2014 04 00

Page 1

K 4358

Archiv des Badewesens

04 | April 2014 Neue EnEV 2014 Für den Neubau von Hallenbädern von Bedeutung

Teamanalyse im Bäderbetrieb Ein Instrument der Personalführung

DGfdB R 94.14 Informationen über die neue Richtlinie

www.baederportal.com



Ihre Teilnahme am Award zum Public Value Ihres Bades Editorial

Ende Mai ist Abgabe. Dann müssen uns Ihre Teilnahmeunterlagen vorliegen, wenn Sie sich um den „Public Value Award für das öffentliche Bad 2014“ bewerben wollen. Inzwischen erreichen mich formale und inhaltliche Fragen zu den Bewerbungsmodalitäten: Bewirtschaftete Baggerseen entsprechen nicht unseren Auslobungskriterien, sorry! Architekten können auch dieses Mal nicht direkt mit dem Bad, das sie gebaut haben, teilnehmen, aber natürlich, ebenso wie die Fachingenieure diverser badrelevanter Disziplinen, den Badbetreiber – sozusagen in Wort, Bild und Plan – unterstützen. Das Bad muss von einer Kommune oder einem von der Kommune beauftragten Unternehmen betrieben werden.

Dipl.-Ing. Architektin Konstanze Ziemke-Jerrentrup, Redakteurin und Projektleiterin des Public Value Awards

Hinter den inhaltlichen Fragen steht meist die Überlegung: Haben wir bei dem Wettbewerb überhaupt eine Chance zu gewinnen? Folgende Punkte werden angesprochen: Wir sind nur ein kleines Bad mit nur zwei Becken. – Unser Bad ist schon älter, aber wir erweitern, so gut es geht. – Unser Freibad bietet keine Kurse an; ist das ein K.o.-Kriterium? „Ja – super – nein“ lautet die Quintessenz meiner Antworten. Aber der Ansatz der Bewertung des Public Value ist auch grundsätzlich ein anderer, keine Checkliste mit Zielvorgaben. Vielmehr werden im Sommer nach bewährter Manier die Experten in der Jurysitzung anhand der fünfteiligen Bewertungs-„Spinne“ (der Public Value Score Card, kurz PVSC) die unterschiedlichen Wertschöpfungsdimensionen und ihre Spannungsfelder zueinander ermitteln. „Zudem werden keine normativen Vorgaben über „richtige“ oder „ungenügende“ Public Values gemacht“, so erläutert Prof. Dr. Timo Meynhardt, Mitbegründer des (in seiner Ursprungsversion noch weiterreichenden) Betrachtungsverfahrens anhand der PVSC und Juryvorsitzender unseres „Public Value Awards für das öffentliche Bad“. „Die PVSC beschreibt, gibt aber keine Zielzustände vor. Damit einher geht ein ganzheitliches Menschenbild …“ (Quelle: Zeitschrift für OrganisationsEntwicklung (ZOE), Nr. 4/2013 S. 80). In diesem Sinne trägt der Public Value Award auch den Untertitel „Aktivsein für die ganze Gesellschaft“. Vermutlich ohne diesen „akademischen Überbau“, sondern weil sie einfach „gespürt“ haben, dass sie ganzheitlich gut sind, hatte sich z. B. das Oskar Frech SeeBad in Schorndorf (siehe Titelbild) für den Award 2012 beworben – und in der Kategorie Hallen-, Kombi- und Freizeitbäder den ersten Preis erhalten. In welchem wissenschaftlichen Kontext sich die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V. bewegt, erwähnt Prof. Meynhardt in seinem Beitrag „Public Value“, einem Nachdruck aus der ZOE, ab Seite 223. In der vom Handelsblatt-Verlag herausgegebenen Fachzeitschrift hatten Dr. Christian Ochsenbauer und ich, wie bekannt (siehe AB 11/13 S. 685), einen Artikel zum Thema mit dem Titel „Dem Wert einen Preis geben“ veröffentlicht. Die Auslobungsunterlagen und eine Broschüre über die beiden bisherigen Wettbewerbe stehen Ihnen online unter www.baederportal.com/public_value_award zur Verfügung oder können als Printversion in der Geschäftsstelle angefordert werden. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme – gern auch auf Ihre Fragen im Vorfeld! Ihre

Editorial

205 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Editorial


Inhalt | AB Archiv des Badewesens 04/2014 206

Verbände

243

Kongresse und Messen

212

Bäderbetrieb 228 ■ Thema

Verbände

Bäderbau

Herbstsitzungen des TA und des ABB Anfang Dezember 2013 wurden zahlreiche DGfdB-Richtlinien verabschiedet, Kaspar Kraemer, der frühere Präsident des Bundes Deutscher Architekten, gab sich die Ehre, der neue DGfdB-Arbeitskreis Energieeffizienz wurde ins Leben gerufen – auf den Sitzungen des Technischen Ausschusses (TA) und des Ausschusses Bäderbetrieb (ABB), die aufgrund einer Einladung der Bäderland Hamburg GmbH und des Vereins Aktive Freizeit e. V. (VAF) in Hamburg stattfanden, gab es viel zu berichten und zu erfahren. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 243.

214


207 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Inhalt

■ Editorial

205 . . . . . . . . . Ihre Teilnahme am Award zum Public Value Ihres Bades

■ Startblock

208 . . . . . . . . . Passivhaus-Hallenbad in Lünen: Monitoring ist online einsehbar 208 . . . . . . . . . Therme Bad Steben: Salzgrotte für Heuschnupfen-Geplagte 209 . . . . . . . . . Zum 5. Mal im Europabad: Kinder-Sauna in Karlsruhe 209 . . . . . . . . . Neue UBA-Empfehlung: Hygieneanforderungen an Bäder und deren Überwachung 209 . . . . . . . . . Deutscher Heilbäderverband: 2013 war gutes Jahr für deutsche Heilbäder und Kurorte 210 . . . . . . . . . Arbeitsgemeinschaft Badeseen und Schwimmteiche: Frühjahrstagung im Mai in Dortmund

■ Kongresse und Messen

212 . . . . . . . . . interbad 2014 mit erneut hohen Zielen – Sonderflächen, Kongress und Rahmenprogramm

■ Bäderbau

214 . . . . . . . . . Bauphysikalische Bewertung der Oberflächentemperaturen von Schwimmbadaußenhüllen 220 . . . . . . . . . Neue EnEV 2014: Für den Neubau von Hallenbädern von Bedeutung

■ Bäderbetrieb

223 . . . . . . . . . Public Value – Organisationen machen Gesellschaft 227 . . . . . . . . . Im World Wide Web gefunden (155): Bäder & Co. im Internet 228 . . . . . . . . . Teamanalyse im Bäderbetrieb – Ein Instrument der Personalführung 241 . . . . . . . . . DGfdB R 94.14: Informationen über die neue Richtlinie

■ Verbände

243 . . . . . . . . . Bericht über die „Herbstsitzungen“ der DGfdB-Ausschüsse Anfang Dezember 2013 in Hamburg

254 254 256 257 258 261 272 272

■ Rubriken

. . . . . . . . . Personalien . . . . . . . . . Medien . . . . . . . . . Aus- und Fortbildung . . . . . . . . . Termine . . . . . . . . . Firmen und Produktinfos . . . . . . . . . Stellenmarkt . . . . . . . . . Anzeigen-Index . . . . . . . . . Impressum

Fotonachweis | Verbände | Bäderbetrieb | Kongresse und Messen | Bäderbau | Fotonachweis

Inhaltsverzeichnis Foto: Bäderland Hamburg Abbildung: Jörg Rainer Suchanka, Essen Foto: AB/jh, Essen Abbildung: Rainer Mucha und Dr. Thomas Duzia, Wuppertal

| Titelseite Oskar Frech SeeBad, Schorndorf; Foto: Thomas Klink, Schorndorf


Startblock | AB Archiv des Badewesens 04/2014 208

Monitoring des Passivhaus-Hallenbads in Lünen online einsehbar

Erfahrungen mit dem „Lippe Bad” bieten gute Grundlagen für Folgeprojekte Mit dem Bau des „Lippe Bads“ als Passivhaus-Hallenbad hat die Bädergesellschaft der westfälischen Stadt Lünen Neuland betreten. Der Errichtung ging eine Grundlagenuntersuchung durch das Passivhaus-Institut in Darmstadt voraus. Diese Erkenntnisse flossen in die Planung ein. Das Gebäude mit fünf Becken und insgesamt 850 m2 Wasserfläche wurde von dem Hamburger Architekturbüro nps tchoban voss entworfen und gebaut; die gesamte Haus-, Lüftungs- und Schwimmbadtechnik erfolgte durch das Ingenieurbüro Eneratio, ebenfalls aus Hamburg.

Im Saunaland der Therme Bad Steben

Salzgrotte für Heuschnupfen-Geplagte

Im September 2011 nahm das Sportbad seinen Betrieb auf. Mehr als ein Jahr lang, bis einschließlich März 2013, wurden die Energieströme im Gebäude systematisch erfasst und analysiert. Die Studien zur Planung und der gesamte Monitoring-Bericht sind online über die Wissensplattform Passipedia verfügbar (http://passiv.de/downloads/ 05_hallenbad_luenen_monitoring.pdf). Der Zeitraum der Messungen war nach Auskunft des Passivhaus-Instituts, wie bei komplexen Neubauten üblich, noch von der Einregulierung der Gebäudetechnik gekennzeichnet. Die Endenergieverbrauchswerte lagen dennoch im Bereich der Prognosen: bezogen auf die Beckenfläche von 850 m2 ein Wärmebezug von 1189 kWh/(m2a) und ein Strombezug von 718 kWh/(m2a). Knapp 12 % des Strombedarfs wurden durch Solaranlagen erzeugt. ■ Die thermisch hochwertige Gebäudehülle des Lippe-Bads trägt ebenso zu einem vergleichsweise geringen – im Monitoring-Bericht jetzt nachlesbaren – Energieverbrauch bei wie …

■ … die Raumzuordnung und die Gebäudetechnik; Fotos: Passivhaus-Institut, Darmstadt

Künftig könne der Endenergiebedarf im Lippe-Bad weiter deutlich gesenkt werden, vor allem durch eine Anlage zur Aufbereitung des Filterspülwassers, die während der überwiegenden Zeit des Monitorings nicht in Betrieb war. Auch beim Strombedarf seien weitere Einsparungen absehbar. Das Pilotprojekt belege damit, ähnlich wie das etwa zeitgleich errichtete „bambados“ in Bamberg (siehe ausführlich AB 08/11 S. 458 ff.), dass die Effizienz des Passivhauses auch bei Schwimmbädern ein Modell für die Zukunft ist. Das Monitoring erfolgte im Auftrag der Bädergesellschaft Lünen mit Förderung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Zi

■ Heuschnupfen-Geplagte finden in der Salzgrotte der Therme Bad Steben Linderung; Foto: Therme Bad Steben

Pünktlich zum ersten Pollenflug in diesem Frühling macht die Therme Bad Steben darauf aufmerksam, dass HeuschnupfenGeplagte durch einen Besuch ihrer Salzgrotte Linderung erfahren. Die Salzgrotte ist Bestandteil des Saunalandes in der oberfränkischen Thermenanlage und damit für alle Badegäste der Wasserwelten und der Sauna ohne Aufpreis zugänglich. Das besondere Raumklima der Salzgrotte lindert allergische Beschwerden wie juckende Augen, laufende Nasen und Niesattacken. Mittels eines Sole-Gradierwerks und einer Vernebelungsanlage wird ein Mikroklima geschaffen, wie es sonst nur am Meer oder in einem Salzstollen vorkommt. Das Sole-Gradierwerk besteht aus einer schlanken Pyramide mit Weidenreisig. Darüber rieselt Solewasser mit einem Sättigungsgehalt von 25 %. Durch die Umwälzung der Sole bildet sich eine angenehme Luftfeuchtigkeit von 50 %, die wohltuend für die Atemwege ist. Das natürliche Wohlbefinden der Salzgrotten-Besucher wird durch die farbig hinterleuchteten Wandfliesen gefördert, die aus großen salzhaltigen Naturblöcken geschnitten wurden. Zi


209 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Startblock

Zum 5. Mal im Europabad:

Kinder-Sauna in Karlsruhe

Neue Empfehlung des Umweltbundesamtes:

Hygieneanforderungen an Bäder und deren Überwachung

U. a. wegen des Neuerscheinens der überarbeiteten Fassung der DIN 19 643 „Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser“ im November 2012 (siehe ausführlich AB 03/13 S. 152 ff.) wurde auch Unter fachkundiger Führung erkundeten eine Aktualisierung der Empfehlung des die Kids zunächst die Sauna- und Garin Dessau ansässigen Umweltbundesamtes tenanlage des Europabades und wärmten (UBA) – „Hygieneanforderungen an Bäder ihre Füße im Fußbecken, bevor es in die und deren Überwachung“ – notwendig. Die ■ Von der Website des Umweltbundesamtes 50 °C warme Natursauna ging. Zum Ab- neue UBA-Empfehlung vom 4. Dezember 2013 lässt sich die UBA-Empfehlung einfach herunterladen; Quelle: Umweltbundesamt, Dessau kühlen danach sprangen einige Mutige ersetzt die Empfehlung aus dem Jahr 2006. sogar in das 18 °C kalte Becken. Nach einer Ruhephase mit spannenden Geschich- Die nun im Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz (2/2014 S. 258 ff.) veröffentlichte neue Empfehlung legt die mikrobiologischen und ten folgte ein zweiter Saunagang, der mit einer – herrlich klebrigen – Honigan- chemischen Anforderungen an die Qualität von Wasser in Schwimm- und Badebecken fest. Es werden darin Maßnahmen beschrieben, die zu ergreifen sind, wenn die wendung versüßt wurde. Den Abschluss bildeten Spiele, ein „Kinderaufguss“ in der Anforderungen nicht eingehalten werden. Die UBA-Empfehlung enthält weiterhin Kalevala-Sauna und schließlich eine Eis- hygienische Anforderung an sonstige Einrichtungen in Bädern wie Barfußbereich, Sitzkalte Stärkung im Sauna-Bistro. Zi flächen, raumlufttechnische Anlagen und an die Trinkwasser-Installation. Sie gibt ferner Hilfestellung, was beim Neubau eines Bades oder bei Änderungen an Schwimmund Badebeckenanlagen beachtet werden muss. Als Arbeitsmittel für Badbetreiber und Gesundheitsämter sind der Empfehlung die Formulare Stammdatenblatt, Besichtigungsprotokoll und Bewertung der Besichtigung beigefügt.

■ Die Teilnehmer der Kinder-Sauna in Karlsruhe; Foto: Karlsruher Bädergesellschaft

Interessenten können sich die UBA-Empfehlung nebst den o. g. Formularen direkt von der UBA-Website herunterladen (www.umweltbundesamt.de/themen/empfehlunghygieneanforderungen-an-baeder-deren). Und unter dem Link www.umweltbundes amt.de/themen/wasser stehen weitere Informationen rund um das Thema Wasser. jh

Informationen des Deutschen Heilbäderverbandes:

2013 war für die deutschen Heilbäder und Kurorte dank ausländischer Gäste ein gutes Jahr Anlässlich der Eröffnung der Internationalen Tourismus-Börse Berlin (ITB Berlin) hat der Präsident des Deutschen Heilbäderverbandes e. V. (DHV), Berlin, Ernst Hinsken, Anfang März darüber informiert, dass die deutschen Heilbäder und Kurorte insbesondere auf dem ausländischen Markt ihren positiven Trend im vergangenen Jahr fortgesetzt haben. Während die Zahl der inländischen Gäste konstant blieb, stiegen die Übernachtungszahlen der ausländischen Gäste um 1,6 % auf 7,1 Mio. Bei den Kneipp-Heilbädern und -Kurorten konnte 2013 sogar ein Plus von 7,9 % verzeichnet werden. „Gesundheitstouristen aus dem nahen und fernen Ausland kommen verstärkt in die „Juwelen des Deutschland-Tourismus“ mit ihren attraktiven Angeboten. Für die Gäste ist Deutschland immer ein lohnendes Ziel; für sie haben die Dienstleistungsqualität sowie die ortsgebundenen und ortstypischen Heilmittel einen hohen Stellenwert. Mehr als 2,6 Mio. Besucher aus dem Ausland, die 2013 in die Heilbäder und Kurorte kamen, bringen dies zum Ausdruck“, so DHV-Präsident Hinsken. Er ist überzeugt davon, dass „die Reiseintensität nach Deutschland auch in den kommenden Jahren weiter steigen wird“ und in diesem Jahr noch zulegen kann. Insgesamt bezeichnete Hinsken aber die Lage der Heilbäder und Kurorte als angespannt, „ist doch die Zahl der ambulanten Vorsorgeleistungen in den vergangenen Jahren dramatisch zurückgegangen“. Die ambulante Vorsorgeleistung müsse deshalb in Deutschland zur Pflichtleistung der Krankenkassen werden. jh

Startblock

Früh übt sich, wer ein begeisterter Saunagänger werden will. Im Europabad in Karlsruhe nahmen am Faschingsdienstag bereits zum 5. Mal Kinder – in diesem Fall zwischen drei und neun Jahren – das Angebot der „Kinder-Sauna“ wahr und verbrachten in dem Bereich eines Freizeitbades, der oft den Erwachsenen vorbehalten ist, vergnügliche und lehrreiche Stunden.


Startblock | AB Archiv des Badewesens 04/2014 210

Arbeitsgemeinschaft Badeseen und Schwimmteiche:

ABS-Frühjahrstagung am 21. und 22. Mai in Dortmund Die diesjährige Frühjahrsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Badeseen und Schwimmteiche (ABS) wird am 21. und 22. Mai in Dortmund stattfinden, wo Planer und Betreiber von Freibädern mit biologischer Wasseraufbereitung zu einem intensiven Wissensaustausch zusammenkommen werden. Das Programm widmet sich dem Thema „Wirtschaftlicher Bäderbetrieb und Attraktivitätssteigerung“. Veranstaltungsort ist die „Sportwelt Dortmund“, zu der auch das Freibad „Froschloch” in DortmundHombruch (Foto) gehört, das im Rahmen der Tagung besichtigt werden kann. Auf dem Programm stehen Themen wie „Betriebsdaten und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen“, „Neue Nutzungskonzepte und Event-Vermarktung“ sowie „Vermarktungsstrategien für Freibäder“. Praktisch wird es bei der „Marktanalyse der Pflegegeräte für Naturfreibäder: Stärken, Schwächen, Optimierungen”, denn es sind auch Gerätevorführungen zur Reinigung von Anlagen vorgesehen – direkt vor Ort im o. g. „Naturfreibad” Froschloch. Da das Wellness-Segment bei öffentlichen Anlagen einen zunehmend wichtigen Bereich darstellt, sind nun erstmals Vorträge zum Thema Wellness, Sauna und Schwimmteich im Programm. Weiterhin wird das Portal DANA (Datenbank Naturfreibäder) als bäderübergreifende Plattform vorgestellt. jh

■ Das Freibad „Froschloch“ in Dortmund-Hombruch kann im Rahmen der ABS-Frühjahrstagung besichtigt werden; Foto: Polyplan, Bremen



interbad · Kongresse und Messen | AB Archiv des Badewesens 04/2014 212

Internationale Fachmesse interbad setzt sich für 2014 erneut hohe Ziele Ve r a n s t a l t e r e r w a r t e n B e s t m a r k e n – S o n d e r f l ä c h e n s e t z e n A k z e n t e – f a c h l i c h e r A u s t a u s c h i n K o n g r e s s und Rahmenprogramm

2012 war ein Rekordjahr für die interbad, die Internationale Fachmesse für Schwimmbad, Sauna und Spa mit Kongress für das Badewesen (siehe ausführlich AB 11/12 S. 709 ff.). Erstmals präsentierten sich über 500 Aussteller auf dem Gelände der Messe Stuttgart, davon 35 % aus dem Ausland. An den vier Veranstaltungstagen verzeichneten die interbad-Veranstalter, die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, und die Messe Stuttgart, exakt 15 423 Besucher aus 53 Ländern. Die Aussteller zeigten sich besonders mit der großen Anzahl an Entscheidern unter den Fachbesuchern und dem erneut gestiegenen Auslandsanteil zufrieden. Das setzt hohe Maßstäbe für die kommende interbad, die vom 21. bis 24. Oktober in Stuttgart stattfinden wird. Für Ulrich Kromer, Geschäftsführer der Messe Stuttgart, sind die Bestmarken der interbad 2012 eine Herausforderung, wie er Anfang Februar auf einer Pressekonferenz in Hamburg feststellte: „Den Erfolg der vorausgegangenen interbad

noch zu übertreffen, wird nicht einfach, ist aber keine unlösbare Aufgabe. Die Kombination aus öffentlichem und privatem Schwimmbad- und Saunabereich ist eine der Stärken der interbad. Zudem steht sie mit ihrer hohen Dichte an Premium-Anbietern für ausgezeichnete Qualität. Und nicht zu vergessen: Die interbad zeigt das größte Saunaangebot weltweit.“ Gleichzeitig stehe man in engem Kontakt zur Branche, tausche sich über Zukunftsmärkte bzw. den Ausbau von Zielgruppen aus und entwickle die Veranstaltung kontinuierlich weiter. „Die inter-

bad ist eine der wichtigsten Fachmessen der Branche in Europa. Wir sind zuversichtlich, sie wie immer zu einem Highlight im Messekalender werden zu lassen. Vor allem was die Internationalität angeht haben wir unsere Anstrengungen verstärkt und erwarten sowohl bei den Ausstellern als auch bei den Besuchern erneut Zuwächse.“ Die bisherigen Ergebnisse sprechen jedenfalls für eine Fortsetzung des positiven Trends: Rund 280 Unternehmen, also deutlich mehr als die Hälfte der Gesamtzahl von 2012, haben sich bereits bis Mitte März als Aussteller angemeldet.

■ Ulrich Kromer (Mitte), Geschäftsführer der Messe Stuttgart, hatte – hier zusammen mit (von links) interbad-Projektleiter Frank Röder, DGfdB-Geschäftsführer Dr. Christian Ochsenbauer, Rolf-A. Pieper, Geschäftsführer des Deutschen Sauna-Bundes e. V., und Dirk Schumaier, Geschäftsführer der Bäderland Hamburg GmbH – auf einer internationalen Pressekonferenz Anfang Februar in Hamburg das Erfolgskonzept der interbad vorgestellt; Foto: AB/jh


213 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Kongresse und Messen · interbad

Das entspricht dem hohen Niveau zum vergleichbaren Zeitpunkt im Jahr 2012.

Kongresse und Messen

Neue Impulse in Sonderschauen und Rahmenprogramm Die interbad soll zukünftig ein noch schärferes Profil erhalten. In einem ersten Schritt zeigt sich das bereits in den Sonderflächen, die allesamt einen Schwerpunkt auf bestimmte Zielgruppen legen. creating atmospheres Die neue Sonderschau „creating atmospheres“, die in Zusammenarbeit mit dem Bund Deutscher Innenarchitekten (BDIA), der Architektenkammer BadenWürttemberg und dem Büro Schienbein + Pier interior architecture entwickelt wurde, richtet sich besonders an Hoteliers, Architekten, Planer und private Bauherren. In anregender AtelierAtmosphäre greift creating atmospheres das Zusammenspiel von Licht, Wasser, Klima und Oberflächen auf und bietet Inspirationen für die Gestaltung moderner und exklusiver Raumerlebnisse. Angereichert wird die Sonderschau durch zahlreiche Live-Präsentationen und tägliche moderierte Expertengespräche.

■ Die interbad-Veranstalter hoffen auch in diesem Jahr auf viele (Fach-)Besucher aus dem In- und Ausland (hier ein Blick in die Halle 4 während der interbad 2012); Foto: Messe Stuttgart

ler bisher ihre jüngsten Produktentwicklungen vorstellen konnten, verleiht die Messe Stuttgart in diesem Jahr erstmals den „interbad Innovation Award“, einen Publikumspreis. Die Besucher der interbad küren als Jury aus den ausgestellten Neuheiten ihren Favoriten hinsichtlich Innovationsgrad, Bedeutung und Anwendbarkeit für die Praxis, Verbesserung der Umwelt- und Energiesituation, Design und Funktionalität. Die Abstimmung ist sowohl bereits im Vorfeld über eine eigens eingerichtete My Gym Online-Plattform möglich als auch an Die Sonderschau „My Gym. Der voll digitalen Voting-Terminals in der neuen automatisierte Fitness-Club“ zeigt, wie Innovation Area der interbad. ein Premium-Fitness-Bereich dank intelligenter Software mit minimalem Per- Umfassendes Know-how aus allen sonalaufwand betrieben werden kann Bereichen und so zu einer gewinnbringenden An- Das Besucherspektrum der interbad ist gebotserweiterung für Wellness- und groß: Entscheider aus öffentlichen und priBädereinrichtungen wird. vaten Bädern sowie Thermen, Schwimmbadbau und -handel, Hotels, Saunen, Resort Spa Physiotherapeuten, Installateure, Fit„Resort Spa“, eine Sonderschau in Zu- nessstudios und private Bauherren trefsammenarbeit mit der European Water- fen bei der stimmigen Kombination aus park Association, stellt Themen-Spas Messe, Kongress und Rahmenprogramm in Hotels für unterschiedliche Zielgrup- auf Visionen und umfangreiches Knowpen vor, wie z. B. für Geschäftsreisen- how. Zwei feste Programmpunkte der de, Familien, Senioren oder Erholungs- interbad verzeichnen in diesem Jahr ein suchende. Jubiläum:

hohe Bedeutung des Expertenaustauschs im Rahmen der interbad. Das Erfolgskonzept dieser Veranstaltung liegt im breiten Spektrum hochkarätiger Vorträge zu den Bereichen Schwimmbad, Sauna und Physiotherapie begründet. Zuwachs erhält der Kongress 2014 durch einen „International Business Day“ mit Vorträgen in englischer Sprache. Spa Market Conference Deutlich jünger, aber bereits sehr erfolgreich, ist die Spa Market Conference, die vom Spa Business Verlag organisiert wird und in diesem Jahr zum 5. Mal stattfindet. Sie bietet Vorträge und Workshops zu Themen wie Design, Wirtschaftlichkeit und Marketing für Wellness-Anlagen. Weitere Programmpunkte sind auch in diesem Jahr u. a. wieder der Tag des Schwimmbadbauers mit Trends aus dem privaten Schwimmbadbau und der Tag des Installateurs, der insbesondere dem Handwerk neuste Erkenntnisse für das tägliche Business liefert.

Umfassende Informationen zur diesjährigen interbad, die vom 21. bis 24. Oktober auf dem gut angebundenen Gelände der Landesmesse Stuttgart stattinterbad Innovation Award findet, finden Interessierte z. B. im InKongress für das Badewesen Eine weitere Neuheit auf der interbad: Der von der DGfdB veranstaltete Kon- ternet unter www.interbad.de. Hervorgegangen aus der Innovations- gress für das Badewesen findet 2014 zum Messe Stuttgart / jh ■ plattform, bei der die interbad-Ausstel- 65. Mal statt und verdeutlicht damit die


Planung · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 04/2014 214

Bauphysikalische Bewertung der Oberflächentemperaturen von Schwimmbadaußenhüllen Herleitung der Bemessungswerte für die Nutzungsrandbedingungen in Schwimmbädern

Dr.-Ing. Thomas Duzia und Rainer Mucha, M. Sc., Lehr- und Forschungsgebiet Baukonstruktion und Holzbau, Bergische Universität Wuppertal

Die in Deutschland normativ verankerten bauphysikalischen Bemessungswerte beziehen sich auf die Wohn- und Büronutzung, da dies die standardmäßige Nutzung unserer Gebäude ist. Aus diesem Grund werden für die energetische Bewertung aller Gebäudeaußenhüllen die Bemessungswerte auf diese klimatischen Randbedingungen bezogen. Um eine realitätsnahe Bewertung durchführen zu können, wurden auf Grundlage von Regelwerken und Untersuchungen Bemessungswerte für den konkreten Fall der Schwimmbadbeurteilung hergeleitet, die künftig insbesondere zur Bewertung von Sanierungsmaßnahmen des Bäderbestands in Deutschland herangezogen werden können.

Abgrenzung Schwimmbadbau – Wohngebäude In der vereinheitlichten Bemessung, bezogen auf normale Büro- und Wohnnutzungen, besteht zum einen der Vorteil, dass nicht zu viele Variable in den Bemessungsgleichungen vorhanden sind und zum anderen die Berechnungen leicht nachvollziehbar und übersichtlich bleiben. Jedoch ergibt sich bei starken Abweichungen von den thermischen Randbedingungen der gravierende Nachteil, dass falsche Eingangswerte für die Beurteilung der bauphysikalischen Eigenschaften des Gebäudes herangezogen werden. Zu den fest verankerten Basisdaten zählen insbesondere die innenund außenseitige Raumlufttemperatur sowie die relative Luftfeuchtigkeit.

Wenn man in diesem Kontext die energetische Bewertung von Schwimmbädern betrachtet, wie sie seit vielen Jahren in Deutschland durchgeführt wird, kommt man sehr schnell zu dem Ergebnis, dass die Intention von EnEV und Energiesparpolitik weit verfehlt wird. Wenn eine wirklich fachgerechte Bewertung der Schwimmbäder erfolgen soll, müssen die Randbedingungen angepasst werden, um den 30 °C Innentemperatur und der deutlich höheren absoluten Luftfeuchtigkeit als in „normalen“ Gebäuden gerecht zu werden. Eine Gegenüberstellung der klimatischen Randbedingungen von Wohn- und Büronutzung zur Schwimmbadnutzung ist in Tabelle 1 dargestellt.

Klimatische Randbedingungen für normale Wohn- und Büronutzung [nach DIN 4108-3, Juli 2001] Tauperiode: Winter

Temperatur

Relative Luftfeuchtigkeit (rel. LF)

Absoluter Wasserdampfgehalt [g/m3] bezogen auf die rel. LF

Wasserdampfsättigungsgehalt [g/m3] nach Gleichung 3

innen

+20,0 °C

50 %

8,65

17,3

außen

-10,0 °C

80 %

1,7

2,15

Klimatische Randbedingungen für Schwimmhallen [nach VDI 2089, Januar 2010] Tauperiode: Winter

Temperatur

Relative Luftfeuchtigkeit

Absoluter Wasserdampfgehalt [g/m3] bezogen auf die rel. LF

Wasserdampfsättigungsgehalt [g/m3] nach Gleichung 3

innen

30 - 34 °C

40 - 64 %

12,11 - 23,97

30,28 - 37,46

außen

-10,0 °C

80 %

1,7

2,15

■ Tabelle 1: Klimatische Randbedingungen in Schwimmbädern sowie für normale Wohn- und Büronutzung1)


215 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Bäderbau · Planung

Um eine ganzheitliche bauphysikalische Bewertung und Bemessung von Schwimmbadaußenbauteilen durchführen zu können, müssen die Wärmeübergangswiderstände und maßgebenden Temperaturfaktoren bestimmt werden. Dafür sind die nachstehenden Rechenschritte zu verwenden.

Anzeige

Ansatz zur Bewertung der kritischen Oberflächentemperaturen Die kritische Oberflächentemperatur ist die Mindestoberflächentemperatur auf der Bauteiloberfläche, unter der je nach Kriterium (siehe Tabelle 2) ein Tauwasserausfall, Schimmelpilzgefahr oder eine Bauteilschädigung eintreten kann. Die Grenze darf somit an keiner Stelle der Gebäudeaußenhülle im Innenbereich unterschritten werden.

einer stationären Berechnung ein Temperaturfaktor fRSi ≥ 0,7 einzuhalten. Wie bereits in einem Artikel in AB Archiv des Badewesens beschrieben1), kann die Anforderung an die Mindestoberflächentemperatur von 12,6 °C für Schwimmbäder nicht übernommen werden. Wesentlich aussagekräftiger ist daher die Kontrolle der Oberflächentemperaturen über eine reine Betrachtung des Temperaturfaktors nach Gleichung 5.

Im allgemeinen Wohn- und Nichtwohngebäudebau wird durch die DIN 4108-2: (Gleichung 1) 2013-02 („Wärmeschutz und EnergieEinsparung in Gebäuden – Teil 2: Mindest- mit den Werten: anforderungen an den Wärmeschutz“)3) θSi raumseitige Mindestoberflächenpauschal eine raumseitige Mindestobertemperatur [°C] flächentemperatur von θSi ≥ 12,6 °C vor- θe normativ festgelegte Außenluftgegeben. temperatur [°C] θi vorhandene innenseitige RaumSomit ist an allen Stellen, insbesondelufttemperatur [°C] re an Anschluss- und Eckpunkten, bei

Anzeige

Bäderbau

Durch den Neufassungs-Entwurf E DIN 4108-3:2012-01 („Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden – Teil 3: Klimabedingter Feuchteschutz – Anforderungen, Berechnungsverfahren und Hinweise für Planung und Ausführung“) ist dieser Tatsache Rechnung getragen. Dort ist angemerkt, dass abweichend von den zugrunde liegenden standardisierten Raumklimabedingungen die Mindestwerte für raumseitige Oberflächentemperaturen und für den Temperaturfaktor fRSi individuell bestimmt werden sollen.2)


Planung · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 04/2014 216

Um die Auswirkungen der erhöhten Raumlufttemperatur und der raumseitigen relativen Luftfeuchtigkeit zu verdeutlichen, ist in Abbildung 1 die Beeinflussung der Oberflächentemperatur und der kritischen Oberflächenfeuchte dargestellt. Die relative Luftfeuchtigkeit wird dabei auf die absolute Luftfeuchtigkeit in g/m3 nach Gleichung 6 bei einer konstanten Raumtemperatur von 30 °C bezogen.

(Gleichung 2) mit den Werten4): R‘ universelle Gaskonstante = 8,3143 · 103 [J · kmol-1 · K-1] mW Molekulargewicht des Wasserdampfes = 18,016 [kg · kmol-1] T absolute Temperatur in Kelvin: T = θi + 273,15 [K] prel Wasserdampfteildruck in Abhängigkeit der relativen Luftfeuchte und Temperatur innen [Pa]

■ Abbildung 1: Bereiche der Tauwasserbildung in Schwimmhallen bezogen auf eine Raumlufttemperatur von 30 °C

Aufbauend auf Abbildung 1 wird eine Mindestoberflächentemperatur und eine geforderte wärmeschutztechnische Qualität der Gebäudehülle definiert, die den wahren Verhältnissen in Schwimmbädern entspricht. Für eine gegebene raumseitige Lufttemperatur wird der Temperaturfaktor fRsi bestimmt. Eine wichtige Eigenschaft von Gebäudeaußenhüllen soll die Taupunktfreiheit sein, um Bauschäden und unerwünschte Oberflächenfeuchte zu vermeiden. Daher darf der Taupunkt dauerhaft an keiner Stelle unterschritten werden. Aus dieser Tatsache folgt, dass die absolute Feuchte in der Schwimmhalle bei gleichbleibender Innentemperatur so vorzuhalten ist, dass auf die mittlere monatliche Außentemperatur bezogen eine Temperaturunterschreitung auf den Flächen der Außenbauteile und den Anschlusspunkten unterbunden werden muss.

■ Abbildung 2: Taupunkttemperatur in Abhängigkeit von der relativen Luftfeuchte

nenlufttemperatur und der relativen Luftfeuchte sind auf der Ordinatenachse die Taupunkttemperaturen abzulesen. Der Sättigungsdampfdruck, der dem maximalen Dampfdruck in der Luft für eine bestimmte Lufttemperatur entspricht, kann über Gleichung 3 nach DIN EN ISO 13 788:2013-05 („Wärme- und feuchtetechnisches Verhalten von Bauteilen und Bauelementen – Raumseitige Oberflächentemperatur zur Vermeidung kriIn Abbildung 2 sind die Taupunkttem- tischer Oberflächenfeuchte und Tauwasperauren für den Bereich der Schwimm- serbildung im Bauteilinneren – Berechhalle dargestellt. Abhängig von der In- nungsverfahren“)5) berechnet werden.

(Gleichung 3) In Abhängigkeit des Sättigungsdampfdrucks kann durch Umstellen der Gleichung 1 die maximale Lufttemperatur bestimmt werden (Gleichung 4).

(Gleichung 4)


217 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Bäderbau · Planung

Um den maximalen Wasserdampfdruck der Luft durch die relative Luftfeuchtigkeit mit der dazugehörigen Raumlufttemperatur zu ersetzen, muss durch den Sättigungsdampf über Gleichung 5 der relative Dampfdruck bestimmt werden. (Gleichung 5)

len mit Oberflächentemperaturen unterhalb der Raumlufttemperatur statt. Daher lassen sich Lufttemperatur, relative Luftfeuchtigkeit und Taupunkttemperatur in direkten Zusammenhang stellen (siehe Abbildung 2).

Temperaturfaktoren fRSi für den allgemeinen Schwimmbadbau

Ziel soll eine realistische Vergleichbarkeit von Schwimmbadaußenhüllen sein. Dafür muss ein individuell maßgebender Temperaturfaktor berechnet werden, mit dem für jede vorhandene Bauteiloberfläche in Schwimmbädern eine bauphysikalisch richtige Beurteilung durchgeführt werden kann. Unter den bereits angesprochenen Randbedingungen für den Schwimmbadbau (siehe Tabelle 1) wird im Folgenden erläutert, wie die maßgebenden fRSi-Faktoren bestimmt (Gleichung 6) werden. Dabei handelt es sich um eine Herleitung, die verdeutlicht, auf welcher Grundlage die generell anwendbaren mit den Werten: θSi raumseitige Mindestoberflächen- Werte ermittelt werden. Diese Werte können zukünftig als Bemessungsgrößen temperatur [°C] für die Schwimmbad-Bauphysik heranθi vorhandene innenseitige Raumgezogen werden. lufttemperatur [°C] prel maximaler Wasserdampfdruck Die DIN EN ISO 13 788:2013-05 (Wärabhängig von der vorhandenen me- und feuchtetechnisches Verhalten von relativen Luftfeuchte [Pa] Bauteilen und Bauelementen – Raumpsat Wasserdampfsättigungsdruck abhängig von der Raumlufttem- seitige Oberflächentemperatur zur Vermeidung kritischer Oberflächenfeuchte peratur [Pa] φrel vorhandene relative raumseitige und Tauwasserbildung im BauteilinneLuftfeuchtigkeit in der Schwimm- ren – Berechnungsverfahren) stellt Verfahren zur Verfügung, um diese Anpashalle [%] sung vornehmen zu können. Dabei eigDie Taupunkttemperatur auf einer Ober- nen sich für den Schwimmbadbau befläche ergibt sich bei vollständiger Luft- sonders feuchtesättigung zur Raumlufttempera- ■ die Verwendung der raumseitigen Luftfeuchteklassen und tur. D. h., bei absoluter Luftsättigung findet ein Kondensatausfall auf Bautei-

Das Zusammenführen der Gleichungen 3, 4 und 5 ermöglicht dann die Berechnung der Taupunkttemperatur der Oberfläche θSi bei bekannter Raumlufttemperatur θi und bekannter relativer raumseitiger Luftfeuchtigkeit φrel (siehe Gleichung 6).

Anzeige

■ die Berechnung mit konstanter raumseitiger Luftfeuchtigkeit, um eine realitätsnahe Bewertungsgrundlage zu schaffen. An dieser Stelle wird die Berechnungsmethode über eine konstante, raumseitige, relative Luftfeuchtigkeit und eine konstante Lufttemperatur durchgeführt. Dieses Verfahren eignet sich besonders gut bei annähernd stationären Bedingungen, wie sie im Schwimmbadbau durch die annähernd konstante Innentemperatur über das ganze Jahr vorzufinden sind. Der Ablauf erfolgt ebenfalls nach den Vorgaben der EN ISO 137886): (I) Festlegung der monatlichen, mittleren, außenseitigen Temperatur θe und der relativen Innenraumluftfeuchte φi sowie der konstanten raumseitigen Temperatur θi Die Festlegung erfolgt stellvertretend für die deutschen Klimadaten in Düsseldorf, da an den Düsseldorfer Bädern darauf aufbauend weiterführende thermografische und numerische Untersuchungen stattgefunden haben. Dafür werden auf Grundlage von Klimamessungen monatliche Mittelwerte gebildet (siehe Abbildung 3). (II) Berechnung des raumseitigen Wasserdampfteildrucks pi,rel über den innenseitigen Sättigungsdampfdruck psat,i (siehe Gleichung 3) und der raumseitig relativen Luftfeuchtigkeit (Gleichung 7) Anmerkung: Nach der alten Fassung der EN ISO 13 788:2001 musste an dieser Stel-


Planung · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 04/2014 218

(Gleichung 8) (IV) Die niedrigste zulässige Oberflächentemperatur θSi ,min berechnet sich dann nach Gleichung 6. (V) Berechnung des maßgebenden Temperaturfaktors fRsi,min unter Anwendung von Gleichung 1 und den berechneten Einzelwerten der vorherigen Schritte Es wird hier nur (siehe Tabelle 3) der maßgebende Monat Januar für den relevanten Bereich zwischen 40 und 64 % relativer Luftfeuchtigkeit dargestellt.

Bemessungen mit den Temperaturfaktoren für Schwimmbäder

■ Abbildung 3: Grafische Auswertung der Klimadaten von 1983 bis 2012 in Düsseldorf7)

Kritischer Wert φsi,cr

Zweck

1,0

Vermeidung der reinen Kondensatbildung

0,8

Vermeidung von Schimmelpilzbildung

0,6

Vermeidung von Korrosionsvorgängen9)

■ Tabelle 2: Kritische Werte der relativen Luftfeuchte an der raumseitigen Oberfläche

Rechenschritt Monat

(I) θe

(I) θi

(I) φi

(II) pi,rel

(III) psat,si

(IV) θsi,min

(V) fRSi,min

[°C]

[°C]

[-]

[Pa]

[Pa]

[°C]

[-]

Die Berechnungen zeigen, dass ein erheblicher Anpassungsbedarf der Temperaturfaktoren für die raumseitige Oberfläche an die abweichenden Nutzungsrandbedingungen in Schwimmbädern besteht. Die konstant hohe Innentemperatur sorgt für einen Anstieg der Temperaturfaktoren und somit für eine höhere, geforderte, innenseitige Temperatur der Oberflächen von Außenbauteilen.

Ein Vorschlag zur Bewertung von Anschlusspunkten und Oberflächen ist abJanuar 3,21 30,00 schließend in Abbildung 4 aufgezeigt. 0,64 2713,92 3392,40 26,17 0,86 Dabei dienen als Eingangswerte die innenseitige relative Luftfeuchtigkeit auf ■ Tabelle 3: Maßgebende fRSi-Faktoren auf Grundlage konstanter raumseitiger Luftfeuchte mit φSi,cr = 0,8 der Abszissenachse und der kritische Wert der relativen Luftfeuchte an der raumle ein 5%iger Aufschlag auf die relative men, sollte eine Wiedereinführung von seitigen Oberfläche. innenseitige Luftfeuchtigkeit erfolgen, additiven Sicherheitselementen erwoum Ungenauigkeiten in dem Berech- gen werden. Die Kriterium-Einstufung der Bauteile nungsverfahren durch die Annahme von ist vom Planer in Abhängigkeit der Nutstationären Bedingungen abzudecken8). (III) Berechnung des niedrigsten zuläs- zungsrandbedingungen und Bauteilansigen Sättigungsdampfdruckes psat,si auf forderungen individuell festzulegen. Dieser Zuschlag ist in der Neufassung die Oberfläche der Außenbauteile über entfallen, da ausschließlich mit festen die kritischen Werte nach Tabelle 2 nach Die Überprüfung der Bauteile und Anstationären Werten gerechnet werden Gleichung 8 schlusspunkte erfolgt dann über Gleisoll. Hierbei ist zu prüfen, inwieweit Je nach Nutzungs- oder Materialanfor- chung 9 bzw. Gleichung 10, wobei fRSi sich mit dieser Annahme die Realität ab- derung muss für die raumseitige Ober- und θSi,min von den jeweiligen Anforbilden lässt. Insbesondere bei starken fläche der φsi,cr-Wert festgelegt wer- derungen abhängen. Schwankungen der relativen Luftfeuch- den. In Tabelle 2 sind einige empfohlete oder unsicheren Eingangswerten, wie ne Werte aufgelistet, die auch Anwen(Gleichung 9) sie häufig in Schwimmbädern vorkom- dung im Schwimmbadbau finden. 0,40 0,52

1696,20 2205,06

2120,25 2756,33

18,44 22,69

0,57 0,73


219 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Bäderbau · Planung

■ 5)

■ 6)

■ Abbildung 4: Diagramm zur grafischen Ermittlung des maßgebenden fRSi-Faktors

(Gleichung 10) schutzes sind im Bäderbau nur sehr bedingt anwendbar. Die hohe und über Da diese Herangehensweise die insta- das Jahr annähernd konstante Innentionären Bedingungen nicht berücksich- temperatur, verbunden mit der Luftfeuch- ■ 7) tigt, ist eine Temperaturmessung an re- tigkeit, beansprucht Mensch und Baualen Bauwerken nur bedingt geeignet. werk in besonderem Maße. Dadurch Um eine Konstruktionsbewertung durch- darf die bauphysikalische Bemessung zuführen, müssen innenseitige Ober- der Bauteile und Anschlüsse nicht anaflächentemperaturen mittels einfacher log zum Wohnungs- und BürogebäudeZi Finite-Elemente-Berechnung bestimmt bau erfolgen. werden.

Schlussfolgerung für die Beurteilung von Schwimmbädern Die hergeleiteten Rechenwerte bilden die Ausgangslage für die exakte Bewertung der innenseitigen Oberflächentemperatur in Schwimmhallen. Die Vermutung, dass eine Anpassung der Randbedingungen stattfinden muss, wurde bestätigt und für Bäder in Deutschland durchgeführt. Die bauphysikalischen Einflussgrößen im Schwimmbadbau auf die thermische Trennschicht und deren angrenzende Bauteile können im Hinblick auf die Behaglichkeitsanforderungen und die Schadensvermeidung der Bausubstanz angewandt werden. Es hat sich gezeigt, dass Schwimmbäder einen bauphysikalischen Spezialfall darstellen. Die bekannten Bemessungswerte des Wärme- und Feuchte-

Literatur und Anmerkungen ■ 1) Thomas Duzia: Bauphysik – Aufgaben und Ziele im Schwimmbadbau. Grundlage zum schadenfreien und energieoptimierten Bauen; AB Archiv ■ 8) des Badewesens, 06/2011, S. 341 ff. ■ 9) ■ 2) E DIN 4108-3:2012-01: Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden – Teil 3: Klimabedingter Feuchteschutz – Anforderungen, Berechnungsverfahren und Hinweise für Planung und Ausführung, Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin 2012, S. 28 ■ 3) DIN 4108-2:2013-02: Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden – Teil 2: Mindestanforderungen an den Wärmeschutz, Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin 2013 ■ 4) Gösta H. Liljequist: Meteorologi, Generalstabens Litografiska Anstalt, Stockholm 1962, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage;

autorisierte Übersetzung und Bearbeitung: Konrad Cehak: Allgemeine Meteorologie, Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden 3. Nachdruck 1994, S. 44 DIN EN ISO 13 788:2013-05, Mai 2013: Wärme- und feuchtetechnisches Verhalten von Bauteilen und Bauelementen – Raumseitige Oberflächentemperatur zur Vermeidung kritischer Oberflächenfeuchte und Tauwasserbildung im Bauteilinneren – Berechnungsverfahren, Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin 2013, S. 43 EN ISO 13 788:2001, November 2001: Wärme- und feuchtetechnisches Verhalten von Bauteilen und Bauelementen – Raumseitige Oberflächentemperatur zur Vermeidung kritischer Oberflächenfeuchte und Tauwasserbildung im Bauteilinneren – Berechnungsverfahren, Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin 2001, S. 19 DWD – Deutscher Wetterdienst: Klimadaten, Tagesdaten für Düsseldorf abrufbar über: www.dwd.de/bvbw/appmanager/bv bw/dwdwwwDesktop?_nfpb=true& pageLabel=_dwdwww_klima_um welt_klimadaten_deutschland&T82 002gsbDocumentPath=Navigation%2 FOeffentlichkeit%2FKlima_Umwelt %2FKlimadaten%2Fkldaten_kosten frei%2Fausgabe_tageswerte_node. html%3F_nnn%3Dtrue; aufgerufen am 17.04.2013 EN ISO 13 788:2001 (siehe Anmerkung 6), S. 7 DIN 55 634:2010-04: Beschichtungsstoffe und Überzüge – Korrosionsschutz von tragenden dünnwandigen Bauteilen aus Stahl, Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin 2010, S. 9


Energieeinsparverordnung · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 04/2014 220

Neue EnEV 2014 ab Mai verbindlich Novelle der Energieeinsparverordnung für den Neubau von Hallenbädern von Bedeutung

Am 1. Mai tritt die geänderte und in weiten Teilen verschärfte Energieeinsparverordnung, kurz EnEV genannt, in Kraft. Damit werden die Vorgaben der zurzeit noch gültigen EnEV 2009 abgelöst. Bereits am 16. Oktober 2013 war die Novellierung von der Bundesregierung beschlossen und am 21. November 2013 im Bundesgesetzblatt verkündet worden. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Die Novelle soll dazu einen bedeutsamen Beitrag leisten. Eine Pressemitteilung auf dem OnlinePortal des zuständigen Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (inzwischen umbenannt in Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur) fasst die Inhalte der Anzeige

neuen EnEV 2014 wie folgt zusammen: durchschnittlich 25 % des zulässi„Kernelement der Novelle ist eine Angen Jahres-Primärenergiebedarfs hebung der Effizienzanforderungen für und um durchschnittlich 20 % bei Neubauten um einmalig 25 % ab 1. Jader Wärmedämmung der Gebäunuar 2016. Bestandsgebäude sind von dehülle – dem sog. zulässigen Wärdiesen Verschärfungen ausgenommen. medurchgangskoeffizienten. Zudem wird die Bedeutung des Energie- ■ Die Anhebung der Neubauanforderungen ist ein wichtiger Zwischenausweises als Informationsinstrument für schritt hin zum EU-Niedrigstenerdie Verbraucherinnen und Verbraucher giegebäudestandard, der spätestens gestärkt.“ ab 2021 gilt. Im Folgenden werden die wesentlichen ■ Ab dem Jahr 2021 müssen nach Inhalte der Novellierung der EnEV, soeuropäischen Vorgaben alle Neubauten im Niedrigstenergiegebäudefern sie Hallenbäder betreffen, die unter standard errichtet werden. Für Neudie Rubrik Nichtwohnungsbauten falbauten von Behördengebäuden len, gemäß der offiziellen Pressemitteigilt dies bereits ab 2019. Das sieht lung in Auszügen aufgeführt: im Wege einer Grundpflicht das bereits geänderte EnergieeinsparungsVorgaben für das Bauen gesetz, das im Juli 2013 bereits in ■ angemessene und wirtschaftlich Kraft getreten ist, vor. Die konkrevertretbare Anhebungen der energetischen Anforderungen an Neuten Vorgaben an die energetische bauten ab dem 1. Januar 2016 um Mindestqualität von Niedrigstener-


221 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Bäderbau

giegebäuden werden rechtzeitig bis spätestens Ende 2016 für Behördengebäude bzw. Ende 2018 für alle Neubauten festgelegt. ■ Bei der Sanierung bestehender Gebäude ist keine Verschärfung vorgesehen. Die Anforderungen bei der Modernisierung der Außenbauteile sind hier bereits sehr anspruchsvoll. Das hier zu erwartende Energieeinsparpotenzial wäre bei einer zusätzlichen Verschärfung im Vergleich zur EnEV 2009 nur gering. ■ Auf Wunsch des Bundesrates wurde die Pflicht zum Austausch alter Heizkessel (Jahrgänge älter als 1985 bzw. älter als 30 Jahre) erweitert. Bisher galt diese Regelung für Kessel, die vor 1978 eingebaut wurden. Nicht betroffen sind Brennwertkessel und Niedertemperaturheizkessel, die einen besonders hohen Wirkungsgrad haben. Erfasst werden demnach nur sog. Konstanttemperaturheizkessel. Der Anwendungsbereich der Pflicht ist also begrenzt.

Vorgaben für Energieausweise ■ Erweiterung der bestehenden Pflicht der öffentlichen Hand zum Aushang von Energieausweisen in behördlich genutzten Gebäuden mit starkem Publikumsverkehr auf kleinere Gebäude (mehr als 500 m2, bzw. ab Juli 2015 mehr als 250 m2 Nutzfläche mit starkem Publikumsverkehr)

Stärkung des Vollzugs der EnEV ■ Einführung unabhängiger Stichprobenkontrollen durch die Länder für Energieausweise und Berichte über die Inspektion von Klimaanlagen (gemäß EU-Vorgabe) Für die Planung und den Bau von Hallenbädern werden die Vorgaben der ohnehin schon schwer zu erreichenden Standards nur mit noch weit größerem Aufwand zu erfüllen sein. Dieses Thema brachte auch Dipl.-Ing. Kurt Pelzer, der Vorsitzende des Technischen Ausschusses der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, auf den letzten Ausschusssitzungen im vergangenen Dezember in Hamburg zur Sprache. Pelzer kündigte die Gründung eines neuen DGfdB-Arbeitskreises „Energieeffizienz“ an (siehe dazu den Artikel ab Seite 243 dieser Ausgabe). Zi ■



223 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Bäderbetrieb · Public Value

Bäderbetrieb

Public Value Organisationen machen Gesellschaft – Nachdruck aus der Zeitschrift OrganisationsEntwicklung (ZOE)

Prof. Dr. Timo Meynhardt, Professor für Management, Leuphana Universität Lüneburg, Managing Director des Center for Leadership and Values in Society, Universität St. Gallen (HSG), Schweiz

Managementmoden kommen und gehen. Oft hinterlassen sie einen schalen Nachgeschmack. Manchmal steckt mehr dahinter, so scheint es bei dem Thema „Public Value“ der Fall zu sein. Ursprünglich für den Verwaltungskontext von dem Harvard-Wissenschaftler Mark Moore (siehe das Interview mit ihm in diesem Heft*)) entwickelt, sind in Theorie und Praxis nun auch Ansätze zu beobachten, die die Grundidee auf ganz unterschiedliche Organisationen und Sektoren anwenden. Wir zeigen in dieser Ausgabe*) anhand von Fallstudien auf, wie der Public ValueGedanke im Organisationsalltag wirken kann: Der DAX-Konzern Fresenius Medical Care sucht nach neuen Wegen, die gesellschaftlichen Erwartungen der Stakeholder besser zu verstehen, die Bundesagentur für Arbeit nutzt den Ansatz, um sich ihrer Gesamtleistung zu vergewissern, und der FC Bayern München entdeckt seinen umfassenden Public Value als Entscheidungskriterium. Der Österreichische Rundfunk nutzt die Idee, um selbstbewusst seinen Platz in der Gesellschaft zu bestimmen. Nicht nur überregional exponierte Organisationen setzen auf den Ansatz. So wird seit kurzem auch ein Public Value Award verliehen, um öffentliche Bäder in den Kommunen für ihre gesellschaftliche Wertschöpfung

auszuzeichnen (Anmerkung der Redak- zu führt, die materiellen Grundlagen als tion: siehe dazu z. B. AB 02/14 S. 57 gegeben und selbstverständlich anzuund weitere AB-Veröffentlichungen). nehmen. All dies nützt jedoch nichts, wenn das Vertrauen in die Wirtschaft Relevanz und öffentlichen Verwaltungen schwinDie Finanz- und Staatsschuldenkrise hat det, denn: Public Value entsteht im Auge uns wieder einmal vor Augen geführt, des Betrachters und ergibt sich eben nicht dass „alles mit allem“ zusammenhängt, allein aus den „Fakten“. Veränderte ErGrenzen zwischen privat und öffent- wartungen der Kunden, komplexere Wertlich keineswegs mehr so klar gezogen schöpfungsketten oder auch nur die Aufwerden können. Und vor allem: Ein er- merksamkeit in den Medien erfordern folgreicher Manager kann sich heute eine intensivere Auseinandersetzung mit kaum mehr der Diskussion um gesell- dem gesellschaftlichen Umfeld. „Gesellschaftliche Fragen entziehen. Eher scheint schaft“ steht also mehr denn je auf der es so, dass künftiger Erfolg sehr stark Tagesordnung der Wirtschaftsakteure. davon abhängt, wie es gelingt, das „Ohr an der Gesellschaft“ zu haben, aus ei- Zudem merken nicht nur Politiker, sonner lästigen Pflichtübung eine nach vorn dern auch Unternehmen: Nicht alles, gerichtete innovative Public-Value-Stra- was legal ist, ist auch legitim. Die Eintegie zu entwickeln und umzusetzen. haltung von Recht und Gesetz, heute insbesondere auch der Compliance-AnIn dem heute beschleunigten Kapitalis- forderungen, schützt noch längst nicht mus wird auch schneller sichtbar, was vor Reputationsverlust. Peter Drucker, für die Gesellschaft auf dem Spiel steht, der Vater des modernen Managements, wenn das Gemeinwohl geschädigt wird ging sogar so weit, den Beitrag zur Ge(vgl. Video in der Literaturliste). Umso sellschaft zur eigentlichen Legitimationseindrücklicher kann aber auch klar wer- grundlage für freies Unternehmertum zu den, was ein Gemeinwesen stark macht erheben (1973, S. 41). – erst wenn sich etwas ändert, erkennt man dessen Wert. Man kann sogar be- Das Neue haupten, dass der Public-Value-Beitrag Unter den Managementperspektiven, die existierender Organisationen oft unter- das Wechselspiel zwischen Organisation bewertet wird und dass das hohe Wohl- und Gesellschaft in den Blick nehmen, standsniveau in der westlichen Welt da- bietet Public Value eine neue Sicht der


Public Value · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 04/2014 224

Dinge. Organisationen schaffen immer auch einen gesellschaftlichen Nutzen, dieser findet aber weder in der Strategie noch in der öffentlichen Wahrnehmung einen angemessenen Niederschlag. Im Mittelpunkt steht daher die Frage: Was macht eine Organisation wertvoll für die Gesellschaft? Es geht um ein Wertschöpfungsverständnis, bei dem der Beitrag zum Zusammenleben in einem Gemeinwesen als Teil der Organisationsleistung gesehen wird. Der gewollte oder ungewollte Einfluss auf nicht-ökonomische Werte der Gesellschaft wird neben dem finanziell-ökonomischen Beitrag als gesellschaftliche Wertschöpfung verstanden. Organisationen sind nicht nur Spiegelbild der Gesellschaft, sie „machen“ Gesellschaft und helfen aktiv mit, diese zu produzieren und zu reproduzieren. Damit knüpft die Public-Value-Idee an alte Debatten an und stellt die Frage nach dem Gemeinwohl neu. Dass dies für die Praxis relevant ist, zeigt die positive Aufnahme im Organisationsalltag. Ein Grund dafür könnte der gewählte Ausgangspunkt sein: Die finanzielle Perspektive bleibt weiterhin bedeutsam, wird aber eingebettet in moralisch-ethische, politisch-soziale und nicht zuletzt hedonistisch-ästhetische Perspektiven. Die Frage nach der Wertschaffung wird also umfassender gestellt, und vor allem wird der soziale Kontext betont: Wertvoll ist das, was von der Gesellschaft als wertvoll erachtet wird.

Das Konzept Public Value ist „Wert für die Öffentlichkeit“. Gemeint sind dabei vor allem die Bilder, die wir alle im Kopf haben, wenn wir von der Öffentlichkeit oder den verschiedenen Öffentlichkeiten sprechen. Die Erkenntnis, wonach wir in einer komplexen Welt gar nicht anders können, als unsere Erfahrungen zu verdichten und zu verallgemeinern („der Staat“, „der Markt“), ist das eine. Entscheidend ist aber auch, dass der Einzelne in seiner Selbstentwicklung auf das soziale Umfeld angewiesen ist, sich das „Selbst im Spiegel“ der anderen entwi-

ckelt – woran uns der Psychologe Wolfgang Prinz gerade wieder eindrucksvoll erinnert hat. „Öffentlichkeit“ steht also vor allem für die Erfahrung von Gemeinschaft und Gesellschaft (Ferdinand Tönnies), die wir als Kunden oder Mitarbeiter machen und der wir als Bürger gar nicht ausweichen können. Ohne Zweifel haben Organisationen hier eine ganz besondere vermittelnde Rolle für das Individuum.

tigen“ Werte vor (vgl. die Rubrik Perspektiven in diesem Heft*)). In anderer Weise macht auch der Ansatz des Shared Value von Michael Porter und Mark Kramer (vgl. die Rubrik Perspektiven in diesem Heft*)) Vorgaben und richtet den Blick allein auf gemeinsame Produktivitäts- und Einkommenssteigerungen.

Abbildung 1 zeigt, dass vorhandene wertorientierte Paradigmen für sich allein stets Gefahr laufen, bestimmte PositioEine Gesellschaft, die sich über ihre un- nen zu überhöhen. terschiedlichen Organisationen definiert, ist besonders anfällig, wenn einzelne ih- Der Public-Value-Ansatz postuliert darer Institutionen versagen, die ganz we- gegen kein neues Paradigma, sondern sentlich für den gesellschaftlichen Zu- setzt darauf, dass sich die tatsächliche sammenhalt stehen. Public Value ist dem- Wertschöpfung einer Organisation aus nach eine Leistung einer Organisation, einem Zusammenspiel unterschiedlicher welche für den einzelnen Mitarbeiter, Kriterien und Bewertungsdimensionen Kunden oder Stakeholder eine Ressour- ergibt. Weder wird der Shareholder Value ce darstellt, also etwas, woraus er Sinn, obsolet noch kann man den Public Value Orientierung und im besten Fall Iden- allein aus dem Kundennutzen ableiten. tität und Energie ableiten kann. Public Auch Stakeholder fragen zunehmend Value kann folglich auch zerstört wer- über ihre Partikularinteressen hinaus den, wenn Organisationen Schaden an- nach der Verankerung eines Geschäftsrichten und ihren gesellschaftlichen Rück- modells in der Gesellschaft. halt riskieren. „Public Value wird erst dann geschaffen Anstelle eines Paradigmas oder zerstört, wenn das individuelle ErPublic Value ist ausgerichtet auf das leben und Verhalten von Personen und Management der gesellschaftlichen Rol- Gruppen so beeinflusst wird, dass dies le und Anerkennung einer Organisati- stabilisierend oder destabilisierend auf on. Mit der Idee verbindet sich eine Bewertungen des gesellschaftlichen Zukomplexe Denkbewegung, die keines- sammenhalts, das Gemeinschaftserleben wegs abgeschlossen ist. Eines ist aber und die Selbstbestimmung des Einzelschon jetzt deutlich: Der Versuch, Orga- nen im gesellschaftlichen Umfeld wirkt“ nisationen und ihr Handeln wieder stär- (Meynhardt 2008, S. 462). ker auf die Konsequenzen für die Wahrnehmung von Gesellschaft zu hinterfra- Grundbedürfnisse im Kern gen, führt nicht unbedingt in dieselbe Diese Zuspitzung auf die individuelle Richtung wie Ansätze der Corporate So- Erfahrung und Bewertung bemisst das cial Responsibility (CSR) oder der Nach- Handeln von Organisationen am Maßhaltigkeitsbewegung. Warum? Ganz ein- stab menschlicher Grundbedürfnisse. Die fach, weil Public Value sich an den ge- psychologische Theoriebildung nach sellschaftlichen Erwartungen orientiert, Seymour Epstein gibt uns dazu vier Didie je nach politischem oder kulturel- mensionen an die Hand, die sich in einlem Kontext ganz andere als die eige- zelne Wertbereiche übersetzen lassen nen sein können. Ein solcher Relativis- und in den vorgenannten Sichtweisen mus ist nicht einfach zu verkraften. Im auf Unternehmen spiegeln: Gegensatz dazu gibt etwa auch der An- ■ 1. Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle (instrumentell-utilitarissatz der Gemeinwohlökonomie die „richtisch, Fokus auf den Nutzen)


225 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Bäderbetrieb · Public Value

■ 2. Bedürfnis nach Selbstwerterhalt und -steigerung (moralischethisch, Fokus auf das Individuum) ■ 3. Bedürfnis nach positiven Beziehungen (politisch-sozial, Fokus auf die Gruppe) ■ 4. Bedürfnis nach Unlustvermeidung und Lustgewinn (hedonistischästhetisch, Fokus auf positive Erfahrung) Die Theorie lehrt uns auch, dass es individuelle Schwerpunktsetzungen und kulturelle Besonderheiten gibt. Nicht möglich ist hingegen eine in der „Natur“ des Menschen begründbare Hierarchie der Werte. Public Value wird immer dann bemerkt, wenn die Erfahrung mit Organisationen effektiv zu veränderten Wahrnehmungen dieser Bedürfnisse führt. Welche dies sind und ob sich dafür Mehrheiten finden (Kunden, Wähler, Anhänger etc.), unterliegt der Veränderung. „Durchdrücken“ kann man sie nicht. Eine wichtige Rolle spielt dabei immer auch der Umgang mit Macht, wie ein weiterer Beitrag in dieser Ausgabe*) thematisiert.

Public Value in der Organisationsentwicklung Gerade bei Change-Projekten in Unternehmen, die heute immer stärker von gesellschaftspolitischen Diskussionen beeinflusst werden, eröffnen sich neue Blickwinkel (siehe Infokasten). Die Beiträge in diesem Heft*) zeigen eine weitere Wahrheit von Change-Projekten auf: „What gets measured, gets treasured“. Mit Instrumenten wie der Public-Value-Scorecard (siehe die Rubrik Werkzeugkiste*)) können Chancen und Risiken der Wertschöpfung in einem Managementkontext greifbar gemacht werden. Dabei sind keine schnellen Ergebnisse zu erwarten, wohl aber eine produktive Erfahrung für alle Beteiligten, die auch neue Führungsqualitäten der Manager hervorbringen kann. Dazu zählt auch eine differenziertere Wahrnehmung anderer Positionen (vgl. die Rubrik Einblick in diesem Heft*)). Insbesondere für eine Organisationsentwicklung, die auf Motivation durch sinnstiftende Angebote und Identifikation mit der Arbeit setzt, bietet Public Value ein motivierendes Zielbild. Eine neuere Entwicklung ist auch eine organisations-

■ Abbildung 1: Vier Sichtweisen auf Unternehmen

übergreifende Messung und ein Ranking des Public-Value-Beitrages, wie sie beispielsweise im „GemeinwohlAtlas“ für die Schweiz ab 2014 verfügbar sein wird und eine Rückmeldung für die Organisationsentwicklung ermöglicht. Insgesamt knüpft der Public-Value-Gedanke an Wurzeln der Organisationsentwicklung und ihrer normativen Prämissen an. Das günstige Zusammenspiel von Produktivität und Menschlichkeit, aber auch die Balance von Innenund Außenorientierung sind Qualitätsmerkmale einer gesunden Entwicklung jeder Organisation. Der Public Value entsteht natürlich erst im Organisationsumfeld. Dabei sind die Organisationsmitglieder ein wichtiger Gradmesser. So hat z. B. der Doyen der Organisationspsychologie Lutz von Rosenstiel in dieser Zeitschrift (Anmerkung der Redaktion: gemeint ist ZOE) vor 30 Jahren darauf hingewiesen, dass die Legitimation einer Organisation in der Gesellschaft nur dann gewährleistet werden kann, wenn ein Grundkonsens zwischen den Werten, „die die Organisation zu realisieren sucht und de[n] Wertorientierungen ihrer Mitglieder hergestellt werden kann“ (1983, S. 40).


Public Value · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 04/2014 226

Infokasten Ausblick Zehn Public-Value-Leitfragen für die Organisationsentwicklung Für Unternehmen ■ 1. Wie viel Public Value schaffen Aktivitäten im Bereich gesellschaftlicher Verantwortung im Unternehmen (z. B. CSR und Nachhaltigkeit)? ■ 2. Wie können wir den Kundennutzen mit dem Public Value verknüpfen (z. B. im StakeholderEngagement)? ■ 3. Wie können wir gesellschaftliche Reputationsrisiken abschätzen (z. B. in der Preisstrategie)? ■ 4. Wie können wir Public Value im Personalwesen umsetzen und in der Weiterbildung nutzen (z. B. im Kompetenzmodell)? ■ 5. Welche Auswirkungen hat unsere Strategie auf unseren Public Value (z. B. bei der Markenentwicklung)? Für öffentliche Verwaltungen ■ 1. Wie begründen wir unternehmerisches Verhalten in der Verwaltung (z. B. in der Verknüpfung mit der Ermessensausübung)? ■ 2. Wie kommunizieren wir unseren Erfolg, wenn wir nicht alles betriebswirtschaftlich beschreiben können (z. B. gegenüber der Politik)? ■ 3. Wie nutzen wir den PublicValue-Beitrag der Verwaltung zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität (z. B. durch Identifikationsangebote)? ■ 4. Wie gewichten wir Public Value in unserer Steuerungslogik als Kern des gesetzlichen Auftrages (z. B. in Ergänzung zur Kundenzufriedenheit)? ■ 5. Welche Strategien entwickeln wir zur Überwindung von Zuständigkeitsdenken hin zu einer Wertschöpfungsperspektive (z. B. bei der Entwicklung von Kooperationen mit anderen Partnern)?

Der Public-Value-Ansatz hat – in Anlehnung an eine berühmte Wendung – eine lange Geschichte, aber nur eine kurze Vergangenheit. Er ist aber auch ein Kind seiner Zeit mit der besonderen Betonung von Dialog, Pluralität und Relativität. Wo wird sich der Ansatz in Change-Prozessen und in der Strategiearbeit positionieren? In einer so unruhigen Zeit mit vielen Unwägbarkeiten kann der Public-Value-Gedanke als Kompass dienen: Leitbilder werden künftig noch stärker von der Gesellschaft her definiert, bei der Koordination von und in Wertschöpfungsketten wird die PublicValue-Strategie ein wesentlicher Begründungsmechanismus sein, innovative Produkte und Services werden sich mehr denn je an ihrem Public Value messen lassen müssen. Wer darin eine Überforderung sieht, verkennt, wie sehr Organisationen heute gefordert sind, sich und ihr Handeln eben auch gesellschaftlich zu legitimieren. Angetrieben werden diese Entwicklungen nicht nur durch den globalen Wettbewerb und erhöhte Transparenz, sondern auch durch die Generation Y mit ihren veränderten Ansprüchen und durch neue Geschäftsmodelle der Zusammenarbeit zwischen den Sektoren.

neu denken – im Spannungsfeld zwischen Erfolg, Moral und Komplexität, Orell Füssli, S. 125 - 170 Meynhardt, T., u. Gomez, P. (2013). Organisationen schöpfen Wert für die Gesellschaft. In: Heuser, J., et al. Die Zeit erklärt die Wirtschaft, 199 - 207. Murmann Meynhardt, T. (2009). Public value inside: What is public value creation? International Journal of Public Administration 32(3): 192 - 219 Meynhardt, T. (2008). Public Value – oder: Was heißt Wertschöpfung zum Gemeinwohl; Der moderne Staat, Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management, Heft 2, 457 - 468 Moore, M. H. (1995). Creating public value. Strategic management in government. Harvard University Press Rosenstiel, L. v. (1983). Wertewandel und Organisationsentwicklung, OrganisationsEntwicklung, Heft 2

Internet

Public Value – zum Anschauen: ein Einführungsvideo von Studierenden der Universität St. Gallen http://clvs.unisg.ch/index_de.php?TPL =113&x270_id=257 direkt zum anklicken auf www.zoe.ch Der Public-Value-Begriff konfrontiert unter „Aktuelle Links“ uns mit der drängenden Frage, wie Organisationen das beeinflussen, was wir Erstveröffentlichung OrganisationsEntGesellschaft nennen und was eine Ge- wicklung 4/2013, www.zoe-online.org, meinschaft zusammenhält. Die Beiträge © Handelsblatt Fachmedien GmbH dieses Heftes*) zeigen, dass die Ideen längst den Raum der Gedankenexperi- Anmerkung der Redaktion: mente verlassen haben und in der Wirk- Alle mit *) gekennzeichneten Stellen belichkeit der Unternehmen und öffentli- ziehen sich auf die Zeitschrift Organisachen Verwaltungen angekommen sind. tionsEntwicklung (ZOE) Nr. 4/2013. ■

Literatur ■ Drucker, P. F. (1973). Management: Tasks, Responsibilities, Practices, HarperBusiness Edition, New York, NY ■ Gomez, P., u. Meynhardt, T. (2009). Public Value: Gesellschaftliche Wertschöpfung im Fokus der Führung, In: St. Seiler (Ed.), Führung


Bäder & Co. im Internet I m W o r l d W i d e W e b g e f u n d e n | 155

Eine nützliche Sache, gut umgesetzt: Das Bad in Mücke, dessen Homepage im Folgenden rezensiert wird, veröffentlicht einen Belegungsplan, und die dort aufgeführten Aktivitäten wie Spätoder Babyschwimmen sind mit individuellen Flyern verlinkt. Diese informieren über die Inhalte der Angebote, die Teilnahmevoraussetzungen, nennen Zeiten und Kosten und enthalten, sofern es sich um Kurse handelt, ein Anmeldeformular.

www.aquariohm.de Das „aquariohm“ in der hessischen Gemeinde Mücke wird von einer Bürgergenossenschaft getragen und betrieben. Im Begrüßungstext auf der Startseite liest man von einem „völlig neu sanierten ehemaligen Hallenbad“. Wirklich informativ und auf aktuellem Stand ist die gut gemachte Homepage, die u. a. auf die Neueröffnung der Saunawelt im Sommer 2014 aufmerksam macht und die Planung vorstellt. Sehr kundenfreundlich ist die Funktion des oben beschriebenen Belegungsplans. Präsent ist auch ein Fragebogen, denn man will „gerne wissen, ob Sie mit uns zufrieden sind“; und man erwartet ehrliche Antworten. Dann verweist man darauf, welche neu-

en Artikel im Badeshop eingetroffen sind; schließlich findet man auch Stellenangebote auf der Homepage. Ein Link führt zum Förderverein, der zur langfristigen Sicherung des Bades beitragen will.

dende Formulierungen sucht man vergeblich; dafür sind die Angaben zu den zahlreichen Aqua-Fit-Angeboten umfassend. Hier sind auch die Bädersatzungen zu laden; einige Fotos komplettieren die Homepage. Ein Link führt zum einladenden Angebot eines externen Anbieters von Kinderschwimmkursen. Der Link zur Badgaststätte dawww.erlebniscity.de In Oranienburg lädt die „Turm Erlebnis gegen funktionierte nicht. City“ in ein Erlebnisbad mit Sauna-, Wellness-, Sport- und Gastronomieangeboten ein. Die ansprechende Homepage, die bereits 2004 hier beschrieben wurde, weckt nach wie vor hohe Erwartungen; man verzichtet inzwischen jedoch auf einige der Funktionen und die damaligen pfiffigen Überschriften. Sehenswert ist das professionell gemachte Video, das einen schnellen Überblick vermittelt. Menüführung, gewählte Farwww.kaiser-therme.de ben und Gliederung der Seiten ver„Gesundheit trifft prickelndes Vergnüschaffen eine gute Orientierung. Aktugen“ – so spricht die Homepage der Kaielle Mitteilungen und Termine werden ser Therme im bayerischen Bad Abbach stets gut sichtbar präsentiert. Die eindie potenziellen Gäste an. Es gibt zwar zelnen Sauna-Angebote beschreibt man nur vier Hauptmenüpunkte, aber die ausführlich, bei den Massagen hingeUntermenüs sind äußerst zahlreich und gen fehlen die Preise. Gut gemacht ist werden am Seitenende nochmals wiedie Seite „Infos & Preise“ für Kontakt, derholt. Quasi „auf einen Blick“ wird Gutscheine, Reservierungen und Mitman sich hier keine erste Orientierung teilungen sowie mit Anfahrtsbeschreiverschaffen können, denn man hat viel bung für Auto und ÖPNV. Die Erlebzu lesen und zu schauen. Gute Fotos nisCity bietet auch weitere Sporteinzeigen nicht nur die typischen, ausrichtungen. tauschbaren Wellness-Gesichter, sondern auch solche von Gebäude und Interieur. Sehr gut: Man macht auf verwww.stadt-bobingen.de schiedene Beckenreinigungstermine aufAuf der Homepage der Stadt Bobingen merksam. Bei einer dadurch bedingten im bayerischen Schwaben gelangt man Teilsperrung erhalten Gäste eine kosper Klick auf „Kultur und Freizeit“ zum tenlose Aufenthaltsverlängerung. „Aquamarin“, einem Hallen- und FreiWJR ■ bad, dessen Einrichtungen und Angebote ebenso wie die anderen behördlichen Verlautbarungen sachlich aufgelistet werden. Werbende oder gar einla-

Bäderbetrieb

227 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Bäderbetrieb · Marketing


Personal · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 04/2014 228

Teamanalyse im Bäderbetrieb Ein Instrument der Personalführung

Jörg Rainer Suchanka, Leiter der Zentralen Bäderberatungsstelle der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen GmbH, Essen

Im folgenden Artikel umreißt der Autor verschiedene Führungsstile der Individualführung, geht auf die Aspekte der Gruppenführung ein und stellt anhand eines Praxis-Beispiels dar, wie viele Erkenntnisse über ein bestehendes Team mit einer einfachen Analyse gewonnen werden können. jh Allgemein sind die Begriffe „Team“, „teamfähig“ oder „Teamarbeit“ positiv belegt und finden immer wieder Anwendung, wenn es darum geht, die ideale Zusammenarbeit von Menschen in Gruppen zu beschreiben. Sehr oft, fast stereotyp, wird in Stellenausschreibungen z. B. für Rettungsschwimmer oder Fachangestellte für Bäderbetriebe von dem zukünftigen Stelleninhaber erwartet, dass er „teamfähig“ ist. Anscheinend wird der Begriff „teamfähig“ meist als Synonym für „kompromissbereit“, „einsichtig“, „hilfsbereit“, „aufmerksam“, „zurückhaltend“ oder auch unterschwellig für „unterordnend“ verwendet. Man erwartet von Mitarbeitern, die meist ohne erweiterte Führungsfunktionen in Gruppen arbeiten, genau diese Eigenschaften, damit die Gruppe, das Team, reibungslos funktioniert, also die gemeinsam erbrachte Leistung des Teams von höherer Qualität als die Summe aller Einzelleistungen der Teammitglieder selbst ist.

Eine gemeinsam zu erbringende Leistung bedeutet aber auch, dass bei den Mitarbeitern des Bäderbetriebes ein weitgehender Konsens über den gemeinsamen Sinn ihrer Arbeit herrschen muss. Nicht selten ist es so, dass dieser Sinn im Verständnis eines jeden Mitarbeiters eher individuell formuliert wird: Die Ziele sind zwar redlich und gut – nur kann sie keiner eindeutig benennen. Unklare Zielvorgaben sind keine Basis für die Teamarbeit, da Arbeitskonzepte, Inhalte und Methodik so nicht vermittelbar sind. Sind Ziele nicht definiert, besteht auch für die Teammitglieder keine Möglichkeit, die Erreichbarkeit der Ziele zu ermessen und Verantwortung dafür zu tragen, diese Ziele gemeinsam zu erreichen. Gute Teams aber haben gerade das: Ziele und Verantwortung. Durch die Benennung von Zielen entsteht folglich eine gemeinsame Leistungsanforderung und damit verbunden das Bestreben, die Leistung zu steigern. Doch wer benennt diese Ziele, und wer sorgt dafür, dass die Mitarbeiter alle am gleichen Strang ziehen?

ter aufgaben- oder persönlichkeitsbezogen führen. Das Spektrum ihrer „Soft Skills“ hat deshalb eine andere Ausgestaltung. Es wären hier Eigenschaften wie „Durchsetzungsstärke“, „Beharrlichkeit“, „Extrovertiertheit“, „Weitsicht“ oder „Entschlossenheit“ zu nennen. Man erwartet von Führungskräften den Spagat zwischen Konzeption und Analyse einerseits und Kommunikation und Vermittlung andererseits. Das sind Eigenschaften, die vom Begriff „Unterordnung“ freilich weit entfernt sind und eher das Gegenteil vom geläufigen Verständnis von „Teamfähigkeit“ sind. Im günstigsten Fall versteht es diese Kraft, Strukturen einer im positiven Sinn wirkkräftigen Kommunikation zu schaffen und ihre eigene Persönlichkeit mit Rollendistanz zurückzunehmen. Im Idealfall fällt die Führungskraft im betrieblichen Alltag also kaum auf. Am Ende aber trifft sie immer Entscheidungen, trägt Verantwortung, delegiert Aufgaben, kritisiert, löst Konflikte oder erzeugt sie manchmal auch. Die Führungskraft ist fast immer ein „Einzelkämpfer“. Und doch ist auch diese Kraft (nur) ein Teil des Sogleich ertönt der Ruf nach einer Per- Teams. sönlichkeit, die per gebräuchlicher Definition eigentlich nicht „teamfähig“ Doch was ist eigentlich ein Team? Und sein kann. Diese Persönlichkeit – die wie führt man es am besten? Bzgl. dieFührungskraft – soll Spielregeln für das ser Fragestellung gibt es eine große VielMiteinander schaffen und die Mitarbei- zahl von Erklärungsansätzen der sozial-


psychologischen Gruppenforschung mit den Schwerpunkten Organisations-, Personal- und Führungspsychologie, deren Darstellung hier den Rahmen sprengen würde. Allein, eine umfassende, aussagefähige und allgemeingültige Erkenntnis gibt es nicht. Zur Vereinfachungen soll aber kurz umrissen werden, welche Kennzeichen ein bestehendes Team haben kann und wovon dessen Führung abhängig ist. Zunächst sollen dazu die Merkmale einer Führungskraft beschrieben bzw. ein kurzer Überblick über mögliche Führungsstile der Individualführung getätigt werden, bevor auf die Führung von Gruppen, die erheblich komplexer ist, eingegangen wird.

Führungskraft und Führungsstil-Theorien Das Verhalten von Menschen wird nicht zuletzt von der Führungskraft bestimmt. Anzeige

Der Führungserfolg wird dabei von der Einstellung zur Führungsaufgabe, dem Führungsstil, der Durchsetzungskraft und der sozialen Kompetenz, eine Führungssituation zu bewerten und entsprechend zu handeln, bestimmt.

schrieben werden. Dabei ist das entscheidende Kriterium die Kontinuität der Reaktion in bestimmten Führungssituationen. D. h., das Führungsverhalten von Vorgesetzten zu Mitarbeitern muss immer gleichbleibend sein. Die wichtigsten Individualführungsstil-Theorien Damit ergeben sich für Führungskräfte werden nachfolgend kurz dargestellt: u. a. folgende Aufgaben: Situativer Führungsstil ■ Vorbild sein, d. h. Leitbilder verBei der Theorie „Situativer Führungsmitteln, ■ Werte und Normen vorleben, stil“ geht man davon aus, dass es nicht sich mit dem Unternehmen identi- ein allgemeingültiges, unabweichbares fizieren, Konzept zur Führung von Mitarbeitern gibt, sondern dass der Führungsstil im■ Authentizität, d. h. Handeln und mer von der jeweiligen Situation beReden stimmen überein, stimmt wird. Hierbei gilt es für die Füh■ Strategisch denken und handeln, rungskraft zu entscheiden, ob sie eher ■ Entscheidungen unter Abwägung sach- oder personenbezogen agieren von Nutzen und Risiken treffen – muss. Zwischen der sach- und der perinsbesondere für die Mitarbeiter. sonenbezogenen Mitarbeiterführung beDie Art und Weise, wie eine Führungs- steht ein Spannungsfeld. Je höher der kraft die oben beschriebenen Aufgaben „Reifegrad“ eines Mitarbeiters ist – d. h., bewältigt, kann als Führungsstil um- wie viel Verantwortung und EntscheiAnzeige

Bäderbetrieb

229 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Bäderbetrieb · Personal


Personal · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 04/2014 230

dungsfreiheit ihm übertragen werden kann, hängt von seiner Fähigkeit, sich selbst Ziele zu setzen, von seiner Motivation und von seiner persönlichen Verantwortungsbereitschaft ab –, umso stärker sollte die Mitarbeiterorientierung sein. Und das gilt auch analog umgekehrt: Erweist sich ein Mitarbeiter als „unreif“, so steht die sachorientierte oder auch aufgabenbezogene Führung im Vordergrund.

kommuniziert, als die Untergebenen die Entscheidungen als Anordnungen verstehen und befolgen müssen. Vorrangig informiert der Vorgesetzte nur über Sachzusammenhänge, deren Kenntnis zur Aufgabenerfüllung zwingend notwendig ist. Autoritäres Führungsverhalten ist auf Dauer destruktiv, da die dazu einzusetzenden Führungsmittel überwiegend auf Angst und Abhängigkeit basieren. Außerdem vereinnahmt die Führungskraft die Teamerfolge, während die Für die Führungskraft stellt sich damit Misserfolge auf die Mitarbeiter abgestets die Herausforderung der Differen- wälzt werden. zierung unterschiedlicher Reifegrade der jeweiligen Mitarbeiter. Allerdings kann Kooperativer Führungsstil sie das personenbezogene Führen ver- Annähernd das Gegenteil des autoristärken, indem sie durch Führungsmit- tären Führungsstils beschreibt der kotel (z. B. Informationen, Schulungen, Ge- operative Führungsstil, ist aber nicht spräche, Delegation von Aufgaben, Lob, mit dem situativen Führungsstil zu verTadel, Sanktionen und Beurteilungen) wechseln, da auch hier der Schwerpunkt dafür sorgt, dass der aufgabenrelevan- der Führung eher sachorientiert ist. Alte „Reifegrad“ der Mitarbeiter steigt. Die lerdings werden die Mitarbeiter nun in Mitarbeiter organisieren sich im posi- die Entscheidungsprozesse (stärker) mit tiven Sinne dann weitgehend selbst und einbezogen. Die Mitarbeiter insgesamt bestimmen die Bedingungen der Ziel- werden als Partner verstanden. Anregunerreichung. Die Führungsmittel, welche gen, Einwände und Vorschläge werden die Führungskraft anwenden kann, be- bei Entscheidungen durchaus berückwegen sich ebenfalls im Spannungsfeld sichtigt. Die Führungskraft informiert zwischen der aufgabenorientierten und sehr umfangreich über die Sachzusamder personenbezogenen Führung; z. B. menhänge, die eine Entscheidung notmuss die Führungskraft auf der einen wendig machen. Belohnung und PerSeite mangelhafte Arbeit (aufgabenori- sönlichkeitsentfaltung der Mitarbeiter entiert) tadeln, und auf der anderen Sei- stehen deutlich mehr im Vordergrund te muss sie den Mitarbeiter (personen- als beim autoritären Führungsstil. bezogen) unterstützen, die ihm gestellte Aufgabe gut zu lösen. Den richtigen Kennzeichen von Teams Weg in der Führung zu finden, hängt Die Anforderungen an das Führen von vom optimalen „Mischungsverhältnis“ Gruppen sind durchaus komplexer, da zwischen der aufgaben- und der perso- hier gruppendynamische und -psychonenbezogenen Führung ab. logische Aspekte zu berücksichtigen sind. Hier zunächst die Kennzeichen eines Autoritärer Führungsstil Teams: Der autoritäre Führungsstil ist vergleichs- ■ die Größe der Gruppe (zwei weise einfach zu umreißen. Gemäß dieMitarbeiter können ein Team sein ser Theorie geht die Führungskraft da– oder auch nicht), von aus, dass die Mitarbeiter überwie- ■ die äußere Umgebung der Gruppe, gend träge, weniger fleißig, ohne Ehrd. h. die gesellschaftliche Akzepgeiz und Verantwortungsbewusstsein tanz (beliebt oder unbeliebt, geachsind. Die Führungskraft erwartet von tet oder verachtet), ihren Geführten Gehorsam und Pflicht- ■ die Gruppenaufgabe (sie erfährt erfüllung. Dabei werden die Entscheieine positive Verstärkung, wenn dungen der Führungskraft nur insofern die gesellschaftliche Akzeptanz

■ ■ ■ ■

hoch ist – das gilt analog auch umgekehrt), personelle Gruppenzusammensetzung (hier spielen auch interkulturelle Aspekte eine nicht zu unterschätzende Rolle), Gruppennormen (einer für alle, alle für einen), hierarchisches Niveau (hier sind vor allem informale Hierarchien zu beachten), Qualifikation und Motivation der geführten Personen sowie Ressourcen und Normen der jeweiligen Organisation.

Erfolgreiche Teamführung ist abhängig von den eingesetzten Führungsmitteln (s. o.) und den einzelnen Mitarbeitern, die in einer Gruppe arbeiten. Deren Charaktere und das damit verbundene Rollenverhalten bestimmen die Art der Führung nicht unerheblich, da gruppendynamische Prozesse, d. h. Wechselbeziehungen zwischen einzelnen Gruppenmitgliedern, zu berücksichtigen sind. Beispielsweise sind folgende Rollentypen in mehr oder weniger starker Ausprägung in Teams anzutreffen: ■ Der (informale) Gruppenführer: Er hat eine positive Wirkkraft, da er sich für die Gruppe und das Erreichen der Gruppenziele einsetzt. Die Führungskraft muss dies entsprechend berücksichtigen, in dem sie seine Leistungen und Beiträge würdigt. ■ Der Streber: Seine Verhaltensweise ist ohne Teamgeist; seine persönlichen Belange stehen im Vordergrund. Die Führungskraft muss solche Tendenzen erkennen und entsprechend durch Führungsmittel sanktionieren. ■ Der Stänkerer: Dieser ist nicht selten die Keimzelle von Mobbing im Betrieb. Die Führungskraft muss derartige Tendenzen erkennen und unterbinden. ■ Der Schwächling: Hier muss die Führungskraft personenbezogen agieren und die Gründe für die schwache Arbeitsleistung eruieren.


231 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Bäderbetrieb · Personal

■ Der Drückeberger: Er ist mit dem

■ ■

■ ■

Schwächling „verwandt“. Allerdings kann die Führungskraft durchaus auch sach- oder aufgabenorientiert sowie mit entsprechenden Führungsmitteln, die eher restriktiv sind, agieren. Die Frohnatur: Sie ist sicherlich ein angenehmer Typ – die Führungskraft sollte mit Anerkennung und Würdigung auf seine Gruppenbeiträge reagieren. Der Clown: Er kann u. U. die Gruppe von ihrer Arbeit abhalten und ist ggf. mit Güte zu bremsen. Der Revoluzzer: Dieser Rollentypus ist auf Konfrontationskurs mit der Führungskraft oder den informalen Gruppenführern. Den Gründen dazu muss die Führungskraft nachgehen und entsprechende Maßnahmen einleiten. Der Neue: Hier muss die Führungskraft die Integration des neuen Gruppenmitgliedes fördern. Der Schüchterne: Ihm fehlt der Mut, Wissen und Begabungen gegenüber den anderen zu zeigen. Hier muss die Führungskraft ermutigend gegensteuern bzw. unterstützen. Der Außenseiter: Dieser Typus verstößt gegen die Gruppennormen und fällt ständig auf. Die Dimen-

Anzeige

sionen seiner Rolle reichen von überdurchschnittlicher Leistung bis hin zu dauerhaftem Versagen, von Dominanz bis Unterwürfigkeit, von Brillanz bis Farblosigkeit. Dieser Typus – weil schwer zu entdecken und mitunter destruktiv für das Team – ist für die Führungskraft hinsichtlich der Personalführung sicherlich die größte Herausforderung. Die einzelnen Rollentypen beeinflussen sich gegenseitig – mal positiv, mal negativ. Beispielsweise kann der „Drückeberger“ in einem starken Team von den anderen Gruppenmitgliedern durchaus motiviert werden und zeigt fortan bessere Leistung. Das gilt leider auch im umgekehrten Sinn … Außerdem muss die Führungskraft bedenken, dass die Aktivität oder Arbeit eines Teams nicht nur von gruppendynamischen Prozessen beeinflusst wird (siehe dazu auch das Phasenmodell nach Tuckman; Informationen dazu im Infokasten), sondern auch abhängig ist von äußeren Umständen wie z. B. Zeitdruck, Ressourcenmangel oder ungünstigen Beschäftigungsprognosen. Es wird deutlich, dass die Führung von Gruppen vergleichsweise komplexer ist als die Führung von Individuen.

Teamanalyse Eine Möglichkeit, die Führung von Gruppen zu erleichtern, ist die Erstellung einer sog. Teamanalyse, die als Teilaspekt der Personalentwicklung verstanden werden kann. Teamanalysen sind kontinuierlich durchzuführen und können in Bäderbetrieben hilfreich sein, z. B. ■ wenn der Leistungsstandard des Teams ermittelt worden ist und ein negatives Ergebnis zu Tage kam, ■ wenn neue Aufgaben zu bewältigen sind; d. h. bei einer strategischen Neu-Ausrichtung des Bäderbetriebes gilt es zu ermitteln, welche Kompetenzen das Team haben muss und welche ggf. komplementär ergänzt werden müssen, ■ wenn der bisherige Leistungs- und Qualitätsstandard verbessert werden soll, ■ wenn eine neue Führungskraft eingestellt wird, die sich einen „Überblick“ über das bestehende Team verschaffen möchte, ■ wenn das Team bestehende Aufgaben bisher gut gelöst hat, die Ergebnisse nun aber weniger optimal sind, ■ wenn die zu lösenden Aufgaben nach Kompetenz und persönlicher Präferenz jeweiliger Mitarbeiter besser verteilt werden sollen, was die Leistungsorientierung verbessert,


Personal · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 04/2014 232

Infokasten Phasenmodell nach Tuckman Der 1938 geborene US-amerikanische Psychologe Bruce Tuckman beschrieb 1965 ein Phasenmodell der Teamentwicklung (vgl. Tuckman, Bruce W. (1965): Developmental sequence in small groups, Psychological Bulletin, 63, S. 384 - 399). Grob vereinfacht basiert sein Phasenmodell auf vier aufeinander folgenden Entwicklungsschritten innerhalb einer Gruppe: ■ Forming – die Einstiegs- und Findungsphase (Kontakt), ■ Storming – die Auseinandersetzungs- und Streitphase (Konflikt), ■ Norming – die Regelungsund Übereinkommensphase (Kontrakt) sowie ■ Performing – die Arbeits- und Leistungsphase (Kooperation). Im Jahr 1977 wurde das Modell um die 5. Phase (Adjourning – die Auflösungsphase) ergänzt (vgl. Tuckman, Bruce W., Jensen, Mary Ann (1977): Stages of small-group development revisited, Group Org. Studies 2.

■ wenn es im Team immer wieder zu Konflikten kommt, die personalwirtschaftliche Auswirkungen haben, die sich z. B. in einem erhöhten Krankenstand zeigen, ■ wenn Dienstanweisungen der obersten Leitung nicht vollumfänglich durch das Team umgesetzt werden. Ins Lastenheft für eine Teamanalyse sollten u. a. folgende Forderungen geschrieben werden: ■ Die optimale Gruppengröße ist zu ermitteln. Sehr große Gruppengrößen sind erfahrungsgemäß weniger erfolgreich, schon allein, weil gruppendynamische Prozesse aufgrund der großen Vielzahl von Einflussgrößen (Wechselwirkung von Rollentypen) schwer kalkulierbar sind. ■ Das Leitbild des Unternehmens ist darzustellen, und es ist zu erheben,

■ ■

ob die Gruppenmitglieder, aber auch die Führungskraft, dieses Leitbild stimmig umsetzen. Es ist zu ermitteln, ob den Gruppenmitgliedern die eingesetzten Mittel, Techniken und Methoden ausreichend bekannt sind. Gibt es eine Kultur der Kommunikation, die von Vertrauen und Offenheit geprägt ist? Werden Lösungen gemeinsam gesucht? Haben die Gruppenmitglieder ausreichende Kompetenzen und Fähigkeiten, die angetragenen Aufgaben zu lösen? Und wenn nicht, wie können sie sich gegenseitig ergänzen? Welche Rollentypen gibt es im Team überhaupt? Welche Störgrößen gibt es (s. o.), die das Team negativ beeinflussen?

Die Möglichkeiten, eine Teamanalyse durchzuführen, sind vielfältig und im Hinblick auf die benötigte Detailtiefe mitunter recht teuer. Je nach Aufgaben- oder Problemstellung können die unterschiedlichsten Werkzeuge und Methoden verwendet werden, die von einfachen Fragebogen mit Auswertungsschablone (der Autor rät dabei von zweifelhaften Angeboten aus dem Internet ab) über IT-Systemlösungen bis hin zu persönlichem Coaching reichen. Wenn aber zunächst einmal ein grober Überblick über die Performance eines bestehendes Teams, z. B. als Einleitung zu einer fortlaufenden Teamanalyse, gewonnen werden soll, kann das im Folgenden beschriebene und in der Beratungspraxis bewährte – recht preiswerte – Teambeurteilungsverfahren angewandt werden, das der Autor anhand eines konkreten Beispiels aus einem Bäderbetrieb darstellen möchte. Die Ergebnisse des Teambeurteilungsverfahrens können überdies leicht ausgewertet und anschließend gut als Besprechungs- und Verbesserungsgrundlage genutzt werden.

Sind diese Dinge ermittelt, muss die Führungskraft die gewonnenen Erkenntnisse entsprechend umsetzen. Dabei gilt es z. B., ein schwaches, aber auch ein leistungsstarkes Team durch Leistungsanreize zu fördern. Die Mittel hierzu liegen in Selbstverwirklichungs-, Teilhabe- und Statusanreizen. Nicht zu unterschätzen ist auch das Lob der Füh- Teamanalyse durchführen In der ersten Phase der Teamanalyse solrungskraft. len die Mitarbeiter des Bäderbetriebes Stellt sich ein ganzes Team als leistungs- zur Erkenntnisgewinnung innerhalb eischwach heraus, muss die Führungs- nes sog. Auditgesprächs einen Bewerkraft das Team so motivieren, dass die- tungsbogen zur Teamarbeit (siehe Abses Defizit überwunden wird; der Kar- bildung 2) ausfüllen. Der Auditor stellt dinalfehler wäre eine Stigmatisierung den Mitarbeitern die Vorgehensweise in der Gruppe als „fauler Haufen“. Eine Füh- der Teambeurteilung dar und erklärt die rungskraft, die ein Team a priori als Ver- Fragestellungen, die zur Ermittlung eisager ansieht, manipuliert unbewusst so- ner bestimmten persönlichen Einstelweit, als das Team tatsächlich zu einem lung eines Teammitgliedes zu einem solchen wird. Im Übrigen ist ein schwa- Objekt – den sog. Items – dienen. Weiches Team nicht zuletzt auf das Versa- terhin sorgt er dafür, dass die befragten gen der Führungskraft zurückzuführen. Mitarbeiter unter den dargestellten Items Destruktive Kritik ist zu vermeiden; ein annähernd alle das Gleiche verstehen. konstruktiver Umgang mit dem Team ist zu empfehlen. Regelmäßige Gruppenge- Inhaltlich gründet sich der Bewertungsspräche sind ein adäquates Mittel, das bogen näherungsweise auf eine TheoTeam zu aktivieren. Gruppengespräche rie von Kenneth Blanchard1) (Performsind ebenfalls ein gutes Mittel, um eine Analyse), gemäß der der Idealtypus eiTeamanalyse einzuleiten und auch dau- nes Teams erreicht wird, wenn die Raherhaft zu begleiten. menbedingungen einer effizienten TeamPerformance, die sich in sieben Teilas-


233 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Bäderbetrieb · Personal

pekte unterscheiden lassen, optimal er- ■ Es besteht ein Klima des Wohlwolfüllt werden. Die Teilaspekte sind: lens, man hört sich gegenseitig zu, ■ Purpose (P), und unterschiedliche Meinungen ■ Empowerment (E), und Sichtweisen werden begrüßt. ■ Relationship/Communication (R), ■ Flexibility (F), Flexibility (Flexibilität) – Merkmale ■ Optimal Productivity (O), ■ Bei der Lösung von Aufgaben und ■ Recognition/Appreciation (R), Problemen werden die unterschied■ Morale (M). lichen Meinungen und Sichtweisen der Teammitglieder gewinnbringend Purpose (Sinnzusammenhang) – herangezogen. Merkmale ■ Die einzelnen Teammitglieder ■ Die Teammitglieder erkennen den sind in der Übernahme auch andegemeinsamen Sinn ihrer Arbeit. rer Aufgaben anpassungsfähig. ■ Die Arbeitsziele sind definiert, ■ Es ist eine Anpassungsfähigkeit anspruchsvoll und sinnerfüllt. an wechselnde Aufgabenstellungen ■ Die Teammitglieder können gegeben. sich an Strategien zur Erreichung der Arbeitsziele orientieren. Optimal Productivity (optimale ■ Die Rollenverteilung innerhalb Produktivität) – Merkmale des Teams (siehe Phasenmodell ■ Die Arbeitsergebnisse sind ertragnach Tuckman) muss nicht mehr reich und hochwertig. neu strukturiert werden. ■ Problemlösungen werden schnell und transparent gefunden. Empowerment (Bevollmächtigung) – Merkmale Recognition/Appreciation (Respekt/ ■ Die Teammitglieder sind sich beAnerkennung) – Merkmale wusst, persönlich im Team etwas ■ Jedes Teammitglied bekommt bewegen zu können. eine Plattform der persönlichen ■ Die Teammitglieder empfinden und beruflichen Entfaltung. gegenseitig Respekt und Wert■ Die Leistungen der einzelnen Teamschätzung. mitglieder werden vom Team und ■ Der Zugang zu den notwendider Führungsebene anerkannt und gen fachlichen und materiellen auch gewürdigt. Ressourcen steht offen. ■ Die Teamleistung Einzelner und ■ Die Art und Weise zu arbeiten, ist in der Gesamtheit ist für alle Teamden Teamzielen zuträglich. mitglieder einsehbar. Relationship/Communication (Beziehung und Kommunikation) – Merkmale ■ Die Teammitglieder können sich offen und ehrlich äußern. ■ Sie können einander Verständnis, Akzeptanz und Sympathie zeigen.

Morale (Motivation) – Merkmale: ■ Das Team fühlt sich wirklich als Team. ■ Die gemeinsame Arbeit erfüllt die Teammitglieder mit Freude. ■ Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist stark. ■ Der gemeinschaftliche Blick ist auf das Erreichen von übergeordneten Zielen gerichtet.

Werden diese Teilaspekte vollumfänglich erfüllt, so läge in diesem theoretischen Modell das Ideal eines wahrhaft guten, hochleistungsfähigen Teams vor. In der Realität sieht es jedoch meistens anders aus. Der Nachteil dieses Ideals ist die Unmöglichkeit, selbiges gänzlich zu erreichen, denn die perfekte Zusammenarbeit kann es – zumindest dauerhaft – nicht geben. Der Vorteil aber ist die Möglichkeit zu beurteilen, wie nahe das bestehende Team an dieses Ideal heranreicht. Ein weiterer Vorteil dieser Beurteilung besteht dann wiederum in der Auswertung der gewonnen Erkenntnisse und in der Umsetzung entsprechender Personalführungsmaßnahmen zur Bildung einer effizienten Teamarbeit. Der methodische Ablauf Die Teammitglieder (T) aus den Bereichen Kasse und Sauna (T 1 bis T 7) sowie die Bäderfachkräfte (T 8 bis T 11) sollen anonym ihre jeweilige persönliche Einstellung zu einem Item durch Zustimmung oder Ablehnung bekunden (siehe Abbildung 2). Alle Items (mit Ausnahme der Items Nr. 16 „Die Arbeitsanforderungen sind zu hoch“ und Nr. 21 „Es gibt Konkurrenz zwischen den Teammitgliedern“) wurden in diesem Bewertungsbogen positiv formuliert. Es besteht die Möglichkeit, ein Item mit „trifft vollumfänglich zu“, „trifft eher zu“, „trifft eher nicht zu“ und „trifft gar nicht zu“ zu bewerten. Auf die Möglichkeit einer neutralen Bewertung wurde bewusst verzichtet – eine Entscheidung wird somit erzwungen.

Anzeige

Besuchen Sie AB im Internet unter www.baederportal.com


Personal · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 04/2014 234

Anmerkung: Üblicherweise sollte in einem Vorabtest u. a. eine große Anzahl von Items auf mangelnde Differenzierbarkeit getestet werden – man streicht jene Items, die von weniger als 20 % oder mehr als 80 % der Teammitglieder mit dem gleichen Wert beantwortet wurden. Auf einen Vorabtest kann hier aus Gründen der Praktikabilität und des angestrebten Ergebnisses (es wird in der ersten Phase keine allzu große Detailtiefe erwartet) verzichtet werden. Unklarheiten in der Bewertung verschiedener Items, die in einer mangelnden Differenzierbarkeit begründet sein könnten, treten meist nur selten auf und sind daher vernachlässigbar. Vordergründig sollen Erkenntnisse über den derzeitigen Teamstatus gewonnen werden und in der Praxis zu entsprechenden Handlungsmöglichkeiten führen. Dieses Teambewertungsverfahren wird diesbezüglich zu verwertbaren Erkenntnissen führen.

■ Abbildung 1: Beispiel der Farbsystematik

Die Auswertung des Bewertungsbogens zur Teambeurteilung Zur Ermittlung des derzeitigen Teamstatus haben die Mitarbeiter des Beispiel-Bäderbetriebes den Bewertungsbogen ausgefüllt; d. h. die aufgeführten Items wurden von ihnen individuell bewertet. Im hier dargestellten Auswertungsverfahren werden den jeweiligen Bewertungen keine Zahlenwerte zugeordnet, aus denen man beispielsweise ein arithmetisches Mittel bilden könnte. So wird vermieden, dass aus zwei diametralen Bewertungen im Durchschnitt eine neutrale Bewertung wird; was unsinnig wäre. Stattdessen wird den inhaltlichen Bewertungen der Aussagen eine in Abbildung 1 dargestellte Farbsystematik zugeordnet. Im Folgenden wird man sehen, dass dies vorteilhaft ist. In diesem Beispiel haben elf Mitarbeiter den Bewertungsbogen ausgefüllt. Die Teilnehmer bewerteten die 35 Items wie in Abbildung 2 dargestellt. ■ Abbildung 2: Bewertungsbogen zur Teamarbeit


235 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Bäderbetrieb · Personal

In der Abbildung 2 werden die Bewertungen der Items nach Teammitgliedern geordnet. Bereits ohne eine mathematische Auswertung oder eine Zuordnung zu einzelnen Teilaspekten einer effizienten Team-Performance vorzunehmen, ist dank der Farbsystematik zu entnehmen, bei welchen Items die Mitarbeiter eine überwiegend zustimmende bzw. ablehnende Bewertung abgegeben haben. Besonders häufig ablehnend bewertete das Teammitglied T 9 die Items. In mehreren Fällen wurden die Items im Vergleich mit dem Teammitglied T 8 sogar diametral ablehnend bewertet. Hier scheinen Spannungen vorzuliegen, welche die Teamleistung durch Konflikte beeinflussen könnte.

■ Abbildung 3: Bewertungen der Teammitglieder – nach Teilaspekt „Purpose“ sortiert

Durchweg positiv bewertet wurde z. B. das Item Nr. 2 „Es macht Spaß, in unserem Team mitzuarbeiten“ oder das Item Nr. 28 „Allen Teammitgliedern fällt es leicht, Arbeiten z. B. bei Veranstaltungen auszuführen, die mit dem eigentlichen Berufsbild weniger zu tun ha ben.“ Auffällig weniger häufig positiv wurde das Item Nr. 14 – „Wir treffen uns ausreichend häufig, um die anstehenden Arbeiten und Aufgaben zu besprechen und zu koordinieren (einzuteilen und zuzuweisen). Die Teambesprechungen verlaufen effizient“ – bewertet. Es wird sich in der weitergehenden Auswertung des Team-Bewertungsbogens zeigen, dass die Kommunikation zwischen den Ebenen (teamintern und -extern) zu verbessern ist. Die Motivation hingegen ist vorhanden.

Anzeige

■ Abbildung 4: Bewertungen der Teammitglieder – nach Teilaspekt „Empowerment“ sortiert


Personal · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 04/2014 236

dung 4). 46 % aller möglichen Bewertungen entfielen auf die Bewertung „trifft eher zu“, und 17 % aller möglichen Bewertungen sind dunkelgrün („trifft vollumfänglich zu“). Eine geringere Menge der Bewertungen der Items (33 %) entfiel auf „trifft eher nicht zu“, Purpose (Sinnzusammenhang) Die Items, die inhaltlich dem Teilaspekt und 4 % aller möglichen Bewertungen „Purpose (Sinnzusammenhang)“ der Team- entfielen auf die Bewertung „trifft gar Performance zugeordnet werden kön- nicht zu“. nen, wurden mehrheitlich durch das Team zustimmend (also positiv) bewer- Um auch hier Bewertungsextreme zu tet, wie in Abbildung 3 dargestellt. 33 % mildern, erfolgt eine Zusammenfassung aller möglichen Bewertungen entfielen erneut in zwei Gruppen: Es entfallen auf die Bewertung „trifft eher zu“, und somit auf die Gruppe 1, „Die Items sind 35 % aller möglichen Bewertungen be- überwiegend erfüllt“, 63 % aller mögstätigten die Items vollumfänglich („trifft lichen Bewertungen und auf die Gruppe 2, „Die Items sind überwiegend nicht vollumfänglich zu“). erfüllt“, 37 %. Eine geringere Menge der Bewertungen der Items (27 %) entfiel auf „trifft eher Es ist daher festzustellen, dass auch hier nicht zu“, und 5 % aller möglichen Be- die Mehrheit der Teammitglieder der Aufwertungen entfielen auf die Bewertung fassung ist, dass dem Team bewusst ist, persönlich etwas im Team zu bewirken, „trifft gar nicht zu“. sich „einbringen“ zu können und dabei Um Bewertungsextreme zu mildern, de- die (materiellen, fachlichen und zeitliren Ursächlichkeit es in darauffolgen- chen) Mittel zur Verfügung zu haben, den Gruppengesprächen zu ermitteln die notwendig sind. gälte, werden die Bewertungen „trifft eher zu“ und „trifft vollumfänglich zu“ Relationship/Communication bzw. „trifft eher nicht zu“ und „trifft gar (Beziehung/Kommunikation) nicht zu“ in zwei jeweilige Gruppen ver- Die Items, die inhaltlich dem Teilaspekt „Relationship/Communication (Bezieeinfacht zusammengefasst: ■ Gruppe 1, „Die Items sind überwie- hung/Kommunikation)“ der Team-Performance zugeordnet werden können gend erfüllt“, und ■ Gruppe 2, „Die Items sind überwie- (siehe Abbildung 5), wurden zu 42 % gend nicht erfüllt“. Die Bewertungen der Items durch das jeweilige Teammitglied können nun den einzelnen Teilaspekten der Team-Performance zugeordnet und ausgewertet werden.

mit „trifft eher nicht zu“ bewertet, und sogar 7 % aller Bewertungen entfielen auf „trifft gar nicht zu“. 38 % aller Bewertungen entfielen auf „trifft eher zu“, und 13 % aller Bewertungen stellen die Items als vollumfänglich gegeben dar („trifft vollumfänglich zu“). Es erfolgt eine Zusammenfassung in zwei Gruppen: Es entfallen somit auf Gruppe 1, „Die Items sind überwiegend erfüllt“, 51 % aller möglichen Bewertungen und auf Gruppe 2, „Die Items sind überwiegend nicht erfüllt“, 49 %. Hier bilden sich praktisch zwei Lager heraus. Die eine Hälfte der Bewertungen beschreibt die Auffassung, dass im bestehenden Team eine Atmosphäre besteht, in der Verständnis und Akzeptanz untereinander das gemeinschaftliche Arbeiten positiv beeinflussen. Die andere Hälfte erkennt dies eher nicht. Da diese Verteilung nahezu 50 : 50 verläuft und insbesondere sogar 7 % der Bewertungen sehr negativ ausfielen, darf angenommen werden, dass die Verbesserung der Kommunikation innerhalb des Teams ein zukünftiges Thema ist, das die Führungspersönlichkeit angehen muss (siehe Item Nr. 3 in Abbildung 5). Flexibility (Flexibilität) Die Items, die inhaltlich dem Teilaspekt „Flexibility (Flexibilität)“ der Team-Per-

Es ist folglich festzustellen, dass die Teammitglieder der Auffassung sind, dass die Mehrheit der Items (zu 67 %) überwiegend erfüllt ist und zu einem deutlich geringeren Anteil (33 %) nicht erfüllt ist: Sinn und Zweck der Arbeit ist dem Team im Bäderbetrieb bewusst, verpflichtend und verständlich. Empowerment (Bevollmächtigung) Die Items, die inhaltlich dem Teilaspekt „Empowerment (Bevollmächtigung)“ der Team-Performance zugeordnet werden können, wurden auch hier mehrheitlich zustimmend bewertet (siehe Abbil-

■ Abbildung 5: Bewertungen der Teammitglieder – nach Teilaspekt „Relationship / Communication“ sortiert


237 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Bäderbetrieb · Personal

formance zugeordnet werden können, wurden durch das Team eindeutig zustimmend bewertet, wie in Abbildung 6 dargestellt. 55 % aller möglichen Bewertungen entfielen auf die Bewertung „trifft eher zu“, und 31 % aller möglichen Bewertungen bestätigten die Items vollumfänglich („trifft vollumfänglich zu“). Eine geringere Menge der Bewertungen der Items (15 %) entfiel auf „trifft eher nicht zu“, und die Bewertung „trifft gar nicht zu“ wurde nicht vorgenommen. Zusammenfassend wurden die Items hier überwiegend zustimmend (positiv) bewertet. 85 % der Bewertungen stellen die Items als überwiegend erfüllt und 15 % als überwiegend nicht erfüllt dar. Interessant ist hier eine Detailbetrachtung: Das Item 22 wurde von 100 % der Teammitglieder im Funktionsbereich „Bäderfachkraft“ mit „trifft eher nicht zu“ bewertet. Im Funktionsbereich „Kasse/ Sauna“ bewerteten die Teammitglieder dieses Item dagegen nahezu vollumfänglich mit Zustimmung. Den Gründen dafür sollte nachgegangen werden.

■ Abbildung 6: Bewertungen der Teammitglieder – nach Teilaspekt „Flexibility“ sortiert Anmerkung: Aufgrund von Rundungen kann die Summe größer oder kleiner als 100 % sein.

Trotzdem zeichnet sich das Team durch Flexibilität aus – Veränderungen können durch die Mitarbeiter getragen werden. Hier hat das Team eindeutig seine Stärke. Optimal Productivity (Optimale Produktivität) Die Items, die inhaltlich dem Teilaspekt „Optimal Productivity (Optimale Produktivität)“ der Team-Performance zugeordnet werden können, wurden durch das Team überwiegend zustimmend bewertet, wie in Abbildung 7 dargestellt. Erfolgt eine Zusammenfassung in zwei Gruppen, so entfallen somit auf Gruppe 1, „Die Items sind überwiegend erfüllt“, 67 % aller möglichen Bewertungen und auf die Gruppe 2, „Die Items sind überwiegend nicht erfüllt“, 33 %. Auffällig ist die Bewertung des Items 14 durch die Teammitglieder: Teambespre-

■ Abbildung 7: Bewertungen der Teammitglieder – nach Teilaspekt „Optimal Productivity“ sortiert


Personal · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 04/2014 238

chungen erfolgen anscheinend zu selten bzw. mit weniger Erfolg. Recognition/Appreciation (Respekt/ Anerkennung) Die Items, die inhaltlich dem Teilaspekt „Recognition/Appreciation (Respekt/Anerkennung)“ der Team-Performance zugeordnet werden können (siehe Abbildung 8), wurden zu 27 % mit „trifft eher nicht zu“ bewertet, und sogar 7 % aller Bewertungen entfielen auf „trifft gar nicht zu“. Dem stehen 47 % aller Bewertungen mit der Aussage „trifft eher zu“ gegenüber. Und 18 % aller Bewertungen zeigen die Items als vollumfänglich gegeben an. Es erfolgt eine Zusammenfassung in zwei Gruppen: Es entfallen somit auf Gruppe 1, „Die Items sind überwiegend erfüllt“, 65 % aller möglichen Bewertungen und auf die Gruppe 2, „Die Items sind überwiegend nicht erfüllt“, 35 %.

■ Abbildung 8: Bewertungen der Teammitglieder – nach Teilaspekt „Recognition / Appreciation“ sortiert

Morale

Respekt, Anerkennung und Wertschätzungen sind innerhalb des Teams eher kein Problem (vgl. Bewertungen zu Item 1 in Abbildung 8). Die Items 13 und 29 werden dagegen überwiegend mit „trifft eher nicht zu“ bewertet, teilweise auch mit „trifft gar nicht zu“. Diese Items beziehen sich auf die Beziehung von Führungsebene und Teammitgliedern: Es gibt Verbesserungsbedarf. Morale (Motivation) In Abbildung 9 ist ganz eindeutig dargestellt: Die Motivation des Bäderbetrieb-Teams ist hoch. Die Items, die inhaltlich dem Teilaspekt „Morale (Motivation)“ der Team-Performance zugeordnet werden können, wurden überwiegend zustimmend (zusammengefasst 76 %) bewertet. In der Detailbetrachtung ist erneut interessant: Teammitglied T 9 bewertete alle Items bis auf eines sehr ablehnend. Anzeige

■ Abbildung 9: Bewertungen der Teammitglieder – nach Teilaspekt „Morale“ sortiert

■ Abbildung 10: Auswertung des Bewertungsbogens – Anzahl aller Bewertungen und Zuordnung Anmerkung: Ein Item wurde von einem Teammitglied nicht bewertet.


Anzahl der Bewertungen

239 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Bäderbetrieb · Personal

100 % 90 % 80 % 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0%

trifft gar nicht zu trifft eher nicht zu trifft eher zu trifft vollumfänglich zu

5%

4%

7%

0%

0%

7%

9%

27 % 33 % 35 %

33 % 46 % 17 %

42 % 38 % 13 %

15 % 55 % 31 %

33 % 56 % 11 %

27 % 47 % 18 %

15 % 51 % 24 %

■ Abbildung 11: Teilaspekte der Team-Performance

Erfolgt eine Zusammenfassung in zwei Gruppen, so entfallen auf Gruppe 1, „Die Items sind überwiegend erfüllt“, 76 % aller möglichen Bewertungen und auf die Gruppe 2, „Die Items sind überwiegend nicht erfüllt“, 24 %.

Am deutlichsten wurde die Ablehnung beim Teammitglied T 9. Es ist unbedingt zu ergründen, warum gerade dieses Teammitglied die Items auffällig häufig sehr ablehnend bewertete. Kennt man die Gründe, kann mit geeigneten Personalführungsmaßnahmen gegengesteuert werden. Werden diese Insgesamt ist das Team im Bäderbetrieb überwiegend moti- Maßnahmen unterlassen, so kann es passieren, dass Teamviert und mit Spaß bei der Arbeit. Der Teamgeist ist vor- mitglieder, die das Team in der Gesamtheit ablehnen, zwar handen. individuelle und nicht selten sogar herausragende Leistungen zeigen, der Fokus auf die kooperative Leistung der TeamZusammenfassung der Auswertung mitglieder aber verloren geht. Abbildung 10 stellt die durch die Teammitglieder getätigten Bewertungen der Items sortiert nach Teilaspekten der Team- Der Mechanismus ist folgender: Ein Team ist eine Gruppe Performance hinsichtlich Anzahl und Grad der Zustimmung von Menschen, die gemeinsam eine Aufgabe lösen müssen. oder Ablehnung dar. Mitunter ist diese Aufgabe tatsächlich nur in der Gemeinschaft – mit Hilfe aller Teammitglieder – lösbar. Bei der LöAuf Grundlage dieser Datenbasis lässt sich ein Balkendia- sung einer gemeinschaftlichen Aufgabe steht die Aufgabe gramm erstellen (siehe Abbildung 11). Darin werden die Er- selbst im Vordergrund; Raum für die individuelle Entfaltung gebnisse des Teambewertungsbogens visualisiert: Die Stärken des Teammitglieds ist dabei nur so viel vorhanden, als die des Teams liegen eindeutig im Bereich Flexibility (Flexibi- Lösung dieser Teamaufgabe nicht gefährdet wird. „Teamlität). Aber auch im Bereich Optimal Productivity (Optimale mitglieder“, die hier allerdings eine Plattform sehen, um sich Produktivität), Morale (Motivation) und Recognition/Appre- von den anderen durch individuelle Leistungen abzusonciation (Respekt/Anerkennung) bewerten die Teammitglie- dern, um beispielsweise Aussagen zu treffen, wie „alles muss der die Items eher zustimmend. Die Schwächen des Teams bzw. der Effizienz der Teamarbeit bestehen in der (ebenenübergreifenden) Kommunikation und der damit verbundenen Vermittlung von Zielen. Insbesondere im Bereich Relationship/Communication zeichnet sich ein deutliche „Pattsituation“ ab. Das bedeutet: Während einige der Teammitglieder das Empfinden haben, in einer wohlwollenden Arbeitsatmosphäre der Akzeptanz von unterschiedlichen Sichtweisen und Meinungen, die geprägt ist von Verständnis und Offenheit, zu arbeiten, so haben andere das Empfinden, gerade nicht in einer solchen Atmosphäre zu arbeiten. Das wirkt sich negativ auf die Teamarbeit aus, weil eine Identifikation mit einem System (das Team), das man ablehnt oder von dem man abgelehnt wird, unmöglich ist.

Anzeige


Personal · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 04/2014 240

Infokasten man allein machen“, „keiner kann hier was richtig machen“ oder „ich bin hier der einzige, der wirklich arbeitet“, schaden der Effizienz der Teamarbeit – nicht zuletzt, weil sie eine Aufwertung durch die Abwertung der anderen anstreben. Insgesamt ist das Team des Beispiel-Bäderbetriebes eher ein Team mit Potenzial als nur ein potenzielles Team. Aber man wird in Zukunft Zeit und Arbeit in die Entwicklung des Teams investieren müssen. Das wird z. B. in Form von Teamentwicklungs-Workshops, Schulungen und möglicherweise auch weitergehenden (fortlaufenden) Teambeurteilungsbefragungen und Mitarbeitergesprächen passieren.

Anmerkung ■ 1) Zum Perform-Modell vgl. Blanchard, Kenneth, Carew, Donald, und Parisi-Carew, Eunice (2009 und frühere Auflagen): The One Minute Manager Builds High Performing Teams, New York: Harper Collins Publishers

Vita von Jörg Rainer Suchanka 1971 in Bottrop geboren, ist Jörg Rainer Suchanka seit 2010 Mitarbeiter und seit Ende 2013 Leiter der Zentralen Bäderberatungsstelle der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen GmbH in Essen. Der Technische Betriebswirt, Qualitätsmanagementbeauftragte und Ausbilder für Fachangestellte für Bäderbetriebe, der seit über 20 Jahren in der Bäderbranche tätig ist, berät bundesweit kommunale Badbetreiber u. a. in den folgenden Aufgabenfeldern: Wirtschaftlichkeit Bestimmung des Ist-Zustandes durch Analyse des operativen Geschäftes und Darstellung von Optimierungsmöglichkeiten Personaleinsatz Dynamisierung des Personaleinsatzes in Abhängigkeit unterschiedlicher Betriebszustände durch Prüfung der auszuführenden Arbeitsschritte; effizienter Personaleinsatz bei gleichzeitig größter Sicherheit Organisation Prüfung der Aufbau- und Ablaufstruktur des Unternehmens; Darstellung von Schwachstellen im Sicherheitsmanagement und Aufdecken von Verbesserungsmöglichkeiten Prozessmanagement Prüfung von Möglichkeiten zur Änderung betrieblicher Prozesse; Umsatzsteigerungs- und Kostensenkungspotenziale erkennen, Verlustminimierung durch wirtschaftlichen Umgang mit den betrieblichen Ressourcen; Untersuchung unter den Kriterien „ausreichende Bereitstellung erforderlicher Ressourcen“ und „ausreichende Bemessung der erforderlichen Kompetenzen“ zur Beherrschung aller relevanten Prozesse des Bäderbetriebes; Vermeidung von Ineffizienz in der Organisation, die durch unklare Trennung unterschiedlicher Funktionsbereiche und kostenintensive Einbindung personeller Ressourcen verursacht wird Teamanalyse und Führungskräfte-Rekrutierung Ermittlung des Anforderungsprofils eines zukünftigen Stelleninhabers, z. B. des Funktionsbereichs „Betriebsleitung“, vor dem Hintergrund des vorhandenen Mitarbeiterpotenzials; Aufzeigen von Optimierungspotenzialen u. a. in der Betriebsführung, im Marketing und im Personalmanagement, und wie diese durch Führungskräfte im operativen Geschäft genutzt werden können

Anzeige


241 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Bäderbetrieb · Organisation

Bäderbetrieb

Informationen über die neue DGfdB-Richtlinie R 94.14 „Sicherheit bei der Organisation und Durchführung von Schwimm- und auf das Schwimmen vorbereitenden Kursen”

Prof. Dr. Carsten Sonnenberg, Professor für Wirtschaftsrecht an der Hochschule Anhalt (FH), Bernburg, Mitglied des Erweiterten Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen, Präsident des Deutschen Sauna-Bundes e. V., Bielefeld, und Syndikus der Stadtbad Braunschweig Sport und Freizeit GmbH

In AB Archiv des Badewesens 06/2013 S. 377 ff. war über einen Kompromiss im Schulschwimmen in Niedersachsen hinsichtlich der Anforderungen an die Qualifikation der Lehrkräfte berichtet worden. In diesem Zusammenhang wurde auch die Frage aufgeworfen, warum es in der Praxis eine Ungleichbehandlung zwischen Schulen und Vereinen hinsichtlich der Qualifikation und Eignung der Kursleiter gibt. Hinzu kommt, dass immer wieder Fragen zur Verkehrssicherungspflicht bei der Durchführung von Schwimmkursen gestellt werden. Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, eine neue Richtlinie erarbeitet, die seit dem 1. Februar in Kraft ist: die DGfdBRichtlinie R 94.14, „Sicherheit bei der Organisation und Durchführung von Schwimm- und auf das Schwimmen vorbereitenden Kursen“, in ihrer Fassung von Dezember 2013.

Kleinkinderschwimmkurse und andere Angebote (auch von Dritten), die nicht das Ziel des Schwimmen Lernens oder seiner Vorbereitung verfolgen, und nicht für das Schulschwimmen. Damit ist festzuhalten, dass die Richtlinie R 94.14 direkt nur für die Badbetreiber und die von ihnen selbst angebotenen Kurse gilt.

Geltungsbereich

Definitionen

Die Richtlinie gilt für Betreiber von Bädern, die im eigenen Namen und auf eigene Rechnung Schwimm- und auf das Schwimmen vorbereitende Kurse anbieten. Sie gilt nicht für Baby- und

Ein Schwimmkurs wird als ein organisierter Lehrgang bezeichnet, der sich von der Vorbereitung auf das Schwimmen über das Anfängerschwimmen bis hin zum sicheren Schwimmen erstreckt.

Insofern stellt sich die Frage, was für die Schwimm- und auf das Schwimmen vorbereitenden Kurse Dritter und das Schulschwimmen einschlägig ist. Für diese ist die Richtlinie R 94.14 analog anzuwenden, sodass seitens der Anforderungen zum Einhalten der Verkehrssicherungspflicht kein Unterschied besteht. Etwas anderes wäre auch nicht nachvollziehbar, da es nicht vom Zufall abhängen kann (Eigen- oder Fremdkurs), welche rechtlichen Vorgaben gelten. Hinzu kommt, dass das inhaltliche Ziel bei Schwimm- und auf das Schwimmen vorbereitenden Kursen – das Erlernen des Schwimmens – in der Regel Nachfolgend wird diese Richtlinie in identisch ist, sodass eine Ungleichbeden wichtigsten Punkten vorgestellt. handlung nicht nachvollziehbar wäre.

Demgegenüber beinhaltet ein auf das Schwimmen vorbereitender Kurs die Wassergewöhnung und -bewältigung. Ein Kursleiter ist die mit der Durchführung des Kurses betraute Person, während Kursteilnehmer diejenigen sind, denen das Schwimmen beigebracht werden soll.

Eignung des Kursleiters und des Unterstützungspersonals In der Richtlinie R 94.14 werden die Anforderungen an die Kursleiter festgelegt. Danach dürfen Kurse nur von entsprechend qualifizierten Personen durchgeführt werden. Das sind z. B. Schwimmmeister, Fachangestellte für Bäderbetriebe, Übungsleiter, Fachübungsleiter und Trainer mit einer Lizenz des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Ausbilder schwimmsporttreibender Verbände, Sport- oder Diplomsportlehrer mit entsprechendem Studieninhalt, staatlich geprüfte Schwimmlehrer oder pädagogische Lehrkräfte mit einer entsprechenden Zusatzausbildung. Der letzte Nachweis der Rettungsfähigkeit (z. B. Deutsches Rettungsschwimmabzeichen oder kombinierte Rettungsübung) darf nicht älter als drei Jahre und der der Herz-Lungen-Wiederbelebung nicht älter als zwei Jahre sein. Der Kursleiter muss dabei in der Lage sein, einen am Boden liegenden Gegenstand von der


Organisation · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 04/2014 242

tiefsten Stelle der zugänglichen Becken- gen erfüllt, wenn er das Deutsche Retbereiche heraufzuholen. tungsschwimmabzeichen in Bronze inne und die kombinierte Rettungsübung Bei der Eignung und Qualifikation fal- in einer Tiefe von 3,80 m absolviert hat. len zwei Dinge auf: Erstens handelt es sich um einen neuen Ansatz hinsicht- Zweitens ist in der Richtlinie R 94.14 lich des Nachweises der Rettungsfähig- nicht vorgeschrieben, dass der Kursleikeit. Die starren Anforderungen an das ter das 18. Lebensjahr vollendet hat. Vorliegen des Deutschen Rettungs- Insofern könnte man auf den Gedanschwimmabzeichens in Silber (siehe die ken kommen, dass auch jüngere PersoDGfdB-Richtlinie R 94.05) werden auf- nen die Wasseraufsicht verantwortlich gegeben. Stattdessen wird den prakti- durchführen können. Hierbei ist aber schen Anforderungen Rechnung getra- die Nr. 3 der Richtlinie R 94.14 zu begen. Entscheidend für die Rettungsfä- rücksichtigen, in der auf die DGfdBhigkeit ist, ob die Wasseraufsichtsper- Richtlinie R 94.05 verwiesen wird. Dort son in der Lage ist, von der tiefsten ist in der Nr. 4.1 ausdrücklich vorgeStelle des zugänglichen Beckenbereiches schrieben, dass die Personen, welche den Kursteilnehmer zu bergen. Dieses die Beaufsichtigung des Badebetriebs kann auch durch die kombinierte Ret- durchführen, mindestens 18 Jahre alt tungsübung nachgewiesen werden. Das sein müssen. Daraus ergibt sich, dass bedeutet, dass z. B. in einem Becken mit der Kursleiter zwar jünger als 18 Jahre einer Wassertiefe von 3,80 m (Sprung- sein kann, die Wasseraufsicht aber nur bereich) der Kursleiter die Anforderun- von Personen durchgeführt werden darf, die das 18. Lebensjahr vollendet haben. Insofern müsste also neben dem KursAnzeige leiter eine mindestens 18 Jahre alte Person vorhanden sein, die den Nachweis der Rettungsfähigkeit im Sinne der Nr. 5.1 der Richtlinie R 94.14 erbracht hat. Dazu passt auch, dass Personen ohne Eignung gemäß der Nr. 5.2 nur assistierende Aufgaben ausführen dürfen.

Rahmenbedingungen

Gesetzes über das Zentralregister und das Erziehungsregister (Bundeszentralregistergesetz, BZRG). Die mögliche Gruppengröße ist abhängig von den individuellen Voraussetzungen der Teilnehmer (z. B. Alter, Kenntnisstand), vom Kursinhalt und den örtlichen Gegebenheiten. Für jeden Kurs ist eine Anwesenheitsliste zu führen. Wichtig ist, dass der Kursleiter die Aufsicht über die Gruppe innehat. Um diese ordnungsgemäß durchzuführen, sind die organisatorischen Maßnahmen der Nr. 9 der Richtlinie R 94.14 einzuhalten.

Fazit Die neue DGfdB-Richtlinie R 94.14 stellt eine an der Praxis orientierte Weiterentwicklung der DGfdB-Richtlinie R 94.05 dar. Sie macht den Badbetreibern qualitative und organisatorische Vorgaben für Schwimm- und auf das Schwimmen vorbereitende Kurse, bei deren Einhaltung eine Verletzung der Verkehrssicherungspflicht grundsätzlich ausgeschlossen ist. Neu ist das Abstellen darauf, dass die Rettungsfähigkeit gegeben ist, wenn die Aufsichtsperson den Teilnehmer von der tiefsten Stelle des zugänglichen Beckenbereichs heraufholen kann. Dieses orientiert sich auch an der Auffassung des Gemeindeunfallversicherungsverbandes (GUV) und den etwaigen Fragen eines bei einem Unfall ermittelnden Staatsanwaltes, für den nicht entscheidend ist, ob jemand das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen Silber oder nur Bronze hat, sondern ob die Aufsichtsperson nachgewiesenermaßen in der Lage war, den Kursteilnehmer zu retten. Dieser Nachweis wird aber auch durch die kombinierte Rettungsübung an der tiefsten Stelle des Beckens erbracht.

Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, hat der Badbetreiber insbesondere eine klare Abtrennung des Schwimmbereiches vorzunehmen, eine Erste-Hilfe-Ausstattung und Rettungsgeräte vorzuhalten, die Funktionsfähigkeit des telefonischen Notrufs sicherzustellen, bei der Benutzung von Hubböden, Sprunganlagen oder Attraktionen eine vorherige Unterweisung des Kursleiters durchzuführen und zu dokumentieren, Art, Ziel und Kursdauer festzulegen sowie die Organisation des Ein- und Auslas- Insofern ist davon auszugehen, dass dieses des Teilnehmerkreises zu fixieren. se Formulierung zukünftig auch in die anderen Richtlinien eingearbeitet wer■ Zu beachten ist bzgl. der Personen, die den wird. mit Kindern und Jugendlichen umgehen, das Vorhandensein eines erweiterten Führungszeugnisses gemäß § 30 a des


„Herbstsitzungen” Anfang Dezember 2013 in Hamburg A u s s c h ü s s e d e r D e u t s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r d a s B a d e w e s e n z w e i Ta g e i n d e r H a n s e - M e t r o p o l e z u G a s t

Waren die Frühjahrssitzungen des Jahres 2013 noch „In Bayern ganz oben“, nämlich im fränkischen Hof, so sollten die Herbstsitzungen des Technischen Ausschusses (TA) und des Ausschusses Bäderbetrieb (ABB) der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, nun in der nördlichsten Metropole Deutschlands stattfinden. Am 4. und 5. Dezember 2013 tagten die Bäderfachleute in der Hansestadt Hamburg. Gleich zwei Sponsoren unterstützten die Sitzungen: die Bäderland Hamburg GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer Dirk Schumaier, und der Verein Aktive Freizeit e. V. (VAF), mit Jürgen Schöl als Geschäftsführer. Zum ersten Mal wichen die Sitzungen auch, auf vielfachen Wunsch hin, von dem gewohnten Tagungsrhythmus Donnerstag/Freitag ab. Frischen Wind – nicht nur auf dem Weg zu der altehrwürdigen Handelskammer als Tagungsort – gab es auch bei den spezifischen Wettbewerbs-, Vergabe- und Bäderarchitektur-Themen am ersten Tag und dem Themenkomplex Energieeffizienz und Nachhaltigkeit am zweiten Tag.

zer aus Oestrich-Winkel die TA-Sitzung. ■ DGfdB R 66.03 „Schadstoffhaltige Pelzer begrüßte die Anwesenden und exelektrische Betriebsmittel, deren plizit eine Reihe von Architekten und Behandlung und Entsorgung“ und Fachingenieuren als neue Mitglieder. ■ DGfdB R 66.04 „Umsetzung der UVV Elektrische Anlagen und BeDer wesentliche Tagesordnungspunkt des triebsmittel in öffentlichen Bädern“. TA bestand in der Diskussion und der Verabschiedung etlicher Richtlinien, be- Die DGfdB-Richtlinie R 66.02 „Umrüsvor die Sitzung gemeinsam mit dem tung von Beleuchtungsanlagen in BäABB fortgesetzt wurde. dern“ wurde zurückgezogen. Regelwerk Folgende DGfdB-Richtlinien wurden als Weißdrucke verabschiedet (siehe AB 02/ 14 S. 108 ff.): ■ DGfdB R 25.03 „Beckenabdeckungen in Bädern“ und ■ DGfdB R 65.11 „Anforderungen an die Wasseraufbereitung von Floating-Anlagen“.

Als Entwurfsfassungen, also Blaudrucke, wurden verabschiedet: ■ DGfdB R 64.02 „Lagerung von Chemikalien in Schwimmbädern“, ■ DGfdB R 65.02 „Anwendung von Aktivkohle in der Schwimm- und Badebeckenwasseraufbereitung“, ■ DGfdB R 65.08 „Möglichkeiten des Teillastbetriebs der AufbereiSitzung des Technischen Ausschusses tungsanlagen von SchwimmErstmals begannen die Sitzungen an eiund Badebeckenwasser“, nem Mittwochmorgen, erstmals eröffnete ■ DGfdB R 66.01 „Beleuchtungsder neue Vorsitzende Dipl.-Ing. Kurt Pelanlagen in Bädern“,

Sitzung des Ausschusses Bäderbetrieb Auch im ABB beschäftigten sich die Teilnehmer, nachdem der Vorsitzende Dipl.-Ing. Roland Kettler, Düsseldorf, sie herzlich begrüßt hatte, mit zahlreichen Richtlinien und Arbeitsunterlagen. Regelwerk In der ABB-Sitzung wurden drei Richtlinien als Weißdrucke verabschiedet (siehe AB 02/14 S. 108 ff.): ■ DGfdB R 94.04 „Reinigung und Desinfektion in Bädern“, ■ DGfdB R 94.12 „Verkehrssicherungs- und Aufsichtspflicht in öffentlichen Naturbädern während des Badebetriebes“ und ■ DGfdB R 94.14 „Sicherheit bei der Organisation und Durchführung von Schwimm- und auf das Schwimmen vorbereitenden Kursen“.

Verbände

243 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Verbände · Ausschüsse und Arbeitskreise


Ausschüsse und Arbeitskreise · Verbände | AB Archiv des Badewesens 04/2014 244

Als Blaudrucke verabschiedeten die ABBbetriebe – Rahmenplan für PraktiMitglieder folgende Arbeitsunterlagen: kanten“, ■ DGfdB A 28 „Erstellung eines ■ DGfdB A 74 „Eignungstest für Chlorgas-Alarmplanes“, Auszubildende für den Beruf des Fachangestellten für Bäderbetrie■ DGfdB A 60 „Betriebliche und techbe“ und nische Voraussetzungen zur Säuglings- und Kleinstkinderwasserge- ■ DGfdB A 75 „Arbeitsgrundlage zur Beurteilung von Auszubildenden wöhnung in öffentlichen Bädern“, ■ DGfdB A 73 „Praktikum im Berufsund Praktikanten im Beruf Fachanbild „Fachangestellte/r für Bädergestellte/r für Bäderbetriebe“.

■ Die Mitglieder des Ausschusses Bäderbetrieb bei der (Regelwerks-)Arbeit, moderiert vom Vorsitzenden Roland Kettler (Mitte); Fotos: AB/jh

■ Leitete sowohl die TA-Sitzung als auch die gemeinsame Sitzung – und referierte über die Vergabe von Planungsaufträgen: TA-Vorsitzender Kurt Pelzer

Gemeinsame Sitzung von TA und ABB TA-Vorsitzender Pelzer begrüßte die Teilnehmer beider Ausschüsse, die den „Rest“ der Sitzungen in Hamburg nun gemeinsam verfolgen sollten. Vergabe von Planungsaufträgen Die folgenden Beiträge beschäftigten sich mit der Vergabe von Planungsaufträgen, oder salopp formuliert: Wie kommt der Bäder-Bauherr zu seinen Planern?“ Pelzer, selbst Architekt, führte in den Themenblock ein. Bäderbauten hätten als Großprojekte entscheidenden Anteil am öffentlichen Raum. Jede Missgestaltung unserer Umwelt, z. B. durch das architektonische Schaffen, führe zur Betroffenheit der Menschen, die vorher nicht einwirken und nachher nicht ausweichen könnten. Pelzer folgerte daraus, dass Architektur eine öffentliche Angelegenheit sei und fügte hinzu, dass deswegen Architekten nach einer (vom Gesetzgeber genehmigten) verbindlichen Gebührenordnung honoriert würden. Architektenarbeit unterliege also dem Leistungswettbewerb und nicht dem Preiswettbewerb. Die „Öffentlichen (Architektur-)Angelegenheiten initiiere, finanziere und betreibe in der Regel der öffentliche Bauherr“, konstatierte der TA-Vorsitzende. Wer aber sei dieser „öffentliche Bauherr“? Pelzer zitierte dazu sehr unterschiedliche Wahrnehmungen von zwei anerkannten Architekten. Meinhard von Gerkan vom Architekturbüro gmp in Hamburg beschreibe den öffentlichen Bauherrn – zumindest den, für den er als Planer des neuen Berliner Flughafens tätig war und ist – als eine „abstrakte Erscheinung, die sich in hundert Gremien verflüchtigt oder gar verleugnet und keine persönliche Verantwortung übernimmt“ (Zitat aus seinem jüngst erschienenen Buch „Black Box BER“). „Architektur ist Dienst am Menschen“, formulierte hingegen der bekannte USamerikanische Architekt Richard Neutra – einige Jahrzehnte früher, mag man hinzufügen.


245 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Verbände · Ausschüsse und Arbeitskreise

Und diesem Dienst, dieser sozialen Verantwortung, können sich weder der Architekt durch Missgestalten noch sein Bauherr durch Delegieren der Verantwortung entziehen. Wie kommt nun der Öffentliche Bauherr zu einem nicht „missstaltenden“ Architekten, und wie findet der Architekt einen Bauherrn, der seiner sozioökonomischen und ökologischen Verpflichtung nachkommt? So definiert Pelzer Architektur „als optischen Ausdruck unserer Gesellschaft“, einer Gesellschaft, die Bauaufgaben definiert und bei der die Architektur „ein sozialer und demokratischer Prozess [ist], bei dem niemals nur die Wünsche einzelner Baubeteiligter zu respektieren sind“. Damit bestehe „eine persönliche Verantwortung der wesentlichen Architektur-Protagonisten, des Bauherrn und seines Architekten“, und er schlussfolgerte, „dass die Beauftragung von Architekturleistungen im Zusammenhang mit öffentlichen Bauaufgaben in einem offenen, transparenten Verfahren zu erfolgen hat und nicht durch einsame Entscheidung eines Bürgermeisters zu Gunsten des Platzhirschen“. Aus diesem Grunde – und damit leitete der TA-Vorsitzende auf die beiden nachfolgenden Beiträge über – habe der Gesetzgeber in Deutschland die Vergabe von Planungsleistungen für öffentliche Projekte in der Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen (VOF) geregelt. Sehr viele öffentliche Auslober wendeten die VOF mit großer Unsicherheit an. Das führe dazu, dass die Verfahren mit äußerst detaillierten, differenzierten und vermeintlich objektiven Zugangsregeln versehen würden, um Beschwerden von Verfahrens-Verlierern standzuhalten. Bevor Sandra Trelle vom Büro compar auf das VOF-Verfahren näher eingehe – so schlug Pelzer den Bogen zum anschließenden Vortrag – erläuterte er, dass vom Verhandlungsverfahren nach VOF abgewichen werden könne, wenn der Planungsauftrag im Anschluss an einen

Planungswettbewerb an den 1. Preisträger vergeben werden soll. Pelzer umriss kurz das Prinzip der Architektenwettbewerbe: Für Architektenwettbewerbe seien die Regeln für Planungswettbewerbe (RPW) von der Bundesarchitektenkammer entwickelt worden. Sie seien allerdings Ländersache. Interessierte Architekten reichten dem Auslober zu seiner formulierten Bauaufgabe Ideen mit dem Schärfegrad eines Vorentwurfs ein. Der öffentliche Bauherr lasse diese Entwürfe durch den von außen geholten Fachverstand einer hochkarätigen Jury beurteilen und auspreisen. Auf diesem Weg würde die fach■ Kaspar Kraemer sprach zum Thema „Der lich qualifizierteste Lösung gefunden. Planungswettbewerb als (ein) Grundstein der Das Wettbewerbsverfahren sei in der Baukultur“ Regel beschwerdefest – aber nur, wenn der öffentliche Bauherr sich dem Votum nen Anzug von der Stange, sondern akder von ihm selbst eingesetzten Fach- tiviere eine Vielzahl von „Schneidereien für Maßanzüge“. Grundlage für das preisrichter auch unterwürfe. Vergabeverfahren sei die RPW 2013, die Richtlinie für Planungswettbewerbe, heDer Planungswettbewerb rausgegeben vom Bundesministerium für als Grundstein der Baukultur Als Experte zum Thema Architektur- Bau, Verkehr und Stadtentwicklung. wettbewerb konnte Kaspar Kraemer, Dipl.-Ing. Architekt BDA aus Köln, ge- Anhand einiger Beispiele erläuterte der wonnen werden. Kraemer war bis 2007 Architekt sehr anschaulich einzelne sieben Jahre lang Präsident des Bundes Schritte des Planungswettbewerbs, von Deutscher Architekten (BDA) mit Sitz der Vorprüfung über die diversen Rundin Berlin. Häufig wurde und wird er als gänge, an denen jeweils einzelne BeiPreisrichter in Wettbewerbe berufen und träge ausgeschieden werden, bis zur Überhat zahlreiche Wettbewerbe mit seinem arbeitung nach einem gewonnenen WettBüro Kaspar Kraemer Architekten BDA bewerb. bestritten und vielfach gewonnen. Chancen und Risiken im Der Architekt machte sich für den Pla- VOF-Verfahren nungswettbewerb als einen „Grundstein Die Architektin Sandra Trelle begleitet der Baukultur“ stark. Einen Wettbewerb mit ihrem Büro compar – strategien für durchzuführen sei zwar aufwendig, und architektur und städtebau, Dortmund, die Kosten-Nutzen-Relation würde vom öffentliche und private Auftraggeber bei Bauherrn teils bezweifelt. Er sähe aber der Vorbereitung und Durchführung von in der Chance, eine transparente und Wettbewerben und Vergabeverfahren. faire Abfrage unter Fachleuten durchzuführen, die optimale Lösung für viele Dipl.-Ing. Trelle berichtete aus ihrer nunBauaufgaben. Das teilnehmende Archi- mehr langjährigen Erfahrung über „Chantekturbüro erbringe einen „kostenlosen“ cen und Risiken im VOF-Verfahren“. VOFBeitrag. Dies sei in seinem Selbstver- Verfahren schreckten so manchen poständnis ein Beitrag zur Baukultur. Durch tenziellen Auslober aufgrund ihrer Komden organisatorischen Mehraufwand er- plexität auf den ersten Blick ab, böten halte der Bauherr dann aber auch kei- aber eine hervorragende Chance, mit-


Ausschüsse und Arbeitskreise · Verbände | AB Archiv des Badewesens 04/2014 246

■ Über Chancen und Risiken im VOF-Verfahren berichtete Sandra Trelle

■ Ingo Schütz sprach über die Zusammenarbeit zwischen Bauherr und Architekt

■ „Bauherr droht mit Auftrag“ hieß der Vortragstitel von Reinhardt Eule

tels einer transparenten Vergabe den für die Aufgabe geeigneten Partner zu finden. Eine transparente Vergabe bedeute Transparenz für alle Beteiligten: für die Bewerber (Bieter), für den Auftraggeber, aber auch für die Gremien der Auftraggeber. Sie empfahl dem öffentlichen Auftraggeber, sich eine Vergabestrategie aufzustellen, die er über das gesamte Verfahren verfolgen solle. Für den potenziellen Auftragnehmer (Bewerber bzw. Bieter) wäre es wiederum wichtig, diese Strategie zu erkennen und entsprechend darauf zu antworten. Da jedes Projekt aber anders sei und seine eigenen Besonderheiten habe, seien auch die VOF-Verfahren sehr individuell zu entwickeln.

„Wenn der Bauherr nicht weiß, was er will, bekommt er irgendwas. Wenn der Architekt nicht weiß, wie es geht, bauen die Firmen irgendwas.“ Die Existenz einer klaren Hierarchie mache sehr früh deutlich, wer die Entscheidungen fälle. Nur mit Engagement käme man weiter, nicht mit Dienst nach Vorschrift. Bäderbau wäre kein Häuslebau von der Stange, und so ein Bad baue man ja auch nicht jeden Tag. Vertrauen sei notwendig, vor allem seitens des Bauherrn in seiner Beziehung zum Architekten. Schütz brachte es mit den Worten auf den Punkt: „Wenn Sie der Meinung sind, Ihr Architekt kann seinen Job, lassen Sie ihn den auch machen. Wenn nicht, suchen Sie sich einen neuen!“

lenbades, das am Nachmittag besichtigt wurde – lautete demzufolge auch: „Wenn Bauherr und Planer ein Team bilden, dann ist das ein großer, wenn nicht sogar der entscheidende Schritt für ein gutes Bauprojekt!“

Voraussetzungen für gute Zusammenarbeit zwischen Bauherr und Architekt Sehr plakativ und einprägsam formulierte Dipl.-Ing. Ingo Schütz, der technische Leiter der Bäderland Hamburg GmbH, seinen Vortrag. Er stellte die Frage nach den „Voraussetzungen für eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Bauherr und Architekt“.

Schließlich appellierte der Ingenieur als Bauherrenvertreter an die gegenseitige Akzeptanz von Architekt und Bauherr. Dazu meinte er: „Beide können ihren Job. Ein Architekt weiß genau, dass Schiefer in den Duschräumen super aussieht, aber der Bauherr weiß auch genau, dass das Zeug schwer zu reinigen ist“.

Das Fazit seiner Ausführungen – und Schütz zählte dabei folgende Punkte auf: dabei darf man sicher auch auf die ausSachverstand sei auf beiden Seiten ge- geführten Baumaßnahmen schließen, fragt. Um es etwas salopp auszudrücken: nicht zuletzt auf den Bau des neuen Hal-

Bauherr droht mit Auftrag Reinhardt Eule, Architekt BDA und Inhaber des in Gelsenkirchen ansässigen Büros Planteam Ruhr, knüpfte inhaltlich an die Ausführungen von Schütz an. So stand sein Vortrag unter der durchaus ernst gemeinten Überschrift „Bauherr droht mit Auftrag“. Eule berichtete anhand von drei anonymisierten Beispielen von grundlegenden, immer wiederkehrenden Problemen bei bestimmten Auftragswünschen des Bauherrn. Als ersten Punkt referierte Eule über den Sachverhalt, dass häufig die Wunschvorstellungen bzgl. des Raumprogramms nicht mit denen der anvisierten Baukosten korrespondierten – ein Thema, das im Publikum so manches zustimmendes Nicken erfuhr. Als Beispiel führte er den konkreten Wunsch eines Bauherr an, ein Bad für 2,5 Mio. € netto Baukosten (Kostengruppen 300 und 400 – Baukonstruktionen und Technische Anlagen) bauen


247 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Verbände · Ausschüsse und Arbeitskreise

zu lassen. Bei dem gewünschten Raumprogramm hätte dies Baukosten von ca. 1280 € pro m2 Bruttogeschossfläche (BGF) entsprochen. Dieser Preis sei nach seinen langjährigen Erfahrungen absolut unrealistisch. Die von seinem Büro zurzeit realisierten Neubauvorhaben lägen im Mittel bei ca. 2000 € netto pro m2 BGF. Eule kommentierte, dass der Bauherr eine EU-weite Ausschreibung durchführe, dann aber vom Ergebnis eigentlich nur enttäuscht werden könne. „Ihm laufen die Kosten davon, wenn es zu spät ist, weil keiner die Wahrheit gesagt oder erkannt hat“, resümierte der Architekt. Zudem sei dem Bauherrn die Möglichkeit genommen, das Projekt durch Abstriche in den Wunschvorstellungen ins Budget zu bekommen. Zu den Kostenvorstellungen, die nicht realisierbar seien, kämen auch noch ebensolche Baukostengarantien hinzu, die häufig vertraglich abverlangt würden. Hierbei würde verkannt, dass eine Planung und Realisierung im Allgemeinen ein dynamischer Prozess sei, der durch den Architekten mitunter nur bedingt gesteuert werden könne. Wenn eine Baukostenobergrenze vereinbart würde, könne die nur auf Basis der Kostenberechnung des Architekten erfolgen, und das auch nur für die eigene Leistung, also z. B. nicht für die Technik oder die Außenanlagen. Sei aber die Kostenberechnung maßgeblich, würde jeder seriös kalkulierende Architekt natürlich Sicherheiten einrechnen. An dieser Stelle stellte Eule die rhetorische Frage, ob dies so vom Bauherrn gewollt sei. Schließlich wolle er doch eine sparsame und kostenorientierte Planung haben. Diese würde aber nicht durch utopische Kostenvorgaben und Zwänge in Verträgen erreicht. Diese führten doch nur dazu, dass der Auftragnehmer versucht, mit allen Tricks und Kniffen aus diesen Zwängen herauszukommen – vorausgesetzt, er nimmt den Auftrag überhaupt an. Das sei aber sicherlich nicht vorteilhaft für das Projekt.

Als dritten Themenkomplex führte der Bäderbau-Architekt Sanierungsvarianten an, die dem Bauherrn durch „unerfahrene“ Planer und Gutachter vorgeschlagen würden und die zu „unsinnigen bis hin zu schadensträchtigen Baumaßnahmen“ führten. Würde auf dieser Basis eine Baumaßnahme erfolgen, hätte der Bauherr dann ein Problem mit einer minderwertigen Sanierung. Das würde dazu führen, dass die Sanierung saniert werden müsse. Basiere eine EUweite Planungsausschreibung auf solch einer „unsinnigen Sanierungsvorgabe, hat der seriöse Planer das Problem, den Bauherrn von der Unsinnigkeit und Schadensträchtigkeit der Sanierungsvariante zu überzeugen“. Hier führte Eule wieder ein Beispiel aus eigener Erfahrung an: „Und überzeugen Sie mal 30 Damen und Herren im Stadtrat, dass die Variante für 3,0 Mio. € Sanierungskosten nicht realisierbar ist; stattdessen müssen 5,5 Mio. € für die Sanierung ausgegeben werden. Der andere kann das doch für 2,5 Mio. € billiger.“ In solch einer Situation müsste viel Überzeugungsarbeit geleistet werden, bevor der Bauherr auf diese Mehrkosten einsteige. Dies kostete sehr viel Zeit und Energie, sofern man überhaupt erfolgreich sei und nicht stattdessen seinen Auftrag verlieren würde. Besichtigung der Schwimmhalle Inselpark Als Verantwortlicher seitens der Bäderland Hamburg GmbH führte Dipl.-Ing. Ingo Schütz am Nachmittag die interessierten Ausschussmitglieder durch die neu errichtete Schwimmhalle Inselpark in Wilhelmsburg (siehe ausführlich AB 11/13 S. 688 ff.). Im vergangenen Jahr hatten in Hamburg eine Internationale Bauausstellung und eine Internationale Gartenschau stattgefunden, anlässlich derer auch die Schaffung der „Neuen Mitte Wilhelmsburg“ initiiert wurde. Der Stadtteil Wilhelmsburg ist eine Flussinsel – daher der Name des Bades – und grenzt an das Gebiet des Hamburger Hafens. Die Insel mit ca. 50 000 Einwoh-

nern weist einen hohen Migrantenanteil auf und gilt als ein sozialer Brennpunkt Hamburgs. Aus diesem Grund sollte der Stadtteil unbedingt ein Schwimmbad behalten. Nachdem der Umbau des alten Bades intensiv diskutiert worden war, hatte man sich aus zahlreichen Gründen zu dem Neubau entschieden. Das Bad verfügt über zwei Badehallen, zum einen über ein Mehrzweck- und ein Kleinkinderbecken, zum anderen über ein sehr großes, wettkampfgerechtes Wasserball- und Schwimmerbecken. Es befindet sich mit einer Sporthalle, die während der Gartenbauausstellung zunächst als Blumenhalle diente, unter einem Dach bzw. – als prägendes Architekturmerkmal – hinter einer 133 m langen Fassade. Die Fassade der Mehrzweckbadehalle lässt sich über ein ca. 8 x 46 m großes Falttor öffnen und bringt an sommerlichen Tagen Freibad-Atmosphäre ins Bad. Bäderland Hamburg GmbH zwischen Wettbewerb und Daseinsvorsorge Am zweiten Tag war Dirk Schumaier, der Geschäftsführer der Bäderland Hamburg GmbH, der erste Referent. Statt die Bäderland-Gesellschaft mit ihrem Leistungsangebot in klassischer Form vorzustellen, erläuterte der erst im Frühjahr 2013 bestellte Geschäftsführer die „Kursbestimmung zwischen Wettbewerb und Daseinsvorsorge“ der GmbH. Schumaier begann mit einer Definition der Begriffe „Daseinsvorsorge“ und „Wettbewerb“ laut Gabler Wirtschaftslexikon und zeigte auf einer Landkarte von Hamburg und Umgebung die – durchaus zahlreichen – Anlagen mit ganzjährig nutzbaren Schwimmangeboten, zu der er die Bäderland Hamburg GmbH im Wettbewerb sieht. Nach dieser Ist-Analyse ließ Schumaier einen geschichtlichen Abriss der Bäder in Hamburg unter dem Aspekt der Daseinsvorsorge folgen. Die erste Badeanstalt an der Alster, am heutigen Ballindamm, bot ein kostenpflichtiges Ver-


Ausschüsse und Arbeitskreise · Verbände | AB Archiv des Badewesens 04/2014 248

Zwischen den Weltkriegen nahm der Bedarf an Reinigungsbädern ab, da ein Großteil der in Hamburg errichteten Wohnungen (61 % ab 1928) bereits mit Badezimmer gebaut wurde. Durch die Zerstörungen am Ende des Zweiten Weltkriegs herrschte allerdings „Badenot“, wie Schumaier es nannte. Man war froh, überhaupt wieder (wenigstens) Daseinsvorsorge realisieren zu können. Erst 1954 war das Vorkriegsniveau des Badeangebots wieder erreicht.

■ Über die Kursbestimmung zwischen Wettbewerb und Daseinsvorsorge referierte Dirk Schumaier

gnügen für das gehobene Bürgertum, also keine Daseinsvorsorge. Die erste Warmbadeanstalt Europas am Hamburger Schweinemarkt, 1855 erbaut, war zunächst ein kostenpflichtiges und teures Wasch- und Reinigungsbad, das erst im Laufe der Zeit (bis 1963 ständig in Betrieb) Ansätze zur Daseinsvorsorge aufwies. Als Reaktion auf die CholeraEpidemie 1892 wurde drei Jahre später das Kaifu-Bad – heute noch eine Perle der Bäderland Hamburg GmbH – eingeweiht. Schumaier zitierte den berühmt gewordenen Satz des Berliner Dermatologen Oskar Lassar: „Jedem Deutschen wöchentlich ein Bad“. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhielten die Hamburger Bäder einen Firmenmantel. Nach der Übertragung der Bäder an die Deputation für Stadtwasserkunst sollten sie später in die Hamburger Wasserwerke überführt werden, bevor es 1995 zur Gründung der Bäderland Hamburg GmbH kam. Zur Daseinsvorsorge kam das Schulschwimmen hinzu. Stolz verwies der Hamburger Bäderchef auf die Tatsache, dass Schwimmen im Jahr 1914 in Zweidrittel der Hamburger Schulen Pflichtfach war. Es wurde u. a. in dem im selben Jahr erbauten Holthusenbad gelehrt.

In der Zeit des Goldenen Plans in den 1960er und -70er Jahren entstanden in Hamburg wie deutschlandweit die sog. „Schwimmkisten“. Das Reinigungsbad hatte damit ausgedient; der Schwimmsport wurde zum zentralen Ziel der Daseinsvorsorge. Als Bäderbau jenseits der austauschbaren Schwimmkisten hob Schumaier die 1973 gebaute AlsterSchwimmhalle hervor, die avantgardistische Architektur mit sportlicher Funktionalität verband.

Die jüngsten Neubauten wie das Freizeitbad „Festland“ (siehe dazu das Foto auf der Inhaltseite) bedienen immer noch das Kernziel der Daseinsvorsorge, gehen aber teilweise weit darüber hinaus. Schumaier formulierte das Unternehmensleitbild der Bäderland Hamburg GmbH wie folgt. Bäderland ■ agiert als Marktteilnehmer, ■ stellt sich dem Wettbewerb, ■ praktiziert eine marktgerechte und sozialverträgliche Preisgestaltung, ■ ist eine tragende Säule der Sportförderung in Hamburg und ■ betreibt die Anlagen energie- und umweltbewusst. Bäderland decke sowohl Aufgaben der Daseinsvorsorge als auch Angebote von Anbietern ab, mit denen es sich im Wettbewerb befindet.

Der Bäderchef beendete seinen sehr informativen Vortrag mit dem Statement: Eine „goldene Regel“ zwischen den fünf Der Bäderland-Hamburg-Geschäftsfüh- Aspekten Gesellschaftlicher Auftrag – rer fasste die Situation der öffentlichen Kundenbedürfnis – Politik – WirtschaftBäder in den späten 1970er Jahren wie lichkeit – Ökologie gebe es nicht. folgt zusammen: Das Angebot und das Ambiente der Bäder blieben zunehmend Energieeffizienz und Nachhaltigkeit hinter den sich entwickelnden Freizeit- als Schwerpunktthemen der DGfdB ansprüchen zurück, der Besucherrück- Die folgenden Vorträge des zweiten Sitgang führte zu einem Defizit, und die zungstages befassten sich mit dem Thema Bäder befanden sich verstärkt im Wett- Energie unter unterschiedlichsten Aspekbewerb, nicht mit konkurrierenden Bad- ten. TA-Vorsitzender Pelzer gab dazu wieanbietern sondern mit alternativen Frei- der eine ausführliche Einführung. zeitmöglichkeiten. Der Hamburger Badbetreiber reagierte mit dem Umbau der Die jüngste Novellierung der Energiegroßen Bäder zu Freizeitbädern, weite- einsparverordnung (EnEV) war im Okte sein Angebot auf bestimmte Zielgrup- tober letzten Jahres von der Bundesrepen wie Kinder, Senioren oder Schwan- gierung verabschiedet worden und wird gere aus, investierte in Attraktivierun- als EnEV 2014 im Laufe des Jahres Rechtsgen, schloss Freibäder und verkaufte zur kraft erlangen (siehe dazu den Artikel Hebung stiller Reserven die Freibad- ab Seite 220 in dieser Ausgabe). grundstücke. Fortan war eindeutig wirtschaftliches Handeln die Maßgabe; die Für den Nichtwohnungsbau, zu dem auch Daseinsvorsorge trat in den Hintergrund. Schwimmbäder gerechnet werden, zählDenkmalgeschützte Bäder wie das Kaifu- te Pelzer folgende wesentliche NeuerunBad oder die Bartholomäus-Therme wur- gen auf: den zugunsten eines höherwertigen und ■ Reduktion des Primärenergiebe-preisigen Angebots restauriert und erdarfs für Neubauten um 25 % ab weitert. 1. Januar 2016,


249 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Verbände · Ausschüsse und Arbeitskreise

nung nach fehl, weil über den Primärenergiefaktor, d. h. über die Erhöhung des regenerativen Energieanteils, keine Aussage zum realen Energiebedarf oder zum Verbrauch getroffen werden könne.

■ Kurt Pelzer stellte die DGfdB-Schwerpunktthemen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit vor

■ Verringerung des Transmissionswärmeverlustes um durchschnittlich 20 %, ■ Niedrigstenergiegebäudestandard für öffentliche Neubauten ab 2019 (die Definition dieses Standards folgt bis spätestens 2016 mit der nächsten EnEV-Novellierung), ■ keine Änderung bei Bestandsbauten; hier gilt weiterhin die EnEV 2009. Pelzer wies allerdings auf andere Punkte hin, die bestehende Schwimmbäder betreffen: Standardheizkessel, die ab 2015 über 30 Jahre alt sind, dürfen dann nicht mehr betrieben werden. Oberste Geschossdecken oder das Dach müssten nach 2015 auf einen U-Wert von 0,24 W/(m2K) gedämmt werden. Zudem wäre die Aushangpflicht für Energieausweise in öffentlichen Gebäuden mit Publikumsverkehr nicht erst – wie derzeit – ab einer Nettonutzfläche (NF) von 500 m2, sondern ab Juli 2015 schon für eine NF > 250 m2 verbindlich. Für die Bäder bedeute dies einerseits wenig, und zwar in Bezug auf den Primärenergiebedarf, andererseits viel, und zwar beim Transmissionswärmeverlust. Pelzer erläuterte, dass der Gesetzgeber über den Primärenergiebedarf den Begriff der Energieeffizienz definiere. Dieses Vorgehen schlage aber seiner Mei-

Mit der Reduktion des Primärenergiewertes würde keine einzige kWh eingespart, mit der Verringerung des Transmissionsverlustes aber sehr wohl. Pelzer machte diesen Sachverhalt an einem Beispiel deutlich, bei dem ein Schwimmbad einen berechneten Endenergiebedarf von 400 kWh/m2a habe. Bei einer Wärmeerzeugung über einen Öl- oder Gasheizkessel mit einem Primärenergiefaktor von 1,1 errechne sich ein Primärenergiebedarf von 440 kWh/m2a. Würde der gleiche Energiebedarf über Fernwärme – mit einem Primärenergiefaktor durch Müllverbrennung von z. B. 0,06 – gedeckt werden, käme man auf einen Primärenergiebedarf von lediglich 24 kWh/m2a. Verbraucht und bezahlt werden müssten aber jeweils die 400 kWh/m2a. Daraus folgerte Pelzer, „über den politisch ausgerufenen Weg in Sachen Energieeffizienz kommen wir nicht weiter, schon überhaupt nicht in der Gebäudekategorie „Schwimmhallen“, die von allen im offiziellen Bauwerkszuordnungskatalog (BWZK) gelisteten Gebäudekategorien die mit Abstand höchsten Verbrauchs-Vergleichswerte für Heizung und Strom aufweisen“. Stattdessen müssen „wir uns mit einer anderen Interpretation des Begriffs Energieeffizienz und weitergehend mit Nachhaltigkeit beschäftigen“. Als „Energieeffizienz“ bezeichnete er die Sicherung einer gewünschten Nutzung durch die geringstmögliche, aber mit maximaler Wirksamkeit eingesetzte Energiemenge. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ginge weiter. Über den effizienten Einsatz von Energie bedeute Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit Bauen allgemein und im Bäderbau im Besonderen ein Bauen mit folgenden Eigenschaften: ressourcenschonend, gesundheitsgerecht, kosten-

günstig und wertstabil, aber auch städtebaulich, architektonisch und technisch von hoher Qualität. Pelzer gab an dieser Stelle bekannt, dass ein neuer wichtiger DGfdB-Arbeitskreis „Energieeffizienz“ gegründet werden solle, wozu die Genehmigung des Erweiterten Vorstands der DGfdB bereits vorläge. Ausgehend von der Erkenntnis, dass Energieeffizienz im Wesentlichen von den drei Faktoren Gebäudeentwurf, Gebäudetechnik und Nutzerverhalten beeinflusst werde, solle der neue Arbeitskreis (AK) mit Experten aus den entsprechenden Fachrichtungen besetzt werden. Dazu gehören der entwurfsorientierte Architekt, der mit Konstruktion befasste Architekt bzw. Bauingenieur, der Bauphysiker, der Gebäudetechniker (Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro, Badewassertechnik), der Energieberater (mit Schwerpunkt Nichtwohnungsbau-Bäderbau) und Fachleute aus dem Bäderbetrieb. Handlungsbedarf sah Pelzer vor allem, da die Vorgaben der gültigen EnEV für die Bestimmung des Energiebedarfs im Nichtwohnungsbau (darunter fallen auch die Hallenbäder, nicht aber die Freibäder) durch die anzuwendenden Rechenroutinen nach DIN V 18 599 für Hallenbäder derzeit nicht erfüllt werden könnten. Es fehlten z. B. Grundlagen für die notwendige Zonierung in Bädern, ebenso wie es am Markt zurzeit keine Software gäbe, welche die Algorithmen beinhaltet, um beispielsweise den Energiebedarf für die Wassererwärmung der Schwimm- und Badebecken sowie für die erforderliche Entfeuchtungsleistung abzubilden. Unklar seien ferner die Nutzungsrandbedingungen als weitere Basis zur Berechnung oder zum Nachweis von Energiebedarfen. Die bisherige Entwurfs-Typisierung von nur einem Bautyp „Schwimmhalle“ gehe sachlich fehl, da die verschiedenen Hallenbadtypen (≤ 250 m2, > 250 m2, > 500 m2, Freizeitbäder, Thermalbäder etc.) völlig unterschiedliche


Ausschüsse und Arbeitskreise · Verbände | AB Archiv des Badewesens 04/2014 250

■ Über die thermografische und numerische Betrachtung von Außenhüllen als Hilfsmittel zur Gebäudesanierung informierte Rainer Mucha

■ Werner Bonertz stellte das Energiemanagement aus Betreibersicht vor

Nutzungs- und Energiebedingungen auf- nieur ist den AB-Lesern schon durch weisen. einen Fachbeitrag zum Thema „Holzkonstruktionen im Schwimmbadbau“ Der TA-Vorsitzende zählte etliche wei- in Zusammenarbeit mit Dr.-Ing. Thomas tere Punkte auf, die im neuen AK Ener- Duzia, ebenfalls von der Bergischen Unigieeffizienz behandelt werden müssten: versität Wuppertal, bekannt. Der Titel die energetische Bewertung von Aus- seines jetzigen Vortrags lautete: „Therschwimmbecken, Innen- und Außen- mografische und numerische Betrachrutschen, Bedarfe der Badewasser- und tung von Schwimmbadaußenhüllen als Lüftungstechnik sowie der Saunakabi- Hilfsmittel zur energetischen Gebäudenen. Außerdem stellte er die Sinnhaftig- sanierung“ (siehe auch den Artikel ab keit der Bezugsgröße „thermisch kon- Seite 214 in dieser Ausgabe). ditionierte Nettogrundfläche“ in Frage und nannte als noch ungeklärten Punkt Mucha thematisierte die energetische die baulichen Grenzen eines Hallenbads Bestandsaufnahme zur Sanierung von wie den warmen Technikkeller und die Schwimmbädern. Anhand von fünf beBeckenumgänge. stehenden Schwimmbädern in Düsseldorf und Dormagen zeigte er an verEnergieeffizienz und Nachhaltigkeit wer- schiedenen Punkten der Gebäudeaußende künftig auch ein DGfdB-Schwer- hülle typische Schwachstellen auf. Zur punktthema auf verschiedenen Ebenen Ermittlung hatte er Thermografie-Aufdarstellen. So würden sich die drei nach- nahmen von innen und außen erstellt. folgenden Vorträge dem einen oder anderen Aspekt des breitgefächerten The- Aufbauend auf dieser thermografischen mas widmen. Bestandsaufnahme erfolgte die Erörterung von Sanierungsvarianten unter Berücksichtigung der Kosten-NutzenGebäudehüllflächen und Effizienz. Das Ziel bestand insbesondeenergetische Gebäudesanierung Es folgte ein Vortrag von Rainer Mucha, re in der Darstellung von sinnvollen SaM. Sc. (Bauingenieur) und wissenschaft- nierungsvarianten, um den optimalen licher Mitarbeiter am Fachbereich für Einspareffekt für die Betreiber zu realiBauingenieurwesen der Bergischen Uni- sieren. Daher dienen die vorgestellten versität Wuppertal. Der junge Bauinge- Untersuchungen als Vorlage zur Ent-

■ Lars Klodwig informierte über ein neuartiges Energiekonzept

wicklung eines Grundgerüsts für einen allgemeingültigen Schwachstellenkatalog, um so zukünftig für geplante energetische Sanierungen eine Variantenbeurteilung durchführen zu können. Außerdem wurde die Anpassung der bauphysikalischen Bemessungsgrößen an den Schwimmbadbau vorgestellt und dabei erklärt, wie die Parameter sich im Vergleich zu den normativen Rechengrößen verändern. Die Bedeutung der Energiekosten für die Wirtschaftlichkeit eines Bades Als nächstes referierte Werner Bonertz, Bäder-Chef in Trier, zum Thema „Energiemanagement aus Sicht eines Betreibers“. Am Beispiel des Bades an den Kaiserthermen zeigte er detailliert auf, wie bei diesem Freizeitbad die Verantwortlichen seit Jahren durch gezieltes Energiemanagement die Energieverbräuche senken konnten. Das interne Energie-Controlling wurde entsprechend der DGfdB-Richtlinie R 60.04 „Einsparung natürlicher Ressourcen in Bädern“ und die Instandhaltungsmaßnahmen im Bad unter Berücksichtigung der DGfdB-Richtlinie R 60.07 „Instandhaltung technischer Anlagen in Bädern“ durchgeführt.


251 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Verbände · Ausschüsse und Arbeitskreise

Obwohl das Bad durch vorgenannte Energiemanagement-Maßnahmen vergleichsweise niedrige Kennzahlen zu verzeichnen hatte, seien die Energiekosten in den letzten Jahren rasant angestiegen. Insbesondere die EEG-Umlage (EEG: Erneuerbare-Energien-Gesetz) hätte beim Strom in den letzten Jahren zu einer jährlichen Mehrbelastung von über 70 000 € geführt. Im Jahr 2009 hätten diverse Erweiterungsmaßnahmen stattgefunden: Ein Saunagarten von 1500 m2 wurde gebaut, ebenso ein beheiztes Außenbecken von 40 m2, eine genauso große Wasserspiellandschaft und eine Großrutsche von 75 m Länge, jeweils mit einem zusätzlichen Wasserkreislauf. Nach dem Umbau wäre trotz gebündelter Umweltund Energieeffizienzmaßnahmen ein hoher Anstieg beim Strom- und Wärmeverbrauch zu verzeichnen gewesen. „Schuld“ daran seien nicht zuletzt die steigenden Besucherzahlen gewesen, die von 360 000 auf über 425 000 pro Jahr gestiegen wären. Dies führte zu einer Erhöhung des Wärmeverbrauchs um ca. 300 000 kWh und des Stromverbrauchs um ca. 500 000 kWh. Der Trierer Bäderchef belegte diesen Sachverhalt mit exakten Zahlen: Von 2002 bis 2013 habe sich beim Bad an den Kaiserthermen der Strompreis pro kWh um 149 % und die tatsächlichen Stromkosten um 212 % erhöht. Das hätte einer Entwicklung des Stromverbrauches von 3,0 auf 3,4 kWh pro Besucher entsprochen, vornehmlich bedingt durch die hinzugekommenen, sehr energieintensiven Saunaanlagen. Analog dazu hätte sich der Preis für Heizwärme pro kWh um 52 % erhöht, während die tatsächlichen Kosten um 58 % gestiegen wären. Auf einen Besuch umgerechnet habe sich, in Anbetracht des erhöhten Besucheraufkommens, der Wärmeverbrauch von 8,0 auf 7,5 kWh reduziert.

In Summe wären die Energiekosten von Strom und Wärme um 118 % gestiegen. Auf den Besucher umgerechnet entspräche das einem Anstieg von 0,42 € auf 0,86 €. Auch die Entwicklung der Personalkosten im demselben Zeitraum von 14 Jahren bezifferte Bonertz: plus 37 % resp. ein Anstieg von 2,25 € auf 2,81 € pro Besuch. Nicht ganz ohne Stolz resümierte er, dass das Bad an den Kaiserthermen im Kennzahlenvergleich des ÜÖBV (Überörtlicher Betriebsvergleich Bäderbetriebe) der DGfdB „wesentlich günstiger als vergleichbare Bäder“ abschneide. Der Energiekostenanteil an den operativen Kosten betrüge nur 17 % und der Betriebskostenzuschuss (ohne Kapitaldienst) pro Besuch nur 1,35 €. Abschließend unterstrich Bonertz, dass durch ein zielgerichtetes Energiemanagement die Energieeffizienz eines Bades wesentlich gesteigert werden könne. Betriebswirtschaftlich bedeute dies, dass durch die Verringerung der Betriebskosten ein Beitrag zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und damit zum Erhalt des Bades geleistet werden könne. Vorstellung eines neuartigen Energiekonzepts Den letzten Vortrag der gemeinsamen Sitzung bestritt Dipl.-Kfm. Lars Klodwig, Geschäftsführer der HeatPool GmbH aus Berlin. Klodwig stellte das Konzept seines jungen Unternehmens vor, das sich das Motto „Die Chancen der Energiewende gemeinsam nutzen!“ auf die Fahnen geschrieben hat. Durch den staatlich geförderten Ausbau der erneuerbaren Energien, vor allem der Windenergie, sei eine Vorhersage der Einspeisung ins deutsche Stromnetz kaum noch möglich. Die Netzfrequenz unterliege durch die kaum planbare Einspeisung hohen Schwankungen (Frequenz-Volatilität), und es käme zeitweise ebenso zu Übereinspeisungen


Ausschüsse und Arbeitskreise · Verbände | AB Archiv des Badewesens 04/2014 252

wie zu einer Unterversorgung. Herkömmliche Kraftwerke könnten aber nur in unzureichendem Umfang Regelenergie bereitstellen. Zudem gefährde die unstete Netzfrequenz die Netzstabilität. HeatPool verknüpfe seine Partner zu einem Netzwerk von Energieverbrauchern und könne nun diese Schwankungen durch sein Partnernetzwerk abfedern. Es liefere dann günstige Energie, wenn Überkapazitäten vorhanden seien. Dazu würde eine elektrische Anlage, z. B. eine Heizung oder eine Kühlung, bei den Partnern vor Ort installiert. Die Kostenersparnis für den Partner hänge stark von den individuellen

Verhältnissen ab: „Üblicherweise ermöglicht eine Partnerschaft mit HeatPool ein Einsparpotenzial in Höhe von ca. 5 % der jährlichen Energiekosten.“ Klodwig betonte, dass sein Unternehmen für den Partner – z. B. den Badbetreiber bzw. das kommunale Versorgungsunternehmen – die gesamte Projektabwicklung übernehme. Es entstünde also nahezu kein zusätzlicher Aufwand. Die HeatPool GmbH könne auch die gesamte Investition übernehmen, wodurch das Konzept auch für Unternehmen mit knappem Budget interessant wäre. Schließlich appellierte er an das aktive Unterstützen der Energiewende.

Berichte aus den Arbeitskreisen Wie immer am Ende der Ausschusssitzungen hatten neben den Vorsitzenden, welche die Inhalte der getrennten Sitzungen zusammenfassten, die Obleute der Arbeitskreise das Wort. So berichteten im Einzelnen: Volker Mende (AK Organisation), Dipl.-Soz. Paul Lawitzke (Bäderpolitik), Dipl.-Ing. Stefan Mersmann (Wasseraufbereitung), Dipl.Ing. Bärbel Schmoll, für Dipl.-Soz.-Päd. (FH) Eric Voß (Aus- und Fortbildung) und Dipl.-Ing. Hubert Finn (Elektrotechnik), und Dipl.-Ing. Wolfgang Scheibenpflug (Bäderbau).

■ Referierten über die Arbeit der DGfdBArbeitskreise (jeweils von links): Volker Mende, Paul Lawitzke, Stefan Mersmann, Bärbel Schmoll und Wolfgang Scheibenpflug


253 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Verbände · Ausschüsse und Arbeitskreise

Empfang Entsprechend des Hanseatischen Stadtstaates als Sitzungsort war auch der Empfang der Teilnehmer maritim geprägt. Er fand am Abend des ersten Sitzungstages auf dem „Feuerschiff“ statt, einem speziellen Veranstaltungsort im Hamburger Hafen. Unter Deck, in vorweihnachtlichem, aber zünftigem Ambiente, dankte TA-Vorsitzender Pelzer den Gastgebern Dirk Schumaier und Jürgen Schöl, welche die Ausschusssitzungen auch finanziell unterstützt hatten, für ihr Engagement.

Nächster Termin der Ausschusssitzungen Die nächsten Sitzungen der DGfdB-Ausschüsse TA und ABB finden auf Einladung der Stadtwerke Erfurt GmbH am 6. und 7. Mai in der thüringischen Landeshauptstadt statt. Zi ■

Anzeige

■ Kurt Pelzer (rechts) dankte in seiner Rede auf dem Empfang der Teilnehmer den Gastgebern Jürgen Schöl (links) und Dirk Schumaier (nicht auf dem Bild) für die auch finanzielle Unterstützung der Ausschussarbeit in Hamburg


Personalien · Medien · Rubriken | AB Archiv des Badewesens 04/2014 254

Personalien Dipl.-Ing. Bernd Roigk wurde 70

Bernd Roigk konnte am 1. März seinen 70. Geburtstag feiern. Dazu gratulieren wir nachträglich herzlich. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft und des Maschinenbaus war Dipl.-Ing. Bernd Roigk in den väterlichen Betrieb eingetreten, der 1953 zur Ausrüstung von Frei- und Hallenbädern gegründet worden war. Als Geschäftsführer der Roigk GmbH & Co. erweiterte er kontinuierlich die Produktpalette: Zu Schwimmsportgeräten kamen seit Anfang der 1970er Jahre Wasserrutschbahnen und -attraktionen hinzu. Längst hat sich die Roigk-Unternehmensgruppe, die im letzten Jahr ihr 60-jähriges Jubiläum feiern konnte, nicht nur in Deutschland, sondern auch im internationalen Bädermarkt einen Namen gemacht. Seit 2007 führt Bernd Roigk das Unternehmen gemeinsam mit seinem Sohn, Dipl.-Kfm. Christian Roigk, in die nächste Generation. Sein großes Fachwissen und seine jahrzehntelange Erfahrung stellt und stellte Bernd Roigk über viele Jahre verschiedenen BäderFachgremien ehrenamtlich

zur Verfügung: So gehört er zu den Gründern des DINNormenausschusses für Schwimmbadgeräte und Wasserrutschen, ist weiterhin ständiges Mitglied des Fachbeirates interbad und war auch viele Jahre im Technischen Ausschuss der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen aktiv. Wir wünschen Bernd Roigk weiterhin alles erdenklich Gute – vor allem Gesundheit, viel Erfolg mit dem Unternehmen, immer ausreichend Zeit für seine Familie und seine Hobbys, zu denen Oldtimerrallyes und Motorradtouren in Europa und den USA gehören, und wir hoffen, dass wir auch weiterhin auf sein ehrenamtliches Engagement zählen dürfen. aj

Prof. Dr. Carsten Sonnenberg wurde 50

Professor Dr. Carsten Sonnenberg aus Braunschweig, der eine Professur für Wirtschaftsrecht, insbesondere Bank- und Versicherungsrecht, an der Hochschule Anhalt (FH) in Bernburg innehat, feierte am 16. März seinen 50. Geburtstag. Dazu gratulieren wir ihm nachträglich sehr herzlich. In Braunschweig geboren und aufgewachsen, machte er dort 1983 Abitur und studierte anschließend an

der Georg-August-Universität in Göttingen Jura und Betriebswirtschaft. Nach Abschluss des 1. Juristischen Staatsexamens im Jahr 1990 und des Studiums der Betriebswirtschaftslehre 1991 folgte im Jahr 1995 das 2. Juristische Staatsexamen. Neben dem Studium war er vier Jahre freiberuflich als Dozent bei privaten Bildungsträgern tätig. 1997 promovierte er an der Universität Dortmund beim Gesellschaftsrechtler Prof. Dr. Wolfgang B. Schünemann mit einem fachübergreifenden Thema zum Dr. rer. pol. Bei der Deutschen Bank war Professor Sonnenberg ab 1995 dreieinhalb Jahre im Bereich Unternehmen und Institutionen beschäftigt und von 1997 bis 1999 nebenberuflich als Dozent für Bankrecht an der Bankakademie aktiv. 1998 wechselte er als Kaufmännischer Leiter und stellvertretender Geschäftsführer zur Stadtbad Braunschweig Sport und Freizeit GmbH, wo er seit 1999 als Syndikus tätig ist. Im gleichen Jahr erfolgte seine Berufung zum Professor. Von 2003 bis 2010 Justiziar und Mitglied des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB), ist er dort seit 2010 Mitglied des Erweiterten Vorstandes. Im Mai 2009 wurde Professor Sonnenberg zum Präsidenten des Deutschen Sauna-Bundes gewählt, und seit Oktober 2010 ist er Mitglied im Vorstand der International Sauna Association. Für die

DGfdB ist er seit vielen Jahren als Dozent und Berater tätig und hat eine Vielzahl von Fachartikeln zu Badund Saunathemen in den Fachzeitschriften AB Archiv des Badewesens und Sauna & Bäderpraxis veröffentlicht. Seine Hobbys sind neben Musik hören und Lesen insbesondere Reisen mit seiner Frau und der Tischtennissport, den er seit über 40 Jahren betreibt. Wir wünschen Professor Sonnenberg auch für die Zukunft alles Gute, vor allem die nötige Gesundheit und die erforderliche Zeit, um all seine hauptund ehrenamtlichen Tätigkeiten weiterhin in dieser Intensität ausüben zu können. jh

Medien Schwimm- und Badebeckenwasser Anforderungen – Aufbereitung – Untersuchung Autor: Wolfgang Roeske Verlag: Roeske Verlag, Günzburg (www.roeske-verlag.de) 5., aktualisierte und erweiterte Auflage 2013, 515 Seiten, 231 Abbildungen und 84 Tabellen, gebunden ISBN 978-3-9813146-1-8 79,00 € Im mittlerweile in 5. Auflage erschienenen Standardwerk befasst sich Dipl.-Chem.-Ing. Wolfgang Roeske in gewohnt kompe-


tenter Weise umfassend mit der Aufbereitung und Desinfektion von Schwimmund Badebeckenwasser. Der vielen AB-Lesern durch Fachartikel sowie durch

die Mitarbeit in Ausschüssen und Gremien der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB) bekannte Autor, der u. a. auch Mitglied im DINAusschuss 19 643 ist, beschreibt detailliert und praxisnah alles WissenswerAnzeige

te über die Verfahren, Anlagen und Geräte, die für die Aufbereitung und Kontrolle eingesetzt werden. Grundlage dieser Auflage ist die Neufassung der DIN 19 643 vom November 2012, DIN-EN-ISO-Normen, die Regelwerke der DGfdB, des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung sowie die Empfehlung „Hygieneanforderungen an Bäder und deren Überwachung“ des Umweltbundesamtes. Auf mehr als 500 Seiten wird in Roeskes Werk der Zusammenhang zwischen Beckenhydraulik, Wasseraufbereitung und den ver-

schiedenen Desinfektionsmethoden erläutert, es werden neue Verfahrenstechniken wie der Einsatz von Aktivkohle, die UV-Bestrahlung und die Membranfiltration vorgestellt sowie die Kontrolle der HygieneHilfsparameter, Untersuchungsmethoden anderer Wasserinhaltsstoffe, die computergestützte Messdatenerfassung, die Automatisierungstechnik, Prozess-Visualisierung und Web-Technologie beschrieben. Darüber hinaus geht der Autor im Kapitel „Verunreinigungen und Verkeimung“ auf Krankheitserreger ein, die durch Schwimmbeckenwasser übertragen werden können – und speziell auch auf die Legio-

nellen-Problematik. Anhand von umfangreichem Bildmaterial lässt sich ein guter Eindruck vom neuesten Stand der Technik zu Aufbereitung, Desinfektion und Datenmanagement von Schwimm- und Badebeckenwasser gewinnen. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis und ein ausführlicher Anhang mit Einheiten und Stoffwerten runden diese 5. Auflage ab, die wieder ein wichtiges Arbeitsmittel und Nachschlagewerk für Auszubildende, Schwimmmeister, Techniker, Betriebs- und Planungsingenieure, Anlagenbauer, Architekten, Hygieneinspektoren und Amtsärzte darstellt. jh

Rubriken

255 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Rubriken · Medien


Aus- und Fortbildung · Rubriken | AB Archiv des Badewesens 04/2014 256

Aus- und Fortbildung April bis Oktober 2014

Seminar 1470:

Seminar 1455:

Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V.

Planung – Durchführung – Sicherheit bei Schwimmkursen 14. Mai 2014, Fulda

Besteuerung kommunaler Bäderbetriebe 5. Juni 2014, Erfurt

Themen:

Seminar 1479: Positives Beschwerdemanagement im öffentlichen Bad 14. April 2014, Düsseldorf

Themen: ■

■ ■ ■

Beschwerden in unserem Haus – Reflexion der Best-Practice-Beispiele und der Probleme in der Praxis Die Situation verstehen: Analyse der psychologischen Vorgänge beim Badegast und beim Badmitarbeiter Professionell Grenzen setzen Deeskalation – Umgang mit schwierigen Situationen Argumentieren ohne zu provozieren

Kosten:

395 € einschl. Mittagessen und Tagungsgetränke (Mitgliederrabatt: 25 €)

Seminar 1478: „Stopp!“ – Deeskalation im Bad 29. April 2014, Düsseldorf

Themen: ■ ■ ■ ■

Kommunikationstechniken zur Deeskalation Persönliche Schutzhaltung und Sicherungsstellungen Vorläufige Festnahme, Notwehr, Nothilfe Machogehabe und Rivalitätskämpfe im Bad

Kosten:

395 € einschl. Mittagessen und Tagungsgetränke (Mitgliederrabatt: 25 €)

Seminar 1463: Social-Media-Marketing – Erfolgreiches Schwimmbad-Marketing auf Facebook & Co. für Einsteiger 13. Mai 2014, Essen

Themen: ■

■ ■

Einführung in das Thema Social-Media – Was ist das überhaupt? Chancen und Risiken Rechtliche Aspekte des Social-MediaMarketings Exemplarische Bäderpräsentation am Beispiel der Bäderbetriebe der Stadtwerke Osnabrück AG Ideen zum Kundendialog, dargestellt an ausgewählten Bäderbeispielen

Kosten:

395 € einschl. Mittagessen und Tagungsgetränke (Mitgliederrabatt: 25 €)

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Kundengespräch/Anmeldung Zielgruppen zeitliche Vorgaben Preise AGB betriebliche Voraussetzungen personelle Voraussetzungen Sicherheitsaspekte Vorschriften Inhalte der Kurse Umgang mit „auffälligen Kindern“ (z. B. ADS-ADHS)

Kosten:

395 € einschl. Mittagessen und Tagungsgetränke (Mitgliederrabatt: 25 €)

Seminar 1453: Die Kasse als „point of sale“ – Service, Verkauf und Sicherheit 20. - 21. Mai 2014, Essen

Themen: Kommunikation ■ Kundenansprache und Beziehungsmanagement ■ Spannungsfeld zwischen Kassieren und Kommunizieren ■ Die Botschaft entsteht beim Empfänger – wir hören mit verschiedenen Ohren ■ Alles Gesagte hat einen Inhalt – und einen Beziehungsaspekt ■ Körpersprache – die Macht der versteckten Signale ■ „Der Ton macht die Musik“, und „Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte“ ■ Kommunikationstechniken, die in schwierigen Situationen helfen ■ Grundregeln des professionellen Telefonierens ■ Informieren, Beraten und Verkaufen Kasse ■ Arbeitsplatz Kasse, Vor- und Nachbereitung ■ Kassensystem, was heißt das? ■ gesetzliche Vorschriften zur Führung einer Kasse ■ Grundlagen von Beratung und Verkauf ■ Verkaufstechniken und Kassierregeln ■ Zahlmittel ■ Betrugsfälle und Falschgeld erkennen ■ Kassenabrechnung ■ Eigensicherung am Arbeitsplatz und der sichere Umgang mit Zahlmitteln

Kosten:

795 € einschl. Unterkunft und Verpflegung (Mitgliederrabatt: 25 €)

Themen: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Kommunale Bäderbetriebe: Hoheitsbetrieb oder Betrieb gewerblicher Art? Steuerliche Behandlung des Schulschwimmens Verluste aus dem Bäderbetrieb und „Querverbund“ Steuerliche Behandlung von Zusatzangeboten Bäder in eigener Rechtsform und Verhältnis zum Gesellschafter Änderungen beim Vorsteuerabzug durch das Jahressteuergesetz 2010 Aktuelle Entwicklungen zum Vorsteuerabzug Änderungen der ertragsteuerlichen Behandlung durch das Jahressteuergesetz 2009 Betrauungsakt (EU-Beihilferecht) und steuerliche Auswirkung

Kosten:

395 € einschl. Mittagessen und Tagungsgetränke (Mitgliederrabatt: 25 €)

Seminare 1477: Training in der Gestaltung von Schichtplänen in Bäderbetrieben Seminar 1477-2, 12. Juni 2014 Seminar 1477-3, 27. November 2014 Fulda

Themen: Zu beachtende arbeitsrechtliche Bestimmungen ■ Der Begriff „Arbeitszeit“ ■ Ruhepausen ■ Ruhezeit ■ Der Unterschied zwischen Schicht- und Einsatzplänen ■ Zusatzurlaub ■ Sonn- und Feiertagsarbeit ■ Rufbereitschaft ■ Überstunden, Mehrarbeit ■ Rechte des Betriebs-/Personalrats Grundlagen der Dienstplangestaltung ■ Der Unterschied zwischen Rahmendienstplänen und Dienstplänen ■ Der Dienstplan als juristisches Dokument ■ Alle zu berücksichtigenden Aspekte ■ Techniken bei der Dienstplangestaltung ■ Die Dienstplangestaltung als schwierige Führungsaufgabe Training in der Dienstplangestaltung – Praktische Übungen ■ Fachkundige Rückmeldung zu eingereichten Dienstplänen ■ Eigene Überprüfung der eingereichten Dienstpläne in Einzel- oder Gruppenarbeit


257 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Rubriken · Aus- und Fortbildung · Termine

Erstellung arbeitsrechtlich einwandfreier Dienstpläne

Kosten je Seminar:

435 € einschl. Mittagessen und Tagungsgetränke (Mitgliederrabatt: 25 €)

Seminare 1435: Kompaktseminare: Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser Seminar 2, 14. - 17. Oktober 2014 Willingen/Hochsauerland

Termine

Haus der Technik e. V. Außeninstitut der RWTH Aachen Kooperationspartner der Universitäten Duisburg – Essen – Münster – Bonn – Braunschweig Hollestraße 1 45127 Essen Telefon: 02 01 / 18 03 -1 Telefax: 02 01 / 18 03 - 2 69 E-Mail: hdt@hdt-essen.de Internet: www.hdt-essen.de

Baubetrieb und Baurecht 12.05.14 Ausschreibung und Vergabe von Bauleistungen nach VOB/A Leitung: Dr. Reinhard Voppel Ort: Essen HDT-Mitglieder: 690 € Nicht-Mitglieder: 760 € 13. - 14.05.14 Nachträge, Abrechnung und Mängelhaftung nach VOB/B Leitung: Dr. Reinhard Voppel Ort: Essen HDT-Mitglieder: 1150 € Nicht-Mitglieder: 1230 € 19.05.14 HOAI für Einsteiger aus kaufmännischen und technischen Bereichen Leitung: RA Christoph Bubert Ort: Essen HDT-Mitglieder: 590 € Nicht-Mitglieder: 670 €

Themen: ■ ■ ■ ■ ■ ■

Wasserchemie und Wasserhygiene Verfahrenskombinationen zur Beckenwasseraufbereitung Produkte und Anlagen Die hydraulischen Systeme Qualitätsanforderungen an das Badebeckenwasser Korrosion und Korrosionsschutz

Kosten je Seminar:

755 € einschl. Unterkunft und Verpflegung (Mitgliederrabatt: 25 €)

20.05.14 VOB /A, B, C für Einsteiger aus kaufmännischen und technischen Bereichen Leitung:Dr. Reinhard Voppel Ort: Essen HDT-Mitglieder: 590 € Nicht-Mitglieder: 670 € 20.05.14 Störungen am Bau rechtzeitig erkennen und vermeiden Leitung: Dr.-Ing. Magdalena Jost Ort: Berlin HDT-Mitglieder: 570 € Nicht-Mitglieder: 610 € 21.05.14 Abnahme und Mängelverfolgung Leitung: Dr.-Ing. Magdalena Jost Ort: Berlin HDT-Mitglieder: 570 € Nicht-Mitglieder: 610 € 21.05.14 Terminplanung bei mittelgroßen und großen Bauprojekten Leitung: Dipl.-Betriebswirt (VWA) Michael C. Eichner Ort: Essen HDT-Mitglieder: 590 € Nicht-Mitglieder: 650 €

Änderungen vorbehalten; die Programme können zwei Monate vor Seminarbeginn angefordert werden.

Geschäftsstelle: Postfach 34 02 01, 45074 Essen Telefon: 02 01 / 8 79 69 - 0 Telefax: 02 01 / 8 79 69 - 20 E-Mail: info@baederportal.com Internet: www.baederportal.com (Menüpunkt „Aus- und Fortbildung”)

Bauwesen 15. - 16.05.14 Effektive Bauleitung Referent: Priv.-Doz. Dipl.-Ing. univ. D. Hinz Ort: Ostfildern Gebühr: 940 €

12. - 13.05.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Schulung) Hamburg

Anzeige

Akademie für Aus- und Fortbildung im Badewesen des Deutschen Sauna-Bundes e. V. Meisenstraße 83 33607 Bielefeld Telefon: 05 21 / 9 66 79-0 Telefax: 05 21 / 9 66 79 19 E-Mail: info@sauna-bund.de Internet: www.sauna-bund.de 09. - 10.04.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Schulung) Heidelberg 28. - 29.04.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Schulung) Bielefeld 05. - 17.05.14 Saunameister-Lehrgang Leipzig

Technische Akademie Esslingen Weiterbildungszentrum An der Akademie 5 73760 Ostfildern Telefon: 07 11 / 3 40 08 -18 Telefax: 07 11 / 3 40 08 - 65 E-Mail: ruediger.keuper@tae.de Internet: www.tae.de

10. - 11.05.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Schulung) Köln

06. - 08.05.14 Ausbildung in der Seifenschaummassage – Einführung in die Hamam-Kultur Bielefeld


Firmen und Produktinfos | AB Archiv des Badewesens 04/2014 258

Firmen und Produktinfos Kemmlit-Bauelemente GmbH, Dusslingen:

„saniQub” mit „Special Mention” ausgezeichnet – einer der Gewinner des German Design Awards 2014 Die Systemwand bietet mehr als nur Trennung. In Verbindung mit der WCTrennwand Primo entsteht eine maßgeschneiderte Lösung, die durch die Integration verschiedener Zubehörelemente, die saniApps, nicht nur für ein stimmiges Gesamtbild sorgt, sondern eine nachträgliche Montage von Sanitärzubehör überflüssig macht.

■ Die Systemwand „saniQub“ ist einer der Gewinner des German Design Awards 2014; Foto: Kemmlit-Bauelemente, Dusslingen

Die Systemwand „saniQub“ von Kemmlit erhält die Auszeichnung „Special Mention“ des German Design Awards 2014. Für den internationalen Premiumpreis des „Rats für Formgebung“ wählte eine unabhängige Expertenjury aus mehr als 1500 nominierten Produkten die Preisträger aus und gab sie im November 2013 bekannt.

hervorragenden Einreichungen die Spitzenleistungen herauszufiltern.

Als Wettbewerb der Wirtschaft für die Wirtschaft, der die hohe Designkompetenz der Teilnehmer unterstreicht, genießt der German Design Award hohes Ansehen in der Öffentlichkeit. Ausgezeichnet werden hochkarätige Produkte und Projekte aus dem Produktdesign und DesignAufgrund der hohen Qualität des Teil- Persönlichkeiten, die wegweisend sind. nehmerfeldes vergab der „Rat für Formgebung“ Auszeichnungen für verschie- ■ Weitere Informationen: Kemmlit-Bauelemente GmbH, dene Kategorien und Abstufungen. Ne- Maltschachstraße 37, ben den Preisen in Gold, für Newcomer 72144 Dusslingen, 0 70 72 / 1 31-0, oder als Publikumspreis, gab es auch die Telefon: Telefax: 0 70 72 / 1 31-150, Auszeichnung „Special Mention“. Mit E-Mail: info@kemmlit.de, dieser Auszeichnung wurde die System- Internet: www.kemmlit.de wand saniQub gewürdigt, deren Design besonders gut gelungene Teilaspekte und Lösungen aufweist. Die Expertenjury stand vor der Herausforderung, aus den

BSA-Akademie, Saarbrücken:

Mit der „Führungskraft für Bäderbetriebe” optimal auf die Meisterprüfung vorbereitet zusätzlicher Vorteil ist die besondere Flexibilität des Fernunterrichts mit individueller Zeiteinteilung, inklusive der Betreuung durch BSA-Fernlehrer. So Mit der „Führungskraft für Bäderbetrie- kann die Qualifikation berufsbegleitend be“ bietet die BSA-Akademie die Mög- absolviert und optimal mit beruflichen lichkeit, sich optimal auf die Prüfung Verpflichtungen vereinbart werden. zum „Geprüften Meister für Bäderbetriebe“ vorzubereiten und sich für eine Durch das kombinierte Lehrgangssysleitende Tätigkeit in einem Bäderbetrieb tem aus Fernunterricht und Präsenzfit zu machen. Zusätzlich haben die Teil- phasen können die Teilnehmer selbst nehmer den Vorteil, dass sie ein profes- individuell einteilen, wann, wie lange sionell erarbeitetes Lehrgangskonzept und wo sie lernen und so ihr Lerntemvorfinden, das sich deutlich von ande- po anpassen. Dadurch ist die Qualifikaren Anbietern unterscheidet. Sie profi- tion berufsbegleitend möglich und lässt tieren aufgrund des kombinierten Lehr- sich optimal mit beruflichen und privagangssystems aus Fernunterricht und ten Verpflichtungen vereinbaren. kompakten Präsenzphasen von relativ geringen Reise- und Übernachtungskos- Der Start des BSA-Vorbereitungslehrten sowie geringem Verdienstausfall. Ein gangs ist jederzeit möglich, sodass auch

in den laufenden Lehrgang eingestiegen werden kann. Die Präsenzphasen des nächsten Lehrgangs starten ab April am Lehrgangszentrum Saarbrücken; ab Herbst können die Präsenzphasen in Berlin oder Saarbrücken absolviert werden. ■ Weitere Informationen: BSA-Akademie, Hermann Neuberger Sportschule 3, 66123 Saarbrücken, Telefon: 06 81 / 68 55-0, Telefax: 06 81 / 68 55-1 00, E-Mail: info@bsa-akademie.de, Internet: www.bsa-akademie.de


259 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Firmen und Produktinfos

Elsässer GmbH, Augsburg:

Die Elsässer GmbH aus Augsburg bietet ab sofort LED-Farblicht-Projektoren mit mehr als verdoppelter Leuchtkraft an. Es kann neben den standardmäßig zwölf einprogrammierten Lichtfarben inklusive Weiß auch ein entspannender automatischer Farbverlauf mit nicht wahrnehmbaren Farbübergängen eingestellt werden. Der Farbverlauf ist in mehreren Geschwindigkeiten (auch nach Kundenwunsch) programmierbar, und die Helligkeit ist dimmbar.

Der kleine und absolut geräuschlose LEDProjektor kann komfortabel mittels einer Funk-Fernbedienung gesteuert werden.

Kabelaufnahme eignet sich z. B. für bis zu 250 Stück Lichtleiterkabel mit 1,5 mm ø. Andere Lichtleiterkabel in verschiedenen Stärken und Ausführungen sind auf Anfrage mit Kabellängen bis ca. 10 m Die stromsparenden LEDs erzeugen mit lieferbar. einem Stromverbrauch von nur 12 W eine hohe Leuchtkraft (vergleichbar mit ei- Die Elsässer GmbH gewährt auf den ner 40-W-Halogenleuchte). Durch die lan- neuen Farblicht-Projektor auch bei ange Lebensdauer der LEDs mit ca. 50 000 spruchsvoller gewerblicher Nutzung drei Betriebsstunden werden regelmäßige Jahre Garantie. Leuchtmittelwechsel, wie bisher bei anderen Projektoren notwendig, überflüs- ■ Weitere Informationen: Elsässer GmbH, Eliga-Saunatechnik, sig. Der Eliga-LED-Projektor kann des- Alpenstraße 48, halb verdeckt angebracht werden, wo- 86159 Augsburg, 08 21 / 2 57 97-0, durch die Kosten für die Lichtleiterka- Telefon: Telefax: 08 21 / 2 57 97-40, bel optimiert werden können. E-Mail: info@elsaesser.de, Internet: www.eliga.com

■ Eliga-LED-Farblicht-Projektor für Sternenhimmel-Beleuchtungen in Sauna und Dampfbad; Foto: Elsässer, Augsburg

Ein problemloser Austausch von jetzt vorhandenen Halogen-Projektoren ist unter Beibehaltung der Lichtleiterkabel möglich, sofern der Durchmesser für die Anschlussbuchse 30 mm beträgt. Diese

USB Deutschland, Garbsen:

Kreative, aber preiswerte Ideen zur Steigerung der Attraktivität – und damit auch der Einnahmen Einnahmensteigerung durch attraktive Dienstleistungsangebote? Erhöhung der Kundenfrequenz oder des Umsatzes je Kunden? Oder doch Vermietung an Vereine und andere Anspruchsgruppen? Was ist das Beste für unser Bad? „Ohne strategische Konzepte wird es für Bäder immer schwerer, im Markt mitzuhalten. Die Erhöhung der Kundenfrequenz oder die Erhöhung des Umsatzes je Kunden und der damit verbundenen Steigerung der Einnahmen folgt immer einer Attraktivitätssteigerung“, so Stefan Dahse von der Unternehmensberatung Städtische Bäder (USB). „Kunden, Besucher oder Gäste brauchen einen Grund, um in Ihr Bad zu gehen. Als ersten Schritt empfehlen wir eine Analyse der Ist-Situation.“ Wer kommt wann und warum ins Schwimmbad. Sind diese Fragen beantwortet, kann eine

Analyse der Wunschkunden vorgenommen werden. Wer soll denn überhaupt das Bad besuchen? Wollen diese potenziellen Kunden überhaupt genau dorthin? Als nächstes wird eine Umfeldanalyse durchgeführt. Wer ist Wettbewerber? Wer hat die gleichen Kunden wie unser Bad? Viele Schwimmbäder vergessen, dass z. B. im Bereich Fitness und Gesundheit das klassische Fitnessstudio ein Konkurrent ist. Diese Einrichtungen sind an einer guten und modernen Ausstattungspolitik interessiert, um ein hohes Attraktivitätspotenzial zu gewährleisten. Dahse weiter: „Stellen Sie sich einmal vor, wie es wäre, wenn alle Besucher von den Fitnessstudios in Ihrer Stadt nur einmal die Woche zu Ihnen ins Bad kommen. Wie wäre das? Deswegen ist es sinnvoll, den Markt genau zu definieren, um

dann preisbewusst und sinnvoll Maßnahmen einzuleiten.“ Das kann z. B. eine moderne LED-Lichttechnik sein, um „Lichtshows“ zu kreieren. Vorteil durch LED ist zum einen die Attraktivitätssteigerung, zum anderen aber auch die Energieeinsparung gegenüber herkömmlicher Lichttechnik. Durch viele einzelne kleine Maßnahmen wird dann eine Steigerung der Attraktivität erreicht. Dann klappt es auch mit den Kunden und der Erhöhung der Einnahmen. ■ Weitere Informationen: USB Deutschland, Am Hasenberge 24, 30823 Garbsen, Telefon: 0 51 37 / 81 17 81-0, Telefax: 0 51 37 / 81 17 81-3, E-Mail: sdahse@usb-deutschland.de, Internet: www.usb-deutschland.de

Firmen und Produktinfos

Neuer lichtstarker Eliga-LED-Farblicht-Projektor mit vielfältigen Farben für Sternenhimmel-Beleuchtungen


Firmen und Produktinfos | AB Archiv des Badewesens 04/2014 260

Fashy GmbH, Korntal-Münchingen:

In der neuen Kollektion wird das Aqua-Fitness-Sortiment durch farblich abgestimmte Produkte ergänzt kulatur gelenkschonend auf- und Fett steht, ist auf die neuen Farben abgegezielt abgebaut. stimmt. Die Hantel kann individuell pro Scheibe ergänzt werden, womit der Die Fashy GmbH aus Korntal-Münchin- Stärkenantrieb selbst bestimmt werden gen ergänzt in der neuen Kollektion das kann. Sortiment Aqua-Fitness durch farblich abgestimmte Produkte. Die Kombina- Die beiden Neuheiten sind nur eine klei■ Aqua-Gürtel und -Hantel aus der neuen tion der Signalfarben blau/orange zieht ne Auswahl der vielzähligen Aqua-FitFashy-Kollektion; Foto: Fashy, Korntal-Münsich durch folgende Produkte: Aqua- ness-Produkte von Fashy. chingen Kickboard, Aqua-Gürtel, Aqua-Hantel ■ Weitere Informationen: Die Mischung aus Gymnastik und Jog- und Wasserjogging-Disc. Fashy GmbH, ging ist ein ideales Fitnesstraining für Kornwestheimer Straße 46, Jung und Alt, Anfänger und Fortge- Beim Aqua-Gürtel in den Größen M 70825 Korntal-Münchingen, schrittene. Aufgrund des Wasserauftriebs (60 - 75 kg) und L (75 - 100 kg) wurde Telefon: 0 71 50 / 92 06-0, Telefax: 0 71 50 / 92 06-51, werden Sehnen und Wirbelsäule entlas- auf besonders robustes und strapazier- E-Mail: info@fashy.de, tet, sodass Aqua-Fitness auch für Über- fähiges Material geachtet; der Gürtel aus Internet: www.fashy.de gewichtige sehr gut geeignet ist. Wasser hochwertigem EVA-Schaum ist mit einem wirkt auf den ganzen Körper und auf Sicherheitsgurt mit Steckverschluss ausdie Seele angenehm entspannend. Durch gestattet. Auch die flexible Aqua-Handie Bewegung im Wasser wird die Mus- tel, die ebenfalls aus EVA-Schaum be-

Hilpert GmbH & Co. KG, Fulda:

Sanierung im Hallenbad von Schwäbisch Gmünd – Dampfbad mit einigen Raffinessen

■ Das von Hilpert gebaute Dampfbad im Hallenbad in Schwäbisch Gmünd – mit einem Mittelelement für den Dampfauslass; Foto: Hilpert, Fulda

Das vorhandene Schwitzbad im Schwäbisch Gmünder Hallenbad entkernte Hilpert und baute ein neues Dampfbad in schnörkelloser Ästhetik, das auch durch seinen energieeffizienten Betrieb überzeugt.

volle Lichtinszenierungen unterstreichen die innovative Gestaltung. Glasflächen an den Wänden erfüllen den Raum mit sanfter Helligkeit. Indirekt sichtbare Lichtleisten entlang der Bänke und der Decke nehmen den Elementen die Schwere. Dazu setzen einzelne Spots spannungsvolle Lichtakzente. Auch die glänzendschwarze Dampfbaddecke, die sich über den Raum spannt, folgt den Regeln von Nachhaltigkeit, Komfort und Ästhetik. Denn an ihrer glatten, gewölbten Oberfläche rinnt das Kondenswasser sauber zur Wand hin ab. In einem Mittelelement ist der Dampfauslass positioniert. Das gewährleistet eine gleichmäßige Verteilung des Nebels im Raum. Auf Knopfdruck lassen sich zusätzliche Sprühnebelstöße aktivieren.

Die neue Kabine ist nun etwas kleiner, Der puristische Look des Dampfbads sodass ein zusätzlicher Technikraum Platz stammt aus der Feder des Architektur- fand, der kurze Wege ermöglicht. Mit büros Fritz in Bad Urach. Stimmungs- durchdachten Detaillösungen gelang es,

ein Dampfbad zu realisieren, das hohen Anforderungen an Nachhaltigkeit und Effizienz gerecht wird und zugleich den Besuchern eine effektvolle und komfortable neue Attraktion bietet. ■ Weitere Informationen: Hilpert GmbH & Co. KG, Karrystraße 23, 36041 Fulda, Telefon: 06 61 / 9 28 08-0, Telefax: 06 61 / 9 28 08-70, E-Mail: info@hilpert-fulda.de, Internet: www.hilpert-fulda.de


261 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Stellenmarkt

Stellenmarkt

Stellenangebote


Stellenmarkt | AB Archiv des Badewesens 04/2014 262


263 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Stellenmarkt


Stellenmarkt | AB Archiv des Badewesens 04/2014 264


265 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Stellenmarkt


Stellenmarkt | AB Archiv des Badewesens 04/2014 266

Anzeigenschluss f端r die Mai-Ausgabe ist der 13. April 2014. Erscheinungstermin: 2. Mai 2014


267 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Stellenmarkt

Jetzt bestellen … Jetzt bestellen … Jetzt bestellen … Jetzt bestellen … Jetzt bestellen … Jetzt bestellen …

Für die schnelle, einfache und preiswerte Archivierung: Schuber-Ordner in der Grundfarbe von AB Archiv des Badewesens, aus stabiler Pappe mit PVC-Folie umschweißt, abwaschbar und robust, mit praktischem Griffloch; mit auswechselbarem Rückenschild für die Jahrgangs-Angabe (durch abziehbare Klebefolie individuelle Anbringung auch auf der Vorderseite möglich)

Schuber-Ordner

Maße: 7,0 x 24,3 x 31,5 (B x T x H), Preis: 5,95 € (zzgl. MwSt. und Versandkosten) Schriftlich zu bestellen bei: AB Archiv des Badewesens, Postfach 34 02 01, 45074 Essen, Telefax: 02 01/8 79 69-21, E-Mail: verlag@baederportal.com


Stellenmarkt | AB Archiv des Badewesens 04/2014 268

Diese Ausgabe enth채lt folgende Beilagen:

Dehag Academy-Frechen, www.dehag.de (Gesamtauflage) Roeske Verlag, G체nzburg www.roeske-verlag.de (Gesamtauflage) Tricura GmbH & Co. KG, Hude-Altmoorhausen www.tricura.com (Gesamtauflage, 2 Beilagen) Sollte in Ihrer Ausgabe eine der oben genannten Beilagen fehlen, rufen Sie uns bitte unter der Telefonnummer 02 01/ 8 79 69-18 an.


269 AB Archiv des Badewesens 04/2014 | Stellenmarkt


Stellenmarkt | AB Archiv des Badewesens 04/2014 270

Sonstiges

Kontaktaufnahme zu Chiffre-Anzeigen bitte an:

AB Archiv des Badewesens, Annegret J채hner, Postfach 34 02 01, 45074 Essen


04/2014


Impressum · Anzeigenindex | AB Archiv des Badewesens 04/2014 272

Impressum AB Archiv des Badewesens 67. Jahrgang Fachzeitschrift für Praxis, Technik, Wissenschaft und Betriebswirtschaft ISSN 0932-3872 Herausgeber Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V. Postfach 34 02 01, 45074 Essen Telefon: 02 01 / 8 79 69-0 Telefax: 02 01 / 8 79 69 20 info@baederportal.com www.baederportal.com Redaktionsgeschäftsstelle Postfach 34 02 01, 45074 Essen Haumannplatz 4, 45130 Essen Annegret Jähner (aj) Telefon: 02 01 / 8 79 69-18 Telefax: 02 01 / 8 79 69 21 a.jaehner@baederportal.com www.baederportal.com Redaktion Dr. Joachim Heuser (jh) (verantwortlich) Anschrift: s. Redaktionsgeschäftsstelle Telefon: 02 01 / 8 79 69-12 j.heuser@baederportal.com Claus Guhde (cg) Taunusstraße 64, 12309 Berlin Telefon: 0 30 / 7 46 46 51 claus.guhde@web.de Dipl.-Des. Walter J. Richtsteig (WJR) Julius-Leber-Straße 10, 47441 Moers Telefon: 0 28 41 / 1 86 95 Telefax: 0 28 41 / 1 86 95 walter.richtsteig@t-online.de

Dipl.-Ing. Konstanze Ziemke-Jerrentrup (Zi) Anschrift: s. Redaktionsgeschäftsstelle Telefon: 02 01 / 8 79 69 -17 k.ziemke@baederportal.com Verlag und Anzeigen Deutsche Gesellschaft für das Badewesen GmbH Postfach 34 02 01, 45074 Essen Telefon: 02 01 / 8 79 69 -18 Telefax: 02 01 / 8 79 69 21 verlag@baederportal.com www.baederportal.com Verlagsleitung Dr. Christian Ochsenbauer (verantwortlich für Anzeigen) Anschrift: s. Verlag und Anzeigen Stellenanzeigen und Vertrieb Annegret Jähner Telefon: 02 01 / 8 79 69 -18 a.jaehner@baederportal.com Werbeanzeigen und Vertrieb Sebastian Friedrich Telefon: 02 01 / 8 79 69 -19 s.friedrich@baederportal.com Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 15, gültig ab 01.01.2014. Layout catsnfrogs medical art Düsseldorfer Straße 49, 42781 Haan info@catsnfrogs.de, www.catsnfrogs.de Produktion Typografie+Layout B. Kleine-Möllhoff Winzermarkstraße 102 45529 Hattingen Telefon: 0 23 24 / 4 04 66 Telefax: 0 23 24 / 4 02 99 b.b.kleine-moellhoff@t-online.de

Druck und Vertrieb druckservice duisburg medienfabrik GmbH & Co. KG, Postfach 11 05 17, 47145 Duisburg Theodor-Heuss-Straße 77, 47167 Duisburg Erscheinungsweise monatlich am Anfang des Monats. Bei unverschuldetem Nichterscheinen besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung. Bezugskosten Jahresabonnement € 72,– inkl. MwSt. und Versand, Ausland zzgl. Versandkosten. Einzelhefte € 7,– inkl. MwSt., zzgl. Porto- und Versandkosten. Hinweise Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Für die Einsendung von nicht angeforderten Manuskripten wird keine Gewähr übernommen. Die in der Rubrik „Firmen und Produktinfos“ veröffentlichten Informationen liegen in der Verantwortung der bezugnehmenden Unternehmen. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks und der Vervielfältigung, insbesondere die Reproduktion durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren sowie die Übertragung in eine von Maschinen verwendbare Sprache und die Übersetzung in fremde Sprachen bleiben nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen Herausgeber und Verlag vorbehalten. Ebenso bleiben die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, im Magnettonverfahren oder auf ähnlichem Wege vorbehalten. © 2008 - 2014 by Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Postfach 34 02 01, 45074 Essen

Anzeigenindex B+S Finnland Sauna GmbH, Dülmen, www.welt-der-sauna.de Seite 215 Beco-Beermann GmbH & Co. KG, Bad Salzuflen, www.beco-beermann.de Seite 229 Beierlorzer GmbH, Mülheim an der Ruhr, www.beierlorzer-gmbh.de Seite 253 Bodan Schwimmbadbau GmbH & Co. KG, Kressbronn, www.bodan-sbb.com 3. Umschlag BSA-Akademie, Saarbrücken, www.bsa-akademie.de Seite 215 Dehag Academy-Frechen, Beilage www.dehag.de (Gesamtauflage) Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen, www.baederportal.com Seite 210 dp Wasseraufbereitung Poschen GmbH, Solingen, www.dp-wasseraufbereitung.de Seite 220 Günther Falkenberg EUR ING, Wendeburg, www.schwimmbad-gutachten.de Seite 235 Hinke Schwimmbad Deutschland GmbH, Berlin, www.hsb.eu 4. Umschlag Hydro-Elektrik GmbH, Ravensburg, www.hydrogroup.de Seite 221 IBA-Aqua-Pflege-Produkte GmbH, Philippsburg, www.iba-aqua.com Seite 240 Klingenberger GmbH, Wernigerode, www.klingenberger.de Seite 229 Metallbau Emmeln GmbH & Co. KG, Haren (Ems), www.metallbau-emmeln.de Seite 255

Prior & Peußner Gebäudedienstleistungen, Osnabrück, www.pp-service.com Seite 239 RMT RehaMed Technology GmbH, Dietzenbach, www.rmt.eu Seite 251 Roeske Verlag, Günzburg, Beilage www.roeske-verlag.de (Gesamtauflage) RZB Zeller Berlin GmbH & Co KG, Berlin, www.baederroste.de Seite 217 Schäfer Bädertechnik GmbH, Essen, www.baedertechnik.com Seite 231 Smartlight Deutschland, Balzheim, www.weggler-balzheim.de Seite 257 Speck Pumpen Verkaufsgesellschaft GmbH, Neunkirchen am Sand, www.speck-pumps.com Seite 211 Supergrip Deutschland GmbH, Rellingen, www.supergrip.de Seite 238 Tricura GmbH & Co. KG, Hude-Altmoorhausen, 2 Beilagen www.tricura.com (Gesamtauflage) Voß Matthias Schwimmbad- U. Saunabedarf, Reutlingen, www.voss-reutlingen.de Seite 242 WaterVision GmbH, Kleve, www.watervision.de Seite 207 Zeller Bäderbau GmbH, Berlin, www.zeller-baederbau.de 2. Umschlag




Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.