piper brachystachyum Wall., syn: Chavica sphaerostachya Miq., P. chaba Hunter., (chaba = Pfeffer), Wilder Pfeffer. Dīpyakā: syn: Ajamodā, Apium graveolens L., Echter Sellerie, Amla(vetasa): Garcinia peduncolata Roxb., syn: G. indica, Mangostane. Devadāru: syn: Amaradāru, Cedrus deodara, Zedernholz.
- 39 Darmtumore Blähbauch Hodenschellung Kolik
Einen Teil Hiñgu, drei Teile Steinsalz, neun Teile Rizinusöl und einundzwanzig Teile Knoblauchsaft kocht man zu Hiñgutriguņa Taila. Dieses Öl heilt Darmtumore, Blähbauch, Hodenschwellung und Kolik. Hiñgu: Ferula foetida, Stinkasant- Harz,
- 46 und 47 Wind-Darmtumore Ischias Abszesse Magersucht Wechselfieber
Vier Pala gut getrockneten Knoblauch verkoche man in der achtfachen Menge Milch und Wasser einzeln auf die Hälfte. Diese Milch heilt Darmtumore, die Ihre Ursache im Wind haben, aufwärtssteigenden Wind, Ischias, Wechselfieber, Herzkrankheiten, Abszesse und Magersucht. - 124 bis 127 -
Vagina reinigen Blutgalle
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Fleisch mit Ätzkali, oder Milchsaft der Sudhā oder scharfe Fischchen lege man in die Vagina ein. Oder Fisch, der in Schweinegalle eingelegt wurde, oder Tücher, die mit Hefe, Melasse und Ätzkali getränkt sind, um die Vagina zu reinigen. Zudem lasse man sie alkalische Rezepturen mit Honig und Ghee lecken, die Blutgalle vertreiben. Knoblauch, starken Branntwein und Fisch verabreiche man. Daśamūlaka Basti mit Kuhmilch, Kuhurin und Ätzkali verordne man als Klistier. Sudhā: Euphorbia nerrifolia L., Oleander- Wolfsmilch, Daśamūlaka Basti: Je ein Pala Daśamūla, Balā, Rāsnā, Aśvagañdhā, Punarnavā, Guducī, Eraņdā, Bhūtīkā, Bhārñgī, Vŗşaka, Rohişa, Māsa, Atasī, Kola und Kulattha verkoche man in vier Droņa Wasser auf ein Viertel und filtere die Flüssigkeit ab. Dann gibt man dazu ein Ādhaka Sesamöl und die Verreibung von je einem Pala der Mittel der Jīvanīya Gana um so ein medizinische Öl zu erhalten.
Uttara Sthāna, Kapitel XXII: - 71 und 72 Bei einer Verjüngungskur und auch sonst, heilt Knoblauch jeden umhüllten Wind, außer jene, die von Galle oder Blut umhüllt sind. Ist er in Galle gehüllt, harmonisiere man Galle und leite den Wind abwärts aus. Ist er in Blut gehüllt verfahre man wie bei Gicht und harmonisiere zudem Blut, Galle und Wind. Zudem verabreiche man verschiedene Verjüngungsmittel.
Verjüngungskur
In der Homöopathie wird die aus frischer Knoblauchzwiebel bereitete Essenz (D2—D3) zur Bryoniagruppe gerechnet und u. a. bei Dyspepsie, Sodbrennen, periodischem Asthma, chronischer Bronchitis und Lungentuberkulose angewendet.
Homöopathie
In der TCM wirkt Knoblauch krampf- und schleimlösend auf Bronchien und Lunge, unterstützt das Fließen des Chi und mobilisiert gestautes Chi.
Chinesische Medizin
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(syn. A. lactifloru. A. samamisica, A. nilagirica (Clarke) Pamp.). Familie: Korbblütengewächs, Asteraceae (Compositae).
Artemisia vulgaris L. Damanakā
Sanskrit: Barha, Barhikusum, Barhipushpa, Brahmajata, Damanakā, Damanā, Gandhotkata, Granthika, Granthiparna(ka), Granthiparni, Guchhaka, Gutthaka, Kakapushpa, Kukura, Nagadamani, Nilapushpa, Puspacamara, Saraparni, Shirnakhya, Shuka, Shukabarha, Shukachhada, Shukapuccha, Sthauņēya, Sugandha, Svaramaguchhaka, Tailaparnaka, Tapodhana, Vanyadamanaka. Bengali: Nagdona, Nagdamani Garo: Khel bijak. Kannada: Davana, Manjipatri Hindi: Buer, Charmar (Khardar), Drubsha, Dona, Gathivana, Majtari, Mastaru, Magadouna, Mugduna, Seski. Malayalam: Appa, Damanakam, Kattuchatti, Kattucetti, Kattuchettippu, Makkippu, Mashipatri, Nilampala, Macipatri, Rirunittipacha, Tirunirripacca, Tirunitripaccha, Tirunittipacca. Marathi: Dhordhavana, Gathona, Surband. Nepali: Titpati. Persisch: Baranjasif, Boo-e-madran, Marzangosh. Arabisch: Shaweela, Marzanjosh Tibetisch: Dha ma na ga, Dha ma na ga. Englisch: mugwort, jack, cingulum sancti johannis, Bulwand wormwood, midgewormwood, motherwort, felon herb, fellow herb, sailors tobacco, St. John´s plant, wegwood, witch herb. Französisch : Armoise, barbotine, herbe à cent goûts, herbe Saint-Jean, Couronne de San Jean, tabac de Saint Pierre. Deutsch: Gemeiner Beifuss, Gewöhnlicher Beifuss, Gewürz- Beifuss, Jungfernkraut, Wilder Wermut, Bisaut, Besenkraut, Weiberkraut, Stabkraut, Himmelsuhr, Buckel, Bück, Himmelskuh, Johanniskraut, Mugwurz, Weibergürtelkraut, Fliegenkraut, Gänsekraut, Johannishaupt. Chinesisch: Ngai-yé, Ai-yeh. Türkei, Kaukasus, Iran, Westhimalaja bis auf 2500 Meter, Assam und in den Hügeln westund Südindiens, West- und Ostsibirien, Zentralasien, ganz Europa, Algerien, Tunesien, Alaska, Kanada, USA: Nordosten bis Nordostzentral, Südosten, Nordzentral sowie Mexiko.
Verbreitung
(Plin. 25, 73) < gr. artemisia i <ds.> (Diosk.); dieser antik relativ spät erscheinende Name (erst ab 1. Jh. n. Chr.) ist offenbar wie der jetzige Gattungsname eine Sammelbezeichnung für eine Reihe von Arten der Gattung Artemisia, die wegen ihrer Inhaltsstoffe weniger als Gewürz- denn als Heilpflanzen, besonders in bezug auf Frauenleiden, angesehen und daher zum Namen der Artemis Eileithyia (Pausan. 3,17,1) gestellt wurden, die in ihrem ältesten Kult als Frauen- und Heilgöttin erscheint (Kl. Pauly 1,618-25); vgl. Strömberg 100, Frisk 1,153 f. (der auch Anlehnung an gr. artemia <Gesundheit>, artemes <frisch, gesund> erwägt); die Zuordnung zu Artemisia, Gattin und Schwester des Carischen Königs Maussolos, die oft gleichgesetzt wird mit Ilithia, der Göttin der Geburt, bei Plinius ist nicht nachvollziehbar. Nach Garns 1,625 meinten die Griechen damit 4 Arten: 1) die Eberraute und den Beifuss: gr. abrötonon, habrötanon, habrötonon (A. abrotanum, pontica, vulgaris), 2) den Wermut: gr. apsinthion (A. absinthium), 3) den Meer-Wermut: gr. seriphion (Diosk.) = apsinthion thalässion (Theophr.) (A. maritima, santonica), während die 4. Art, die Garns anführt, nämlich der Estragon, aufgrund seines Herkunftsgebiets antik doch unbekannt gewesen ist. - Vgl. auch Armerial. Die Schriftsteller der alten Griechen und Römer sprechen auch von einer Artemisia als einem gynäkologischen Mittel.
Etymologie
Ein 0,8 -1,5 Meter hohes Kraut, dessen Stängel aufgebogen-aufrecht, derb und starr, aber nicht verholzt sind und im Winter überdauernd, oft rot überlaufen, leicht gerillt, kantig, unten kahl, oben schütter kurzhaarig. Grundblätter (1) vorhanden; Stängelblätter wechselständig,
Botanik
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oberseitig grün und kahl, unterseitig grauweiß-filzig behaart, flach fiederteilig; Fiedern lanzettlich bis eiförmig, grob und ziemlich scharf gezähnt oder fast fiederteilig, Zipfel zum Teil nochmals gezähnt, unterste Blätter meist gestielt (Stiel bis zu 10 cm lang), mittlere und obere undeutlich gestielt oder sitzend und dann mit Zipfeln den Stängel leicht umfassend. Blüten in kleinen Körbchen, die zu mehreren hundert kurz gestielt, aufrecht oder leicht nickend, in einem zusammengesetzt- rispigen Blütenstand am Ende des Stängels und seiner Äste angeordnet sind. Die Hüllblätter sind kurz weißfilzig, oft bräunlich oder rötlich überlaufen. Körbchen (2) 3-4,5 mm lang, 2-3 mm dick; keine zungenförmigen Randblüten vorhanden. Alle Blüten röhrenförmig, äußerste weiblich, innere zwittrig, gelblich oder rötlich-braun; Achänen um 1,5 mm lang; kein Haarkranz. Riecht aromatisch. Windblütig. Blütezeit: Juli-September.
Verwendete Teile
Blätter und Blütenspitzen, sowie das ganze Kraut.
Verarbeitung
Die blühenden Stängelspitzen werden geschnitten, die Blätter abgestreift und im Schatten getrocknet. Von der Wurzel sammelt man die feinen, jungen Wurzeln, die eine etwas hellere Farbe als die alten haben. Diese werden auf Papier oder Gitter im Schatten oder unter dem Dach getrocknet. Sie werden staubtrocken aufbewahrt und erst vor der Verwendung pulverisiert.
Eigenschaften
Eigenschaften: Die Blätter und Blüten sind bitter, zusammenziehend, sauer, erwärmend, aromatisch, schmerzstillend, krampflösend, auswurffördernd, entzündungshemmend, harntreibend, aphrodisierend, appetitanregend, fiebersenkend, wurmtreibend, blutbildend, ausleitend und die Galle anregend. Beifuss harmonisiert Kapha (Schleim) und Vāta (Wind).
Inhaltsstoffe
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Inhaltsstoffe: In allen Organen, besonders in dem auch als Küchengewürz kultivierten, getrocknet einmal als Herba Artemisiae offizinell gewesenen Kraut enthält ätherisches Öl (0,03-0,2 %, das u. a. Cineol (syn: Eucalyptol), Terpinen-4-ol, ( + )- und (-)-Borneol, Thuion, ß-Virum und Myrcen enthält) mit sehr wenig Thujon und einen Bitterstoff.
Ferner Sesquiterpenlactone vom Eudesmantyp, u. a. Psilostachin, lipophile Flavonolderivate wie 5,X-Dihydroxy-3,7,4‘-trimethoxyflavon sowie 7,8-Mcthylendioxy9-mcthoxycumarin. Sowie > 9% Inulin (s. Inula), Gerbstoff und Harz, ferner Fernenol, ein Triterpen vom Lupantyp. Der Beifuss weicht pharmakologisch durch den Gehalt seines Ätherischen Öls an Cineol und durch den geringeren Bitterstoffgehalt erheblich von Artemisia absinthium ab, vor allem ist das Beifussöl wegen des nur unbedeutenden Gehaltes an Thujon wesentlich weniger giftig als Ol. Absinth. Cineol wirkt am Tier (Ratte) zuerst zentral erregend (Beschleunigung und Vertiefung der Atmung, klonische Krämpfe), später lähmend (Tod durch Atemstillstand). Atemschädigung und parallel zunehmende Blutdrucksenkung, Bradycardie und Rhythmusstörungen des Herzens; nach Eintreten des Cheyne-Stokes‘schen Atemtypus im weiteren Verlauf der Cineolwirkung schlägt die Bradycardie in Tachycardie um. Auffallend war die bis zum Tode vorhandene Steigerung der Reflexerregbarkeit. Durch das Cineol kommt dem Beifuss auch anthelminthische Wirkung zu, außerdem ist neuerdings choleretische Wirkung des Beifusses festgestellt worden. In der allopathischen Medizin wird die Pflanze nicht mehr verwendet, in der Homöopathie wird die aus frischer Wurzel bereitete Essenz (D3—D2) u. a. bei Chorea minor, Epilepsie, „Hysterie“ sowie als Anthelminthicum angewendet. Im Volke wird der Beifuss außerdem als Spasmolyticum, Emmenagogum und Abortivum gebraucht. Beifuss regt nachweislich die Gallensekretion an. Beifuss findet Verwendung bei Husten, Asthma, Bronchitis, nervöse und spasmischeAnfälle, Entzündungen, Hautirritationen, Blutarmut, Appetitmangel, Blähungen, Koliken, Verwurmung, Fieber, Hysterie, Epilepsie und Masern. Beifuss wirkt entgiftend, ausleitend und ist antiseptisch. Der Frischsaft wird gegen Schlangenbisse eingesetzt. Aufgrund seiner spezifischen Wirkung auf den Uterus, wird Beifuss bei ausbleibender Monatsblutung, bei Hysterie, zur Verhinderung eines Aborts und bei der Geburtshilfe verwendet. Bei schmerzhaften Entzündungen macht man mit einer Infusion des Krautes warme Wickel oder Bäder. Die Blätter und Blütenspitzen verordnet man bei nervösen und spastischen Erkrankungen, die mit Schwächezuständen und Asthma einher gehen, und als magenstärkendes, auswurfförderndes uns anregendes Mittel. Ein starkes Dekokt wirkt wurmtreibend. Ein schwaches Dekokt gibt man Kindern bei Masern. Ein paar Tropfen vom Saft der Blätter sind wirksam bei Reizhusten. Die getrockneten und pulverisierten Blätter ( vier mal täglich ein Teelöffel) werden auch bei Blutungen, Nasenbluten, Blutspucken, Bluturin, übermäßiger Monatsblutung, Ruhr, Bauch- und Blasenproblemen angewendet. Mit Reis, Zucker und den verriebenen Blättern fertigt man Pillen, um die Monatsblutung zu fördern. Die frischen zerriebenen Blätter finden äußerlich Anwendung bei Herpes, Ekzemen, Krätze und anderen Hautirritationen. Nebenwirkungen: Levis Lewin hat unangenehm riechenden Schweiß und Vermehrung der Diurese (Wasserausscheidung) festgestellt, und bei mittleren Gaben eine allgemeine nervöse Erregung. Allgemein (wegen der schwierigen Dosierung) soll Beifuss während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, da das zum Abort führen kann.
Pharmakologie
Verwendung
Nebenwirkungen
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