Bad Homburger Märchensammlung | Folge den Sternen 2017

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BAD HOMBURGER MÄRCHENSAMMLUNG

Bad Homburger

Folge d Stern en en!

MÄRCHENSAMMLUNG

50 Märchen aus Bad Homburg

Geschichten von Bad Homburger Schülerinnen und Schülern Mit Illustrationen von Doro Kaiser


IMPRESSUM Herausgeber: Magistrat der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe, 61343 Bad Homburg, Oberbürgermeister Alexander W. Hetjes, www.bad-homburg.de Konzept & Idee, Titelgestaltung: Nina Gerlach, Stadtmarketing Lektorat: Anjuli Weber, Kur- und Kongreß-GmbH Bad Homburg v. d. Höhe Satz & Layout: Regina Henze Kommunikationsdesign Illustrationen: Doro Kaiser Grafik & Illustrationen, www.dorokaiser.online.de Druck: Schleunungdruck GmbH, Eltertstraße 27, 97828 Marktheidenfeld, www.schleunungdruck.de Auflage: 1500 Stk Der Verkaufserlös dieser Veröffentlichung geht in vollem Umfang zugunsten eines wohltätigen Bad Homburger Projektes. © 2017


VORWORT

Die schönsten Geschichten kommen aus Bad Homburg Ob Vorgelesen bekommen oder selbst Schmökern - Lesen ist doch etwas Fantastisches! Geschichten entführen uns in eine andere Welt, Märchen lassen uns die Zeit vergessen, unerwartete Wendungen bringen uns zum Weinen oder Lachen. All das gibt es auch in dieser ersten Bad Homburger Märchensammlung. Als wir unter dem Motto „Folge den Sternen“ Schülerinnen und Schüler dazu aufgerufen haben, ihr eigenes Bad-Homburg-Märchen zu schreiben, hatten wir nicht mit so viel Enthusiasmus der jungen Autoren gerechnet. Mit Begeisterung habe ich die Geschichten gelesen, und wir möchten sie Euch, liebe Leserinnen und Leser, nicht länger vorenthalten. In diesem Buch findet Ihr 50 Märchen. 49 Geschichten von Bad Homburger Schülerinnen und Schülern und eine Geschichte vom kleinen Stern, mit der die Märchensammlung 2016 ihren Anfang genommen hat. Ich danke allen, die mitgemacht haben, und den zahlreichen Unterstützern dieses Projektes. Sie haben nicht nur zu diesem Werk aktiv beigetragen, sondern tun mit dem Erwerb dieses Buches auch etwas für den guten Zweck. Alle Einnahmen aus dem Verkauf der Märchensammlung gehen in voller Höhe an ein wohltätiges Bad Homburger Projekt. Lasst uns also gemeinsam auf den nächsten Seiten den Sternen folgen. Viel Spaß beim Lesen wünscht

Euer Alexander W. Hetjes

Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe 1


INHALTSVERZEICHNIS 3 Die Geschichte vom kleinen Stern, 2016 14 Folge den Sternen, Daniella Selke 16 Der Weg zum Reichtum, Clara Boschmann

78 Die unvergessliche Kutschenfahrt, Clara Schlötzer, Mila Savanovic 81 Folge dem Stern der Nacht, Hannah Löcker und Charlotte Racky

18 Folge den Sternen, Lea Würl

84 Weihnachtsmann in Not, Laura Bachmann, Marlene Riener und Sophia Pöhlmann

20 Folge den Sternen, Anna Valdin

86 Der Turm – Ein Bad Homburg-Märchen, Constantin Leue

28 Der Bad Homburger Sternenhimmel, Jonna Daske

88 Der Zaubertopf, David Schütte, Wassim El Mahaoui und Minsang Ryu

30 Die blinkenden Sterne, Katharina Dreibholz 32 Folge den Sternen, Josefine Nitzer 34 Zauber der Vergangenheit, Allison Becker 38 Die Weihnachtsdetektive, Marie-Sophie Wagner 40 Die geheimnisvolle Botschaft der Sterne, Kilian Grütters 42 Omis Sterne, Nia Plinke 44 Ein heller Mond, Philipp Schneider, Caius von Sydow, Tim Skerlavaj und Philipp Keimling 47 Das Wunschpony, Lina Mink 49 Wie Eleonore die Freude wiederfand, Amelie Kassow 51 Bella und Aurora, Bahar Kraft 53 Folge den Sternen, Lavinia Bijjou und Letizia Schönhofer 56 Der Kaiser der Sterne, David Schmidt, Elias Winter, Dennis Möller 59 Stellas Traum (Folge den Sternen), Olivia Hupe

63 Sternenglück, von Nicolas Hain, Julian Mittelberg, Albert Pojak und Mina Sahavi

90 Folge den Sternen, Emely Nitzer 92 Natalie folgt dem Stern, Alexandra Yashina, Carla Winzer, Ida Meyermann, Mohini Schäfers und Xenia Lysak 95 Ein Stern für Dich (oder Folge den Sternen), Charlotte Laszlo und Jolina Gödtel 98 Eine Bad Homburger Vorweihnachtszeitgeschichte, Amelie Entzian 100 Der Wunschstern, Rosa Abdalla und Selina Schmidt 103 Folge den Sternen, Tobias Mustapic und Julian Haupt 105 Folge den Sternen, Sophia Schink 107 Folge dem Sternenpfad, Alexandra Zügel 110 Der knuddelige Stern, Clara Gramm 112 Das 24. Türchen, Leonie Stöppler 114 Folge den Sternen, Konstantin Dressler 117 Die Spur der Sterne, Marina Reimertz, Katharina Petkau, Celine Hofler

64 Die parallele Welt Bad Homburgs, Rosa Meeuwssen

120 Sternendämmerung in Not, Sophie Giebener

67 Monster feiern Weihnachten, Ilias Koleoglou, Niklas Buchalik und Hischam El Miri

122 Eine neue Freundin zu Weihnachten, Selma Schwab 124 Folge den Sternen, Nicolai von Oppen

69 FOLGE DEN STERNEN!, Luna Linsenmaier

1 26 Der Weihnachtsstern, Pauline Geiger, Ann-Charlott Kamp, Louise Distler, Sarah Hartelt und Valerie Leube

71 Die Rettung der Heiligabendstimmung, Manman Wei, Antonia Dietrich und Theresa Heß

129 Auroras Sternenabenteuer, Filiz Kraft

73 Der Kräuter-Stern, Isabella Simon

131 Folge den Sternen, Henrike Kant

75 Die Weihnachtsfee von Bad Homburg, Cécile Arhelger

133 Die gestohlenen Sterne, Helen Bruder

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Folge den Sternen Das Märchen von einem kleinen Stern, dessen größter Wunsch es war einmal die Erde zu sehen.

Text & Idee: Nina Gerlach Stadtmarketing Bad Homburg Veröffentlicht 2016 auf dem „Märchenpfad“ im Kurpark Bad Homburg

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eit Anbeginn der Zeit sehen wir Menschen, wenn

Wenn ein alter Stern stirbt, dann leuchtet er noch

es Nacht wird, in den großen dunklen Himmel. Wir

einmal besonders hell und verglüht mit seinem letzten

beobachten den Lauf des alten Mondes und bewun-

Lebensatem in einem langen, leuchtenden Schweif am

dern tausende und abertausende von Sternen am

Abendhimmel. So passiert es in jeder Minute, in jeder

Firmament. Wir glauben, unsere Wege, unser Glück

Sekunde. Es passiert gerade jetzt, in diesem Moment,

und unser Schicksal aus dem Leuchten der Sternen-

selbst, wenn du es nicht sehen kannst.

bilder lesen zu können. Wir gaben den Sternen Namen, um sie besser unterscheiden zu können und zeichneten Karten von ihren Galaxien und Planeten. Wissenschaftler bauten Raketen und Satelliten und erforschten, woher die Sterne kamen, wie alt sie sind und aus welchem Stoff ein Stern gemacht ist. Manche Sterne sind groß und mächtig und haben sogar ihre eigenen Planeten, die um sie kreisen und denen sie den Weg leuchten. Sie sind Millionen von Jahren alt und werden noch über den Himmel reisen,

Zu Abertausenden reisen die Sterne durch Raum und Zeit. Zeit, wie wir sie kennen, hat für einen Stern keine Bedeutung. Ein Stern wird Millionen von Jahren alt und für die Sterne ist immer JETZT. Wenn sie noch jung sind, fühlen sie sich groß und mächtig. Sie rasen um die Wette, sind laut, haben Spaß und glühen so hell wie die Sonne und so eifrig, dass sie sich manchmal sogar gegenseitig verbrennen. „Hell geglüht, ist halb gewonnen!“ – so ihr Lieblingsspruch.

wenn die Menschen schon lange nicht mehr auf der

So manches Mal schon hatte der alte Mond einen

Erde sind. Andere Sterne haben bereits ein langes

jungen Stern mit einem grimmigen Blick in die Flucht

Leben hinter sich. Sie sind im Laufe ihrer Reise ganz

schlagen müssen, wenn sich dieser bei einem seiner

klein geworden und schon so alt, dass sie bereits ver-

feurigen Wettrennen in einen Mondkrater verirrt hatte.

gessen haben, wie es war, ein junger Stern zu sein und

Aber selbst der alte Mond konnte den jungen Sternen

zum ersten Mal in die Nacht hinaus zu leuchten.

ihren Übermut nicht übel nehmen. Denn auch er

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wusste, für alle Sterne kommt irgendwann das Ende. Sie werden älter und kleiner und ihr Glühen wird schwächer und irgendwann ist der Moment gekommen und der Stern begibt sich auf die letzte Reise. Am Ende seiner Sternen-Zeit haucht er seinen allerletzten, leuchtenden Schweif über den nächtlichen Himmel und verglüht. Denn das ist das Schicksal eines jeden Sterns irgendwann, nach einer langen, langen Zeit …Jedenfalls dachte man das.

Aber besonders liebte der kleine Stern die Erde: Dieser große, blaue und grüne Planet übte eine magische An-

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ziehung auf ihn aus. Er fragte sich, was es dort wohl zu sehen gäbe, und ob die Wolken dort unten wohl so in kleiner Stern, er war noch recht jung, erst weni-

ge Millionen Jahre alt und etwas kleiner als alle seine Freunde, wollte sich mit diesem Schicksal der Sterne nicht abfinden.

hell und voller Licht waren, wie es von hier oben den Anschein hatte. Der kleine Stern wurde ganz traurig, wenn er daran dachte, irgendwann als Sternschnuppe zu enden: Nie

Zwar war er der Kleinste seines Sternenschwarms aber

wieder würde er den alten Mond sehen können, nie

dafür umso neugieriger. Er liebte es, über den Him-

wieder über den Himmel fegen und niemals, ja nie-

mel zu jagen und mit dem alten Mond zu spielen. Und

mals würde er herausfinden, wie es auf der Erde ist.

auch der Mond hatte den kleinen Stern in sein Herz ge-

Traurig und in Gedanken versunken drehte der kleine

schlossen, hielt er doch hin und wieder in seinem Flug

Stern seine Runde, den Blick wie gebannt auf die Erde

inne, um sich mit ihm, dem alten Mond zu unterhalten.

gerichtet.

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So manch alter Stern hatte ihm bereits von der Erde

nicht auf seine Flugbahn geachtet und war krachend

erzählt, jedoch nie genug, um seine Neugier zu befrie-

mit einem alten Stern, dessen Zacken schon ganz

digen. Die Geschichten handelten von buntem Licht

runzlig und blass aussahen, zusammengestoßen. Der

und winzigen Wesen, die auf der Erde wandelten.

Alte rieb sich ärgerlich grummelnd seinen Kopf. „Pass

Es musste doch eine Möglichkeit geben, seinem Schicksal zu entkommen, dachte der kleine Stern. „Ich will nicht als Sternschnuppe enden. Das kann doch nicht alles gewesen sein.“

besser auf! Du bist ja schon wie die Menschen mit ihren Raketen und Satelliten, die unsere Wege stören!“, schnaubte er. „Es tut mir leid! Ich habe auf die Erde geschaut und dabei nicht aufgepasst“, sagte der kleine Stern kleinlaut, „ist sie nicht schön?“ „Was? Die Erde?“, lachte der alte Stern, „Nun, die Schönheit liegt wohl im Auge des Betrachters, aber für meinen Geschmack ist es dort unten zu laut und zu kalt, und dieses blaue Ding glüht mir eindeutig zu wenig. Aber du wirst auch noch älter und vernünftiger werden und dir von diesem Unsinn nicht länger den Kopf verdrehen lassen. So etwas tut ein Stern von Format nicht.“ „Was für ein Format?“,

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fragte der kleine Stern irritiert und überlegte, „ich bin doch ein Stern, und ich will gar nicht vernünftig sein. ür einen Moment war alles Dunkel. Dann sprühten

Funken über den Nachthimmel und ein tiefes, ärgerli-

ches Grollen erklang direkt hinter dem kleinen Stern. V öllig in Gedanken versunken, hatte der kleine Stern

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Aber ich würde mir die Erde so gerne einmal aus der Nähe ansehen. “ seufzte er laut. „Das würde ich mir an deiner Stelle noch einmal gut überlegen“, sagte der der alte Stern warnend, „du wirst


schon noch erkennen, dass man im Weltraum nicht so

mel, das All, den alten Mond und unseren Schwarm.

einfach eigene Wege fliegen kann. Bleibe einen Mo-

Auf der Erde hingegen bist du ein Nichts. Nur ein

ment bei mir, ich will dir eine Geschichte von deiner

Körnchen Staub. Eines wie jedes andere. Und du wirst

geliebten Erde erzählen.“

dort nie wieder wegkommen“, sagte der alte Stern und

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deutete mahnend mit seinen Zacken in Richtung Erde. ie Erde ist lange nicht so alt wie wir. Auf ihr gibt

es nichts zu sehen. Die Erde ist nicht so heiß wie wir und braucht die Sonne, um zu leben. Die kleinen Wesen, die auf ihr wandeln sind nichts im Vergleich zu uns Sternen. Einige dieser Wesen denken, sie seien furchtbar wichtig, obwohl sie doch so klein sind. Man nennt sie Menschen und sie sind gerade mal ein winziger Funken im Verlauf der Zeit und doch meinen sie, uns Sterne zu kennen und über das Leben zu herrschen. Diese Menschen schauen zum Himmel und wollen aus unserem Flug ihre Zukunft lesen. Doch wir Sterne wissen es besser. Wir reisen, wohin wir reisen. Wir leuchten und verglühen irgendwann, und bis dahin haben wir doch alles, was wir brauchen“, sagte der alte Stern mit etwas Wehmut in der Stimme, denn er wusste, dass auch für ihn die Zeit der Sternschnuppen schon bald gekommen war. „Wir sind schneller als die Zeit. Wir haben den Him-

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öllig verunsichert und hin und hergerissen zwi-

schen seiner Neugier und der gruseligen Geschichte über die Erde, drehte der kleine Stern sich um seine eigene Achse. „Das kann doch alles nicht sein! Sie ist doch so schön“, sagte er traurig. Der alte Stern fuhr mit seiner Erzählung fort: „Bist du erst einmal zur Erde gefallen, bist du bewegungslos an den Boden gekettet. Du würdest zu Erde, auf der die Bäume und das Gras wachsen. Dort ist es dunkel und du würdest nie wieder den Himmel oder den alten Mond sehen.“ Er schüttelte seine Zacken mit Erschaudern: „Da ist es doch besser, wir rasen noch ein bisschen um die

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Wette und verglühen am Ende mit einem wunderbaren

vorbei. Der alte Stern mit den blassen Zacken, der sich

Schweif am Nachthimmel.“

noch verdutzt umgeschaut hatte, als er mit seinem

Der kleine Stern wurde noch trauriger: „Aber ich möchte nicht sterben. Ich möchte doch so gerne einmal die Erde sehen.“ Da wurde der alte Stern sehr ernst: „Du bist ein Stern. Und uns Sternen ist es bestimmt, zu leuchten und am Ende unserer Tage zu verglühen. So war es seit Anbeginn der Zeit und so wird es immer bleiben. Das ist nun einmal unser Schicksal!“ Dem kleinen Stern rann eine Träne über das Gesicht und er wurde immer langsamer. „Dann, “ sagte er leise, „möchte ich kein Stern mehr sein!“ Und inmitten des dunklen Nachthimmels blieb der kleine Stern einfach stehen.

ganzen Planetenschwarm am kleinen Stern vorbeiflog, war bald in der unendlichen Galaxie verschwunden. Alles rauschte und es wurde für einen Moment so laut um ihn, dass der kleine Stern vor Schreck und Angst die Augen schloss. Bewegungslos stand er in der Luft. Er versuchte ganz ruhig zu bleiben. Als er die Augen wieder öffnete, war es still um ihn geworden. Sein Schwarm war verschwunden. Er war allein. Nur der alte Mond schaute verwundert auf das Schauspiel, das sich ihm soeben dargeboten hatte. Für einen Moment wusste der kleine Stern nicht, was er tun sollte. Sollte er seinem Schwarm hinterher fliegen? Noch war es nicht zu spät. Er blickte erst in die unendliche Weite der Galaxie und dann hinunter zu dem blauen Planeten, der ihn so faszinierte. Nach einer kleinen Ewigkeit fasste er sich endlich ein Herz und so langsam, wie es noch kein Stern vor ihm

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gewagt hatte, drehte er sich um die eigene Achse und änderte seinen Kurs. er kleine Stern hatte seinen Flug in voller Fahrt ge-

stoppt. Links und rechts rasten seine Sternenfreunde

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Er steuerte geradewegs auf die Erde zu und sein eigenes Licht wies ihm den Weg!


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ie große, grüne und blaue Erde zog den kleinen

Stern magisch an. Ein bisschen mulmig war ihm schon zu Mute, als er an die Geschichte des alten Sterns dachte. Aber dann schüttelte er sich, als könne er damit die bösen Gedanken an eine kalte, dunkle Erde abwerfen. Er dachte wieder an sein Ziel und wuss-

te im gleichen Moment, dass die Neugier auf diese wunderbare, helle Erde einfach zu groß war, als dass er ihr widerstehen könnte. „Das wäre doch gelacht und außerdem habe ich nichts zu verlieren. Ich habe keine Angst!“ rief der kleine Stern mutig in die Nacht hinaus. Auch wenn da niemand war, der ihn hören konnte. Im Zweifel würde er eben doch verglühen,

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chon sehr lange war der kleine Stern geflogen,

und es wurde immer kälter um ihn herum. Seine kleinen Zacken fingen an zu zittern und eine dünne Eisschicht bildete sich auf seiner glänzenden Sternenhaut. Langsam fragte er sich, ob diese Idee wirklich so gut gewesen war. Unter ihm breitete sich die Erde immer größer und dunkler aus. Niemals zuvor hatte er sich so einsam gefühlt. Niemand war da, mit dem er zusammen fliegen konnte und niemand, mit dem er sprechen konnte. Selbst der alte Mond war verschwunden. Der kleine Stern drehte sich in alle Richtungen und suchte den Himmel ab, aus dem er gefallen war.

dachte er. Ohne seinen Schwarm und ohne Schweif.

Doch da war nichts. Kein Mond. Kein Stern. Kein Pla-

Bei dem Gedanken, ganz alleine in der dunklen Nacht

net. Über ihm nur schwarze Nacht. „Was habe ich mir

zu verglühen, wurde ihm aber dann doch etwas

nur dabei gedacht?“, zweifelte er, “ ich werde einsam

unheimlich. Er fühlte sich plötzlich icht mehr wohl

und alleine verglühen.“ Jetzt zitterte der kleine Stern

unter seiner schimmernden Sternenhülle. Ihm wurde

am ganzen Körper. Die Kälte kroch ihm unter die Haut

furchtbar heiß und es rauschte in seinem Sternenkopf.

und seine Zacken kribbelten und fühlten sich merk-

Doch er wanderte weiter. „Ich schaffe das“, sagte sich

würdig an. Als sich der kleine Stern endlich wieder

der kleine Stern, „ich werde mir die Erde ansehen.“

der Erde zudrehte war unter ihm nur – Weiß? – Ja,

Entschlossen und ganz langsam flog er auf die immer

Weiß! So weit seine verdutzten Sternenaugen blicken

größer und dunkler werdende Erde zu. Er würde jetzt

konnten.

nicht aufgeben.

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a staunte der kleine Stern nicht schlecht. Wie ein

heller Teppich breitete sich das Weiß vor ihm aus. Glitzerndes Weiß um ihn herum. Oben und unten und zu allen Seiten. Es strahlte so hell, dass der kleine Stern die Augen schließen musste, um nicht blind zu werden. Die Augen fest geschlossen haltend, fiel er immer wei-

ter. Er lauschte in die Nacht und alles um ihn herum flirrte und rauschte und wurde immer lauter. Auch er selbst fing an, sich plötzlich merkwürdig zu fühlen. Es kribbelte in seinen Zacken und in seiner Brust. Der kleine Stern spürte die Kälte noch immer, aber auf

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nd da waren sie: Weiß, blau und funkelnd flirr-

ten abertausende von winzigen Zackenwesen um ihn herum. Ein bisschen sahen sie aus wie Sterne, aber doch ganz anders. Sie glitzerten weiß und ihre Zacken erschienen wie winzige Bäume oder verzweigte Äste. Und jedes der Wesen sah ein klein wenig anders aus.

seltsame Weise fühlte sich die Frostschicht auf seiner

Fasziniert starrte der kleine Stern auf das Treiben

Sternenhaut gar nicht mehr so fremd an.

dieser einzigartigen weißen Sternenwesen. Sie rasten

Plötzlich glaubte er, Stimmen aus dem Rauschen zu hören. Erst ganz leise und undeutlich, dann immer

nicht, sondern tanzten und lachten. Sie fassten sich an den Zacken und spielten mit dem Wind.

lauter. Und dann war sich der kleine Stern ganz sicher.

Der kleine Stern kam aus dem Staunen nicht mehr her-

Er war nicht mehr allein. Aber wer war da? Er konn-

aus. „Was tut ihr da?“, fragte er verdutzt. „Wir spielen,

te nicht verstehen, was die Stimmen sagten, ob sie

wir fliegen, wir tanzen den ganzen Tag, bis wir müde

freundlich waren oder nicht. Doch schließlich war sei-

sind und dann fallen wir zur Erde“, antwortete eines

ne Neugier stärker als seine Angst. So öffnete der klei-

der Zackenwesen freundlich lachend. „Und dort sterbt

ne Stern ganz langsam die Augen. Er war entschlossen,

ihr und werdet zu Erde?“, fragte derkleine Stern neugie-

sich dem großen, weißen Etwas zu stellen.

rig. Das Wesen schmunzelte: „Nein, wir sterben nie!“

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„Aber alles muss doch sterben, verglühen oder zu

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Erde werden.“ Das Zackenwesen tanzte einmal um

ken an die Ohren des kleinen Sterns. Wie eine wunder-

den Stern herum, begutachtete ihn von einem Zacken

bare Melodie hörte er die Stimmen der Menschen ganz

zum anderen und legte dann den Kopf schief. „Hm,

nah. Kinderstimmen lachten fröhlich und er glaubte,

das wäre aber traurig“, sagte das Zackenwesen und

das Wort „Weihnachten“ gehört zu haben. Der kleine

schüttelte dann freundlich den Kopf, „wenn wir zur

Stern schaute unter sich und erblickte bunt erleuch-

Erde fallen, dann schmelzen wir, werden zu Wasser,

tete Straßen und Häuser. Sie warfen ihr warmes Licht

wir versickern, wir verdunsten und dann werden wir

in die dunkle Nacht hinaus. Um ihn herum tanzten die

wieder geboren, irgendwann. Bis wir erneut tanzen

Schneeflocken und die weiße Decke, in die die Erde

können. Aber wir sterben nicht. Wir sind Schnee-

zur Weihnachtszeit gepackt war, ließ die Gesänge der

flocken.“

Kinder und das Läuten der Glocken ganz weich und

U

ngläubig starrte der kleine Stern das Wesen an:

Da seufzte der kleine Stern und wurde wieder ganz

ie durch dicke Watte erklangen plötzlich helle

Stimmen. Gesang und Lachen drangen durch die Wol-

gedämpft erklingen.

traurig: „Ach, ihr Glücklichen! Wie gerne wäre ich wie

Die frostigen Wangen des kleinen Sterns waren immer

ihr. Ich war einmal ein Stern. Ich konnte über den

noch feucht von dicken Sternentränen, die wie Kris-

Himmel rasen, aber ich wollte die Erde sehen und

talle von seiner Haut purzelten. Er wischte sich die

ich wollte nicht verglühen. Nun bin ich nur noch ein

Tränenkristalle aus den erstaunten Augen. War das

Staubkorn. Ich werde zur Erde fallen und dort einsam

wirklich die dunkle, kalte und unwirtliche Erde, vor

sterben!“

der ihn der alte Stern gewarnt hatte?

Dicke Tränen kullerten dem kleinen Stern über sein

„Siehst du die Menschen? Sie feiern Weihnachten“,

frostiges Gesicht und sein Leuchten wurde immer

sagte die Schneeflocke, die nicht von seiner Seite

schwächer.

gewichenwar, „die Menschen wissen nicht besonders

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viel vom Leben und der Zeit, aber sie geben niemals auf. Und sie lernen immer wieder dazu. Sie bringen Licht, wenn es dunkel ist und versuchen meistens, sich gegenseitig glücklich zu machen. Und an Weihnachten sind sie immer besonders glücklich!“

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Wunder des Himmels und das Treiben auf der Erde. Ab

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und an gesellte sich ein Reigen fröhlich tanzender Flo-

und stupste ihn aufmunternd an. „Nichts stirbt jemals

asziniert lauschte der kleine Stern in die Nacht.

Die Schneeflocke begleitete ihn und erklärte ihm die

cken zu ihnen, um schon im nächsten Moment wieder davon zu schweben. Noch stundenlang hätte der kleine Stern so mit der Schneeflocke durch die Luft schweben und dem Singen und Leuchten auf der Erde folgen können. Doch als er merkte, dass die Erde immer näher kam, seufzte der kleine Stern wehmütig: „Schön, dass ich die Erde gesehen habe, und die Menschen. Das war die lange Reise wert. Und wenn ich nun zur Erde falle und alles dunkel wird, dann habe ich wenigstens vorher alles gesehen und getan was ich wollte.“ Traurig blickte er die Schneeflocke an: „Würdest du mich zur Erde begleiten? Dann fühle ich mich nicht ganz so allein, wenn ich schon sterben muss.“

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ie kleine Schneeflocke wirbelte noch einmal hoch

hinauf in die Luft, kehrte zum kleinen Stern zurück wirklich, weißt du“, flüsterte sie ihm ins Ohr, „wir ändern nur die Form.“ Noch einmal tanzte sie um den kleinen Stern: „Sieh‘ dich an. Du bist weder ein Stern, noch ein Staubkorn. Du bist wie ich. Du bist einzig-

artig!“ – Und wahrhaftig, der kleine Stern sah an sich herunter und begann zu strahlen. Seine vereiste Haut hatte zu glitzern begonnen und seine Zacken waren zu Eiskristallen geworden. Er leuchtete nicht mehr, aber er glitzerte und funkelte in strahlendem Weiß, das die ganze Erde erhellte und in ein weiches, warmes Licht einhüllte. Der kleine Stern hatte sich in eine Schneeflocke verwandelt.

Ende


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Folge den Sternen! Es war einmal ein Mädchen, sie hieß Luna. Sie war 10 Jahre alt. Es war schon fast Weihnachten. Eines Tages ging Luna zur Schule. Sie sah ihre Freundinnen auf der Bank sitzen. Sie zog ihre Jacke und Schuhe aus, dann lief sie zu ihren Freundinnen rüber. „Hallo Luna!“, rief ihre Freundin Viviana. „Hallo Vivi“, antwortete Luna. Da rief sie auch schon die Lehrerin. Im Matheunterricht hatte Luna einen komischen Traum. Im Traum sah sie einen ganz hellen Stern, der dann plötzlich auf die Erde fiel. Der Stern sagte etwas, aber Luna verstand es nicht. Nach dem Matheunterricht gingen sie in die Pause. Vivi fragte Luna: „Was ist denn los, du siehst so nachdenklich aus?“ „Also, ich hatte einen komischen Traum im Matheunterricht, obwohl meine Augen offen waren, und ich träume nie mit offenen Augen“, antwortete Luna nachdenklich. Vivi trug dazu bei: „Ich habe genau dasselbe heute geträumt in der Mathestunde, aber ich 14

weiß selber nicht wieso?“ „Es ging um einen Stern, der hell geleuchtet hat, dann ist er auf die Erde gefallen. Der Stern hatte etwas gesagt, aber ich habe es nicht verstanden“, ergänzte Luna. „Ja genau, wir können uns ja heute im Schlosspark treffen und überlegen, was das alles auf sich hat, oder?“, fragte Vivi. „Ja, gute Idee!“, rief Luna glücklich. Die ganze Schulzeit blieben Vivi und Luna nachdenklich und überlegten, was das alles zu bedeuten hatte. Nach der Schule gingen Viviana und Luna in den Schlosspark. Sie setzten sich auf eine Bank und redeten über den seltsamen Traum, den sie hatten. Es war schon dunkel und man konnte die Sterne sehen. Plötzlich sah Luna eine Sternschnuppe die ganz nah an der Erde flog. „Kuck mal, die Sternschnuppe. Komm, wir folgen ihr!“ rief Luna. Da rannte Luna auch schon los und Viviana hinterher. Es wurde plötzlich ganz warm, obwohl es eigentlich nur 7 Grad waren. Da sahen Vivi und Luna den Stern auf dem Boden liegen, da war ein Zettel dran. Auf dem Zettel sah man eine Karte, die auf den weißen Turm deutete und auf den Schlosspark.


Am nächsten Tag gingen sie zum weißen Turm. Plötzlich kam ein Engel angeflogen und sagte den beiden: „Ihr seid auserwählt und müsst uns vor der bösen Zauberin retten.“ Da verschwand der Engel. Vivi sah in der Luft eine Schrift aus Sternen, da stand: „Geht zum Kurhaus.“ Luna und Vivi rannten los. Da war eine schwarz verkleidete Frau. „Das ist sie sicher – die böse Zauberin“, stotterte Vivi. Die Zauberin hörte das und teleportierte die beiden zu einem anderen Ort. Dort schoss die Zauberin einen Strahl auf die beiden, aber Luna und Vivi blieben unverletzt. Denn sie hatten Magie abbekommen. Sie kämpften gegen die Böse und gewannen. Die ganze Welt fing an, sehr stark zu leuchten, jetzt konnte man nachts die Sterne viel heller sehen. Vivi und Luna bekamen ein Ehrenfest, weil sie die Sterne gerettet hatten. Die beiden leuchteten einen Moment, und dann trugen sie wunderschön leuchtende Kleider. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Daniella Selke 4. Klasse, Hölderlin-Schule 15


Der Weg zum Reichtum Es war einmal ein armes Mädchen, das lebte mit seiner Mutter in einem kleinen Häuschen in Bad Homburg. Eines Tages ging es in den Wald um Beeren zu sammeln. Auf dem Weg begegnete es einer alten Frau, die Mitleid mit ihm hatte und zu ihm sprach: „Klettere auf diesen Berg dort drüben. Wenn du dort ankommst, wirst du vor dir einen weißen Turm sehen. Steige diesen Turm hinauf und du wirst nie mehr arm sein.“ Das Mädchen befolgte den Rat und kletterte den Berg hinauf. Als es oben ankam, war es schon fast dunkel. Doch es sah wirklich einen hohen, weißen Turm, wie es die alte Frau vorausgesagt hatte. Mit letzter Kraft stieg es die Stufen des Turms hinauf. Endlich erreichte es die Spitze des Turms, als plötzlich ein kleines Männchen vor ihr stand. Das Mädchen erschrak. Das Wesen sprach zu ihr: „Hat dich eine alte Frau hierhergeschickt?“ „Ja“, antwortete 16

das Mädchen ängstlich. „Dann will ich dir verraten, wie der Zauberspruch lautet, der dir den Weg aus der Armut zeigen wird: „Richtet euch ihr Sterne, damit ich von euch lerne, wo steht die große Linde, damit ich sie auch finde.“ Als das kleine Männchen diesen Satz gesagt hatte, sah das Mädchen, wie alle Sterne am Abendhimmel ihre Position änderten und eine Linie bildeten. „Wenn du diesem Weg folgst, wirst du irgendwann eine große Linde sehen. Und jetzt mach dich auf den Weg, sonst wird es wieder hell, bevor du ankommst.“, forderte das Männchen es auf. Das Mädchen stieg schnell vom Turm hinab und machte sich auf den Weg. Als es fast schon wieder hell wurde, kam das Mädchen an eine Linde. Neben der Linde stand wieder die alte Frau, die zu ihm sprach: „Hier bist du nun fast am Ende deiner Reise. Du musst mir jetzt noch beweisen, dass du es wirklich verdient hast, reich zu


sein. In den unterirdischen Gängen unter uns lebt ein böser Zauberer. Alle, die bisher versuchten ihn zu bekämpfen, sind von dort unten nie mehr hochgekommen. Willst du es wagen, den Zauberer zu bezwingen um dadurch reich zu werden?“ Das Mädchen überlegte kurz, doch dann sagte es entschlossen: „Ich will es versuchen.“ Auf Anweisung der alten Frau stieg es im Baumstamm der Linde herab, bis es unten angekommen war. Dort war es sehr dunkel und feucht. Schon nach ein paar Schritten erblickte das Mädchen den bösen Zauberer. Mit furchteinflößender, lauter Stimme sagte er zu ihm: „Um hier lebend wieder heraus zu kommen, musst du ein Rätsel lösen. Aber niemand, der bisher hier war, hat das geschafft. Welches funkelnde Gold siehst du jeden Tag, wirst es aber nie erreichen?“ Das Mädchen überlegte angestrengt. Da fiel ihm ein, wie es überhaupt hierhergekommen war. „Natürlich“, dachte es sich, „es sind die Sterne“, antwortete das Mädchen. „Nein…!“, rief der Zauberer aus. „Woher wusstest du das bloß?“ Mit diesen Worten löste er sich in eine Rauchwolke auf und ward nie wieder gesehen.

Das Mädchen war sehr erleichtert, als es plötzlich eine Truhe sah, die genau an der Stelle stand, an der der Zauberer verschwunden war. In der Truhe fand es silberne Armbänder und Ketten und sehr viel Gold. Erfreut brachte es die Truhe zu seiner Mutter. Ab diesem Zeitpunkt waren die beiden nie mehr arm. Und wenn du irgendwann einmal nach Bad Homburg kommst, auf den weißen Turm steigst und den Spruch sagst, passiert dir vielleicht das Gleiche. Clara Boschmann 5. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium

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Folge den Sternen! Es war einmal vor langer Zeit ein Mädchen. Sie hieß Sandra, war 16 Jahre jung und hatte keine Eltern mehr, da diese vor zwei Wochen bei einem tragischen Autounfall leider ums Leben gekommen waren. Außerdem waren ihre Großeltern beide an einer unheilbaren Krankheit gestorben. Ihre Tante aber lebte noch und nahm sie bei sich auf. Sandra war in der 9. Klasse auf einem Gymnasium. In ihrer Schule wurde sie immer von den Mitschülern gemobbt. Deswegen verletzte sie sich selbst und rauchte gelegentlich eine Zigarette, um den Schmerz zu betäuben. Sandra hatte überlegt sich umzubringen, doch als sie es in die Tat umsetzen wollte, hielt sie eine Frau auf. Diese Frau rief die Polizei und die Polizei rief das Jugendamt. So kam Sandra zu einer Pflegefamilie, die sehr nett war und Sandra wie ihr eigenes Kind behandelte. Jeden Abend schaute Sandra aus dem Fenster und sah sich die Sterne am Bad Homburger Himmel an. 18

In letzter Zeit verließ sie sogar ohne Erlaubnis das Haus, um in den Kurpark zu gehen sich auf die im Mond schimmernde, grüne Wiese zu legen und die schönen Sterne am Nachthimmel zu beobachten. Eines Nachts fing sie an, mit den Sternen zu reden, so als wären sie ihre Familie, und dann stellte Sandra fest, dass das ihre Familie war, auch wenn sie es nicht sehen konnte, spürte sie ganz deutlich, dass sie noch über sie wachten. Sie hatte das Gefühl, dass ihre Familie noch gegenwärtig war, sie leitete und ein offenes Ohr für sie hatte. Eines Abends wollte Sandra zu ihrem Platz laufen und begegnete dort einem Jungen. Sandra fragte den dunkel gekleideten Jungen: „Wer bist du und was machst du an meinem Platz?“ Er antwortete nur darauf: „Ich bin Paul und ich wollte mir die Sterne anschauen. Ich habe eine schwere Zeit durchgemacht ... Meine Eltern sind bei einem Autounfall gestorben, und ich verkrafte das alles nicht mehr. Ich lebe im


Heim, bin aber abgehauen und brauchte einen Ort, an den ich mich zurückziehen kann“. Sie erkannte, dass es ihm genauso schlecht ging wie ihr und setzte sich zu ihm. Sie unterhielten sich, fassten Vertrauen und sprachen auch über ihre Sorgen und Nöte. Schließlich kam heraus, dass sie ijn die gleiche Schule in Parallelklassen gingen, und seit diesem Tag war keiner mehr alleine. In der Schule gingen sie in der Pause zusammen über den Schulhof und redeten miteinander, manchmal schwiegen beide auch nur. Es kam an einem Tag mal zu einem großen Streit in der Schule und seitdem gingen sie leider wieder getrennte Wege, bis sie sich eines Abends zufällig im Kurpark trafen und da redeten sie wieder miteinander, weil die Sterne beiden jeweils ein Bild des Anderen gezeigt hatten. In dieser Nacht gingen sie Hand in Hand durch den Schlosspark und schauten sich wieder die Sterne an. In der Schule liefen sie wieder zusammen über den Schulhof und unterhielten sich und manchmal lachten sie wie noch nie im Leben zuvor. Sie hatten sich gegenseitig einfach ins Herz geschlossen und wollten nicht ohne den ande-

ren sein. Dann fragte Paul Sandra eines Abends, ob sie mit ihm zusammen sein möchte und Sandra sagte ja, weil sie Paul genauso liebte wie er sie. Eines Abends verloren sie sich gegenseitig und suchten einander, doch kein Erfolg... Plötzlich erschien beiden ein Pfeil, und so folgten beide den Pfeilen, bis sie sich schließlich wiedergefunden hatten. Nach dieser Suche wurden beide etwas müde, und sie legten sich vor den weißen Turm und beobachteten die Sterne, bis sie dann feststellten, dass die Bilder ihre Zukunft zeigten. Sie fanden es etwas seltsam, dass ihre Zukunft in den Sternen zu sehen war, waren aber froh, dass sie ihre Zukunft miteinander verbringen würden. Sie glaubten, dass die Kraft der Eltern sie zusammengeführt hatte. Die Zeit verging sehr schnell, und sie waren bis jetzt immerhin schon fast 2 Jahre ein Paar. Sandra und Paul suchten eine gemeinsame Wohnung. Am 24.12.2011 war es dann so weit. In Bad Homburg auf dem Platz, wo sich die beiden kennengelernt hatten, machte Paul Sandra einen Heiratsantrag. Er kniete sich vor sie und sie sagte: ,,Ja ich will!‘‘ 19


Schließlich fand die Trauung im KaiserWilhelms-Bad am 20.05.2012 statt und sie feierten im Anschluss im Bonhoeferhaus. Zwei Jahre später brachte Sandra zwei gesunde Kinder auf die Welt und nannte sie Kira und Anton. Als die Kinder älter waren, erzählten Sandra und Paul, was damals passiert war und sie machten ihnen klar, dass die Familie auch im Jenseits für einander da sein kann. An jedem Weihnachtsmarkt in Bad Homburg nahmen Sandra und Paul teil, sahen sich immer die Sterne an und erinnerten sich an diese schlimme, schöne Zeit, die sie durchgemacht hatten. Lea Würl 8. Klasse, Gesamtschule am Gluckensteinweg

Folge den Sternen! Es war einmal in Bad Homburg um die Weihnachtszeit. Der Schnee trieb in zarten Flöckchen um die Besucher des Weihnachtsmarktes, die sich um die Glühwein- und Maronenstände drängten und versuchten, wenigstens etwas von den Köstlichkeiten zu ergattern. Wie jedes Jahr war der Platz um den Weißen Turm bis aufs letzte Fleckchen Erde gefüllt. Die Leute standen dicht an dicht und bildeten eine undurchschaubare Menge. Nur eine mischte sich nicht in die Menschenmeute - Katja. Sie saß auf der Mauer neben der großen Kastanie und ließ die Beine baumeln. Die türkisblaue Bommelmütze tief ins Gesicht gezogen, saß sie da und schaute durch den Schleier aus ihren langen, roten Haaren gelangweilt in die Menge. Da bemerkte sie etwas kleines Lumpiges. Die gebückte Gestalt hielt eine altmodische Laterne in die Höhe und verschwand dann in der Menge. Dank der Laterne konnte Katja den Weg des Wichtes durch die Menge

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leicht verfolgen. Mit erstaunlicher Leichtigkeit drängte sich die Gestalt bis zum Schlosscafé, klopfte und verschwand dann in der offenen Tür. Wenig später ging in einem der Dachfenster ein Licht an, dann war der Ruf eines Käuzchens zu vernehmen. Er war laut und aufdringlich, aber die Menschen schienen so beschäftigt zu sein, dass sie nichts bemerkten. Kaum war der Ruf des Käuzchens verklungen, erschien ein weiterer Wicht in der Menge und folgte dem Beispiel des Ersten. Dieses Schauspiel wiederholte sich so lange, bis Katja, vor Neugierde platzend, von der Mauer sprang und sich zum Schlosscafé durch die Menge drängte. Am Ziel angekommen, schaute sie sich erstmal um. Kein Wicht in Sicht. Katja klopfte. Einige Zeit passierte nichts, dann näherten sich Schritte und die Tür öffnete sich einen Spalt breit. Ein Mädchen mit blonden Locken und riesigen blauen Augen streckte den Kopf raus. Sie musterte Katja, dann schob sie die Tür weiter auf und lotste sie zu einer Tischgruppe nahe des Tresens. „Hör mal jetzt genau zu“, murmelte sie. „Wenn geklopft wird, versteckst du dich hinter

dem Tresen oder du bist innerhalb von 1 Sekunde tot. Verstanden?“ Katja nickte, obwohl sie rein gar nichts verstanden hatte. In diesem Moment wurde geklopft. Das Mädchen deutete auf den Tresen und Katja folgte ihrer Aufforderung, da sie keine Lust darauf hatte, auszuprobieren, wie es war zu sterben. Das Mädchen öffnete die Tür und das Männchen betrat den Raum. Die Lampe erhellte sein vernarbtes Gesicht, seine grünen Augen funkelten bösartig und an seinen Lippen hing tiefrotes Blut. Ein widerlicher Gestank nach Verwesung erfüllte den Raum und Katja unterdrückte ihren Würgereiz. Das kleine Monster stolperte die Treppe hinauf und verschwand. Das blonde Mädchen atmete auf und verschwand dann ebenfalls auf ungewisse Weise. An ihrer Stelle segelte ein Stück Papier zu Boden und in der Luft über ihm erschienen in leuchtend roter Schrift die Buchstaben L I E S. Dann verschwanden sie wieder ebenso plötzlich, wie sie erschienen waren. Langsam stand Katja auf, verlies vorsichtig ihr Versteck und schlich zu dem auf dem kalten Boden liegenden Papier. Vorsichtig wie einen Schatz hob sie es auf und las, was darauf zu lesen war. 21


„Folge den Sternen“, stand dort in wunderschön geschwungenen Lettern. Kaum hatte Katja zu Ende gelesen, fing das Papier Feuer, und sie ließ es erschrocken fallen. Zart landete es auf dem Boden, die rubinroten Flammen züngelten empor und färbten die sich wellenden Enden des Blattes braun und schließlich schwarz. Mit klopfendem Herzen stand Katja in der kalten, leeren Eingangshalle des Schlosscafés. Draußen hörte sie noch die Kinder lachen. Sie wollte nur noch weg von hier, weg aus dieser Finsternis und aus der Angst, die sich wie eine schwarze Kralle um ihr Herz geschlossen hatte. Hinter ihr das brennende Papier, rannte sie zum Ausgang. Sie drückte die eiserne Klinke runter, hoffte die Tür möge offen sein, doch sie war verschlossen. Katja stiegen Tränen in die Augen. Warm liefen sie über ihre Wangen, während sie, die Hände zu Fäusten geballt, gegen die Tür hämmerte. Nach Minuten der Verzweiflung gab sie auf. Sie war gefangen, zusammen mit einem unsichtbaren blonden Mädchen, einem verbrannten Stück Papier, der Einsamkeit und schätzungsweise mit einem Dutzend 22

von gruseligen, mörderischen Zwergen. Erschöpft ließ sie sich zu Boden sinken, wahrscheinlich würde einer der Zwerge sie auffressen, sobald sie einschlief. Und im Morgengrauen würde die Putzfrau ihre blutigen Knochen auf dem Boden liegen sehen. Plötzlich erschien vor ihr ein schillernder Stern. Er schwebte einfach in der Luft, klein und glitzernd. Schluchzend wischte Katja sich die Tränen aus den Augen und schaute zum Stern auf. Die Nachricht vom Papier nahm langsam Gestalt an. Nur nicht in Buchstaben, sondern wie eine leuchtende Treppe aus Sternen. Vorsichtig stand Katja auf und folgte ihnen. Sie erfüllten das dunkle Café mit silbernem Licht, das in dieser ewigen Verzweiflung wie ein Segen erschien. Die Sterne führten Katja die Treppe hoch, bis ganz nach oben zum Dach. Sie war wie bezaubert von den leuchtenden Lichtern, dass sie die Angst fast vergaß. Sie schlich durch die Gänge, die mit Bildern und anderem Kram vollgestopft waren, bis der Sternenweg auf einmal vor einer alten, grünen Tür aufhörte. Vorsichtig schob Katja sie auf. Tiefe Dunkelheit empfing sie und irgendwo hörte sie jemanden schluchzen.


Katja betrat den staubigen Raum, ihre Schritte hallten auf dem Boden wider, während sie schleichend auf das Schluchzen zuging. „Ähm?“, Katja räusperte sich. Das Schluchzen wurde unterbrochen und auf einmal leuchtete eine einzige nackte Glühbirne an der Decke auf. Katja sah sich um. Sie stand in einem kleinen Raum, es war staubig, und neben dem verriegelten Fenster saß ein Mädchen auf einem nassen, gammeligen Haufen Stroh. Sie trug ein zerrissenes azurblaues Kleid, das einmal sehr schön gewesen sein musste. Ihre lockigen, kastanienbraunen Haare lagen wie ein wunderschöner Schleier über ihren Schultern und mit ihren großen, vom Weinen geröteten Augen schaute sie zu Katja hoch. „Wer bist du?“, fragte sie Katja. Ihre Stimme war so klar und hell wie ein Tautropfen am Morgen. „Ich bin Katharina“, sagte Katja, „aber die meisten nennen mich Katja.“ Das Mädchen nickte, dann sprach auch sie: „Ich bin Victoria“, flüsterte sie. Katja kam näher. Victoria blinzelte ein paar Mal, dann begann sie zu erzählen: „Du musst mir helfen. Bitte! Ich bin hier seit Tagen gefangen. Jede Nacht, um Mitternacht, kommt einer dieser Wichte und will mich mitnehmen. Doch

ich weigere mich! Sie meinen, ich besitze etwas, was sie haben wollen. Ist ja auch kein Wunder, denn ich bin schließlich des Königs Tochter.“ Eigentlich sollte Katja überrascht sein, aber nach allem, was sie hier am Weihnachtsabend erlebt hatte, nickte sie nur. In diesem Moment gab es einen lauten Knall und eine Gestalt im schwarzen Mantel und einer blutbefleckten, grinsenden Fratze erschien im Raum. Victoria hielt sich die Hände vor Augen und fing wieder an zu weinen, doch der hässliche Zwerg beachtete sie gar nicht. Er ging auf Katja zu. Seine spindeldünnen Finger umfassten ihren Hals so schnell, dass Katja keine Zeit hatte, sich zu wehren. „Was haben wir denn hier für einen süßen Vogel zu Besuch?“, krächzte er und seine lange Zunge umspielte seine dreckiggrünen Zähne. Dann ließ er Katja los und stieß sie so arg in eine staubige Ecke, dass sie das Bewusstsein verlor. Der Zwerg beugte sich wie ein Schatten über Katja und riss ihr, unter entsetzlichem Schluchzen von Victoria, eine rote Haarsträhne aus. Dann verschwand er und Victoria war mit der bewusstlosen Katja allein. Währenddessen schlich der Zwerg mit 23


seiner Ausbeute durch die dunklen Gänge. Am Ende des Gangs stand er vor einer Wand. Er klopfte und kleine Bröckchen lösten sich heraus und gaben ein Schlüsselloch frei. Er griff in seinen Mantel und holte einen silbernen Schlüssel hervor, den er dann in das Schlüsselloch schob. Es knarrte und in der Wand erschien ein sich drehender Sog. Der Zwerg machte einen Schritt nach vorn, und verschwand dann in dem Strudel aus leuchtenden Farben. Katja erwachte von einem lauten Schrei. Victoria war aufgesprungen und schaute auf die in der Luft hängende Katja. Es war nicht die Angst sondern der Schreck, der Katja ebenfalls zum Schreien brachte. Auf einmal tat sich im Boden des Raumes ein Loch auf, in dem schillernden Farben umher wirbelten und Katja hinab zogen. Victoria hatte sich währenddessen in eine Ecke verdrückt und schlotterte vor Angst. Katja fiel in eine endlose Tiefe, die Farben wirbelten um sie herum und vermischten sich schließlich zu einer rabenschwarzen Dunkelheit. Plötzlich endete der Fall und Katja landete auf kaltem Steinboden. Sie fühlte sich erschöpft und müde 24

nach dem langen Tag. Einer der Zwerge kam auf sie zu und grinste. Katja sah ihn erschrocken an. Würde er sie gleich töten? Doch der Zwerg setzte sich vor sie und drückte ihr einen Umschlag in die Hand, grinste und verschwand. Nun war Katja allein in dem düsteren Raum, in der Hand den Umschlag. Trotz der Bedrohung, die von dem kleinen Stück Papier ausging, öffnete sie ihn und begann zu lesen. Der, der diesen Brief geschrieben hatte, meinte der verstoßene Sohn des Weihnachtsmannes zu sein und nannte sich “Der schwarze Prinz“. Er wollte unbedingt den Posten seines Vaters einnehmen und heuerte so Weihnachtswichtel an, die den Menschen den Glauben an seinen Vater nahmen. Er entschuldigte sich aber auch für ihr Aussehen, denn die alten Weihnachtswichtel ernährten sich von dem Glauben und von den Leichen, die sie manchmal nachts auf dem Friedhof ausgruben. Eindringlinge verschmähten sie aber auch nicht, deshalb sollte er auch dem Türsteher aufgetragen haben, sie zu verstecken. Der Prinz wollte Victoria von Anfang an zu sich locken, um sie des Glaubens zu bestehlen.


Denn Victoria war keine andere als die Kaiserin Friedrich, nur als junges Mädchen. Der Prinz wollte die Menschen im Land in der Hand haben, denn das würde seinen Vater entscheidend schwächen. Er hatte Victoria aus der Vergangenheit entführt und hier versteckt, nur hatte sie sich geweigert, ihn an ihren Glauben heranzulassen. Und nun sollte Katja Victorias Vertrauen gewinnen, um ihr den Glauben zu stehlen. Wenn sie dies nicht täte, würde sie hier für immer gefangen sein. Katja saß auf dem Boden, ihre Hände zitterten und von nun an wurde ihr so einiges klar. Lange saß sie da und dachte nach. Sie wollte hier nicht gefangen sein, in dieser seltsamen Welt, doch sie würde Victoria nicht diesen leichenfressenden Zwergen überlassen und schon gar nicht den Weihnachtsmann. Denn ohne ihn gäbe es kein Weihnachten und auch Christus hätte es nie gegeben. Sie würde niemanden bestehlen, nein, sie würde Victoria in die Vergangenheit zurückschicken und wie es danach weitergeht, würde sich schon zeigen. Da erschien vor ihr ein hochgewachsener Junge in einem langen Mantel

und schwarzem Kragen. Er hatte ein blasses Gesicht und dünne schwarze Lippen. Seine grauen Augen hatten einen blauen Stich und seine rabenschwarzen Haare hingen an ihm herab. Er setzte sich neben Katja auf den kalten Boden und schaute sie bittend an. In seinem Blick lag nichts Bedrohliches, nur eine Bitte. „Hilf mir!“, schien er zu sagen. Sie schaute ihm tief in die Augen und vor ihr erschien ein Bild. Es war das Bild eines Jungen, etwa in ihrem Alter, der im Schnee spielte. Plötzlich erschien über ihm ein Rabe. Dieser landete auf seiner Schulter und als der Junge ihn streichelte, verwandelte er sich in einen Strudel aus schwarzen Blüten. Der Junge stand in der Mitte des Strudels und seine ansonsten blauen Augen wurden grau und neben ihm erschien eine düstere Gestalt. Sie sprach und Katja verstand, dass dieser kleine Junge verflucht war. Er war die Marionette von jemandem, jemanden aus der Urzeit, jemanden der die Macht wollte. Die Gestalt formte sich zu einem wilden, wirbelnden Ball und schoss auf das Herz des Jungen zu. Er schrie auf und fiel in den Schnee, als die Kugel ihn traf. Katja sah zu dem schwarzen Prinzen neben ihr, dem kleinen verfluchten Jungen, der dazu 25


verdammt ist, zwischen stinkenden Zwergen zu leben, um für jemanden, der ihn im Herzen gefangen hielt, die Macht zu beschaffen. „Du bist verflucht“, sagte Katja leise. Er nickte. Der Prinz nahm ihre Hand und legte sie auf sein Herz. Es schlug nicht. Katja schaute zu ihm auf. Er nickte wieder und eine pechschwarze Träne rollte über seine Wange. „Lass Victoria gehen, sie hat es verdient. Du darfst die Vergangenheit nicht verändern, sonst wird es die Zukunft, so wie du sie kennst, nicht geben“, flüsterte Katja. Der Hass und die Angst waren wie weggeblasen. Das einzige, was sie verspürte, war Mitleid. Mitleid für den Jungen, der nie leben durfte. „Du hast ja Recht“, antwortete er. Seine Stimme war tief und melodisch. Er stand auf und warf Katja einen kleinen rostigen Schlüssel zu. „Befreie Victoria. Sobald sie einen Schritt aus dem Schloss macht, wird sie in ihre Zeit zurückgehen und alles vergessen.“ „Was ist mir dir?“, fragte Katja. Die Frage war ihr einfach über die Lippen gerutscht. Er ging ein paar Schritte nach vorn, drehte sich um und sah sie an. „Mir kann niemand helfen“, sagte er dann. „Außer, wenn ich lerne mein Herz aus der Dunkelheit zu befreien.“ „Wie das?“, fragte Katja 26

leise. „Ich muss dem Licht des Weihnachtssterns folgen und dort ein Tröpfchen davon trinken“, sagte er nach einer Weile. „Dann folge ihm doch“, rief Katja aus. „Du bist verzweifelt und tust nichts dagegen.“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, es ist zu weit. Wie auch – ich kann nicht fliegen“, raunte er ihr zu. Diese Aussage passte nicht in die Welt der Magie und Geheimnisse, dessen war Katja sich sicher. Der schwarze Prinz senkte den Kopf und verschwand genauso unerwartet wie er gekommen war. Katja saß wieder allein im Dunkeln. Sie schloss die Augen, schien zu fallen und als sie sie wieder öffnete, stand sie vor Victorias grünen Tür. Sie schob den kleinen Schlüssel in das winzige Schlüsselloch und dreht ihn um. Sie stieß die Tür auf und schrie: „Victoria, du bist frei!“. Am Ende des Raumes hörte Katja Fußtrampeln. Sekunden später fiel ihr eine überglückliche Victoria um den Hals. „DANKE!“, schrie sie. Dann redete sie wie ein Wasserfall auf Katja ein: „Ich dachte, sie haben dich gefangen. Wo warst du? Wie hast du geschafft, dich zu befreien?“. „Alles in Ordnung, wir haben es ja überstanden“, sagte Katja


und legte Victoria beruhigend ein Arm auf die Schulter. „Lass uns runtergehen.“ Hand in Hand liefen die beiden Mädchen nach unten. Dort angekommen, ging Katja auf die Tür zu. Sie war nicht mehr abgeschlossen. Vorsichtig öffnete sie sie und die ersten Sonnenstrahlen des Morgens leckten über den Boden. Einer streifte nur ganz kurz Victorias Schuh, doch das reichte aus. Victoria löste sich auf und wurde zu Nichts. Aber nur in dieser Welt, denn in einer anderen kam sie nach Hause. „Du solltest auch gehen“, sagte eine Stimme hinter ihr. Katja drehte sich um. Vor ihr stand der schwarze Prinz. „Und du, was wird aus dir werden?“, fragte sie schüchtern. „Du hast mir gezeigt, dass mein Versteckspiel nichts nützt. Ich werde zu meinem Vater gehen und ihn fragen, ob ich mir einen seiner Rentiere ausleihen kann, damit ich dem Weihnachtstern folgen kann. Ich weiß, dass es nicht einfach wird – der Dämon in mir wird mich aufhalten wollen, mich von dem Weg abbringen wollen, aber ich werde nicht aufgeben, niemals.“ Die Einstellung war richtig, aber

etwas stimmte nicht. „Du fragst dich bestimmt, wo die Wichtel abgeblieben sind und wieso ich nicht mehr böse bin, sondern nur traurig, oder?“, fragte der Prinz. Katja nickte wieder. „Tja, Dämonen sind Geschöpfe der Nacht und ebenso ihre Diener. Tagsüber schläft der Dämon in mir, aber wenn die Nacht beginnt, erwacht er und ich werde zu einem blutigen Scheusal.“ Katja brachte kein Wort mehr heraus, es war einfach zu viel für eine Nacht. „Ich wünsche Dir Glück für die Reise“, sagte sie dann doch noch. Der Prinz nickte und verschwand, so als hätte es ihn nie gegeben. Katja drehte sich um, ging den ersten Sonnenstrahlen entgegen und stellte sich vor, es hätte diese Nacht nie gegeben. Anna Valdin 7. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium

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Der Bad Homburger Sternenhimmel Ein Mädchen schaute am Abend aus dem Fenster. Es war dunkel. Da sah es am Himmel viele Sterne leuchten. Sie sahen gelb aus. Einer war weiß. Die gelben Sterne tanzten. Der weiße war traurig. Er sah anders aus. Ein gelber Stern brach sich eine gelbe Zacke ab. Er gab sie dem weißen. Nun tanzte er auch mit. Sie tanzten so schön. Dem Mädchen gefiel das. Es ging zu Müller und kaufte drei Sternenluftballons. Es hängte sie an ein Paket mit Geschenken und ließ sie hoch zu den Sternen fliegen. Ein Stern kam herunter und führte das Mädchen auf die Bad Homburger Eisbahn im Kurpark. Er bedankte sich und tanzte mit dem Mädchen. Nun kamen alle Sterne herunter. Die Eisbahn funkelte und glitzerte von den Sternen, von den gelben und dem weißen mit der gelben Zacke. Viele Leute schauten dem Sternentanz zu. Auch der Oberbürgermeister. Die Sterne holten ihn auf die Eisbahn. Sie fassten ihn an den Händen und tanzten mit ihm. Der Oberbürgermeister konnte noch nicht 28

so gut Schlittschuhlaufen. Einmal wäre er fast auf den Po gefallen. Aber die Sterne hielten ihn fest. Ein Stern, er hieß Jonna, drehte sich besonders toll. Ein Stern, Anna, konnte noch besser tanzen. Die Leute klatschten ganz laut. Nun gaben die Sterne dem Mädchen viele Zacken von ihrem Kleid ab. Das Mädchen sah aus wie ein schöner Stern. Es tanzte auf Schlittschuhen auf der Eisbahn gemeinsam mit den anderen Sternen und war glücklich. Jonna Daske 2. Klasse, Landgraf-Ludwig-Schule


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Die blinkenden Sterne Es war einmal ein Mädchen, das in einem winzigen Haus in der Altstadt von Bad Homburg lebte. Sie war arm und hatte noch nie eine Schule von innen gesehen. Das Mädchen musste daher die Arbeiten von Erwachsenen übernehmen, die sie hasste und die sie sehr unglücklich machten. So musste sie etwa Holz hacken und auf dem Markt verkaufen. Doch als sie an diesem Abend müde nach Hause lief, lag am Wegrand ein altes, staubiges Kuscheltier, das aussah wie ein kleiner Affe mit Flügeln. Sie freute sich, nahm es kurz entschlossen mit und setzte es neben ihre Matratze. Als sie eingeschlafen war, fing das Kuscheltier plötzlich an sich zu verselbstständigen. Der Flügelaffe freute sich über die Güte des Mädchens und hüpfte froh durchs Zimmer. Er beobachtete das Mädchen mit freundlichen Augen. Als er übermütig eine Pirouette flog, warf das Tier ihr einziges Glas zu Boden, sodass es zerbrach. Das Mädchen schreckte hoch, sah ihr zerbrochenes 30

Glas und begann zu weinen. Da flog der Flügelaffe zu ihr und wollte sie trösten. Sie traute ihren Augen nicht und beruhigte sich erst, nachdem der Flügelaffe sich vorgestellt hatte. Er wollte sein Missgeschick wieder gut machen und sich dafür bedanken, dass sie ihn aufgenommen hatte. Das Mädchen horchte auf und fragte leise: „Ein Geschenk? Was ist es denn?“ Der geflügelte Affe lächelte gütig: „Dafür müssen wir nach draußen gehen.“ Die Augen des Mädchens leuchteten: „Nachts ein Abenteuer erleben, das wollte ich schon immer!“ Die beiden gingen um 3 Uhr nachts raus und schauten dabei zu den Sternen, die ganz schön leuchteten. Der Flügelaffe führte sie zum weißen Turm und die vergitterte Tür öffnete sich wie von alleine. Im Turm betrachtete sie die schönen weißen Steine und schaute ihr fliegendes Kuscheltier an. „Und jetzt?“ „Sieh dir die Steine ganz genau an! Fällt dir nicht was auf?“ Einer der Steine schimmerte selten. Sie fasste


den Stein vorsichtig an. Nichts geschah und sie blickte entmutigt zum Flügelaffen: „Schieb ihn doch mal zur Seite!“ Hinter dem Stein erschien ein Hohlraum mit einer großen Münze. „Was ist da eingraviert?“ fragte sie. „Ein Stern. Nimm sie doch in die Hand.“ Zögernd tat sie das und es passierte etwas Unglaubliches. Die Münze begann zu vibrieren und die Mauer schien sich aufzulösen, und ehe sich das Mädchen versah, wurde sie auch schon in den Sternenhimmel katapultiert. Lachend genoss sie die rasante Reise, bis sie wieder langsamer wurde und direkt auf einem Stern in einem Meer aus Sternen landete. Sie fing an, von einem Stern zum anderen zu springen. Immer, wenn sie auf einem Stern landete, leuchtete dieser wunderschön auf und sie lachte überglücklich. Schließlich kam ihr Flügelaffe auch an und rief: „Solange du die Münze behältst, kannst du in den weißen Turm hinein, nach hier oben reisen und allem entfliehen, was dir unten nicht gefällt.“ Das Mädchen nickte und sprang lachend weiter. „So einen Spaß hatte ich schon lange nicht mehr!“ Sie sprang noch lange herum und die

Sterne leuchteten bei jeder Landung. Schließlich wurde sie müde und schlief auf einem Stern ein. Behutsam nahm der Flügelaffe ihr die Münze aus der Hand. Blitzartig lag sie wieder in ihrem Bett und ihr Flügelaffe legte ihr die Münze auf den Platz, wo vorher das Glas stand. Er selbst wachte neben ihrem Schlaf. Und wenn du nachts die Sterne aufblinken siehst, springt das Mädchen wieder glücklich von Stern zu Stern.

Katharina Dreibholz 5. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium

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Folge den Sternen Es war einmal ein Kind, das hieß Josefine. Sie lebte in Bad Homburg mit ihren Schwestern Emely und Cheyla. Am Heiligen Abend gingen die drei in die Kirche. In der Kirche saß ein alter Herr und sagte zu den drei Geschwistern: ,,Folgt den Sternen!“ Der Mann verschwand plötzlich. Emely und Cheyla dachten, er wäre ein Geist. Nur Josefine dachte, er wäre Jesus. Die drei Schwestern sind nach Hause gegangen und konnten nicht einschlafen. Sie überlegten und grübelten, was der Herr mit seiner Aussage: ,,Folgt den Sternen!“ meinte. Danach sind sie doch noch eingeschlafen. Am nächsten Tag haben sie ihre Geschenke ausgepackt. Dann sind sie in die Stadt gegangen und haben einen neuen Laden entdeckt. Dieser Laden hieß: ,,Folge den Sternen!“ Sie dachten das ist das Rätsel, was der Herr ihnen sagen wollte. Sie gingen hinein und der Mann saß auf einer Bank. Die Geschwister gingen hin und fragten ihn: „War das, das Rätsel 32

was du uns gestern die ganze Zeit sagen wolltest?“ Josefine fragte den alten Herrn: „Wer bist du?“ Er antwortete: „Ich bin der Jesus.“ Der alte Herr, also Jesus, schwebte auf einmal und flog in den Himmel. Alle haben gestaunt und sie wären fast Statuen geworden. Die drei Mädchen konnten nicht glauben, dass sie mit Jesus gesprochen hatten. Nach den Weihnachtsferien gingen die drei Geschwister in die Schule und erzählten, was passiert war. Die Schüler waren erstaunt, als sie die Geschichte hörten. In der Pause umringten ein paar Leute die drei. Die anderen Kinder sagten: ,,Bringt Jesus mit, ansonsten bekommt ihr ein blaues Auge, weil, wir sind die beliebtesten Kinder!“ Die drei Geschwister sagten weinend: „Wir können das nicht, weil wir nicht wissen, wo Jesus ist. Aber wir versuchen es!“ Dann ließen die anderen Kinder die drei in Ruhe. Nach der Schule sind sie nach Hause gegangen und


grübelten, wie sie Jesus finden könnten. Die Geschwister suchten Hilfe bei ihren Eltern. Die Eltern halfen ihnen und alle suchten den ganzen Tag. Am Abend hatten sie ihn immer noch nicht gefunden. In der Schule fragten die drei: „Dürfen wir eine Woche Zeit haben, um Jesus zu finden?“ Ein Junge schrie: „Ok, aber nur eine Woche!“ Die drei Geschwister machten sich auf die Suche. Sie liefen schnell nach Hause und die Eltern haben gefragt: „Was ist denn los? Wir dachten der Junge oder die Jungs lassen euch in Ruhe?“ Cheyla und die Emely haben gesagt: „Vielleicht ist Jesus in dem Laden „Folgt den Sternen“.

hatte denn Jungs gezeigt, dass es Jesus, also ihn, in Wirklichkeit gibt. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Josefine Nitzer 4. Klasse, Hölderlin-Schule

Die drei sind schnell in die Stadt gerannt, aber der Laden war nicht mehr da. Die drei dachten, dass sie alles nur geträumt haben und Jesus den Laden nie erschaffen hat. Josefine dachte, Jesus hört den dreien zu. Dann hatten die drei Mädels eine Idee. Sie haben gebetet und wünschten, dass Jesus den drei Mädchen hilft. Dann geschah das Wunder: Jesus saß auf einer Bank und der Laden war wieder da. Die drei erzählten Jesus, was in der Schule passiert ist. Jesus ist am nächsten Tag mit in die Schule gegangen und 33


Zauber der Vergangenheit Es war einmal ein Mädchen namens Lou. Lou lebte mit ihrem Vater in Bad Homburg. Eines Tages kam ihre Tante Aira zu Besuch, obwohl ihr Vater und die Tante sich nicht leiden konnten. Als die Tante da war, war es genauso wie immer. Sie und Lous Vater stritten. Aira fluchte und schrie. Dann verstummte sie und deutete mit dem ausgestreckten Finger auf Lou. Lou stellte sich schnell zwischen die beiden und das letzte, was Lou sah, war ein giftgrüner Lichtstrahl. Dann wurde es schwarz. Sie landete hart auf einer Straße. Langsam stand sie auf und sah sich um. Sie schien in Bad Homburg zu sein, doch es war seltsam: Es gab Häuser aus Lehm, Holz oder Stein! Doch hatten sie dieselbe Anordnung, wie normalerweise in der Stadt. Plötzlich sah sie eine durchscheinende Gestalt, die ein paar Zentimeter über dem Boden schwebte. Panisch sah sie sich um, doch es gab kein Versteck. Die Gestalt nä34

herte sich ihr. Sie sah aus wie ein Mensch, nur dass ihre Farben durchscheinend waren. Lou entfuhr ein leiser Schrei. Der Geist fuhr herum: „Oh, guten Tag, wie kamst du hierher? Ich sah lange keinen Menschen mehr! Aber entschuldige die Dame, darf ich wissen den werten Namen?“ Lou war irritiert. Dieser Geist sprach doch tatsächlich in Reimen! „Ich bin Friedrich Hölderlin, wurde nicht vergessen, wie es schien. Aber ich hab genug gesagt, ich hatte nach Deinem Namen gefragt.“ Jetzt musste Lou lachen. Dieses Gespenst war der berühmte Dichter Friedrich Hölderlin, der Dichter, der bei einem Freund in Bad Homburg zu Besuch war. „Ich bin Lou.“ „Hallo Lou, ich wünscht, ich wär so hübsch, wie du. Aber nun erzähle mir, wie kamst du hierher, gestatte mir.“ Lou erzählte ihm von Tante Aira. „Wo bin ich hier?“,


fragte Lou am Schluss. Friedrich Hölderlins durchscheinendes Gesicht verdüsterte sich: „Wir wurden in der Zeit gefangen, können nicht zurückgelangen. Ne Hexe hatte uns verzaubert, sie hat dabei auch nicht gezaudert.“ Wahrscheinlich war Tante Aira die Hexe dachte Lou und fragte: „Weißt Du, wie ich hier wegkomme?“ „Nein, es tut mir wirklich leid, du bist in der Vergangenheit.“ „Na und?“, fragte Lou und fügte hinzu: „Und diesmal bitte nicht in Reimen!“ „Das geht leider nicht, entschuldige, Lou, die Hexe nahm mir die Gabe zu reden wie du.“ Die beiden waren während ihres Gesprächs die holprige Straße entlang gegangen. Plötzlich schwebte ein weiteres Gespenst aus einem Haus auf sie zu. Es war der Geist einer hübschen Frau. „Oh hallo. I am Prinzessin Elisabeth aus England. How heißt Du?“ „Das ist Lou, sie findet wie wir keine Ruh“, antwortete ihr Begleiter für sie. „Lou ... that’s ein cooler Name.” Lou unterdrückte nur mit Mühe ein Lachen. Jetzt hatte sie Friedrich Hölderlin, der in Reimen sprach und die englische Prinzessin Elisabeth kennengelernt, die im Bad Homburger

Schloss lebte. „Nun, what tust du here?“, fragte die Prinzessin. „Ich suche einen Weg zurück in meine Welt. Meine Tante hat mich anscheinend hierher gezaubert, sie hat wohl auch euch verhext.“ Die Prinzessin verzog nachdenklich das Gesicht: „Ask Louis Jacobi. Ihm is very langweilig.“ Lou war baff. Louis Jacobi war auch hier? Hier gab es anscheinend alle möglichen berühmten Leute aus Bad Homburgs Vergangenheit. „Warum langweilt sich Louis Jacobi denn? Er war doch ein ganz berühmter Architekt. Hat er nicht das Kaiser-Wilhelms-Bad, die russische Kapelle und noch viel mehr erbaut?“ Friedrich Hölderlin und Prinzessin Elisabeth brachen in Gelächter aus. „Ja und the Erlöserkirche. Jacobi sits in the Glockenturm fest weil er had forgotten eine Treppe einzubauen.“ „Aber er ist doch ein Geist, warum schwebt er nicht einfach runter?“ „Wir Geister können nach vorne schweben, doch nach unten nie im Leben.“ Lou dachte nach. Erlöserkirche? Vielleicht war dort ja auch die Erlösung versteckt, die sie aus dieser Welt erlöste? „Also, ich geh dann mal den Ausgang suchen“, rief Lou und winkte. Dann lief sie in die Richtung, in 35


der sie die große Kirche in Erinnerung hatte. Als sie davor stand, rief jemand von oben: „Hallo da unten!“ Lou blickte hoch. Oben sah sie eine Gestalt im Turmfenster. „Ich bin Luis Jacobi, hast du ein Rätsel für mich? Mir ist so langweilig!“ „Ja, ich habe ein Rätsel für Dich: Wie komme ich wieder in meine Welt? Ich bin kein Geist, wie du.“ Jacobi dachte kurz. „Du musst das Wasser eines jeden Brunnen im Park trinken. Dann verlässt Du uns wieder.“ Lou rannte zum nahen Park und lief die Brunnenallee entlang. Dabei trank sie von jedem Brunnen, den sie finden konnte. Bei dem Brunnen, der nach faulen Eiern roch, wurde ihr so schlecht, dass sie nur noch mit Mühe schlucken konnte. Endlich erreichte sie den letzten Brunnen. Als die ersten Tropfen durch ihre Kehle rannen, kippte die Welt auf den Kopf. Wenige Augenblicke später stand sie wieder auf festem Boden, in der Gegenwart. Autos hupten, Menschen, die nicht durchsichtig waren, liefen vorbei. Erleichtert lief sie nach Hause, wo ihr Vater ihr erzählte, dass sich Tante Aira mit einem Knall in Luft 36

aufgelöst hatte, fünf Minuten bevor Lou angekommen war. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Allison Becker 6. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium


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Die Weihnachtsdetektive Es war einmal ein ganz besonderes Weihnachten. Die Detektive Hund Frodo, Mia, Hana und Lena gingen auf den Weihnachtsmarkt am Schloss. Da gab es Brezeln, Pfannkuchen, Würstchen und alles, was das Herz begehrte. Mia kaufte sich Esskastanien, Hana fuhr Eisenbahn und Lena trank einen Kinderpunsch. Es war ein wunderschöner Samstagnachmittag. Es war kalt und die Besucher des Weihnachtsmarktes genossen die herrliche Vorweihnachtsstimmung. Das Besondere an dem Weihnachtsmarkt sind jedes Jahr besondere Sterne, die den Besuchern der Stadt und des Weihnachtsmarktes besondere Momente bescheren sollen. Die Sterne enthalten unter anderem schöne Zitate, kindliche Erinnerungen, etc... Alleine durch ihre goldene Schrift sind sie etwas ganz besonderes. Sie sind durch die Stadt verteilt aufgehängt und leiten Besucher durch die Stadt, die tollen Parks, die Eisbahn und letztlich den Weihnachtsmarkt. Aber wieder zurück zu unseren Detektiven. 38

Diese genossen die Besonderheiten des Weihnachtsmarktes und betrachteten gerade die schöne Weihnachtskrippe. Gleichzeitig hielten sich drei berüchtigte Diebe in ihrer Höhle - in der Nähe des Weißen Turms - im Schlosspark von Bad Homburg auf. Die drei Diebe hatten Glück, denn es waren keine Wolken am Himmel und deswegen konnten die Diebe die Sterne sehen. Über jedem Weihnachtsmarkt befindet sich ein großer Stern. Die Diebe hatten sich aus ihrer Höhle geschlichen und haben sich auf den Weg gemacht. Sie gingen auf den Weihnachtsmarkt am Schloss und gaben sich als Besucher aus. Sie bestahlen einen Besucher nach dem anderen, bis sie von den Detektiven gesehen wurden. Hana sagte: „Da sind die Diebe.“ Die Diebe rannten um den Weißen Turm herum, in Richtung Landgraf-Ludwig-Schule und dann zum Kurpark. Auf ihrem Weg sammelten sie alle Sterne ein. Sie hofften, dass sich so niemand mehr orientieren


konnte und somit so ein Durcheinander herrschte, dass ihnen niemand folgen konnte.

len. Lena sagte zu sich selbst, dass sich das anhört wie ihr Frodo.

Die Diebe erreichten als nächstes die Schlittschuhbahn, hier raubten sie die Kasse aus und versteckten sich nahe der Spielbank. Frodo, Mia, Hana und Lena kamen kurz danach an die Schlittschuhbahn. Der Besitzer war außer sich und sagte: „Ich wurde bestohlen, ich wurde bestohlen.“ Die Detektive suchten überall, aber fanden nichts. Doch da erschnüffelte Frodo etwas. Es war der Geruch der Diebe. Da sahen Mia, Hana und Lena die Diebe, wie sie fortrannten. Die Detektive erblickten die Diebe und rannten hinterher.

Lena folgte dem Bellen. Sie wurde ganz aufgeregt, da sie wusste, dass ihre Freunde in Gefahr waren. Das Bellen führte sie zu einem dunklen, verschlossenen Tor. Sie musste das Tor unbedingt öffnen, um ihren Freunden helfen zu können. Das Tor war abgesichert durch eine Metallkette mit einem digitalen Schloss. Lena gelang es den Code zu knacken und das Tor zu öffnen. Die Fünf waren voller Erleichterung, sich wieder in den Armen zu halten. Die Diebe, die mittlerweile weiter auf Diebestour waren, konnten mit ihrer Hilfe und guter Beschreibung von der Polizei gefasst werden. So kam es auch, dass alle Sterne am nächsten Tag wieder aufgehängt werden konnten und den Besuchern weiterhin den Weg weisen konnten. Die vier Detektive haben gewonnen und konnten ein schönes Weihnachtsfest zusammen verbringen.

Den Dieben gelang es, die Detektive Hund Frodo, Mia und Hana zu überwältigen. Sie hielten ihnen den Mund zu und schleiften sie in ihr Versteck im Schlosspark. Die drei hatten schreckliche Angst. Lena, der verbleibende Detektiv, suchte verzweifelt nach ihnen. Im Kurpark waren sie unauffindbar, so dass Lena zurück auf den Weihnachtsmarkt ging. Sie hoffte hier Spuren zu finden. Auf ihrem Weg durch den Schlosspark hörte sie plötzlich einen Hund bel-

Marie-Sophie Wagner 3. Klasse, Landgraf-Ludwig-Schule

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Die geheimnisvolle Botschaft der Sterne Es war einmal vor langer Zeit, als es noch Kaiser und Könige gab. Damals lebten in Bad Homburg drei Kinder namens Paul, Lisa und Michael. Sie waren beste Freunde und verbrachten viel Zeit miteinander. Eines Tages auf dem Nachhauseweg sprachen sie über das Wochenende. „Am Samstag kommt Kaiser Wilhelm in die Stadt!“, berichtete Michael. Die Freunde waren gespannt auf den Besuch des Kaisers. Am Samstag war die ganze Stadt auf den Beinen. Als endlich Kaiser Wilhelm durch die Louisenstraße zog, standen die drei Freunde in erster Reihe. Da kam er, der Kaiser, und alle Leute fingen an zu jubeln. Doch plötzlich hörten sie einen ohrenbetäubenden Knall. Die Menge floh in alle Richtungen. Jemand musste auf den Kaiser geschossen haben! Glücklicherweise blieb der Kaiser unverletzt und wurde schnell in Sicherheit gebracht. Allerdings konnte der Attentäter unerkannt entkommen. 40

Auf dem Heimweg war es schon dunkel geworden und die Kinder blickten in den Sternenhimmel, da ihnen ein großer Stern auffiel, der weit mehr als sonst kräftig erstrahlte. Das Strahlen beleuchtete die sonst dunkle Gasse. Da schlich sich eine finstere Gestalt leise an den Häusern entlang in Richtung Schloss. Ihnen schien es, als wollten die Sterne sein dunkles Treiben sichtbar machen. Sie waren sich sicher, dass dies der Attentäter sein musste. In dieser Nacht hatte Paul einen merkwürdigen Traum. Darin sprachen die Sterne zu ihm: „Ihr müsst den finden, der uns stets beobachtet, doch niemals richtig deutet! Das wird das Geheimnis lüften.“ Sofort weckte er seine Freunde und berichtete von der geheimnisvollen Botschaft der Sterne. Fieberhaft überlegten sie, wo sie einen Mann finden konnten, der die Sterne beobachtete. Als sie am Schloss vorbeikamen, sahen sie den Weißen Turm. Darin lebte


ein alter, weißhaariger Mann, der nachts immer den Himmel beobachtete. Sie beschlossen, ihn anzusprechen. Und so betraten sie den Turm. An einem großen Tisch mit vielen Himmelskarten saß der Astronom. Lisa sah ihn an und da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. „Ich erkenne ihn wieder! Er war es! Er ist gestern durch die Gasse davongeschlichen. Ich erkenne seinen merkwürdigen Hut. Er wollte den Kaiser umbringen!“, rief Lisa. „Ja, da hast du Recht, mein Kindchen. Ich habe es in den Sternen gesehen. Wenn ich den Kaiser umbringe, werde ich der neue Regent.“

weil du die Gabe hast, Botschaften des Himmels zu verstehen. Mein Leben lang versuchte ich, den Himmel für meine Zwecke zu nutzen, doch dabei verlernte ich, einfach auf ihn zu hören“, antwortete der Alte voller Reue. Nachdem der Astronom zum Tode verurteilt wurde, lud der Kaiser die drei Freunde ein. Sie bekamen alle möglichen Orden und viel Geld und jeder im Land kannte ab jetzt die drei Freunde. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Kilian Grütters 5. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium

Plötzlich rannte der Astronom los in Richtung der Tür. Aber er hatte nicht mit den Freunden gerechnet. Michael stellte ihm ein Bein und Lisa und Paul überwältigten den alten Mann. Danach riefen die Freunde die Wachen. Aber bevor sie kamen, stellte Paul dem geschlagenen Astronomen eine wichtige Frage. „Weißt du, warum die Sterne mir im Traum eine Botschaft gesandt haben?“ „Wahrscheinlich, 41


Omis Sterne Es war einmal ein Mädchen, das hieß Nefelia. Sie wohnte in einem wunderschönen alten Haus. Es war schon über 100 Jahre alt und gehörte schon immer der Familie. Nefelias Zimmer lag unter dem Dach. Von hier aus hatte man einen fantastischen Blick über den Wald, die hübsche kleine Stadt und das Schloss mit dem weißen Turm. Es war der Abend vor Weihnachten und alles lag unter einer weißen Puderzuckerdecke. Alle freuten sich und waren aufgeregt, nur Nefelia nicht. Sie war tod-traurig. Denn vor fast einem Jahr war ihre Omi gestorben und sie vermisste sie so sehr, dass es richtig wehtat. Noch dazu war der schöne goldene Stern verloren gegangen, den sie einmal gemeinsam zu Weihnachten gebastelt hatten und den sie jedes Jahr an den Weihnachtsbaum hängten. Aber in diesem Jahr konnten sie ihn nirgendwo finden. Die Omi war so lieb und man konnte mit ihr spielen, tanzen, basteln und in die Sterne gucken. 42

„Wenn man jemanden vermisst, muss man nur in die Sterne schauen, dann findet man ihn“, hatte Omi immer gesagt. Also schaute Nefelia nun wieder einmal in die dunkle Nacht. „Aber Omi, wo bist du nur? Ich suche dich überall!“, sagte sie mit Tränen in den Augen. Plötzlich hörte sie eine Stimme: „Folge den Sternen“. Und da sah sie ganz viele funkelnde Sterne über dem weißen Turm. Und sie erinnerte sich daran, wie sie und ihre Omi früher immer auf dem Weihnachts-


markt Eisenbahn gefahren waren und heißen Kakao getrunken haben. Das waren so schöne Zeiten. Und auf einmal, wie aus dem Nichts, stand ihrer Oma in ihrem Zimmer. Aber das Zimmer sah gar nicht mehr aus wie ihr Zimmer, sondern wie der Dachboden von früher mit all den alten Spielsachen. Erst erschreckte sich Nefelia ein bisschen, doch dann umarmte sie sie freudig. Sie sah viel jünger aus und wunderhübsch – wie eine Fee. „Omi, Omi, wie schön, dass du da bist!“ „Ja, aber nur kurz meine Kleine. Ich habe gesehen, dass du so traurig bist, aber das musst du nicht sein. Wo ich jetzt bin, ist es sehr schön.“ Sie zeigte auf die Sterne. „Und weißt du, wen ich getroffen habe? Den Opa! Und ihm geht’s auch gut und er meckert gar nicht mehr so viel rum. Wahrscheinlich weil ihm der Rücken jetzt nicht mehr wehtut.“ Nefelia kicherte. „So ist schon besser“, lachte die Omi. „Sei mal schön fröhlich hier auf Erden. Und ich bin jetzt dein Schutzengel und gebe auf dich acht. Und wenn du mich auch nicht sehen kannst, du kannst mich spüren. Und bin ich immer für dich da.“

Dann spielten sie und tanzten und lachten, bis Nefelia glücklich in den Armen ihrer Oma einschlief. Am nächsten Morgen erwachte sie fröhlich und lief direkt zu ihrer Mutter und kuschelte sich zu ihr ins Bett. „Mami, Mami, ich habe die Omi gesehen!“ „Aber das geht doch gar nicht“, brummte der Vater verschlafen aus seinen Federn. „Ach, Papa, was weißt du denn schon!“ Mami und Nefelia zwinkerten sich gegenseitig zu. „Es geht ihr gut und sie lässt schön grüßen. Und wir sollen schön Weihnachten feiern.“ „Aha“, schmunzelte die Mami. „Wie schön, dass du wieder fröhlich bist, meine Kleine, und ich habe auch eine Überraschung für dich: Ich habe gestern noch einmal das ganze Haus auf den Kopf gestellt, um diesen Stern zu finden. Und weißt du was? Er hing einfach am Weihnachtsbaum!“ „Juhu!“, rief Nefelia. „Jetzt ist endlich Weihnachten!“ Nia Plinke 3. Klasse, Grundschule Dornholzhausen

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Ein heller Mond Es waren einmal drei arme Geschwister, die gingen auf den Weihnachtsmarkt am Bad Homburger Schloss. Sie hießen Nina, Günter und Felix. Plötzlich hörten sie ein trauriges Wimmern aus dem Weißen Turm. Nina sagte: „Ich habe Angst!“ „Du brauchst keine Angst zu haben“, sagte Günter. Da sahen die Kinder etwas Glitzerndes auf dem Weg liegen. „Ein Schlüssel!“, riefen die drei wie aus einem Mund. Sofort hob Felix den Schlüssel auf und steckte ihn in seine Hosentasche. Natürlich entdeckten die drei auch das Schild, auf dem stand: Weißer Turm. Wieder kam ein Wimmern aus dem Turm. „Kommt, wir müssen da rein!“, rief Nina. Denn ihre Angst war plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Sie näherten sich langsam der Tür, die plötzlich aufschwang. „Hallo!“, rief eine gruselige Stimme. Ein kleiner alter Mann mit einem langen weißen Bart schaute sie fragend an. „Was wollt ihr von mir?“ Felix antwortete: „Wir haben ein Wimmern gehört und 44

wollten nachsehen, woher es kommt.“ „Ach, das war nur meine Katze. Gut, dass ihr gekommen seid, denn ich brauche dringend eure Hilfe. Im Schlosspark liegt ein Schatz versteckt, aber ich bin zu alt, um nach ihm zu suchen. Alle 10 Jahre kann man in einer bestimmten Vollmondnacht durch den Schein des Mondes auf der Schatzkarte die Stelle finden, wo er vergraben liegt. Und diese Nacht ist heute!“ Die Kinder blickten ihn ungläubig an, versprachen aber, ihm zu helfen. „Mein Name ist Friedhelm und wie heißt ihr?“, fragte er. Sie nannten ihm ihre Namen und erzählten, dass sie Geschwister sind. Er zeigte ihnen die Schatzkarte, die auf einer Wand im obersten Turmzimmer aufgemalt war. Da sie noch einige Zeit warten mussten bis der Vollmond hoch am Himmel erstrahlte, fragten sie den Alten, ob er ihnen etwas zu Trinken und Essen geben könnte. Er klatschte dreimal in die Hände und auf dem Boden öffnete sich eine Luke und ein reich gedeckter Tisch fuhr nach oben. Die vier setzen sich und ließen es sich schmecken. Sie merkten gar


nicht, wie schnell die Zeit verging. Genau um Mitternacht war es dann soweit, der Schein des Mondes fiel durch das kleine Turmfenster und erleuchtete einen Punkt auf der Schatzkarte. Die Geschwister liefen schnell zur Wand hinüber und rätselten, welcher Platz im Schlossgarten dies wohl war. Plötzlich rief Nina: „Ich weiß, wo das ist. Das soll die große Pappel auf der Insel im Schlossteich sein!“ Die Jungs riefen laut durcheinander: „Hurra, wir werden den Schatz finden und dann bringen wir ihn zu dir, Friedhelm!“ Der Alte gab ihnen eine Laterne und einen Spaten, dann machten sie sich auf den Weg zum Schlossteich. Am Ufer auf der gegenüberliegenden Seite sahen sie im Mondenschein einen großen weißen Schwan. Er kam auf sie zu geschwommen, sagte ihnen, sie sollten aufsitzen und brachte sie rüber zur Insel. Die Kinder liefen zur Pappel und wollten gerade anfangen, an ihren Wurzeln zu graben, da rief eine Eule: „Schu, schu, mein Name ist Eulalia, ich habe euch schon erwartet. Ihr braucht nicht zu graben, der Schatz ist hier oben im Inneren des Baumes versteckt. Wer von euch traut sich, hier hoch-

zuklettern?“ Die drei sahen sich an. Günter sagte entschlossen: „Ich bin der Älteste von uns und werde es versuchen.“ Flink wie ein Eichhörnchen hüpfte er von Ast zu Ast und kam schnaufend bei der Eule an. Er griff in die Öffnung des Baumstammes und zog eine kleine, verschlossene Truhe heraus. Aus seiner Hosentasche zog er ein Stück Kordel, band es darum und ließ die Truhe vorsichtig zu seinen Geschwistern herunter. Er kletterte wieder nach unten, sie bedankten sich bei Eulalia und liefen zurück zum Ufer. Der Schwan war wieder zur Stelle und brachte sie zur anderen Seite. Die Geschwister bedankten sich auch bei ihm und liefen so schnell sie konnten zum Weißen Turm. Friedhelm erwartete sie schon. Freudestrahlend übergaben sie ihm die Truhe. Er berührte sie mit seinen Händen und der Deckel sprang auf. Die Kinder trauten ihren Augen kaum. Soviel Gold und Edelsteine hatten sie noch nie gesehen. Plötzlich gab es einen hellen Blitz und der Alte verwandelte sich in einen schönen jungen Prinzen. Er erzählte den Kindern, dass er von seiner bösen Stiefmutter verzaubert wor45


den war und nur durch ihre Hilfe vom Zauber befreit werden konnte. Er bedankte sich überschwänglich bei Ihnen und belohnte sie mit so viel Gold und Edelsteinen, wie in ihre Hosentaschen passte. Glücklich verabschiedeten sie sich von ihm und gingen fröhlich nach Hause. Ihre Eltern hatten sich natürlich schon Sorgen gemacht und waren sehr froh, dass ihnen nichts passiert war. Die Kinder leerten ihre Taschen auf dem Tisch aus und erzählten, was sie erlebt hatten. Die Familie lebte von da an glücklich und ohne Geldsorgen. Jedes Jahr zu Weihnachten verschenkten sie auf dem Weihnachtsmarkt Lebkuchen an alle Kinder. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Philipp Schneider, Caius von Sydow, Tim Skerlavaj und Philipp Keimling 5. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium

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Das Wunschpony Es war einmal eine Familie, die hatte ein Mädchen, das neun Jahre alt war. Das Mädchen hieß Lisa. Sie wohnte mit ihrem Papa und ihrer Mama in einem kleinen, rötlichen Haus in Bad Homburg. Das Mädchen hatte noch einen kleinen Bruder, der hieß Tommi. Heute war ein wunderschöner Tag. Morgens, als Lisa aufstand, schien die Sonne ins Fenster hinein. Sie ging in die Küche und machte sich einen Kakao. Sie machte das Frühstück. Dann rief sie: „Mama! Komm in die Küche! Ich habe das Frühstück gemacht.“ Dann rief sie Papa in die Küche. Papa sagte: „Lisa, sei doch bitte so lieb und weck Tommi auf.“ Tommi stand auf und alle saßen am Frühstückstisch. Mama räumte danach den Tisch ab und Tommi und Lisa gingen raus, um mit Linda zu spielen. Linda ist Lisas beste Freundin. Linda war nicht da. Lisa machte sich Sorgen, ob ihr etwas geschehen ist. Lisa klingelte an der Tür und las den Zettel, der an der Tür klebte: Wir

sind im Urlaub. Kannst du bitte unserer Pflanzen gießen? Linda kam ein paar Wochen später wieder zurück. Es war abends. Der Mond schien schon. Lisa grinste ein bisschen. Tommi, Linda und Lisa hatten im Sandkasten eine Schatzkarte gefunden. Mama und Papa wussten davon nichts. Sie wollten heute Abend aufbrechen. Lisa ging ins Bett und ihr kleiner Bruder Tommi auch. Ganz schnell, blitzeschnell, haben sie sich umgezogen und rannten dann zu Lisas Gartentörchen. Linda wartete schon auf sie. Jetzt konnte es beginnen. Sie waren immer der Karte gefolgt. Auf einmal sah Lisa einen Stern unten auf dem Boden. Es war ein Zauberstern. Sie wünschte sich ganz schnell was, packte den Stern und rannte ins Haus. Sie hatte sich ein Pferd gewünscht. Sie schlief. Morgens, als die Sonne ins Fenster schien, wurde sie 47


davon geweckt. Sie machte sich wieder einen Kakao und an die Arbeit, das Frühstück zu machen. Lisa rief: „Mama, Papa, Tommi, ich habe das Frühstück fertig gemacht!“ Als sie frühstückten fragte Mama; „Lisa, willst du, dass Linda bei dir übernachtet?“ Lisa jubelte. Das Geheimnis mit dem Stern wusste niemand außer Lisa, Linda und Tommi. Sie spielten mit Linda und mit dem Stern. Es wurde Abend. Sie aßen gerade Abendbrot, als es an der Tür klopfte. Lisa hatte keine Ahnung. Aber Mama und Papa hatten eine Ahnung. Es war der 24. Dezember – Weihnachten. Wir blättern nun ein bisschen zurück. Wisst ihr noch, als Lisa den Stern fand und sich den Schimmel gewünscht hat? Ja, das war doch der tollste Wunsch, den Lisa sich wünschen konnte. Jetzt war der Moment, wo Lisa sagte: „Mama, wer ist das?“ Linda öffnete die Tür. Ein rot und weiß gekleideter Mann mit schwarzen Stiefeln stapfte herein. Er hatte einen Schimmel dabei. „Wer hatte diesen Stern gefunden?“, fragte er. 48

Lisa rief: „Ich, ich!“ Der Mann sagte zu Lisa: „Du kriegst jetzt dein Pferd, was du dir schon immer gewünscht hast.“ Lisa konnte nichts mehr sagen, so stolz war sie auf sich. „Aber wo soll das Pferd hin, in dieser Nacht?“, fragte sich Lisa. Mama und Papa guckten im Internet und fanden einen Reiterhof in Bad Homburg. Das Pferd wurde Pauline genannt und wenn es nicht gestorben ist, dann lebt es heute noch. Lina Mink 2. Klasse, Hölderlin-Schule


Wie Eleonore die Freude wiederfand Es war einmal vor langer Zeit, da lebte ein König mit seiner Tochter in einem prachtvollen Schloss in Bad Homburg. Die Mutter dieser Prinzessin war vor einigen Monaten verstorben und der König war noch immer sehr traurig. Er wurde von Tag zu Tag stiller. Die Prinzessin namens Eleonore machte sich große Sorgen um ihren Vater. In einer stürmischen Nacht betrachtete sie gedankenverloren den pechschwarzen Nachthimmel, an dem unendlich viele glitzernde Sterne zu sehen waren. Eine Träne rollte ihr über die Wange und sie seufzte traurig: „Ach, wäre mein Vater, der König, doch wie früher, so freudig und lustig.“ Da ertönte eine Engelsstimme aus dem grauen Taunus: „Folge den Sternen und alles wird gut.“ Eleonore erschrak, doch tat sie, wie es ihr geheißen. Sie schlich sich aus dem Schloss, vorbei an den vielen Fachwerkhäusern und immer hinter den Sternen her. Als sie Rast machen wollte, klopfte sie an einem verfallenen Häuschen am Rande der Stadt. Es machte

ihr eine alte Dame mit einer fleckigen Schürze und silbernen Haaren auf. Die Alte krächzte: „Ich bin die Hexe „Taunushaar“! Du darfst bei mir bleiben und im Gegenzug musst du mir im Hardtwald einen Palast errichten. Dann wird dein Vater wieder glücklich werden.“ Eleonore entschied sich dafür, dachte aber bei sich: „Wenn ich das Glück für meinen Vater gefunden habe, werde ich einfach abhauen!“ Im Morgengrauen machte sie sich auf in den Schlosspark. Dort angekommen, traf sie einen rotbraunen Fuchs. „Du musst noch eine Prüfung bestehen. Aber wir haben nur bis Weihnachten Zeit, die Freude deines Vaters zu finden. Ich werde dir dabei helfen.“ Eleonore nickte und sagte: „Dann lass uns keine Zeit verlieren; auf geht’s!“ Also machten sich Fritzi, der Fuchs, und Eleonore auf den Weg in die Altstadt. Als sie durch die Gassen liefen, musterten sie von allen Seiten Leute und tuschelten erregt. Die Hexe hatte ihnen nämlich eine Belohnung versprochen, wenn 49


sie die Prinzessin fangen würden. Sie war nämlich sehr sauer, dass die Prinzessin geflohen war. Plötzlich wurden die beiden ergriffen und in den Hexenturm geschubst. Die zwei rüttelten an den Riegeln, aber es brachte nichts. Die Prinzessin fing an zu weinen und schluchzte: „Jetzt wird mein Vater nie wieder glücklich.“ Fritzi strich zart um ihre Beine. „Aber schau mal. Wir sind zu zweit und werden bestimmt einen Ausweg finden!“, meinte der Fuchs und sah sich um. „Halt! Guck mal: Da sind viele Sterne! Ich glaube, sie wollen dir etwas mitteilen.“ Eleonore schaute aus dem Fenster. Und tatsächlich: Die Sterne riefen ihr zu, sie solle im Hexenturm nach der Freude suchen. Eleonore und Fritzi suchten das Treppenhaus ab und ganz oben entdeckten sie eine samtbedeckte Schachtel mit der Aufschrift Freude und den Turmschlüssel. Eleonore nahm die Schachtel mit dem Schlüssel. „So“, rief sie glücklich „ jetzt schnell nach Hause.“ Und dann liefen sie blitzschnell runter und schlossen die Tür des Hexenturms auf. Die beiden rannten die Wege zum Schloss hinauf. Dort angekommen, überreichte Eleonore ihrem Vater das Päckchen. 50

Bevor der König es öffnete, wischte er sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Dann öffnete er es und darin lag ein Riechkissen. Der Vater roch daran und wurde von dieser Sekunde an fröhlich und die drei tanzten mit Freudentränen, bis ihnen die Füße wehtaten. Alle feierten ein glückliches Weihnachten und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Amelie Kassow 5. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium


Bella und Aurora Es war einmal ein König, der hatte zwei Töchter Aurora und Bella. Bella war so schön, dass die Vögel aufhörten zu singen, wenn sie kam. Aurora war so klug, dass keiner sie austricksen konnte. Doch dann heiratete er eine andere Frau, die zusammen mit ihrer Tochter Clara in das Schloss einzog. Clara beneidete die beiden Prinzessinnen, aber vor allem die schöne Bella. Kurze Zeit später wurde sie entführt. Viele Leute versuchten, im Auftrag des Königs, sie zu finden. Doch vergebens. Keiner hatte es je geschafft sie zu finden und deshalb hatten die Leute es aufgegeben. Doch Aurora gab die Hoffnung nicht auf, ihre Schwester eines Tages zu finden. Es war der Abend vom 20. Dezember und Aurora saß in einem Stuhl auf ihrem Balkon, eingehüllt in eine dicke Wolldecke und beobachtete wie jeden Abend die Sterne. Da fiel ihr etwas auf. Die Sterne am Himmel bildeten eine Botschaft. Sie lautete: „Folge dem großen Stern!“ Tatsächlich sah sie einen besonders

großen Stern und beschloss, ihm zu folgen. Am nächsten Tag machte Aurora sich auf den Weg, noch bevor die Sonne aufging. Sie folgte dem Stern, bis sie gegen Abend nach Bad Homburg kam. Sie buchte sich ein Zimmer in einem Hotel, um die Nacht zu verbringen und am nächsten Tag mit frischer Energie weiter zu suchen. Als der Morgen anbrach, machte sie sich auf den Weg. Sie sah, dass der Stern über Bad Homburg stehenblieb. Da wusste sie, dass sie hier richtig war. Sie schaute sich einen Reiseführer an und kam zu dem Schluss, dass sie vielleicht beim Schloss einen Hinweis finden könnte. Sie lief zum Schloss und sah es sich genau an. Da entdeckte sie im Weißen Turm, hinter einem der obersten Fenster ein schwaches Licht brennen. Sie öffnete ihren Rucksack, holte ein Tau und einen Haken heraus und befestigte die beiden Sachen miteinander. Dann warf sie das Seil hoch zum Fenster und der Haken hakte sich in den Stein. 51


Nun konnte sie hochklettern. Sie kletterte bis zum Fenster und schaute hinein. Sie konnte kaum glauben, was sie sah: Hinter dem Fenster saß Bella. Sie war an die Wand gefesselt worden. Vor Bella stand Clara. Sie stand mit dem Rücken zu Aurora, trotzdem erkannte sie ihre Stiefschwester sofort. Schnell kletterte sie hinunter und packte das Seil in den Rucksack und ging zurück in das Hotel.

Die Sterne flogen Bella, Aurora und die gefesselte Clara zum Schloss zurück. Die Schwestern bedankten sich bei den Sternen und gingen in das Schloss. Der König erwartete sie dort. Als er erfuhr, was Clara gemacht hatte, verbannte er sie aus dem Land. Am nächsten Tag feierten sie ein großes Weihnachtsfest. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Nachts bat sie die Sterne im Traum um Hilfe, damit sie es schaffen konnte, ihre böse Schwester zu besiegen. Am nächsten Nachmittag ging Aurora zum Weißen Turm, fand ein offenes Fenster und kletterte mit Hilfe des Taus in den Weißen Turm. Sie lief die Treppe hoch, bis sie in der Turmspitze war. Sie sah Bella. Schnell ging sie zu ihrer Schwester, um ihr die Fesseln aufzumachen. Doch plötzlich stand Clara im Raum und wollte sich auf Aurora stürzen, als der Raum in grelles Licht getaucht wurde. Clara wurde von Sternen umkreist und verlor plötzlich das Bewusstsein. Schnell fesselte Aurora sie und entfesselte Bella. Glücklich fielen sich die beiden Schwestern in die Arme.

Bahar Kraft

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6. Klasse, Humboldtschule


Folge den Sternen In den Jahren 1854 bis 1888 regierte Friedrich Wilhelm von Hessen. Dies waren die Jahre der Armut, denn es wurden immer mehr Steuern verlangt. Dadurch versanken viele Familien in Armut. Darunter litt auch Familie Nähmann. Sie hatte eine Tochter namens Luisa und gerade einmal 2 Taler für 10 Tage, um sich zu versorgen. Am nächsten Tag berichtete die Mutter, dass noch am morgigen Tag der Weihnachtsmarkt eröffnen würde. Da sagten Luisas Eltern mit erhobener Stimme: ,,Du wirst morgen auf dem Weihnachtsmarkt Stoff verkaufen und wenn du mit leeren Taschen heim kommst, dann wirst du eine gehörige Strafe erleben.“ Luisa antwortete mit ängstlicher Stimme: ,,Ist gut.“

Mutter: ,,Warte! Hier sind noch die 2 Taler und die Tasche mit unserem feinsten Stoff. Aber jetzt musst du auch los, sonst sind alle Stände vergeben!“ „OK, ich bin um 18 Uhr wieder daheim.“ Nach 5 Minuten Fußweg hatte Luisa dann auch den Markt erreicht. Als sie ihren Stand aufgebaut hatte, nahm sie ihr Schild in die Hand und rief: ,,Feinster Stoff nur 5 Taler!“ Sie wartete auf Kunden – doch vergeblich. Die Stunden vergingen und bis dahin war immer noch kein Kunde da. Stattdessen gingen alle zum Stand nebenan, dort wurde auch Stoff verkauft. Als Luisa schon fast eingeschlafen war, ertönte plötzlich eine Stimme: ,,Kleines Mädchen, du siehst so traurig aus?“ „Leider kauft mir niemand meinen Stoff ab. Haben Sie vielleicht einen Tipp für mich?“ „Ja, folge den Sternen.“ Da machte es plötzlich PUFF! und die geheimnisvolle Dame war verschwunden.

Der nächste Tag ,,LUISAAA AUFSTEHEN!“ Sie antwortete gähnend: ,,Ja Mutter, ich ziehe mich nur schnell um.“ 10 Minuten später stand Luisa vor der Tür. Da sagte ihre

Zuerst wunderte sich Luisa, doch dann hörte sie ein Flüstern in ihrem Ohr, das sagte: ,,Dies war eine gute Fee, befolge ihre Anweisung!“ Daraufhin ließ sie alles stehen und liegen, nahm sich ihre Tasche und folgte 53


Am nächsten Morgen

passiert?“ „Das ist eine lange Geschichte … können Sie mir vielleicht heraushelfen, dann erzähle ich Ihnen auch die Geschichte.“ Der Mann half ihr aus der Grube und Luisa klopfte sich erst einmal den Dreck von den Kleidern. „Wie heißt du eigentlich, kleines Mädchen?“,,Mein Name ist Luisa, und wer sind Sie?“ „Mein Name ist Peter Joseph Lenné, aber du kannst mich einfach Lenné nennen.“ „OK, aber Herr Lenné, sind Sie nicht derjenige, der den Park hier gestaltet?“ „Ja, der bin ich. Soll ich dich vielleicht nach Hause begleiten?“ „Ja gerne, meine Eltern suchen mich bestimmt schon.“ Da sagte Herr Lenné: ,,Gut, dann gehen wir jetzt los, in der Zeit kannst du mir ja erzählen, wie du in die Grube gefallen bist.“ Und Luisa erzählte, was sie erlebt hatte und endete: ,,… und deshalb bin ich in die Grube gefallen. So, da sind wir, hier ist mein Zuhause.“ „Eine sehr kuriose Geschichte“, sagte Herr Lenné.

Luisa schlief noch, als sie plötzlich eine Stimme hörte: ,,Nanu, kleines Mädchen, was machst du denn in der Grube?“ Luisa antwortete verwirrt: ,,Ähm, ich bin hier gestern hineingefallen.“ „Wie ist das denn

Luisa klopfte an die Tür ihres Hauses, jemand machte auf - es war ihre Mutter. Erleichtert schloss sie ihre Tochter in die Arme: ,,Luisa, da bist du ja, wir haben uns solche Sorgen gemacht! Oh, tut mir leid,

den Sternen. Sie ging durch viele enge und dunkle Gassen und nur die Sterne wiesen ihr den Weg. Sie ging immer weiter, bis sie plötzlich fiel. Luisa merkte erst wenig später, dass sie in eine Grube gefallen war. Luisa dachte bei sich: ,,Ich kann nur im Kurpark sein.“ Denn zu dieser Zeit wurde der Kurpark zwischen Schwedenpfad und Kisseleffstraße von dem Preußischen Gartendirektor Peter Joseph Lenné neu gestaltet. Plötzlich blendete sie ein heller Stern und da war noch einer und noch ein Stern, bis schließlich 5 helle Sterne vom Himmel hinabfielen und in Luisas Händen zerbrachen und es kamen viele Taler zum Vorschein. Luisa war sprachlos. Sie dachte, sie würde träumen, doch es geschah wirklich. Sie packte die Taler in ihre Tasche, doch sie war so erschöpft, dass sie ihre Augen schloss und einschlief.

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ich bin ja unhöflich, du hast einen Gast mitgebracht, guten Tag.“ „Das ist Lenné, darf er mit hereinkommen?“ „Ja, natürlich, aber sagen Sie, sind Sie der Lenné, der den Kurpark gestaltet?“ „Ja, der bin ich, gnädige Frau. Dort habe ich Ihre Tochter gefunden. Es freut mich, dass ich in Ihr Haus darf“, antwortete er. „Das ist doch selbstverständlich! Luisa, was hast du eigentlich in der Tasche?“, fragte die Mutter. „Schau doch mal rein!“, meinte Luisa mit einem Lächeln. Luisas Mutter war sehr neugierig und warf einen Blick in die Tasche und da sah sie, wie tausende von Talern in der Tasche funkelten. Sie fragte mit stotternder Stimme: „Luisa, woher hast du die ganzen Taler?“ Luisa lächelte: ,,Ich folgte den Sternen.“ Die Mutter konnte es nicht glauben: ,,Jetzt kommt erst einmal herein. Und dann hole ich alle Nachbarn, das muss schließlich gefeiert werden.“ Und da kamen alle Nachbarn, sie feierten ein großes Fest und Luisa erzählte ihre kuriose Geschichte. Alle konnten nichts anderes als staunen. Da meinte plötzlich jemand: ,,Also, so etwas kann auch nur unserer kleinen Luisa passieren.“ Herr Lenné meinte: „Das zeigt uns, dass es doch wahre Wunder auf der Welt gibt und dass

man nur an sie glauben muss“, und alle stimmten ihm zu. Und so feierten sie noch lange weiter. Am nächsten Tag verteilten sie die restlichen Taler an weitere arme Familien, denn sie wussten, wie es den Familien geht, schließlich haben sie das am eigenen Leibe miterlebt. Alle waren dankbar und glücklich. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute und feiern jedes Jahr ein großes Fest im Kurpark von Bad Homburg. Lavinia Bijjou und Letizia Schönhofer 5. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium

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Der Kaiser der Sterne Kapitel 1 Es war einmal ein Kaiser und er liebte die Sterne. Er wohnte in Bad Homburg. Sein Motto war: ,,Folge den Sternen!“ Er schickte Diener, um den Weg der Sterne herauszufinden. Aber er hatte auch Feinde, die ihn daran hinderten, indem sie Truppen aussandten, damit sie nicht den Weg der Sterne finden. Der Kaiser wohnte in einem Schloss, das am Wald war, deswegen wurde es oft angegriffen, denn der König des Dunklen wollte seine Sonnenkrone stehlen. Die Sonnenkrone konnte sich in drei Sachen verwandeln: in eine Uhr, in ein Schild und in ein Schwert. Der dunkle König wohnte in einem dunklen Schloss in Frankfurt mitten im Wald, wo genau ist nicht bekannt. Aber seine Regel war: kein Licht. Er wollte die Sonnenkrone stehlen, weil er die Sonne zerstören wollte. Es gab nämlich einen Explosionsknopf! Deswegen schickte der Kaiser Truppen, um den König einzusperren und sein Schloss zu zerstören. 56

Was aber niemand wusste: Er hatte den Stab der Verdammnis, der jeden in Ohnmacht fallen ließ. Das Schloss war sehr groß. Es gab 20 Wachtürme, 15 Kasernen, eine Schatzkammer, 4 Waffenkammern, 2 Speisesäle, einen Thronsaal, 88 Diener und 1000 Krieger. Es gab Bögen, die mit Pferdeschwanzhaaren bespannt waren sowie Pfeile mit goldenen Spitzen. Ihre Schilder waren rund und aus Eichenholz, das mit geschmolzener Bronze überzogen war. Es gab Äxte aus Diamant oder Gold und ihre Schwerter waren aus Smaragd. Die Schatzkammer war hinter dem Thron. Dort war Bronze, Gold, Diamant und Rubin, die besten Bögen, Äxte, Schilder und Schwerter und die Sonnenkrone war in der Form von einer Uhr hinter einem losen Stein versteckt. Das Schloss war eine sehr gute Basis. Sie schickten 5 Leute zu dem


Auftrag. Die besten drei Bogenschützen: Frank, Leon und Albrecht. Zwei Schwertkämpfer waren auch dabei: Felix und Percy. Ich glaube, wir haben einen vergessen! Kapitel 2 Ich bin Freddy, der Sohn des Kaisers. Ich gehe mit zum Auftrag mit meinem Schwert Festus. Mein Schwert ist aus Smaragd, Bronze und einem grünen Rubin. Ich bin ungefähr 11 Jahre alt und ich finde den Weg der Sterne. Wir holen uns auch Pferde und einen Wagen. Wir zerstören die Burg des Dunklen und töten den dunklen König! Dann finden wir den Weg der Sterne. Ich bin sehr mutig. Ich arbeite gerne in der Schmiede - dort baue ich Äxte. Mein bester Freund ist der Sohn von Percy, Robert. Er liebt Bogenschießen und er ist fast immer dort, außer wenn er isst, mit dem Schwert kämpft oder schläft. Wir sehen uns morgen beim Auftrag.

Kapitel 3 Heute zogen die sechs zum Auftrag los. Heute wurden ihre Wagen bepackt mit ihren Waffen, Pfeilen, Bogen und Schildern. Um 19:00 Uhr zogen sie los. Sie ritten mit ihren Pferden in den Wald. Die Bogenschützen saßen auf den Wagen und waren bewaffnet. Als sie eine Stunde geritten waren, wurden sie von 8 schwarzen Männern mit Bronzemessern und großen Eisenschildern angegriffen. Die Bogenschützen schossen die ersten drei ab. Percy, Freddy und Felix ritten neben dem Wagen, sprangen ab und holten ihre Schwerter und Schilde. Dann griff Felix an. Die Gegner hatten große Eisenschilder mit zwei gekreuzten Schwertern drauf. Sie hatten ihre großen Schilder direkt nebeneinander gestellt, sodass nur noch ihre Helme zu sehen waren. Er griff an und schlug das Schild weg. Dann griffen ihn zwei an. Sie stachen zu und Felix wehrte sich und hielt das Messer mit seinem Schild weg und das andere mit dem Schwert, dass die Messer auf den Boden fielen. Albrecht traf den vierten mit seinem Pfeil. Dann kam Freddy mit seinem Schwert Festus und schlug die 4 Schilde, aber 57


leider nur drei Schwerter. Der eine warf sein Messer an Albrechts Schulter. Er heulte auf: „AHHH!!“ Dann schlug Percy einen tot. Den Rest erledigten die Bogenschützen. Sie ritten weiter. Dann sahen sie einen Fels, wo Lava herunter floss. Es war ein Torbogen, wo 4 Wachen standen. „Das Schloss des Dunklen!“, sagte Percy. Sie nahmen ihre Waffen. Freddy schlug mit seinem Schwert Festus alle Wachen weg. Dann schossen die Bogenschützen den Wachen zwischen die Augen und gingen rein.

den Wagen und ritten weg. Es war spät, dann sahen sie plötzlich einen Weg aus Sternen. Sie folgten den Weg und da war ein goldener Stern auf dem Boden und 4 bis 5 Meter große Smaragde im Viereck. Alle freuten sich. Sie ritten zurück und kamen am nächsten Morgen an. Der König machte sie zu den Helden Bad Homburgs. David Schmidt, Elias Winter und Dennis Möller 4. Klasse, Landgraf-Ludwig-Schule

Alles war ganz dunkel, außer dem Leuchten ihrer Waffen. Sie gingen los, erst rechts und dann eine Stunde geradeaus. „Oh, ist das riesig!“ Plötzlich sahen sie einen Thron. Da saß der König in Schlachtrüstung. „Ich habe euch bereits erwartet!“ Sie griffen an. Die Bogenschützen stellten sich in ein Dreieck und schossen. Die Pfeile prallten ab. Dann kam Percy und schlug den Stab kaputt. „AHHHH!“ Dann schlug Freddy den Brustpanzer kaputt. Plötzlich wurde er weggeboxt. Percy griff mit Felix an. Der König fiel um. Es floss Lava von der Decke herunter, sodass sich das Schloss zersetzte. Alle sprangen auf 58


Stellas Traum Es war einmal ein kleines Mädchen namens Stella, das verbrachte sehr viel Zeit mit seiner Großmutter Elli. Sie gingen gerne und oft zusammen spazieren. Dabei gab es immer wieder viele schöne, spannende und auch geheimnisvolle Orte zu entdecken. Oder sie spielten miteinander und manchmal las die Großmutter Gedichte vor. Dies waren immer ganz besondere Momente, denn diese berührenden Gedichte versetzten Stella immer in einen Traum. So geschah es auch dieses Mal. Elli begann ihr neustes Gedicht vorzulesen und Stella fing beim Zuhören an zu träumen. Es war ein wunderschöner Herbsttag. Die Sonne schien und Stella befand sich am Elisabethenstollen, wo sie spielte und herumtollte. Sie legte sich ins Gras und beobachtete die Blätter im Wind. Wie sie so da lag, verging die Zeit wie im Fluge und es begann zu dämmern. Stella sprang auf und dachte: „Oh je, ich habe noch so einen langen Weg

vor mir und jetzt wird es so schnell dunkel.“ Sie ging los und hörte plötzlich eine leise Stimme sagen: „Folge den Sternen.“ Stella erschrak und drehte sich um. Wo kam diese Stimme her? Sie lauschte und hörte noch einmal eine leise, zarte Stimme sagen: „Folge den Sternen.“ Kam das etwa aus der Tiefe des Elisabethenstollens? Neugierig, wie Stella war, begab sie sich zum Eingang des Stollens und presste ihr Ohr an die Tür. Sie dachte sich, dass da doch nur Wasser drin ist, aber woher kam diese Stimme? Und wieder hörte sie die Stimme und hatte das Gefühl, dass diese tatsächlich aus der Tiefe des Stollens kam. Diesmal hörte sie sie sagen: „Geh nun los, erinnerst du dich? Folge den Sternen.“ Etwas ängstlich machte Stella sich nun endlich auf den Weg nach Hause. Mit schnellen Schritten ging sie am Hirschgarten vorbei und sie blickte zum Himmel und sah die ersten Sterne. „Irgendwie leuchten 59


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sie heute heller als sonst, oder bilde ich mir das nur ein?“, dachte sie sich. Aber wie sie so ging, hatte Stella tatsächlich das Gefühl, dass die Sterne ihr den Weg leuchteten. Allmählich hatte sie gar keine Angst mehr. Im Gegenteil, sie fühlte sich eher gut beschützt.

nachdenklich. Sie erinnerte sich an den Spaziergang mit Großmutter zum Elisabethenstollen und war das vielleicht Großmutters Stimme, die sie die ganze Zeit im Traum gehört hatte? Olivia Hupe 8. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium

Mittlerweile war es komplett dunkel, aber die Sterne leuchteten ihr den Weg am Gotischen Haus vorbei in Richtung Weißer Turm. Von hier aus wusste Sie nun, dass sie jetzt nicht mehr weit laufen musste. Glücklich und beschwingt ging Stella die letzten Meter und schaute noch mal hoch zu den Sternen, als wollte sie sich bedanken. Stella hatte wirklich das Gefühl, dass die Sterne sie auf dem Weg nach Hause begleitet hatten. Da hörte sie plötzlich wieder die Stimme. Aber diesmal war es ihre Großmutter, die nun die letzten Zeilen vorlas. Elli fragte Stella wie ihr das Gedicht gefallen hat und fügte hinzu: „Denk daran, liebe Stella, ich wünsche dir in deinem Leben, dass du auf dein Herz hörst und den Sternen folgst.“ Stella wurde ganz 61


Sternenglück Es war einmal ein junges Mädchen, das hieß Anabel. Ihr Vater war an einer sehr schlimmen Krankheit gestorben. Deshalb lebte sie mit ihrer Mutter alleine. Anabel hatte auch keine Freunde und ihre Familie hatte kein Geld. Eines nachts ging sie in den Hardtwald, weil sie nach Pilzen suchen wollte. Eine Stunde später merkte sie, dass sie sich verlaufen hatte. Sie dachte, sie würde nie mehr nach Hause finden, aber sie war zu erschöpft, um weiter zu suchen und den Weg zu finden. Deshalb legte sie sich auf dem Waldboden schlafen. Auf einmal hörte sie eine Stimme. Diese sagte: „Komm, ich helfe dir!“ „Wer bist du?“, fragte Anabel. Die Stimme sprach: „Guck nach oben, dann wirst du mich sehen.“ Sie schaute nach oben. „Du bist ein Stern!“, rief Anabel. Der Stern antwortete: „Ja, ich werde dir zu Glück verhelfen. Folge mir!“ Anabel fragte den Stern: „Was ist das Glück?“ Der Stern antwortete: „Ich werde dich zu einem Ort führen, der dir 62

Glück bringt und dann im Anschluss werde ich dir den Weg nach Hause weisen.“ Nach einer Zeit stand sie auf und folgte dem Stern. Er führte sie durch den Bad Homburger Schlosspark, bis hin zum weißen Turm vom Schloss. Der Stern sagte: „Geh hinein in den Turm!“ und so ging sie hinein. Auf einmal sah sie ein Licht und ging darauf zu. Das Licht wurde stärker und stärker und als sie davor stand, sah sie Gold, Edelsteine und Schmuck in einer Truhe. Sie fragte: „Gehört das jetzt alles mir?“ In dem Moment fiel eine Zaubertasche vom Himmel und in diese konnte sie das Gold, die Edelsteine und den Schmuck einpacken. Da die Tasche eine Zaubertasche war, war diese noch immer federleicht, als sie alles fertig eingesammelt hatte. Anabel war überglücklich und sagte zum Stern: „Danke!“ Der Stern sagte: „Tue Gutes damit und ich bringe dich wieder nach Hause.“ Anabel versprach, dass sie gute Taten vollbringen würde. Sie würde zum Beispiel ein Haus in Bad Homburg bauen, als Zufluchtsstätte für arme Leute. Der Stern brachte


daraufhin Anabel durch die Louisenstraße, am Kurhaus vorbei, durch den Kurpark und bis zu ihrem kleinen Häuschen am Rande des Hardtwaldes. Ihre Mutter stand schon seit Stunden vor der Tür und weinte und war überglücklich, als sie Anabel den Weg herunterkommen sah. Anabel bedankte sich bei dem Stern und zeigte ihrer Mutter stolz den Schatz. Ihre Mutter fragte daraufhin: „Woher hast du das viele Gold, die Edelsteine und den Schmuck?“ Da erzählte Anabel die ganze Geschichte vom Stern und dem Sternenglück und beide waren sehr glücklich. Einige Monate später baute sie auch die Zufluchtsstätte für arme Leute und viele weitere schöne Gebäude für die Stadt Bad Homburg. Die ganze Stadt feierte sie. Anabel wurde sehr bekannt und fand viele neue Freunde. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Nicolas Hain, Julian Mittelberg, Albert Pojak und Mina Sahavi 4. Klasse, Grundschule Dornholzhausen 63


Die parallele Welt Bad Homburgs Seit sehr, sehr langer Zeit herrschte langer Winter in Bad Homburg. Um sich vor der Kälte zu schützen, bauten die Bad Homburger ein Casino mit Wanderheizung und einer Bodenheizung, wo sie zusammen spielen konnten und wo sie auch schlafen und die Zeit verbringen konnten. An einem sehr kalten Wintertag machte sich Mutter Theresa mit ihren Kindern auf den Weg zum Casino, da sahen sie eine schwarze kleine Katze, die sich ihnen in den Weg stellte. Sie hatte einen Zettel mit einer Nachricht für die Familie drauf. Jonas, der Kluge, nahm den Zettel und fing an zu lesen: „Liebe Familie Wolfbach, ich habe eine Nachricht für euch: Unter dem Casino, das ihr gebaut habt, versteckt sich ein Portal zu einer parallelen Welt. Ich komme aus dieser Welt, aber seit ihr das Casino gebaut habt, komme ich da nicht mehr hin. Ihr müsst mir helfen, meine Familie wartet schon lange auf mich. Ich kann mich noch an die schönen 64

Zeiten erinnern, als wir zum Beispiel ein Picknick im alten Tal gemacht haben… Bitte helft mir!“ „Wie können wir dir helfen?!“, fragten die Kinder mit fragendem Gesicht. Plötzlich verwandelte sich die Katze in eine merkwürdige Frau. Die Familie erschrak, besonders die kleine Milena. Die Frau erklärte: „In der anderen Welt bin ich eine Frau, übrigens mein Name ist Lora. Hier kann ich mich nur sehr kurz in einen Menschen verwandeln.“ Die Mutter sagte: „Wir werden dir helfen, aber zeig uns doch den Weg zum Portal.“ Lora antwortete: „Das ist nicht so leicht, wenn normale Menschen mich sehen, löse ich mich in Luft auf!“ „Und was ist mit uns“, fragten die Kinder. „Ihr seid die Auserwählten. Das heißt ihr dürft mit mir durch das Portal gehen“, sagte Lora mit einer unheimlichen Stimme. „Gut, dann mal los!“, sagte die Mutter. Also setzte sich die kleine, aber starke und kluge


Gruppe in Bewegung in Richtung Casino. Auf dem Weg zeigte Lore ihnen ihr Geheimversteck. Auf einem unstabilen Holztisch lag eine Schale voller Süßigkeiten und Milena fragte sofort, ob sie eine haben durfte. Lore antwortete: „Wenn du sie isst, dann verwandelst du dich in eine abscheuliche Kröte! Es ist meine Falle für die, die versuchen meinen Geheimgang zu finden. „Hier geht’s lang…“, rief Lore. Die Familie folgte ihr. Sie traten dann in das Casino, in einen unheimlichen Gang, wo es stockdunkel war. Plötzlich hörten sie Schritte. Sie fassten sich in die Hände und versteckten sich hinter einem merkwürdigen Spiegel. Auf einmal sagte eine fremde Stimme: „Wir müssen schnell den Goldschatz finden und verschwinden dann. Verstanden!!!“ „Alles klar, Boss“, piepste eine andere Stimme. Dann war es wieder still und die Schritte entfernten sich. „Von was für einem Goldschatz haben diese zwei Typen geredet?“, fragte Jonas der Kluge. „Ich hab keine Ahnung“, gestand Lore. „Auf jeden Fall müssen wir die zwei Typen verfolgen und rauskriegen, was sie vor haben“, meinte Mutter Theresa.

Also setzte sich die kleine Gruppe in Bewegung. Sie verfolgten die zwei Typen. Sie liefen quer durch Bad Homburg. Als sie nach zwei Stunden wieder beim Casino waren, gönnten sie sich erst mal eine kleine Pause bevor sie alles zusammenfassten, was sie gehört hatten. „Also wir wissen, dass die zwei Typen einen Goldschatz aus dem Casino haben wollen. Wir sind den Typen zu ihrem Haus gefolgt, um zu wissen, ob sie auf dem Weg noch was Wichtiges sagen. Das haben die Typen auch getan und wir wissen, wie sie heißen. Sie heißen Gasper und Justus. Sie haben gesagt, dass der Goldschatz sich in der parallelen Welt befindet, also werden wir morgen die parallele Welt suchen. Wir müssen den Goldschatz zuerst finden und dann der Polizei Bericht erstatten. Alle einverstanden?“, fragte Lore. Alle riefen begeistert: „JA!“ Am nächsten Tag trafen sich Lore, Theresa, der kluge Jonas und die kleine Milena wieder. Sie standen vor dem Casino. „Auf gehts, ins Abenteuer“, rief die kleine Milena. Sie gingen in den kleinen Gang zurück und hinter den Spiegel. Auf einmal zog Lore an einem Hebel. Sie standen mitten im Jenseits. Besser 65


gesagt in der parallelen Welt von Bad Homburg. Auf einmal sahen sie wieder die zwei Typen, die ihnen am Vortag begegnet waren. Die beiden Typen namens Justus und Gasper beachteten sie nicht. Lore, Theresa, Jonas und Milena liefen Justus und Gasper hinterher. Gasper und Justus gingen zielstrebig einen Waldweg entlang. Die kleine Gruppe folgte Justus und Gasper. Auf einmal rief Gasper mit seiner Piepsstimme: „Guck mal da vorne“. Alle sahen die Truhe. Plötzlich rannten Justus und Gasper auf die Truhe zu. Wie ein Blitz schoss Jonas auf die Truhe zu und stellte sich davor. Verwundert schauten Justus und Gaspar auf und fragten Jonas, wer er sei. „Ich bin Jonas“, sagte Jonas. „Und dahinten stehen meine Mutter Theresa, meine kleine Schwester Milena und Lore. Justus und Gasper starrten sie an. In diesem Augenblick löste Lore sich in Luft auf. Alle erschraken. Im selben Moment versuchten Gasper und Jonas an die Truhe zu kommen. Aber da hatten sie nicht mit der Familie gerechnet. Alle stürzten sich auf die beiden, warfen sie zu Boden, drehten ihnen die Hände auf den Rücken und fesselten sie. Jonas, der Kluge, sagte: „Nachher rufen wir die Polizei, 66

soviel steht fest. Jetzt müssen wir erst einmal Lore helfen.“ Damit waren natürlich alle einverstanden. Milena sagte: „Wir müssen noch einmal zurück zum Eingang zur parallelen Welt gehen, vielleicht können wir uns dann von Lore verabschieden.“ Gesagt, getan. Sie setzten sich schnell in Bewegung. Als sie am Portal ankamen, sahen sie Lore wieder. Sie lächelte ihnen zu. Sie bedankte sich bei Ihnen und lief in Katzengestalt zurück in die parallele Welt. Theresa, Milena und Jonas waren überglücklich, Lore geholfen zu haben. Dann beschlossen sie, zur Polizei zu gehen und Justus und Gasper ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Und wenn sie nicht gestorben sind, sitzen Gasper und Jonas noch heute im Gefängnis, während Lore in ihrer parallelen Welt und Theresa, Milena und Jonas in Bad Homburg glücklich leben. Rosa Meeuwssen 6. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium


Monster feiern Weihnachten Es waren einmal drei Monster. Die wollten Weihnachten feiern. Das eine Monster schaute auf den Kalender und es war der 21. Dezember. Es war 8:00 Uhr und es war dunkel. Sie kamen auf die Idee, spazieren zu gehen. Sie sahen Dekoration zu Weihnachten. Sie klauten die Sachen und gingen nach Hause. Auf dem Weg nach Hause sahen sie eine Sternschnuppe. Dann wünschten sie sich etwas und sie gingen weiter. Als sie zu Hause ankamen, hängten sie die Dekoration auf und die Dekoration funktionierte sogar! Dann war es auch schon 1:00 Uhr. Die Monster waren müde. Sie waren ins Bett gegangen. Am nächsten Tag sagte das eine Monster: „Heute ist ja der 22. Dezember 1020!!“ Das andere fragte: „Was machen wir heute?“ Als erstes frühstückten die Monster. Danach gingen sie in den Bad Homburger Schlosspark. Dort hörten sie eine Stimme. Sie drehten sich um und sahen eine schwarze Kreatur. Sie

erschraken sich und fielen um. Die Kreatur kam aus dem Buch und fragte: „Geht es euch gut?“ „Es geht schon“, sagten die Monster. Die Kreatur sagte: „Ich habe eine Prüfung für euch!“ „Eine Prüfung?“ fragten die Monster. Die Kreatur nahm sie mit bis zum Schl0ssteich. Dort sagte sie: „Ihr müsst zum Boden tauchen. Dort ist ein Diamant vergraben.“ Die Monster sprangen in den Teich und tauchten bis zum Boden. Sie suchen und suchten und endlich fanden sie den Diamanten. Als sie wieder auftauchten, war die Kreatur verschwunden. Die Monster nahmen den Diamanten mit nach Hause und versteckten ihn unter dem Kopfkissen. Sie waren erschöpft und schliefen sofort ein. Sie schliefen bis zum nächsten Tag, dem 23.12.1020. Als sie aufgestanden waren, dachten sie es wäre der 22. 12.1020. Die Monster fragten sich, was sie mit dem Diamanten machen sollten. Einer nahm ihn in die Hand, doch der Diamant rutschte ihm aus der 67


Hand und zerbrach in tausend kleine Diamanten. Plötzlich kam ein Geist heraus. Er sagte: „Ich kann euch einen Wunsch erfüllen!“ Die Monster überlegten lange und wünschten sich, am 24. 12. Menschen zu sein. Der Geist löste sich in Luft auf. Die Monster schauten sich gegenseitig an, und ihr Wunsch war in Erfüllung gegangen. Sie waren Menschen geworden. Sie feierten Weihnachten glücklich und friedlich mit allen Menschen auf der Erde zusammen. Ilias Koleoglou, Niklas Buchalik und Hischam El Miri 4. Klasse, Landgraf-Ludwig-Schule

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Folge den Sternen! Es war einmal ein Mädchen mit Namen Luisa. Luisa lebte in einer kleinen Stadt, genannt Bad Homburg. Eines Tages fragte sie ihren Vater: „Lieber Herr Vater, darf ich zu meiner Freundin Paula rüber spielen gehen?“ „Na klar!“, war die Antwort, „allerdings unter einer Bedingung! Tu das, was ich Dir immer sage! Ziehe Dich schön warm an! Es ist sehr kalt draußen. Du weißt, dass wir tiefen Winter haben. Und vor allem: Folge den Sternen!“, sagte er mit einem kleinen Schmunzeln im Gesicht. Luisa zog sich zwar sehr warm an, aber „den Sternen folgen“ wollte sie nicht. Ihr Vater sagte das immer. Was es allerdings bedeuten sollte, hatte sie nie so richtig verstanden. Oder sie wollte es nicht verstehen… egal! Also machte sie sich auf den Weg. Als sie bei Paula war, gingen sie in den Wald, der wegen des ganzen Schnees schon wie ein Märchenwald aussah. Dort

spielten sie ganz viele ihrer Lieblingsmärchen nach. Den ganzen Tag. Luisa fühlte sich wie eine echte Schneeprinzessin. Am Abend musste Paula nach Hause. Luisa sagte sich: “Ich muss jetzt auch gehen, es wird schon dunkel! Aber andererseits ist es hier doch so schön! Vor allem wegen des ganzen Schnees! Ach Quatsch! Papa wartet ja!“ Und schon machte sie sich auf den Weg nach Hause. Doch wohl in die falsche Richtung, denn es wurde immer dunkler und vor allem immer kälter. Sie lief immer tiefer und tiefer in den Wald hinein und wusste nicht mehr, wo sie war. Da fing sie bitterlich an zu weinen und dachte an zuhause, an ihre schöne Stadt Bad Homburg. Alles würde sie dafür geben, wieder dort zu sein. So gerne würde sie jetzt am warmen Kamin sitzen. Dann dachte sie an ihren Vater. Was sagte er doch gleich? „Was auch passiert, folge den Sternen!“

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Was sollte das bloß bedeuten? Als sie sich umsah, bemerkte sie plötzlich, dass die Sterne in dieser Nacht besonders hell glitzerten und funkelten. Und da sah sie es! Träumte sie? Es kam ihr vor, als würde einer der Sterne in den Wald zeigen. Und sie glaubte ein leises „Da entlang!“ zu vernehmen. War das nur Einbildung? Oder war es das, was ihr Vater all die Jahre gemeint hatte? Aber sie vertraute ihrem Bauchgefühl, ihrem Vater und auch den Sternen. Ab in den Wald! Schon nach ein paar Schritten sah sie die Lichter der kleinen Stadt wieder.

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Als sie noch ein letztes Mal zu den Sternen sah, flüsterte sie „Danke!“ und als sie weiterging, hörte sie noch ein sanftes „Bitte sehr!“ Luna Linsenmaier 5. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium


Die Rettung der Heiligabendstimmung Es war einmal eine Sternenkönigin namens Anna I. Sie hatte die ehrenvolle Aufgabe die Sterne des Engelvolkes zu behüten. Dies tat sie mit einem goldenen Sternenzepter. Nur sie hatte die Gabe, die Sterne mit diesem Zepter leuchten zu lassen. Durch die goldenen Sterne hatten die Engel die Kraft, Vorweihnachtsstimmung in ganz Bad Homburg zu verbreiten. In der Nacht vor Weihnachten jedoch passierte ein großes Unglück. Das goldene Zepter verschwand! Das gesamte Engelsreich brach in Entsetzen aus. Die Hüterin konnte das Reich ohne das Zepter nicht verlassen. Keine Anna, keine Heiligabendstimmung! Im ganzen Reich herrschte Unruhe. Niemand wusste so recht, was jetzt zu tun war. Zimt, Zucker und Stern, die drei Engelberater der Königin, suchten den Schulleiter der Humboldtschule, Herrn Engel, auf. Dieser war schockiert und bot

sofort seine Hilfe an. Sie wollten gerade aufbrechen, als plötzlich eine pechschwarze Taube zum Fenster hineinflog. Sie hielt einen ebenfalls schwarzen Brief im Schnabel. Überrascht nahm Herr Engel den Brief entgegen. In ihm stand: Komm heute Abend um 21 Uhr zur Spielbank im Kurpark. Dort werden wir um das goldene Sternenzepter spielen. Der Gewinner darf es behalten. DAS IST DEINE EINZIGE CHANCE! Erschrocken von dem Brief, zauberten die Engel den Schulleiter zur Spielbank. Dort traf er auf den gelangweilten Alexander Hetjes. „Na endlich! Da bist du ja!“, rief er. Gemeinsam gingen sie in die Halle hinein. Sie fingen an UNO zu spielen. Herr Engels Hände wurden vor Aufregung ganz schwitzig. Hetjes teilte mit einem gemeinen Lächeln die Karten aus. Misstrauisch nahm Herr Engel die Karten auf. Noch misstrauischer wurde er, als er seine Karten sah. DAS KONNTE DOCH NICHT SEIN! Keine einzige 71


gute Karte auf der Hand! Er sah das kleine Lächeln auf Hetjes Lippen. Bildete er sich das nur ein? Als Herr Engel fast gewann, wich das Lächeln von Hetjes Lippen. Dadurch wurde er abgelenkt und vergaß „UNO“ zu sagen. Er musste also eine neue Karte ziehen. Das brachte Hetjes das Lächeln zurück. Die Karte, die Herr Engel zog, war perfekt. Schnell legte er die Karten ab und gewann! Doch, oh Schreck! Hetjes rannte einfach davon. Als ihm plötzlich 15 Engel am Eingang den Weg versperrten. Vorne an der Spitze Zimt, Zucker und Stern. Auf den Gesichtern der Engel erschien ein Lächeln, denn Zimt hatte das Zepter. Die Engel ließen Alexander Hetjes gehen, doch Zimt folgte ihm mit dem Sternenzepter! Verwirrt riefen die anderen Engel: „He, Zimt! Was machst du? Bleib hier!“ Doch Zimt flog einfach weiter. Ein paar Engel versuchten ihn aufzuhalten, jedoch vergeblich. Zum Abschied stieß Hetjes ein gemeines Lachen aus. Verdutzt schauten ihnen der Schulleiter und die Engel nach, als Zucker die Stille zerbrach: „ZIMT!“ Dieser 72

hielt erschrocken inne. Diesen Moment nutzten die anderen Engel, um die beiden Ausbrecher mit Engelsstaub erstarren zu lassen. Sie entnahmen Zimt das Zepter und verbannten die beiden auf Ewigkeit in die Hölle. Nun konnte die Heiligabendstimmung in letzter Sekunde doch noch verbreitet werden. Bereitwillig übernahm die Sternenkönigin Anna I. die Rolle des Bürgermeisters, bis das Volk einen neuen wählen konnte. Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage! Manman Wei, Antonia Dietrich, Theresa Heß 8. Klasse, Humboldtschule


Der Kräuter-Stern Es war einmal ein kleiner Junge namens Heinrich. Er lebte mit seiner Mutter in der Altstadt von Bad Homburg. Eines Tages sah er, wie es seiner Mutter immer schlechter ging. Er sprach: „Mutter, was kann ich für dich tun, dass es dir wieder besser geht?“ Da antwortete sie mit schwacher Stimme: „Kindlein, du musst Kräuter aus dem Walde holen, aber nimm dich in Acht vor der bösen Kräuterhexe!“ An diesem Tage machte Heinrich mit seiner Klasse des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums einen Ausflug in den Hardtwald. Dort traf er auf ein sehr heruntergekommenes Haus. Der Junge nutzte den Moment und ging unbemerkt von der Klasse weg in Richtung Hexenhaus. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und schlich sich in den Kräutergarten. Von weitem schon sah er die Heilkräuter, als plötzlich eine krächzende Stimme rief: „Was macht du hier? Ich hoffe, dass du eine Erklärung hast, warum du dich in meinem Kräutergarten herumtreibst?“ Heinrich stockte

der Atem. Die leibhaftige Kräuterhexe stand ihm gegenüber. Ein riesiger braun-grüner Pickel bedeckte ihre krumme Nase. „Also ich“, stotterte Heinrich. „Ich geh dann mal.“ „Nein, du bleibst schön hier!“, schrie die Hexe und packte Heinrich. Sie trug ihn in den Keller des zerfallenen Hauses. Tief unten warf sie ihn in einen finsteren Raum. Als er sich dort umsah, entdeckte er zu seinem Erschrecken viele blasse, kraftlose Kinder. Zitternd flüsterte er: „Habt Mut, wir werden hier raus finden.“ Ein kleines Mädchen wisperte: „Sieh, dort an der Wand sind lockere Kacheln. Uns fehlt die Kraft, sie zu entfernen.“ Heinrich machte sich ans Werk und entdeckte voller Verwunderung eine Rutsche hinter den Kacheln. Geschwind rutschten alle Kinder hintereinander ins Unbekannte. Nach scheinbar endloser Fahrt plumpsten sie nacheinander in absolutes Dunkel. Nur große Sterne konnten sie erkennen. Plötzlich flog aus dem Nichts ein Engel heran und sprach mit heller Stimme: 73


„Ihr Kinder, habt Mut und folget den Sternen!“ Die Kinder taten, wie es ihnen aufgetragen wurde. Gebannt liefen sie den Sternen hinterher, über Berg und Tal, weiter, immer weiter, bis sie sich – unversehens – im See des Schlossparks wiederfanden. Es war Mitternacht, die Sterne strahlten in der Dunkelheit und zeigten den Kindern den Weg aus dem Wasser. Erbärmlich frierend stiegen sie aus dem Wasser und folgten den Sternen Richtung Schloss. Stufe für Stufe erklommen sie den mächtigen weißen Turm. Auf der Zinne erblickten sie die flackernden Lichter der schlafenden Stadt. Die Kinder schmiegten sich dicht aneinander und dann schliefen sie. Die Sterne leuchteten wohlwollend über ihnen. Als die Sonne aufging, erkannten die Kinder von der Turmeshöhe, wie Friedrich I. seinen Kaffee im Schlosshof trank. Entschlossen liefen sie die unzähligen Stufen des weißen Turmes herunter und sprachen im Chor: „Guten Morgen, ehrwürdiger Herr Friedrich, können sie uns helfen?“ „Gerne, Kinder! Was kann ich für euch tun?“ Mit tränenerstickter Stimme erzählte Heinrich von seiner kranken Mut74

ter und seinem vergeblich Versuch, die heilenden Kräuter zu besorgen. „Da seid ihr bei mir genau richtig“, rief Friedrich I. strahlend. „In meinem Schlossgarten wachsen die besten Kur-Royal-Kräuter der Welt.“ Mit der fürstlichen Kutsche und einem Bündel royaler Heilkräuter fuhren Heinrich und die Kinder geschwind nach Hause. Der Kräutertee machte die Mutter rasch wieder gesund. Und so feierten alle gemeinsam ein großes Fest mit süßem Kuchen und einem Lagerfeuer. Als Heinrich die Kräuterreste ins Feuer warf, ertönte ein dumpfer Donner, Blitze zuckten am Himmel und von Ferne sahen die Kinder die Hexe schreiend im dunklen Himmel verschwinden. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute glücklich und zufrieden. Isabella Simon 5. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium


Die Weihnachtsfee von Bad Homburg Es war einmal ein Mann, der war sehr reich. Er hatte ein Problem. Er wusste nicht, warum seine Familie sich immer mehr von ihm abwandte. Doch eine Woche vor Weihnachten ging er abends durch die Stadt. Als er am Kurhaus ankam, fiel ihm ein riesengroßer Weihnachtsbaum mit einem sehr großen Stern an der Spitze auf. Während er den Baum in seiner vollen Pracht beobachtete, hatte es den Anschein, als ob der Stern sich bewegen würde. Da kam der Stern auf ihn zugeflogen und umkreiste ihn mit hellem Leuchten. Der Mann war so von dem ganzen Spektakel fasziniert, dass er, ohne es zu merken, wie von Zauberhand dem Stern folgte. Dieser flog durch die ganze Stadt und kam nach geraumer Zeit an einem kleinen Laden in der Altstadt von Bad Homburg zum Stehen. Der reiche Mann stand nun vor dem Laden und sah in ein trostlos ausschauendes Schaufenster. In einer kleinen Ecke des Fensters las er auf einem Schild, dass der Laden aus familiären Gründen aufgegeben

wurde und seither leer stand. Wie er so dastand, fragte er sich, wie er hergekommen war. Als er gehen wollte, sah er den kleinen Stern an, der nun noch greller als schon zuvor aufleuchtete und sich zu verwandeln schien. Plötzlich flog dort, wo eben noch der Stern leuchtete, ein kleines geflügeltes Wesen, die Weihnachtsfee. Der Mann konnte nicht glauben, was er da sah. Der Weihnachtsfee fiel auf, dass ihm etwas schwer auf dem Herzen lag. Sie fragte nach dem Grund seiner Betrübnis. Da sagte er zur ihr, dass jedes Mal, wenn er von der Arbeit komme, seine Kinder bereits schliefen und seine Frau meistens auf dem Sofa eingeschlafen war, sodass er kaum Zeit mit seiner Familie verbringen konnte. Zwar war er beruflich erfolgreich, doch mangelte es an Zeit mit seinen Lieben. Da unterbreitete ihm die Weihnachtsfee eine Idee: Wenn er eine Suppenküche für Bedürftige eröffnen würde, wäre sie bereit, ihm zu helfen. 75


Der Mann war erst skeptisch, willigte aber schließlich ein, da der Gedanke, Menschen zu helfen, die nicht so viel Glück im Leben hatten, sein Herz erwärmte. Die Fee zauberte sogleich einen großen runden Kessel herbei. Sie erklärte ihm, dass der Kessel verzaubert sei und sich wieder füllte, wenn man die letzte Kelle daraus entnahm. Kurze Zeit später verschwand die Weihnachtsfee. Der Mann, der glaubte zu träumen, begab sich auf den Heimweg. Während des ganzen Weges, dachte er ständig über die Ereignisse des Abends nach. Am nächsten Morgen trug er seinen Angestellten im Büro auf, in Erfahrung zu bringen, wer der Eigentümer des Ladens sei, an dem er sich am Abend zuvor mit der Weihnachtsfee befunden hatte. Es stellte sich heraus, dass der Laden einer verarmten Familie gehörte. Der Mann wies seine Mitarbeiter an, den Laden zu kaufen, um dort eine Suppenküche zu eröffnen. Noch am selbigen Tag kamen alle Handwerker zusammen und bauten die Küche auf. Die Freunde des Mannes, die von seinen Taten hörten, konnten ihren Augen nicht trauen, als sie die wunderschöne 76

Küche erblickten und wollten gleich mithelfen. Am nächsten Tag dekorierten sie den Laden liebevoll, bevor sie die allererste Suppe kochten. Dies sprach sich wie ein Lauffeuer unter den Hilfsbedürftigen herum und es bildete sich eine nicht enden wollende Schlange mit armen Menschen vor dem Laden. Alle wollten von der köstlich riechenden Suppe kosten. Die Freunde befürchteten, dass sie nicht für alle reichen würde. Doch der Mann, der sich an die Worte der Fee erinnerte, war ohne Sorge. Und als die letzte Kelle aus dem Kessel entnommen wurde, füllte er sich tatsächlich von alleine wieder auf. Am Abend, als er wie gewohnt spät nach Hause kam, schliefen bereits alle, doch diesmal fand er einen Brief auf der Anrichte. Seine Kinder und seine Frau hatten von den Taten des Vaters gehört. Sie schrieben ihm, wie glücklich sie seien, seine Kinder und Frau zu sein und versprachen ihm, dass sie sich am nächsten Tag mit ihm an dem Laden treffen wollten, um gemeinsam dort für die Bedürftigen zu kochen. Der Mann freute sich sehr und bevor er zu Bett


ging, erschien die Fee ein weiteres Mal. Sie war sehr glücklich über sein Werk und fragte, ob der nun ihre Lösung zu seinem Dilemma hören wolle. Der reiche Mann, den die Arbeit des Tages sehr erfüllt hatte, sprach, dass er von nun an beabsichtige, seine Prioritäten neu auszurichten. Die Fee begriff nicht gleich, war aber umso glücklicher, als er es ihr erklärte.

Cécile Arhelger 8. Klasse, Gesamtschule am Gluckensteinweg

Er konnte heute viele Menschen sehen, die er mit einer einzigen Mahlzeit beglückte. Viele Familien darunter, denen es nicht so gut ging wie seiner. Dennoch verbrachten sie die Zeit, die ihnen zur Verfügung stand, gemeinsam. Das zeigte ihm, dass es im Leben Wichtigeres gibt, als ständig noch mehr Geld zu verdienen. Er wolle von nun an mehr teilen, vor allem aber weniger arbeiten, um mehr Zeit für seine geliebte Familie zu haben. Die Fee überraschte ihn erneut, mit einem Feenzauber, der es ihm ermöglichte, sein Vorhaben zu erreichen. So lebte er noch lange und glücklich mit seiner Familie weiter und wenn er nicht gestorben ist, so lebt er noch heute. Noch heute spricht man seinen guten Taten.

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Die unvergessliche Kutschenfahrt Es war einmal vor langer Zeit. Die zwei besten Freundinnen Carla und Matilda mussten sich auf eine lange Reise begeben, da Carlas Tante heiratete. Als es endlich so weit war, packten sie aufgeregt ihre Koffer und flogen von Frankreich in die geliebte Kurstadt Bad Homburg. Dort erwartete sie eine wunderschön aussehende Kutsche mit einem sehr freundlichen Fahrer, der sie herzlich begrüßte. Die Kutsche blieb nach zwei Stunden mitten im düsteren Wald stehen. Der Fahrer stand auf, stellte sich vor die Mädchen und breitete die Arme aus. Die Freundinnen klammerten sich vor Schreck fest aneinander. Auf einmal rief er: „Ene mene Berg, ich bin jetzt wieder ein Zwerg!“ Plötzlich baute sich ein riesiger Tornado vor ihnen auf. Die Mädchen erstarrten vor Angst. Der Tornado stoppte und man sah einen kleinen hässlichen Zwerg. Als Carla und Matilda ihn sahen, lachten 78

sie sich schlapp. Doch da hörten die Mädchen auf zu lachen, da der Zwerg anfing düster zu erzählen: „Jetzt nehme ich euch auf der Burg Gruselberg gefangen.“ Die Freundinnen brüllten entsetzt im Chor: „Nein! Lassen sie uns sofort los! Wir werden nicht mit ihnen mitkommen!“ Als er das hörte, rief er erbost seine Frau: „Darf ich euch meine Frau Gruse Linda die zweite vorstellen... Kommst du mal her?“ Dann sprach er weiter zu den Mädchen: „Sie wird euch jetzt mit einem Fluch belegen, damit ihr alles vergesst und wir euch anschließend essen können.“ Da kam die Hexe auf einem schaurigen Besen angeflogen. Die Mädchen wurden bleich vor Angst. Die Hexe fluchte böse: „Ihr seid gegessen und werdet alles vergessen.“ Und wie es vorhergesagt war, fielen die Mädchen einfach um. Nach ein paar Stunden wachten die beiden im Gefängnis von Burg Gruselberg auf und wussten nicht


mehr, warum sie dort waren. Doch da kam eine kleine Fee zu ihnen geflogen und meinte: „Ihr seid mit einem starken Fluch belegt. Ihr müsst ihn brechen, beeilt euch. Ich habe einen Hinweis für euch: „Folgt den Sternen!“ Sie flog weg und hinterließ einen Schlüssel. Sie versuchten die Tür aufzuschließen, aber es funktionierte nicht.

Am Abend guckten Carla und Matilda in den Sternenhimmel und hielten den Schlüssel in der Hand. Plötzlich ging die Tür auf, die Mädchen brachen zum nächsten Hinweis auf und folgten den Sternen. Die Sterne brachten sie bis zum Kurpark Bad Homburg. Sie sahen am See ein Schimmern. Die beiden rannten schnell zum See hinunter. Dort befand sich die Fee. „Guten Abend. Ich werde, sobald ihr die Aufgaben gemeistert habt, dem Zwerg und der Hexe eine Strafe geben.“ Die Mädchen folgten wieder den Sternen bis zum weißen Turm. Als sie vor dem Turm standen, hörten sie ein leises Flüstern: „Geht den Turm hinauf und klingelt viermal die Glocke. Beeilt euch, der Zwerg und die Hexe sind schon auf dem Weg!“ Sie rannten so schnell sie konnten die Treppe hinauf zur Glocke. Sie läuteten viermal. Plötzlich kam die Fee herbeigeflogen und informierte sie: „Ihr habt euer Ziel erreicht. Ich werde die Hexe und den Zwerg mit einem Fluch belegen, den man nie wieder brechen kann. Sie werden ihr Leben lang im Hexenturm verbringen und ihnen werden die Kräfte genommen. Ebenfalls werden ihnen 79


die Erinnerungen gelöscht. Als sie aus dem Fenster sahen, erblickten sie ein tolles Weihnachtsfest mit vielen Leuten, Einhörnern und einem großen Markt. Sie stiegen den Turm hinab und alle Leute jubelten sie an. Nun haben sie die Aufgabe gelöst und verbrachten einen schönen Tag am Weihnachtsmarkt. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Clara Schlötzer und Mila Savanovic 5. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium

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Folge dem Stern der Nacht Es war einmal eine Prinzessin namens Elisabeth. Sie wohnte im Schloss Bad Homburg. Elisabeths Zimmer lag im dritten Stock. Eines Nachts stand Elisabeth auf ihrem Balkon und guckte die Sterne an. Prinzessin Elisabeth rief: „Sterne, wisst ihr wo mein Vater ist? Vater, du hast die Sterne geliebt, darum liebe ich sie auch.“ Danach ging sie wieder schlafen und träumte schön. Am nächsten Morgen öffnete sie die Augen und sah sich um. „Wo bin ich?“, fragte sie sich. Da sagte eine zarte Stimme: „Du bist im Wolkenkönigreich.“ Sie schaute sich noch einmal um und sah eine Frau mit braunen Haaren, himmelblauen Augen, einem weißen Kleid, Glasschuhen und einer goldenen Krone mit blauen Edelsteinen. „Wer bist du?“, fragte Elisabeth schüchtern. „Ich bin die Wolkenkönigin“, sagte die zarte Stimme. „Wie bin ich hierhergekommen und außerdem, wie komme ich wieder zu-

rück?“, fragte Elisabeth. Die Wolkenkönigin brauchte eine Weile, bis sie antworten konnte. „Um ehrlich zu sein, weiß ich nur, dass…“, die Königin schwieg. Die Prinzessin bohrte nach und fragte: „Dass, was soll das bitteschön heißen?“ „Also“, wiederholte sie. „Dass man durch eine mutige Tat wieder auf die Erde kommt.“ Die Königin stellte Elisabeth noch etwas zu Essen hin und wollte gehen, doch Elisabeth sagte: „Ach, wie unhöflich, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Elisabeth.“ „Elisabeth, du bist es wirklich? Aber passe auf, wenn du deinen Vater suchen willst, denn es ist gefährlich in der Gegend“, warnte die Königin. „Wieso denn?“, fragte Elisabeth. „Weil er im Gewitterwolkenreich gefangen ist und wie du schon weißt, ist es dort gefährlich. Ich erzähle dir eine Geschichte, wie alles passiert ist.“ Die Königin begann zu erzählen: „Vor vielen Jahren herrschte ein böser König über das Wolkenkönigreich. 81


Er wollte immer nur Geld und Silber haben. Irgendwann teilte sich das Reich und es entstanden zwei Königreiche, das böse und das liebe Reich gab es dann. Doch dein Vater geriet leider in das Gewitterwolkenreich, denn er stand gerade auf der Seite, die zu dem Gewitterwolkenreich wurde. Seitdem leben mein Sohn und dein Vater dort drüben.“ Elisabeth sagte, während sie sich einen Sternenkeks in den Mund schob: „Ich gehe meinen Vater und deinen Sohn suchen!“ Da sagte die Königin mit zitternder Stimme: „Ich habe meine besten Krieger geschickt, um sie zu befreien. Aber alles half nichts.“ Die Königin begann zu weinen. Dann fragte Elisabeth: „Wie komme ich zu meinem Vater?“ „Folge dem Stern der Nacht - er wird dich zu ihnen führen“, antwortete die Königin bevor sie im Thronsaal verschwand. Als es Abend war, machte Elisabeth sich auf den Weg. Nach einer Weile erblickte sie den Stern. Sie folgte dem Stern durch Wolken und andere kleine Sterne. Dann erblickte sie eine große Gewitterwolke, auf der ein Schloss stand. Doch vor dem Schloss stand jemand, der sie böse anlächelte. Die Person 82

sagte nur: „Hallo!“ und machte ihr die Tür auf. Sie ging in das Schloss hinein und als sie auf eine Tür auf der anderen Seite des riesigen Saals zuging, wurde sie vom bösen Prinzen Robin in den Raum mit der Eisentür rein geschubst. Dabei hielt sie sich an dem Schlüsselbund für die Kammer fest. Als der Schlüsselbund abriss, fiel sie endgültig rein. Als sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte, sah sie ihren Vater und jemand anderen. „Vater, wer ist das neben dir?“, fragte Elisabeth ihren Vater schüchtern. „Das ist Friedrich. Er ist der Sohn der Wolkenkönigin“, antwortete der Vater. „Hallo Friedrich, ich bin Elisabeth“, sagte Elisabeth verlegen. „Kommt mit mir!“, rief Elisabeth. Der Prinz wiedersprach: „Das wird nicht gehen, denn es gibt eine Alarmanlage. Als wir es versucht haben, hat mich ein Blitz getroffen.“ Elisabeth überlegte laut: „Aber irgendeinen Ausgang muss es doch geben.“ Elisabeth schwieg und sagte danach: „Kommt mal her, ich habe eine gute Idee…!“ Elisabeth zog den Schlüssel aus der Tasche und sie büxten aus. Doch plötzlich zuckten Blitze durchs ganze Schloss und Elisabeth wurde getroffen von einem großen, sogar sehr großen Blitz. „Elisabeth nein!“,


riefen beide Prinzen gleichzeitig. Der böse und der liebe Prinz rannten gleichzeitig los, nur Friedrich war schneller als der böse Robin. Friedrich rettete Elisabeth und sie waren weg. Als sie im Wolkenkönigreich angekommen waren, wachte Elisabeth auf. Sie fragte Friedrich: „Hast du mich gerettet?“ „Ja!“ antwortete Friedrich verlegen. Sie heirateten auf einer riesigen Schlittschuhbahn. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Hannah Löcker und Charlotte Racky 4. Klasse, Landgraf-Ludwig-Schule

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Weihnachtsmann in Not Es war einmal ein Mädchen namens Flora. Sie war elf Jahre alt und hatte lange blonde Haare, die nachts wie ein Stern funkelten. Eines Abends, in der Tannenwaldallee, lag Flora hellwach im Bett. Dabei beobachtete sie die Sterne. Dies machte sie immer, wenn sie besorgt war. Sie konnte sogar Geschichten aus den Sternenbildern erkennen. Plötzlich sah sie ein grelles Licht im Innenhof. Eilig rannte sie die Treppen hinunter. Im Hof lag ein leuchtender Stern mit einer kleinen Weihnachtselfe und der geheimnisvollen Botschaft: FOLGE DEN STERNEN. Flora folgte erstaunt den Sternen am Himmel in den Wald. Plötzlich gelangte sie an eine Lichtung. Der Mond schien hell. Ihr war mulmig zumute. Sie hatte ein wenig Angst, aber in ihrem Inneren wusste sie, dass sie hierher gehörte. Da kam ein Hirsch auf sie zu und fragte: „Wer bist du?” Flora kniff sich in den Arm, um zu sehen, ob sie träumte. Der Hirsch konnte 84

sprechen. Schließlich antwortete sie: „Ich bin Flora.” Der Hirsch schaute sie ein wenig fassungslos an und rief: ,,Flora, du bist es ja wirklich!… Die Tochter vom Weihnachtsmann ist da!” Da kamen auch die anderen Hirsche und redeten wild durcheinander. In der Weihnachtswelt bist du die Tochter vom Weihnachtsmann, nur in der Menschenwelt bist du Flora. Der Weihnachtsmann ist krank und nur du kannst ihn wieder gesund machen. Er liegt im Krankenhaus im Gotischen Haus.“ „WIR BRAUCHEN DICH!“, sagte der Hirsch. Flora antwortete: „Ich helfe euch, bringt mich zu ihm.“ Als Flora im Gotischen Haus ankam, wurde sie bereits von den anwesenden Elfen sehnlichst erwartet. Flora und die Elfen suchten bis sie das Krankenzimmer fanden, aus dem die kratzige Stimme des Weihnachtsmanns tönte und traten ein. Der Weihnachts-


mann sah Flora lächelnd an und bat sie ans Bett zu kommen. Er sagte leise: „Du musst herausfinden, warum ich so krank bin. Ich habe den Verdacht, dass eine meiner Elfen mich vergiftet hat. Ich bin so krank, dass ich mich nicht mehr rühren kann. Bitte hilf mir!“ Flora machte sich auf, den Übeltäter zu finden. Jedoch zweifelte sie an dem Verdacht, dass es eine der Elfen gewesen sein könnte. Im Haus entdeckte sie nach einer Weile eine Elfe, die ein Buch über seltene Pflanzen und merkwürdige Sträucher las. „Vielleicht sucht sie giftige Kräuter, womit sie den Weihnachtsmann vergiftet hat“, schoss es Flora durch den Kopf. Flora sah, wie die verdächtige Elfe sich die Namen giftiger Kräuter notierte.

rächen.“ Flora verlangte sofort das Gegengift und wandte sich an die Elfen. Diese fühlten mit ihr, aber forderten auch eine Strafe für die Elfe. Sie sollte für ein Jahr ihre Kräfte verlieren. Seit diesem Tag gibt es eine einzige Regel unter den Weihnachtswesen: ,,Du darfst niemals eine Elfe schlecht behandeln.“ Wenn du das nächste Mal den Sternen folgst, vielleicht führen sie dich auch in den Hirschgarten. Mal sehen, was dir die Hirsche erzählen... Laura Bachmann, Marlene Riener und Sophia Pöhlmann 5. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium

Flora sprang auf sie zu: ,,Wofür brauchst du die Kräuterliste? Sag mir nicht, dass du sie für den Tee brauchst, den du für den Weihnachtsmann ständig kochst, denn diese Liste enthält nur giftige Kräuter.“ Die Elfe stotterte, fing an zu weinen und gab zu, dass sie etwas falsch gemacht hatte. Sie vertraute Flora auch an: ,,Alle haben sich immer wegen meines Akzents über mich lustig gemacht. Dafür wollte ich mich 85


Der Turm – ein Bad Homburg-Märchen Es war einmal vor langer Zeit, als eine Prinzessin alleine in einem Turm in Bad Homburg gefangen war. Der Fuchs hatte sie dort eingesperrt, um sich an ihrem Vater, dem Landgrafen, zu rächen. Dieser hatte versehentlich bei der Wildschweinjagd seine geliebte Fuchsfrau getötet.

schrocken zu Hilfe. Im Kampfe zwischen Fuchs und Hirsch verletzte der Fuchs den Hirsch tödlich, doch auch der Hirsch schaffte es mit letzter Kraft, den Fuchs zu töten. Somit gelang es dem Prinzen, die Prinzessin aus dem hohen Turm Bad Homburgs zu befreien.

Niemand konnte die Prinzessin aus dem hohen Turm befreien. So wurde in den Königreichen nah und fern kundgetan, dass derjenige, der sie befreit, sie zur Frau nehmen darf. Viele scheiterten bei dem Versuch das hübsche Mädchen zu befreien, da der Fuchs immer neuere Listen anwendete.

Zum Andenken an den tapferen weißen Hirsch wurde der Turm weiß gestrichen. Bald darauf feierten die Prinzessin und der Prinz ihre Heirat. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute unter dem weißen Turm. Constantin Leue

Doch eines Tages kam ein Prinz aus einem fernen Lande, der einen weißen Hirsch mit sich führte. Der Prinz hatte nun einen Einfall: Der Hirsch lenkte den Fuchs ab, während der Prinz zum Turm schlich. Bedauerlicherweise bemerkte der Fuchs den Prinzen und rannte auf ihn zu. Der Hirsch eilte ihm uner86

7. Klasse, Humboldtschule


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Der Zaubertopf Es waren einmal, vor sehr langer Zeit, eine Mutter und ein Mädel. Die Mutter war schon alt geworden und, nachdem der Vater gestorben war, stand die Familie mittellos da. Da die Mutter schon sehr ausgezehrt war und keine Kraft mehr hatte, hatte die gute Fee Mitleid mit ihnen. Sie erschien dem Mädel eines Nachts, nachdem der kleine Verschlag, in dem sie lebten, auch noch gepfändet wurde. Die Fee überreichte dem Mädchen einen goldenen Topf. Die Fee erklärte ihr: „Wenn du an dem Topf reibst, werden alle deine Sorgen verschwinden.“ Danach verschwand sie spurlos, genauso wie sie gekommen war. Sofort rannte das Mädchen zur Mutter, die in dieser Nacht im Kurpark schlief. Sofort rieb sie an dem Topf. Die Fee hatte nicht zu viel versprochen: Aus dem Topf kamen Goldstücke herausgesprungen. Seit diesem Zeitpunkt mussten sich das Mädchen und die Mutter nie wieder um finanzielle Proble88

me sorgen. Doch dieses Glück sollte nur von kurzer Dauer sein: Ein fieser Kobold hatte vom Zaubertopf gehört und wollte diesen Geldsegen für sich haben. Daher schlich er sich eines Nachts in das Haus von Mutter und Mädchen und klaute den Topf. Als das Mädchen nach einigen Tagen wieder Miete für das Haus bezahlen musste, war der Topf spurlos verschwunden. Auch nachdem sie das ganze Haus auf den Kopf gestellt hatten, war der Topf nicht zu finden. Sofort kamen dem Mädchen wieder all die alten Gedanken hoch, wie sie doch im Park schlafen mussten. Dadurch war die Stimmung im Haus an diesen Tag sehr betrübt. Doch die Sterne am Himmel hatten den Diebstahl beobachtet und wollten dem Mädchen helfen. In dieser Nacht leuchteten sie so, dass sie genau den Weg zum fiesen Kobold zeigten. Als das Mädchen aus dem Fenster schaute, sah sie die vielen Sterne, die


irgendwie seltsam angeordnet waren. Kurzerhand entschloss es, den Sternen zu folgen. Zuerst landete sie im Kurpark. Dort suchte das Mädel alle Bäume ab – jedoch ohne Erfolg. Als sie der Spur weiter folgte, landete sie im Schlossgarten. Dort suchte sie jeden Fleck ab, doch fand auch nichts. Dann kam sie zum Weißen Turm. Dort konnte man eindeutig das Klimpern von Münzen hören.

machen und lebten fortan in Glück und Wohlstand. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. David Schütte, Wassim El Mahaoui und Minsang Ryu 5. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium

Als das Mädchen den Turmwächter fragte, ob er etwas beobachtet hätte, sagte dieser, dass er nur einen merkwürdigen Schatten gesehen hatte, der aber im Turm verschwunden wäre. Als sie fragte, ob sie nicht einmal einen Blick in den Turm werfen könnte, durfte sie das auch. Und was sah sie da? Dort saß ein Kobold, der in Goldstücken badete. Als der Kobold die beiden erblickte, schnappte er sich den Topf und versuchte wegzurennen. Doch der Turmwächter hatte ihn schon gepackt. Gemeinsam mit dem Mädchen steckte er den Kobold in den Kerker. Nun hatte das Mädchen seinen Topf wieder zurück, und der Kobold steckte im Kerker. Nun mussten sich das Mädchen und seine Mutter nie wieder Sorgen um Geld 89


Folge den Sternen Es war einmal ein Kind, das hieß Emely und lebte in Bad Homburg mit ihren Geschwistern, ihrer Mama und ihren Papa. Cheyla war 7 Jahre alt und hatte eine Zwillingsschwester namens Josefine. Emely und Cheyla machten sich auf den Weg in die Bad Homburger Kirche. Josefine hatte leider keine Lust. Auf dem Weg zur Kirche haben sie einen Mann getroffen. Sein Name war Jesus. Er sagte zu Cheyla und Emely, dass sie den Sternen folgen sollen. Emely und Cheyla hatten keine Ahnung, was das bedeuten soll. Emely hatte Cheyla gefragt: „Was soll das bedeuten?“ Und Cheyla fragte Emely: „Was soll das?“ Da die beiden keine Ahnung hatten, fragte Cheyla in ihrer Klasse nach, aber keiner konnte ihr weiterhelfen. Anschließend hat Emely ihre Klasse gefragt. Sophia, Jan, Niklas, Alfonso und Mia dachten es soll bedeuten, dass sie wirklich den Sternen folgen sollen. Der Rest der Klasse dachte, dass soll nur ein 90

Spruch sein. Als Emely und Sophia zum Sportunterricht gelaufen sind, haben sie mit einem Basketball gespielt. Währenddessen hat Emely ihre Klassenlehrerin gefragt, was die Aussage: „Folge den Sternen!“ bedeuten soll. Am Abend haben Emely, Cheyla, Josefine, Mama und Papa Abendbrot gegessen. Dabei haben Emely und Cheyla immer noch überlegt, was das zu bedeuten hat. Am nächsten Morgen sind sie wieder zur Bad Homburger Kirche gelaufen und haben den gleichen Mann getroffen und ihn gefragt: „Was bedeutet: Folge den Sternen?“ Der Mann sagte: „Es soll bedeuten: Hör auf ...“ Der Mann wurde mitten im Satz unterbrochen, da sie plötzlich singen mussten. Später fragten sie ihn nochmals, was diese Aussage bedeuten soll. Er hat gesagt das bedeutet: „Hör auf dein Herz!“ Sie haben gesagt: „Ah, das soll es bedeuten!“


Als sie nach Hause gekommen sind, haben sie ganz aufgeregt ihre Eltern und Josefine gerufen und ihnen alles erzählt. Emely und Cheyla waren so fröhlich und konnten es immer noch nicht glauben, was sie erlebt haben. Am nächsten Tag erzählten sie es in beiden Klassen. Jan hat mal wieder angegeben, als er meine, dass er es schon die ganze Zeit wusste. Das war der beste Tag für Emely, weil an diesem Tag noch ihre alte Klassenlehrerin gekommen ist. Sie haben sich alle sehr gefreut und gerufen: „JUHU, Frau Dal-Canton ist wieder da!“ Aber leider nur für 30 Minuten. Emely hat alles ihren Schwestern und ihren Eltern erzählt. Emely war so aufgeregt beim Erzählen, dass ihre Schwestern und ihre Eltern nichts verstanden haben. Nachdem sie sich beruhigt hat, konnte sie alles nochmal in Ruhe erzählen, so dass es ihre Geschwister und Eltern verstanden haben.

Dal-Canton gekommen ist und sie zudem noch ein neues Zimmer bekamen. Die drei Geschwister konnten nicht schlafen. Da sind sie zu Mama und Papa ins Bett gekrabbelt und haben bis 24:00 Uhr geredet. Früh wollten alle nicht aufstehen, aber Mama und Papa sind trotzdem zur Arbeit gefahren und Emely, Cheyla und Josefine mussten in die Schule gehen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Emely Nitzer 4. Klasse, Hölderlin-Schule

Der Tag wurde noch besser, da ihre Eltern eine Überraschung für die drei Kinder hatten. Sie bekamen ein neues Kinderzimmer. Die drei waren sehr aufgeregt und haben gerufen: „Heute ist der beste Tag in unserem Leben!“ Weil sie das Rätsel gelöst haben, Frau 91


Natalie folgt dem Stern Es war einmal ein Mädchen namens Natalie. Sie war 12 Jahre alt. Natalie wohnte in Madrid bei ihrem bösen Onkel, denn ihre Eltern waren vor fünf Jahren gestorben. Ihr Onkel war deshalb böse, weil er krumme Geschäfte mit fliegenden Teppichen machte. Er wohnte in einer Villa und hatte deshalb viele Schulden. Seine zwei Söhne waren auch gierig und seine Frau hatte er verkauft. Nun wollte er auch Natalie verkaufen. Als Natalie die dünne Scheibe Brot aufgegessen hatte, ging sie zu Bett. Um halb 12 wachte Natalie auf, denn draußen hörte sie leise Stimmen. Ach, dachte sie sich, das ist bestimmt wieder der Fernseher. Sie versuchte wieder einzuschlafen. Doch Natalie wollte herausfinden, wer oder was das Geräusch machte und ging zum Schlüsselloch. Zwei dunkle Gestalten kamen auf ihr Zimmer zu. Sie sah sich hastig in ihrem Zimmer um und ihr Blick fiel auf ihren Schrank. Schnell machte sie die Schranktür auf und versteckte 92

sich in der hintersten Ecke des Schrankes. Schon hörte Natalie ihre Zimmertür knarzen und presste sich noch mehr gegen die Wand des Schrankes. Plötzlich flog die Schranktür auf und zwei Gestalten beugten sich über sie. Was dann geschah bemerkte sie nicht mehr. Als Natalie aufwachte lag sie gefesselt und geknebelt auf einem Teppich ihres Onkels. Langsam versuchte sie sich umzuschauen. Es war noch Nacht, doch unten auf den Straßen leuchteten tausende von Laternen. Ach, wie herrlich das aussah. Dann hörte sie Männerstimmen und sah die Söhne von ihrem Onkel. „Wo... Was... macht ihr mit mir?“, fragte Natalie. „Wir bringen dich nach Bad Homburg, dort will dich ein reiches Ehepaar kaufen“, sagte der dickere von ihnen. „Kaufen?“, fragte sie sprachlos. Der andere antwortete darauf: „Sei jetzt still, wir müssen das Ortsschild finden.“ Natalie konnte kaum glauben, dass sie verkauft werden würde. Sie bemerkte, dass


sie sich langsam dem Boden näherten. Da klingelte das Handy von dem dickeren. „Hallo? Papa?“, sprach er in das Handy, „bist du das?“ „Ja, das bin ich. Ich wollte nur sagen, dass die Kunden abgesagt haben“, sagte Natalies Onkel. „Wo sollen wir sie denn hin bringen?“ fragte er. „Ganz in der Nähe gibt es einen Weißen Turm, dort ist ein Verlies drin“, sagte der Onkel. „Tschau.“ Als sie gelandet waren, sahen sie den Weißen Turm. Natalie musste mit hüpfen. Dort angelangt, pflückten die beiden Männer für Natalie vier Äpfel von der benachbarten Wiese und holten ihr Wasser aus einem kleinen See. Das war eindeutig der schlimmste Tag in ihrem Leben. Den ersten Apfel hatte Natalie schon aufgegessen, weil sie so lange schon nichts mehr zu essen bekommen hatte. Im Turm war es stockdunkel und eiskalt. Sie fühlte sich sehr einsam und ihr liefen Tränen über das Gesicht. Plötzlich sah sie einen Lichtstrahl durch ein kleines Loch in der Decke. Als sie genauer hinsah, entdeckte sie, dass es ein Lichtstrahl von einem Stern war.

Sie bemerkte, dass er blinkte. Bildete sie sich das alles nur ein oder zeichnete er sogar ein Muster an die Wand? Langsam fuhr sie mit der Hand über die Wand, immer dem Licht nach. Plötzlich ruckelte die Wand und Natalie machte einen Satz nach hinten. Was sie sah war unglaublich, da schiebt sich doch echt die Gefängnistür auf! Hinter der Wand führte ein sehr langer, enger Gang entlang. Schnell packte sie die Äpfel und das Wasser und machte vorsichtig einen Schritt in den Gang. Ein lautes Echo schallte zurück. Erst erschrak sie sich, doch dann ging sie ganz selbstbewusst weiter. Es war ein sehr mühsamer Weg und Natalie musste mehrere Pausen machen. Nach einer Stunde war sie am Ausgang. Dann bemerkte sie, dass der Gang in einen Schlosssaal führte. Sie biss in ihren letzten Apfel und ging dann quer durch den Saal. Sie sah sich staunend um. Bad Homburg ist ja sooooo schön. Schließlich blieb sie vor einem hölzernen Tor stehen. Vorsichtig öffnete sie die Tür. Nun hatte sie eine tolle Aussicht auf den Schlosspark. Langsam guckte sie nach oben, denn sie wollte wissen, ob der 93


schöne Stern noch da war. Hocherfreut stellte Natalie fest, dass er noch da war. Knapp einen Meter vor ihr leuchtete er auf den Boden und bewegte sich nach vorne in den Park. Behutsam schloss sie das Tor und folgte dem Stern. Mitten im Park blieb der Stern stehen und Natalie wunderte sich ein bisschen.

fragte Isaac. Natalie wusste nicht genau, was sie sagen sollte. Schließlich fasste sie einen Entschluss: „Ja, super gerne.“

Jetzt erst bemerkte sie, dass vor ihr zwei große Herren standen. Der eine fragte: „Bist du Natalie?“ Stotternd antwortete sie: „Ja, das bin ich.“ „Ich bin Friedrich und das ist Isaac“, sagte Friedrich. „Wir kennen deine Eltern aus dem Himmel. Wir sind gute Freunde. Sie haben uns auf die Erde geschickt, um dich zu retten. Sie müssen dort oben die Sterne anknipsen. Wir kennen uns hier gut aus, denn wir haben hier gelebt“, sagte der andere. „Nach mir wurde sogar ein Haus benannt.“ Friedrich meinte: „Und nach mir eine Grundschule.“

Alexandra Yashina, Carla Winzer, Ida Meyermann, Mohini Schäfers und Xenia Lysak

„Wir sollen dich von deinen Eltern grüßen. Sie wissen immer wo du bist und sind immer an deiner Seite, auch wenn sie nicht auf der Erde sind. Willst du in einer Familie leben, die hier in der Nähe wohnt?“, 94

Und wenn Natalie noch nicht gestorben ist, dann lebt sie heute noch in Bad Homburg.

5. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium


Ein Stern für Dich (oder: Folge den Sternen) Es war an einem kalten Wintertag, als Lucy und Felix durch den Schnee stapften. Sie wollten auf den Bad Homburger Weihnachtsmarkt, denn es war der erste Advent. Auf einmal sah Lucy etwas blinken und Felix hörte laute weihnachtliche Musik. „Das muss der Weihnachtsmarkt sein!“, riefen sie gleichzeitig. Sie beschleunigten ihre Schritte, so dass sie schließlich am Weihnachtsmarkt ankamen. Sie schlenderten über den Weihnachtsmarkt. Plötzlich sahen Felix und Lucy einen wunderschönen Adventskalender. „Den wollen wir haben!“, riefen sie beide. Beide Kinder hatten nämlich noch keinen Adventskalender, wünschten sich aber unbedingt einen. Doch ihre Eltern erlaubten es ihnen nicht. Jetzt war der Moment gekommen: Sie konnten sich den Adventskalender kaufen. Felix hatte sogar genug Geld dabei, um den Adventskalender zu kaufen.

So ging Lucy, die die ganze Zeit den Adventskalender angestarrt hatte, mit dem Geld zum Stand. Sie fragte die alte Dame: „Reicht das Geld für den Adventskalender?“ Die alte Dame nickte freundlich. Da rief Felix: „Den kaufen wir“! „Ich schenke ihn euch“, erwiderte die alte Dame lächelnd. Sie sagte: „Aber gebt gut auf ihn acht. Er ist eine besonderer Adventskalender!“ „Warum ist er besonders?“, fragte Lucy erstaunt. Die alte Dame sagte geheimnisvoll: „Das müsst ihr herausfinden“. „Ok“, sagte Felix. Lucy sagte der Dame noch höflich: „Auf Wiedersehen“. Doch die alte Dame war verschwunden. Felix hatte sich schon einem anderen Stand zugewandt und bemerkte das alles nicht. Da rief er: „Komm schon, hier gibt es wunderschöne Schneekugeln.“ „Felix wir haben keine Zeit unsere Eltern dürfen von dem Adventskalender nichts wissen. Hast Du eine Idee, wo wir ihn verstecken können?“, 95


rief Lucy. „Mhm - in der Erlöserkirche, bei der Humboldtschule oder im Kurpark bei der Schlittschuhbahn?“, schlug Felix vor. „Nein, das ist doof. Wie wär‘s mit dem Schlosspark, da kenne ich ein gutes Versteck“, meinte Lucy. „Ja, in Ordnung“, sagte Felix. „Dann nichts wie los“, rief Lucy. Im Eiltempo verließen sie den Weihnachtsmarkt. Auf einmal sahen sie Mutti und Vati in eiligen Schritten näher kommen. „Schnell, versteck den Adventskalender“, zischte Felix Lucy zu“. „Ja, ja, mache ich ja schon. Ich lege ihn hinter den Busch…“, beeilte sich Lucy zu sagen. Als die Eltern da waren, fragten sie: „Mögt ihr mit uns noch einmal auf den Weihnachtsmarkt gehen“? „Ja, gerne“, riefen beide im Chor. Sie verbrachten einen schönen Nachmittag mit ihren Eltern auf dem Bad Homburger Weihnachtsmarkt. Als sie am Abend nach Hause kamen, fielen beide Kinder todmüde ins Bett. Am nächsten Morgen flitzten sie zum Schlosspark und liefen zu dem Busch. Sie machten das erste Türchen auf. Doch da war nur eine komische Frage. Dort 96

stand: „Welches ist die Sprache der Sterne?“ Was sollte das bedeuten? Felix schlug vor: „Vielleicht ist Lachen die Sprache der Sterne.“ „Nein vielleicht blinken!“, rätselte Lucy. „Schau mal da! Das ist richtig! Statt der Frage ist ein Stern aufgetaucht“, sagte Felix erstaunt.


Jeden Tag öffneten sie ein Türchen. Dort stand jedes Mal eine Frage, die sie lösten. Daraufhin erschien jedesmal ein Stern. Am 24. Dezember öffneten sie das letzte Türchen und aus heiterem Himmel stand die alte Dame vom Stand vor ihnen. Sie sagte: „Ihr habt die Aufgaben gut gelöst. Zur Belohnung sollt ihr einen Stern bekommen. Er zeigt euch den Weg und beantwortet eure Fragen. Ihr könnt mit ihm überall hinreisen. Wie ihr mit eurem Stern sprecht, wisst ihr ja bereits schon. Aber ACHTUNG! Sieht oder hört irgendjemand von eurem Geheimins, ist er für immer verschollen. Darum gebt gut acht auf euer Geheimnis!“ „ Aber warum?“, wollten sie gerade fragen, doch die alte Dame war bereits verschwunden. Da tauchte vor jedem von ihnen ein Stern auf. Er blinkte und war wunderschön. Felix und Lucy geben von diesem Tag an bis heute sehr gut auf ihren Stern acht. Charlotte Laszlo und Jolina Gödtel 5. Klasse, Humboldtschule

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Eine Bad Homburger Vorweihnachtsgeschichte Es war zur Vorweihnachtszeit, als Cosmo, das Pferd von Sönke Rothenberger, nachmittags auf den Paddock gebracht wurde. Ein leises Flirren ließ ihn aufhören. Er hob den Kopf und entdeckte drei Sternchen vor sich her tanzen. Das Pferd war so hypnotisiert von diesen kleinen Teilchen, dass es ihnen einfach hinterherlief, als sie sich bewegten: „Wie schön sie glitzern!“ dachte es bei sich. Plötzlich bemerkte es, dass es soeben durch den Koppelzaun durchmarschiert war! „Seltsam, wie ist das möglich?“. Das wusste das Pferd selber nicht. Die Sternchen führten es weiter durch die gesamte Stadt. Am Weihnachtsmarkt weigerte sich Cosmo zunächst dort durchzugehen, doch die Sternchen erinnerten ihn wieder an den Koppelzaun. Der Gedanke an den Koppelzaun ließ Cosmo wieder Mut schöpfen: „Die Sternchen haben Recht“, dachte er. So ging das gro98

ße Pferd mitten durch den Weihnachtsmarkt, einmal um den Weißen Turm herum, ohne, dass es irgendwer bemerkte. Nur ein paar kleinere Kinder, die noch an die Existenz des Weihnachtsmannes glaubten, meinten ein Paar kleine Sternchen zu sehen. Nachdem der Weihnachtsmarkt durchquert war, ging er durch die Altstadt Richtung Hardtwald weiter. „Wo gehen wir hin?“, fragte Cosmo immer wieder, doch ohne Erfolg, aber er hatte das Gefühl, dass die Sternchen ihm auf geheimnisvolle Weise etwas sagten. Nur, dass er nicht wusste, was sie ihm sagen wollten, aber er wusste, dass die Sternchen ihm eh nichts beantworten werden. Also hielt er für den Rest des Weges den Mund. Es war nur kurze Zeit später, aber schon dunkel, als sie auf einer Lichtung Halt machten. Cosmo staunte nicht schlecht, als er sah, was sich auf der Lich-


tung befand: Im Schnee stand ein Schlitten aus Holz, verziert mit Gold. Nun trat ein kleiner Wichtel hinter dem Schlitten hervor: „Hallo, ich bin Gwinn, ein Weihnachtswichtel. Du bist hier Cosmo, weil ich deine Hilfe benötige.“ Und dann erzählte Gwinn, warum er schon auf der Erde war, obwohl es noch gar nicht Weihnachten war und wie es zu dem Absturz gekommen war, wobei sein Rentier geflohen und zurückgeflogen ist. Außerdem erzählte er noch was Cosmo tun musste, um ihm zu helfen. Natürlich war das Pferd sofort einverstanden: „Warum sollte ich dir nicht helfen? Ich habe ja sonst nichts Besseres zu tun.“ Gwinn spannte ihn vor seinen Schlitten und stieg ein. „So, jetzt stell dir vor, du hebst ab“, rief der kleine Wichtel und nicht eine Minute später sah Cosmo die Erde nur noch von weitem.

ter, der sich fast zu Tode erschreckte, als das Pferd vor ihm auftauchte, und sich kurze Zeit später wieder in Luft auflöste, da Gwinn seinen Fehler bemerkt und behoben hat, so dass Cosmo wieder auf seinem Paddock landete. Als er später wieder in seiner Box stand und den anderen erzählte, was er heute erlebt hatte, wollte ihm niemand glauben und nur er, Gwinn und der Weihnachtsmann wussten wo Cosmo diesen Nachmittag wirklich war. Nachdem der Bürgermeister wegen eines Schocks ins Krankenhaus kam, bekam er zu Weihnachten einen großen Sack voll Medikamente gegen Schocks und Einbildungen. Amelie Entzian 7. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium

Nachdem die beiden in der Weihnachtsstadt angekommen waren, bedankte sich der Wichtel und schickte das Pferd wieder zurück auf die Erde. Eigentlich wollte Gwinn Cosmo wieder auf seinen Paddock bringen, aber irgendetwas war schiefgelaufen und Cosmo landete vor unserem Herrn Bürgermeis99


Der Wunschstern Es war einmal eine Familie, die lebte am Rande des Taunus, in einem wunderschönen Schloss in Bad Homburg. Die Mutter Karoline von Hessen-Darmstadt hatte schon elf Kinder zur Welt gebracht. In dieser Nacht bekam sie ihr Zwölftes. Als der Morgen graute, war das Kind geboren. Sie nahm ihr Kind in die Arme und war froh, es gesund und munter bei sich zu haben. Sie gab ihr den Namen Marie Anne Amalie. Die Kleine wuchs heran und als sie ihren vierten Geburtstag feierte, erkrankte ihre Mutter an einer sehr schlimmen Krankheit und musste von ihrem Kind fortgebracht werden, um das Kind nicht anzustecken, wie zwei von ihren Kindern. Kurz vor ihrem Tod überließ Karoline Marie Anne Amalie ihr Tagebuch, in dem stand: Hiermit widme ich meiner im Jahre 1785 geborenen Tochter Marie Anne Amalie dieses Tagebuch. Eine alte Dame nahm das Kind zu sich in den weißen Turm auf. Marie Anne 100

Amalie wurde mit der Zeit älter, größer und schöner. Ihre blauen Augen leuchteten hinter ihren braunen Locken hervor. Es war bald Weihnachten und dann leuchteten ihre Augen noch schöner und prächtiger. Aber es gab noch eine schöne Sache an Weihnachten, denn dann war Marie Anne Amalies dreizehnter Geburtstag. Die Zeit verging und es war Heiligabend. Marie Anne Amalie und die alte Dame fuhren mit dem Pferdeschlitten von der Kirche nach Hause und sahen die Sterne leuchten. Aber einer leuchtete am hellsten. Marie Anne Amalie fragte die alte Dame: „Warum leuchtet nur dieser Stern so hell und die anderen nicht?“ Darauf antwortete die alte Dame: „Das ist der Wunschstern.“ Es gibt eine Sage über den Stern. Vor langer Zeit streifte einmal der Schweif des Sternes den Boden. Wer auf dieser Stelle steht, dem wird sein größter Wunsch gewährt. Aber der Zauberer


Robertus bewacht diese Stelle, und wer auch nur versucht, an ihr vorbei zu kommen, wird von dem Zauberer zu Stein verwandelt. Aber in einer Vollmondnacht, wo das Mondlicht auf die Stelle trifft, da kommt man am Zauberer vorbei. „Ich bitte dich, tue es nicht, sonst bist du verloren“, flehte die alte Dame. Marie Anne Amalie antwortete: „Verstanden.“ Am nächsten Morgen ging Marie Anne Amalie in der Louisenstraße spazieren und sah wie die Menschen hungerten und bettelten. Überall lagen Waffen herum und in den Hauswänden waren noch Kanonenkugeln. Jetzt wusste sie, was sie sich wünschte – Frieden. Sie ging nach Hause und suchte nach einem Buch über den Wunschstern. Sie fanden in Karolines Tagebuch einen Satz, der besonders wichtig war: „Egal was sich gewünscht wird, es kommt immer noch ein Wunsch dazu und er lautete: Erlöse jede versteinerte Person. Marie Anne Amalie bat die alte Dame: „Bitte lasst mich gehen, ich habe gesehen, wie schlecht es den Menschen geht und auch all diese Bomben, ich möchte es wenigstens versuchen. Heute ist Weihnachten und wahrscheinlich auch Vollmond.

Ich habe in einem Buch gelesen, dass nicht nur der Wunsch von dem Menschen, der diese Stelle berührt erfüllt wird, sondern auch alle versteinerten Menschen befreit werden.“ „Meinetwegen“, sagte die alte Dame. „Ich gehe jetzt los“, sagte Marie Anne Amalie. Wenig später erreichte sie ihr Ziel. Da stand Robertus mit seinem Zauberstab. „Oh mein Gott“, flüsterte Marie Anne Amalie und zog ihr Tagebuch heraus. Plötzlich schrie sie auf. Aus ihrem Tagebuch kamen lilafarbene Blitze, die gegen die roten Blitze aus dem Zauberstab von Robertus kämpften. Dann war der Zauberer besiegt. Später ging Marie Anne Amalie zu der Stelle, wo der Wunschstern die Erde berührt hatte. „Bitte, lass meinen größten Wunsch in Erfüllung gehen“, flehte sie. Plötzlich erschien am Himmel ein riesengroßer Lichtstrahl. Marie Anne Amalie erschrak und dann waren Jubelschreie zu hören. Alle versteinerten Menschen waren wieder erwacht. Sogar ein schneeweißes Pferd wieherte und Marie Anne Amalie sprang auf. Alle Leute bedankten sich und gingen nach Hause 101


und Marie Anne Amalie galoppierte nach Hause. Das weiĂ&#x;e Pferd hatte so einen weichen Galopp, dass Marie Anne Amalie einschlief und sicher Zuhause ankam. Und wenn sie nicht gestorben ist, dann lebt sie noch heute in Frieden. Rosa Abdalla und Selina Schmidt 4. Klasse, Grundschule Dornholzhausen

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Folge den Sternen Es waren einmal, vor langer Zeit, drei Magier. Sie wollten zu Kaiser Wilhelm, um ihm eine sehr geheime Botschaft zu überbringen. Sie machten sich also auf die gefährliche Reise. Sie gingen drei, vier, fünf Tage… eine Woche und dann, nach drei Wochen Marsch, sahen sie etwas Ungewöhnliches am Himmelszelt. Es waren drei außergewöhnlich helle Sterne. Plötzlich verwandelten sich die drei Sterne in einen riesigen Pfeil. Sie wussten sofort, die Spitze würde ihnen den Weg zu Kaiser Wilhelm zeigen. Sie marschierten zwei Wochen dem Pfeil nach, bis sie endlich total erschöpft in Bad Homburg ankamen. Kaiser Wilhelm erwartete sie schon am Stadttor. Er spendierte ihnen ein Festessen im großen Saal. Sie aßen so viel sie konnten. „Und jetzt ruht euch aus. Die Botschaft gebt ihr mir morgen.“ Am nächsten Morgen wurden sie von einem lauten Hahnenschrei geweckt. Sie zogen sich an. Kurz darauf standen sie auch schon vor Kaiser Wilhelms

Thron. Sie überbrachten ihm die Nachricht, sie lautete: „Kaiser, es gibt ein neues Fest. Man feiert die Geburt Jesu. Es heißt Weihnachten und ist schon sehr nah.“ Kaiser Wilhelm war erstaunt: „Das Weihnachtsfest - was ist denn das?“ „In Bad Homburg kennt das noch niemand. Es ist eine fröhliche Zeit im Winter“, ergänzten die Magier ihre Botschaft. Die Magier wollten eigentlich zwei Wochen später gehen, doch die Schneestürme wurden immer stärker, und sie mussten noch drei Wochen bleiben. Der Schnee wuchs immer mehr. Irgendwann konnten die Bürger nicht mehr aus ihren Häusern. Nach etwa drei Tagen sagten die Magier zu Kaiser Wilhelm: „Wir haben in den Sternen gesehen, dass in nächster Zeit etwas Ungewöhnliches geschieht, aber wir konnten noch nicht genau sagen was.“ Es wurde so kalt, dass die Brunnen zufroren und das Wasser im Dorf knapp wurde. Die Leute fingen an, Schnee auf ihren Terrassen zu schmelzen, damit Wasser 103


entstand, allerdings mit dem Nachteil, dass das Wasser, was sie produzierten, dreckig war. So kam es, dass viele Menschen in der Zeit krank wurden. Doch zur Freude der Bürger verrieten die Magier, dass das Weihnachtsfest schon in fünf Wochen sein und Gott ihnen dann das Wasser und Brot zum Leben geben würde. Von jedem Balkon waren Jubelschreie zu hören. Außerdem war der ganze Himmel voll mit Hüten. Der Schnee wollte und wollte nicht weichen. Darum waren sie immer noch eingesperrt und mussten sich vom Schnee und ihren Notreserven ernähren. Am Tag vor Weihnachten kamen die drei Sterne. Jeder von ihnen hatte ein Geschenk. Der erste ließ die Brunnen auftauen und die Schneestürme beruhigten sich. Der zweite verbreitete eine Weihnachtsstimmung. Und der dritte zauberte mit seiner längsten Spitze einen gewaltigen Weihnachtsbaum. Alle Bewohner konnten sich satt essen, da sie endlich aus ihren Häusern kamen und Kaiser Wilhelm ihnen eine üppige Mahlzeit spendierte. Alle freuten sich, viele Leute hatten ihre Weihnachtsmützen 104

auf und die Kinder freuten sich über die vielen Geschenke, die sie vorgefunden hatten. „Anscheinend hattet ihr Recht, dass etwas Ungewöhnliches passiert,“ sagte Kaiser Wilhelm. Die Magier freuten sich darüber, dass alle so glücklich waren, und machten sich auf den Heimweg. Davor verabschiedeten sie sich noch mit den Worten: „Frohe Weihnachten, Bad Homburg!“ Tobias Mustapic und Julian Haupt 5. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium


Folge den Sternen Hallo, ich bin Sophia und komme aus der Hölderlin-Schule. Eigentlich war es ein ganz normaler Tag. Ich trat mit Vicky und Anna ins Klassenzimmer. Dort quatschten Daniella, Mia, Aylin und Kim über ihre neue Schule. Lennox, Hasan, Gianluca und Sufyan spielten Karten. Die anderen Jungs redeten über Fußball- und Hockeyspieler. Doch dann schwebten viele kleine Sternchen im Zimmer. An der Tafel stand in bunten Buchstaben: Im Turm ist ein Zaubermagiezugang. Nach der Schule machte ich mich auf den Weg zum Turm. Zum Glück war die Tür einen Spalt weit offen. Keiner sah mich. Ich lief 5000 Stufen hoch. Eine Tür ging auf und mir kam ein Mann entgegen. Er sagte nur: „Folge den Sternen.“ Ich folgte ihm. Doch dann war er weg. Nachdenklich ging ich nach Hause. Am nächsten Tag war Wochenende. Ich fuhr sofort zum Turm. Was sollte das heißen: Folge den Sternen?

Es war noch dunkel, man sah noch die Sterne am Himmel. Sie waren wunderschön. Ich erkannte den Krebs. Ein blaues Licht kam aus dem Turm. Zwei Stunden danach ging ich in die Bibliothek und lieh 200 Bücher aus. Dort stand, dass ein Zauberer im Turm wohnte. Ich ging zum Turm und wieder 5000 Stufen nach oben. Es stank nach Kröten. Der Zauberer mischte einen Zaubertrank. Ich fragte: „ Kann ich reinkommen?“ Er sagte nur: „Ja!“ Ich fragte ihn: „Was heißt das? Folge den Sternen?“ Er sagte nur, das Kurhaus bringt mich weiter. Mit seiner Kraft schob er mich nach draußen. Ich rannte zum Kurhaus. Dort hing ein Brief mit der Frage: Was ist das schönste Fest in Bad Homburg? Am Montag fragte ich alle Klassenkameraden. Alfonso sagte: „Der Weihnachtsmarkt!“ Yalda, Jasper, David und David sagten das Gleiche. Anna und Vicky riefen: „Das Laternenfest!“ 105


Morgen war es wieder soweit, das Laternenfest stand an. Ich freute mich, als ich mit Mama und Papa die ersten Losbuden sah. Doch dann schoss ein Strahl in die Luft. Ich sah einen Zauberer mit dem Namen Krabad. Krabad erzählte mir, dass der Zauberer im Turm ein böserer Zauberer und zugleich sein Bruder sei. Folge den Sternen heißt eigentlich Folge deinem Herzen. Er erzählte mir noch von vielen schlimmen Dingen, die sein Bruder Eragon angestellt hat. Er hat Burgen zerstört, Vulkane explodieren lassen, Städte an sich gerissen, Menschen zu Sklaven gemacht und möchte jetzt das Bad Homburger Schloss holen. Folge den Sternen machte mir totale Sorgen. Es war anstrengend. Nach kurzer Zeit wusste ich, was ich machen werde. Ich musste Eragon zeigen, wer der Boss ist. Er musste seinem Herzen folgen. Eragon hatte nur noch nicht verstanden, wie es geht. Er brauchte einfach einen Freund, einen Drachen, einen Bären, einen Wal oder einfach eine Maus. Ich nahm die Maus. Die 106

Maus, die einfach alles weiß und ihm Bad Homburg zeigte… das Seedammbad, das Kurhaus, das Schloss, den Gustavsgarten, den Schlosspark oder einfach einen schönen Spielplatz. Er wird danach alles mögen und glücklich sein, denn Bad Homburg ist einfach großartig. Böse war gestern, Liebe ist heute. Heute ist er Lehrer an einer Schule. Früher war er ein Drache, doch heute ist er toll. Manchmal muss man halt auf sein Herz hören. Sophia Schink 4. Klasse, Hölderlin-Schule


Folge dem Sternenpfad Es lebte einmal vor langer Zeit ein armer Hirtenjunge namens Heinrich. Seine Eltern waren verstorben. Er lebte alleine in einem alten, baufälligen Bauernhaus und hatte weder Geld noch Freunde, mit denen er Zeit verbringen konnte. Das Einzige, was er noch von seinen Eltern übrig hatte, war ein sternförmiges Amulett, das sein Vater ihm vor seinem Tod geschenkt hatte. Eines Tages überlegte Heinrich, ob er nicht nach Bad Homburg auswandern solle. Schließlich war Bad Homburg eine reiche Stadt und Heinrich wür-

de eher in Bad Homburg Arbeit bekommen als mitten auf dem Land. Auf dem Land zu wohnen war zwar schön, aber wenn man in solch einer Situation steckte wie Heinrich, musste er eine Lösung für seine Zukunft finden. Etwa um die Adventszeit machte Heinrich sich auf den Weg durch die Kälte. Mitten auf dem eisigen Weg hatte er sich verirrt. Heinrich wusste nicht, was er in dieser Kälte tun sollte und musste an seine Eltern denken, weil er sich noch nie so einsam gefühlt hatte. Er schaute auf sein Amulett und schloss kurz seine Augen, um nachzudenken.

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Plötzlich erschien vor ihm ein Pfad aus funkelnden Sternen. Heinrich folgte den glitzernden Sternen, bis er in Bad Homburg angekommen war. Er hatte seinen Augen nicht getraut, weil alles mit hübscher Weihnachtsdekoration geschmückt war. Er hatte noch nie etwas so Schönes gesehen. Heinrich bewunderte die wundervolle Stadt, als unerwartet eine alte Frau auftauchte. Sie hatte lange graue Haare, die ihr leicht ins Gesicht fielen. Für eine Sekunde erinnerte die Frau Heinrich an seine Mutter. Die alte Dame schaute Heinrich an und sagte: „Junger Mann, wir brauchen unmittelbar Aushilfe im Königshaus. Wir suchen nach einem ehrlichen, jungen Mann, der hart arbeiten kann und sich über so eine Arbeit freuen würde. Da dachte ich, wenn sie Interesse hätten, könnten sie gleich mit mir kommen.“ Heinrich antwortete: „Vielen Dank, Madame. Ich suche dringend Arbeit und würde gerne ihr Angebot annehmen. Ich danke ihnen, dass sie mir solch eine Chance geben.“ Die Frau sagte anschließend: „Husch, husch, wir haben in der Küche zu tun!“

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Als sie auf dem Weg waren, erzählte die nette Frau Heinrich alles über seine neue Arbeit. Er wäre für das Servieren des Abendessens der Königsfamilie zuständig. Er hatte den ganzen Nachmittag geübt, sodass er alles an seinem ersten Abend einwandfrei machen würde. Obwohl es sein erstes Mal in so einem großen, schönen Schloss war, hatte er die Aufgabe perfekt erledigt und die Königsfamilie war sehr beeindruckt von seiner höflichen, netten Art. Insbesondere schaute ihm die Königstochter direkt in die Augen. Am nächsten Tag bekam Heinrich von der Königstochter eine Botschaft. In dem Brief ging es darum, dass die Königstochter mit Heinrich im Kurpark spazieren gehen wollte. Heinrich war nervös, weil er noch nie so ein beeindruckendes Mädchen gesehen hatte. Im Kurpark haben sie sich getroffen und es war Liebe auf den ersten Blick. Heinrich war so glücklich und wünschte, dass seine Eltern dabei wären, um seine große Liebe zu sehen.


Als er an seine Eltern dachte, tauchten plötzlich vor seinen Augen wieder die Sterne auf. Heinrich wusste, dass er den Rest seines Lebens mit der Königstochter verbringen würde... und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Alexandra Zügel 5. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium

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Der knuddelige Stern Es war einmal ein knuddeliger Stern, auf dem ich fliegen konnte. Ganz unten waren alle Menschen am Schlafen. Der Mond schien hell. Mein knuddeliger Stern flog sehr langsam durch die Wolken und wir folgten den anderen Sternen. Sie wollten uns eine Überraschung zeigen. Wir waren gespannt und ganz aufgeregt. Trotzdem war ich irgendwann auf der Reise durch die Nacht eingeschlafen. Nun riefen die Sterne. „Aufwachen! Wir sind da.“ Ich sprang freudig von meinem Stern herunter und rief: „Da ist ein funkelndes Schloss und ein weißer Turm. Sind wir etwa in Bad Homburg? Woher kennt ihr das hier?“ „Das haben wir mal von oben gesehen, als die Wolken nicht da waren“. Meine Sternenfreunde und ich wollten uns den Turm mal genau ansehen. Ich ging hoch und zählte dabei die Stufen: „1,2,3,........ 175. Juhuu, ich bin oben angekommen.“ Ich guckte aus dem Fenstern und sah eine wunderschöne Landschaft und eine Gruppe von Leuten, die auch hoch 110

wollten. Da es oben auf dem Turm schnell zu voll war, ging ich schnell wieder runter und schaute lieber nochmal in dem Shop vorbei, in dem es Stifte, Münzen mit Turmabbildungen und noch vieles mehr gab. Nun wollte ich den Sternen unbedingt noch meine Schule zeigen und wie es in meinem Klassenraum aussah. Vom weißen Turm war es zwar nur ein kurzer Weg zur Hölderlin-Schule, aber wir flogen trotzdem, weil ich keine Lust hatte zu laufen. Unser Klassenraumfenster war leicht an den Sommerferienbrillen zu erkennen, die an den Fenstern klebten. Darauf konnten meine Sternenfreunde sehen, was wir für tolle Sachen in den Ferien erlebten. Sie wollten wissen, was man in der Schule lernt. Ich antwortete: „Man lernt hier nicht nur Manieren, sondern auch ganz viel anderes.“ Die Sterne waren ganz erstaunt: „Ach so, ja das wussten wir nicht.“


Zum Abschluss unserer Reise, wollte ich ihnen gerne mein Zimmer zeigen. Die Sterne sagten: „Klar, bringen wir dich dahin. Aber nur unter einer Bedingung“, sagten sie. „Du darfst nicht auf der Reise einschlafen. Klar?“ „Okay“, sagte ich und es ging los. Wir flogen am Hessenring vorbei, über die Tannenwaldallee und zum Landgraf-Gustav-Ring. „Oh, so schnell geht das“, dachte ich und guckte mal, wie alles von oben aussah. „Oh, da ist ja mein Zimmer. Es brennt Licht. Da ist ja auch mein kleiner Bruder am Spielen. Ich gehe mal schnell wieder weg, damit er mich nicht sieht“, dachte ich. Gerade als ich mich noch bei den Sternen für diese schöne Reise bedanken und fragen wollte, wie es ihnen hier bei uns in Bad Homburg gefallen hat, hörten meine Sternenfreunde plötzlich auf zu reden und es wurde ganz still. Meine Mutter rief: „Aufwachen!“ Ich wachte langsam auf und dachte: „Es war alles nur ein Traum“ Und wenn ich nicht gestorben bin, dann träume ich noch heute. Clara Gramm 4. Klasse, Hölderlin-Schule 111


Das 24. Türchen Es war einmal ein Mädchen, das hieß Paula und liebte nichts auf der Welt so sehr wie Weihnachten. Eines Tages, am letzten Tag im November, schenkte ihre Mutter ihr einen Adventskalender. Paula freute sich, aber dann merkte sie, dass der Kalender nicht mit Süßigkeiten gefüllt, sondern nur aus Pappe war. „Oh, ein Bilderkalender, danke“, sagte Paula etwas enttäuscht. Sie stellte den Kalender auf ihren Schreibtisch und vergaß ihn. Drei Tage später – sie bastelte gerade ein Weihnachtsgeschenk – fiel ihr Blick auf den Bilderkalender. Sie freute sich jetzt doch, dass sie nun gleich drei Türchen öffnen konnte. Paula hatte das Gefühl, die Zeit bis Weihnachten verginge so schneller. Paula betrachtete den Kalender genauer. Sie öffnete das erste Türchen. „Ein Weihnachtsbaum“, dachte Paula. „Wenn es doch nur schon so weit wäre...“ Sie öffnete die 2. Hier sah sie ein rotes, ein goldenes und ein grünes Päckchen. Jetzt öffnete sie die 3. Hinter dem Fenster kam ein Mäd112

chen zum Vorschein, das im Dunklen Schlittschuh lief. Im Hintergrund stand ein hoher, weißer Turm. Paula starrte auf das Schlittschuhbild. Sie wünschte sich so sehr, dass der 24. Dezember schon da wäre, dass ihr für einen Moment ganz schwindlig und kalt wurde. Moment mal..., wo war sie auf einmal? Sie sah sich um und fand sich an dem See aus dem Kalender wieder! Sogar das Mädchen und der weiße Turm waren da. Paula dachte: „Wo bin ich? Und wie komme ich nach Hause?“ Das Mädchen mit den Schlittschuhen kam auf sie zugefahren. Bei Paula angekommen fragte es: „Kann ich dir helfen?“ Paula stammelte: „Wie komme ich nach Hau- ich meine... in die Stadt?“ Es war ihr unangenehm, dass sie sich nicht wusste, wo sie war. Das Mädchen sagte: „Geh’ in diese Richtung.“ Sie zeigte mit dem Arm nach rechts. Paula lief sofort los und bald schon stand sie auf einer belebten Einkaufsstraße. Sie las: Louisenstraße. Auf einmal spürte sie, dass sie fror. Da fühlte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Sie drehte sie um. Hinter ihr stand eine alte Frau. Paula erschrak. Doch bevor sie


weglaufen konnte, sagte die Frau: „Frierst du nicht? Nimm diese Jacke.“ Sie legte Paula eine altmodische Jacke um die Schultern. Paula fragte: „Wie komme ich nach Hause? Ich bin in einem Kalenderfenster gelandet und weiß nicht, wie ich wieder rauskomme. Ich wollte doch nur, dass Weihnachten ist...“ Die Frau sagte: „Du bist in Bad Homburg. Du bist durch eine Tür hereingekommen. Du kommst durch eine Tür wieder heraus. Finde das Bild vom 24. Dezember. Es ist ein Sternenhimmel.“ Paula fragte: „Wie finde ich das Türchen?“ Die Frau sagte: „Wenn du die Sterne siehst, ist das Türchen nicht weit.“ Damit war die alte Frau auch schon von der Menschenmenge verschluckt. Paula lief los. Links und rechts von ihr leuchteten weihnachtliche Schaufenster. Auf einmal hielt Paula an. In einem Fenster lagen drei Päckchen. Rot, gold und grün. Es waren die Päckchen aus ihrem Adventskalender. Paula lief weiter. Sie sah immer noch nichts, was die von der Frau erwähnten Sterne hätten sein können. Doch als sie ein Stück weiter zum Platz vor dem Kurhaus der Stadt kam, sah sie die große Tanne vom ersten Türchen ihres Adventskalenders. Die

Lichter des Tannenbaumes gingen an. Paulas Blick wanderte an dem Baum empor und fiel auf den dunkelblauen, sternklaren Himmel. In diesem Augenblick glitzerte der größte Stern am Himmel. Der Sternenhimmel! Paula trat ein paar Schritte zurück und stieß mit dem Rücken an etwas Hartes. Sie drehte sich um und erkannte eine alte englische Telefonzelle. Sie öffnete die Tür und trat ein. Ihr wurde schwarz vor Augen und sie spürte einen Ruck. Sie rieb sich beide Augen, und jetzt sah sie, wo sie war: zu Hause. Paula lauschte. Hinter der Wohnzimmertür bimmelte es. Dann öffnete ihre Mutter die Tür und sagte: „Frohe Weihnachten, Paula!“ Paulas Vater führte Paula ins Wohnzimmer, wo der Weihnachtsbaum leuchtete, sah aus dem Fenster und sagte: „So ein schöner Sternenhimmel, heute, am 24. Dezember. Ach Paula! Willst Du nicht das letzte Türchen im Kalender öffnen?“ Paula grinste: „ Hab’ ich schon, Papa“. Paula und ihre Eltern feierten noch viele Weihnachten. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann feiern sie noch heute.

Leonie Stöppler 7. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium 113


Folge den Sternen Noch vom fürstlichen Gelage amüsiert und gewärmt von den süßesten italienischen Weinen, stapfte Friedrich der Zweite, Prinz von Homburg, am Weihnachtsabend des Jahres 1687 durch die tiefe Schneedecke, welche sich im Hof seiner Residenz im beschaulichen Städtchen Homburg vor der Höhe wie eine weiße Decke niedergelegt hatte. Der kühle Wind trieb dem alternden Mann die feinen Schneeflocken ums Haupt. Fröstelnd zog er den Kragen seines Mantels höher und den mit Federn geschmückten Hut tiefer ins Gesicht. Entschlossen schritt er hinüber zu einer kleinen Aussichtsplattform, vorbei am weißen Turm, der die Mitte des Schlosshofes zierte und das Wahrzeichen der Stadt darstellte. Sein Ziel erreicht, lehnte er sich an das kleine steinerne Mäuerchen. Die Wachleute mit den verschneiten Hüten neben ihm nicht beachtend, blickte er ver114

träumt in den schlosseigenen Park, durch dessen verschneite Baumkronen einzeln die Lichter der Laternen ihre rötlichen Strahlen warfen. So stand er eine Weile da. In der Schönheit der Natur verloren, zuckte er kurz zusammen, als sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter legte. Er wandte den Kopf. Neben ihm stand seine Gemahlin, Luise Elisabeth von Kurland, Landgräfin von Hessen-Homburg. „Was macht ihr hier, meine Gattin, seid ihr nicht krank?“, fragte er sie. „Die Sterne will ich betrachten, um mir der Bedeutung des Abends noch einmal bewusst zu werden, abseits der tollen Speisen und der lustigen Gesellschaft. So seht doch, dieser eine!“, entgegnete sie und deutete in den Himmel. Erst jetzt bemerkte Friedrich, dass die Wolken mittlerweile dem klaren Nachthimmel gewichen waren und die Sterne, fast wie die Laternen unter ihnen im Park, durch das Dunkel funkelten und die Welt zu erhellen versuchten.


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„Was ein herrlicher Weihnachtsabend.“, sagte er und nahm die Fürstin in den Arm. „Seht ihr den Stern dort oben? Der, welcher so hell scheint über den Häusern, die wir den Verfolgten errichteten? Lasst uns einen Reiter dorthin senden. Wie die drei Gelehrten, die dem hellsten Stern zum Jesuskind folgten, so soll dieser dem Stern folgen und eine Familie finden und herbringen, mit der wir heute Abend unser Glück teilen wollen.“, sprach sie, ohne auf die Worte ihres Gatten einzugehen. Unfähig den Wunsch der Geliebten auszuschlagen, machte der Fürst sich sofort auf, einen seiner Bediensteten zu entsenden.

bildeten. In dem Dorf, über dem der Stern stand, angekommen, erklangen die Kirchenglocken und der Gesang des Volkes von nah und fern. Schon bald hatte er eine Familie gefunden, die er als die Auserwählte erachtete, und nahm sie mit sich.

Kurz darauf galoppierte einer von ihnen durch das Schlosstor hinaus. „Folge den Sternen!“, hatte der Fürst ihm noch mit auf den Weg gegeben. Die Sterne führten den Reiter durch die Stadt. Es roch nach feinstem Gebäck und delikaten Speisen, Lachen und Ausgelassenheit war zu vernehmen und die Wärme der kleinen Häuschen war noch auf den Straßen zu spüren. Er folgte einem Pfad durch ein kleines winterliches Wäldchen, wo die Äste der Bäume, von Eiszapfen geschmückt, ein Dach über seinem Kopf

Konstantin Dressler

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Den Schlosshof erreicht, erwarteten schon der Fürst und die Fürstin die Müllersfamilie. Die Mägde Friedrichs, dessen silberne Beinprothese an diesem Weihnachtsabend mehr zu glänzen schien als sie es sonst tat, nahmen sich ihrer an und nährten und wärmten die Gäste so, wie es einem Fürsten gebührt hätte.

9. Klasse, Humboldtschule


Die Spur der Sterne Es waren einmal zwei kleine Kinder in Bad Homburg. Sie hießen Lea und Peter. Sie waren Geschwister. Ihre Eltern waren gestorben. Sie wurden von ihrer Oma Greta aufgezogen. Manchmal hatte sie es schwer mit den Zwei. Doch innerlich hatten sie ein gutes Herz. Der Verlust der Eltern tat ihnen äußerst weh, doch sie blieben stark. Sie hatten keine Zeit von ihnen zu lernen und ihre Oma Greta war schon sehr alt und konnte ihnen nicht mehr so viel beibringen. Sie lebten am Rande des Waldes Hirschgarten. Eines Nachts konnten sie nicht schlafen. Sie guckten aus dem Fenster in der Hoffnung, etwas Spannendes zu sehen. Nach einer Weile wurden sie fündig. Sie erblickten am Himmelszelt funkelnde Teilchen. Sie wussten von ihrer Oma, dass das Sterne waren. Aber sie wussten nicht viel über die Sterne. Ihrer Oma ging es gerade nicht sehr gut, deswegen wollten sie ihr einen Stern holen, denn sie dachten, dass so

ein funkelnder Stern sie aufheitern könnte. In dieser Nacht beschlossen sie, sich auf den Weg zu machen, um einen Stern zu holen. Als Erstes besprachen sie sich. Peter sagte: „Lea! Mit den Sternen könnten wir unsere Oma glücklich machen! Los, lass uns diese Nacht noch aufbrechen und auf den höchsten Berg Bad Homburgs gehen und Oma einen Stern holen!“ „Der höchste Berg in Bad Homburg ist der Herzberg! Los! Lass uns aufbrechen. Wir brauchen nur noch Proviant!“, sagte Lea. Gesagt, getan. Die Kinder warteten, bis Oma Greta schlief. Sie schlief tief und fest. Sie machten sich einige belegte Brote, nahmen Obst mit und etwas zu trinken. Die Kinder schlichen sich aus dem Haus. „Ist es noch weit?“, fragte Lea wohl zum 100. Mal. „Es ist nicht mehr weit“, antwortete Peter. „Ich habe Hunger! Außerdem kann ich nicht mehr! Können wir nicht eine Pause machen?“, fragte 117


Lea. Es war inzwischen schon Morgen. Peter hatte seine Uhr dabei. Er ging nie ohne sie raus. Er schaute auf die Uhr. „Wir haben doch schon vor drei Stunden eine Pause gemacht!“, sagte Peter ein bisschen genervt. Lea sah auf den Boden. „Ich kann nicht mehr!“, japste Lea. „15 Minuten“, rief Peter. „Dann laufen wir weiter.“ „Na gut“, stöhnte Lea. Als 15 Minuten vorbei waren, gingen sie weiter. Plötzlich stritten sich die beiden. Es ging darum, welchen Weg sie nehmen sollten, weil es zwei Wege auf einmal gab. „Links“, sagte Lea. „Nein, rechts“, erwiderte Peter. Also ging Lea links und Peter rechts. So trennten sich ihre Wege. Sie gingen einsam durch den Wald, es war schon Vormittag geworden. Währenddessen machte sich die Oma große Sorgen um die Kinder. Aber den beiden ging es mittlerweile nicht mehr so gut. Nach dem Streit waren sie ziemlich geschafft. Lea schniefte. Ihr Bruder fehlte ihr sehr. Sie ging einsam durch den Wald. Peter ging es nicht besser. Der Oma auch nicht. Sie lief bis zum Kurhaus, vorbei an dem Rathaus in der Hoffnung, ihre Enkel zu finden. Sie fand 118

niemanden. „Oje! Wo sind meine Süßen nur?“ Die Oma war ein pures Nervenbündel. Peter war inzwischen am Herzberg angekommen. Es war schon Nacht. Peter kletterte sicher hoch und sah seine Schwester, die verzweifelt nach oben guckte. Peter fragte: „Was ist los, Schwesterherz?“ Lea fuhr herum. „Probier mal, nach den Sternen zu greifen!“, rief sie ihm zu. Peter versuchte nach den Sternen zu greifen, aber es ging einfach nicht. Peter frage Lea: „Wieso kommst du nicht hoch? Dann kann ich dich auf die Schultern nehmen und du kannst probieren, die Sterne zu holen.“ Lea rief ihm von unten zu “Ich kann nicht. Kannst du mir hoch helfen? Immerhin bist du ein Jahr älter und...“ „Ja klar“, unterbrach Peter sie, „Komm, ich helfe dir hoch und danach kriegst du erst einmal etwas zu trinken und zu essen.“ Also nahm Peter sie auf die Schultern, nachdem sie etwas getrunken und gegessen hatte und Peter ihr hoch geholfen hatte und sie versuchten wieder nach den Sternen zu greifen, aber es ging nicht. „Wieso geht das nicht?“ fragte Lea. Peter zuckte mit den


Schultern. „Ich will nach Hause!“, rief Lea. „Oh“, Peter seufzte. „Dann gehen wir nach Hause. Zu schade, dass wir nicht einen Stern für die Oma holen konnten. Komm, Lea, wir gehen.“ Sagte Peter.

schichte. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Sie gingen nach Hause, doch plötzlich blieben sie stehen. Sie hatten sich im Wald verlaufen. Da fiel Lea was ein. „Moment mal! Oma hat uns doch dieses Märchen aus dem Buch vorgelesen, das wir im Rathaus bekommen haben! In dem Märchen steht doch, dass die Sterne einem den Weg zeigen. Sieh nach oben! Dort sind die Sterne in einer Reihenfolge! Sieh doch! Sie werden uns den Weg zu unserer Oma zeigen!“ „Lea, du hast recht!“, stimmte Peter ihr zu. „Folgen wir den Sternen.“ Die Kinder folgten den Sternen und bald sahen sie das Haus ihrer Oma.

4. Klasse, Grundschule Dornholzhausen

Marina Reimertz, Katharina Petkau und Celine Hofler

Oma Greta saß auf den Treppenstufen und weinte. „Oma!“, riefen Peter und Lea wie aus einem Munde. Oma sah auf und in ihren Augen spiegelte sich Freude. „Da seid ihr ja! Ich habe euch so vermisst. Aber, wo wart ihr und was habt ihr gemacht?“, rief Oma Greta vor Freude. Und so erzählten sie die ganze Ge119


Sternendämmerung in Not Es lebte einmal vor langer langer Zeit ein König namens Friedrich. Eines Tages berichtete sein Bote, dass die Sterne vom Himmel wie in das Nichts verschwunden waren. Entsetzt sprang er auf die Beine und befahl ihm: „Suche, was die Ursache davon ist!“ Denn er liebte Sterne über alles. Sein Gewand war mit Sternen bestickt, seine Krone war graviert mit hunderten von Sternen und sein Mantel war verziert mit funkelnden Sternen. Erschüttert und geknickt zugleich, saß er still auf seinem Thron. Endlich kam der Bote zurück und erzählte: „Etwas weiter südlich von hier sind in der Nacht noch ein paar Sterne zu sehen. Wahrscheinlich sind die Sterne hier nicht erloschen, sondern sind in den Süden gezogen.“ „Und was ist der Grund?“, fragte Friedrich. „Das konnte man nicht rausfinden.“, erwiderte der Bote. Friedrich beschloss mit seinem gesamten Volk fort in den Süden zu ziehen. Plötzlich war eine kleine Stadt aus der Ferne in 120

Sicht. Nach dem erschöpften Ausflug gelangten sie in die Stadt. Der König wunderte sich, dass hier alles so friedlich war und die Menschen so gut miteinander umgingen. „Wie heißt diese Stadt?“, fragte er einen Mann am Wegesrand. „Bad Homburg!“, erwiderte er mit einem breiten Schmunzeln. Freiwillig zeigte der Mann dem König und seinen Leuten die Gegend und führte ihn durch den gesamten Schlosspark, der überzogen mit einer weißen Schneeschicht war, da es bereits der 1. Advent sein mochte. Schließlich kamen sie am Weißen Turm an, wo sie Kaiserin Auguste Victoria von Homburg, die derzeit das Schloss bewohnte, herzlich empfang. Freundlich lud sie das Volk ein. „Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft“, bedankte sich Friedrich. Die Nacht brach an und verdunkelte die Stadt. Die Menschenmenge versammelte sich auf dem Dachboden. Von dort aus konnte man die Sterne haargenau beobachten. Doch auf einmal entdeckte ein Diener, dass die Sternzeichen ganz anders verformt waren und tatsächlich, wenn


man ganz genau hinsah, konnte man erkennen, dass der Stier in ein aus Sternen gebildetes Taschentuch heftig nieste und die anderen Sternzeichen ebenfalls. „Das kann doch nicht wahr sein!“, stöhnte der König und erzählte der Kaiserin, warum er hier her gekommen sei. Plötzlich schoss der Kaiserin eine leuchtende Idee durch die Gedanken: „Wir veranstalten ein Weihnachtsfest! Nur diesmal unter freiem Sternenhimmel in der Nacht!“. Der Plan von Auguste lautete so: Sie machen ein riesengroßes Lagerfeuer, so, dass die Funken mit der Wärme nach oben zu den Sternen sprühen. Die eisige Kälte des Winters diesen Jahres war so stark wie noch nie. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Ob jung oder alt, alle halfen mit. Schließlich war es so weit. Der Weihnachtsabend begann. Inzwischen waren die Sterne kaum noch zu erkennen. Der Vollmond dämmerte. Friedrich und Auguste zündeten die Stöcke, die feinsäuberlich übereinander gestapelt wurden, an. Gebannt blickten alle auf das Feuer. Flammen loderten aus dem Holz zum Himmel hinauf, die Funken sprühten in die Nacht. Unerwartet erhellte sich ein Lichtstrahl und richtete sich zum Himmel empor. Den Men-

schen blieb der Mund offen stehen und sie hielten den Atem an. Auf einmal strahlten und leuchteten die Sternen so hell wie nie zuvor. Die Sternzeichen bewegten sich in Form. Fast so hell wie die Sterne strahlte der König übers ganze Gesicht. „Es hat geklappt!“, jubelte die Kaiserin. Die Menschenmenge sprang in die Höhe. Freudenschreie waren zu vernehmen. Überglücklich verkündete der König eine Nachricht: „Dies soll der Ort sein, wo ich und meine Nachfahren leben werden!“ Und blieb für immer in Bad Homburg. Die Menschen sangen und tanzten um den Turm und spielten das Krippenspiel. Ein kleiner Stern schlich sich unbemerkt auf die Spitze des Turms, wo er seine volle Pracht inmitten des atemberaubenden, kunterbunten Feuerwerks und dem Duft der Weihnacht entfaltete. Wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute! Sophie Giebener 5. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium

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Eine neue Freundin zu Weihnachten Camilla flog nochmal eine Runde über die Stadt, die in der Nacht still und schlafend dalag. Hier und da hörte man ein Auto fahren oder sah flackerndes Laternenlicht. Camilla war eine Fee. Sie sammelte die Wunschzettel für den Weihnachtsmann. Die Kinder warfen diese kurz vor Weihnachten in die extra bereitgestellten Sammel-Briefkästen ein. Heute war die Stadt Bad Homburg an der Reihe. Oh´ wie schön Bad Homburg doch war! Camilla freute sich jedes Jahr auf diese Stadt. Unten liefen hunderte von Menschen über den Weihnachtsmarkt und es roch herrlich nach Plätzchen, Zimt und Crêpes. Wie sie Crêpes liebte! Camilla spürte, wie sie so großen Hunger auf Crêpes bekam, dass sie es gar nicht aushalten konnte. Die Wunschzettel konnten warten! Sie flog im Sturzflug hinunter zum Crêpes-Stand am Schloss und versteckte sich in einem Schöpflöffel. Doch was passierte da? Der Schöpflöffel bewegte sich und sie sah den dicken Budenbesitzer mit Rauschebart 122

und rotweißer Schürze immer näher auf sich zukommen. Und kaum, dass sie sich versah, landete sie auch schon in der Teigschüssel und sie spürte den Teig an sich kleben. Wegfliegen konnte sie nicht, da der Teig ihre hauchzarten Flügel verklebte. „Einen Crêpe mit Nutella, bitte“, hörte sie jemanden sagen. Oh, nein! War Nutella nicht das klebrige Schokozeug? Camilla hatte kaum Zeit nachzudenken, was sie jetzt am besten machen könnte, da wurde sie mehrmals gewendet und die Schokomasse ergoss sich über sie. Das Zeug war viel zu süß, fand Camilla. Da war ihr Blütenstaub lieber. Als sie schon dachte, sie müsse verbrennen, landete sie in einer Papptüte. Der Teig war inzwischen völlig an ihr festgebacken. Camilla musste irgendwie hier weg! Wegfliegen, dachte sie, Wegfliegen. Doch leider war der Teig an ihren Flügeln nun endgültig festgebacken. Dann merkte sie, dass der Crêpe sich hob. Gleich würde sie verspeist werden!


„Stooooppp!!!“, schrie sie aus vollem Hals. „Ich bin hier drin!“ Dann wurde sie ordentlich durchgeschüttelt und eine Mädchenstimme fragte: „Hallo? Ist da jemand?“ „Ja“, piepste Camilla. „Ich bin im Crêpe drin!“ Eine Hand zog sie sanft aus dem Crêpe-Teig. Das Mädchen hatte lange braune Haare und viele, viele Sommersprossen im Gesicht. „Wer bist du?“, fragte das Mädchen verwirrt. „Ich b-b-bin C-c-camil-l-l-la“, stotterte die Fee ängstlich. „Ich sammle im Auftrag des Weihnachtsmannes die Wunschzettel ein. Und wer bist du?“ Diese neugierige Frage konnte sie sich nicht verkneifen. „Ich bin Erika“, erwiderte das Mädchen. „Danke für die Rettung in letzter Sekunde Erika! Ich muss dringend die Wunschzettel einsammeln, sonst fällt Weihnachten aus. Und das nur, weil mein Heißhunger auf Crêpe so groß war!“

ich komme dich besuchen, wenn ich die Wunschzettel beim Weihnachtsmann abgegeben habe!“ Erika kratzte vorsichtig die letzten Teigreste von Camillas Körper und winkte ihrer neuen Freundin zum Abschied noch lange hinterher. Was für ein Erlebnis! Selma Schwab 4. Klasse, Friedrich Ebert Schule

Camilla schaute ganz zerknirscht drein. „Da hast du aber großes Glück gehabt, dass du in meinem Crêpe gelandet bist“, sagte Erika lachend. „Leider kann ich mich gar nicht weiter mit dir unterhalten, weil ich nach Hause muss“. „Und ich muss mich auch ganz schnell auf den Weg machen“, sagte Camilla, „Aber 123


Folge den Sternen Es war Nacht. Ich konnte nicht einschlafen. Deswegen schaute ich in das Buch, das ich in der Schulbücherei ausgeliehen hatte. Es war sehr alt, sehr schwer und seit 111 Jahren hatte es niemand mehr benutzt. Das konnte ich sehen, weil vor 111 Jahren das letzte Kreuz im Ausleihverzeichnis gemacht worden war. Ich begann zu lesen und las weiter und weiter, vertiefte mich immer weiter in das Buch. Plötzlich drehte ich mich immer schneller und dann, ganz plötzlich, stand ich im Schlafanzug vor dem Weißen Turm, der im Hof des Stadtschlosses stand. Ich war neugierig und ging den Turm hoch. Immer weiter. Bis plötzlich jemand rief: „Buuuuuh!“ Ich erschrak mich zu Tode. Da sah ich plötzlich ein kleines Gespenst! Es sagte: „Tschuldigung, dass ich dich erschreckt habe. Das wollte ich nicht.“ „W-w-wer b-b-bist du?“, fragte ich erschrocken. „Ach! Also, erstens brauchst du keine Angst vor mir zu haben und zweitens: Ich bin ein 124

Turm- und Schlossgespenst“, erklärte mir das Gespenst. „Was?“, erwiderte ich erstaunt. „Tja, du hast davor noch nicht an Gespenster geglaubt, oder?“ „Äh, ja, das stimmt“, sagte ich und schämte mich ein bisschen. „Kein Problem, ich kenne keinen Mensch, der je an Gespenster geglaubt hat!“, sagte das Gespenst und ich war erleichtert. „Wie heißt du eigentlich?“ „Ich heiße Schubidubi und du?“, fragte das Gespenst. „Ich heiße Nicolai.“ „Warum bin ich eigentlich hier?“, fragte ich das Gespenst. „O ja, das weiß ich“, sagte das Gespenst, „Ich hab dich geholt, damit du meine Welt rettest.“ „Was soll das heißen, deine Welt?“ „Naja, es gibt drei verschiedene Welten: die Unterwelt, die Gespenster-Welt und die Menschen-Welt.“ „Und ich soll die Gespenster-Welt retten?“, fragte ich verblüfft. „Du musst einen goldenen Stern finden, das ist dein Hinweis, der sagt dir, was du machen musst.“ „Und warum ist die Gespenster-Welt in Gefahr? Und wie finde ich überhaupt diesen Stern?“,


fragte ich verblüfft. Das Gespenst antwortete, dass die Unterwelt versuchte, die Gespenster-Welt zu vernichten. Irgendwann solle auch die Menschen-Welt vernichtet werden. Ich erschrak. Und fragte, wo und wie ich den Stern finden könnte, um die Gefahr abzuwenden. „Ein Menschenkind muss bei Vollmond den Weißen Turm bis in seine Kuppel hinauf steigen, dort die Glocke läuten. Dann wird der Stern aus der Glocke fallen.“ „Heute ist Vollmond!“, rief ich begeistert und stieg die Treppe des Turms hinauf.

meine Hand. Auf ihm stand: Spring! Da rief auch die Fee: „Du musst springen!“ Also nahm ich allen meinen Mut zusammen und sprang aus dem Fenster des Turms. Kurz bevor ich aufgeprallt wäre, wuchsen mir Flügel. Ich schoss in die Höhe zu dem Fenster aus dem ich raus gesprungen war und konnte die Fee befreien, da der Stern nun nicht mehr im Getriebe steckte und ich meinen Mut bewiesen hatte. Die Fee verwandelte sich vor meinen Augen in einen unbesiegbaren Ritter und vernichtete die Unterwelt.

Als ich oben ankam, sah ich eine alte, schwere Glocke über mir. Sie war verstaubt und mit Spinnweben überzogen. „Wie soll ich sie läuten?“, fragte ich mich. Da hörte ich eine Feenstimme aus der Glocke heraus zu mir sprechen: „Nicolai, wirst du die Gespenster-Welt retten?“ „Ja, das möchte ich!“ „Dann zähle bis 111, schließe die Augen und hüpfe 6 Mal in die Luft. Dann wird die Glocke läuten und ich kann dir den Stern zuwerfen. Er klemmt hier im Getriebe und ich bin in der Glocke eingesperrt.“ Ich begann zu zählen, hüpfte anschließend 6 Mal in die Luft und prompt ertönte ein Glockenschlag. Der Stern fiel in

Damit waren die Gespensterwelt und Menschenwelt gerettet. Nicolai von Oppen 4. Klasse, Hölderlin-Schule

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Der Weihnachtsstern Es war einmal ein Junge namens Benni Stern. Er wünschte sich zu Weihnachten einmal in das Sternenuniversum einzukehren. Dafür würde er alles tun. Eines Tages machte Benni mit seiner Mutter einen Ausflug zum Wahrzeichen Bad Homburgs. Auf einmal sah Benni etwas Funkelndes. Er ging zu seiner Mutter und sagte: „ Mama, ich gehe mal zu den Kieselsteinen da hinten.“ „Okay“, sagte Bennis Mutter Katharina Stern. Benni rannte so schnell er konnte zu den Kieselsteinen. Als Benni bei den Kieselsteinen ankam, sah er eine Zacke. Er vermutete, dass es eine Sternenzacke war. Er nahm das funkelnde Stück mit und ging mit einem Glücksgefühl die Treppe des Weißen Turmes hoch. Als Benni im letzten Stock ankam, sah er eine schwarze Kreatur etwas durchwühlen. Benni fasste der Kreatur an den Rücken und sie drehte sich um. 126

Die schwarze Kreatur sagte mit einer dunklen Stimme: „Gib mir die Sternenzacke! Ich weiß genau, dass du sie hast.“ Benni dachte sich, dass die Sternenzacke etwas Besonderes ist und rannte so schnell wie möglich weg. Als Benni unten ankam, dachte er sich, dass er seiner Mutter von der Kreatur und der Sternenzacke nichts erzählen darf. Bennis Mutter rief: „Komm, Benni! Wir laufen jetzt den Weißen Turm hoch.“ Benni vermutete, dass die schwarze Kreatur noch im Weißen Turm war. Deswegen sagte er: „Ich möchte nach Hause ins Bett gehen. Ich bin schon sehr müde.“ Darauf sagte die Mutter: „In Ordnung, wir gehen.“ Als sie zu Hause ankamen, ging Benni in sein Zimmer und schaute sich die Sternenzacke an. Dann kam seine Mutter rein. Er erschrak und packte die Sternenzacke weg. Es war dann doch gar nicht so schlimm,


denn sie wollte ihm nur Plätzchen bringen. Als er in ein Plätzchen reinbeißen wollte, öffnete sich ein Tor in Bennis Zimmer und es kam eine nette Stimme heraus. Die Stimme sagte: „Du bist der Auserwählte, du hast die Sternenzacke gefunden. Du musst noch vier Aufgaben bestehen, um ins Sternenuniversum zu gelangen.“ Die Stimme sagte noch zwei wichtige Dinge: „1.: Du musst immer den leuchtenden Sternen folgen, damit du weißt, wo die restlichen Sternenzacken sind. Die 2. wichtige Sache ist: Wenn du alle fünf Sternenzacken hast musst du sie zu einem Stern bilden. Dann kommst du in das Sternenuniversum.“ Benni ging los! Was Benni nicht wusste, war, dass die schwarze Kreatur ihn verfolgte. Als er bei der ersten Aufgabe ankam, sah er einen Zettel auf dem Boden. Dort stand drauf: „Hallo Benni! Du musst durch das Labyrinth, denn dort ist die nächste Sternenzacke versteckt.“ Benni ging als erstes nach links, dann zweimal nach rechts und dann noch dreimal nach links. Nun hatte er das Gefühl, dass er in der Mitte angelangen ist. Er hörte ein Rascheln im Busch. Auf einmal sprang die

schwarze Kreatur heraus und wollte sich die Sternenzacke nehmen. Doch Benni war schneller und rannte mit beiden Sternenzacken weg. Die nächste Aufgabe war für Benni sehr leicht, denn er war sehr schlau und dachte: „Das schaffe ich.“ Er musste nur eine Brücke mit vielen Löchern überqueren. Benni war blitzschnell bei der nächsten Sternenzacke. Die nächste Aufgabe war ein Zahlenrätsel. Vor ihm lag ein weißes Blatt mit einem Stift. Er musste lange überlegen, doch dann dachte er an Mathematik und ging mit dem Stift über das Blatt. Doch dann erschienen ganz viele Aufgaben, die waren sehr leicht für ihn. Nun erschien die Sternenzacke vor ihm. Er nahm sie und ging zur schwierigsten und letzten Aufgabe. Dort stand ein großer, roter Drache. Er hörte eine dunkle und raue Stimme. Sie sagte: „Du musst mit dem Drachen kämpfen.“ Benni erschrak. Die Stimme sagte: „Du hast noch die vier Sternenzacken, damit kannst du etwas bilden.“ Benni überlegte und überlegte, bis ihm eine Idee durch den Kopf flitzte. Er 127


legte die Sternenzacke zusammen. Es bildete sich ein Schwert! Er warf das Schwert in die Luft und schloss seine Augen. Der Feuerdrache hasste es, wenn man ihn nicht bewunderte. Das Schwert traf den Drachen und der Drache fiel um. Daraus bildete sich dann die 5. Sternenzacke. Benni freute sich sehr, dass er alle Aufgaben geschafft hatte. Er ging einfach geradeaus weiter. Benni bildete mit allen 5 Sternenzacken einen Stern. Auf einmal öffnete sich ein Tor vor Benni, was er schon einmal gesehen hatte. Doch es kam keine Stimme heraus, aber er sah das Sternenuniversum. Auf einmal wurde Benni hineingezogen, doch bevor sich das Tor schloss, sprang die schwarze Kreatur hinterher! Als Benni im Sternenuniversum angekommen war, gingen viele Sachen kaputt! Zum Beispiel brannte ein Sternenauto voller dunkler Magie! Benni wusste gar nicht, was er tun sollte, denn alles wurde zerstört! Doch dann erinnerte sich Benni wieder an seinen Traum letzte Nacht. Dort passierte nur Schreckliches, denn die schwarze Kreatur machte alles kaputt. Auf einmal sah Benni die schwarze Kre128

atur. Sie rannte direkt auf Benni zu! Benni zog den Stern aus seiner Tasche und warf den Stern vor die Kreatur. Der Stern fing an ganz grell zu leuchten und schlug die schwarze Kreatur ganz weit weg. Alle aus dem Sternenuniversum jubelten und riefen: „Benni, du hast es geschafft, du hast uns gerettet mit dem Weihnachtsstern. Am nächsten Tag sagte der Stern mit der Stimme: „Benni, wir danken dir von ganzem Herzen! Du bist hier immer willkommen und wir freuen uns, wenn du wiederkommst.“ Als Benni wieder zu Hause ankam, war seine Mutter überglücklich. Sie fragte Benni, ob etwas passiert wäre und wo er war. Benni sagte: „Es war der tollste Tag, den ich je hatte. Das kann ich dir aber noch nicht erklären. Pauline Geiger, Ann-Charlott Kamp, Louise Distler, Sarah Hartelt und Valerie Leube 4. Klasse, Landgraf-Ludwig-Schule


Auroras Sternenabenteuer Es war einmal ein Mädchen namens Aurora, das lebte mit ihrer Mutter in einem Haus am Rande von Bad Homburg. In der Nacht auf den 24. Dezember schlief Aurora tief und fest. Um Mitternacht schreckte sie jedoch plötzlich hoch. Sie sah wie das Fenster aufgestoßen wurde und ein Pergament flog herein. Aurora las: Folge den Sternen! „Von wem könnte das denn sein?“, fragte sich Aurora. Doch dann sah sie, wie sich vor ihrem Fenster eine Spur aus glitzernden, ungefähr Hola-Hoop-Reifen großen, flachliegenden Sternen bildete. Schnell schlich sie die Treppe herunter und schrieb einen Zettel an ihre Mutter und er lautete: Ich bin für heute weg, denn ich muss den Sternen folgen, Aurora. Nachdem sie sich angezogen hatte, öffnete sie das Fenster und stieg die Sternentreppe herauf. Nach 20 Sternen hörte die Spur jedoch auf. Plötzlich kam ein größerer Stern und sprach: „Ich bin Stella, die Königin der Sterne, und ich kenne deinen Namen von

meinen Untertanen, denn sie haben dich öfters durch dein Zimmerfenster gesehen. Von mir stammt das Pergament. Aurora verstand langsam wieder. Dann fragte sie: „Weswegen haben Sie mich gerufen?“ „Es gibt einen bösen Stern, er heißt SCHWARZER STERN und er hat meine Krone und mein Zepter gestohlen. Ohne diese Sachen können wir nachts nicht leuchten“, sagte Stella. „Aha“, sagte Aurora. Sie erinnerte sich daran, dass sie am 22. und 21. Dezember durch ihr Fenster im Dach keine leuchtenden Sterne gesehen hatte. „Stella braucht meine Hilfe“, dachte sie und sagte, „Okay, ich helfe Ihnen.“ „Wir müssen schnell loslegen und erst einmal das Versteck finden“, sagte Stella. Stella holte ein Papierstück hervor und sagte: „Das hat der SCHWARZE STERN verloren. Ich lese es mal vor: GRUBMOH DAB. „Mmmmh, was könnte es sein?“ „Ich weiß es, glaube ich! Bad Homburg!“, sagte Aurora. „Okay, lass uns zum Wahrzeichen der Stadt fliegen!“, schlug Stella 129


vor. Als sie beim Weißen Turm waren, hielt Stella an. „So“, sagte sie grimmig und plötzlich sah sie nicht mehr lieb und verzweifelt aus sondern böse. Sie war nicht mehr golden und glitzernd, sondern schwarz und glänzend. „Spaß beiseite, Mädchen“. „Sie sind der SCHWARZE STERN, stimmt´s?“, stellte Aurora fest. „Ganz genau“, antwortete er. Alles wurde schwarz. Nach zwei Stunden schlug Aurora die Augen auf und blickte in eine runde Kammer, wo eine Säule in der Mitte und Schächte in den Wänden waren. Sie war im Weißen Turm. Ein Stern, goldgelb glitzernd und doppelt so groß wie normal kam angeschwebt. Er sagte: „Zum Glück bist du endlich aufgewacht. Ich wurde wie du vom SCHWARZEM STERN entführt.“ Als die beiden aus dem Turm wollten, forderte eine kalte Stimme ein Passwort. Zum Glück fiel Aurora ein, dass auf dem Pergament mit dem GRUBMOH DAB eine Sternenkrone abgebildet war. Aurora rief laut „Sternenkrone“. Die Krone und das Zepter von Stella erschienen, die Tür schwang auf. Der SCHWARZE STERN löste sich auf und ein funkelndes Schloss, 130

das aus Sternen bestand, erschien. Dort wartete ihre Mutter. Da Weihnachten war, feierten sie mit Stella. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann feiern sie noch heute gemeinsam. Filiz Kraft 4. Klasse, Hölderlin-Schule


Folge den Sternen Es war einmal ein König. Dieser hatte drei wunderschöne Töchter. Der König versprach der Tochter, welche das Rätsel „Folge den Sternen“ und vertraue dir selbst löste, den schönsten und reichsten Prinzen seines Landes… Die Prinzessinnen wussten alle nicht, was die Aufgabe bedeutete. So entschied sich die älteste der Töchter, auf das Dach zu gehen und auf ein Zeichen der Sterne zu warten. Sie wartete Tage und Nächte und als sie dann endlich eine Sternschnuppe sah, folgte sie dieser, bis sie in einer Wüste fernab ihrer Heimat elendig verhungerte. Die mittlere der Töchter ging zu einem Sternenforscher, der ihr aber leider sagen musste: „Ich habe wirklich nicht die geringste Ahnung, was du meinen könntest!“ So ging das Mädchen nach Hause und gab es auf, weiter nach der der Lösung zu suchen.

Die Jüngste aber wollte nicht untätig auf ein Zeichen warten. So ritt sie eines Nachts auf ihrer Schimmelstute in den Wald. Zufällig traf sie dort einen kleinen Wichtel. Dieser sprach zu ihr: „Meine Aufgabe ist es, dir diesen Anhänger hier zu geben. Halte ihn in der nächsten Vollmondnacht mit beiden Händen über dich und du wirst das Rätsel lösen“, sprach der Wichtel und verschwand. Die Prinzessin schaute sich den Anhänger genau an: Er zeigte ein Wappen mit zwei ineinander verschränkten Hacken. Nachdenklich ritt sie nach Hause. In der nächsten Vollmondnacht nahm sie den Anhänger und ging nach draußen. Als sie ihn, wie es der Wichtel geraten hatte, mit beiden Händen hoch über ihrem Kopf in die Luft hielt, passierte etwas Unglaubliches: Der Anhänger flog in die Luft und verwandelte sich in abertausende Sterne! Da begriff das Mädchen: „Folge den Sternen! Natürlich!“ Sie 131


holte ihr Pferd aus dem Stall und ritt den Sternen hinterher. Mehrere Stunden galoppierte sie so dahin, und als sie die Sonne aufgehen sah, entdeckte sie die Mauern einer Stadt. Die Sterne hielten genau über dem Stadttor an und formten ein Wappen. Das Mädchen erkannte es sofort wieder: Es waren die gekreuzten Hacken des Anhängers. Wie verzaubert trat die Prinzessin durch das Tor und bestaunte alles, was sie sah: Die vielen tiefen und großen Brunnen, die zwei großen bunten Kirchen und das eindrucksvolle Schloss. Sie ritt auf den Marktplatz und betrachtete die vielen bunten Früchte. Und da geschah es: Vor ihr stand der Prinz ihrer Träume! Er war ganz in Samt gekleidet. Ihr Vater, der König, hatte ihr den schönsten und reichsten Prinzen versprochen - und hier stand er nun! Nach nur einer Woche heirateten die beiden und bekamen vier wunderschöne Kinder. Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute in der wunderschönen Stadt Bad Homburg. Henrike Kant 6. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium 132


Die gestohlenen Sterne Es war einmal ein wunderschönes Schloss und wenn man ganz oben vom Weißen Turm aus dem Fenster sah, konnte man die Sterne sehen. Dieser schöne Anblick war es auch, der der Prinzessin Elizabeth gefiel. Jeden Abend um eine bestimmte Uhrzeit, zu der man am besten die Sterne sehen konnte, kam sie in den Weißen Turm. Es war wieder einer dieser Tage, an dem die Prinzessin die Sterne ansehen wollte, doch als sie in den Himmel sah, sah sie keinen einzigen Stern. Elizabeth war geschockt und verließ den Turm. Wo sind die schönen Sterne? Mit diesem traurigen Gedanken schlief sie ein. Als sie morgens in ihrem im pompejischen Stil eingerichteten Speisenzimmer saß und die Zeitung las, in der in Großbuchstaben stand: „Hexe in der Stadt“, blieb ihr der Atem stehen. „Majestät, alles gut mit Ihnen? Sie sind auf einmal so blass. Hat Ihnen der Kaffee nicht geschmeckt?“, fragte Elizabeths fürsorglichster Diener. „Ach nichts.

Nur diese Zeitungsschlagzeile – aus ihr werde ich nicht schlau“, meinte Elizabeth. Noch am Nachmittag machte Elizabeth sich auf den Weg und suchte die Höhle der Hexe auf. Sie war tief und Elizabeth wagte sich nur ein paar Schritte hinein, doch auf einmal hörte sie ein schreckliches Gelächter aus der Höhle und es kam in ihre Richtung. „Hallo Elizabeth, na, wieso willst du mich aufsuchen. Ist es wegen der Sterne? Hahaha!“ Die Hexe, die sich Elizabeth gegenüberstellte, war klein und trug ein langes, lila Kleid. „Was hast du mit ihnen angestellt?“, fragte sie die Hexe. „Ich!? Ich habe gar nichts mit ihnen angestellt. Haha. Oder doch? Willst du es verhindern, so musst du ein Bild von deinem Mann finden, in dem der Schlüssel versteckt ist.“ Mit diesen Worten löste sich die Hexe in Luft auf. Das war Elizabeth sehr recht. Denn erstens wollte sie 133


so schnell wie möglich die Sterne von diesem Fluch befreien und zweitens waren ihr die Höhle und die Hexe, die darin hauste, unheimlich.

Zur Feier des Tages lud sie abends alle Bürger der Stadt Bad Homburg ein, um sich die Sterne anzuschauen. Die Sterne leuchteten so hell wie nie.

Gleich am nächsten Morgen machte sie sich auf die Suche nach dem Schlüssel zum Himmelreich. Dabei hing sie alle Bilder ihres Mannes ab und untersuchte die Wand dahinter gründlich. Aber sie fand nichts. Jedoch fand sie ein Bild ihres Mannes, das sie noch nie gesehen hatte. Auf diesem Bild hielt er einen Schlüssel in der rechten Hand.

Helen Bruder 6. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium

Als sie als Bild umdrehte, erkannte sie eine kleine Einkerbung und als sie daran zog, öffnete sich ein Fach, in dem ein Schlüssel lang. Sie hatte ihn tatsächlich gefunden. Sie ging also erneut in die Höhle. Die Hexe schien nicht da zu sein. Das erste, was lizabeth ins Auge fiel, war eine Maschine und sie hatte ein Schlüsselloch. Elizabeth ging zu ihr und steckte denn Schlüssel hinein. Auf einmal kamen ganz viele Sterne aus der Maschine heraus. Sie hatte die Sterne befreit.

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Ende

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Haftungsausschluss: Der Inhalt dieser Seiten unterliegt dem deutschen Urheberrecht, er wurde sorgfältig bearbeitet und überprüft. Für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität geben wir keine Gewähr. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung des jeweiligen Autors bzw. Erstellers. Für die Inhalte der Märchen sind die Autoren zuständig. Alle Geschichten sind frei erfunden und im Rahmen der Aktion „Folge den Sternen – Euer Märchen für Bad Homburg“ der „Weihnachtsstadt Bad Homburg“ entstanden. Mögliche Ähnlichkeiten mit realen Personen sind zufällig oder wurden durch Anonymisierung unkenntlich gemacht. Eine Haftung des Herausgebers bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Schäden materieller oder ideeller Art sowie Druckfehler ist ausgeschlossen. Die Stadt Bad Homburg v. d. Höhe behält sich ausdrücklich das Recht vor, Teile der Seite oder das gesamte Angebot ohne vorherige Ankündigung zu verändern, zu ergänzen, zu löschen oder die Veröffentlichung einzustellen.

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Bad Homburger

MÄRCHENSAMMLUNG 50 Märchen aus Bad Homburg Geschichten von Bad Homburger Schülerinnen und Schülern

Was passiert,

wenn man Schülerinnen und Schüler aufruft eine Geschichte zu erzählen? – Jede Menge! Folgt den Sternen und lasst euch entführen in die fantastische Märchenlandschaft Bad Homburgs. Mal witzig, mal nachdenklich und immer phantasievoll erzählen Kinder ihre ganz eigenen Geschichten und Märchen aus ihrer Heimatstadt Bad Homburg v. d. Höhe. Wunderbar illustriert von Doro Kaiser.

Die Bad Homburger Märchensammlung ist eine Veröffentlichung des Magistrats der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe. und im Rahmen der Weihnachtsstadt Bad Homburg entstanden. Alle Einnahmen der Märchensammlung gehen zugunsten einer wohltätigen Bad Homburger Institution.


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