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Archiv des Badewesens

12 | Dezember 2013 Kostengünstige Sanierung Folienbecken im Waldfreibad Pfullendorf

Zukunftsmodell Der „Typ Z”-Bäderbetrieb

Marktübersicht Events in Bädern

www.baederportal.com



Vorbilder Editorial

Die öffentlichen Bäder und das deutsche Badewesen im Allgemeinen sind nicht nur unverzichtbarer Bestandteil der Daseinsvorsorge unserer Städte und Gemeinden sowie ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor, sondern auch Vorbilder auf dem internationalen Parkett. Das zeigte sich zuletzt wieder einmal auf der „International Conference Swimming Pool and SPA“ in Rom, über die in diesem Heft ab der Seite 787 berichtet wird. Quintessenz: Deutschland Dr. Christian Ochsenbauer, ist bei den Normen und eingesetzten Technologien zur Wasseraufbereitung Geschäftsführer der Deutschen führend. Das belegten die Vorträge und Poster-Präsentationen, die Diskussionen Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen und nicht zuletzt die starke Präsenz deutscher Experten. Dass der überwiegende Teil der deutschen Delegation aus Mitstreitern aus den Fachgremien der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V. bestand, spricht dabei auch für die große Akzeptanz unseres Verbandes im internationalen Kontext. So kommt es, dass andere Länder sich an aus deren Sicht schier unüberwindbaren Problemen abarbeiten, die bei uns überhaupt keine Rolle in der Fachdiskussion spielen, weil sie einfach nicht existieren. Doch unser hohes Niveau an sicherem und attraktivem Bäderangebot hat auch eine Kehrseite: Es hat seinen Preis und wird in Deutschland im Rahmen der Daseinsvorsorge teilweise mit Zuschüssen aus den kommunalen Kassen finanziert. Das ist wiederum etwas, das den überwiegenden Teil der internationalen Fachwelt an den deutschen Verhältnissen verwundert. Dort hat man nicht einmal den Begriff der „Daseinsvorsorge“ im Wortschatz, geschweige denn, dass man für so etwas gar Steuergelder ausgeben würde. In den letzten Jahren werden die Kosten der Daseinsvorsorge allerdings auch in Deutschland nicht mehr so ohne Weiteres hingenommen. Hauptgrund dafür ist, dass sich die finanziellen Rahmenbedingungen der Kommunen grundlegend geändert haben. Die Kommunalhaushalte sind von Investitions- zu Sozialhaushalten geworden. Der Bewegungsspielraum ist so gering wie niemals zuvor. Der Kämmerer sieht sich vielerorts zunehmend in die Rolle des Finanzchefs eines „Wirtschaftsunternehmens Kommune“ gedrängt. „Verlustbringer“ sind aber in einem Wirtschaftsunternehmen nicht gefragt. In der Folge werden mehr und mehr Bäderbetriebe in Deutschland wie Wirtschaftsunternehmen geführt. Im Beitrag zum „Typ Z“-Bäderbetrieb ab der Seite 778 wird die These aufgestellt, dass dies allerdings allein nicht genügt und als Lösungsmodell sogar scheitern muss, wenn nicht gleichzeitig eine Wertorientierung jenseits der Kapitalrendite vorgegeben wird. Ohne eine solche gesellschaftspolitische Orientierung besteht im Übrigen für jedes öffentliche Unternehmen die Gefahr, den gesellschaftlichen Sinn des eigenen Tuns aus den Augen zu verlieren, nicht nur für die Bäderbetriebe. Vielleicht können die deutschen Bäderbetriebe ja eines Tages nicht nur bei der Wasseraufbereitung, sondern auch bei den Lösungen für den täglichen Kampf mit dem Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Daseinsvorsorge zum Vorbild für andere werden. Bis dahin wünsche ich allen AB-Lesern zunächst erst einmal besinnliche Tage zum Jahreswechsel und einen guten „Rutsch“ in das neue Jahr und verbleibe mit freundlichen Grüßen Ihr

Editorial

749 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Editorial


Inhalt | AB Archiv des Badewesens 12/2013 750

Bäderbau Startblock

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Verbände

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■ Thema

Bäderbau

Sanierungsalternativen für die Becken im Waldfreibad Pfullendorf Edelstahl oder Folienauskleidung, Sanierung nur des Beckenkopfes oder des gesamten Beckens? Überlegungen zur kostengünstigen Erneuerung von Bestandsbecken sowie Gründe für die Entscheidung und die schrittweise Darstellung der Umsetzung erläutert der Beitrag über das Waldfreibad Pfullendorf unweit von Tübingen. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 767.

787


751 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Inhalt

■ Editorial

749 . . . . . . . . . Vorbilder

■ Startblock

752 . . . . . . . . . „Aquamax 2013“: Kinderferienprogramm macht Neusser Bäder zu Siegern 752 . . . . . . . . . AquaMagis in Plettenberg: Bestzeit beim Aqua-Looping 753 . . . . . . . . . Im Stadionbad: Fast 1000 Hunde beim 2. Bamberger Hundebadetag 753 . . . . . . . . . DGfdB: Geschäftsstelle ist vom 23. Dezember bis zum 3. Januar 2014 geschlossen 753 . . . . . . . . . Krebsvorbeugung durch Ausdauersportarten wie Schwimmen 754 . . . . . . . . . Bad Staffelstein: Märchenhafter Sauna-Adventszauber in der Obermain Therme 754 . . . . . . . . . Schwerin: Grundsteinlegung für neues Hallenbad 754 . . . . . . . . . Modernes Katapult in Halle an der Saale: „Blobbing“ im Nordbad

■ Bäderbau

756 . . . . . . . . . Bodenbeläge in Barfußbereichen von Schwimmbädern – Mängel und Schäden sowie deren Vermeidung 767 . . . . . . . . . Kostengünstige Sanierung: Folienbecken im Waldfreibad Pfullendorf

■ Bäderbetrieb

778 . . . . . . . . . Zukunftsperspektiven (6): Der „Typ Z“-Bäderbetrieb – Modell für Nachhaltigkeit 785 . . . . . . . . . Erweitertes Führungszeugnis für Badmitarbeiter: Wann muss es vorliegen? 786 . . . . . . . . . Im World Wide Web gefunden (151): Bäder & Co. im Internet

■ Verbände

787 . . . . . . . . . „International Conference Swimming Pool and SPA“ in Rom 787 . . . . . . . . . ■ Bericht über Themen und Referenten 791 . . . . . . . . . ■ Zusammenfassung des Vortrags über Unfallgefahren an Ansaugöffnungen

■ Sammelbecken

793 . . . . . . . . . Marktübersicht: Events in Bädern

797 797 799 800 803 812 812

■ Rubriken

. . . . . . . . . Medien . . . . . . . . . Termine . . . . . . . . . Aus- und Fortbildung . . . . . . . . . Firmen und Produktinfos . . . . . . . . . Stellenmarkt . . . . . . . . . Anzeigen-Index . . . . . . . . . Impressum

Fotonachweis Bäderbau Verbände Startblock

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Inhaltsverzeichnis Fotos: Antec, Koblenz Foto: Michael Weilandt, Essen Foto: Stadtwerke Bamberg

Fotonachweis

| Titelseite Waldfreibad Pfullendorf; Foto: Antec, Koblenz


Startblock | AB Archiv des Badewesens 12/2013 752

AquaMagis in Plettenberg

Bestzeit beim Aqua-Looping

Marketing-Preis „Aquamax 2013“

Kinderferienprogramm macht Neusser Bäder zu Siegern Die Neusser Bäder haben den Marketing-Preises „Aquamax 2013“ gewonnen. Die nun schon zum 14. Mal von der Arbeitsgemeinschaft Bäder (Arge Bäder) des Verbandes kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) an Bäderbetriebe für herausragende Marketing-Konzepte verliehene Auszeichnung erhielt in diesem Jahr das Team um Bäderleiter Alexander Bride für ein äußerst erfolgreiches Kinderferienprogramm im Südbad Neuss. Dabei stand ein Erste-Hilfe-Kurs für Kinder im Mittelpunkt. Die mindestens neun Jahre alten und schwimmsicheren Kleinen konnten an verschiedenen Stationen in zahlreichen Übungen die Rettung im Wasser erlernen. Der Einsatz von Rettungsmitteln wurde ebenso einbezogen wie Kleiderschwimmen und Hindernistauchen. Die Teilnehmer waren begeistert, das positive Medienecho enorm. Den 2. Platz der zehn nominierten Beiträge sicherte sich die Bäderland Hamburg GmbH mit dem Event „Tag der Badekappe“. Auf Platz 3 landete die Bädergesellschaft Düsseldorf mbH mit der ersten Weltmeisterschaft im Rollschuh-Turmspringen (siehe dazu AB 10/13 S. 586). Gastgeber der wie immer von der Altenburg Unternehmensberatung GmbH, Düsseldorf, organisierten Veranstaltung war die ENNI Sport & Bäder Niederrhein GmbH, Moers, im neuen Sportpark Rheinkamp. Ein detaillierter Bericht über die prämierten Marketing-Konzepte ist für eine der nächsten Ausgaben vom AB Archiv des Badewesens geplant. jh

■ Rekordzeit-Halter Jens Klüh vor dem AquaLooping; Foto: AquaMagis, Plettenberg

Der Aqua-Looping im AquaMagis in Plettenberg war Mitte September 2008 als Deutschlands erste Looping-Wasser-Rutsche in Betrieb gegangen. So schnell wie möglich die 80 m lange Looping-Strecke mit 12 m freiem Fall hinunterzukommen, war seitdem Bestreben zahlreicher Besucher. Nun hat am 2. September Jens Klüh eine neue Bestzeit erreicht. Der junge Mann aus Dortmund rutschte den AquaLooping in 4,64 s hinunter. Bei einem „Ritt“ auf dem Aqua-Looping schüttet ein Benutzer übrigens durchschnittlich 605 pg/ml Adrenalin aus. Das Freizeitbad bietet bekanntermaßen auch andere Attraktionen rund um das Wasser an, die weniger „aufregend“ sind, z. B. eine stimmungsvolle Sauna-Nacht. Zi

■ Preisträger und Veranstalter des „Aquamax 2013“ (von links): Roland Kettler, Dagmar RingesFaßbender und Romina Walterowicz von der Bädergesellschaft Düsseldorf mbH (3. Platz), Dirk Schumaier und Martina Schwenker von der Bäderland Hamburg GmbH (2. Platz), VKUGeschäftsführer Markus Moraing, Alexander Bride von den Neusser Bädern (1. Platz), Dirk Hohensträter, Geschäftsführer der ENNI Sport & Bäder Niederrhein GmbH, Veranstaltungsleiter Dietmar Altenburg und Oliver Felthaus von der ENNI Sport & Bäder Niederrhein GmbH; Foto: ENNI Energie & Umwelt Niederrhein, Moers


753 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Startblock

2. Bamberger Hundebadetag

Fast 1000 Hunde im Stadionbad Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen, informiert:

Geschäftsstelle bleibt vom 23. Dezember bis zum 3. Januar 2014 geschlossen Wie in den Vorjahren bleibt die Geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, auch dieses Mal „zwischen den Jahren“ geschlossen – und zwar vom Montag, 23. Dezember, bis Freitag, 3. Januar 2014. Ab Montag, 6. Januar 2014, sind die Mitarbeiter wieder telefonisch unter den bekannten Durchwahlnummern oder der Zentralnummer 02 01 / 8 79 69-0 und natürlich per E-Mail erreichbar (siehe auch im Internet unter www.baederportal.com).

Vorstand, Geschäftsführer und Mitarbeiter der DGfdB wünschen allen Ehrenamtlichen des Verbandes sowie allen DGfdB-Mitgliedern und AB-Lesern ein fröhliches Für die Vierbeiner war zum Ende der Bade- Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2014. jh saison in Bambergs größtem Freibad eigens das Wasser entchlort worden, weil sie Chlor nicht vertragen können. Der „Badespaß“ stieß bei allen auf große Be- Dank Ausdauersportarten wie Schwimmen oder Joggen Entstehung von Krebs kann durch Sport verhindert werden geisterung. Nachdem im Jahr zuvor schon ca. 600 Vierbeiner dort baden ge■ Ausdauersportarten, wie gangen waren, gibt es beim Ausrichter beispielsweise Schwimmen, können mit dazu beitragen, der Veranstaltung, den Stadtwerken BamKrebs vorzubeugen; Foto: berg, Überlegungen, den Event zu etabThomas Schlegel, Lunzenau lieren. Nach Auskunft ihres Pressesprechers Jan Giersberg zeigten sich die Hundebesitzer auch sehr diszipliniert und kümmerten sich um die „Hinterlassenschaften“ ihrer Lieblinge. So dürfte der aus Hamburg importierten Idee für ein nächstes tierisches Vergnügen kaum etwas im Wege stehen. Der Erlös des Hundebadetages ging an den Bamberger Tierschutzverein, der ebenso wie ein Hundeartikel-Unternehmen mit einem Stand im Freibad vertreten war. Und im Anschluss wurde das Becken natürlich einer Spezialreinigung unterzogen, bevor das Freibad endgültig für den Winter „eingemottet“ wurde. Zi

■ Badespaß im Wellenbecken – Ende der Freibadsaison mal anders; Foto: Stadtwerke Bamberg

Wie laut www.t-online.de (Meldung vom 27. August) jüngste Forschungsberichte zeigen, sind sportliche Menschen nicht nur fitter und schlanker, sondern haben auch ein geringeres Krebsrisiko, da einige Krebsarten vom Stoffwechsel abhängig sind. Wer sich also regelmäßig bewegt und damit seinen Stoffwechsel in Schwung bringt, kann der Bildung von Tumoren vorbeugen. Studien des Münchener Universitätsklinikums (Ludwig-Maximilians-Universität) und der Technischen Universität München kommen zum Schluss, dass besonders bei Brustkrebs, aber auch bei Darm- und Prostatakrebs, der Zusammenhang mit Bewegungsmangel besonders deutlich ist. Diese drei Krebsarten werden durch einen trägen Stoffwechsel begünstigt: Denn wer sich kaum bewegt und zudem übergewichtig ist, hat häufig erhöhte Blutzucker- und Entzündungswerte, was dazu führt, dass sich Zellen nicht nur fehlerhaft teilen können, sondern ein träger Stoffwechsel und ein überlastetes Immunsystem mit der Identifizierung und Vernichtung von Tumorzellen überfordert sind. Zur Aktivierung des Stoffwechsels sind vor allem Ausdauersportarten wie Schwimmen, Joggen oder Fahrradfahren geeignet, die sich laut Erkenntnissen der Münchener Wissenschaftler zur Vorbeugung von Krebs und auch in der Krebstherapie als entscheidend erwiesen haben. Man sollte aber mindestens 45 min Fahrradfahren oder 40 min Schwimmen – und das drei Mal pro Woche. Damit beugt man nicht nur Krebsgeschwüren, sondern auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes vor. jh

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Am 21. September hatte das Stadionbad in Bamberg noch einmal exklusiv für Hunde und ihre Herrchen und Frauchen geöffnet. Im Wellenbecken – und nur in diesem, sogar mit Wellengang – sollten sich bis zum Abend fast 1000 Hunde tummeln. Ebenso stand ihnen die Liegewiese als Hundespielplatz zur Verfügung und der Freibadkiosk den zweibeinigen Begleitern. Die Hundehalter hatten freien Eintritt, während die Hunde den Kindertarif von 2,30 € „bezahlen“ mussten.


Startblock | AB Archiv des Badewesens 12/2013 754

Bad Staffelstein mit märchenhaftem Adventszauber

Stimmungsvolles Sauna-Event in der Obermain Therme Grundsteinlegung in Schwerin

Neues Hallenbad für Freizeit, Schule und Verein In Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt Schwerin wird zurzeit ein neues Hallenbad gebaut, das sowohl für Freizeit- als auch für Schul- und Vereinsschwimmer ausgelegt ist. Nach dem vollständigen Rückbau einer der beiden Bestandsschwimmhallen im Stadtteil Großer Dreesch sind die Rohbauarbeiten für das künftige Bad in vollem Gang.

■ Am 7. Dezember lädt die Obermain Therme im fränkischen Bad Staffelstein zum großen SaunaEvent „Adventszauber“ ein. Weihnachtliche Düfte und Klänge, „wohlige Wellness-Einheiten und ganz viel Romantik“ versprechen „die richtige Einstimmung auf die Weihnachtszeit“. Der Geschichtenerzähler Christian Erik Berkenkamp wird am flackernden Kaminfeuer stimmungsvolle alte Sagen und Märchen vortragen; Foto: Obermain Therme Bad Staffelstein

Die Generalplanung obliegt der Bauconzept Planungsgesellschaft mbH aus Lichtenstein in Sachsen; die Projektausführung wird durch den städtischen Eigenbetrieb Zentrales Gebäudemanagement realisiert.

Nervenkitzel durch modernes Katapult

„Blobbing” im Nordbad in Halle an der Saale Mitte August konnten vier Tage lang die Besucher des Nordbads in Halle an der Saale den neuen Trend „Blobbing“ ausprobieren. Blobbing funktioniert wie folgt: Im Wasser schwimmt ein mit Luft gefüllter großer Gummischlauch, der „Blob“. Der „Blobber“ sitzt auf dem vorderen Ende des länglichen Gummischlauchs, der „Jumper“ springt vom Sprungturm auf das hintere Ende und befördert damit den Blobber meterhoch in die Luft. Der Blob funktioniert also wie ein schon seit dem Altertum in der Wehrtechnik eingesetztes Katapult, der Blobber ist ein lebendes Wurfgeschoss und der Jumper das auslösende Gegengewicht. Ziel des Blobbens ist allerdings der reine Spaß. Die Blobbing-Aktion in Halle war, wie die Stadtwerke dort feststellten, „ein voller Erfolg“ und stieß auf „großes Medieninteresse bei TV, Radio und Zeitung“. Aus Berlin sei zum Testen eigens der amtierende Weltmeister im Wasserspringen, Patrick Hausding, angereist. Neben etlichen Leistungssportlern aus Halle, Leipzig, Dresden und Berlin hätten sich die Hallenser Badegäste vom Blobbing begeistert gezeigt – und kauften nach einem Probesprung ein „Tagesticket Blobben“ zu 15 €. Zi 5-m-Turm

■ Grundsteinlegung zum neuen Bad in Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt; Foto: Bauconzept Planungsgesellschaft, Lichtenstein

Ab Anfang 2015 soll den Schwimm- und Badegästen Schwerins ein moderner Neubau mit zwei 25-m-Becken, eines davon wettkampfgerecht nach DSV-Richtlinie erstellt, und mit einem Planschbecken zur Verfügung stehen. Die Baukosten belaufen sich nach heutigen Angaben auf 10,8 Mio. €. Die feierliche Grundsteinlegung erfolgte am 6. September durch den Schweriner Sportdezernent Dieter Niesen, Wirtschaftsminister Harry Glawe, Architekt Bert Hoffmann und die Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow (Foto; von links). Zi

■ Das Prinzip von Zug- und Federkraft für den Badegast anschaulich erklärt; Darstellung: Stadtwerke Halle an der Saale

■ Der Blob im Springerbecken; Foto: Toni Embacher, Halle an der Saale


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Planung · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 12/2013 756

Bodenbeläge in Barfußbereichen von Schwimmbädern R u t s c h h e m m u n g u n d R e i n h a l t u n g – M ä n g e l u n d S c h ä d e n s o w i e d e r e n Ve r m e i d u n g

Dipl.-Ing. Architekt Hans Günter Marx, Sachverständiger für Schäden an Konstruktionen mit keramischen Belägen, Abdichtungen und Belägen im Schwimmbadbau sowie Industriebelägen, Perl

Nassbelastete Barfußbereiche von Schwimmbädern sind per Definition solche, in denen Bodenbeläge in der Regel nass sind und vorzugsweise barfuß begangen werden. Dazu gehören entsprechende Bereiche in Schwimmbädern, Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen, Umkleide-, Wasch-, und Duschräume von Sport- und Arbeitsstätten.

erhebliche Beeinträchtigung ihrer zum Schutz gegen Sturzunfälle geforderten rutschhemmenden Eigenschaften und / oder eine Zerstörung der Belagsoberflächen bewirken.

Rutschhemmung, Gefälle und Reinigungsfähigkeit eines Bodenbelages sind Eigenschaften, zwischen denen Wechselwirkungen bestehen; d. h. die Veränderung einer dieser Eigenschaften zieht zwangsIn diesen besteht erhöhte Sturzgefahr. läufig Veränderungen der beiden ÜbriAuf Grund dessen müssen Bodenbelä- gen mit sich. ge zum Schutz der Nutzer der Unfallverhütungsvorschrift (UVV) GUV 0.1 In dieser Veröffentlichung möchte ich entsprechend eben, rutschhemmend und aus einer Vielzahl von Begutachtungen leicht zu reinigen sein. Auf den Fuß- auf einige wenige, jedoch in ihrer Proboden gelangende Flüssigkeit in fließ- blematik häufig vorkommende Fälle fähiger Menge muss als das „Ausrut- eingehen, in denen es bei nassbelasteschen“ förderndes Medium abgeleitet ten Bodenbelägen im Zuge der Plawerden, wie z. B. über ausreichendes nung, der Ausführung und des BetrieGefälle. bes zu vermeidbaren Problemen in diesem Spannungsfeld zwischen RutschFerner bestehen für alle Flächen, mit hemmung / Gefälleausbildung / Reinigung denen Nutzer in direkten Körperkon- kam. takt kommen (Bodenbeläge, Sitz- und Liegeflächen), sehr hohe Anforderun- Für Bodenbeläge mit Sturzgefahr in mit gen an Sauberkeit und Hygiene, so- Schuhwerk begangenen Arbeitsräumen dass der Reinigung und der Desinfek- und Arbeitsbereichen (in Schwimmbätion besondere Bedeutung zukommt. dern z. B. der Eingangs- und Kassenbereich, Technikräume, Cafeterien und deEine unzureichende oder unsachgemä- ren Nebenräume) gilt BGR 1818); solche ße Reinigung rutschhemmender Bo- Bereiche sind nur am Rande (Fall 3) Gedenbeläge kann jedoch gleichzeitig eine genstand dieser Veröffentlichung.

Technische Regeln Mit der Zielsetzung der rutschhemmenden Ausbildung von Bodenbelägen mit Gefälle und den gleichzeitig zu beachtenden Anforderungen an Hygiene und Reinigung befassen sich auch diverse Regelwerke der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, wie z. B.: ■ KOK-Richtlinien für den Bäderbau (5. Auflage, April 2013)4), ■ DGfdB R 25.07, Gefälleausbildung in Bodenbelägen von Schwimmbädern (Mai 2001)5) und ■ DGfdB R 94.04, Hygiene, Reinigung und Desinfektion in Bädern (Januar 1993; z. Zt. als Neufassung im Blaudruck vom Mai 2013)6) sowie diverse Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften (BG), insbesondere: ■ GUV-I 8527, Bodenbeläge für nassbelastete Barfußbereiche7) sowie ■ DIN-/EN-Normen und technische Regelwerke anderer Fachverbände (Literaturverzeichnis).

Bodenbeläge in nassbelasteten Barfußbereichen von Schwimmbädern Fußböden in durch Nässe belasteten Barfußbereichen in Schwimmbädern müssen den UVV entsprechend eben und rutsch-


hemmend sowie leicht zu reinigen sein. Diese Forderungen gelten als erfüllt, wenn ein Bodenbelag in solchen Bereichen den Kriterien der Unfallverhütungsvorschrift GUV-I 85277) entspricht. Unter Ziffer 2.1 „Rutschhemmung“ sind die Bodenbeläge mit – je nach Wasserbelastung und sonstigen Bedingungen – unterschiedlicher Rutschgefahr den „Bewertungsgruppen der Rutschhemmung“ A, B oder C zugeordnet. Die zur Bewertungsgruppe A gehörigen Barfußbereiche sind solche, die im Allgemeinen weitgehend trocken sind (Barfußgänge, Einzel- und Sammelumkleiden, Sauna- und Ruhebereiche), sowie Beckenböden mit Wassertiefen >80 cm. Zur mittleren Bewertungsgruppe B gehören stärker durch Feuchtigkeit belastete Bereiche, wie z. B. Beckenumgänge, Barfußgänge, Duschräume, Becken-

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böden < 80 cm Wassertiefe, ins Wasser führende Leitern und Treppen bis max. 1 m Breite mit beiderseitigem Handlauf sowie Leitern und Treppen außerhalb der Becken. Der Bewertungsgruppe C sind die Bereiche mit der höchsten Rutschgefährdung zugeordnet, wie z. B. ins Wasser führende Treppen (soweit nicht B), Durchschreitbecken und geneigte Beckenrandausbildungen. Ferner muss gewährleistet sein, dass auf den Fußboden gelangende Flüssigkeit in fließfähiger Menge (als gleitförderndes Medium) – z. B. über ausreichende Gefälle in Verbindung mit Bodenabläufen oder Rinnen – abgeleitet wird, falls diese nicht ständig durch Reinigung entfernt wird. Letzteres gilt z. B. auch für Wasser, das während der Reinigung auf den Belag gelangt.

Die KOK-Richtlinien für den Bäderbau4) und die Richtlinie DGfdB R 25.075) geben zur Anordnung und Ausbildung der Gefälle konkrete Empfehlungen. Da die Anordnung und Ausbildung der Belagsgefälle in Verbindung mit der erforderlichen Anzahl von Bodenabläufen und deren Lage mehrere Gewerke tangiert und entsprechend koordiniert werden muss, ist eine entsprechende (Fach-)Planung unabdingbar. Diese muss so erfolgen, dass ■ stehende Flüssigkeit auf dem Belag möglichst vermieden wird, ■ keine „stauende“ Nässe in der Konstruktion anfällt sowie ■ Gefälle des Belages und Stärke der Flüssigkeitsbelastung zu keiner Erhöhung der Sturzgefahr führen (oder in der Auswahl des Belagsstoffes Berücksichtigung finden).

Bäderbau

757 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Bäderbau · Planung


Planung · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 12/2013 758

Wie die Erfahrung zeigt, fehlt es in dieser Hinsicht leider verschiedentlich an Problembewusstsein.

■ Abbildung 1: Belag des Beckenumgangs aus feinkeramischen Fliesen des Formats 30 x 60 cm (Teilbereich); Abbildungen (ohne weitere Quellenangabe): Hans Günter Marx, Perl13)

Schwimm-, Sauna-, Reinigungs- und medizinische Bäder stellen gleichzeitig hohe Anforderungen an die Hygiene, durch welche die Infektionsgefahr gesenkt werden soll, die sich aus der Nutzung von Anlagen durch eine Vielzahl von Badegästen ergibt. Basis der Hygiene ist Sauberkeit. Gleichzeitig dient die Reinigung von Bodenbelägen durch regelmäßige Beseitigung gleitfördernder Stoffe dem Erhalt der rutschhemmenden Eigenschaften. Deshalb kommt der Reinigung und Desinfektion aller Bereiche in Schwimmbädern eine besondere Bedeutung zu. Hohe Rutschhemmung der Belagsoberflächen und leichte Reinigungsfähigkeit sind jedoch Anforderungen, die sich (scheinbar) widersprechen. Tatsächlich bestehen gewisse Wechselbeziehungen. So wird ein rutschhemmender Belag immer schwieriger zu reinigen sein als ein glatter. Deshalb sind als Kompromiss Belagsstoffe vorzusehen, welche die Summe der geforderten Eigenschaften am besten erfüllen.

■ Abbildung 2: Wie vor, Messung der Gleitreibungskoeffizienten μ nach DIN 51 1313) mit Hilfe eines mobilen Messgerätes

■ Abbildung 3: Zur Reinigung eingesetzte Bürstenmaschine mit dazugehöriger Bürste

Absolute Priorität hat hierbei jedoch die Sicherstellung der körperlichen Unversehrtheit der Badbenutzer, d. h. diese geht wirtschaftlichen Interessen vor, wie z. B. dem Bestreben nach leichter Reinigung und damit geringen Reinigungs- und Betriebskosten. Hinzu kommen die selbstverständlichen allgemeinen baulichen Anforderungen, denen die Konstruktion eines nassbelasteten Bodenbelages gemäß den „allgemein anerkannten Regeln der Technik“ in Anbetracht ihrer bestimmungsgemäßen Nutzung dauerhaft entsprechen muss, wie z. B. hinsichtlich der zu erwartenden mechanischen Beanspruchungen (z. B. durch Reinigungsmaschinen und Hebebühnen), der sonstigen physikalischen und chemischen Beanspruchungen (Eigenspannungen, Reinigung, Wasserbelastung) sowie der Wasserdichtig-


759 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Bäderbau · Planung

keit als Schutz angrenzender Bereiche oder Konstruktionen. Hierauf wird an dieser Stelle nicht mehr eingegangen, da dies zu weit führen würde. Teilweise wurden diese Anforderungen – und sich daraus ergebende Mängel oder Schäden – bereits in den AB-Ausgaben 06/13 (S. 348 ff.), 08/13 (S. 464 ff.) und 09/13 (S. 528 ff.) behandelt. Rutschhemmung und Reinigung Fall 1 Die Beckenumgänge eines öffentlichen Hallenschwimmbades verfügten über Bodenbeläge aus unglasierten feinkeramischen Fliesen nach DIN-EN 14 4111) des Formats 30 x 60 cm, die mit ca. 3 mm Fugenbreite verlegt und mit einem Epoxidharz-Fugmörtel verfugt waren (Abbildungen 1 und 2). Den Angaben des Herstellers zur Folge entsprachen die Fliesen der Bewertungsgruppe der Rutschhemmung B nach GUV-I 85277). Ein entsprechendes Prüfzeugnis lag jedoch nicht vor.

mit kleinstem Einzelwert μ = größtem Einzelwert μ =

gungsmaschine (Abbildung 3) im Wech0,25 sel unter Verwendung von in der „Liste 0,37 RK“12) erfassten sauren und alkalischen Reinigern ohne scheuernde Zusätze und in der empfohlenen Konzentration. ■ Vergleichsmessung (fünf Messfahrten) an einem Prüfbelag Einflussfaktoren und aus Restbeständen der Fliesen, Gleitreibungskoeffizienten μ = 0,51 Schadens-/Mangelursachen Die Rutschhemmung eines BodenbelaZur erfolgten Grundreinigung der Be- ges wird maßgeblich durch die Beschafläge konnten keine Einzelheiten mehr fenheit (Rauigkeit) der Oberfläche der in Erfahrung gebracht werden. Die Un- verwendeten Belagsstoffe (keramische terhaltsreinigung der Beläge erfolgte mit Fliesen, Platten oder sonstige Stoffe) soHilfe einer (Einscheiben-)Bürsten-Reini- wie den Anteil und die Beschaffenheit ■ Abbildung 4: Prüfung der Rutschhemmung für nassbelastete Bodenbeläge im Begehungsverfahren auf der „Schiefen Ebene“ nach DIN 51 0972) – schematische Darstellung; Quelle: BGR 1818)

Bereits nach relativ geringer Betriebsdauer des Bades (< 1 Jahr) kam es zu Sturzunfällen, deren Ursachen zu untersuchen waren. Anlässlich eines Ortstermins wurden an insgesamt 16 über die Belagsflächen verteilten Stellen (Abbildungen 1 und 2) Messungen der „Gleitreibungskoeffizienten μ“ nach DIN 511313) unter Verwendung eines mobilen Gerätes (GMG 20011)) vorgenommen. Da außerdem manuell deutlich „fühlbare“ Unterschiede der Oberflächenrauigkeit der Fliesen des Belages zu noch im Objekt befindlichen Restbeständen bestanden, erfolgte eine Vergleichsmessung auch an einem aus letzteren hergestellten Prüfbelag. Dabei ergaben sich folgende Messergebnisse (jeweils als Mittelwert aus fünf Messfahrten): ■ Messungen auf dem Belag (Mittelwert aus 16 Messstellen mit je fünf Messfahrten), Gleitreibungskoeffizienten μ im Mittel 0,32

μ-Werte

Bewertung der Trittsicherheit

>0,45

Der Bodenbelag verfügt über ein ausreichendes Rutschhemmungspotential, sodass auch bei unterschiedlichen Betriebsbedingungen (z. B. Nässe, Reinigung usw.) die Rutschgefahr gering ist. Bei höheren μ-Werten (z. B. μ >0,8) ist mit einer größeren Stolpergefahr und stärkerer Belastung des Körperbaues (Gelenkverschleiß) zu rechnen.

0,30 bis 0,45

Das Rutschhemmungspotential ist nur für bestimmte Betriebsbedingungen ausreichend. Stellen veränderte Betriebsbedingungen höhere Anforderungen, so besteht Rutschgefahr. Regelmäßige Kontrollmessungen sind erforderlich, um das Ausmaß der Veränderungen festzustellen und die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Verbesserung der Rutschhemmung zu überprüfen.

<0,30

Auch unter idealen Bedingungen besteht akute Rutschgefahr. Das Rutschhemmungspotential des Bodenbelages ist nicht ausreichend.

■ Abbildung 5: Gleitreibungskoeffizient μ – Bewertung nach den „Berufsgenossenschaftlichen Richtwerten für die Rutschhemmung von Fußböden im Betriebszustand“; Quelle: BGI/GUV-I 868710)


Planung · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 12/2013 760

der Fugen bestimmt. In der Regel gilt, dass die Rauigkeit der Fliesen-, Plattenoder Belagsmaterial-Oberflächen umso größer sein muss, je geringer der (format-abhängige) Fugenanteil der Belagsfläche ist. Im vorliegenden Fall war dieser Fugenanteil in Anbetracht des großen Formats (30 x 60 cm) bei einer Fugenbreite von im Mittel 3 mm mit ca. 1 % sehr gering, sodass die Rutschhemmung im Wesentlichen durch die Oberflächenrauigkeit der keramischen Fliesen erzielt wurde bzw. werden musste.

folge Rutschens Unsicherheit auftritt. Der unter diesen Bedingungen erreichte Neigungswinkel entscheidet über die Eingruppierung in die Bewertungsgruppe A, B oder C nach GUV-I 85277). Die Bewertungsgruppe A erfordert das Erreichen eines Neigungswinkels von >12°, die Gruppe B > 18° und die (höchste) Gruppe C einen Neigungswinkel von > 24°.

Nach GUV-I 85277), Ziffer 2.1, sind in den dort gelisteten Bereichen BelagsZum besseren Verständnis der Zusam- stoffe einzusetzen, die der je nach Rutschmenhänge, der vorgenommenen Prü- gefahr geforderten Bewertungsgruppe fungen und der auf Basis der Ergebnis- entsprechen. se vorgenommenen Bewertungen wird vorab auf die beiden Prüfverfahren ein- Ein Nachteil dieses Prüfverfahrens begegangen, die zur Bewertung der Rutsch- steht darin, dass dieses eine zerstörungshemmung eines Belagsstoffes bzw. der freie Prüfung an ausgeführten oder bevon einem fertigen Belag ausgehenden stehenden Belägen verfahrensbedingt Rutschgefahr zur Anwendung kommen. nicht zulässt. Eine für solche Beläge (aus Dabei sind die Fugen bei beiden Prüf- Belagsstoffen mit ebener, nicht profiverfahren in ihrer üblichen (bzw. kon- lierter Oberfläche) geeignete Prüfmethokreten) Art der Ausführung verfahrens- de zur Bewertung der Sturzgefahr stellt bedingt in die Prüfung und Bewertung die Messung des „Gleitreibungskoeffieinbezogen. zienten μ“ nach DIN 511313) dar. Diese erfolgt mit Hilfe eines mobilen GleitDie Eingruppierung von Belagsstoffen messgerätes (GMG 20011)), das auf der für Bodenbeläge in Barfußbereichen in zu prüfenden Stelle abgesetzt wird und die „Bewertungsgruppe der Rutschhem- sich mit Hilfe eines ausgezogenen, an mung“ (A, B oder C) nach der GUV-I seinem Ende am Bodenbelag fixierten 85277) als „Baumusterprüfung“ erfolgt Zugseils über einen eingebauten Motor nach dem „Begehungsverfahren – Schie- heranzieht (Abbildung 2). Dabei wirkt fe Ebene“ im Labor und ist in DIN 51 0972) der Gerätebewegung über Reibung von Gleitern auf dem Belag ein Widerstand geregelt. entgegen, aus dem automatisch der GleitBei dieser Prüfung werden die Belags- reibungskoeffizient μ ermittelt wird. Diestoffe (hier: keramische Fliesen) mit üb- ser Wert gibt Hinweise (Abbildung 5) dalicher oder tatsächlicher Fugenbreite (hier für, ob ein Belag noch ausreichend rutschca. 3 mm) und Verfugung (hier: EP-Fug- hemmend ist oder Sturzgefahr besteht; masse) als Prüfbelag auf einer Fläche d. h. je höher der μ-Wert ist, umso gevon ca. 0,6 x 2,0 m aufgebracht, die als ringer ist die Sturzgefahr durch Ausschiefe Ebene über einen Elektromotor rutschen. in der Neigung verstellbar ist (Abbildung 4). Der Belag wird zur Prüfung Die Ergebnisse der Prüfung nach DIN mit Spülmittel versetztem Wasser als 511313) mit Bestimmung der GleitreiGleitmittel beaufschlagt und durch ei- bungskoeffizienten μ korrelieren jedoch ne Prüfperson barfuß begangen. Diese nicht mit den Ergebnissen der Prüfung auf beendet den motorischen Neigungsvor- der „Schiefen Ebene“ nach DIN 51 0972); gang über einen Schalter, wenn auf- d. h. sie lassen keine Rückschlüsse auf grund der Neigung des Prüfbelages in- die durch „Baumusterprüfung“ festge-

stellte Bewertungsgruppe A, B oder C nach GUV-I 85277) der Fliesen, Platten oder Belagsstoffe zu. Ein Vergleich ist jedoch durch Parallelprüfungen nach beiden Verfahren als „Nullmessung“ möglich und sinnvoll, wie z. B. nach Fertigstellung und Grundreinigung ausgeführter Beläge anlässlich ihrer Bauabnahme. An Hand der dabei festgestellten Gleitreibungskoeffizienten μ lassen sich so mit Hilfe von Wiederholungsmessungen nach DIN 511313) vorbeugend oder im Falle von Sturzunfällen auch ggf. eingetretene Veränderungen nachvollziehen, kontrollieren und erforderlichenfalls Maßnahmen einleiten. Die Beckenumgangsbeläge (Abbildungen 1 und 2) verfügten im hier vorliegenden Fall mit Mittelwerten der Gleitreibungskoeffizienten μ von 0,32 (kleinster Einzelwert μ = 0,25) < 0,45 nicht mehr über ausreichende Rutschhemmung, sodass auch keine ausreichende Sicherheit gegen Sturz mehr gegeben war. Insofern erklärten sich auch die Sturzunfälle. Da bei Restbeständen der in den Bodenbelägen eingebauten Fliesen hingegen mit einem μ von 0,51 ein deutlich höherer Wert gemessen wurde, mussten sich deren rutschhemmende Eigenschaften (insbesondere deren Oberflächenrauigkeit) nach dem Einbau wesentlich verschlechtert haben. Potenzielle Einflussfaktoren zu einer solchen Verschlechterung können sein: ■ Einsatz scheuernder Maschinen und / oder schleifender Reinigungsmittel (z. B. „Pads“) bei der Grundreinigung (verantwortlich: Ausführender) oder bei der Unterhaltsreinigung (verantwortlich: Betreiber der Anlage oder beauftragtes Reinigungsunternehmen) und ■ normaler Verschleiß durch Nutzung. In Anbetracht des sehr hohen Verschleißwiderstandes der in diesem Fall einge-


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setzten unglasierten, feinkeramischen Fliesen der Gruppe BI.a (sog. „Feinsteinzeug“), der relativ geringen Betriebsdauer seit Herstellung der Beläge, ihres vorzugsweisen Begehens ohne Schuhwerk und eines weitgehenden Fehlens verschleißfördernder Stoffe (z. B. Sand, Schmutz) konnte man nutzungsbedingten Verschleiß ausschließen, sodass als potenzielle Ursachen für den Rückgang der Rauigkeit der Oberflächen der Fliesen (und damit der Gleitreibungskoeffizienten) nur der Einsatz scheuernder Reinigungsmittel und / oder -maschinen im Zuge der Grundreinigung nach Fertigstellung der Beläge oder der Unterhaltsreinigung verblieb. Damit war zwar die Ursache der Sturzunfälle (Verlust der rutschhemmenden Eigenschaften der Beläge) hinreichend geklärt, nicht hingegen, wem die Verantwortung dafür zukam.

12/2013

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Da die „Nebenwirkungen“ einer fehlerhaften Reinigung rutschhemmender Beläge bekannt sind, dürfen nach GUV-I 85277) zur Reinigung grundsätzlich keine Mittel eingesetzt werden, welche die Rutschhemmung beeinträchtigen könnten (z. B. „scheuernde“ oder auch „filmbildende“ Mittel). So hat sich beispielsweise bei früheren Laboruntersuchungen des Verfassers gezeigt, dass bereits die einmalige Maschinen-Reinigung eines Prüfbelages unter Verwendung „schwarzer“ Pads seine Rutschhemmung durch Glättung der Oberfläche um eine Bewertungsgruppe abzusenken vermag, d. h. also z. B. von B nach A.

Im vorliegenden Fall fehlte jedoch auch der Nachweis, dass die eingesetzten unglasierten Fliesen des Formats 30 x 60 cm zum Einbauzeitpunkt – der mündlichen Zusicherung des Herstellers entsprechend – tatsächlich über die für nassbelastete Bereiche nach GUV-I 85277) geforderte Bewertungsgruppe B (Messung nach DIN 51 0972)) verfügten, da kein Prüfzeugnis einer amtlichen Prüfeinrichtung hierüber vorgelegt wurde. Die an (Rückstell-)Fliesen gemessenen μ-Werte ließen – wie bereits beschrieben – zwar mit einem Wert > 45 (Abbildung 5) ein ausreichendes Rutschhemmungspotenzial erkennen, ließen jedoch keine Rückschlüsse auf die Bewertungsgruppe der Rutschhemmung zu. Bei einer ergänzenden Untersuchung der Rückstellproben nach DIN 51 0972) ergab sich mit einem Neigungswinkel von 19° eine „schwache“ Gruppe B.

Die angabegemäß eingesetzte Maschine (Einscheiben-Bürstenmaschine mit Bürste, Abbildung 3) und die verwendeten Reinigungsmittel (saure und alkalische Reiniger ohne scheuernde Zusätze nach „Liste RK“12)) waren hingegen in dieser Hinsicht unschädlich, sodass man sie Auf Grund der Untersuchungen und als Verursacher ausschließen konnte. Messungen verfügten die keramischen


Planung · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 12/2013 762

recht häufig erforderliche Reinigung der Beläge mit Reinigungsautomaten mit Nylon-Bürsten sowie unter Verwendung saurer und alkalischer Reinigungsmittel nach „Liste RK“12) im Wechsel erfolgt sei.

■ Abbildung 6: Rampe (Gefälle ca. 6 %) auf dem Beckenumgang

Bodenbeläge in den nassbelasteten Barfußbereichen nur noch über unzureichendes Rutschhemmungspotenzial, sodass akute Sturzgefahr bestand. Deshalb waren Maßnahmen zur Verbesserung geboten. Dazu wurde eine chemische Nachbehandlung nach Merkblatt M 99) der Berufsgenossenschaft für den Einzelhandel (BGE) vorgeschlagen und durch einen beauftragten Dienstleister durchgeführt. Bei dieser chemischen Nachbehandlung wird die Oberfläche der keramischen Fliesen oder Platten gezielt und kontrolliert mithilfe flusssäurehaltiger Mittel angegriffen und dadurch aufgeraut. Da dabei die Gefahr sichtbarer Farbveränderungen oder bei Fehlanwendungen auch irreversibler Zerstörungen der Oberflächen besteht, sind Vorversuche dringend zu empfehlen. Der Erfolg der Nachbehandlung lässt sich durch Vorher-/Nachher-Messungen der Gleitreibungskoeffizienten μ relativ einfach überprüfen und dokumentieren. Rutschhemmung und Gefälle Fall 2 In einem öffentlichen Solebad waren auf den Beckenumgängen, auf einem um 30 cm erhöhten Podest und einer dazwischen angeordneten, mit Rollstuhl befahrbaren Rampe (Abbildung 6) glasierte, feinkeramische Fliesen nach DIN

Einflussfaktoren und Schadens-/Mangelursachen Auf Grund der Messungen an den Belägen ergab sich ein Gleitreibungskoeffizient μ von im Mittel = 0,47, was nach den Richtwerten der BGI/GUV (Abbildung 5) ohne weitere ungünstige Einflüsse (z. B. stärkeres Gefälle) noch als sicher zu bewerten war. Der an Rückstellfliesen gemessene Gleitreibungskoeffizient μ = 0,87 ließ darauf schließen, dass sich die Oberfläche der Fliesen nach ihrem Einbau durch „Glättung“ erheblich verändert, ihre rutschhemmenden Eigenschaften sich damit verschlechtert haben mussten.

EN 14 4111) im Format 144 x 144 x 6 mm mit mikrorauer Oberfläche verlegt. Die Rampe verfügte über ein Gefälle von ca. 6 %, der Bodenbelag des Beckenumgangs im Bereich eines Bodenablaufs lagebedingt über ein Gefälle von Konkrete Anhaltspunkte für eine feh3,5 cm / 50 cm, entsprechend 7 %. lerhafte Reinigung unter Verwendung Einem Prüfzeugnis zur Folge entsprachen scheuernder Mittel als potenzielle Urdie Fliesen der Bewertungsgruppe B und sache der Veränderungen der rutschdamit den Forderungen der GUV-I 85277) hemmenden Eigenschaften der Beläge (bzw. der früheren GUV 26.17). Kurz gab es nicht, obwohl das Ausmaß der nach Inbetriebnahme und in der Folge Oberflächenveränderung der Fliesen auf kam es auf der Rampe und im Bereich solche Einflüsse hindeutete (siehe Ausdes Bodenablaufs zu Sturzunfällen, de- führungen zu Fall 1). Jedoch auch bei – auf Grund des phosphat- und sulfatren Ursachen zu untersuchen waren. haltigen Thermalwassers – häufig erforBei Messung der Gleitreibungskoeffi- derlicher fachgerechter Reinigung dürfte zienten μ nach DIN 51 1313) an den diese zu einer allmählichen Glättung Bodenbelägen mit Hilfe eines Gleitrei- beigetragen haben. Ein Verschulden an bungsmessgerätes (GMG 20011)) (siehe der Verschlechterung der RutschhemAbbildung 2) wurden Werte μ = 0,47 mung war jedoch auch in diesem Fall ermittelt. Deutlich fühlbare Unterschie- nicht eindeutig festzustellen. de zwischen der Rauigkeit der Beläge und derjenigen von Rückstellproben der Erheblich zum Unfallgeschehen beigeFliesen ließen jedoch auch in diesem tragen hatten jedoch die an den UnfallFall auf deren Veränderungen schließen. schwerpunkten „Rampe“ und Umfeld der Eine daraufhin veranlasste Vergleichs- Abläufe vorhandenen Belagsgefälle von messung an einem aus Rückstellfliesen 6 bis 7 %. hergestellten Prüfbelag ergab ein μ von Gemäß den „Allgemein anerkannten Re0,87 (> μ = 0,47). geln der Technik“4) 5) und gemäß GUVZur Frage der Reinigung wurde er- I 85277) ist die Anordnung von Gefälklärt, dass die auf Grund der Bade- len in nassbelasteten Bereichen erforwasserbeschaffenheit (Thermalwasser) derlich. Nach den KOK-Richtlinien für


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■ Abbildung 7: Unterschiedlich stark verschmutzte, rutschhemmende, glasierte Fliesen der Bodenbeläge

■ Abbildung 8: Wie vor, Ausschnitt

■ Abbildung 9: Spuren verschütteten Reinigungskonzentrates

den Bäderbau4), Ziffer 34.33.10, sollte das Gefälle bei rutschhemmenden Bodenbelägen auf Beckenumgängen und angrenzenden Bereichen mindestens 2 % betragen (ohne Begrenzung nach oben). Eingehender geregelt wurde dies in der DGfdB-Richtlinie R 25.075), die auf Anregung des Verfassers nach den Erfahrungen mit diesem Fall erarbeitet wurde. Darin wird empfohlen, Gefälle von > 5 % zu vermeiden oder – falls dies nicht möglich ist – durch einen entsprechenden Sicherheitszuschlag zur Rutschhemmung der eingesetzten Belagsstoffe zu berücksichtigen (z. B. durch Einsatz von Produkten einer höheren Bewertungsgruppe, d. h. in diesem Fall der Bewertungsgruppe C statt B). Den Untersuchungen zur Folge wiesen die Beläge auf der Gesamtfläche eine gegenüber dem ursprünglichen Zustand stark reduzierte Rutschhemmung auf, die in Verbindung mit negativen Einflüssen in Teilbereichen (hier: stärkere Gefälle auf der Rampe und im Bereich von Abläufen) akute und anhaltende Sturzgefahr zur Folge hatte. Es bestand damit kurzfristiger Handlungsbedarf. Es wurde eine chemische Nachbehandlung nach BGE-Merkblatt M 99) vorgeschlagen und durchgeführt (Beschreibung: siehe Fall 1). Rutschhemmung und Reinigung Fall 3 Die beanstandeten, rutschhemmenden keramischen Bodenbeläge befanden sich in einer großen Zahl von Nasszellen einer Senioren-Wohnanlage. Diese Zellen verfügten über eine integrierte, barrierefreie Dusche und hatten Abmessungen von ca. 1,9 x 2,6 m; die Bodenbeläge bestanden aus feinrauglasierten keramischen Fliesen nach DIN EN 14 4111), Klasse BI.a (Wasseraufnahme ≤ 0,5 %), Format 10 x 10 cm (96 x 96 mm). Den Prüfzeugnissen amtlich anerkannter Materialprüfanstalten zur Folge verfügten die Fliesen über die Bewertungsgruppe B nach GUV-I 85277), Gruppe R 10 nach BGR 1818) (für das Begehen mit Schuhwerk) und eine chemische Beständig-


Planung · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 12/2013 764

■ Abbildung 10: Detail der Fliesenoberflächen mit unterschiedlichem Grad der Zerstörung der Glasur

keit der Klasse AA. Begangen wurden die Bodenbeläge der Nutzung entsprechend sowohl barfuß (vorzugsweise in der barrierefreien Dusche) als auch mit Schuhwerk. Einige Zeit nach Inbetriebnahme der Anlage wurde die schlechte Reinigungsfähigkeit der keramischen Fliesen beanstandet. Bei einer Ortsbesichtigung konnten folgende Feststellungen getroffen werden: ■ Die Bodenbeläge waren in allen Nasszellen (scheinbar) mehr oder weniger stark verschmutzt (Abbildungen 7 und 8). Die Verschmutzung erschien als Grauschleier tendenziell dort am stärksten, wo von starker Begehungsfrequenz ausgegangen werden konnte (Mittelbereich sowie Fläche vor Waschtisch und WC), während nicht begangene Bereiche entlang der Wände und unter den Sanitärteilen heller bzw. weniger verschmutzt erschienen. ■ Verschiedentlich waren braune oder schwarze Striche als Kunststoff- und Gummi-Abrieb von Gehhilfen oder Schuhsohlen vorhanden, die jedoch gemessen am Ausmaß der übrigen Verschmutzungen weniger ins Gewicht fielen. ■ Konturierte Schmutzkonzentrationen waren in einer größeren Anzahl von Räumen feststellbar, die nach Augenschein den Ein-

■ Abbildung 11: Wie vor, Oberfläche entnommener Fliesen

druck erweckten, als ob ein Flüssigkeitsstrahl (Reinigungskonzentrat) auf den Belägen aufgebracht worden sei (Abbildung 9). Auf Nachfrage wurde erklärt, dass die Reinigung der Beläge durch ein vom Anlagenbetreiber beauftragtes Reinigungsunternehmen unter Verwendung diverser saurer und alkalischer Reinigungsmittel (darunter gemäß eigener Feststellung auch ein scheuerndes, stark saures Reinigungskonzentrat) erfolgte. Bei einem während der Ortsbesichtigung veranlassten Reinigungsversuch durch eine Mitarbeiterin des betreffenden Unternehmens gelang es dieser nicht, den Belag einer Raumeinheit in der zur Verfügung stehenden, relativ kurz bemessenen Zeit in einen sauberen Zustand zu versetzen. Ferner wurde hinsichtlich der Vorgehensweise beobachtet, dass das verwendete, stark saure Reinigungskonzentrat unverdünnt aus einer Kunststoffflasche auf den Belag aufgespritzt und dann erst unter Hinzugabe von Wasser verdünnt und mit einem Schrubber verteilt wurde.

der keramischen Fliesen durch Einflüsse aus der Reinigung hin. Zu deren Entstehung kamen zwei potenzielle Ursachen in Betracht, und zwar eine ■ zu geringe chemische Beständigkeit bzw. Beständigkeit der rutschhemmenden, rauen Glasur der Fliesen gegen Fleckenbildner, ■ fehlerhafte Reinigung. Eine Rasterelektronen- (REM) und optisch-mikroskopisch vergleichende Untersuchung von Rückstell- und vor Ort aus den Belägen entnommenen Fliesen (Abbildungen 10 und 11) ließ erkennen, dass die Oberflächen der Rückstellproben noch scharfe Strukturen zeigten, während diese bei den (scheinbar) verschmutzten Oberflächen in Folge eines Abtrags im mikroskopischen Bereich unübersehbar abgenommen hatten, d. h. geglättet waren. Ferner waren bei der REM-Untersuchung der Oberfläche aus dem Belag entnommener Proben (Abbildung 11) im Vergleich zu Rückstellproben zu Eisen und Chlor gehörende Spektrallinien als Rückstände von Reinigungsmitteln feststellbar, die – wie bei der Ortsbesichtigung beobachtet – auf einen Einsatz konzentrierter säurehaltiger Reinigungsmittel als Ursache des Oberflächenabtrags hindeuteten.

Einflussfaktoren und Schadens-/Mangelursachen Das Erscheinungsbild der Verschmutzung der Fliesenoberflächen (insbesondere Abbildungen 8 und 9) deutete auf Der pH-Wert des in unserem Beisein Zerstörungen oder Veränderungen der eingesetzten Reinigungsmittelkonzenrutschhemmenden (rauen) Oberfläche trats lag bei 0,5 - 1,0 (d. h. gemäß Ab-


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■ Abbildung 12: pH-Werte nach Reinigungsmittel-Gruppen; Quelle: DGfdB R 94.046) (Ausgabe Januar 1993)

wendung eines stark sauren Reinigungsmittels zurückzuführen. Verantwortlich war das beauftragte Reinigungsunternehmen. Dennoch gibt dieser Fall in Anbetracht der vorgesehenen Nutzung der Beläge mit einem Begehen sowohl barfuß als auch mit Schuhwerk (wie beispielsweise auch in Umkleidebereichen von Bädern) Anlass zu ergänzenden Anmerkungen zur Auswahl der Fliesen und zur Reinigung der Beläge.

bildung 12 „stark sauer“). Vom Hersteller wurde hingegen eine Anwendungskonzentration von 0,25 % empfohlen, was einem pH-Wert von etwa 3,4 (d. h. nach Abbildung 12 „schwach sauer“) entsprochen hätte. In konzentrierter Anwendung vermögen saure Reiniger keramische (insbesondere glasierte) Oberflächen selbst bei Begrenzung der Einwirkungsdauer anzugreifen und bei häufigem Einsatz zu zerstören.

Regel auch nicht voraussetzen können. Deshalb gilt bei der Reinigung grundsätzlich, dass die Reinigungsmittel vor ihrem Aufbringen auf die Beläge in die Anwendungskonzentration zu versetzen sind. Zur Untersuchung der „Beständigkeit gegen Fleckenbildner“ (Durchführung nach EN ISO 10 545, Teil 14) wurden die Rückstellproben auf ihrer Oberfläche mit diversen, stark färbenden Prüfflüssigkeiten beaufschlagt und anschließend mit Wasser unter Verwendung definierter Reinigungsmittel entfernt. Die Proben ließen sich leicht reinigen und entsprachen den Anforderungen.

Zwecks Feststellung einer potenziellen Mitwirkung der Fliesen am Zustandekommen der Schäden wurden Rückstellproben der Originallieferung der Fliesen einer Bestätigungsprüfung der beiden in diesem Zusammenhang relevanten Eigenschaften „chemische Bestän- Die eingebauten Fliesen entsprachen dadigkeit“ und „Beständigkeit gegen Fle- mit den Anforderungen der Produktckenbildner“ unterzogen. norm DIN EN 14 4111), der höchstmöglichen Klasse der chemischen BeständigHinsichtlich chemischer Beständigkeit keit AA, waren im Ursprungszustand (Durchführung nach EN ISO 10 545, nicht anfällig gegen Fleckenbildner und Teil 13) bestätigte sich die vom Her- verfügten über eine geschlossene Obersteller durch Prüfzeugnis zugesicherte fläche ohne offene Poren. Sie entspraBeständigkeitsklasse AA. Dazu ist an- chen demnach den durch Prüfzeugniszumerken, dass glasierte keramische Flie- se belegten Zusicherungen des Herstelsen oder Platten nach DIN EN 14 4111) lers und waren daher als Material grundnur über eine eingeschränkte chemische sätzlich nicht zu bemängeln. Beständigkeit verfügen, die (anders als bei unglasierten Fliesen) maximal der Die an vielen der Beläge feststellbaren Klasse AA entsprechen kann (also wie konturierten und flächigen Verschmutvom Hersteller zugesichert). Eine höhe- zungen (Zerstörungen) der glasierten re Beständigkeit wird man deshalb in der Fliesenoberflächen waren auf Fehlan-

Für derartig gemischt genutzte Beläge fordern die Unfallverhütungsvorschriften GUV-I 85277) sowohl die Bewertungsgruppe der Rutschhemmung A, B und C (barfuß) als auch nach BGR 1818) die Gruppe R 9 oder R 10 (mit Schuhwerk begangen); d. h. die Baumusterprüfung der Belagsstoffe muss für beide Gruppen erbracht worden sein. Bei glasierten Fliesen mittlerer oder größerer Formate (ab etwa 5 x 5 cm) werden diese Bewertungsgruppen immer durch eine feinraue Glasur erreicht, unter der zwangsläufig die Reinigungsfreundlichkeit leidet. So sind beispielsweise in den überwiegend mit Schuhwerk begangenen Flächen auch Abriebspuren von Schuhsohlen, Gehhilfen und Rollstühlen (wie im vorliegenden Fall) praktisch unvermeidlich. Unglasierte Fliesen höherer Bewertungsgruppen, deren rutschhemmende Eigenschaften über leicht profilierte (geriffelte, strukturierte) Oberflächen erzielt werden, verhalten sich hinsichtlich ihrer Reinigungsfähigkeit in Bereichen, die verstärkt mit Schuhwerk begangen werden, besser. Zur Reinigung keramischer Bodenbeläge in Schwimmbädern sollten generell Mittel eingesetzt werden, die der „Liste RK“12) entsprechen. Dies gilt auch für vergleichbar genutzte Beläge, wie z. B. die in Nasszellen (wie im vorliegenden Fall) und schließt flusssäurehaltige Reiniger von der Verwendung aus, da diese Reiniger keramische Oberflächen selbst


Planung · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 12/2013 766

bei einmaliger Anwendung und starker Verdünnung unweigerlich angreifen und zerstören. So wird auch die im Merkblatt M 99) beschriebene Verbesserung der Rutschhemmung durch eine gezielte Aufrauung der Oberflächen durch Einsatz flusssäurehaltiger Mittel (und damit durch einen kontrollierten chemischen Angriff) erreicht. Im vorliegenden Fall wurden zur Reinigung der Beläge in den Nasszellen vorzugsweise (stark) saure Reinigungsmittel eingesetzt. In Anbetracht der im vorliegenden Fall in Nasszellen von Wohneinheiten üblichen Nutzung der Beläge war jedoch vorzugsweise mit Verschmutzungen, wie z. B. Kosmetika, Körperfette, Fett- und Schmutzablagerungen sowie Staub, zu rechnen, deren Beseitigung bei der Unterhaltsreinigung nach DGfdB R 94.046) eher den Einsatz schwach alkalischer (pH > 8 ≤ 10,50) oder neutraler Reiniger (pH > 6 ≤ 8) und – wenn überhaupt – seltener „schwach saurer“ Reiniger (d. h. mit einem pH-Wert von > 3 ≤ 6) erfordert. Letztere sind nur bei entsprechenden Verschmutzungen – z. B. bei noch vorhandenen bindemittelgebundenen Fugmörtel-Rückständen oder Kalk- oder Calciumcarbonat-Ablagerungen – zu rechtfertigen, da auch schwach saure Reiniger selbst bei fachgerechter Anzeige

Anwendung – d. h. mit Vornässen der ■ 6) DGfdB R 94.04, Hygiene, Reinigung und Desinfektion in Bädern (Januar Fugen – zementgebundene Verfugungen 1993; z. Zt. als Neufassung im Blauangreifen. druck vom Mai 2013)

■ 7) GUV-I 8527, Bodenbeläge für nass-

Die im vorliegenden Fall praktizierte belastete Barfußbereiche. Bundesverband der Unfallkassen – Fachgruppe und beobachtete konzentrierte Anwen„Bildungswesen“, Sachgebiet „Bäder“, dung „stark saurer“ Reiniger mit einem München pH-Wert 0,5 - 1,0 durch „Aufspritzen“ ■ 8) BGR 181, Fußböden in Arbeitsräumen auf die Belagsoberflächen war grob und Arbeitsbereichen mit Rutschgefehlerhaft und schädigte und zerstörte fahr. Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften, St. Augustin die Fliesenoberflächen innerhalb kür■ 9) Merkblatt M 9, Verbesserung der zester Zeit irreversibel. Deshalb kam Rutschhemmung von keramischen zur Behebung der Schäden nur eine und anderen mineralischen Bodenvöllige Erneuerung der betroffenen Bebelägen durch chemische Nachbeläge in Frage. handlung. Berufsgenossenschaft für den Einzelhandel (BGE)

Literaturverzeichnis

■ 1) DIN-EN 14 411, Keramische Fliesen

■ 2)

■ 3)

■ 4)

■ 5)

und Platten – Begriffe, Klassifizierung, Gütemerkmale und Kennzeichnung DIN 51 097, Prüfung von Bodenbelägen; Bestimmung der rutschhemmenden Eigenschaft; Nassbelastete Barfußbereiche; Begehungsverfahren – Schiefe Ebene DIN 51131, Prüfung von Bodenbelägen; Bestimmung der rutschhemmenden Eigenschaft; Verfahren zur Messung des Gleitreibungskoeffizienten KOK-Richtlinien für den Bäderbau. Koordinierungskreis Bäder (u. a. Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen) DGfdB R 25.07, Gefälleausbildung in Barfußbereichen von Schwimmbädern

■ 10) BGI/GUV-I 8687, Bewertung der Rutschgefahr unter Betriebsbedingungen. Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV) ■ 11) GTE, Mobiles Gleitmessgerät GMG 200 für Gleitreibungsmessungen gemäß DIN 51131 und DIN EN 13 893. GTE-Industrieelektronik, Viersen ■ 12) Liste geprüfter Reinigungsmittel für keramische Beläge in Schwimmbädern (Liste RK). Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB) ■ 13) Marx, Hans Günter, und Himburg, Stefan, Schäden an Belägen und Bekleidungen aus Keramik, Naturund Betonwerkstein. Fraunhofer IRB-Verlag, Stuttgart 2011


Folienbecken im Waldfreibad Pfullendorf Entscheidung für eine kostengünstige Lösung zur Sanierung der Schwimm- und Badebecken

Dipl.-Verww. (FH) Jörg-Arne Bias, Stadtwerke Pfullendorf, und Dipl.-Geogr. Stefan Blau, Antec, Planungsbüro für Abwassertechnik und Freibadsanierung, Koblenz

Die Stadt Pfullendorf im Landkreis Sigmaringen, Regierungsbezirk Tübingen, verfügt über ein erstmals im Jahr 1884 erwähntes Waldfreibad. Aufgrund des schlechten Zustands seiner Schwimmund Badebecken wurde von der Stadt seit mehreren Jahren die Sanierung des Freibades diskutiert. Die zunehmenden jährlichen Instandhaltungs- und Reparaturkosten sowie sehr hohe Wasserverluste machten eine grundlegende technische Erneuerung dringend notwendig. Darüber hinaus erschienen Maßnahmen zur optischen Aufwertung und Steigerung der Attraktivität im gesamten Bad mehr als sinnvoll. Das Waldfreibad Pfullendorf wurde am 31. Mai nach einer umfangreichen Sanierung der Schwimm- und Badebecken sowie der Außenanlagen wieder eröffnet.

Entscheidungswege und die realisier- Zur Klärung dieser Fragen wurden im ten Maßnahmen erläutert. Jahr 2011 im Rahmen einer Vorplanung durch das Koblenzer Planungsbüro Antec Untersuchte Sanierungsalternativen für die Beckensanierung zwei AlternaAusgehend von einer internen Projekt- tiven untersucht: bewertung lag das Augenmerk bei den ■ Alternative 1, Komplettsanierung Stadtwerken Pfullendorf zunächst auf der Becken: einer vollständigen Auskleidung der Bevollständige Erneuerung des Becken in Edelstahl. Dabei handelte es sich ckenkopfs mit Überlaufrinne inkl. im Einzelnen um ein Kombinationsbeder systembedingten Rohrleitungen cken, bestehend aus einem 50-m-Becken zur Einströmung des Reinwassers mit acht Bahnen und angegliedertem und zur Abführung des RohwasSprungbereich, einem Nichtschwimmersers aus den Becken, vollständige becken und einem Planschbecken. Auskleidung der Beckenwände und des Beckenbodens Da die Mängel in erster Linie am kera- ■ Alternative 2, Beckenkopfsanierung: mischen Beckenkopf festgestellt wurErneuerung des Beckenkopfs mit den und eine Sanierung der BeckenÜberlaufrinne und Rohwasserleitunwände und des Beckenbodens wegen gen, Auskleidung nur im oberen des überwiegend guten Zustands nicht Wandbereich zwingend erforderlich erschien, wurden Überlegungen zur Teilsanierung mit Beide Alternativen wurden in unterIn dem vorliegenden Artikel werden einer Beckenkopfsanierung angestellt. schiedlichen Materialien geprüft: die Hintergründe der Sanierung, die Gleichzeitig stellte sich die Frage nach einer alternativen Beckenauskleidung.

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Bäderbau

767 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Bäderbau · Sanierung


Sanierung · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 12/2013 768

■ Das Freibad vor der Sanierung; Foto: Stadtwerke Pfullendorf

■ Systeme aus Edelstahl, ■ Systeme mit einer Rinne aus Poly-

■ Errichtung eines neuen Schlamm-

wasserbehälters und Vergrößerung propylen oder Beton mit einer Ausdes bestehenden Schwallwasserkleidung aus Folie. behälters, ■ Erneuerung des Messwassersystems Die Untersuchung bestätigte, dass vor für das Badewasser, allem der keramische Beckenkopf als ab- ■ Sanierung der 1-m-Sprunganlage, gängig zu bezeichnen sowie eine Sa- ■ Erneuerung des Sprungturmgeländers. nierung der Schwimm- und Badebecken notwendig war. Gleichzeitig konnten durch Aspekte zur Beckenkopfsanierung die Vorplanung Wege zur Teilsanierung Die Beckenkopfsanierung ist eine Teilaufgezeigt werden. sanierung, bei der sich die Sanierungsmaßnahme auf den oberen Teil des BeÜber die notwendigen baulichen Maß- ckens beschränkt. Sie stellt besondere nahmen an den Becken hinaus wurde Anforderungen an die Planung und die im Zuge der Planungsarbeiten festge- Ausführung. Sie wird selten durchgestellt, dass auch einige technische Ein- führt, da einige Voraussetzungen erfüllt richtungen nicht mehr den behördlichen sein müssen: Vorgaben entsprachen bzw. den ordnungs- ■ Die vorhandenen Probleme müssen durch die Sanierung des Beckengemäßen Betrieb des Freibads erschwerkopfs weitgehend und nachhaltig ten. Daher wurde zusätzlich zur Sanierung gelöst werden. der Schwimm- und Badebecken die Ausführung folgender Maßnahmen vorge- ■ Die weitestgehende Dichtigkeit des Beckens unterhalb des Beckenkopfs schlagen: ■ Erneuerung des kompletten Abwasmuss gegeben sein. sersystems für das Freibad, ■ Die Reinwasserleitungen sollten langfristig erhalten werden können.

Bei der Beckenkopfsanierung handelt es sich um eine Sonderlösung, die nur von im Bäderbau erfahrenen Fachfirmen durchgeführt werden sollte. Die Besonderheit dieser Teillösung liegt in der Herstellung einer nachhaltigen Abdichtung zwischen dem neuen Beckenkopf und der als wasserdicht angenommenen Bestandswand. Die Fachfirmen verfügen, unabhängig vom eingesetzten Werkstoff, jeweils über eigene Systeme, die an Material, Form und Befestigungsart des Rinnensystems angepasst sind. Die Beckenkopfsanierung ist trotz der beschriebenen Besonderheiten eine nachhaltige und gangbare Teilsanierung der Becken. Im Rahmen der Vorplanung konnte festgestellt werden, dass für das Waldfreibad Pfullendorf die funktionssichere Umsetzung einer Beckenkopfsanierung möglich ist und die aktuell drängenden Probleme (Undichtigkeit, Verletzungsgefahr, Erscheinungsbild) gelöst werden können.


769 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Bäderbau · Sanierung

■ Trennschnitt des alten Beckenkopfes; Fotos (ohne weitere Quellenangabe): Antec, Koblenz

■ Setzen der Rinne

■ Vorbereitung der Bodendüsen

■ Befestigung der Wandschienen

■ Befestigung der Folie an die Beckenwand

■ Abdichten der Rinne


Sanierung · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 12/2013 770

■ Ausarbeiten der Stehstufe

Aspekte zur Materialentscheidung Sowohl die Beckenauskleidung mit Folie als auch die Auskleidung in Edelstahl entsprechen dem Stand der Technik und werden bei der Sanierung von Freibädern zur Zufriedenheit der Betreiber realisiert. Die Ansätze unterscheiden sich jedoch nicht nur bei der Verwendung des Werkstoffs zur Herstellung der Rinne und der Beckenauskleidung, sondern auch grundsätzlich in der Art der Zuführung und Ableitung des Badewassers. Bei einem Folienbecken muss für das Reinwasser ein verzweigtes Rohrleitungssystem am Beckenboden oder entlang der Beckenmauern hergestellt werden, während bei den Edelstahlbecken eine solche Verteilung bereits im System vorgesehen ist. Für die Ableitung des Rohwassers aus dem Becken verwenden die Edelstahlsysteme in der Regel tiefe Transportrinnen, über die das gesamte Wasser bis zu wenigen Abläufen fließt, wo Anzeige

■ Verlegen der Folienauskleidung

es in die geschlossenen Rohrleitungen gemäßer Ausführung der Werkstoff Edelabgeführt wird. stahl nahezu unbegrenzt haltbar. Im Gegensatz zu den Edelstahlsystemen werden bei Rinnen aus anderen Werkstoffen meist flache Rinnen eingesetzt, die nicht dazu geeignet sind, größere Wassermengen zu transportieren. Daher müssen in kurzen Abständen Abläufe an die Rinne angeschlossen werden, die an eine entlang des Beckens verlaufende Sammelleitung geführt werden.

Neben den monetären Argumenten müssen bei der Materialentscheidung auch weiche Faktoren, wie Optik, Bauzeit, Aufwand für Planung und Bauüberwachung, langfristige Badentwicklung, Vandalismusgefahr, Ausrichtung des Bads etc. einbezogen werden. Im Rahmen der Vorplanung für die Sanierung des Waldfreibads Pfullendorf wurden diese Aspekte beleuchtet und ausführlich disIn der Regel sind die Herstellungskos- kutiert. ten für die Folienauskleidung trotz der deutlich aufwendigeren Tief- und Rohr- Sanierungskonzept für das leitungsbauarbeiten kostengünstiger als Waldfreibad Pfullendorf die Edelstahlausführung. Für eine mo- Entscheidungshintergrund netäre Bewertung der beiden Sanie- Aufgrund der Ergebnisse der Vorplanung rungsalternativen ist jedoch auch die beschlossen die Stadtwerke, abweichend unterschiedliche Haltbarkeit der Mate- von den ursprünglichen Überlegungen rialien zu berücksichtigen. Während bei zur Komplettsanierung in Edelstahl, eieiner Folienauskleidung nach spätestens ne Sanierung der Becken als Becken30 Jahren eine Erneuerung der Aus- kopfsanierung mit einer Folienlösung. kleidung anzunehmen ist, ist bei sach- Die vorgeschlagenen technischen Ergän-


771 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Bäderbau · Sanierung

■ Gegenüberstellung vor (links) und nach der Sanierung

■ Überdachter Bereich vor den Umkleiden

■ Zugang von der Badeplatte zum Umkleidebereich

■ Spielplatz


Sanierung · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 12/2013 772

■ Gegenüberstellung vor (links) und nach der Sanierung

■ Planschbecken

■ Planschbecken nach Südost

■ Eingang und Kiosk


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zungen sollten im Rahmen der Becken- ■ Errichtung einer zusätzlichen Dusanierung mit ausgeführt werden. sche auf der Badeplatte nahe der Einstiegstreppe, Hintergrund der Entscheidung für die ■ Verwendung eines hochwertigen, kostengünstige Sanierungsalternative war großformatigen Pflasters für den die Zielvorgabe, das Freibad im RahBeckenumgang, men der technisch notwendigen Sanie- ■ Herstellung von Sitznischen und rung für die Badbesucher deutlich atdeutliche Erhöhung der Anzahl von traktiver zu gestalten. Daher lag der Sitzmöglichkeiten, Schwerpunkt bei der Entscheidungsfin- ■ Aufbau von Liegepodesten im Bedung deutlich stärker auf Maßnahmen ckenumgang, zur Gestaltung der Außenanlagen und ■ Ersatz der dornigen Berberitze durch der Herstellung eines attraktiveren Aneine Hainbuchenhecke, gebots als auf der Umsetzung einer ■ Anpflanzung von Bäumen und Gehochwertigen Beckenauskleidung. hölzen im Beckenumgang, ■ Anlage von Pflanzbeeten mit StauIm Folgenden wurde, neben der Entden und Gräsern. scheidung zur technisch notwendigen Teilsanierung der Becken, die Umset- Planschbecken und zung folgender Inhalte beschlossen: Eltern-Kind-Bereich ■ ansprechende und badegastfreund- Das Waldfreibad Pfullendorf war bis liche Neugestaltung der Badeplatte, zum Umbau nur wenig auf Familien ■ Errichtung eines attraktiven Eltern- mit Kleinkindern ausgerichtet. Das alte Kind-Bereichs mit neuem Plansch- Planschbecken bestand nur aus einem becken sowie Sandspiel- und Becken und lag unmittelbar am NichtMatschplatz, schwimmerbecken, sodass das Becken ■ vollständige Erneuerung des Einnur von einer Seite her begangen wergangsbereichs. den konnten. Die Wassertiefe betrug bis zu 45 cm, wobei an der tiefsten Stelle Gestaltungskonzept kein Aufenthalt der Begleitpersonen Beckenumgang möglich war. Diese Situation sollte Im Rahmen der Beckensanierung war grundsätzlich geändert werden. Es wurnicht nur die notwendige Erneuerung de festgelegt, dass das Planschbecken der Belagsflächen vorgesehen, sondern als separate Einheit deutlich vom es war gewünscht, unter sinnvoller Be- Nichtschwimmerbecken abgerückt wird. rücksichtigung des Bestands die Außen- Unterschiedliche Wassertiefen, Wasseranlagen vollständig neu zu gestalten. Das spielgeräte und Sonnensegel waren als gesamte Erscheinungsbild sollte aufgewer- Ausstattungsmerkmale vorzusehen. tet werden, und dem Badegast sollte auch außerhalb der Becken ein attraktiver Auf- Ausgangspunkt der Überlegungen war enthaltsbereich geboten werden. zunächst die Form eines Ammoniten (Kopffüßler mit einer spiralenförmig Diese Zielvorgabe sollte durch folgen- aufgerollten Schalenform; Anmerkung de Maßnahmen erreicht werden: der Redaktion). In Zusammenarbeit mit ■ Herstellung eines neuen, komdem Hersteller konnte jedoch schnell fortablen Treppeneinstiegs in das herausgearbeitet werden, dass mit einer Schwimmerbecken, anderen Form einfacher und kosten■ Errichtung einer neuen, erhöhten günstiger eine hohe Attraktivität erreicht Badeaufsicht am Beckenumgang, werden könnte. Das daraufhin entwi■ Ersatz der alten Durchschreiteckelte „Burg“-Thema ermöglichte die Anbecken durch kleinere Becken, lage eines gegliederten, mehrteiligen ■ Herstellung von zwei neuen ZuPlanschbeckens mit einem hohen Spielgängen zur Badeplatte, wert. Die Burganlage ist mit einer 1,50 m


Sanierung · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 12/2013 774

hohen Turmrutsche, einer Rampe, einer Breitrutsche und zwei Wasserkanonen ausgestattet. Ein großes, variables Sonnensegel rundet das Angebot ab. Über Natursteinblöcke wird das Gestaltungsthema in den Beckenumgang weitergeführt und bietet gleichzeitig Sitzgelegenheiten für die Eltern. Ebenso wie das ehemalige Planschbecken war die Ausstattung des kleinen Spielplatzes, bestehend aus einem Spielschiff, einem alten Klettergerüst und drei Federtieren, veraltet und wenig attraktiv. Bereits in der Vorplanung wurde festgelegt, dass der Spielbereich deutlich vergrößert und als Sandplatz mit Wasserspielbereich hergestellt werden sollte. Ausgehend vom bestehenden Spielschiff wurde zur Gestaltung und Auswahl der neuen Spielgeräte das Thema „Piraten“ vorgegeben. Auf einer Fläche von ca. 300 m2 wurde gemeinsam mit dem Hersteller eine Kombination von Anzeige

Spiel- und Klettergeräten entwickelt, deren zentrales Element die Matschanlage mit einer Schwengelpumpe ist. Über eine separate Außendusche in Holzoptik besteht die Möglichkeit, sich auch außerhalb der Badeplatte vom Sand zu säubern.

Stil der 1980er Jahre war sowohl bzgl. der Farbauswahl als auch hinsichtlich des Zustands veraltet.

Daher wurde bereits während der Vorplanungsphase der Wunsch nach einer umfassenden Erneuerung des gesamten Eingangsbereichs geäußert. Aus BudgetEingangsbereich gründen wurden die bestehenden VorDer gesamte Bereich zwischen Eingang schläge jedoch zunächst zurückgestellt. und Badeplatte war vor der Sanierung wenig ansprechend. Die befestigten Flä- Als nach weitgehender Fertigstellung chen im Eingangsbereich und vor den der Tiefbauarbeiten deutlich wurde, dass Gebäuden bestanden aus großen Beton- trotz unerwartet aufgetretener Probleplatten, deren Fugen zu großen Teilen me bei der Bauausführung der in der ausgebrochen bzw. erkennbar saniert wa- Vorplanung kalkulierte Kostenrahmen ren. Im überdachten Bereich vor dem eingehalten werden konnte, wurden AnFunktionsgebäude waren Umkleideka- fang 2013 Maßnahmenpakete zur Umbinen so ungünstig aufgebaut, dass ein gestaltung des Bereichs zwischen Einfreier Zugang zu den einzelnen Räu- gang und Badeplatte beschlossen: men nicht möglich war. Eine Überwa- ■ Wege und Plätze: Entfernung der chung der Umkleidebereiche durch das Betonplatten und Herstellung eines Betriebspersonal war nicht möglich. Der neuen Pflasterbelags, Verkleinerung farbenfrohe Anstrich der Gebäude im und Gliederung der Pflasterflächen, Anzeige


775 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Bäderbau · Sanierung

■ ■

Herstellung einer Natursteinmauer vom Eingang bis zur Veranda, Neubau eines Boden-Schachs, Grünanlagen: Anlage von Beeten, Pflanzung von Bäumen und Gehölzen, überdachter Bereich vor dem Umkleidegebäude: Teileinfassung des Vorplatzes durch neue Mauern, Verlegung eines neuen, ansprechenden Plattenbelags, Herstellung eines barrierefreien Zugangs zu den Umkleideräumen, Neuanordnung der Umkleidekabinen, Gastronomie: Vergrößerung des Aufenthaltsbereichs, Erneuerung der Pflasterflächen, Eingrünung der Sitzbereiche, neue und einheitliche Biergartenmöbel, Beschattung durch neue und einheitliche Sonnenschirme sowie durch eine Markise, Farbgebung: Anstrich von Fassaden, Türen, Fenstern und Ausstattungselementen konsequent in Weiß und Anthrazit, Beach-Tischtennis: Rückbau eines bis dahin ungenutzten Bereichs und Befüllung mit Spielsand, Verlagerung der bestehenden Tischtennisplatten in den neu angelegten Sandplatz, Herstellung von Sitzplätzen, Neubau eines Zauns und Eingrünung der Spielfläche.

Wechsel von der Beckenkopfsanierung zur Vollauskleidung Im Laufe der Ausführungsplanung konnte – als Erweiterung der geplanten Beckenkopfsanierung – eine Möglichkeit zur kostengünstigen Vollauskleidung der Becken entwickelt werden. Dieser Ansatz sah vor, an die vorhandenen Einströmdüsen einen Flansch anzubringen, an den die Folie befestigt werden konnte. Diese Möglichkeit konnte nach Leerung, Freilegung und Teilabbruch der Becken in Absprache mit den beteiligten Firmen weiterverfolgt werden. Bei der Freilegung der Düsen zeigte sich tatsächlich, dass mit einfachen Mitteln eine nachhaltige Anbindung der Folie hergestellt werden konnte.

■ Die Sanierung der Badebecken …

■ … und der Sprunganlage …

■ … sowie die neue Einstiegstreppe


Sanierung · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 12/2013 776

Infokasten Historie des Waldfreibads Pfullendorf ■ 1884: erstmalige Erwähnung als Waldfreibad, Teichanlage mit Infrastruktur ■ 1935: Umbau zum Franz-Josefs-Bad, Abdeckung des Bodens mit Friedhofsplatten und Abdichtung mit Teer ■ 1963: Umfangreiche Beckensanierung, Herstellung der Betonbecken und Installation einer Badewasseraufbereitung ■ 1985: Sanierung des Beckenkopfs und der Beckenhydraulik, Erneuerung der Wasseraufbereitungstechnik ■ Reger Betrieb im „neuen” Freibad – im Planschbecken, …

geführten Druckprüfungen wiesen die absolute Dichtigkeit des Reinwassersystems nach. Da die Kostenermittlung nur geringe Mehraufwendungen aufzeigte, wurde das Konzept der Beckenkopfsanierung zu Gunsten einer Vollauskleidung aufgegeben. Durch die enge Abstimmung zwischen Auftraggeber, Planer und ausführenden Firmen konnte somit noch während der Bauausführung ein wesentlicher Teil des Sanierungskonzepts geändert werden.

Zusammenfassung und Bewertung

■ … auf dem Matschplatz …

Die Stadtwerke Pfullendorf haben während des gesamten Projekts auf eine zeitnahe Vorbereitung und Beauftragung der nächsten Projektphasen geachtet. Dadurch stand für alle Planungs- und Ausführungsschritte immer ausreichend Zeit zur Verfügung. Vor allem vor dem Hintergrund der zahlreichen Gestaltungsfragen war dies eine Voraussetzung, um zusätzlich zur Sanierung der Schwimm- und Badebecken Ideen wie Planschbecken, Spielplatz sowie Gestaltung der Außenanlagen und des Eingangsbereichs entwickeln, planen und abstimmen zu können.

■ … und im Kombibecken

Zentraler Punkt bei der Entscheidungsfindung war die Wahl zwischen den Auskleidungsvarianten Edelstahl oder Folie. Während eine Entscheidung für Edelstahl aufgrund der bekannten und offensichtlichen Qualitäten meist ohne Widerspruch befürwortet werden kann, ist die Entscheidung für eine Folienauskleidung wegen der Unsicherheiten bzgl. der Materialeigenschaften umfangreicher vorzubereiten und zu diskutieren. Ob der Vorteil einer nachhaltigen und ggf. langfristig wirtschaftlicheren Edelstahlauskleidung das entscheidende Kriterium ist, oder ob der günstigeren Folienauskleidung der Vorzug zu geben ist, kann nur projektspezifisch beurteilt werden.

Bestätigt wurde das Konzept jedoch erst im Frühjahr, nachdem die Witterung eine abschließende Prüfung der Reinwasserleitungen ermöglichte. Die freigelegten Reinwasserleitungen zeigten eine durchgehend gute Qualität; die durch-

Auch wenn die Vorteile der Edelstahlauskleidung auf der Hand liegen, muss hervorgehoben werden, dass die Folienauskleidung eine seit Jahren erprobte, optisch ansprechende und in vielen Bädern zur Zufriedenheit von Betreibern und Bade-


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gästen eingesetzte Beckenauskleidung ist. Eine grundsätzliche Bevorzugung oder gar Beschränkung auf eine Edelstahlauskleidung erscheint bei einer Freibadsanierung nicht gerechtfertigt. Im Fall des Freibads Pfullendorf war für den Wechsel von der Beckenkopfsanierung hin zur Vollauskleidung die Flexibilität der Folienauskleidung sicherlich hilfreich.

Alle Fragestellungen – von der Art der Beckenauskleidung über die Art der Sanierung bis hin zur Farbgestaltung der Ausstattung – wurden zwischen Bauherrn und Planer ausführlich diskutiert. Alle Maßnahmen im Rahmen der Sanierung des Waldfreibads Pfullendorf wurden einvernehmlich abgestimmt und bewusst entschieden. Ob die Folgen dieser Entscheidungen in allen Details langfristig erfolgreich sein werden, wird der

laufende Betrieb zeigen. Die derzeitige Einschätzung der politisch Verantwortlichen, die bisherige Rückmeldung der beteiligten Firmen, besonders aber auch die positive Resonanz aus der Bevölkerung zeigen jedoch bereits jetzt, dass der Weg, ein Budget für eine höhere Attraktivität des Waldfreibads Pfullendorf bereitzustellen, der richtige Weg war. Zi

Projektdaten Projekt Sanierung des Waldfreibads Pfullendorf Jahnweg 6 88630 Pfullendorf Projektbeteiligte Bauherr Stadtwerke Pfullendorf Bahnhofstraße 6 88630 Pfullendorf Planung und Bauleitung Antec, Planungsbüro für Abwassertechnik und Freibadsanierung Emser Straße 394 56076 Koblenz Tragwerksplanung und Sigeko Architektur- und Statikbüro Herbert Danner Brigitta-von-Zimmern-Straße 13 88630 Pfullendorf Vermessung Vermessungsbüro Dipl.-Ing. Roland Mayer Am Berghof 91 88630 Pfullendorf Baugrunduntersuchung geopro GmbH, Beratende Geologen und Ingenieure Gaswerkstraße 17 78333 Stockach

Wasserflächen Kombinationsbecken davon Schwimmerbecken WT 1,56 - 2,09 m, 21,00 x 50,00 m, Wtemp. 23 °C, mit Treppennische und Übergang zum Springerbecken Springerbecken WT 4,04 - 4,19 m, 18,00 x 14,50 m, Wtemp. 23 °C

635 m2

Planschbecken 3 Beckenbereiche, WT 0,15, 0,30 und 0,45 m, Wtemp. 23 °C Insgesamt

95 m2

2064 m2

Eintrittspreise Einzelkarte Feierabendkarte (ab 17.00 Uhr) Zehnerkarte Jahres-Dauerkarten Kombikarten: ■ Frei- und Hallenbad ■ Freibad und Seepark ■ Freibad, Hallenbad und Seepark

Erwachsene 3,00 € 2,00 € 27,00 €

Ermäßigte* 2,00 € 1,50 € 18,00 €

40,00 €

27,00 €

62,00 € 55,00 € 77,00 €

37,00 € 37,00 € 47,00 €

Family Plus*** 76,00 €

Fam. (Soz.)**** 51,00 €

Familienkarten Single Plus** 55,00 €

* Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren (freier Eintritt bis zum vollendeten 6. Lebensjahr), Schüler, Studenten, Senioren (ab 63 Jahre), Wehrpflichtige (Nachweis), Behinderte Mai 2011 03.09.2012 31.05.2013

Baukosten gesamt 1.355.000 € (netto)

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261 m2

Verlängerte Öffnungszeit: Wenn die Temperatur um 18.00 Uhr laut WetterOnline mehr als 28 °C beträgt, ist das Waldfreibad bis 21.00 Uhr geöffnet.

Nichtschwimmerbecken WT 0,63 - 1,11 m, Wtemp. 23 °C

Freibad Kenndaten Bauablauf Planungsbeginn Baubeginn Eröffnung

1073 m2

Öffnungszeiten täglich 9.00 - 19.30 Uhr bei schlechtem Wetter 9.00 - 11.00 Uhr und 17.00 - 19.00 Uhr

1334 m2

** 1 Erwachsener und Kinder *** 2 Erwachsene und Kinder **** Sozialregelung: Bezieher von Sozialhilfe, Hartz IV, Arbeitslosenunterstützung (jeweils auf Nachweis) Diese drei Ermäßigungen gelten jeweils nur für Kinder bis 18 Jahre ohne eigenes Einkommen im Sinne des Einkommensteuergesetzes.


Politik/Betriebswirtschaft · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 12/2013 778

Der „Typ Z”-Bäderbetrieb Zukunftsmodell für Nachhaltigkeit durch professionelle und wertorientierte Führung – Artikelserie „ Z u k u n f t s p e r s p e k t i v e n d e r ö f f e n t l i c h e n B ä d e r i n D e u t s c h l a n d ” – Te i l 6

Dr. Christian Ochsenbauer, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V. und der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen GmbH, Essen

Immer mehr Bäderbetriebe in Deutschland werden wie Wirtschaftsunternehmen geführt. Das „Bäderamt“ befindet sich auf dem Rückzug. Damit verbunden ist meist eine Entwicklung zu mehr Professionalität. Der Autor stellt die These auf, dass dies allein allerdings in eine Sackgasse führen kann, wenn nicht gleichzeitig eine Wertorientierung im Sinne einer gesellschaftspolitischen Zielrichtung vorgegeben wird, die mit dem Bäderangebot verfolgt wird. Ohne eine solche Richtungsbestimmung besteht die Gefahr, in eine „Professionalisierungsfalle“ zu geraten. Diese „Professionalisierungsfalle“ besteht nach Ansicht des Autors darin, dass zwar effiziente und betriebswirtschaftlich transparente Bäderbetriebe geschaffen werden, diese sich in ihrer Angebotspolitik in Ermangelung hinreichend definierter gesellschaftspolitischer Zielsetzungen jedoch überwiegend am Verlustminimierungsprinzip orientieren und am Ende trotzdem oder gerade deswegen „am Ende des Tages” dem ökonomischen Diktat zum Opfer fallen. Als Lösungsmodell wird der „Typ Z“Bäderbetrieb vorgeschlagen, der Professionalität und gesellschaftspolitische Orientierung auf sich vereinigt. Am Ende des Beitrages werden dessen Merk-

male idealtypisch beschrieben und die gen werden die Bäder von Menschen Schritte auf dem Weg dahin aufge- aller Altersgruppen und aller sozialen zeigt. Schichten besucht. Sportorientiertes Schwimmen, Gesundheitsschwimmen, Die Herausforderung: nachhaltige Aqua-Fitness, Prävention und RehabiZukunftsfähigkeit litation, Tauchen, Kind-Eltern-SchwimIn Deutschland gibt es rund 7000 öffent- men, Seniorenschwimmen und die Ausliche Schwimmbäder, davon ca. 3500 Hal- bildung zum Rettungsschwimmer sind len- und Kombibäder sowie ca. 3500 Frei- nur einige der vielen Nutzungsarten. bäder. Deutschland spielt mit diesen Zahlen im europäischen Vergleich in der In Zeiten weit verbreiteter zivilisationsobersten Liga. Die Bäder sind wesentli- bedingter Gesundheitsbeeinträchtiguncher Bestandteil des Freizeit- und Ge- gen und demographisch bedingter Einsundheitsangebotes der Kommunen. Sie schränkungen ist das Schwimmbecken sind wie die übrigen kommunalen Sport- der ideale Ort, dem grassierenden Bestätten Teil der allgemeinen Sportför- wegungsmangel Einhalt zu gebieten. derung. Nicht zuletzt lernt in ihnen der Das Angebot insbesondere von freizeitüberwiegende Teil der nachwachsenden orientierten Schwimmbädern ist vielerGenerationen das Schwimmen, sei es orts essenzieller Bestandteil der Tourisbeim Schulschwimmen oder im famili- musförderung. ären Umfeld. Öffentliche Bäder haben ihren Preis Öffentliche Bäder sind unverzichtbar Doch das hat seinen Preis. SchwimmDie in der öffentlichen Diskussion prak- bäder verursachen hohe Investitionen tisch nie angezweifelte Unverzichtbar- und Unterhaltungsaufwendungen; die keit und Wichtigkeit der öffentlichen Abschreibungen und Zinsbelastungen Schwimmbäder basiert im Wesentlichen sind erheblich. Der Betrieb ist wegen auf ihrer besonderen gesundheitspoli- der komplexen Technik und des hohen tischen Bedeutung, auf der Vielzahl der Sicherheitsniveaus personalkostenintenNutzergruppen und Nutzungsmöglich- siv. Die Kosten für Energie, Wasser und keiten und nicht zuletzt auf ihrer Rolle Betriebsmittel zur Wasseraufbereitung bei der Tourismusförderung. Anders als bewegen sich schon bei kleineren Annur wenig oder von nur Wenigen ge- lagen im sechsstelligen Bereich. Durch nutzte, andere Infrastruktureinrichtun- das politisch gewollte niedrige Eintritts-


preisniveau – ein Schwimmbadbesuch kostet immer noch im Durchschnitt weniger als eine Packung Zigaretten – werden selbst die Betriebskosten durch die Eintrittspreise fast nirgendwo gedeckt, auch nicht bei freizeitorientierten Bädern. Das ist schon seit vielen Jahrzehnten so.

so gering wie niemals zuvor. Der Kämmerer sieht sich zunehmend in die Rolle des Finanzchefs eines „Wirtschaftsunternehmens Kommune“ gedrängt. Verlustbringer sind aber in einem Wirtschaftsunternehmen nicht gefragt. Öffentliche Bäder brauchen nachhaltige Zukunftsperspektiven Im Rat oder im Sportausschuss der Kommunen toben deshalb teilweise sehr heftige Grundsatzdiskussionen, was die Bäder angeht. Auf der einen Seite ist man durchaus stolz auf die bestehende Infrastruktur, auf deren Attraktivität, falls gegeben, auf die „sozialverträglichen“ Preise, auf das rege Vereinsgeschehen in den Bädern, auf das Schulschwimmen.

In den letzten Jahren wird das allerdings nicht mehr so ohne Weiteres hingenommen. Zum einen sehen sich viele Kommunen einem erheblichen Sanierungsstau bei ihren Bädern gegenüber, d. h., dass Entscheidungen über Millioneninvestitionen getroffen werden müssen. Hauptgrund dafür ist allerdings, dass sich die finanziellen Rahmenbedingungen der Kommunen grundlegend geändert haben. Die Kommunalhaushalte sind Auf der anderen Seite werden kritische von Investitions- zu Sozialhaushalten Fragen gestellt: Warum haben wir eigeworden. Der Bewegungsspielraum ist gentlich die Bäder, die wir haben, brauAnzeige

chen wir diese überhaupt alle? Welche Anlagen sollen wann saniert werden? Oder soll neu gebaut werden? Welche Angebote brauchen wir, welche wollen wir? Was ist zu tun, um den Zuschussbedarf zu senken, am besten auf null? Was können die Vereine leisten, was PPP-Modelle? Welche Ergebnisverbesserungsansätze werden noch nicht genutzt? Wie können die Besuchszahlen und die Erlöse gesteigert werden? Wie die Kosten gesenkt, insbesondere Personal- und Energiekosten? Zusammengefasst lautet die Frage: Wie kann die Zukunftsfähigkeit des öffentlichen Bäderangebotes nachhaltig gesichert werden? Die Verantwortlichen der Bäderbetriebe sollen Antworten geben. Oft können sie es nicht so, wie die Politik sich das vorstellt. Dann wird sehr oft der Ruf nach mehr „Professionalisierung“

Bäderbetrieb

779 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Bäderbetrieb · Politik/Betriebswirtschaft


Politik/Betriebswirtschaft · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 12/2013 780

Infokasten laut. Gemeint ist damit, dass die Bäder wie „ganz normale”, d. h., gewinnorientierte Unternehmen geführt werden sollen. Solchen Forderungen ist im Allgemeinen breite Zustimmung gewiss. Doch ist dieser Ansatz auch richtig?

„Professionalisierung” allein genügt nicht Seit Jahren sehen sich die deutschen Bäderbetriebe der Forderung gegenüber, „professioneller“ zu werden. Wie schon gesagt, ist damit gemeint, dass Bäderbetriebe wie marktwirtschaftlich orientierte Unternehmen zu führen sind. Die Praxis hat auch reagiert. Immer mehr Betriebe können heute in diesem Sinne als „professionell“ bezeichnet werden. Sie haben sich zu einem „Typ B“-Bäderbetrieb“ entwickelt oder befinden sich zumindest auf dem Weg dorthin. Man könnte meinen, dass damit die Probleme gelöst seien. Gerade in letzter Zeit kann man allerdings die Beobachtung machen, dass diese Erwartung nicht immer erfüllt wird. Durch in Beton gegossene Budgets, bereits durchgeführte Optimierungen und große Transparenz sind solche Betriebe auch anfälliger gegenüber unvorhergesehenen oder unvorhersehbare Veränderungen der finanziellen Belastungen und/oder der finanziellen Rahmenbedingungen, sprich, das zur Deckung der Verluste zur Verfügung gestellte Geld. Es zeigt sich, dass „Professionalisierung“ allein nicht genügt, um einen öffentlichen Betrieb mit Daseinsvorsorgeauftrag nachhaltig zu führen. Im Folgenden wird zunächst der Versuch unternommen, in idealtypischer Weise einen „Typ A“-Bäderbetrieb zu beschreiben, der den Zustand widerspiegelt, von dem ausgehend nicht selten der beschriebene Ruf nach „Professionalisierung“ entsteht. Es sei betont, dass dieser Betriebstyp nicht mit bestimmten formalen organisatorischen bzw. gesellschaftsrechtlichen Rahmenbedingungen gleichzusetzen ist. Es geht vielmehr um das Aufzeigen bestimmter organisatorischer und unternehmens-

kultureller Grundmuster, die im konkreten Einzelfall natürlich nicht alle in genau dieser Weise vorzufinden sind.

Artikelserie „Zukunftsperspektiven” Der vorliegende Beitrag ist Teil 6 der Artikelserie „Zukunftsperspektiven der öffentlichen Bäder in Deutschland“.

Der „Typ A“-Bäderbetrieb Bäderbetriebe vom Typ A betreiben in der Regel Anlagen mit Sanierungsstau Bisher sind folgende Veröffentlichunund/oder Modernisierungsrückstand. Die gen erschienen: Bäder sind unattraktiv und verzeichnen ■ Teil 1: Dr. Christian Ochsenbauer im langfristigen Trend Besuchsrückgänund Dr. h. c. Fritz Schramma, ge, Erlösreduzierungen, Betriebskosten„Wertschöpfer“ Öffentliches Bad steigerungen und daraus folgend steiin Zeiten knapper Finanzen der gende operative Verluste. Verantwortung Kommunen (AB 04/13 S. 237 ff.), und Kompetenzen für die Leitung des ■ Teil 2: Dipl.-Soz. Paul Lawitzke, „Typ A“-Bäderbetriebes sind nicht einBäderbarometer Deutschland deutig zugeordnet, und/oder es fehlen 2012 (AB 05/13 S. 306 ff.), wirksame Anreize zu einer konsequent ■ Teil 3: Dr. Christian Ochsenbauer, Die Bedeutung der Energieergebnisorientierten Führung. Moderne kosten für die Wirtschaftlichkeit Organisationsstrukturen und Führungsöffentlicher Bäder (AB 06/13 systeme fehlen oder sind unzureichend S. 371 ff.), ausgebaut. Die Politik mischt sich in das ■ Teil 4: Dipl.-Ing. Kurt Pelzer, operative Tagesgeschäft ein. InvestitiHeizenergie-Effizienz in Zusamonsmittel und Betriebskostenzuschüsse menhang mit dem Gebäudewerden nach politischer „Wetterlage“, entwurf von Hallenbädern (AB der wirtschaftlichen Situation des ÖPNV 07/13 S. 404 ff.) und oder sonstiger bäderferner Faktoren bewilligt, Tarife ebenso. Bei auftauchen- ■ Teil 5: Karin Hopert, Demografischer Wandel in Deutschland – den Problemen wollen Bürgerinitiativen Ideen für öffentliche Bäder (AB und Vereine helfen und übernehmen ein09/13 S. 546 ff.). jh zelne Bäder, meist Freibäder. Private Anbieter realisieren im Rahmen von PPPwenn die Politik das Bäderthema aufModellen punktuelle Lösungen. greift, um Positionen z. B. für WahlIm Ergebnis entsteht ein buntes Durch- kämpfe zu beziehen. Es wird viel von einander von Eigentümern, Trägern, Be- Problemen und wenig von Lösungen getriebsführern, Pächtern usw. Eine systema- redet. Gesellschaftspolitische Ziele für tische, an den Bedürfnissen der Gesamt- den Bäderbetrieb gibt es „untergründig”; kommune orientierte Entwicklung des sie sind allerdings nirgendwo klar forBäderangebotes wird durch die daraus muliert. Sie werden aber gern als Arguresultierende Zersplitterung der Interes- mentationshilfe für die Durchsetzung senlagen erschwert. Es besteht eine er- von Partialinteressen instrumentalisiert, höhte Gefahr ökonomischer, ökologi- was durch ihre mangelhafte Prägnanz scher und/oder gesellschaftspolitischer und Dokumentation erleichtert wird. Fehlinvestitionen. Die Beteiligten können mit der SituatiDie unternehmenskulturelle Grundten- on solange gut leben, bis Sanierungen denz des „Typ A“-Bäderbetriebes ist mit oder Neubauten unaufschiebbar sind, dem Begriff des „bürokratisierten Chaos“ die Kommunalaufsicht aber keine neuumschreibbar. Er ist durch weitestge- en Schulden mehr duldet. Ist der enthende Intransparenz geprägt („alles liegt stehende gordische Knoten dann irgendim Nebel“). Die Frage der Wirtschaft- wann unentwirrbar, werden radikale Lölichkeit des Bäderbetriebes ist im Grun- sungen wie Bäderschließungen diskude irrelevant; sie wird nur zum Thema, tiert. Da man keine Transparenz und


781 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Bäderbetrieb · Politik/Betriebswirtschaft

damit keine objektiven Entscheidungsgrundlagen hat, erfolgen solche Schließungen, wenn überhaupt, nach dem Beliebigkeitsprinzip. Derweilen dämmern die maroden Anlagen weiter vor sich hin, bis sie sich wegen Baufälligkeit „von selber“ schließen. Die Bürger fragen sich, wie es so weit kommen konnte. Der „Typ B“-Bäderbetrieb Es gibt aber auch die professionelle Weiterentwicklung, den anderen Betriebstyp, den „Typ B“-Bäderbetrieb. In den letzten Jahren haben sich zunehmend mehr Bäderbetriebe diesem Betriebstyp angenähert, nicht zuletzt in den größeren Städten mit den nötigen kritischen Größenordnungen. Der „Typ B“-Bäderbetrieb wird nach professionellen Maßstäben geführt. Es gibt einen optimierten gesellschaftsrechtlichen Rahmen. Steuerliche Optimierungsmöglichkeiten werden genutzt. Die Bäder werden laufend

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saniert, modernisiert und/oder neu gebaut. Es gibt ein systematisches Marketing, betriebswirtschaftliche Steuerungsinstrumente, Transparenz bei den Zahlen, außertarifliche Gehälter und ergebnisabhängige Gehaltsbestandteile für Führungskräfte und Mitarbeiter. Klare Hierarchien und Ablaufregelungen bieten die Voraussetzungen für effiziente und transparente Abläufe. Die Bäder sind im Markt vergleichsweise gut aufgestellt. Die Besuchszahlen entwickeln sich positiv oder sind zumindest stabil, die Einnahmen ebenso; technikabhängige Kostenarten wie Energie und Wasser stabilisieren sich, die Betriebskostendeckungsgrade werden besser. Die Gesamtkostendeckungsgrade entwickeln sich dabei wegen steigender Abschreibungszahlen und Zinsbelastungen allerdings oft bei Weitem nicht so positiv. Bürger und Politik stehen hinter „ih-

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ren“ öffentlichen Bädern; die Welt scheint in Ordnung zu sein. Die unternehmenskulturelle Grundtendenz des „Typ B“-Bäderbetriebes kann mit dem Begriff „unternehmerische Ordnung“ umschrieben werden. Aus der Intransparenz des „Typ A“ ist Klarheit geworden („alles liegt offen“). Die Wirtschaftlichkeit des Bäderbetriebes ist oberste Maxime; die Führungskräfte haben diese weitestgehend verinnerlicht. Daseinsvorsorgeziele gibt es immer noch untergründig; sie werden allerdings u. U. nur mehr als lästige Nebenbedingung eines professionellen, marktorientierten Managements gesehen. Eine als Gewinnmaximierungsprinzip missverstandene „Wirtschaftlichkeit“ kann zum Killerargument für soziale Angebote werden. Alles, was Gewinn bringt oder zumindest Gewinn bringen könnte, ist grundsätzlich zumindest erwägenswert.


Politik/Betriebswirtschaft · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 12/2013 782

Der ursprüngliche Zweck des Ganzen gegangen. Die Beteiligten fragen sich, gerät zunehmend aus den Augen. Im wie es so weit kommen konnte. Normalbetrieb wird dann von der Politik unter Umständen sogar die Frage Professionalisierung und gestellt, warum man die Bäder nicht Wertorientierung: gleich vollkommen privatisieren sollte, der „Typ Z”-Bäderbetrieb wo doch alles so gut läuft. Die zentrale These dieses Beitrages lautet, dass eine Verbesserung bzw. ein Tritt eine Verschlechterung der finan- mehr oder minder hohes Niveau bei der ziellen Rahmenbedingungen ein, z. B. Professionalität, sei es beim Marketing, durch sinkende Gewerbesteuereinnah- bei der Organisation, bei den Führungsmen oder rückläufige Gewinne der Stadt- systemen oder bei der Qualität des Mawerke, oder kommen ungeplante Belas- nagements, nur dann zu Nachhaltigkeit tungen z. B. durch politische Neuaus- führt, wenn gleichzeitig eine klare gerichtungen wie die Energiewende dazu, sellschaftspolitische Zielrichtung defikann sich das Blatt jedoch sehr schnell niert ist, die insbesondere in Krisensiwenden. Es greift dann der Satz: „Pla- tuationen den Weg aufzeigt, wie mit nung ersetzt den Zufall durch den Irr- Knappheiten umzugehen ist. Anderntum“. Dann muss plötzlich über schnel- falls hat man es mit einem Bäderbetrieb le und wirksame ad-hoc-Maßnahmen zu tun, dem die gesellschaftspolitische nachgedacht werden. Kann man viel- Verankerung verloren gegangen ist, und leicht ein paar Bäder verkaufen? Ver- welcher deshalb mit der Zeit bzw. unter sucht man so etwas ernsthaft, landet veränderten Bedingungen ebenfalls Proman bei der Käufersuche schnell und bleme bekommen muss. hart auf dem Boden der Tatsachen. Verkauf ist nämlich praktisch unmöglich. Dies führt zur Idee des „Typ Z“-Bäderbetriebes. Er ist zunächst mit dem „Typ So etwas führt an die Bewusstseinsober- B“ in vielen Merkmalen vergleichbar. fläche, was man schon beinahe vollstän- Er wird wie „Typ B“ nach professioneldig verdrängt hatte: dass das gesamte len Maßstäben geführt. Zusätzlich gibt Konstrukt des Bäderunternehmens trotz es aber eine klare Richtung, was die aller Professionalisierung ein Minus- Daseinsvorsorgeziele angeht. Die Wirtgeschäft im Sinne der Kapitalrendite ist. schaftlichkeit wird beim „Typ Z“ im Ein „Verkauf“ funktioniert deshalb, wenn Sinne der ökonomischen Theorie verüberhaupt, nur mit lebenslanger Rente standen. Es gilt also das „ökonomische für den „Investor“. Also müssen Ein- Prinzip“ – das im Übrigen auch im öfsparungen her, „koste es, was es wolle“. fentlichen Haushaltsrecht gesetzlich verSchnell gehen den Verantwortlichen die ankert ist –, und zwar entweder in Form kreativen Ideen aus; die Topmanager- des Minimalprinzipes (= gegebene Ziele Gefühle lösen sich in Luft auf. Es blei- mit geringstem Mitteleinsatz erreichen) ben nur mehr radikale Lösungen wie oder in Form des Maximalprinzipes Bäderschließungen. Diese werden, wenn (= bei gegebenen Mitteln das maximaes schlecht läuft, aufgrund der vorherr- le Ergebnis erzielen). Der Führung des schenden Wirtschaftsorientierung am „Typ Z“-Bäderbetriebes ist bewusst, dass liebsten bei besonders unwirtschaftli- es – anders als im marktwirtschaftlichen Betrieben vorzugsweise in Stadt- chen, an der Kapitalrendite orientierten teilen mit sozialen Brennpunkten vor- Umfeld – nicht möglich ist, eine „optigeschlagen. Der politische Gegenwind male“ Versorgung mit öffentlichen („melässt nicht lange auf sich warten. ritorischen“) Gütern und Dienstleistungen in Kategorien wie Gewinn oder KaDer professionelle Bäderbetrieb vom pitalverzinsung zu definieren, frei nach „Typ B“ befindet sich unter Beschuss; dem Motto: „Für einen Verlustbringer er ist in die „Professionalisierungsfalle“ besteht kein Bedarf“.

Die Leitlinie heißt vielmehr: Das politisch gewollte Bäderangebot muss mit geringstmöglichem Mitteleinsatz geschaffen werden. Oder: Mit einem gegebenen Betrag muss der maximal mögliche, gesellschaftliche öffentliche Wert (Public Value) geschaffen werden. Der „Typ Z“Manager berücksichtigt, dass trotz aller marktwirtschaftlicher Herangehensweisen bei Überlegungen und Analysen zu Markt und Bedarf „sozialverträgliche“ Preisstrukturen und andere kommunalpolitische Vorgaben vorausgesetzt sind. Einerseits muss also der Gast für den Badbesuch bezahlen. Deshalb gibt es trotz allem „Markt“-Preise und Preiselastizitäten, die beachtet werden müssen. Andererseits gibt es eine „marktimmanente Zuschusserwartung“ der Badegäste. Diese muss berücksichtigt werden. Schul- und Vereinsschwimm-Bedarfe müssen bekannt und deren Deckung politisch gewollt sein. Solche Rahmenbedingungen setzen den Gewinnchancen der kommunalen Badbetreiber deutliche Grenzen. Der „Typ Z“-Manager akzeptiert dies allerdings, und zwar nicht zähneknirschend, sondern als Teil seines Auftrages. Für die Überlegungen zur Schaffung von auf einzelne Zielgruppen spezialisierten Angeboten und Anlagen ergibt sich beim „Typ-Z“-Bäderbetrieb eine „natürliche“ Leitlinie, nämlich die einzelnen Daseinsvorsorgeziele und -aufgaben. So wird man überlegen, ob man einzelne Bäder als spezielle Schul- und Vereinsbäder aufstellt, auf die dann die entsprechenden Nutzungen konzentriert werden können, um im Gegenzug in anderen Anlagen Kapazitäten freizumachen für das vor allem bei männlichen Badegästen beliebte sportliche Schwimmen und/oder gesundheits-/fitnessorientierte Kursangebote für die weiblichen Badegäste. Man wird versuchen, die aus den verschiedensten Gründen teilweise als Badegäste wegbrechende Zielgruppe der nachwachsenden Generation zum Beispiel für die Freibäder wiederzugewinnen, ggf. durch Berücksichtigung der Be-


783 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Bäderbetrieb · Politik/Betriebswirtschaft

Infokasten dürfnisse von Badegästen mit Migrationshintergrund. Weitere Hinweise gibt zu diesem Thema der Artikel von Karin Hopert, „Demografischer Wandel in Deutschland – Ideen für öffentliche Bäder“ im Rahmen der Artikelserie „Zukunftsperspektiven“ (siehe Infokasten auf Seite 780).

■ Die ordnungspolitischen „Leitplanken“ der städtischen Betätigung werden beachtet.

Das Angebot ist räumlich und kapazitätsmäßig dem Bedarf sowie der Marktund Konkurrenzsituation angepasst. Räumliche und wasserflächenmäßige Überund Unterversorgungen werden vermieDenkbare Ziele und Rahmenbedingun- den. Besondere strukturelle Gegebenheigen für Organisation und Führungssys- ten (soziale Brennpunkte etc.) werden teme eines „Typ Z“-Bäderbetriebes wer- berücksichtigt. den im Folgenden idealtypisch skizziert. Die Nutzungsentgelte sowie die zur VerZiele fügung gestellten Wasserflächen und Die mit dem Bäderangebot direkt ver- -zeiten für die verschiedenen Nutzerfolgten gesellschaftspolitischen Ziele ei- gruppen sind an diesen Zielen mit openes Typ Z“-Bäderbetriebes sind die För- rationalisierten Prioritäten orientiert. derung ■ des Schwimmens und Badens aller Führungsprinzipien Bevölkerungsschichten, Eine ganzheitliche Steuerung der öf■ der Schwimmfähigkeit insbesonde- fentlichen Bäder wird angestrebt. Verre von Kindern und Jugendlichen, einsmodelle bleiben Übergangslösungen. ■ des Gesundheitssports, Privatisierung, PPP und ähnliche Be■ des Schwimmsports, triebs- und Finanzierungsformen wer■ der Familien, den im Einzelfall geprüft. ■ der Rettungsschwimmerausbildung, ■ der Prävention und Rehabilitation Die Bäder werden entsprechend modersowie ner Managementmethoden und allge■ der allgemeinen und touristischen mein anerkannter betriebswirtschaftliAttraktivität der Kommune. cher Grundsätze geführt. Es wird aus einer Hand geplant, umgesetzt und verWeitere gesellschaftspolitische Ziele, die antwortet. Es gibt eine strategische Plamit Bädern nicht unmittelbar zu tun ha- nung, eine rollierende Mittelfristplanung, ben, werden ergänzend verfolgt: Jahresbudgets und ein entsprechendes ■ Klimaschutz, Controlling-Instrumentarium. Steue■ Gender-Gerechtigkeit, rungsobjekte des Controllings sind Nut■ Integration, zungen, Ergebnisse, Investitionen und ■ Inklusion und die gesetzten gesellschaftspolitischen ■ städtische Baukultur (Architektur). Ziele. Operationalisiert wird die Zielerreichung z. B. mit der Festlegung eines Das Angebot ist am Daseinsvorsorge- Maximalwertes für die Belastung des auftrag orientiert: städtischen Haushaltes in Höhe von ■ Sauna- und Fitnessangebote werden XYZ Mio. € pro Jahr und Steuerungsals Zusatzangebote außerhalb des größen zur Abschätzung der erreichten Kerngeschäftes „Wasser“ (Schulen, Gemeinwohlziele (z. B. Anteil der KinVereine, Öffentlichkeit) maßvoll der im Einzugsbereich, die mit zehn Jahentwickelt. ren sicher schwimmen können). Weitere ■ Wellness-Tempel, Ausbau eines Bad- Operationalisierungen sind z. B. NutzunStandortes z. B. zu einem „Resort“ gen, der Zuschuss pro Besuch und/oder der und Ähnliches sind durch den DaBetriebskostendeckungsgrad der einzelseinsvorsorgeauftrag nicht gedeckt. nen Anlagen und des Gesamtbetriebes.

Vita von Dr. Christian Ochsenbauer 1957 in München geboren, ist Dr. Christian Ochsenbauer seit Anfang 2002 Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen. Neben der Führung der Geschäftsstelle ist einer seiner wesentlichen operativen Tätigkeitsschwerpunkte die Beratung der deutschen Bäderbetriebe. Er hat in den letzten zwölf Jahren über 500 Beratungsprojekte für kommunale und private Bäderbetriebe verantwortet bzw. selbst durchgeführt. Schwerpunkte sind Analysen und Konzepte in den Bereichen Markt und Bedarf (Schulen und Vereine), Wirtschaftlichkeit, Betriebsformen und Personalwirtschaft. Die Beratungsphilosophie verbindet tiefgreifende Branchenkenntnis und ein jeweils speziell auf die Auftraggeber abgestimmtes Beratungs- und Untersuchungsdesign als Garantie für eine erfolgreiche Umsetzung der Beratungsergebnisse. Nach dem Studium von Betriebswirtschaftslehre, Germanistik und Politik an der Ludwig-Maximilians-Universität München (Dipl.-Kfm. 1985) war Dr. Ochsenbauer als Assistent-Professor am Lehrstuhl für Industrieforschung und Betriebliches Rechnungswesen tätig und promovierte dort 1988 im Bereich Organisationstheorie zum Dr. oeconomiae publicae. Seine berufliche Karriere startete er bei der international tätigen Top-Managementberatungsgesellschaft Fraser in Essen, wo er zuletzt geschäftsführender Gesellschafter war. Im Anschluss daran beriet er die RWE AG und die RWE Umwelt AG und wirkte dort schließlich von 1998 bis 2001 als Finanzvorstand und Sprecher der Geschäftsführung der RWE Umwelt International GmbH, einer Systemkopfgesellschaft für das internationale Abfall- und Recyclinggeschäft der RWE Umwelt AG, die im Jahr 2001 mit der Edelhoff-Gruppe verschmolzen wurde.


Politik/Betriebswirtschaft · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 12/2013 784

Die Unternehmenskultur ist geprägt durch sichern? Im Einzelfall gibt es auf diese Kooperation und Lösungsorientierung. Frage keine pauschalen Antworten, also kein „Patentrezept“. Jeder Fall liegt Investitionsmittel werden zuverlässig be- anders; jeder Betrieb muss da abgeholt reitgestellt und ausreichend budgetiert werden, wo er gerade steht. (Abschreibung = Investition im Minimum), Unterhaltungsaufwendungen Wenn die Zentrale Bäderberatungsstelebenfalls bedarfsgerecht budgetiert und le der Deutschen Gesellschaft für das umgesetzt. Sanierungen werden nach- Badewesen GmbH eingeschaltet wird, haltig durchgeführt, Minimalreparatu- erarbeiten deren Berater zunächst mit ren und Notlösungen („Fahren auf Ver- dem Auftraggeber ein detailliert abgeschleiß”) vermieden. stimmtes Untersuchungsdesign. Der Auftraggeber profitiert dabei von den ausDie formulierten Ziele und Rahmenbe- gefeilten Erhebungs- und Analysemedingungen werden von der Politik re- thoden sowie der tiefgreifenden Brangelmäßig bestätigt bzw. überarbeitet. chenkenntnis der Berater. Auf dieser Basis wird eine Analyse durchgeführt. Das Ergebnis ist eine umfassende und valide Unterstützung durch die Zentrale Bestandsaufnahme und Bewertung des Bäderberatungsstelle Was müssen Bäderbetriebe konkret tun, Ist-Zustandes des Bäderbetriebes: um ihre Zukunftsfähigkeit nachhaltig zu ■ Standortdaten, ■ Gebäudestrukturdaten, Anzeige

■ Zeitwerte/Sanierungskosten/Sachwerte,

■ Nutzungen/Kosten/Erlöse/Ergeb■ ■ ■ ■ ■ ■

nisse mit Trends, Kennwerten und Benchmarks, Einzugsbereiche/Wettbewerbseinflüsse/Besuchspotenziale, Schulbedarf, Vereinsbedarf, Angebotslücken, Überangebote und Fehlentwicklungen.

Auf die Analysephase folgt die Konzeptionsphase, in der die zukünftigen Ziele, Angebotsausrichtungen, Investitionen, Führungssysteme und Umsetzungsschritte mit Zeitplan festgelegt werden. Auf Wunsch werden die Bäderbetriebe auch ■ bei der Umsetzung begleitet.


Erweitertes Führungszeugnis für Mitarbeiter in Bädern W a n n m u s s e s v o r l i e g e n ? E r g ä n z u n g e n z u m A r t i k e l i n A B 0 8 /11

Dr. Klaus Rischar, Juristischer Trainer, Gutachter und Publizist, Pädagogisches Institut für die Wirtschaft (PIW), Schlüchtern

In AB 08/11 Seite 472 - 475 habe ich das Thema „Erweitertes Führungszeugnis“ eingehend behandelt. Jetzt konzentriere ich mich auf ein Spezialthema dieses Gesetzes: den betroffenen Personenkreis. Der betroffene Personenkreis umfasst nach der neuen Vorschrift Personen, die beruflich Minderjährige beaufsichtigen, betreuen, erziehen und/oder ausbilden (§ 30 a Abs. 1 Satz 1 b Bundeszentralregistergesetz (BZRG)). Im Gesetz sind zwei Personengruppen genannt: ■ Hausmeister und ■ Schwimmmeister in öffentlichen Schwimmbädern (Bundestagsdrucksache (BT-Drs.) 16/12427, B. Besonderer Teil zu § 30 a Abs. 1 S. 8 BZRG).

und Jugendheimen handeln, aber ebenso um Lehrer, Sporttrainer oder Leiter von Kinder- und Jugendgruppen. Betroffen sind auch Personen mit vergleichbaren Aufgaben wegen ihres Kontakts zu Minderjährigen (§ 30 a Abs. 1 S. 2 c BZRG). Das neue Gesetz betrifft Personen, die entsprechende Aufgaben erst wahrnehmen wollen, aber auch solche, die schon lange derartig tätig sind (BT-Drs. 16/ 12427 A. Allgemeiner Teil IV S. 7).

nisten, aber dieser kann auch einen Kinderchor leiten; dann gehört er zu der betroffenen Personengruppe mit der Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses. In einer evangelischen Kindergemeinde versuche ich, ausschließlich erwachsenen Asylbewerbern Deutsch beizubringen. Die für unsere Arbeit zuständige Mitarbeiterin verlangt dennoch von mir die Vorlage des erweiterten Führungszeugnisses. Das lehnte ich ab, da ich auftragsgemäß nur mit Erwachsenen zu tun habe. Die Kirchengemeinde gab als Begründung an, dass im gleichen Gebäude auch Kinder- und Jugendarbeit stattfinde, z. B. Theater- und Sportgruppen oder Nachhilfeunterricht. Das sei ausreichend für die Notwendigkeit des erweiterten Führungszeugnisses.

Diese Personen sollen in regelmäßigen Abständen (in welchen Zeiträumen?) ein Führungszeugnis vorlegen. Der Bundesrat hat kritisiert (BT-Drs. 16/12427 S. 12), dass in der Begründung des Gesetzes nicht näher erläutert wird, nach welchen Kriterien beurteilt werden soll, ob andere Personen Tätigkeiten in vergleichbarer Weise ausüben. Damit ist der Per- Am gleichen Tag war in meiner AsylZum betroffenen Personenkreis zählen sonenkreis unklar, was zu Auslegungs- bewerber-Gruppe ein acht Jahre altes aber auch nur ehrenamtlich Tätige und schwierigkeiten führen muss. Kind, das teilnahm, damit auch die Mutdamit z. B. Rettungsschwimmer in den ter Deutsch lernen würde. Der Schüler Schwimmbädern. Die meisten Ehren- Alle Mitarbeiter der Kinder- und Jugend- war besonders gut im Dolmetschen, weil amtlichen sind in Sportvereinen tätig, arbeit, für die auf Grund ihrer Tätigkeit er seiner Mutter imponieren wollte; alweshalb das Gesetz diese Gruppe aus- eine besondere Gelegenheit besteht, sexu- so ließ ich ihm diese Chance. Damit drücklich nennt (BT-Drs. 16/12427, A. elle Straftaten zu begehen, müssen das aber war der Fall des erweiterten Zeugerweiterte Führungszeugnis vorlegen. Es nisses gegeben. jh ■ Allgemeiner Teil V). gibt scheinbar klare Fälle bei Trägern Es kann sich um Erzieher und Sozial- der Jugendarbeit, z. B. die Tätigkeit eiarbeiter in Kindergärten sowie Kinder- nes Büromitarbeiters oder eines Orga-

Bäderbetrieb

785 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Bäderbetrieb · Rechtsfragen


Marketing · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 12/2013 786

Bäder & Co. im Internet I m W o r l d W i d e W e b g e f u n d e n | 151

Die hier vorgestellte Homepage des Mineralbades Rigi-Kaltbad in der Schweiz verbindet einladende Informationen mit Hinweisen auf die Historie dieses Ortes und macht neugierig. Um eine bessere Einstimmung auf das sehr individuelle Objekt zu erzielen, wäre es nach Auffassung des Rezensenten eine reizvolle Aufgabe gewesen, sich nicht nur auf Beschreibungen und Bilder zu beschränken, sondern auch die grafische Gestaltung der Site der besonderen Architektursprache und dem Ambiente des Bades anzupassen. Bei der zweiten Bäderanlage wurde es so gemacht.

www.mineralbad-rigikaltbad.ch

lesen, vermittle das Baden ein geradezu mystisches Erlebnis. Man beschreibt aber auch die Energieerzeugung. Beheizt wird CO2-neutral mit Stückholz von der Rigi, und man vermeidet damit auch Transportwege. Lustig ist in dem Zusammenhang der Hinweis darauf, warum man früher keine Heizung brauchte, es gab nur „chaltes“ Wasser.

bäder“ bzw. „Saunalandschaften“. Der letztgenannte Link benennt allerdings nur kurz die beiden Bäder, zu denen eine Sauna gehört. Unter „Schwimmbäder“ gelangt man zu elf Hallen- und Freibädern sowie zum Kursangebot, das beim Besuch des Rezensenten allerdings nicht mehr aktuell war. Die Menüführung bei der Vorstellung der einzelnen Bäder könnte einfacher sein; will man weiter, muss man zunächst „zurück“ klicken. Bei den Texten ist man eher sachlichen Aufzählungen verpflichtet als einladenden Schilderungen der Angebote. Praktische Angaben zur Anreise und ein Lageplan vervollständigen die Sachangaben, die man allesamt auch als pdf laden und ausdrucken kann.

www.liquidrom-berlin.de Grafisch-künstlerisch gestaltet ist die Homepage dieser „Wasser- und Saunawelt“ namens Liquidrom, die sich unterhalb des wegen seiner auffälligen Bauform bekannten Tempodroms in BerlinMitte befindet. Die Bilder vermitteln die minimalistische Architektur der Anlage (Architekten: gmp) und versprechen ein besonderes Erlebnis für alle Sinne. Die Texte verbinden einladende Beschreibungen mit freundlichen Hinweisen auf das erwünschte Verhalten im Saunabereich. Ausführlich stellt man die Saunaangebote dar, auch deren Wirkungen samt Aufguss-Zeitplan. Als Spezialität des Liquidrom werden die Musik-LivePerformances in der Kuppelhalle mit „Farben und Licht-Spielen“ beschrieben.

Auf der Homepage des Mineralbades in Rigi-Kaltbad oberhalb des Vierwaldstätter Sees vermitteln Foto- und Videogalerien einen Eindruck von der Architektur und den Räumlichkeiten sowie der Materialwahl, die typisch für die Projekte des Architekten Mario Botta ist. Man liest: Das Bad wurde „als Ort der Ruhe und Entspannung errichtet, wobei die Räume durch die Gestaltung eine sakrale, besinnliche Ausstrahlung aus- www.mannheim.de üben“. Die Beschreibung der Wirkung Die Bäder der Stadt Mannheim erreicht der Architektur macht neugierig: Wäh- man auf der städtischen Homepage durch rend der dunklen Tageszeit, so ist zu Klicken auf „Bürger sein / Sport / Schwimm-

www.sw-i.de/freizeit Als Bestandteil der Internet-Präsentation der Stadtwerke Ingolstadt werden unter „Freizeit“ die Bäder und Eishallen vorgestellt. Man betreibt drei Hallenund Freibäder und plant ein neues Sportbad. Die Stadtwerke stellen die Bäder zunächst anhand von vier Fotos vor. Über das Menü erreicht man sodann die Bäderanlagen, und hier wird man freundlich informiert und mit einladenden Worten zum Besuch animiert. Man wünschte sich an manchen Stellen jedoch weitere Informationen. So werden beim Hallenbad Mitte Aqua-Jogging, Schwimmkurse und Babyschwimmen angeboten, aber Weiteres erfahre man, so ist zu lesen, an der Kasse oder telefonisch. Beim Hallenbad Südwest dagegen werden hierzu auch die Zeiten und Preise angegeben. WJR ■


„International Conference Swimming Pool and SPA” in Rom Deutsche Experten waren als Referenten vertreten

Dipl.-Sportwiss. Michael Weilandt, Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e.V., Essen

Die 5. „International Conference Swimming Pool and SPA“ brachte in Rom vom 9. bis zum 12. April insgesamt 195 Teilnehmer aus 22 Ländern und von allen Kontinenten zusammen. Die Konferenz bot 42 Vorträge, die sich mit der Wasseraufbereitung und chemischen bzw. biologischen Risiken des Badewassers, mit dem Arbeitsschutz und der Gesundheitsförderung, mit Aufsicht und Prävention, mit Bäderbetrieb und Betriebssicherheit sowie mit den geltenden Regelwerken befassten.

Internationaler Erfahrungsaustausch zum Schwimmund Badebeckenwasser Es war dies nach Budapest, München, London und Porto die fünfte der internationalen Konferenzen, die sich mit der Sicherheit in Schwimmbädern, vor allem mit hygienischen und mikrobiologischen Risiken im Zusammenhang mit dem Schwimmbeckenwasser befassen. Es ist weltweit die einzige KonfeAnzeige

renz, die Experten aus so vielen Ländern zusammenführt und einen breiten, aber auch im Längsschnitt der Jahre umfassenden Einblick in die vielfältigen Forschungsaktivitäten zum Badewasser ermöglicht. Ein Erfahrungsaustausch im internationalen Rahmen, insbesondere in einem solch beeindruckenden Rahmen, ist immer interessant, zeigt aber deutlich, dass die Ausgangslagen in den verschiedenen Ländern der Welt auch sehr unterschiedlich sind. So stellt sich immer wieder heraus, dass die deutsche Fachkraft, der Meister oder der Fachangestellte für Bäderbetriebe, weltweit ein Unikat ist. Das hat natürlich Auswirkungen auf den Betrieb von Bädern in anderen Ländern, und so beklagten insbesondere die Kollegen aus den USA, dass es dort wohl eine unglaublich große Zahl von Bädern gäbe, der aber bei weitem nicht genug qualifiziertes Personal gegenübersteht, um das Badewasser angemessen zu

behandeln. Es gibt auch viel zu wenige Kontrollinstanzen, um die Qualität des Wassers zu überprüfen. Da liegt es nahe, bei der Chlordosierung einen ordentlichen Sicherheitszuschlag einzubauen, was dann ein Minimum beim freien Chlor von 6 mg/l bedeutet. Entsprechend fassungslos reagieren die Amerikaner auch, wenn sie hören, dass in Deutschland Badebecken mit einem freien Chlorgehalt von 0,3 mg/l betrieben werden. Man könnte meinen, Amerika ist weit weg, und so lange wir unsere DIN 19 643 haben, ist alles gut. Es macht aber dennoch Sinn, über den nationalen Tellerrand zu schauen, denn manchmal kommen Dinge zu uns, mit denen man nicht unbedingt rechnet. In der DIN EN 15 288 „Schwimmbäder – Teil 2: Anforderungen an den Betrieb“ steht, dass das Beckenwasser bei einer fäkalen Belastung sechsmal umgewälzt werden muss, bevor es wieder für den Badebetrieb freigegeben werden kann. Auf diese Idee

Verbände

787 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Verbände · Deutsche Gesellschaft für das Badewesen


Deutsche Gesellschaft für das Badewesen · Verbände | AB Archiv des Badewesens 12/2013 788

■ Einige der deutschen Referenten

tet wurde, konnte man aus deutscher Sicht beitragen, dass hierzulande über dieses Thema nicht einmal gesprochen wird. Der erstklassigen Flockung und Filtration nach DIN 19 643 sei Dank.

Deutsche Experten waren als Vortragende gefragt

■ Prof. Dr. Wolfgang Uhl, Dresden; Fotos: Michael Weilandt, Essen

■ Dr. Ernst Stottmeister, Bad Elster

■ Dr. Lothar Erdinger, Heidelberg

■ Dipl.-Ing. Stefan Mersmann, Essen

würde in Deutschland niemand kom- ser zu entfernen. Dieses Ergebnis wurde men; hier reicht eine Hochchlorung in dann in die Erarbeitung der „Guidelines der Regel aus. for safe recreational water environments (Volume 2: Swimming pools and simiWoher kommt diese Anforderung nun? lar environments)“ der WeltgesundheitsEs geht hier um Cryptosporidien, Para- organisation (WHO) eingebracht. siten, die z. B. mit dem Kot von Vögeln in ein Freibadbecken eingetragen wer- Als die DIN EN 15 288 erarbeitet wurde, den können. Cryptosporidien können zitierten die Engländer dann aus dieser mit Chlor nicht „wegdesinfiziert“ wer- WHO-Richtlinie, und so steht diese Anden; sie müssen aus dem Beckenwasser forderung nun in einer Norm, die auch gefiltert werden. Das passiert bei der für Deutschland verbindlich ist. Dabei Umwälzung des Beckenwassers, wes- muss man vermuten, dass die sechs Filwegen die Festlegung einer Mindestan- terzyklen zustande kamen, weil Flozahl von Umwälzzyklen nachvollzieh- ckung und Filtration in Großbritannien bar ist. Die Zahl „Sechs“ stammte aus zumindest zum Zeitpunkt der UntersuGroßbritannien, wo es vor Jahren eine chung nicht sehr effektiv waren. Untersuchung gab, in der festgestellt wurde, dass sechs Umwälzzyklen nötig Während in vier Vorträgen aus den USA sind, um Cryptosporidien aus dem Was- über das Thema Cryptosporidien berich-

Wenn auf internationalen Konferenzen deutsche Experten als Vortragende auftreten, muss man sich immer vor Augen halten, dass wir aus unserer nationalen Sicht, wie oben exemplarisch dargestellt, immer von einem besonders hohen Niveau aus vortragen. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum bei dieser Konferenzreihe Experten aus Deutschland traditionell sehr gefragt sind. So waren elf Vertreter deutscher Institutionen, Universitäten, Verbände und Firmen mit zehn Vorträgen und acht Postern in Rom präsent. Stark vertreten waren zwei deutsche Universitäten: die Technische Universität Dresden und das Universitätsklinikum Heidelberg. Prof. Dr. Wolfgang Uhl und Dipl.-Ing. Bertram Skibinski aus Dresden befassten sich mit verschiedenen Filtertechnologien und mit den Vorläufersubstanzen der Chlorreaktionsprodukte. Dr. Lothar Erdinger und Sonia Fernandez-Alba aus Heidelberg sprachen über Summenparameter zur Bestimmung organischer Kohlenstoffverbindungen und die Möglichkeit der Kontamination des Badewassers mit Pseudomonas aeruginosa durch Reinigungsgeräte. Vom Umweltbundesamt waren Dr. Tamara Grummt zum Thema „Trichloramine“ und Dr. Ernst Stottmeister dabei, der über die neue DIN 19 643 berichtete. Nicht zuletzt stellte Dipl.-Ing. Stefan Mersmann, Obmann des Arbeitskreises Wasseraufbereitung der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, Ergebnisse zur Ansaugproblematik in Schwimmbädern vor (siehe dazu ausführlich in dieser Ausgabe den Artikel ab Seite 791).


789 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Verbände · Deutsche Gesellschaft für das Badewesen

Bei den Poster-Präsentationen waren wieder die Vertreter aus Dresden und Heidelberg sowie Stefan Mersmann vertreten, dazu Alexander Reuß, Ospa Schwimmbadtechnik, Mutlangen, Marc Riemann, KölnBäder GmbH, Dr. Meike Kramer, RheinEnergie AG, und Michael Weilandt aus der DGfdB-Geschäftsstelle, der ein Poster über die Ausbildung der deutschen Fachkräfte präsentierte. Erwähnenswert ist an dieser Stelle sicherlich, dass von den elf deutschen Referenten bzw. Präsentatoren insgesamt sechs dem Technischen Ausschuss, dem Ausschuss Bäderbetrieb bzw. der Ge schäftsstelle der DGfdB zugeordnet werden konnten. ■ Während der Abschlussdiskussion in Rom

Eine „Problem”-Konferenz? Michael Beach vom Centers for Disease Control and Prevention aus den USA fragte in der abschließenden Diskussion, warum bei dieser Konferenz eigentlich immer nur über die möglichen Risiken des Badens gesprochen wird. Das Wasser hätte doch auch so viele positive Effekte; dazu gäbe es auch Forschung, die es wert wäre, dargestellt zu werden. Immerhin gab es bei dieser Konferenz von 44 Vorträgen nur vier, die sich mit den Vorzügen und gesundheitlich positiven Aspekten befasst hatten.

Konferenz auch „International Problems with Swimming Pool and SPA Water“ heißen könnte. Zugutehalten könne man der Konferenz wohl, dass Themen der bisherigen Konferenzen wie „Chlor und Asthma“ oder „Chlor und Krebs“ bei der Konferenz 2013 kaum eine Rolle spielten. Gleichwohl wäre es natürlich wünschenswert, den positiven gesundheitlichen Wirkungen des Wassers – auch dazu gibt es eine umfangreiche Forschung – bei dieser Konferenz mehr Raum zu geben. Es war auch eine Tendenz zu erkennen, dass dieses Thema bei der Beach beschrieb allgemein die Auswir- nächsten Konferenz durchaus eine grökungen der Schwimmbadnutzung auf ßere Rolle spielen könnte. die öffentliche Gesundheit, und sein Kollege Thomas Lachocki von der US- Das Schluss-Statement der amerikanischen National Swimming Pool Konferenz Foundation erweiterte den Komplex um Bereits in der Ankündigung der 5. „Interdie positiven sozialen Wirkungen des national Conference Swimming Pool öffentlichen Schwimmbades. Gianluca and SPA“ war festgestellt worden, dass Camillieri aus Italien ging der Frage Schwimmbäder und Spas nicht nur eine nach, ob das Sport treiben im Wasser herausragende soziale und gesundheitstatsächlich Auswirkungen auf das per- politische Bedeutung haben, sondern imsönliche Wohlbefinden hat, und schließ- mer auch ein weites Feld für Forschung lich konstatierte Daniel Daly aus Bel- und Entwicklung darstellen. Die Kongien tatsächlich positive Effekte auf das ferenz nahm für sich in Anspruch, hiercardiovasculäre und respiratorische Sys- zu schon in der Vergangenheit wichtige tem. Beiträge geleistet zu haben. Und auch die 5. „International Conference SwimBeachs deutscher Namensvetter Michael ming Pool and SPA“ selbst brachte viele Weilandt merkte ironisch an, dass diese neue Erkenntnisse, gab Hinweise für wei-

tere Forschung und schaffte viel Verständnis für die Probleme der jeweils anderen Länder im gemeinsamen Bemühen, Schwimmbäder sicherer zu machen und die Qualität des Badewassers zu verbessern. Im Abschluss-Statement der Konferenz heißt es dann auch: „Erholung und Freizeit am und im Wasser sind heute ein

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Deutsche Gesellschaft für das Badewesen · Verbände | AB Archiv des Badewesens 12/2013 790

Infokasten wichtiger Bestandteil der Gesundheitsförderung in einer Zeit, in der sich das Übergewicht geradezu epidemisch ausbreitet, in der im Zuge eines schnellen demographischen Wandels älteren Menschen eine gesunde Lebenszeit ermöglicht werden soll. (…) Die Teilnehmer der Konferenz stellten abschließend fest, dass es einen gravierenden Mangel an internationalen Regelwerken für sichere Bäder und auch sehr unvollständige nationale Regelwerke in vielen Ländern der Welt gibt.“

Ausblick auf die International Conference Swimming Pool and SPA 2015 in Amsterdam Die nächste „International Conference Swimming Pool and SPA“ wird im Frühjahr 2015 in Amsterdam stattfinden. Bei dieser Konferenz wird es darum gehen, zu vielen Forschungsprojekten, deren Zwischenstände bisher vorgetragen wurden, endgültige Ergebnisse zu hören. Darüber hinaus sollten aber auch neue Themengebiete erschlossen werden. Bereits angesprochen wurden die positiven Aspekte des Schwimm- und Badebeckenwassers, die den offensichtlich vorhandenen Problemen gegenüberstehen. Ein Ergebnis künftiger Konferenzen könnte eben auch eine Abwägung von Chancen und Risiken des Badens und Schwimmens sein. Ein weiteres Thema sollte die biologische Wasseraufbereitung, repräsentiert durch die Schwimmteiche, sein. Hierzu gab es in Rom Nachfragen, insbesondere von Amerikanern, die sich geradezu fassungslos zeigten, wie solche Bäder bei uns denn überhaupt betrieben werden können. Hier gibt es sicherlich erheblichen Informations- und Diskussionsbedarf, und auch hier sind, dank exzellenter Regelwerke, aus deutscher Sicht sicherlich wichtige Beiträge zu leisten.

Die deutschen Referenten und Themen Wolfgang Uhl, Bertram Skibinski und Pascal Müller, Technische Universität Dresden ■ Removal of virus size particles from swimming pool water by a silicon carbide microfiltration membrane ■ Impact of operation parameters and carbon surface oxidation on monochloramine degradation by granular activated carbon filtration ■ How does swimming pool water treatment affect formation and removal of disinfection by-products: first experience using a pilot scale swimming pool model Lothar Erdinger und Sonia Fernandez-Alba, Universitätsklinikum Heidelberg ■ A review on monitoring and disinfection issues ■ Cleaning devices may be sources for Pseudomonas aeruginosa contaminations in swimming pools ■ Evaluation of swimming pool water quality using sum parameters for organic carbon Tamara Grummt, Umweltbundesamt, Bad Elster ■ Trichloramine Induced Inhalation Toxicity In Vitro Ernst Stottmeister, Umweltbundesamt, Bad Elster ■ The new German Standard DIN 19 643 „Treatment of Swimming Pool Water” – Some Insights Stefan Mersmann, btplan GmbH, Essen ■ Hazards caused by suction intakes in swimming pools

Poster-Präsentationen Zusätzlich zu den Vorträgen gab es eine große Ausstellung mit Postern, auf denen die Themen der einzelnen Sessions aufgegriffen und graphisch illustriert wurden. Auch hier waren neben den o. g. Referenten und Themen weitere deutsche Experten und Themen vertreten: Lothar Erdinger, Universitätsklinikum Heidelberg ■ Kinetics of Chloroform Formation during Chlorination of Swimming Pool Water Christiane Höller, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Erlangen ■ The German Swimming Pool Committee – a glimpse into our work Marc Riemann, KölnBäder GmbH, und Meike Kramer, RheinEnergie AG, Köln ■ Chlorite and Chlorate – a new regulated sum parameter for swimming pool water quality in Germany Bertram Skibinski, Christoph Götze und Wolfgang Uhl, Technische Universität Dresden ■ Fractionation of swimming pool water: THM and NCl3 formation kinetics Wei Ding, Bertram Skibinski und Wolfgang Uhl, Technische Universität Dresden ■ Analysis of fluid flow in pools with help of Computational Fluid Dynamics Alexander Reuß, Ospa Schwimmbadtechnik, Mutlangen ■ Water treatment in floating pools Wolfgang Uhl, Bertram Skibinski und Frank Knauth, Technische Universität Dresden ■ Removal of DNP-precursors from a body fluid analogue by powdered activated carbon adsorption Michael Weilandt, Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen ■ Operation of swimming pools and training of the pool staff in Germany


Vortrag auf der „International Conference Swimming Pool and SPA” in Rom Dipl.-Ing. Stefan Mersmann: Unfallgefahren an Ansaugöffnungen

Auf der „International Conference Swimming Pool and SPA“, die vom 9. bis 12. April in Rom stattfand (siehe dazu ausführlich in dieser Ausgabe den Artikel ab Seite 787), berichtete Dipl.-Ing. Stefan Mersmann, Obmann des Arbeitskreises Wasseraufbereitung und Mitglied des Technischen Ausschusses der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, in seinem Fachvortrag über neue Erkenntnisse bei der Ursachenermittlung im Zusammenhang mit Unfällen an Ansauganlagen. Gerichtsmedizinische Untersuchungen der Opfer von Ansaugunfällen haben gezeigt, dass durch den Unterdruck an Ansauganlagen schwerste innere Verletzungen verursacht werden können. In einem besonders schweren Fall ist als primäre Todesursache nicht das Eindringen von Wasser in Atemwege und LunAnzeige

ge (Ertrinken), sondern das Aufplatzen innerer Organe durch Unterdruckeinwirkung im Bauchraum festgestellt worden. Diese Gefahr ist dann besonders groß, wenn die entsprechende Ansaugöffnung vollständig abgedeckt werden kann und keine Einrichtungen zur Begrenzung des auftretenden Unterdrucks vorhanden sind. In einer Vielzahl von Feldversuchen und in Laborversuchen1) wurde nachgewiesen, dass bei vollflächiger Abdeckung der resultierende Unterdruck weit über 100 mbar und in ungünstigen Fällen bis zu 1000 mbar betragen kann. Falls keine Einrichtungen zur Begrenzung des auftretenden Unterdrucks vorhanden sind, können somit Kräfte in einer Größenordnung von z. B. 3200 N auftreten (vereinfachtes Berechnungsbeispiel mit Unterdruck 800 mbar, Ansaugfläche 20 x 20 cm). In diesem Fall

wirkt auf den Badegast eine vergleichbare Gewichtskraft in Höhe von rund 320 kg. Es wird sehr deutlich, dass sich aus einer solchen Ansaugsituation kein Mensch befreien kann und dass zusätzlich schwere innere Verletzungen auftreten können. Neben einer Vielzahl von konstruktiven Anforderungen sind somit Maßnahmen und Einrichtungen zur Begrenzung des Unterdrucks an Ansauganlagen erforderlich. Dies ist auch bei mehreren parallel angeordneten Ansaugöffnungen erforderlich, wenn diese z. B. bewusst manipulativ mit Folien oder dem menschlichen Körper abgedeckt werden können.2) Mersmann erläuterte im Rahmen seines Vortrags eine Vielzahl weiterer Grundlagen der Ansaugsicherheit und die in diesem Zusammenhang zu beachtenden

Verbände

791 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Verbände · Deutsche Gesellschaft für das Badewesen


Verbände | AB Archiv des Badewesens 12/2013 792

Regelwerke. Zzt. bestehen noch Abweichungen zwischen den Vorgaben der DGfdB-Richtlinie R 60.033) und der DIN EN 13 4514). Im Rahmen der beabsichtigten Angleichung und Aktualisierung der Regelwerke sollte die Notwendigkeit der Einrichtungen zur Begrenzung des auftretenden Unterdrucks an Ansaugöffnungen deutlich hervorgehoben werden. Bei diesen Einrichtungen kann es sich um Belüftungsventile, Druckschalter, Belüftungsrohre, konstruktive Maßnahmen etc. handeln. Bis zu einer abschließenden Überarbeitung der aktuellen Regelwerke gab der Experte folgende Empfehlungen, um Unfälle an Ansauganlagen zu vermeiden: ■ Ergänzung von Einrichtungen zur Begrenzung des Unterdrucks an Ansauganlagen, die vollflächig abgedeckt werden können, insbesondere an Ansauganlagen mit direktem Anschluss einer Pumpe an nur eine Ansaugöffnung, ■ Reduzierung der Kraft zur Befreiung von Haaren auf unter 10 N, ■ Reduzierung der Strömungsgeschwindigkeit im freien Querschnitt der Abdeckung einer Ansauganlage auf 0,3 bis max. 0,5 m/s, ■ Begrenzung des Öffnungsquerschnitts von Ansauganlagen auf max. 3,0 mm bis zu einer Wassertiefe von 60 cm und ■ Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung an Ansauganlagen unter Berücksichtigung der individuellen Einbausituation und Rahmenbedingungen. Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Unfallauswertungen beendete Mersmann seinen Vortrag mit einem eindringlichen Appell an alle anwesenden Entscheidungsträger der weltweiten Bäderszene: „Please help to avoid accidents“.

Quellen ■ 1) Risk analysis of swimming pool water circulation systems, J. P. Avezaat, March 2013, University of Twente, Netherlands ■ 2) Sicherheit an Ansaugöffnungen, Stefan Mersmann, AB Archiv des Badewesens 10/2012 ■ 3) DGfdB-Richtlinie R 60.03, Vermeidung von Gefahren an Ansaug-, Ablauf- und Zulaufanlagen in Schwimm- und Badebecken, Mai 2007 ■ 4) DIN EN 13 451, Schwimmbadgeräte, November 2011


793 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Sammelbecken · Marktübersichten

Sammelbecken

Aqua & Party, Kids & Events, Erlebnis & Fun … P r o f e s s i o n e l l e P a r t n e r f ü r Ve r a n s t a l t u n g e n i n B ä d e r n – e i n e M a r k t ü b e r s i c h t

Die meisten Bäder, ob Frei-, Hallenoder Kombibäder, erfreuen ihre Gäste im Lauf des Jahres mit Veranstaltungen zu den verschiedensten Anlässen und für unterschiedliche Zielgruppen, weil sie ihren Besuchern etwas Besonderes bieten und – nicht zuletzt – werbewirksam auf ihr Bad aufmerksam machen wollen. Denn gut gemachte Events finden ihr Publikum und eine positive Resonanz in den Medien. Wenn nach Abzug der Kosten etwas in der Bäderkasse übrig bleibt – umso besser! Obwohl sicher nicht alle Besucher der Veranstaltungen zu Dauergästen werden, darf man die Auswirkungen auf die Besucherstatistik nicht unterschätzen.

solche Angebote, bei denen Animateure Wettspiele mit Gewinnmöglichkeiten (Sponsoren ansprechen!) durchführen. Dabei nutzt man sowohl die Schwimmund Badebecken als auch die Bereiche „an Land“; die Veranstaltungen funktionieren in der Halle und im Freibad, idealerweise in einem Kombibad. Von sich reden machen z. B. Badewannenrennen und – sicher nicht unspektakulär – „Kino im Bad“ mit Zuschauern auf dem Wasser.

Für Unternehmen, die Events in Bädern anbieten, sind Kinder und Jugendliche die Hauptzielgruppe. Da gibt es Poolund Motto-Partys, Ferienprogramme und sportliche Angebote mit Wasserspielgeräten. Groß geschrieben werden auch

Die nachfolgende Aufstellung umfasst Unternehmen, die überregional tätig sind. Trotz umfangreicher Recherche ist es möglich, dass nicht alle Anbieter von Bad-Events genannt werden. Wie bisher sei auch an dieser Stelle vermerkt,

Bäder sind bekanntlich immer in der politischen Diskussion, und da sind die Betreiber aufgerufen, ihre Angebote zu bereichern. Wie schön ist es, wenn gerade Kinder und Jugendliche begeistert über „ihr“ Bad berichten, über das, was So wünschenswert in eigener Regie or- sie da erleben – und sogar etwas lerganisierte Events in Bädern auch sein nen! Dann haben es Politiker schwerer, mögen, oft fehlt es an Personal, Know- nur immer über das Defizit zu klagen. how, Erfahrung und/oder notwendiger Ausrüstung einschließlich teurer Tech- Wer in der Lage ist, selbst ein Event zu nik, um größere Veranstaltungen durch- organisieren: Zu diesem Zweck vermieführen zu können. Das Publikum ist an- ten oder verkaufen einige Unternehmen spruchsvoll; es sucht sich die besten An- die notwendigen Gerätschaften und Magebote aus, und da punkten die profes- terialien samt Anleitung – vom Riesensionellen Anbieter. kraken bis hin zum Hochseilgarten!

dass diese Marktübersicht weder Empfehlungen gibt noch einen Test darstellt. Es wurden die Angaben übernommen, welche die Firmen der Redaktion zur Verfügung stellten. WJR Anzeige


Marktübersichten · Sammelbecken | AB Archiv des Badewesens 12/2013 794

Unternehmen

H2O fun events Otto-Hahn-Straße 7 74382 Neckarwestheim

Kids World Events Hauptstraße 22 38547 Calberlah

Teleadressen, Homepage

Telefon 0 71 33 / 90 02 97 Telefax 0 71 33 / 90 02 98 info@wasseraction.de www.wasseraction.de

Telefon 0 53 74 / 9 18 84 86 kidsworldevents@yahoo.de www.kids-world-events.de

Darstellung der angebotenen Dienstleistungen

Fun & Action Poolparty im Wasser, an Land, im Freibad, im Kombibad; Summer-Action-Tour im Wasser, um das Becken, im Freibad, im Kombibad; desgleichen IndoorFun-Event, AquaMovie-Event, Piratenparty, Halloweenparty; Spacenight (Abendveranstaltung) im Wasser und um das Becken herum; Spielnachmittage im Wasser

Event-Agentur für die Organisation und Durchführung von Fun & Action-Events in Frei- und Hallenbädern

Zu besonderen Anlässen, auf Sonderwünsche der Auftraggeber zugeschnittene Veranstaltungen

Sämtliche Events sind individualisierbar und können besonderen Anlässen, wie z. B. Jubiläen, Eröffnungen oder Rutscheneinweihungen, angepasst werden.

Man bietet flexible Event-Pakete zu jedem Anlass an; Kundenwünsche können integriert bzw. umgesetzt werden.

Besonders herauszustellende Angebote, die das Unternehmen exklusiv anbietet

Ganzheitliche Event- und Unterhaltungskonzepte für Bäderanlagen und Betreibergruppen. Mehrwöchige und / oder wiederkehrende Animationsprogramme, individuell auf die Bäder und Zielgruppen zugeschnitten

1. Deutsche Meisterschaft im Badewannenrennen, 1. Europameisterschaft im Badewannenrennen, 1. Weltmeisterschaft im Badewannenrennen

Werden Spielgeräte verliehen bzw. verkauft?

Ja

Nein

Weitergehende Dienstleistungen, wie z. B. Schulungen Sonstige Leistungen aus dem Portfolio

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795 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Sammelbecken · Marktübersichten

Unternehmen

Kon-Tiki – Büro für Bildungs- und Erlebnisplanung Munstermannskamp 1 21335 Lüneburg

Magic Entertainment Eventagentur Stabeltwiete 6 25337 Kölln-Reisiek

Teleadressen, Homepage

Telefon 0 41 31 / 7 89 82 30 Telefax 0 41 31 / 7 89 82 32 info@kon-tiki.eu www.meer-wissen-erleben.de

Telefon 0 41 21 / 7 61 34 info@magic-event-agentur.de www.poolevents.de

Darstellung der angebotenen Dienstleistungen

Verleih und Verkauf von selbsterklärenden Event-, Kindergeburtstags- und Schul-Angeboten im Bereich Edutainment; Schwerpunktthemen Ozeane als Lebensraum am Beispiel von Haien, Walen, Kraken; Angebote auf dem, im und unter Wasser, in der Schwimmhalle und im Freibad. Es werden fertig einsetzbare, attraktive Edutainment-Pakete geliefert inkl. Anleitungen, Marketing-Vorlagen und Hinweisen auf Kooperationsmöglichkeiten mit Umweltverbänden und Cross-Marketing-Partnern.

Bundesweit aktiver Partner für Pool-Partys aller Art, z. B. Programme „Sommer-Pool-Party Tour" in Freibädern, Aqua-Disco, CineSwimming, Piraten-Pool-Party; professionelle Animation mit Musik, Einsatz von Großspielgeräten; indoor oder outdoor möglich. Die Programme sowie die Art und der Umfang der Wassermodule werden der Größe des Bades angepasst.

Zu besonderen Anlässen, auf Sonderwünsche der Auftraggeber zugeschnittene Veranstaltungen

Sonderwünsche werden nach Möglichkeit und Absprache erfüllt.

Beispielsweise bei Neu- oder Wiedereröffnungen nach Umbau oder Erweiterungen von Bädern werden spezielle Programme gestaltet. Lokale Sponsoren können mit besonderen Aktionen eingebunden werden.

Besonders herauszustellende Angebote, die das Unternehmen exklusiv anbietet

Edutainment-Angebote zu maritimen Themen. Verleih und Verkauf im gesamten deutschsprachigen Raum

Werden Spielgeräte verliehen bzw. verkauft?

Sämtliche Materialien verbleiben bei Ausleihe für ein bis drei Wochen, bei Kauf dauerhaft im Bad.

Weitergehende Dienstleistungen, wie z. B. Schulungen

Kostengünstige Einführungs-Trainings. Auf Wunsch sind darüber hinaus diverse vertiefende Präsentations- und Kommunikationstrainings oder auch Team-Trainings möglich.

Sonstige Leistungen aus dem Portfolio

Bildungs- und Erlebnisplanung (Edutainment) schwerpunktmäßig, aber nicht exklusiv, im Natur- und Umweltbereich; Trainings zu Kommunikationsthemen und Evaluationsdienstleistungen. Über Kooperationspartner Bildungs- und Qualitätsmanagement, elektronische Medien, theaterpädagogische Leistungen

Verleih nein, Verkauf ja

Veranstaltungstechnik inkl. Service


Marktübersichten · Sammelbecken | AB Archiv des Badewesens 12/2013 796

Unternehmen

Outdoor Cine GmbH Eduardstraße 46 - 48 20257 Hamburg

Zephyrus Events & Promotion Währentruper Straße 48 - 50 33813 Oerlinghausen

Teleadressen, Homepage

Telefon 0 40 / 38 61 32 02 info@outdoorcine.de www.outdoorcine.de www.cineswimming.de

Telefon 0 52 02 / 97 79 90 Telefax 0 52 02 / 97 79 99 info@zephyrus.de www.zephyrus.de

Darstellung der angebotenen Dienstleistungen

Bundesweiter Bäderkino-Veranstalter, als Open-Air-Kino im Freibad oder Indoor-Event im Hallenbad, vornehmlich für Kinder und deren Eltern. Besucher sitzen dabei auf vom Veranstalter bereitgestellten Wasserinseln. Bei Veranstaltungen nach Sonnenuntergang mit 6 x 3,6 m großer Kinoleinwand; bei Tageslicht-Aufführungen kommt eine RückprojektionsBox 4 x 2,8 m zum Einsatz. Inkl. Filmbeschaffung und Recht der Außenwerbung, inkl. Filmtitel-Nennung. Buchbar sind zweite Filmaufführung sowie Fun- und Action-Programme mit zwei Animateuren vor dem Film.

Family-Pool-Party (indoor), Sommer-Pool-Party (outdoor), Partyprogramm für die ganze Familie. Wassermodule zum Klettern und Toben, Spielaktionen für verschiedenste Zielgruppen, z. B. Arschbomben-Contest, Luftgitarrenwettbewerb, Hula-HoopContest, Weltrekordversuch im Badekappenfüllen, WaterGlobes u. v. m. Im Sommer inkl. Spieleangebot auf der Liegewiese. Disco-Pool-Party (indoor), Powersound für Musikwünsche und Charthits mit professioneller Musikanlage, Lightshow (LED-Technik und Nebelmaschine), Videoleinwände für Musikvideos und Livebilder. Poolympiade (outdoor) mit fünf actionreichen Disziplinen im und am Wasser für Kreativität, Geschicklichkeit und Teamgeist, für Kinder oder Erwachsene. Kino-Pool-Party (indoor) mit professioneller Ton- und Lichttechnik, 4 x 3 m große Filmleinwand. Die Auswahl aus aktuellen Filmen bestimmt das Publikum. Besonderheit: schwimmende Tornado-Kinomatten

Zu besonderen Anlässen, auf Sonderwünsche der Auftraggeber zugeschnittene Veranstaltungen

Es werden Filmvorschläge unterbreitet, auch Filmwünsche der Kunden realisiert. Zusatz- und Serviceleistungen: kostenfreie Belieferung mit Filmplakaten, nostalgische Popcorn-Maschine zur Anmietung, zusätzliche Bestuhlung, VIP-Zelte, Sitzkissen usw.

Sonderwünsche der Kunden werden erfüllt, z. B. Mottopartys wie Piraten-Pool-, Dschungel- oder Halloween-Pool-Party, Eröffnungen und Jubiläumsveranstaltungen. Für den „offiziellen“ Teil wird technische Ausstattung zur Verfügung gestellt. Einbindung z. B. von Vorführungen oder des Badmaskottchens, auch Modifizierung angebotener Dienstleistungen

Besonders herauszustellende Angebote, die das Unternehmen exklusiv anbietet

Es werden aktuelle Filme angeboten, z. T. kurz nach Kinostart. Man arbeitet mit einem speziellen Beschallungs-Konzept, das auf die spezifischen Akustikprobleme in Bädern Rücksicht nimmt (Delay-Line).

Disco-Pool-Party, Schaum-Pool-Party als Ergänzung zur DiscoPool-Party, Vielfalt an speziell angefertigten Wassermodulen und Poolympiade

Werden Spielgeräte verliehen bzw. verkauft?

Ja, auf Wunsch Kinder-Hüpfburg und Torwände für den OpenAir-Bereich

Nein Unterstützung bei Planung und Vorbereitung, Beratung bei der Erstellung des jährlichen Veranstaltungskalenders, Grafikarbeit (Design und Produktion von Plakaten, Flyern, Eintrittskarten etc.)

Weitergehende Dienstleistungen, wie z. B. Schulungen Sonstige Leistungen aus dem Portfolio

Filmveranstaltungstechnik und LED-Bildwände

Promotion-Aktionen auf Messen und Stadtfesten (Kundengewinnung/-bindung), Eis-Disco in Eishallen und Eisstadien, Quiz-Show nach dem Vorbild von „Wer wird Millionär“, Carrera-Day auf einer transportablen vierspurigen CarreraBahn mit 20 m Streckenlänge


Medien Luftholen

Autor: Oliver Wnuk Verlag: Krüger Verlag, ein Unternehmen der S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 1. Auflage, 256 Seiten, Hardcover ISBN: 978-3-8105-2382-2 16,99 € Der Autor Oliver Wnuk, Jahrgang 1976, ist in Konstanz aufgewachsen, hat in München Schauspiel studiert und lebt heute in Berlin. Als facettenreicher Schauspieler etabliert, schreibt er seit mehreren Jahren auch für den Rundfunk und fürs Theater, und er verfasst Songtexte. Nach seinem von Kritikern und Lesern hochgelobten Debüt „Wie im richtigen Film“ legt er mit „Luftholen“ seinen zweiten Roman vor. Der Klappentext des handlichen Buches stimmt den Leser mit folgendem Text ein: „Josch ist Schwimmmeister. Seit er denken kann, hat ihn das Wasser fasziniert. Am Beckenrand kennt er sich aus, hier weiß er, was zu tun ist.

Aber in seinem eigenen Leben weiß er das schon lange nicht mehr. Seit seine Frau ihn verlassen und den gemeinsamen Sohn mitgenommen hat, findet er nur noch Halt im Alltäglichen. Als er der 14jährigen Leonie, die jeden Tag ihrer Sommerferien an seiner Seite verbringt, im entscheidenden Moment nicht helfen kann, bleibt ihm keine andere Wahl mehr. Josch muss sich dem Leben stellen. Und so nähert er sich der blinden und lebensfrohen Maria an und begibt sich schließlich mit ihr zusammen auf eine ungewisse Reise: eine Suche nach seinem Sohn, der Wahrheit und dem Leben überhaupt. Endlich geht er den Weg, den er sich nie traute zu gehen.“ Bzgl. des Titels findet sich auf dem Buchrücken der Hinweis: „Ein Roman, der einem manchmal den Atem nimmt – über einen, der die Liebe vor sich sieht, aber nicht weiß, wie er sie packen soll.“ Die Rezensentin weiß hingegen nicht so recht, was sie von dem Buch halten soll. Angesprochen durch eine Zusammenstellung „Bücher zum Abtauchen – Über unsere Liebe zum Wasser: zehn Tipps für die Ferienlektüre“ in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ), hat sie sich das ein oder andere Buch für die AB-Leser vorgenommen. Titel und Cover erschienen vielversprechend, Inhalt und Sprache gleichen eher dem spät star-

tenden und schließlich gut ausklingenden Sommer. Zi

Termine

Technische Akademie Esslingen Weiterbildungszentrum An der Akademie 5 73760 Ostfildern Telefon: 07 11 / 3 40 08-18 Telefax: 07 11 / 3 40 08-65 E-Mail: ruediger.keuper@tae.de Internet: www.tae.de

17. - 18.02.14 Maschinelle und/oder natürliche Gebäudelüftung Referent: Dr.-Ing. H. W. Roth Ort: Ostfildern Gebühr: 980 € 12. - 13.03.14 Projektmanagement im Bauwesen Referent: Dipl.-Ing. J. Schieler Ort: Ostfildern Gebühr: 970 € 17.03.14 Erfolgreiche Durchsetzung von Nachträgen aus rechtlicher Sicht Referent: Rechtsanwalt U. R. Klaus Ort: Ostfildern Gebühr: 610 €

Bauwesen 30. - 31.01.14 Aufmaß, Abrechnung, Vergütung, Zahlung im Bauwesen Referent: Richter D. Ditten Ort: Ostfildern Gebühr: 950 € 03. - 04.02.14 EnEV – Auswirkungen auf die Bausubstanz Referent: Priv.-Doz. Dipl.-Ing. univ. D. Hinz Ort: Ostfildern Gebühr: 940 € 04. - 05.02.14 Ausschreibung und Vergabe öffentlicher Bauaufträge nach VOB/A – Bauvertrag nach VOB/B Referent: Regierungsdirektor a. D. H. Kempf Ort: Ostfildern Gebühr: 940 € 06. - 07.02.14 Legionellen Referent: Prof. Dr. P. M. Kunz Ort: Ostfildern Gebühr: 740 € 11. - 12.02.14 Nachtragsmanagement Referent: Dipl.-Ing. R. Etges Ort: Ostfildern Gebühr: 980 €

Akademie für Aus- und Fortbildung im Badewesen des Deutschen Sauna-Bundes e. V. Kavalleriestraße 9 33602 Bielefeld Telefon: 05 21 / 9 66 79-0 Telefax: 05 21 / 9 66 79 19 E-Mail: info@sauna-bund.de Internet: www.sauna-bund.de 10. - 11.12.13 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Schulung) Hamburg 12.12.13 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Fortbildung) Hamburg 21. - 22.01.14 Trainingscamp Aufguss (Seminar) Beuren 25. - 26.01.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Schulung) Bamberg 27.01.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Fortbildung) Bamberg

Rubriken

797 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Rubriken · Medien · Termine


Termine · Rubriken | AB Archiv des Badewesens 12/2013 798

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04.02.14 Saunabaden – aber richtig (Seminar) Bielefeld 04. - 05.02.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Schulung) Erding 10. - 22.02.14 Saunameister-Lehrgang Bielefeld 15. - 16.02.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Schulung) Hamburg 24. - 25.02.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Schulung) Leipzig 26.02.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Fortbildung) Leipzig 08. - 09.03.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Schulung) Königs Wusterhausen 10.03.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Fortbildung) Königs Wusterhausen 11. - 12.03.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Schulung) Leer 18.03.14 Duftreisen und Meditationszeremonien (Seminar) Beuren 24. - 28.03. und 02. - 04.05.14 Ausbildung zur Wellness-Massagen-Fachkraft (Lehrgang) Bielefeld 29. - 30.03.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Schulung) Gießen

Haus der Technik e. V. Außeninstitut der RWTH Aachen Kooperationspartner der Universitäten Duisburg – Essen – Münster – Bonn – Braunschweig Hollestraße 1 45127 Essen Telefon: 02 01 /18 03-1 Telefax: 02 01 /18 03-2 69 E-Mail: hdt@hdt-essen.de Internet: www.hdt-essen.de

Baubetrieb und Baurecht 29.01.14 VOB /A, B, C Leitung: Dr.-Ing. Magdalena Jost Ort: Berlin HDT-Mitglieder: 590 € Nicht-Mitglieder: 640 € 17.02.14 Intensiv-Seminar: HOAI 2013 – Vertiefung Leitung: RA Christoph Bubert Ort: Essen HDT-Mitglieder: 590 € Nicht-Mitglieder: 670 € 18.02.14 Architekten- und Ingenieurvertragsrecht für Planer und Auftraggeber Leitung: Dr. Reinhard Voppel Ort: Essen HDT-Mitglieder: 590 € Nicht-Mitglieder: 670 €

Heizungs-, Klima-, Lüftungs-, Sanitärtechnik 03. - 05.02.14 Haustechnik kompakt Teil 1: Praxis der Wasserver- und -entsorgung Teil 2: Lüftungs- und Klimatechnik Teil 3: Elektroinstallation Leitung: Prof. Dr.-Ing. Franz-Peter Schmickler Ort: Essen HDT-Mitglieder: 1295 € Nicht-Mitglieder: 1465 €


799 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Rubriken · Aus- und Fortbildung

Aus- und Fortbildung Februar und März 2014 Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V.

Seminar 1452: Rechtsgrundlagen für das Kassenpersonal 17. Februar 2014 Nürnberg

Themen: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Anwendung der Haus- und Badeordnung Hausrecht und Hausverbot Gültigkeit von Eintrittskarten Befristung und Verjährung von Gutscheinen Zutrittsrecht von Kindern und Behinderten Behandlung von Fundsachen Diskriminierung von Besuchern oder Gruppen Mankogeld Zahlung mit Kredit-/EC-Karten Haftungsfragen bei Beschädigungen von Gegenständen der Besucher Diebstahl von Sachen der Gäste

Kosten:

395 € einschl. Mittagessen und Tagungsgetränke (Mitgliederrabatt: 25 €)

Training in der Dienstplangestaltung, Praktische Übungen ■ Fachkundige Rückmeldung zu eingereichten Dienstplänen ■ Eigene Überprüfung der eingereichten Dienstpläne in Einzel- oder Gruppenarbeit ■ Erstellung arbeitsrechtlich einwandfreier Dienstpläne

Kosten je Seminar:

435 € einschl. Mittagessen und Tagungsgetränke (Mitgliederrabatt: 25 €)

Seminar 1476: „Was darf ich …, und wo sind die Grenzen?“ – Rechte und Pflichten des Badpersonals 26. - 27. Februar 2014 Trier

Themen: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Seminare 1477: Training in der Gestaltung von Schichtplänen in Bäderbetrieben Seminar 1477-1, 18. Februar 2014 Seminar 1477-2, 12. Juni 2014 Seminar 1477-3, 27. November 2014 Fulda

Themen: Zu beachtende arbeitsrechtliche Bestimmungen ■ Der Begriff „Arbeitszeit“ ■ Ruhepausen ■ Ruhezeit ■ Der Unterschied zwischen Schicht- und Einsatzplänen ■ Zusatzurlaub ■ Sonn- und Feiertagsarbeit ■ Rufbereitschaft ■ Überstunden, Mehrarbeit ■ Rechte des Betriebs-/Personalrats Grundlagen der Dienstplangestaltung Der Unterschied zwischen Rahmendienstplänen und Dienstplänen ■ Der Dienstplan als juristisches Dokument ■ Alle zu berücksichtigenden Aspekte ■ Techniken bei der Dienstplangestaltung ■ Die Dienstplangestaltung als schwierige Führungsaufgabe ■

Ausübung des Hausrechts, Hausfriedensbruch Die rechtliche Bedeutung der Haus- und Badeordnung Notwehr/Nothilfe Festnahme von Straftätern Anwendung körperlicher Gewalt Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Die Gratwanderung zwischen gesetzlicher Sicherungspflicht („Garantenstellung“) und kundenorientierter Dienstleistung

Kosten:

■ ■

Aquafitness in Bädern – Neue Trends und Entwicklungen und ihre Umsetzbarkeit Die neue DIN 19 643 „Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser“ – die wichtigsten Änderungen im Überblick

Kosten:

885 € einschl. Unterkunft und Verpflegung (Mitgliederrabatt: 25 €)

Seminare 1435: Kompaktseminare: Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser Seminar 1, 18. - 21. März 2014 Seminar 2, 14. - 17. Oktober 2014 Willingen/Hochsauerland

Themen: ■ ■ ■ ■ ■ ■

Wasserchemie und Wasserhygiene Verfahrenskombinationen zur Beckenwasseraufbereitung Produkte und Anlagen Die hydraulischen Systeme Qualitätsanforderungen an das Badebeckenwasser Korrosion und Korrosionsschutz

Kosten:

rund 745 € einschl. Unterkunft und Verpflegung (Mitgliederrabatt: 25 €) Änderungen vorbehalten; die Programme können zwei Monate vor Seminarbeginn angefordert werden.

465 € einschl. Unterkunft und Verpflegung (Mitgliederrabatt: 25 €)

Seminar 1351: Betriebsleiterlehrgänge 2013/14, Fachforum für Betriebsleiter/innen Seminar 3, 10. - 14. März 2014 Willingen/Hochsauerland

Themen: ■ ■ ■

■ ■ ■ ■

Aktuelle Rechtsprechung beim Betrieb öffentlicher Bäder Entwicklungen auf dem Markt der Ertrinkenden-Erkennungs-Systeme Optimierung der Reinigung in öffentlichen Bädern – Bericht über Untersuchungsergebnisse und Erfahrungen bei den Bäderbetrieben Erfurt Sichere Lagerung von und Umgang mit Bäderchemikalien Emotionale Intelligenz beim Umgang mit Badegästen Fachforum: Aktuelle betriebliche und technische Themen Vor- und Nachteile der verschiedenen Desinfektionsverfahren bei der Schwimm- und Badebeckenwasser-Aufbereitung

Geschäftsstelle: Postfach 34 02 01, 45074 Essen Telefon: 02 01 / 8 79 69 - 0 Telefax: 02 01 / 8 79 69 - 20 E-Mail: info@baederportal.com Internet: www.baederportal.com (Menüpunkt „Aus- und Fortbildung”)


Firmen und Produktinfos | AB Archiv des Badewesens 12/2013 800

Firmen und Produktinfos Fashy GmbH, Korntal-Münchingen:

Fashy-Verkaufsschlager 2013: „Herz-App”-Wärmflasche im Smartphone-Design somit für ein besseres Wohlbefinden. Nicht nur in der kalten Jahreszeit, sondern auch immer dann, wenn einem nach ein bisschen Wärme ist – ein Muss in jedem Haushalt. Der absolute Fashy-Verkaufsschlager in diesem Jahr und passend zu Weihnachten ist die neue „Herz-App“-Wärmflasche im Smartphone-Design, die bei keinem technisch begeisterten Mann fehlen darf. Die 2,0-l-Wärmflasche hat nicht nur einen modernen Look, auch ■ Fashy-Verkaufsschlager: die „Herz-App“Wärmflasche; Foto: Fashy, Korntal-Münchingen die „Herz-App“-Funktion lässt nicht nur die Männerherzen höher schlagen. Seit über 60 Jahren sorgen Wärmfla- Die Effekt-Wärmflasche verändert beim schen von Fashy aus Korntal-Münchin- Einfüllen von warmem Wasser die Herzgen für Wärme und Entspannung – und farbe von schwarz in rot, womit immer

angezeigt wird, dass das Wasser in der Wärmflasche (noch) warm ist. Auch im 2. Jahr wird Fashy in Kooperation mit der Hilfsorganisation World Vision einen weiteren Schulbau in Sierra Leon unterstützen: Mit jeder verkauften Original-Fashy-Wärmflasche und jedem Fashy-Wärmekissen fließt ein Teil des Erlöses in das Projekt. ■ Weitere Informationen: Fashy GmbH, Kornwestheimer Straße 46, 70825 Korntal-Münchingen, Telefon: 0 71 50 / 92 06-0, Telefax: 0 71 50 / 92 06-51, E-Mail: info@fashy.de, Internet: www.fashy.de

Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH, Höchstädt an der Donau:

Dr. Bernd Vogl wird bei Grünbeck Wasseraufbereitung neuer Leiter „Produkte und Innovationen” ■ Dr. Bernd Vogl (39) ist seit den 1. November neuer Leiter des neuen Bereichs „Produkte und Innovationen“ bei der Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH; Foto: Grünbeck Wasseraufbereitung

Wenn kreative und innovative Ideen in die richtigen Entwicklungsbahnen gelenkt werden, führt das zu noch großartigeren Produktergebnissen. Das zu koordinieren, gehört seit dem 1. November zu den Aufgaben von Dr. Bernd Vogl bei der Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH in Höchstädt an der Donau. Als Leiter des neuen Bereichs „Produkte und Innovationen“ und Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung wird er wegweisende Produktentwicklungen im Bereich Haus- und Sanitärtechnik sowie Anlagenbau verantworten.

Dr. Vogl (39), promovierter Ingenieur, freut sich auf die Tätigkeiten rund um innovative Wasseraufbereitungsprodukte bei Grünbeck. Den notwendigen Weitblick hat er sich als Experte in Prozessmanagement und Systems Engineering sowie seinem zusätzlichen Aufbaustudium in Betriebswirtschaft und Management erarbeitet. Zuletzt in leitender Funktion bei der Münchener BMW Group angestellt, will Dr. Vogl nun mit kundenorientierten Lösungen dem GrünbeckWachstumskurs weitere PS verleihen: „Meine Vorfreude auf die Arbeit in der Wasserwirtschaft ist sehr groß. Diese Herausforderung verbindet eine soziale, wirtschaftliche und technologische Verantwortung in besonderer Weise. Die künftig prozessual ausgerichteten Abteilungen werden die kundenorientierte Entwicklung und Betreuung unserer Produkte in den Mittelpunkt stellen.“ Dr. Günter Stoll, Geschäftsführer bei Grün-

beck: „Wir haben eine starke Marktposition, müssen aber täglich daran arbeiten, um diese weiter zu verbessern. Hierbei werden uns das umfassende Know-how und der unternehmerische Weitblick von Dr. Vogl unterstützen.“ ■ Weitere Informationen: Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH, Josef-Grünbeck-Straße 1, 89420 Höchstädt an der Donau, Telefon: 0 90 74 / 41-0, Telefax: 0 90 74 / 41-1 00, E-Mail: info@gruenbeck.de, Internet: www.gruenbeck.de


801 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Firmen und Produktinfos

BSA-Akademie, Saarbrücken:

Zum Frühjahr 2014 bietet die BSA-Akademie einen Vorbereitungslehrgang auf die Prüfung zum „Fachangestellten für Bäderbetriebe“ an. Damit erweitert sie ihr Portfolio um einen weiteren Lehrgang, nachdem seit 2009 mit der „Führungskraft für Bäderbetriebe“ bereits ein Vorbereitungslehrgang auf die Prüfung zum „Meister für Bäderbetriebe“ angeboten wird.

debetriebes, die Betreuung der Badegäste und die Überwachung der technischen Anlagen hauptsächlich in öffentlichen und privaten Frei- und Hallenbädern, See- und Strandbädern, Meerwasser- und Wellenbädern oder Fitnesszentren. Darüber hinaus bieten sich Beschäftigungsmöglichkeiten in WellnessHotels, in kommunalen Sportämtern oder in medizinischen Badeeinrichtungen von Rehabilitationskliniken oder AltenIm Rahmen des Lehrgangs „Fachkraft für heimen. Bäderbetriebe“ erwerben die Teilnehmer in den Modulen „Rettung und Erstver- Mit diesem Lehrgang wird inhaltlich opsorgung“, „Schwimmen und Wassersprin- timal auf die Prüfung „zum Fachangegen“, „Bädertechnik“ und „Wirtschafts- stellten für Bäderbetriebe“ vorbereitet, und Sozialkunde“ umfassende Kompe- die zusätzlich zum BSA-Lehrgang bei tenzen für die Beaufsichtigung des Ba-

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einer zuständigen Stelle abgelegt werden kann. Auch bei diesem Lehrgang profitieren die Teilnehmer vom BSA-Lehrgangssystem aus Fernunterricht und kompakten Präsenzphasen, die am BSA-Lehrgangszentrum Berlin stattfinden. Durch die geringen Abwesenheitszeiten ist der Lehrgang optimal mit beruflichen und privaten Verpflichtungen vereinbar. ■ Weitere Informationen: BSA-Akademie, Hermann Neuberger Sportschule 3, 66123 Saarbrücken, Telefon: 06 81 / 68 55-0, Telefax: 06 81 / 68 55-1 00, E-Mail: info@bsa-akademie.de, Internet: www.bsa-akademie.de

Firmen und Produktinfos

Der Vorbereitungslehrgang auf die Prüfung zum „Fachangestellten für Bäderbetriebe” ist neu im Angebot


Firmen und Produktinfos | AB Archiv des Badewesens 12/2013 802

Roigk GmbH & Co., Gevelsberg:

Barrierefreiheit auf vier Rädern – neuer mobiler Schwimmbadlifter für den flexiblen Einsatz So leicht war es noch nie – im doppelten Sinne des Wortes: Der neue, mobile Schwimmbadlifter R36 i-swim der Firma Roigk ist mit 140 kg nicht nur ein Fliegengewicht in seiner Klasse, er macht mobilitätseingeschränkten Besuchern den Weg ins Becken jetzt auch besonders einfach. Sie müssen nämlich

nicht mehr zum Lifter kommen – der Das Gerät besticht nicht nur durch seine Lifter kommt zu ihnen. Funktionalität: Das neue Modell steht auch für die bewährte Roigk-ProduktDie vier Räder erlauben es, das Gerät qualität: Die hochwertigen Teile bestezusammen mit dem Schwimmer ganz hen aus Aluminium und Edelstahl (1.4571) einfach dorthin zu schieben, wo es ge- und sind weiß pulverbeschichtet. Das braucht wird. Der Lifter kann so in ver- macht den R 36 i-swim nicht nur langschiedenen Becken zum Einsatz kom- lebig; er sieht auch schick aus. men. Eine Bodenhülse wie bei anderen Modellen ist nicht erforderlich. Ein Stan- ■ Weitere Informationen: Roigk GmbH & Co., dardrinnen-System reicht aus, ganz gleich Hundeickerstraße 11 - 19, ob in dem Becken eine Edelstahl-, fin- 58285 Gevelsberg, 0 23 32 / 96 99 99, nische oder Wiesbadener Rinne instal- Telefon: Telefax: 0 23 32 / 96 99 77, liert ist. E-Mail: info@roigk.de, Internet: www.roigk.de

■ Mit hoher Funktionalität und Produktqualität aus dem Hause Roigk: der neue, mobile Schwimmbadlifter R36 i-swim; Foto: Roigk, Gevelsberg

Sein relativ geringes Gewicht macht den Lifter zudem besonders wendig, sodass ihn eine Person leicht verschieben kann. Der eingebaute Akku reicht für ca. 50 Liftbewegungen, jeweils mit einem Maximalgewicht von 136 kg. Und dann wird ganz bequem nachgeladen.

Hugo Lahme GmbH, Ennepetal:

AngelEye und VitaLight® – Perfektes Zusammenspiel von Licht und Sicherheit in einem System 2004 gründeten die beiden erfahrenen Manager Riccardo Casadei und Andrea Marcato ihr Unternehmen AngelEye GmbH mit dem ehrgeizigen Ziel, das Baden in großen Thermen und Bädern sicherer zu machen. Das System AngelEye wurde von dem in Bozen, Italien, an-

■ Kombiniertes System aus LED-Unterwasserscheinwerfer von Hugo Lahme und eingebauter Unterwasserkamera von AngelEye; Foto: Hugo Lahme, Ennepetal

sässigen Unternehmen zur Marktreife entwickelt und stellt heute eines der am weitesten entwickelten Unterwasserüberwachungssysteme dar. Das System arbeitet am besten, wenn eine homogene Beleuchtung im Becken vorherrscht. Diese wird insbesondere durch LED-Unterwasserscheinwerfer wie VitaLight® von der der in Ennepetal ansässigen Hugo Lahme GmbH erzeugt.

z. B. angepasst und Logos integriert werden) des Bades angepasst werden.

Somit bietet AngelEye eine wirklich maßgeschneiderte Lösung aus Soft- und Hardware, die sich auf jedes Bad und seine individuellen Sicherheits- und Beleuchtungsbedürfnisse anpassen lässt. Kombiniert mit einem schnellen und zuverlässigen Support ergibt sich ein hervorragendes Gesamtpaket für SicherInsofern war es eine logische Konse- heit und Licht in einem System. quenz, ein System zu entwickeln, das sowohl LEDs als auch eine Kamera ent- ■ Weitere Informationen: Hugo Lahme GmbH, hält. Durch die Zusammenarbeit von Kahlenbecker Straße 2, AngelEye und Hugo Lahme entstand so 58256 Ennepetal, 0 23 33 / 96 96-0, ein ganz neues System, das kompatibel Telefon: Telefax: 0 23 33 / 96 96-46, mit allen gängigen Einbaunischen und E-Mail: info@lahme.de, konfigurierbar auf die Bedürfnisse des Internet: www.lahme.de; www.angeleye.it Kunden ist. Das System funktioniert mit allen gängigen Smartphones per App. Sogar die Benutzeroberfläche kann auf das Corporate Design (Farben können


803 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Stellenmarkt

Die BGK-Bädergesellschaft Konstanz mbH ist als großer Badbetreiber am Bodensee aktiv. Als Tochterunternehmen der Stadtwerke Konstanz GmbH sind wir in einen kommunalen Konzern eingebunden, der die strategischen Ziele vorgibt und zentrale Aufgaben wahrnimmt. Zur BGK gehören die Bodensee-Therme Konstanz, ein großes Sport- und Freizeithallenbad, ein Hallenbad für Schul- und Vereinsschwimmen sowie fünf Seefreibäder. Mit über einer Million Besuchern pro Jahr gehört die BGK zu den führenden Freizeitbetrieben in der Bodenseeregion. Für die operative Führung der Gesellschaft suchen wir im Rahmen einer Altersnachfolge eine/n

Geschäftsführer/in Ihr Profil: • Erfolgreich abgeschlossenes Studium (BA/FH) der Betriebswirtschaftslehre, idealerweise mit Schwerpunkt Marketing • Mehrjährige Berufserfahrung im Bereich der freizeitorientierten Dienstleistungsbranche • Vorausschauendes unternehmerisches Denken und Handeln • Kenntnisse im Organisations- und Projektmanagement • Selbstständiges, zielorientiertes Arbeiten in Verbindung mit Teamfähigkeit • Erfahrung im Bereich der Mitarbeiterführung und -motivation mit hoher sozialer Kompetenz • Kenntnisse der betrieblichen und technischen Bäderbelange in Verbindung mit Kenntnissen des Rechtsrahmens öffentlicher Bäder sind von Vorteil • Dynamisch, kreativ und kooperativ mit Umsetzungskompetenz und Durchsetzungsvermögen Ihre Herausforderung: • Operative Führung der Gesellschaft • Finanz- und Rechnungswesen (einschließlich Berichtswesen und Controlling) • Betriebswirtschaftliche Steuerung • Rechts- und Vertragswesen einschließlich gesellschaftlicher Fragen • Verantwortung für Personal und Organisation • Öffentlichkeitsarbeit und Marketing • Ausbau und Pflege des Beziehungsmanagements für die Gesellschaft • Entwicklung der strategischen Ausrichtung des Unternehmens (Bäderentwicklungsplanung) gemeinsam mit dem weiteren Geschäftsführer • Vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Gesellschafter Unser Angebot: Die Vergütung orientiert sich an der hohen Verantwortung der zu besetzenden Position. Die Anstellung ist auf der Basis eines Zeitvertrages (5 Jahre) mit der Möglichkeit der Vertragsverlängerung bei Wiederwahl vorgesehen. Wir fördern die berufliche Chancengleichheit von Frauen und Männern. Bewerbungen von Frauen sind besonders erwünscht. Bewerbungen von Schwerbehinderten werden bei gleicher fachlicher Eignung vorrangig berücksichtigt. Konnten wir Ihr Interesse wecken? Dann freuen wir uns über Ihre Bewerbung bis zum 08.01.2014. Weitere Informationen zur Stelle und zu unserem Unternehmen erhalten Sie im Internet unter www.konstanzer-baeder.de oder gerne auch vom Geschäftsführer, Herrn Dr. Georg Geiger, unter der Telefonnummer 0 75 31/90 03 60. BGK-Bädergesellschaft Konstanz mbH Benediktinerplatz 7, 78467 Konstanz

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Anzeigenschluss für die Januar-Ausgabe ist der 13. Dezember 2013. Erscheinungstermin: 2. Januar 2014


809 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Stellenmarkt


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Kontaktaufnahme zu Chiffre-Anzeigen bitte an:

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811 AB Archiv des Badewesens 12/2013 | Stellenmarkt

Die Kurverwaltung der Samtgemeinde Land Wursten sucht zum 15.03.2014 insgesamt drei

Fachangestellte für Bäderbetriebe (m/w) davon: Zwei Stellen in Vollzeit (ganzjährig), vorerst auf zwei Jahre befristet Eine Stelle als Saisonkraft (01.05. bis 15.09.) Aufgabenschwerpunkte: • Aufsicht und Überwachung des Badebetriebes • Pflege und Instandhaltung der Bäder und Außenanlagen • Betreuung der technischen Anlagen • Reinigungsarbeiten • Betreuung und Beratung von Badegästen • Durchführung von Wasseranalysen • Wasseraufbereitung Wir erwarten von Ihnen: • Abgeschlossene Ausbildung als Fachangestellter für Bäderbetriebe • Team- und dienstleistungsorientiertes Auftreten und Handeln • Geschick im Umgang mit Gästen • Verantwortungsbewusstsein • Bereitschaft zum Schichtdienst • Fundierte technische Kenntnisse und Fertigkeiten sowie handwerkliches Geschick Wir bieten: • Eine abwechslungsreiche und anspruchsvolle Tätigkeit in einem jungen, dynamischen Team • Ein interessantes Arbeitsumfeld – direkt auf dem Strandgelände des Dorum-Neufelder Nordseestrandes • Vergütung nach TVöD • Weiterbildungsmöglichkeiten • Einen modernen und innovativen Badneubau mit Schwefelsolewellenfreibad und Hallenbadbetrieb Ihre vollständigen und aussagekräftigen Unterlagen senden Sie bitte bis zum 06.01.2014 an: Kurverwaltung Wurster Nordseeküste Z. Hd. Frau Kurdirektorin S. Langheim Am Kutterhafen 3 · 27632 Dorum www.wursternordseekueste.de


Impressum · Anzeigenindex | AB Archiv des Badewesens 12/2013 812

Impressum AB Archiv des Badewesens 66. Jahrgang Fachzeitschrift für Praxis, Technik, Wissenschaft und Betriebswirtschaft ISSN 0932-3872 Herausgeber Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V. Postfach 34 02 01, 45074 Essen Telefon: 02 01 / 8 79 69-0 Telefax: 02 01 / 8 79 69 20 info@baederportal.com, www.baederportal.com Redaktionsgeschäftsstelle Postfach 34 02 01, 45074 Essen Haumannplatz 4, 45130 Essen Annegret Jähner (aj) Telefon: 02 01 / 8 79 69-18 Telefax: 02 01 / 8 79 69 21 a.jaehner@baederportal.com, www.baederportal.com Redaktion Dr. Joachim Heuser (jh) (verantwortlich) Anschrift: s. Redaktionsgeschäftsstelle Telefon: 02 01 / 8 79 69-12 j.heuser@baederportal.com Claus Guhde (cg) Taunusstraße 64, 12309 Berlin Telefon: 0 30 / 7 46 46 51 claus.guhde@web.de Dipl.-Des. Walter J. Richtsteig (WJR) Julius-Leber-Straße 10, 47441 Moers Telefon: 0 28 41 / 1 86 95 Telefax: 0 28 41 / 1 86 95 walter.richtsteig@t-online.de

Dipl.-Ing. Konstanze Ziemke-Jerrentrup (Zi) Anschrift: s. Redaktionsgeschäftsstelle Telefon: 02 01 / 8 79 69 -17 k.ziemke@baederportal.com

Druck und Vertrieb WAZ Druck GmbH + Co. KG, Postfach 11 05 17, 47145 Duisburg Theodor-Heuss-Straße 77, 47167 Duisburg

Verlag und Anzeigen Deutsche Gesellschaft für das Badewesen GmbH Postfach 34 02 01, 45074 Essen Telefon: 02 01 / 8 79 69 -18 Telefax: 02 01 / 8 79 69 21 verlag@baederportal.com www.baederportal.com

Erscheinungsweise monatlich am Anfang des Monats. Bei unverschuldetem Nichterscheinen besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung.

Verlagsleitung Dr. Christian Ochsenbauer (verantwortlich für Anzeigen) Anschrift: s. Verlag und Anzeigen Stellenanzeigen und Vertrieb Annegret Jähner Telefon: 02 01 / 8 79 69 -18 a.jaehner@baederportal.com Werbeanzeigen und Vertrieb Sebastian Friedrich Telefon: 02 01 / 8 79 69 -19 s.friedrich@baederportal.com Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 14, gültig ab 01.01.2013. Layout catsnfrogs medical art Düsseldorfer Straße 49, 42781 Haan info@catsnfrogs.de, www.catsnfrogs.de Produktion Typografie+Layout B. Kleine-Möllhoff Winzermarkstraße 102 45529 Hattingen Telefon: 0 23 24 / 4 04 66 Telefax: 0 23 24 / 4 02 99 b.b.kleine-moellhoff@t-online.de

Bezugskosten Jahresabonnement € 72,– inkl. MwSt. und Versand, Ausland zzgl. Versandkosten. Einzelhefte € 7,– inkl. MwSt., zzgl. Porto- und Versandkosten. Hinweise Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Für die Einsendung von nicht angeforderten Manuskripten wird keine Gewähr übernommen. Die in der Rubrik „Firmen und Produktinfos“ veröffentlichten Informationen liegen in der Verantwortung der bezugnehmenden Unternehmen. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks und der Vervielfältigung, insbesondere die Reproduktion durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren sowie die Übertragung in eine von Maschinen verwendbare Sprache und die Übersetzung in fremde Sprachen bleiben nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen Herausgeber und Verlag vorbehalten. Ebenso bleiben die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, im Magnettonverfahren oder auf ähnlichem Wege vorbehalten. © 2008 - 2013 by Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Postfach 34 02 01, 45074 Essen

Anzeigenindex Altenburg Unternehmensberatung GmbH, Düsseldorf, www.altenburg-gmbh.de Seite 798 Antec Planungsbüro für Abwassertechnik und Freibadsanierung, Koblenz, www.antec-gaf.de Seite 774 B+S Finnland Sauna, Dülmen, www.welt-der-sauna.de Seite 774 Beierlorzer GmbH, Mülheim an der Ruhr, www.beierlorzer-gmbh.de Seite 757 Berndorf Metall- und Bäderbau GmbH, Berndorf (A), www.berndorf-baederbau.com Seite 792 Bodan-Werft Metallbau GmbH & Co. KG, Kressbronn, www.bodan-werft.de 3. Umschlag BSA-Akademie, Saarbrücken, www.dhfpg-bsa.de Seite 781 DEHAG, Frechen, www.dehag.de Seite 787 e.s.m. Edelstahl- Schwimmbad-und Metallbau GmbH, Pirna, www.esm-pirna.de Seite 784 Günther Falkenberg EUR ING, Wendeburg, www.schwimmbad-gutachten.de Seite 794 Herborner Pumpenfabrik J. H. Hoffmann GmbH & Co. KG, Herborn, www.herborner-pumpen.de Seite 766 Hinke Schwimmbad Deutschland GmbH, Berlin, www.hsb-bad.de 4. Umschlag

Hugo Lahme GmbH, Ennepetal, www.lahme.de Seite 773 IBA-Aqua-Pflege-Produkte GmbH, Philippsburg, www.iba-aqua.com Seite 791 Klingenberger GmbH, Wernigerode, www.klingenberger.de Seite 781 Ledos GmbH & Co. KG, Mülheim an der Ruhr, www.ledos.de Seite 779 Matthias Voß Schwimmbad- & Saunabedarf, Reutlingen, www.voss-reutlingen.de Seite 793 PAM Pionier Abdecksysteme-Technik GmbH, Putzbrunn, www.pam-abdecksysteme.de Seite 751 Poschen Wasseraufbereitung, Solingen, www.dp-wasseraufbereitung.de Seite 770 RZB Zeller Berlin GmbH & Co. KG, Berlin, www.baederroste.de Seite 767 Scheidt & Bachmann GmbH, Mönchengladbach, www.scheidt-bachmann.de Seite 789 Supergrip Deutschland GmbH, Rellingen, www.supergrip.de Seite 777 Zeller Bäderbau GmbH, Berlin, www.zeller-baederbau.com 2. Umschlag




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