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Offiz. Amtliches Publikationsorgan des Kreis 2 Limmattal für die Gemeinden Wettingen, Neuenhof, Killwangen, Spreitenbach und Würenlos Donnerstag, 21. Januar 2021, 60. Jahrgang, Nr. 3
PP 5432 Neuenhof Post CH AG
Sparmassnahmen sollen Tägi helfen
Der Schnee umhüllt das Limmattal
Das Coronajahr 2020 sorgt für ein Defizit in der Kasse des Tägi. Geschäftsführer Marco Baumann erwartet ein Minus von über 1 Million Franken. Um den roten Zahlen entgegenzuwirken, wurden nun Sparmassnahmen eingeführt. Dazu gehört etwa, dass das Gartenbad bereits Ende August statt Mitte September schliesst. (sib) S. 4/5
Ende der vergangenen Woche schneite es in der Region so stark wie schon lange nicht mehr. Das führte zum Verkehrschaos, aber auch zu Schneemännern und Schlittelpisten.
Er war fast 50 Jahre bei der Post Markus Laube aus Neuenhof arbeitete sein ganzes Leben als Pöstler. Zuerst teilte er Briefe aus, später auch Päckli. «Ich wollte schon immer Päckliträger sein. Da hat man mehr Kontakt zu den Menschen.» Er hat auch die Arbeit in der Natur gemocht. Und die Neuenhofer haben ihn gemocht: Zur Pension Ende Dezember hat er um die 300 Briefe erhalten. (rb) S. 7
RAHEL BÜHLER
In Würenlos haben Mitarbeiter des Bauamts vergangenen Freitag 37 Zentimeter Neuschnee gemessen. In weiten Teilen der Schweiz schneite es in diesen Tagen sehr stark. Als Folge waren Werkhofmitarbeiter und Landwirte damit beschäftigt, die Strassen vom Schnee zu befreien. Vielerorts war auch die Feuerwehr wegen eingeknickter Äste und umgestürzter Bäume im Einsatz. Der Schneefall sorgte aber auch für Schlittelpisten, Schneemänner und Leserfotos von verschneiten Land- Dieses Schneefoto hat Leser Peter Gassner aus Wettingen in seiner Wohngemeinschaften. S. 4,8/9,10,12/13,14/15 de am vergangenen Freitag aufgenommen. (zVg)
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Die öffentliche Auflage der Pläne erfolgt ausschliesslich online über www.wettingen.ch. Eine Einsichtnahme vor Ort kann nur in begründeten Fällen und nach vorheriger Absprache zugestanden werden. Öffentliche Planauflage vom 23. Januar bis 22. Februar 2021. Allfällige Einwendungen sind im Doppel während der Auflagefrist dem Gemeinderat einzureichen. Sie haben eine Begründung und einen Antrag zu enthalten.
Bau- und Planungsabteilung
WETTINGEN AUS DEM GEMEINDERAT
Angepasste Dienstleistungen der Gemeindeverwaltung Damit der Betrieb nicht durch Krankheitsfälle gefährdet wird und Ansteckungen vermieden werden können, gibt es Einschränkungen im Zutritt zu den Verwaltungsgebäuden. Ein solcher wird nur noch gewährt, wenn vorgängig ein Termin vereinbart wurde. Die Verwaltung ist bemüht, einen Grossteil der Dienstleistungen telefonisch, elektronisch oder via Post anzubieten. Die Bevölkerung ist gebeten, sich vor dem Gang zur Gemeinde, telefonisch zu informieren. Die Verwaltungsstellen sind über 056 437 71 11 und auf wettingen.ch erreichbar. Der Gemeinderat appelliert an die Eigenverantwortung der Einwohner. Soziale Kontakte sind auf das absolute Minimum zu reduzieren. Glückwunsch zum 90. Geburtstag Am 17. Januar feierte Liselotte WernliHärter, Regionales Pflegezentrum Baden, ihren 90. Geburtstag. Der Gemeinderat gratuliert herzlich. INSERATE
Betreibungsamt der Gemeinde Wettingen
Öffentliche Versteigerung Wann:
Donnerstag, 4. Februar 2021, 10.00 Uhr
Wo:
5430 Wettingen, Albrich Zwyssigstrasse 76, 4. Stock, Sitzungszimmer 413
Stammanteile:
20 Stammanteile à CHF 1'000.00 der Firma Gebates GmbH in 8957 Spreitenbach, Härdlistrasse 11, Schätzwert: ca. CHF 1.00
Allgemeine Hinweise: Die Steigerungsbedingungen können unter: www.betreibungsamt-ag.ch / Zwangsverwertungen, eingesehen werden. Es besteht kein Mindestangebot bei der Versteigerung der 20 Stammanteile. Für weitere Informationen können Sie sich ans Betreibungsamt Wettingen unter der Telefon-Nummer 056 437 78 00 (Herr Schibli) wenden. Wettingen, 4. Januar 2021
Betreibungsamt Wettingen
Die stolzen Schneemannbauer vor ihrem Kunstwerk (v.l.): Markus Bircher, Vanessa, Sonja, Sophia (vorne), Calvin und Johnny Prins. Gaby Kost
Höchster Schneemann steht in Wettingen Genau 4,76 Meter gross ist er, hat Mandarinenaugen, Knöpfe aus Muscheln und holländische Holzschuhe an: der höchste Schneemann in Wettingen, den die Familie Prins am letzten Sonntag gebaut hat.
GABY KOST
«Zuerst war schlitteln angesagt, doch das Wetter hielt uns davon ab. Da kam die Idee auf, einen grossen Schneemann zu bauen», sagt Tochter Sophia Prins. Das Ehepaar Johnny und Sonja Prins holten Schaufeln und transportierten zusammen mit den Kindern Vanessa, Sophia und Calvin viel Schnee vor das Haus an der Märzengasse. Auch Markus Bir-
cher, der Bruder von Sonja Prins, half tatkräftig mit, aus diesem Haufen ein Kunstwerk zu kreieren. Motiviert wurde die Familie vor allem durch eine Challenge: Familienmitglieder in Cham, Hünenberg und Baar (alle ZG) bauten ebenfalls Schneemänner mit dem Ziel, den höchsten zu erreichen. Im Familienchat wurde jeweils die momentane Höhe mitgeteilt, bevor weiter weisse Masse in die Höhe gepflastert wurde. Beim Eindunkeln war es dann so weit: Der Sieger stand fest. Gewonnen hat der Schneemann in Wettingen: 4,76 Meter hoch inklusive Hut, also 1,5 Meter höher als der in Cham. Johnny Prins, Inhaber vom Wellness Schwitzkasten, sagt lächelnd: «Statt im Schwitzkasten haben wir heute beim Schneemannbauen geschwitzt.»
WOCHE NR. 3 DONNERSTAG, 21. JANUAR 2021
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LESERBRIEF
Im Oktober 2018 liess die Bauherrin Teile des schützenswerten Murihofs abreissen. Im März 2020 reichte sie bei der Gemeinde ein Gesuch für einen Ersatzneubau ein. Das ist nun sistiert. Alex Spichale/CH Media
Das Murihof-Baugesuch pausiert
Die Gemeinde Wettingen hat das Baugesuch im Auftrag der Bauherrin sistiert. Nicht zum ersten Mal ist das Vorhaben unterbrochen. Wie geht es weiter? RAHEL BÜHLER
Wieder gehen die Arbeiten rund um den Murihof in Wettingen, den ehemaligen Lehenshof des Klosters Muri, nicht weiter. Auf Geheiss der Bauherrin, der Zuger Firma Atai AG, hat die Gemeinde das Baugesuch sistiert. Das schreibt das «Badener Tagblatt» vergangene Woche. Was ist geschehen? Im März 2020 reichte die Bauherrin ein Baugesuch ein. Sie wollte den im Oktober 2018 fälschlicherweise abgebrochenen Murihof wiederherstellen. Während der öffentlichen Auflage gingen zwei Einwendungen ein. Nun ist klar: Beim eingereichten Baugesuch bestand noch Bearbeitungsbedarf, deshalb wurde es sistiert: «Es ist ein anspruchsvolles Vorhaben, nach dem nicht bewilligten Abbruch nun alle Anforderungen zu erfüllen, die ein solcher Ersatzbau mit sich bringt», sagt Thomas Berz gegenüber dem «Badener Tagblatt». Er ist stellvertretender Leiter der Wettinger Bau- und Planungsabteilung. Henri Leuzinger ist Geschäftsführer des Aargauer Denkmalschutzes. Er findet noch klarere
Worte: «Da wurde ein solch simpler und banaler Ersatzbau projektiert, das konnte man weder als Rekonstruktion noch als gekonnten Ersatzbau bezeichnen.» Und: «Das vorliegende Baugesuch ist nicht bewilligungsfähig.» Der Abriss im Oktober 2018 erhitzte die Wettinger Gemüter Der Murihof hat eine lange Vorgeschichte: Im Juni 2015 liegt ein erstes Baugesuch auf. Auf dem gesamten Areal sollten 21 Eigentumswohnungen entstehen. Die Baufreigaben für die zwei Neubauten und den Abbruch des Nebengebäudes des Murihofs lagen vor. Die Baubewilligung für den eigentlichen Murihof existierte nicht. Es gab kein Konzept, wie die Bauherrin mit der schützenswerten Bausubstanz umgehen will. Die Liegenschaft steht zwar nicht unter Denkmalschutz. Sie ist aber als schützenswertes Gebäude im Wettinger Bauinventar eingetragen. Im Oktober 2018 reisst die Bauherrin grosse Teile des schützenswerten Gebäudes ab. Als die Wettinger Bauverwaltung davon erfährt, verfügt sie einen Baustopp. Der Gemeinderat beurteilt das Vorgehen als illegal. Er reicht im Dezember 2018 eine Strafanzeige ein. In einem Artikel des «BT» sagt ein Vertreter der Atai AG im Juli 2019, die abgebrochene Substanz des Gebäudes sei nicht mehr zu retten gewesen. Es
habe sich Hausschwamm und Schimmel ausgebreitet. Auch hätten die abgebrochenen Gebäudeteile nicht zum schützenswerten Bestand gehört. Die Wettinger Bauverwaltung hatte damals keine gravierenden Mängel festgestellt. Im gleichen Monat lag ein weiteres Gesuch auf: ein nachträgliches Abbruchgesuch für die Dorfstrasse 67 und 69. Also für jene Teile, die 2018 unrechtmässig abgebrochen wurden. Das nachträgliche Gesuch für den Abbruch ist ebenfalls sistiert, da das Abbruchgesuch nur im Zusammenhang mit dem Gesuch für den Ersatzneubau beurteilt werden kann. Dies schreibt Gemeindeschreiber Urs Blickenstorfer auf Anfrage. Die Strafanzeige gegen die Bauherrin ist nach wie vor hängig Wie geht es jetzt weiter? Die Strafanzeige ist noch immer hängig, wie Fiona Strebel, Sprecherin der Aargauer Staatsanwaltschaft, dem «BT» mitteilte. Berz sagte gegenüber dem «BT», er rechne damit, dass die Bauherrin in den nächsten Wochen ein neues Baugesuch für den Wiederaufbau eingibt. In den nächsten Wochen soll ein neues Baugesuch eingereicht werden. Anschliessend erfolgt das ordentliche Baubewilligungsverfahren mit öffentlicher Auflage und anschliessender Beurteilung durch den Gemeinderat.
Lohnkosten und Sitzungsgelder müssen in Wettingen gesenkt werden Menschen verlieren wegen Corona ihren Job, ihre Existenz. Unsere arg verschuldete Gemeinde wird zusätzlich belastet werden. Darum darf es keine Ausreden mehr geben und es muss konsequent gespart werden. Und zwar ohne Wenn und Aber und in jedem Bereich. Auch «lieb Gewonnenes», welches nicht wirklich zu den gebundenen Ausgaben gehört, muss konsequent abgebaut werden. Und dazu gehören auch die mehr als üppigen Saläre und Sitzungsgelder von Gemeindeammann, Gemeinderat und Einwohnerrat. Darum verlangen Orun Palit (GLP) und Martin Fricker (SVP) mit ihren Vorstössen zurecht eine Normalisierung bei diesen Ausgaben. Aus Solidarität und Respekt gegenüber den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern Wettingens und vor allem auch jenen Menschen, denen es aktuell nicht gut geht. Zudem sollte auch dringend eine Verkleinerung von Gemeinderat und Einwohnerrat vorgenommen werden. Fünf Gemeinderäte und dreissig Einwohnerräte werden für mehr Effizienz, Qualität und Einsparungen sorgen. Markus Krebs, Wettingen
Kindergarten und Primarschule Wettingen – Blockzeiten beibehalten Man erwartet von uns Eltern immer, Super Heros zu spielen. Familie, Beruf und Haushalt unter einen Hut bringen? Easy! Gesunde Ernährung, keine Süssigkeiten und eine Familienwanderung am Wochenende? Aber natürlich! Wir joggen bei jedem Wetter, engagieren uns politisch, essen nur Bio und schreien unsere Kinder nie an. Die Realität ist jedoch anders. Mitte des Lebens stehen wir unter enormem beruf lichem und wirtschaftlichem Druck. Wir bringen Leistungen, finden kreative Lösungen und tragen Verantwortung. Gleichzeitig schlafen wir zu wenig, weil die Kinder zahnen und Albträume haben. Unsere Eltern sind krank oder wohnen im Ausland. Wir haben Gesundheitsprobleme und nehmen Antidepressiva. Unsere Paarbeziehungen scheitern, weil wir immer müde sind. Und trotzdem stehen wir jeden Morgen auf und funktionieren den ganzen Tag hindurch. Wir sorgen für unsere Kinder und Eltern. Gehen zur Arbeit. Erledigen Aufgaben aus der endlosen To-do-Liste. Tatsächlich sind wir übermenschlich, denn wir meistern den Alltag ziemlich allein. Warum fehlt uns die Unterstützung? Was ist denn mit dem Gesetz «Vereinbarung von Familie und Beruf»? Ist die Gemeinde nicht verpflichtet, die Vereinbarung von Familie und Beruf zu erleichtern? Wenn ja, warum gelten dann die Blockzeiten als Luxus? Blockzeiten sind unser Recht gemäss der Initiative von 2011. Das darf nicht wieder hinterfragt werden. Was jedoch hinterfragt werden muss, ist, weshalb die Kosten für familienergänzende Betreuung nicht als Priorität gelten. Shira Lüthi, Wettingen
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WETTINGEN
SCHNEERÄUMUNG IN WETTINGEN
Trübe Aussichten Tägi-CEO Marco Baumann rechnet mit einem Verlust von über 1 Million Franken im Geschäftsjahr 2020. Die Folgen der Pandemie bekommen die Gäste des Sport-, Freizeit- und Eventzentrums dieses Jahr stark zu spüren. SIBYLLE EGLOFF
«Es ist aussergewöhnlich, dass alle Mitarbeiter im Winterdienst eingesetzt werden», sagt Michael Voser, stellvertretender Werkhofleiter. Um den Schnee zu bewältigen, brauchte es in den letzten Tagen sogar noch mehr Leute. Die 30 Werkhofmitarbeiter wurden durch 10 zusätzliche Personen und die Feuerwehr unterstützt. «Wir waren von 4 bis 22 Uhr im Einsatz», fügt Voser an. Und trotzdem gab es zu den drei, vier positiven Reaktionen etwa zehnmal so viele Reklamationen aus der Bevölkerung. Kritisiert wurden unter anderem die Schneemaden, die in den Quartieren nach der Schneeräumung entstanden, oder weil der Schnee nicht so schnell geräumt wurde wie gewünscht. «Doch kaum waren wir durch, war es schon wieder weiss», sagt Voser und fügt an: «So viel Schnee gab es vor 15 Jahren das letzte Mal.» Bald war am Strassenrand kein Platz mehr für die Schneemaden. Auf jenen Strassen, wo sich Bus und Lastwagen kreuzen können müssen, haben die Männer den Schnee aufgeladen, zur Zirkuswiese transportiert und dort abgeladen. «Es ist unmöglich, das auf allen Strassen zu machen, weil wir dann nicht fertig geworden wären.» Wertschätzung für den Dauereinsatz erhielten die Mitarbeitenden von Kirsten Ernst, die als Gemeinderätin fürs Ressort Tiefbau, Verkehr und Umwelt zuständig ist. Sie postet auf Facebook die oben abgedruckten Fotos und schreibt: «Werkhof und Feuerwehr im vollen Einsatz für Wettingen.» (Melanie Bär/zVg)
Keine vergünstigten Einzeleintritte für Auszubildende und Senioren, kein Teilbetrieb für Schul- und Nachwuchstrainings während des zweiten Lockdowns und Freibadsaisonschluss bereits Ende August. Die Massnahmen des Tägi, um die Verluste im Coronajahr 2020 abzufedern, sind einschneidend. «Doch sie sind leider nötig. Wir müssen aufgrund der schwierigen Lage auf die Kosten schauen und hoffen auf das Verständnis unserer Gäste», sagt Geschäftsführer Marco Baumann. Trotz Sparmassnahmen und Kurzarbeit haben die Einbussen und Einschränkungen wegen der Pandemie ein grosses Loch in die Kasse des Tägi gerissen. «Der betriebliche Umsatz ist 2020 um 2,5 bis zu 3 Millionen Franken eingebrochen. Das Tägi zählte 2020 nur 195 000 Besucherinnen und Besucher. Normalerweise sind es rund 400 000 Gäste», sagt Baumann. Er rechnet deshalb mit einem Minus von über 1 Million Franken. «Nach der zweijährigen Sanierung haben wir uns die Eröffnung 2020 anders vorgestellt. Über 80 Betriebstage, rund 100 Anlässe im Eventbereich wie auch die Aktivitäten zum 975-Jahr-Jubiläum von Wettingen mit zehntägigem OpenAir-Konzert und Lunapark im Tägi mussten abgesagt werden. Das Fondue-Chalet mussten wir vorzeitig abbauen. Das tut weh.» Als junge Firma belasten die Verluste das Tägi besonders stark Die Gastronomie-, Event und Tourismusbranchen leiden am meisten unter der Krise. «Das Tägi stützt sich genau auf diese drei Bereiche. Der Sport- und der Freizeitbetrieb sind immer defizitär. Die Gastronomie und die Events bringen dem Tägi normalerweise den benötigten Deckungsbeitrag, um die Anlage betrieblich kostendeckend zu betreiben», sagt Baumann. Seit 2018 wird das Tägi eigenständig in einer AG
geführt. «Die neue Rechtsform bietet zahlreiche Vorteile, um die Anlage nach betriebswirtschaftlichen Kriterien führen und vermarkten zu können. Als junge Firma belastet uns die aktuelle Krise mit den hohen Verlusten jedoch besonders stark. Wir konnten zwar Kurzarbeit anmelden, wurden bisher aber aufgrund der öffentlichen Beteiligung von den Coronahilfspaketen ausgeschlossen», erklärt Baumann. Er und sein Team seien deshalb in den kommenden Jahren stark gefordert. Um ein weiteres Jahr mit roten Zahlen abzuwenden, hat die Geschäftsleitung mit dem Verwaltungsrat Sparmassnahmen eingeführt: Der Betrieb bleibt bis Ende Februar komplett geschlossen – auch für Schulen und Vereine. «Zum Schutz der Mitarbeitenden und der Gäste und vor allem auch aus wirtschaftlicher Sicht verzichten wir auf einen Teilbetrieb für Schul- und Nachwuchstrainings. Mit einem Bruchteil der Eintritte und ohne Gastronomie und Events lässt sich die Anlage nicht weiter betreiben, ohne weitere massive Verluste einzufahren», sagt der Tä-
«Der Umsatz ist um 2,5 bis zu 3 Millionen Franken eingebrochen.» MARCO BAUMANN, CEO TÄGI AG
gi-CEO. Man versuche, ein Maximum an Energie zu sparen. Dazu wird das Eisfeld abgetaut. «Die für Juni und Juli geplante Revision im Hallenbad wird vorgezogen, damit die Anlage im Sommer, wenn die Fallzahlen hoffentlich wieder tiefer sind, möglichst uneingeschränkt genutzt werden kann.» Das ist wichtig, schliesslich reduziert sich die Freibadsaison um drei Wochen. Die Geschäftsleitung hat beschlossen, das Gartenbad eine Woche später zu öffnen und schon Ende August statt Mitte September zu schliessen. «Im September 2020 erzielten wir trotz sehr heissem Wetter nur einen Umsatz von 5000 Franken. Da ist ein Betrieb unter den aktuellen Voraussetzungen nicht mehr verhältnismässig.» Dies liegt an den hohen Fixkosten für Personal, Energie, Reinigung und Unterhalt. «Das führt dazu, dass die Kosten bei 100 Besuchern pro Tag fast gleich hoch sind wie bei 2000
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für das Tägi im Jahr 2021
Geschäftsleiter Marco Baumann hofft, dass das Tägi im März wieder aufgehen kann. Besuchern pro Tag», sagt Baumann. Auch bei den Eintrittspreisen kommt es zu Anpassungen. Neu zahlen Studenten, Auszubildende sowie Senioren für einen Einzeleintritt nicht mehr 6 Franken, sondern wie alle anderen Erwachsenen 8 Franken. Die Abschaffung sorge zum einen für Mehreinnahmen und vereinfache zum anderen den Prozess der Ausweiskontrollen, so Baumann. «Bisher kam es häufig zu langen Gesprächen an der Kasse, wenn Studenten oder Senioren ihre Ausweise nicht vorweisen konnten.» In den allermeisten Betrieben würden solche vergünstigten Tarife gar nicht mehr existieren, betont der Geschäftsführer. Festhalten will man an den reduzierten Abonnementstarifen für Auszubildende und AHV-Bezüger. Optimierungen gibt es auch beim gastronomischen Angebot. Zudem wird beim temporären Personal eingespart. «Da wir mit 28 Festangestellten bereits knapp besetzt sind, müssen sich die Mitarbeitenden keine Sorgen machen, dass wir im Team Stellen einsparen werden», sagt Baumann. Gestrichen sind für dieses Jahr überdies Neuanschaffungen. «Wir verzichten unter anderem darauf, neue Tische und Stühle für den Eventsaal anzuschaffen. Das in die Jahre gekommene Multifunk-
tionsfahrzeug fürs Gartenbad wird ebenso nicht ersetzt», sagt Baumann. Sonst bestehe glücklicherweise kein Bedarf an Erneuerungen, da die Anlagen gerade erst saniert worden seien. Baumann wünscht sich, dass das Tägi im März mit den bewährten Auflagen wieder aufgehen kann. «Wir sind auf Unterstützungsleistungen angewiesen und
«Es macht Sinn, diverse Sparmassnahmen zu prüfen und umzusetzen.» ROLAND KUSTER, GEMEINDEAMMANN
hoffen auf die neuen Härtefallpakete.» Im Eventbereich erwartet man nur eine langsame Erholung. «Die Wohn- und Baumesse 2021 ist abgesagt. Die Aargauische Berufsschau im September dürfte nach heutigem Stand durchführbar sein», so Baumann. Der Pandemie kann er trotz allem Positives abgewinnen. «Die Situation hat unser Team zusammengeschweisst. Für künftige Krisen sind wir bestens vorbereitet.» Die Tägi AG steht in engem Austausch mit dem Gemeinderat Die Gemeinde Wettingen steht hinter der Entscheidung der Tägi-Ge-
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Kantonalturnfest nimmt Form an Trotz Unsicherheiten haben die Organisatoren des Kantonalturnfests 2020 in Wettingen ihre Arbeit aufgenommen. Sie planen verschiedene Szenarien.
Gaby Kost
schäftsleitung. «Die Situation ist alles andere als erfreulich. Es macht in diesen schwierigen Zeiten Sinn, diverse Sparmassnahmen zu prüfen und, wo möglich, auch umzusetzen. Vor allem dort, wo der Leistungsauftrag der Tägi AG einen Handlungsspielraum gibt», sagt Gemeindeammann Roland Kuster (CVP), der als Verwaltungsratspräsident des Tägi amtet. Für Studenten und AHV-Bezüger verweist er auf die für Einheimische noch immer stark verbilligten Spezialtarife für Saisonabonnemente. Kuster kann die Schliessung der Anlagen bis Ende Februar verstehen. «Diese Massnahme ermöglicht es, fällige Revisionen vorzuziehen, die ansonsten eine Schliessung des Hallenbads im Sommer nötig gemacht hätten.» Als Eigentümerin des Tägi trage die Gemeinde neben den wirtschaftlichen Aspekten auch die Verantwortung für die Gesundheit der Mitarbeitenden, auch deshalb könne man die Schliessung nachvollziehen, so Kuster. Man sei sich bewusst, dass die Tägi AG wie viele andere Firmen wegen der Pandemie und deren Folgen stark gefordert sei. Um stets auf dem aktuellen Stand zu sein, stehe der Gemeinderat in sehr engem Austausch mit dem Verwaltungsrat der Tägi AG.
Die Organisatoren des Aargauer Kantonalturnfestes, das vom 15. bis 26. Juni 2022 in Wettingen stattfinden soll, haben mit der Planung begonnen. Vergangene Woche haben sie einen digitalen Launch-Event veranstaltet. Also eine Art Startveranstaltung, um zu zeigen: Wir arbeiten trotz Coronapandemie an den Vorbereitungen. «Aufgrund der Angaben des Bundes ist das Organisationskomitee zuversichtlich, dass wir dank den entsprechenden Massnahmen einen Umgang mit dem Virus gefunden haben und das Turnfest durchführen können», wird Reto Widrig in einer dazugehörenden Medienmitteilung von vergangener Woche zitiert. Widrig präsidiert gemeinsam mit Mathias Baumann und Roli Steiner das Organisationskomitee. Der STV Neuenhof, DTV Wettingen, TV Wettingen , TV Würenlos und der Aargauer Turnverband organisieren den Grossanlass gemeinsam. Sie erwarten 15 000 Teilnehmende und 30 000 Besucher in diesen elf Tagen. Der Anlass wird rund um das Tägi-Areal in Wettingen stattfinden. Die moderne Infrastruktur, die grosse Landwirtschaftsfläche und der Anschluss an den öffentlichen Verkehr waren ausschlaggebend für Wettingen als Standort. Das letzte Kantonalturnfest im Aargau fand 2017 in Muri statt. Der grösste Anlass, den die vier Vereine je organisiert haben Das OK beschäftigt sich mit verschiedenen Durchführungsszenarien. Bisher gestalten sich die Vorbereitungen jedoch als eher schwierig: Das 40-köpfige OK kann sich nur per Videokonferenz austauschen. «Wir haben uns entsprechend organisiert und machen das Beste daraus», sagt Widrig. Es sei zudem der grösste Anlass, den die vier Turnvereine je organisiert haben. (rb) Weitere Informationen zum Kantonalturnfest finden sich online unter www.wettingen2022.ch.
ORTSBÜRGERGEMEINDE NEUENHOF Ortsbürgergemeinde Neuenhof – Initiativbegehren von Susanne Voser «Diskussion über das weitere Vorgehen der zwei Gebäude mit Annexbauten sowie den Mietverträgen der Baurecht-Parzelle 1782.6, Neuenhof (Ringstrasse 14)» – Ergebnis der Prüfung
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NEUENHOF AUS DEM GEMEINDERAT
An der Ortsbürgergemeindeversammlung vom 24. November 2020 wurde das Traktandum 5, Dachsanierung, Ringstrasse 14, Kreditgenehmigung von CHF 100'000, einstimmig von den 27 anwesenden Stimmberechtigten genehmigt. Da das Beschlussesquorum erreicht wurde, sind sämtliche Geschäfte dieser Ortsbürgergemeindeversammlung in Rechtskraft erwachsen. Daraufhin wurde im Zusammenhang mit der Liegenschaft Ringstrasse 14 von Ortsbürgerin Susanne Voser, Dorfstrasse 30, Neuenhof, am 8. Dezember 2020 ein Initiativbegehren mit 28 gültigen und 3 ungültigen Unterschriften eingereicht. Die Prüfung hat ergeben, dass das eingereichte Initiativbegehren in wesentlichen Punkten die formellen Voraussetzungen nicht erfüllt und deshalb nicht zu Stande gekommen ist. Da es offensichtlich ein bewegendes Bedürfnis der Ortsbürgerinnen und Ortsbürger ist, hat der Gemeinderat entschieden, das Anliegen im Sinne einer Petition (Prüfungsauftrag) entgegenzunehmen und zu prüfen. Das weitere Vorgehen wird zu gegebener Zeit kommuniziert. Rechtsmittelbelehrung 1. Gegen diesen Beschluss kann jeder Stimmberechtigte innert einer Frist von 3 Tagen seit Publikation beim Departement Volkswirtschaft und Inneres des Kantons Aargau (DVI), Beschwerde führen. 2. Die Beschwerdeschrift muss einen Antrag und eine Begründung enthalten, d.h., es ist a) anzugeben, wie das Departement entscheiden soll, und b) darzulegen, aus welchen Gründen diese andere Entscheidung verlangt wird. 3. Auf eine Beschwerde, welche den Anforderungen gemäss den Ziffern 1 oder 2 nicht entspricht, wird nicht eingetreten. 4. Eine Kopie des angefochtenen Entscheids ist der unterzeichneten Beschwerdeschrift beizulegen. Allfällige Beweismittel sind zu bezeichnen und soweit möglich einzureichen. 5. Das Beschwerdeverfahren ist mit einem Kostenrisiko verbunden, d.h., die unterliegende Partei hat in der Regel die Verfahrenskosten sowie gegebenenfalls die gegnerischen Anwaltskosten zu bezahlen. Neuenhof, 21. Januar 2021
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ORTSBÜRGERGEMEINDE NEUENHOF vertreten durch den GEMEINDERAT
Coronavirus, Auswirkungen auf die Gemeindeverwaltung und deren Dienstleistungen seit 18. Januar Aufgrund der neuerlichen Informationen des Bundesrates (13. Januar) sowie des Regierungsrates des Kantons (14. Januar) hat die Gemeinde Neuenhof wichtige Vorkehrungen getroffen, um die geltenden Bestimmungen umzusetzen und um die Gesundheit der Mitarbeitenden und der Bevölkerung von Neuenhof möglichst zu schützen: Die Schalter der Gemeindeverwaltung bleiben ab Montag, 18. Januar, bis vorläufig Ende Februar geschlossen. Die Dienstleistungen der Gemeindeverwaltung stehen der Bevölkerung auch in der aktuellen Situation zur Verfügung, jedoch nur auf Voranmeldung. Die Bevölkerung wird gebeten, den persönlichen Kontakt mit der Gemeindeverwaltung möglichst zu vermeiden. Zwingend notwendige und nicht aufschiebbare Besuche bei der Gemeindeverwaltung (zum Beispiel Todesfallgespräche, Lebensbescheinigungen) sind am Notschalter weiterhin möglich, jedoch nur auf Voranmeldung beziehungsweise nach Vereinbarung eines Termins. Bitte melden Sie sich während der ordentlichen Öffnungszeiten vorgängig direkt per E-Mail oder Telefon bei der zuständigen Abteilung: Bau und Planung, Tel. 056 416 21 20, Mail: bauverwaltung@ neuenhof.ch; Betreibungsamt, Tel. 056 416 21 30, Mail: betreibungsamt@neuenhof.ch; Gemeindebüro, Tel. 056 416 21 40; Mail: gemeindebuero@neuenhof.ch; Finanzverwaltung, Tel. 056 416 21 50; Mail: finanzver waltung@neuenhof.ch; Gemeindekanzlei, Tel. 056 416 21 70, Mail: gemeindekanzlei@neuenhof.ch; Soziale Dienste/ Gemeindezweigstelle SVA, Tel. 056 416 21 80, Mail: sozialdienst@ neuenhof.ch; Gemeindesteueramt, Tel. 056 416 21 90, Mail: steueramt@neuenhof.ch.
Die Verwaltungsabteilungen sind während der ordentlichen Öffnungszeiten per E-Mail oder über die jeweiligen Hauptnummern der Abteilungen erreichbar. Die Bevölkerung wird ersucht, die geltenden Bestimmungen des Bundesrates sowie des Kantons Aargau einzuhalten. Laufend aktualisierte Informationen finden Sie auf unserer Gemeindewebseite www. neuenhof.ch. Der Gemeinderat bittet um Verständnis und wünscht allen gute Gesundheit. Information zur abgesagten Papiersammlung vom 16. Januar Am vergangenen Freitagnachmittag, 15. Januar, musste die Papiersammlung vom darauffolgenden Samstag, 16. Januar, aufgrund der Wetterbedingungen und der damit zusammenhängenden, teils prekären Strassenverhältnissen abgesagt werden. Die Bevölkerung wurde gebeten, das Papier nicht an den Strassenrand zu stellen. Die Information über die Absage erfolgte über die Website neuenhof.ch. Zudem wurde gleichzeitig kommuniziert, dass über ein allfälliges Ersatzdatum für die Januar-Papiersammlung Anfang dieser Woche entschieden wird. Nach der Neubeurteilung vom Montag, 18. Januar, wurde entschieden, auf ein Ersatzdatum für die abgesagte Papiersammlung zu verzichten. Die nächste Papiersammlung findet am Samstag, 27. Februar, statt. Die Kehrichttransportfirma sowie das Bauamt Neuenhof haben teilweise die Kleinmengen Papier, welche in der Nässe und im Schnee gestanden sind, zusammen mit der Kehrichtabfuhr eingesammelt und entsorgt. Grössere Papiermengen sind jedoch von den Bewohnern bis zur nächsten Papiersammlung ins Trockene zu stellen oder zu entsorgen (z. B. www.brings.ch/turgi). Besten Dank für Ihre Mithilfe sowie das Verständnis.
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Er ist Pöstler fürs Leben Fast 49 Jahre arbeitete Markus Laube aus Neuenhof bei der Post. Zuerst verteilte er Briefe, später Pakete. Seit einem Monat ist er pensioniert. RAHEL BÜHLER
In den vergangenen fast 50 Jahren begann der Tag von Markus Laube morgens um 4.30 Uhr. Eine Stunde später war er auf der Arbeit. Er ist Pöstler. Seit 1972. Zuerst in Zurzach, dann in Basel, seit 1977 in Neuenhof. Seit knapp einem Monat muss er nicht mehr so früh aufstehen. Der 64-Jährige ist jetzt pensioniert. Ein letztes Mal auf Tour geht er trotzdem. Mit einem silbernen Mercedes, nicht mit dem gelben Lieferwagen der Post. Laube sitzt im Auto. Das Radio spielt eine Schweizer Popband. Der Scheibenwischer läuft auf Hochtouren. Neuschnee bedeckt die Strassen. Als er nach Neuenhof kam, war er zuerst Briefpöstler, erzählt er während der Autofahrt. Nach 15 Jahren wurde der damalige Paketpöstler pensioniert. Laube übernahm. «Ich wollte schon immer Päckliträger sein.» So habe man
«Man sollte die Menschen zuerst kennen, bevor man über sie urteilt.» MARKUS LAUBE
mehr Kontakt zu den Leuten. «Ein Bürojob wäre nichts für mich. Dort geht die Zeit nicht um.» Auch ist er gerne draussen in der Natur. Das zeigt sich auch in seinen Hobbys: Biken, Skifahren, Fussball. Zuletzt war Neuenhofs Osten Laubes Zustellungsgebiet: Chrüzliberg-, Hafner-, Feldhofweg. «Früher hatte man noch Zeit für einen Schwatz, einen Kaffee. Heute nicht mehr.» Er habe sich die Zeit trotzdem genommen. «Ich war dann halt zwei Stunden später fertig als ein junger Kollege. Aber es ist ja meine Zeit.» Laube fährt um den Kreisel beim alten Restaurant Posthorn, nimmt die Ausfahrt Richtung Bahnhof. Am Strassenrand steht ein gelb-grauer Elektrotöff. Der Pöstler ist dick eingepackt. Auch dieses Gebiet belieferte Laube mit Päckli. Mit seiner offenen und
«Ein Bürojob wäre nichts für mich. Ich brauche die Menschen und die Natur», sagt Markus Laube. freundlichen Art ist er im Dorf gut angekommen. Einmal habe ihm eine Frau gesagt, er habe immer ein Lächeln auf dem Gesicht. «Es stimmt schon. Ich bin meistens fröhlich», sagt er heute. Macht ihn denn gar nichts hässig? «Doch. Vorurteile. Man sollte die Menschen zuerst kennen lernen, bevor man über sie urteilt.» Zur Pension hat Laube um die 300 Dankesbriefe erhalten Laube fährt entlang der Glärnischstrasse, biegt auf die Zürcherstrasse ein, dann via Hard- und Limmatstrasse Richtung Industrie. Die Päckli haben zugenommen, sagt er. Vor allem seit Beginn der Coronapandemie. Noch nie habe er so viele ausgeliefert wie im Dezember 2020. Viele davon waren schwer. «Ich hatte nie Probleme damit», sagt der Neuenhofer. «Das habe ich dem Sport zu verdanken.» Er hat 30 Jahre Fussball gespielt. Dann trainierte er Aktivmannschaften in verschiedenen Vereinen. Später wechselte er zu den Junioren. Aktuell trainiert er die D-Junioren des FC Wettingen. «Die Jungen halten mich jung.» Ambitionen, die Karriereleiter hochzuklettern, etwa Gruppenchef zu werden, habe er nie gehabt. «So hätte ich den Kontakt mit den Kunden verloren.» Die Route geht weiter, führt an den Sportplätzen vorbei. Dann via
Hofmatt-, Zürcher- und Limmatstrasse in den östlichen Teil der Industrie. Laube biegt in die Ringstrasse ein. «Si nähmed scho en Kafi, oder?» Beim Imbiss von Beat Rölli hat er jeweils seine Znünipause verbracht. Hier treffen wir auf Roger Wernli, Laubes Nachfolger. Er muss gleich weiter, ist im Schuss. Rölli serviert Kaffee mit Rahm und Schinkengipfeli. Das Gespräch dreht sich um die neuen Coronamassnahmen, die der Bundesrat am Vortag präsentierte. Zum Schluss sagt er: «Mit Kusi verliert die Post einen Guten. Er ist immer freundlich und hilfsbereit. Das macht ihn aus.» Rölli ist nicht der Einzige, der das so sieht. Zu Laubes Pension hat er um die 300 Dankesbriefe erhalten.
«Die Jungen halten mich jung.» MARKUS LAUBE
Von Behörden, Privatpersonen, Gewerbetreibenden. Der Neuenhofer Marco Oliver Müller hat ihm gar ein Gedicht gewidmet: «Wer esch gli pensioniert, chas fast ned glaube, es esch euse Pöschtler, de Markus Laube! Am Morge früeh tuet öpper singe, s esch de Markus bim Päckli bringe! Es esch kei Witz, nei es esch wohr, er macht das in Neuenhof sit
Rahel Bühler
48 Johr! Hett immer es Lache ufem Gsicht, sini Person ghört eifach zur Neuenhofer Gschicht! Aber leider goht alles mol verbii, Markus, gell, es muess halt sii. Danke für alles, wo Du hesch gmacht, egal öb Brief oder Päcklischlacht. Mir wünsched Dir nur s Bescht zur Pension, mir werdet Dich vermisse, ich weiss es schon. Markus, mir danked Dir!» Auf dem Rückweg zu seinem Wohnhaus sagt Laube: «Als ich das gelesen habe, kamen mir fast die Tränen.» Auch nach der Pension ist Langeweile kein Thema Wieso er so gut angekommen ist bei den Leuten? «Sie haben wohl meine freundliche, kommunikative Art gemocht.» Zudem habe er im Sport gelernt, mit Problemen umzugehen. Seit einem Monat ist er nun pensioniert. Langeweile sei kein Thema. «Ich trainiere viermal pro Woche mit den Junioren.» Zudem habe er vergangene Woche zum ersten Mal im 2021 eine Biketour im Schnee gemacht. Und ansonsten habe er noch zwei erwachsene Töchter, mit denen er Zeit verbringt. Er selbst ist seit 20 Jahren geschieden. «Und ich habe ganz vielen Leuten versprochen, dass ich nach meiner Pension auf einen Kaffee vorbeikomme. Wenn es denn wieder geht.»
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NEUENHOF/KILLWANGEN
Auch für Fragen im Alter sind Soziale D Mit Rat und Tat wollen die Mitarbeitenden der Sozialen Dienste unterstützen – auch Senioren. Bisher ist das Angebot wenig bekannt und wird kaum genutzt. ROBIN SCHWARZ
In Neuenhof fehlt eine Anlauf- und Informationsstelle für die Bedürfnisse von Menschen im dritten Lebensalter. Falls sie doch existiert, ist sie zu wenig bekannt. Zu diesem Fazit kommt der Schlussbericht zur Analyse der Altersarbeit. Tatsächlich setzen sich die Sozialen Dienste Neuenhofs aber exakt mit diesen Anliegen tagtäglich auseinander. Darum möchte der Gemeinderat die Arbeit der Verwaltung im Bereich Altersfragen stärker ins Licht rücken: Seit der Reorganisation 2018 beraten die Sozialen Dienste Menschen bei Anliegen, die explizit nicht nur finanzielle Probleme betreffen. Das Feld der abgedeckten Bedürfnissen ist weit: Der Sozialdienst beantwortet zum Beispiel administrative Fragen zur Pensionierung sowie zum genauen Betrag der AHV-Rente. Das sind Fragen, die schon vor dem Rentenalter gestellt werden können. Er kümmert sich aber auch um Anliegen zu den Sozialversicherungen oder Ergänzungsleistungen.
Die Sozialen Dienste kümmern sich auch um Fragen im Alter. Bisher nutzen die Senioren das Angebot wenig.
an, wie Cornelia Spadanuda vom Fachbereich Kinder- und Erwachsenenschutzrecht (KESR) der Gemeinde Neuenhof erklärt. Wünschen sich Menschen im Rentenalter zum Beispiel eine helfende Hand bei alltäglichen Tätigkeiten, soll auch dies ermöglicht werden. Vom Fensterputzen, Spazierengehen mit dem Hund, über die – gerade in Zeiten der Coronapandemie relevante – Hilfe beim Einkauf bis zum Entsorgen von Sperrgut. Eine erschöpfende Liste für Unterstützungsangebote existiert Nicht nur technisch, sondern auch nicht, vielmehr möchten die Sozialen Dienste individuelle Lösungen niederschwellig Neben der üblichen wirtschaftli- anbieten, die im Gespräch gemeinchen Hilfe bieten die Dienste auch sam erarbeitet werden sollen, sagt ein «niederschwelligeres» Angebot Spadanuda. Dafür arbeiten sie inter-
disziplinär mit anderen Verwaltungsbereichen zusammen. Ein wichtiges Standbein ist die Neuenhofer Jugend: Im Rahmen des Programmes «Jobs for Teens» bieten Jugendliche Senioren ihre Zeit für verschiedenste Tätigkeiten an. Wie viel man sich das kosten lässt, ist offen. «Bezahl, wie viel du willst» ist das Motto. Dies, um weniger vermögende Menschen von diesem Angebot nicht auszuschliessen, erklärt Spadanuda: «Man gibt, was man kann und für richtig hält.» Realisierbar ist das, weil diese Leistungen quersubventioniert werden. «Eine Win-Win- Situation.» Die Jugendlichen hätten so etwas für die Bewerbungsmappe und ältere Menschen hätten den Wunsch nach Hilfe erfüllt.
Gaby Kost
«Tablet Heroes» ist ein erfolgreiches Generationenprojekt Bevor die Coronapandemie die soziale Situation besonders für ältere Menschen – eine Risikogruppe – erschwert hat, war auch das Programm «Tablet Heroes» ein voller Erfolg. Das Modell: Haben Senioren und Seniorinnen Mühe mit ihrem iPad, sind Jugendliche als Digital Natives mit ihrem Fachwissen zur Stelle. «Die Seniorinnen und Senioren sind ganz begeistert», sagt Spadanuda. Aber auch die Jugendlichen hätten Freude daran. Die Gemeinde versucht, insbesondere auch Jugendliche mit schulischen oder sozialen Probleme in solche Programme zu integrieren, ebenfalls mit Erfolg. «Oft sind es
INSERATE
SCHNEERÄUMUNG IN NEUENHOF Nicht nur der Schnee, sondern auch die umgestürzten Bäume mussten die Mitarbeiter des Werkhofs, des Forstamts und der Feuerwehr in Neuenhof räumen. Die Rüslerstrasse war mehrere Tage nicht befahrbar (Bild). «Wir können uns glücklich schätzen, dass wir in der Feuerwehr zwei versierte ‹Holzer› haben, die den Umgang mit der Motorsäge gewohnt sind», sagt Petra Kuster Gerny, Vizeammann von Neuenhof, und dankt den Einsatzkräften für ihre Arbeit. (Melanie Bär/zVg)
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Dienste da genau diese Jugendlichen, die voll mitziehen», sagt Spadanuda. Die Bevölkerung assoziiert die Sozialen Dienste mit der Sozialhilfe Geht es nach dem Gemeinderat, liegt es aber nicht nur an der fehlenden Bekanntheit, dass die Neuenhoferinnen und Neuenhofer die angebotene Unterstützung nicht nützen: «Wir stellen immer wieder fest, dass die Bevölkerung auch Hemmungen hat und den Gang zu den Sozialen Diensten nicht wagt», sagt Jelena Lolic, Leiterin des Fachbereichs materielle Hilfe, in den Gemeinderatsnachrichten von dieser Woche. Die Bevölkerung würde die Sozialen Dienste immer noch stark mit dem früheren Sozialamt und so mit der Sozialhilfe assoziieren. Das sei etwas, was insbesondere bei
AUS DEM GEMEINDERAT
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SCHNEERÄUMUNG IN KILLWANGEN
Publikation der Jubilare – Einstellung Der Gemeinderat hat entschieden, die Jubilare – 80., 85. und 90.+ Geburtstage – per 2022 nicht mehr öffentlich in der Limmatwelle zu publizieren. Dies, weil einerseits immer mehr Bürgerinnen und Bürger eine solche Publikation ablehnen und anderseits die Gemeinde Killwangen seit diesem Jahr noch die einzige Gemeinde ist, welche die oben genannten Geburtstage in der Limmatwelle publiziert. Selbstverständlich werden auf Wunsch bestimmte Jubiläen erwähnt. Hierfür wird gebeten, mindestens einen Monat vor dem gewünschten Erscheinungsdatum mit der Gemeindekanzlei Kontakt aufzunehmen. Die Jubilare des Jahres 2021 werden noch wie gewohnt publiziert.
Pech hatten die vier Mitarbeiter, die in Killwangen Schnee räumten. Nach dem ersten Pflügen am Donnerstag (auf dem Bild auf der Strasse Richtung Sennenberg) sind am Freitagmorgen aufgrund technischer Probleme kurz nacheinander beide Fahrzeuge ausgefallen. «Für beide konnte Ersatz besorgt werden. Dies führte jedoch dazu, dass die Schneeräumungen zusätzlich zu den sonst schon schwierigen Bedingungen in Verzug geraten sind», so Gemeindeschreiberin Sandra Spring. Mittlerweile läuft ein Fahrzeug wieder, das andere ist noch in Reparatur. (Melanie Bär/zVg)
ZEICHNUNGEN FÜR DIE SENIOREN IN KILLWANGEN
«Wir stellen immer wieder fest, dass die Bevölkerung Hemmungen hat.» JELENA LOLIC, LEITERIN MATERIELLE HILFE
den älteren Bürgerinnen und Bürgern noch immer negativ belegt sei, sagt Cornelia Spadanuda. Obwohl man sich natürlich für das In-Anspruch-Nehmen von Hilfe nicht zu schämen brauche. Ausserdem seien die Sozialen Dienste genau dafür da: Sie sind ein Dienstleistungsunternehmen, das den Bürgern helfen soll. Und bezahlt sei es mit den Steuergeldern ja auch schon.
GEMEINDE KILLWANGEN
Altpapiersammlung
Die nächste Altpapiersammlung findet am Samstag, 23. Januar 2021, statt (bitte vormittags ab 7.00 Uhr bereitstellen). Damit die Sammlung reibungslos durchgeführt werden kann, sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen. Bitte beachten Sie die folgenden Punkte: • Altpapier und Karton getrennt und ohne Fremdstoffe bündeln und fest verschnüren (keine Papiertragtaschen und Kartonschachteln verwenden); • Bitte keine allzu schweren Bündel machen (Sammlung erfolgt durch Jugendliche); • Altpapier und Karton, welche Fremdmaterial aufweisen, werden stehen gelassen und nicht mitgenommen. Killwangen, 21. Januar 2021 Gemeindekanzlei Killwangen
Schüler Ivan: «Alter schützt vor Liebe nicht, aber Liebe vor dem Alter.» Schülerin Leani: «Einmal ging ich mit meiner Grossmutter und meiner Schwester an einem frühen Morgen zum Sternenplatz in Spreitenbach. Wir gingen mit einer Gruppe und einer Führerin. Dann gingen wir in ein Wäldchen. Die Frau, die uns führte, erzählte uns von Vögeln, zum Beispiel, wie die Vögel aussehen und wie sie pfeifen.»
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SPREITENBACH AUS DEM GEMEINDERAT
Gemeinderätliche Klausur verschoben Seit vielen Jahren begibt sich der Gemeinderat einmal jährlich in eine zweitägige Klausur, um komplexere Themen, aber auch Fragen der Kommunikation, von Planungen und Zielsetzungen sowie Controlling und Selbstreflexion ausserhalb der ordentlichen Gemeinderatssitzungen anzugehen und zu klären. Aufgrund der bekannten Lage ist diese Klausur vorerst um sechs Monate verschoben worden.
gleitung des Ausschreibungs- und Auswahlverfahrens wird die im öffentlichen Bereich spezialisierte AWB Comunova AG als beratende Fachfirma beigezogen.
Als Revolutionär Remo Scholz startete sein veganes Catering Ché Vegara vor acht Jahren, als Veganismus noch unbekannt war. Der Koch freut sich, dass er heute nicht mehr als Aussenseiter gilt.
Verkehr mit Gemeindeverwaltung und -werken Die Bevölkerung wird dringend angehalten, Sachgeschäfte mit der Gemeindeverwaltung und den Gemeindewerken ausschliesslich per E-Mail, Briefpost oder Telefon zu klären. Persönliche Gespräche sind aufgrund der bekannten Lage Reorganisation Gemeindeverwaltung nur nach vorgängiger Terminver- SIBYLLE EGLOFF Anlässlich der Einwohnergemeinde- einbarung möglich. Die verblüffende Ähnlichkeit von versammlung vom 15. Dezember Remo Scholz mit dem Revolutionär 2020 ist beschlossen worden, zur Termine 1. Februar, 17 Uhr: unent- Ché Guevara auf dem Plakat neben Entlastung des Gemeindepräsi- geltliche Rechtsauskunft, nur tele- dem Eingang seiner Gastroküche in diums einen Verwaltungsleiter oder fonisch möglich zwischen 17 und der Spreitenbacher Industrie ist geeine Verwaltungsleiterin anzustel- 18 Uhr. Bitte Telefonnummer auf wollt. Scholz nennt sein veganes Catering-Unternehmen «Ché Vegalen. Für die Unterstützung und Be- der Homepage beachten. ra». «Als ich mich im Oktober 2013 selbstständig machte, war die vegane Ernährung tatsächlich noch SCHNEERÄUMUNG IN SPREITENBACH etwas Revolutionäres», sagt der 45-Jährige. Er habe nach einem Firmennamen gesucht, der auch NichtVeganern ins Auge springe. «Ché Guevara ist vielen Leuten sympathisch. Auch wenn sie nichts mit veganem Essen anfangen können, so gefällt ihnen zumindest der Name. Diese Aufmerksamkeit war mir wichtig, damit man mich nicht sofort als Körnlipicker und Spinner abstempelt», erklärt Scholz. Heute sei Veganismus zum Glück mitten in der Gesellschaft angekommen. Viele könnten die Idee der nachhaltigen Lebensweise verstehen, auch wenn sie selbst nicht vegan leben würden. Scholz gibt Sojamilch zur Mehlmischung in der Teigmaschine. «Ich stelle heute einen veganen Zopf für INSERATE
«Wohin mit dem Schnee?», fragten sich nicht nur die neun Mitarbeiter, die in Spreitenbach und auf den Hauptachsen in Killwangen Schnee räumten. Auch die Bevölkerung kontaktierte den Werkhof immer wieder, weil sie keinen Platz für die weggeschaufelten Schneemaden fanden. Auch am Wochenende waren die Mitarbeiter des Winterdiensts im Dauereinsatz: Über 10 Stunden täglich. Ein Ende ist nicht in Sicht. Wegen des Tauwassers mussten die Winterdienstler Fussgängerübergänge freischaufeln und Strasseneinlaufschächte freilegen. Trotz dem Rieseneinsatz der Mitarbeiter hält sich die Akzeptanz der Bevölkerung in Grenzen. «Wir sind uns solche Schneemengen alle nicht mehr gewohnt», sagt Viktor Ott, Leiter Bereichsleiter Tiefbau und Entsorgung in Spreitenbach. (Melanie Bär/zVg)
meine Familie her», sagt der Koch. Vor allem für Hochzeiten und Geburtstage bereitet er für seine Kunden massgeschneiderte Gerichte und Buffets zu. «Ich habe keine grosse Angebotskarte. Ich rede mit meinen Kunden und finde heraus, was sie mögen.» Einige hätten bereits ganz genaue Vorstellungen und würden ihm Rezepte geben, die er nachkochen soll. «Ich mache das gerne, denn das ist eine Herausforderung für mich», sagt Scholz. «Bei einem veganen Buffet ist niemand ausgeschlossen» Viele seiner Auftraggeber sind Veganer oder Vegetarier. «Manchmal sind es aber auch einfach Leute, die empathisch sind und beim Essen niemanden ausschliessen wollen», sagt Scholz. «Kocht man einen Schweinebraten, können Veganer, Vegetarier, aber auch Personen, die bestimmten Religionen angehören, nicht mitessen. Es werden weitere Gerichte nötig. Das ist bei einem veganen Buffet nicht der Fall.» Zu Scholz’ Spezialitäten gehören zum Beispiel Chili sin carne oder orientalische Eintöpfe. Vor acht Jahren entschied sich Scholz dazu, auf tierische Produkte zu verzichten. Davor lebte er bereits zwei Jahre vegetarisch. «Ich war als Kind sehr tierlieb, doch erst im Erwachsenenalter wurde mir klar, dass für meine Ernährung kein Tier sterben oder leiden soll.» Sein Schlüsselerlebnis war der Besuch auf einem Gnadenhof. «Dort können Tiere leben, ohne uns Menschen nutzen zu müssen. Die Begegnung mit einem Stier, der zuvor
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macht er Veganes schmackhaft Zusammen mit seiner Frau stellte er die Ernährung um. «Als Paar ist es einfacher, man kann sich gegenseitig helfen», findet Scholz. Bald darauf kam ihm die Idee für sein veganes Catering. «Mir geht es nicht darum, die Moralkeule zu schwingen. Ich möchte die Leute über gutes Essen erreichen. Dann merken sie von selbst, dass es tierische Produkte gar nicht mehr braucht.» Wegen der Coronapandemie hat Scholz schon seit längerem keinen Anlass mehr bekochen dürfen. «Ich bin froh, dass ich noch ein Teilzeitpensum als Sozialpädagoge habe und mir als Einmannbetrieb keine Sorgen um Mitarbeiterlöhne machen muss.» Eine Zeit lang habe er zu 100 Prozent auf das Catering gesetzt. «Doch als Familienvater jedes Wochenende weg von zuhause zu sein, war für mich auf Dauer unbefriedigend», sagt Scholz, der mit seiner Frau und seinem Sohn in Lenzburg lebt. Nichtsdestotrotz hat Scholz Fixkosten, die er nun mit dem ersparten Betriebskapital decken muss. «Wenn die Aufträge auch im ganzen Jahr 2021 ausfallen, sieht es schlecht aus.»
In seiner Gastroküche in Spreitenbach kocht Remo Scholz seit acht Jahren Veganes für Anlässe. Sibylle Egloff Jahre lang an der Kette hing und sich endlich frei bewegen konnte, hat mich berührt.» Scholz begann, die Fleisch-, Eier- und Milchindustrie zu hinterfragen. «Kühe geben
nur Milch, wenn man sie dauernd schwängert, und männliche Küken werden geschreddert, weil sie keine Eier legen. Ich wollte das nicht mehr länger unterstützen.»
Als «Herr Vegara» entwickelt er vegane Produkte Doch der 45-Jährige bleibt positiv. «Im Moment habe ich Zeit, andere Projekte voranzutreiben.» Dazu gehört die Marke «Herr Vegara», unter der Scholz und ein Kollege vegane Produkte entwickeln. Zwei Mandeldrinks werden derzeit im Biohandel und zum Beispiel im Reformhaus Libergy in Dietikon angeboten. Das sollen aber nicht die
Veganuary Die Kampagne der gemeinnützigen Organisation Veganuary animiert Menschen weltweit dazu, sich im Januar rein pflanzlich zu ernähren. Daher leitet sich der Name «Veganuary» aus einer Komposition von «vegan» und «January», dem englischen Wort für Januar, ab. Damit das Ziel erreicht wird, unterstützt die Organisation die Teilnehmenden mit Rezepten und Informationsmaterial. Seit 2014 haben über eine Million Personen aus 192 Ländern die vegane Ernährungsweise ausprobiert. In der Schweiz engagiert sich die Vegane Gesellschaft Schweiz für den «Veganuary» und ermutigt Lebensmittelhändler, die Auswahl pflanzlicher Produkte auszuweiten. (sib) einzigen bleiben. Scholz freut sich, dass die vegane Ernährung diesen Januar mit der Aktion Veganuary beworben wird. «Es ist toll, dass Menschen dazu motiviert werden, unvoreingenommen einen Monat lang veganes Essen auszuprobieren.» Grosshändler würden Hand bieten, da sie viele vegane Produkte im Sortiment haben. «Die Leute werden dazu ermuntert, von der langweiligen 0815-Küche mit Fleisch und Beilagen wegzukommen.» Für Scholz ist klar: «Veganismus ist kein Verzicht, sondern eine Chance, neue Horizonte bezüglich Geschmack, Kreativität und Vielseitigkeit zu entdecken.»
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12 Würenlos; Waldgrenzenplan Kanton Aargau; Wiedererwägung Am 1. Januar 2019 ist die Änderung des Waldgesetzes des Kantons Aargau (AWaG) vom 1. Juli 1997 in Kraft getreten. Gemäss § 3 Abs. 3 AWaG erlässt der Kanton flächendeckend für den gesamten Kanton Aargau einen rechtsverbindlichen Waldgrenzenplan. Bestockungen ausserhalb des festgelegten Waldareals gelten nicht als Wald. Die Abteilung Wald des Departements Bau, Verkehr und Umwelt legt nach einer Wiedererwägung den angepassten Waldgrenzenplan bezüglich einem Abschnitt auf den Parzellen Nrn. 84, 86, 87 und 90 (Würenlos) während 30 Tagen, vom 21. Januar 2021 bis 19. Februar 2021, zur Einsicht auf. Der Waldgrenzenplan ist während der Auflagefrist in elektronischer Form auf dem Internetportal der Abteilung Wald (www.ag.ch/wald) einsehbar und liegt in der Gemeinde Würenlos in gedruckter Version auf. Wer ein schutzwürdiges eigenes Interesse geltend macht, kann innerhalb der Auflagefrist bei der Abteilung Wald des Departements Bau, Verkehr und Umwelt, Entfelderstrasse 22, 5001 Aarau, Einsprache gegen den Waldgrenzenplan erheben. Allfällige Einsprachen sind schriftlich einzureichen und haben einen Antrag und eine Begründung zu enthalten. Vorbehalten bleibt Art. 46 des Bundesgesetzes über den Wald vom 4. Oktober 1991. Wer es unterlässt, Einsprache zu erheben, obwohl Anlass dazu bestanden hätte, kann den ergehenden Entscheid nicht anfechten. Gemäss § 33a Abs. 4 AWaG haben Einsprachen und Beschwerden gegen den Erlass des Waldgrenzenplans nur aufschiebende Wirkung, wenn und soweit sie die Rechtmittelinstanz gewährt. Aarau, 8. Januar 2021 Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Abteilung Wald
Würenlos, Januar 2021
To d e s a n z e i g e
Rosmarie Nussbaumer-Gabriel 12. Oktober 1928 – 13. Januar 2021 In vielen kleinen Schritten hat sie sich nach und nach in ihre eigene Welt der Vergangenheit zurückgezogen. Jetzt müssen wir sie ganz loslassen. Wir sind zutiefst traurig, aber von Herzen dankbar für ihre liebevolle Fürsorge und die vielen gemeinsam erlebten Jahre.
Erika und Carel Jansen-Nussbaumer David und Barbara Philip und Chantal Carmen und Andy Guido und Bernadette Nussbaumer-Seiler Simon und Melanie Tanja und Mike Diana Nussbaumer und Marcel Peier Die Beisetzung ins Gemeinschaftsgrab Würenlos fand im engsten Familienkreis statt. Traueradresse: Erika Jansen, Kohlgrubenweg 1, 5436 Würenlos Leidzirkulare werden keine versendet.
WÜRENLOS
Schneefall sorgt Auch in Würenlos schneite es vergangene Woche so viel wie schon lange nicht mehr. Das bedeutet viel Arbeit für die Gemeindearbeiter. Ein Besuch. RAHEL BÜHLER
Josef Laube hat anstrengende Tage hinter sich. Er ist Vorarbeiter beim Bauamt Würenlos und war in den vergangenen Tagen häufig im Schnee unterwegs. Mit seinem dreiköpfigen Team hat er Trottoirs geräumt, Schnee von Treppenstufen weggeschaufelt, Salz verteilt. «Wir haben 37 Zentimeter Neuschnee beim Vorplatz des Werkhofs gemessen», sagt Laube und zeigt auf den Platz hinter sich. Als Vergleich: Der Würenloser Bahnhof liegt auf 420 Meter über Meer. «Seit ich 2003 bei der Gemeinde zu arbeiten begonnen habe, habe ich nie so viel Schnee erlebt.» Es ist Samstagmorgen. Auch heute ist Laube im Einsatz. Er muss eine Strasse im Buechquartier räumen. Sie war über Nacht gesperrt, weil ein Baum eingeknickt war. Die Strassen werden nach verschiedenen Prioritäten geräumt Für die Räumung der Kantonsstrassen ist der Aargau zuständig. In Würenlos sind das die Schul- und die Landstrasse. Drei Landwirte aus dem Dorf kümmern sich mit ihren Traktoren und Salzstreuern um die Quartierstrassen. Das Bauamt ist für Trottoirs, Treppen und Wendeplätze zuständig. Auch die Feuer-
Um eine Strasse im Buechquartier in Würenlos wehr war mehrmals im Einsatz. So war zum Beispiel die Dorfstrasse am Freitag während mehrerer Stunden gesperrt, weil Äste die Strasse bedeckten. An diesem Tag war Laube von morgens um 2 Uhr bis nachmittags um 17 Uhr im Einsatz. Ohne grosse Pause, wie er sagt. Man arbeite nach Prioritäten. «Die Buslinie 11 ist die Hauptverkehrsachse. Sie räumen wir zuerst. Dann folgen die anderen grossen Strassen, bis hin zu den kleineren Quartierstrassen.» Diese Prioritäten verstehen nicht immer alle Einwohner. «Zu mir kamen nicht viele Telefone. Aber der Draht
INSERATE
Samariterverein Würenlos
Tief betroffen nehmen wir Abschied von unserem Ehrenmitglied
Fritz Ryter-Alder 9. 6. 1941 – 4. 1. 2021
Er wirkte von 1977 bis 1999 als Samariterlehrer. Wir gedenken seiner in grosser Dankbarkeit.
Einfamilienhaus oder Bauland für junge Familie aus Würenlos
Seit mehr als 10 Jahren wohnen wir in Würenlos und fühlen uns sehr wohl hier. Da unsere Eigentumswohnung nicht mehr unserer Familiensituation entspricht (Familiennachwuchs), sind wir auf der Suche nach einem Einfamilienhaus oder Bauland in Würenlos. Wir freuen uns auf Ihren Anruf. Familie Baghdassarian-Heinritz 079 214 26 27
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für Dauereinsatz beim Bauamt
vom Schnee zu befreien, muss Josef Laube mehrere Anläufe nehmen,
Rahel Bühler
der Bauverwaltung lief heiss.» Im tätsgrenze, sagt der 60-Jährige auf Grossen und Ganzen zeigen sich die dem Weg zu seinem orangen Fahrzeug. «Nicht personell. Aber man weiss irgendwann nicht mehr, wo «Wir haben 37 Zentimeter man den Schnee deponieren soll.» Mit wenig Schlaf könne er umgeNeuschnee beim Vorplatz hen. Aber mehr als drei Tage mit des Werkhofs gemessen.» wenig Schlaf gehen nicht. «Dann wird man schneller hässig und kann JOSEF LAUBE, BAUAMT WÜRENLOS sich weniger gut konzentrieren.» Dann müsse man sofort ab ins Bett. Bewohner aber verständnisvoll und dankbar für ihre Arbeit. Der 60-jährige Wettinger arbeitet Ende vergangener Woche fiel in am liebsten in der Nacht vielen Teilen der Schweiz so viel Mittlerweile ist der Wettinger mit Schnee wie schon lange nicht mehr. seinem Fahrzeug im Buechquartier Da stosse man schon an die Kapazi- angekommen. An der Waldgrenze
Von Hand Schnee schaufeln gehört ebenso zu Laubes Aufgaben … ist noch eine ganze Strasse voller Schnee. Es ist jene, die die Feuerwehr wegen eines eingeknickten Asts über Nacht sperren musste. Mittlerweile ist davon nichts mehr zu sehen. Laube macht sich ans Werk, nimmt mit seinem Gefährt ein paar Anläufe, bis er sich durch den kompakten Schnee gekämpft hat. Am Ende der Strasse kehrt er um und pflügt in die andere Richtung. Dann lugt er aus dem Fenster seines Fahrzeugs heraus: «Ich arbeite gerne im Schnee. Vor allem nachts. Dann sind wenig Menschen und Autos unterwegs und ich kann ... wie Salz ausstreuen. mich gut konzentrieren.»
AUS DEM GEMEINDERAT Coronapandemie Gemeindeverwaltung: Schalterbesuche ab sofort nur auf Voranmeldung Der Bundesrat hat vergangene Woche eine Verschärfung der Massnahmen im Zusammenhang mit der Coronapandemie beschlossen. Unter anderem wurde eine Homeoffice-Pflicht festgelegt. Sowohl von Bund als auch von Kanton werden Zusatzmassnahmen durchgeführt, um die Ausbreitung der neuen Variante des Coronavirus zu verhindern bzw. zu verlangsamen. Auch die Gemeindeverwaltung Würenlos ist von Massnahmen betroffen, welche in Anbetracht dieser
Lage von der Geschäftsleitung beschlossen worden sind: Die Haupttüren der Gemeindeverwaltung Würenlos bleiben ab Montag, 18. Januar, bis vorerst 28. Februar geschlossen. Die Verwaltung ist aber während der normalen Öffnungszeiten für Kundinnen und Kunden telefonisch, per E-Mail oder per Brief erreichbar. Schalterbesuche sind auf Voranmeldung bei der entsprechenden Abteilung weiterhin möglich. Die Besuche sollten auf wichtige bzw. dringliche Anliegen beschränkt werden. Verschiedene Dienstleistungen stehen online zur Verfügung.
Die Schliessung der Haupttüren zur Gemeindeverwaltung ist eine starke Massnahme, die insbesondere auch als Zeichen an die Bevölkerung zu verstehen ist, die Verhaltensregeln zum Schutz vor der Übertragung des Coronavirus verantwortungsbewusst und dauernd zu beachten. Indessen ist es nicht die Meinung, dass sich die Verwaltung gegenüber der Bevölkerung abschottet. Die Verwaltung ist nach wie vor für die Kundinnen und Kunden erreichbar – auch am Schalter, jedoch einfach nach Voranmeldung. Der Gemeinderat dankt für das Verständnis.
Gemeinde Würenlos Nach unbenütztem Ablauf der Referendumsfrist sind sämtliche Beschlüsse der Einwohnergemeindeversammlung vom 8. Dezember 2020 in Rechtskraft erwachsen.
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LIMMATTAL
LESERFOTOS Die Redaktion ist überwältigt: Gegen 30 Schneebilder haben Leser der Redaktion am Wochenende gemailt. Eine Auswahl davon ist auf dieser Bilderseite abgedruckt. Die Bilder sind nach dem grossen Schneefall vor einer Woche in der Region entstanden. Die Redaktion bedankt sich herzlich für die tollen Bilder. Leserbilder (als jpg-Datei, mit ca. 500 KB Auflösung) können weiterhin an die Redaktion gemailt werden. Eine Auswahl davon wird in der Limmatwelle regelmässig abgedruckt. Einsendungen an redaktion@limmatwelle.ch. Die Redaktion
«Spreitenbach lebt», schreibt Werner Egli zu seinem Schnappschuss.
Dieses Stimmungsbild zeigt die Limmat von Killwangener Seite Richtung Würenlos und men: «Ein Riesenglücksfall, da sich die Natur an diesem Nachmittag so schön gezeigt hat
Das Foto vom Neuenhofer Gemeindehaus stammt von Menga Asaridis-Taiana.
Diese Aussicht konnte Michael Suter im obersten Stock der Überbauung Limmatspot in Spreitenbach geniessen.
Fredy Nüesch war auch im Park von Bruno Weber unterwegs und hat Fotos von Emma und Ruedi im Klosterpark Wettin- Diesen Vogel hat Patrick Burgert im gen. Aufgenommen von Richard Lindner. Fohrhölzli in Wettingen fotografiert. den schneebedeckten Skulpturen gemacht.
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Spreitenbach. Leserin Yvonne Schraner aus Killwangen hat es am 15. Januar aufgenomwie schon sehr lange nicht mehr.»
In Neuenhof liegen Schlittelspass und Schneeschäden nahe beieinander. Die «So viel Schneezauber hab ich in den letzten 20 Jahren noch nie in Wettingen Aufnahme stammt von Leserin Renate Bergen. erlebt», schreibt Leserin Dolores Kotrle aus Wettingen zu ihrem Foto.
Das Foto von Richard Lindner stammt nicht aus einem Kurort, sondern von der Fredy Nüesch aus Spreitenbach hat diese Schlittler im Sandbühl Richtung SpreiStaffelstrasse in Wettingen. tenbach fotografiert.
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KIRCHLICHE MITTEILUNGEN WETTINGEN
«MEIN GOTT»
Michael Schatzmann, Sozialdiakon und Jugendarbeiter, ref. Kirche WettingenNeuenhof
Das Kapitol in Washington wird gestürmt und mir stockt der Atem. Sind die sozialen Medien verantwortlich, falls es zum Bürgerkrieg kommt? Algorithmen von Facebook, Twitter und Co. machen ihre User scheinbar extrem in ihren Ansichten. Ist meine Meinung wirklich ein Produkt der Internetfirmen, die durch Propaganda ihren Gewinn maximieren? Das tönt verdächtig nach Goebbels. Aber heute geschieht das doch höchstens in Amerika. Ich habe einen Kloss im Hals, denn ich fühle, dass das nicht stimmt. Bundesrat Cassis hat nach dem Sturm auf das Kapitol gewarnt: «Das sind alles Symptome ein und desselben Unwohlseins, das wir überall auf dem Planeten beobachten. Glücklicherweise sind in der Schweiz solche Phänomene erst in ihren Anfängen, aber auch wir sollten diese ernst nehmen und entsprechend reagieren.» Ich finde im Netz kaum eine Kommentarspalte, wo der Umgangston respektvoll bleibt. Ich lese dort Gewalt und Verachtung und Ignoranz. Und das Schlimmste: Ich habe selber mindestens eine solche Nachricht verfasst. Dabei wollte ich nur meine Freude teilen und habe damit viele Leute verletzt. Wie kann ich nun «entsprechend» reagieren? Jesus formuliert die goldene Regel so: «Behandelt die Menschen stets so, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet.» Ich möchte mit Respekt behandelt werden. Ich möchte, dass mir jemand zuhört und mein Herzensanliegen wahrnimmt. Ergo will ich die dafür nötige Präsenz auch anderen geben. Das ist in Foren und Chats jedoch unmöglich. Ich brauche dafür ein Gegenüber, dessen Mimik, Gestik und Stimme ich wahrnehmen kann. Und Verständnis kann nach meiner Erfahrung geschehen, wenn sich die Köpfe etwas zurücknehmen und die Herzen zu sprechen anfangen. Feedback an: redaktion@limmatwelle.ch
Kath. Kirche St. Sebastian, Schartenstrasse 155 Samstag, 23. Januar, 17.30 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier (Marcel Mehlem). Sonntag, 24. Januar, 9.30 Uhr, Festliche Eucharistiefeier zum Patrozinium St. Sebastian (Vinzenz Wohlwend und Markus Heil). Das Solistenquartett singt Werke von Mendelssohn-Bartholdy. Stephanie Gygax, Sopran, Christiane Schmeling, Alt, Eric Maier, Tenor, Johannes Wenig, Bass, und Lysiane Salzmann an der Orgel. Mittwoch, 27. Januar, 9 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier. Donnerstag, 28. Januar, 8 Uhr, Eucharistiefeier.
WOCHE NR. 3 DONNERSTAG, 21. JANUAR 2021
nionfeier. Donnerstag, 28. Januar, 17 Uhr, Rosenkranzgebet. Ev.-ref. Kirchgemeindehaus Lindenstrasse 11 Sonntag, 24. Januar, 10 Uhr, ökumenischer Gottesdienst zur Einheit der Christen (Jacqueline Meier und Lutz Fischer-Lamprecht).
SPREITENBACH
Kath. Pfarrkirche St. Kosmas & Damian, Ratzengasse 3 Freitag, 22. Januar, 19 Uhr, Eucharistiefeier; 19.30 Uhr, Anbetungsstunde. Samstag, 23. Januar, 18 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier (Jacqueline Meier). Sonntag, 24. Januar, 10 Uhr, ökumenischer Gottesdienst zur Kath. Kirche St. Anton, Einheit der Christen (Petre KarmaAntoniusstrasse 12 zichev und Stefan Siegrist); 18 Freitag, 22. Januar, 18.30 Uhr, Uhr, Santa Messa. Mittwoch, 27. Eucharistiefeier in der Kirche. Samstag, 23. Januar, 17 Uhr, Kreuz- Januar, 9.30 Uhr, Wortgottesdienst segnungsfeier der 1. Klasse in der mit Kommunionfeier. Kirche; 18 Uhr, FamiliengottesAlters- und Pflegeheim Im Brühl, dienst zum «Vater unser» (Joseph Kalamba), gestaltet von den Schü- untere Dorfstrasse 10 Freitag, 22. Januar, 10.15 Uhr, lerinnen und Schülern der 2. Wortgottesdienst mit KommuKlasse; 19.30 Uhr, Gottesdienst in nionfeier. kroatischer Sprache. Sonntag, 24. Januar, 11 Uhr, Santa Messa in KILLWANGEN lingua italiana; 12.30 Uhr, Gottesdienst in kroatischer Sprache. Kath. Pfarrkirche Bruder Klaus, Mittwoch, 27. Januar, 9 Uhr, Kirchstrasse 9 Eucharistiefeier in der Kirche. Donnerstag, 28. Januar, 19.30 Uhr, Samstag, 23. Januar, 18.30 Uhr, Rosenkranzgebet mit Eucharistie- Eucharistiefeier (Abbé Zacharie). feier in kroatischer Sprache in der WÜRENLOS Kirche. Kloster Wettingen, Klosterstrasse 12 Sonntag, 24. Januar, 9.30 Uhr, christkatholische Eucharistiefeier (Wolfgang Kunicki); 11 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier (Marcel Mehlem). Ref. Kirche, Etzelstrasse 22 Sonntag, 24. Januar, 9.30 Uhr, Gottesdienst (Kornelia Baumberger-Dängeli). Alterszentrum St. Bernhard, Rebbergstrasse 24 Dienstag, 26. Januar, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier (Joseph Kalamba).
NEUENHOF Kath. Pfarrkirche St. Josef, Glärnischstrasse 12 Samstag, 23. Januar, 17 Uhr, Rosenkranzgebet. Montag, 25. Januar, 17 Uhr, Rosenkranzgebet. Mittwoch, 27. Januar, 19 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommu-
Kath. Pfarrkirche St. Maria, Schulstrasse 21 Sonntag, 24. Januar, 10 Uhr, Eucharistiefeier (Joseph Kalamba); 17.30 Uhr, Rosenkranzgebet. Mittwoch, 27. Januar, 10 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier, Mittwochskollekte. Ref. Kirche Würenlos, Gipfstrasse 4 Sonntag, 24. Januar, 9.30 Uhr, Gottesdienst (Walter Mäder).
VERANSTALTUNG/HINWEIS Kolibri, reformierte Kirche, Gipfstr. 4, Würenlos, Freitag, 22. Januar, 15.30 Uhr. Info zu den Gottesdiensten Die Gottesdienste finden unter strenger Einhaltung des Schutzkonzeptes statt: max. 50 Personen, Maskenpflicht, Einhaltung der Abstandsund Hygieneregeln.
24 300 Exemplare. Erscheint jeden Donnerstag. Amtliches Publikationsorgan der Gemeinden Wettingen, Neuenhof, Killwangen, Spreitenbach und Würenlos. HERAUSGEBERIN CH Regionalmedien AG, Kronenplatz 12, 5600 Lenzburg GESCHÄFTSFÜHRER Stefan Biedermann, stefan.biedermann@chmedia.ch, Telefon 058 200 58 10
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