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Archiv des Badewesens
07 | Juli 2014 Rückbau und Neubau Das „neue” Lindenbad in Halle/Westfalen
Bäderdefizit Wege aus der „Vergeblichkeitsfalle”
Kommunale Zuschüsse Bei Bädern grundsätzlich keine Beihilfe
Richtlinien Fünf neue DGfdB-Weißdrucke
www.baederportal.com
Sturmschäden erzwingen Freibadschließungen Editorial
Es fing alles so gut an: Die diesjährigen Pfingsttage begannen fast allerorts in Deutschland sonnig und warm, Tendenz steigend – also ideales Badewetter. Endlich mal das richtige Wetter zur richtigen Zeit, wenn (fast) alle frei haben! Viele von denen gingen dann auch ins „Frei-Bad“ oder tummelten sich im Außengelände der Freizeit- und Kombibäder ebenso wie an Strandbädern und Seen. Soweit alles gut. Die Freibäder hatten sich auf den ersten großen Besucheransturm in diesem Sommer eingestellt.
Dipl.-Ing. Architektin Konstanze Ziemke-Jerrentrup, Redakteurin und Projektleiterin des Public Value Awards
Aber nicht auf einen Sturm mit orkanartigen Böen, extremem Starkregen und Gewitter mit zehntausenden Blitzen! Was Sturmtief „Ela“ am späten Montagabend in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens und auch partiell in Niedersachsen anrichtete, sollte verheerende Folgen haben – im gesamten öffentlichen Stadtbild, bei Bus und Bahn ebenso wie in privaten Gärten, an Gebäuden und Pkws. Ela war einfach im Wortsinn umwerfend; in einigen Stadtteilen von Essen zum Beispiel kam jeder dritte oder vierte Baum zu Fall.
Die Schadensbilanz ist entsprechend. Städten und Kommunen in den am stärksten betroffenen Regionen an Rhein und Ruhr wurde seitens der Landesregierung finanzielle Unterstützung zugesagt. Und in Düsseldorf kam sogar die Bundeswehr zum Einsatz. Wieder einmal sind es die öffentlichen Bäder, die in diesem Fall aufgrund höherer Gewalt massive Einbrüche in ihren Betriebsergebnissen aufweisen, da sie aus Sicherheitsgründen, weil Teile der Anlagen beschädigt wurden, kurzfristig geschlossen werden mussten. Exemplarisch für viele seien die Freibäder Benrath, Flingern, Stockum und Lörick in Düsseldorf genannt sowie alle Freibäder in Essen. Umgestürzte Bäume haben Liegewiesen sowie auch Wege und Becken unbenutzbar, ja teilweise unerreichbar gemacht. Auch Hallenbäder blieben aufgrund von Schäden am Dach oder Blitzeinschlägen mehrere Tage geschlossen. Klar, dass es Vorrang hatte, die Straßen wieder passierbar zu machen und die parkenden Autos von den herabgestürzten Bäumen zu befreien. So haben Ehrenamtliche mit Engagement und Muskelkraft überall Feuerwehren und Abholzdienste unterstützt. Die Mitarbeiter der Bädergesellschaften haben statt Aufsicht zu führen mitgeholfen, die Verwüstungen in ihren Freibädern zu beseitigen. Um den Badewilligen doch noch eine entsprechende Möglichkeit zu bieten, gab es hier und da unkonventionelle Lösungen: So wurde das Freibad Benrath nur vormittags (für die Schwimmer) geöffnet, da für die freizeitorientierten Gäste die Liegewiesen gesperrt bleiben mussten. Was bleibt? Für manchen sicher die Wertschätzung der Freibäder, da man eine Zeitlang nicht einfach mal hinfahren konnte, um sich für kleines Geld abzukühlen. Und immerhin ist in den Freibädern bundesweit an dem seit Jahren heißesten Pfingstwochenende nach meinem Kenntnisstand niemand zu Schaden gekommen! Eine besucherstarke Freibadsaison ohne (weitere) Zwischenfälle wünscht Ihnen Ihre
Editorial
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Inhalt | AB Archiv des Badewesens 07/2014 386
Bäderbau
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Kongresse und Messen
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Bäderbetrieb ■ Thema
Bäderbau
Rückbau und Neubau des „Lindenbades“ in Halle/Westfalen Das „alte“ Lindenbad aus den 1970er Jahren wurde abgerissen, um mit einem bezahlbaren und die Folgekosten senkenden Neubau den Bürgern der Stadt ein Schul-, Vereins- und Familienbad zu erhalten. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 394.
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■ Editorial 385 . . . . . . . . . Sturmschäden erzwingen Freibadschließungen
■ Startblock 388 388 388 389 389
. . . . . . . . . Weltmeisterlich schwitzen bei langen Saunanächten in Köln . . . . . . . . . Bäderland Hamburg gründet Schwimm-Akademie . . . . . . . . . Osnabrück: Fußball live im Saunabereich des nettebades . . . . . . . . . monte mare übernimmt Betriebsführung der Meersburg Therme . . . . . . . . . Blaudruck „Aufgabenkatalog für Saunameister/-innen“ verabschiedet 389 . . . . . . . . . Bevölkerung bewertet Public Value ausgewählter Schweizer Organisationen 390 . . . . . . . . . EU-Umweltagentur: Beste Wasserqualität bei nahezu allen Badegewässern
■ Kongresse und Messen 391 . . . . . . . . . interbad 2014 intensiviert internationalen Expertenaustausch
■ Bäderbau 394 . . . . . . . . . Rückbau und Neubau: Das „neue“ Lindenbad in Halle/Westfalen
■ Bäderbetrieb 409 . . . . . . . . . Beispiel „Kleines Hallenbad“: Möglichkeiten der Verbesserung der Wirtschaftlichkeit 416 . . . . . . . . . Kommunale Zuschüsse für Schwimmbäder sind grundsätzlich keine Beihilfe 418 . . . . . . . . . Im World Wide Web gefunden (158): Bäder & Co. im Internet 419 . . . . . . . . . „Aquamax 2013“: Preis für ausgezeichnete MarketingAktivitäten
■ Gesundheit und Wellness 423 . . . . . . . . . Die Kur – Erfolgsrezept für die Gesundheit 426 . . . . . . . . . Umsatzsteuererhöhung bei Saunabetrieben droht 427 . . . . . . . . . VDB-Physiotherapieverband: Umsatzsteigerung in der Physiotherapie
■ Verbände 429 . . . . . . . . . DGfdB: Fünf Weißdrucke in Erfurt verabschiedet
■ Rubriken 431 431 432 434 437 444 444
. . . . . . . . . Medien . . . . . . . . . Termine . . . . . . . . . Aus- und Fortbildung . . . . . . . . . Firmen und Produktinfos . . . . . . . . . Stellenmarkt . . . . . . . . . Anzeigen-Index . . . . . . . . . Impressum
Fotonachweis | Bäderbau | Kongresse und Messen | Bäderbetrieb | Fotonachweis
Inhaltsverzeichnis Foto: Geising + Böker, Hamburg Foto: Messe Stuttgart Foto: Richard Unger, Duisburg
| Titelseite Lindenbad, Halle/Westfalen; Foto: Geising + Böker, Hamburg
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Lange Saunanächte in Köln
Weltmeisterlich schwitzen in den Sommermonaten Die langen Saunanächte der KölnBäder GmbH stehen seit März ganz im Zeichen der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien und lassen die Gäste „Schwitzen wie die Weltmeister“ – so das Motto der Veranstaltungen. Einmal im Monat – jeweils an einem Freitagabend – können Saunagäste in der Zeit von 19.00 bis 1.00 Uhr in wechselnden Sauna-Einrichtungen ein besonderes Aufgussprogramm erleben, das im Zeichen einer großen Fußballnation steht. Begonnen hatte das Ganze im März mit „Forza Italia“, der italienischen Saunanacht, ging weiter über die holländische Saunanacht (April), „Tango 78“ (Mai, Argentinien) und „Allez les Bleus“ (Juni, Frankreich). Am 25. Juli steht mit der „Nacht des ewigen Weltmeisters“ die brasilianische Saunanacht auf dem Programm (siehe Plakat); es folgen „Football’s coming home“ (August, England) und „Campeones, Campeones“ (September, Spanien), bis „Fußball ist unser Leben“ (Deutschland) am 24. Oktober den Abschluss der fußballerischen Saunanächte bildet. Auch wenn diese besonderen Events nicht unbedingt mehr Gäste bescheren: Die KölnBäder sehen die Saunanächte vor allem als Kundenbindungsinstrument in den Sommermonaten. Sie möchten ihren Gästen „Dankeschön“ sagen, indem sie ihnen etwas Besonderes bieten. Weitere Informationen zum Aufgussprogramm und zum textilfreien Schwimmen, das in manchen Bädern im Rahmen der langen Saunanächte temporär angeboten wird, finden sich jeweils zeitnah im Internet auf www.koelnbaeder.de, werden auf Facebook gepostet und an die Newsletter-Abonnenten der KölnBäder GmbH geschickt. jh
Bäderland Hamburg gründet Schwimm-Akademie
Fußball live im Saunabereich
Neue Aus- und Fortbildungsstätte für Schwimmlehrer
Stadtwerke Osnabrück übertragen WM-Spiele im nettebad
■ Die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats der Bäderland Schwimm-Akademie (in der Mitte vorn: Bäderland-Geschäftsführer Dirk Schumaier); Foto: Bäderland Hamburg
Während der Fußballweltmeisterschaft lassen sich in der Sauna im Osnabrücker nettebad Fernsehschauen und Saunieren gut miteinander kombinieren. Der Betreiber des Freizeitbades, die Stadtwerke Osnabrück, übertragen alle Fußballbegegnungen, die während der Öffnungszeiten der Loma-Sauna ausgetragen werden, live in deren Kaminzimmer. Saunagäste, die sich hingegen dem Fußballtrubel entziehen und nur „einfach“ schwitAls erste deutsche Bädergesellschaft nimmt die Bäderland Hamburg GmbH die Qualifi- zen wollen, werden nicht gestört, da die zierung ihrer Schwimmlehrer selbst in die Hand. Dafür hat der Hamburger Badbe Sendungen in Zimmerlautstärke erfolgen. treiber die „Bäderland Schwimm-Akademie“ gegründet, an der verschiedene Seminare Zusätzlich informieren die Stadtwerke auf für die eigenen Mitarbeiter, aber auch für externe Schwimmlehrer angeboten werden. den jeweiligen Bildschirmen in den drei „Wir haben einen sehr hohen Anspruch an die fachliche Kompetenz unserer Kurs Bäder-Standorten (nettebad, Schinkelbad leiter und an die Qualität unserer Schwimmausbildung“, kommentiert Bäderlandund Moskaubad) und an zwei weiteren Geschäftsführer Dirk Schumaier die Gründung der Akademie. Bei der inhaltlichen Ge - Standorten in der Stadt per Live-Ticker staltung der Kurse wird die Schwimm-Akademie von einem wissenschaftlichen über aktuelle WM-Ergebnisse. Zi Beirat begleitet, dessen Mitglieder über ausgewiesene Qualifikationen aus den Bereichen Sportwissenschaft, Sportpädagogik und Schwimmunterricht verfügen. Aktuell stehen u. a. folgende Kurse auf dem Programm: „Weiterbildung Technik training“ (12. und 26. Juli) und „Schwimmunterricht für Kinder: Grundausbildung“ (je drei Wochenenden im August/September sowie November). Alle Informationen und Termine finden sich im Internet auf www.baederland.de. Zi
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Blaudruck durch den Ausschuss Saunabetrieb verabschiedet
Neue Betriebsführung am Bodensee
monte mare übernimmt Meersburg Therme
■ Die Therme unmittelbar am Ufer des Bodensees; Foto: Stadt Meersburg
Am 1. Juli hat die monte mare BäderBetriebsgesellschaft mbH, Rengsdorf, die Betriebsführung der Meersburg Therme übernommen. Die direkt am Ufer des Bodensees gelegene Therme ist der 12. Standort in Deutschland, an dem nun montemare-Bäder betrieben werden. In Rheinland-Pfalz befinden sich drei Standorte, in Nordrhein-Westfalen fünf, einer ist bei Frankfurt in Hessen und zwei weitere gibt es in den Bayerischen Alpen am Schliersee und am Tegernsee. Gutscheine und Geldwertkarten behalten ihre Gültigkeit, Tarife und Öffnungszeiten bleiben zunächst unverändert. Eine Besucherbefragung in den kommenden Wochen soll den neuen Betreiber in seiner Entscheidungsfindung unterstützen, welche Maßnahmen er der Stadt Meersburg für die Zukunft vorschlägt. Zi
Der Ausschuss Saunabetrieb des Deutschen SaunaBundes e. V., Bielefeld, und der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, hat am 20. März den „Aufgabenkatalog für Saunameister/-innen und verantwortliche Fachkräfte für die Saunaanlage“ als Blaudruck verabschiedet. Der „Aufgabenkatalog“ trägt die Richtlinien-Nummer DGfdB R 94.09. Er bietet eine aktuelle Aufgabenbeschreibung für die Tätigkeit verantwortlicher Fachkräfte im Saunabetrieb. Dazu zählen insbesondere die Beaufsichtigung der Schwitzräume und Badebecken, die Durchführung von Aufgüssen sowie Servicearbeiten, z. B. in der Gastronomie. Bei dem Blaudruck handelt es sich um eine Entwurfs-Fassung, die gemäß den Grundsätzen für das Regelwerk der DGfdB einer am 5. September 2014 ablaufenden Einspruchsfrist unterliegt. Bis zu diesem Zeitpunkt können Einsprüche oder Kommentare bei der DGfdB-Geschäftsstelle in Essen eingereicht werden, die dann in einem Einspruchsverfahren beraten werden. Einsprüche und Kommentare können ausschließlich auf einem vorgegebenen Formblatt eingereicht werden, das als Word-Dokument auf www.baederportal.com unter dem Menüpunkt „Regelwerk“ zum Download zur Verfügung gestellt wird. Die Einsprüche sind per E-Mail an regelwerk@baederportal. com zu senden. Der Blaudruck kann zum Preis von 6,50 € zzgl. MwSt. und Versandkosten bei der Sauna-Matti GmbH, Meisenstraße 83, 33607 Bielefeld, bezogen werden. Deutscher Sauna-Bund, Bielefeld / jh
Erstmals Erhebung zum Gemeinwohl von Universität St. Gallen durchgeführt
Bevölkerung bewertet Public Value ausgewählter Schweizer Organisationen Welchen Beitrag leisten Schweizer Unternehmen und Organisationen zum Wohlergeben der Gesellschaft? Wie wird ihr Public Value wahrgenommen? Dazu hatte das Center for Leader ship and Values in Society der Universität St. Gallen (CLVS-HSG) 4500 Personen in der Deutschschweiz befragt. Die Ergebnisse über den Gemeinwohlbeitrag von 62 ausgewählten Unternehmen und Organisationen wurden in einem „GemeinwohlAtlas“ zusammengefasst. Die wissenschaftliche Entwicklung des „GemeinwohlAtlas“ fand unter der Leitung von Prof. em. Dr. Peter Gomez und Prof. Dr. Timo Meynhardt statt. Prof. Meynhardt hat wesentlich zur inhaltlichen Gestaltung des Wettbewerbs „Public Value Award für das öffentliche Bad“ der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, beigetragen und wird auch in diesem Sommer wieder der Jury zur Bewertung der gesellschaftlichen Wertschöpfung der Bäder vorsitzen. Im Gegensatz zu dem Wettbewerb, bei dem sich die Bäder aktiv zu einer Teilnahme entscheiden mussten, wurden die Inhalte der Studie und die untersuchten Unternehmen vom CLVS festgelegt, und die Bewertung aller Beteiligten ist online einsehbar (www.gemeinwohl.ch). Das von zahlreichen beteiligten Institutionen erwartete Ergebnis wurde am 22. Mai in St. Gallen feierlich bekanntgegeben. Die Projektleiterin des Public Value Awards wurde im Rahmen der Veranstaltung zum Public Value interviewt und nutzte die Ge legenheit, über den Wettbewerb der DGfdB zu informieren (www.gemeinwohl.ch/ stimmen-zum-gemeinwohlatlas). Zi
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„Aufgabenkatalog für Saunameister/-innen”
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Jahresbericht der Europäischen Umweltagentur für 2013:
Beste Wasserqualität bei nahezu allen europäischen Badegewässern Die Badegewässerqualität europäischer Strände, Flüsse und Seen war 2013 generell sehr gut; bei über 94 % dieser Gewässer wurden die Mindestanforderungen erfüllt. Die Daten zeigen, dass dabei Küstengewässer gegenüber Binnengewässern einen leichten Vorsprung haben. An 78 % der Standorte ist die Wasserqualität hervorragend; die Anzahl der Badeorte, die den Mindestanforderungen entsprechen, ist gegenüber dem Bericht des Vorjahres um beinahe 2 % gestiegen. So lassen sich die Ergebnisse des Badegewässerberichts der Europäischen Umweltagentur (EUA) in Kopenhagen für das zurückliegende Jahr, der Ende April in Brüssel veröffentlicht wurde, zusammenfassen. Untersucht wurden ca. 22 000 Badegewässer in den 28 Staaten der EU sowie in der Schweiz und in Albanien. Deutschland erzielte für 92 % seiner rund 2000 Binnenbadegewässer ausgezeichnete Werte. Neben dem Bericht veröffentlichte die EUA auch interaktive Karten (www.eea. europa.eu), aus der die Qualitätseinstufung der einzelnen Badegewässer im Jahr 2013 hervorgeht. Detaillierte Informationen lassen sich außerdem über das „Wasserinformationssystem für Europa“ (WISE) und für Deutschland auf den Seiten des Umweltbundesamtes (www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/schwimmen-baden/bade gewaesser/wasserqualitaet-in-badegewaessern) abrufen. Während es zwar erfreulich ist, dass die meisten Badegewässer sauber genug sind, um der menschlichen Gesundheit nicht zu schaden, macht die EUA darauf aufmerksam, dass sich viele aquatische Ökosysteme in Europa in einem „bedenklichen Zustand“ befinden, der besonders in den europäischen Meeren offensichtlich ist: Die marinen Ökosysteme seien schon heute durch den Klimawandel, durch Umweltverschmutzung, Überfischung und Versauerung bedroht, und die Belastungen würden voraussichtlich noch zunehmen. Zi
■ In Deutschland lassen sich ca. 2000 Badegewässer auf ihre Wasserqualität hin abfragen; screen shot: EUA/WISE
interbad 2014 intensiviert internationalen Expertenaustausch „European Pool Summit” vereint Fachleute aus ganz Europa – vielfältiges Kongressangebot – A u s s t e l l u n g s s p e k t r u m s c h a f f t S y n e r g i e n – s c h o n 35 0 A u s s t e l l e r a n g e m e l d e t
Neueste Erkenntnisse und kreative Innovationen
Die interbad 2014, die vom 21. bis 24. Oktober auf dem Stuttgarter Messegelände stattfindet, bildet in diesem Jahr den Rahmen für den ersten „European Pool Summit“ (EPS), zu dem sich Schwimmbadfachleute aus ganz Europa zusammenfinden werden. Organisiert wird er von der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, die gemeinsam mit der Messe Stuttgart die interbad im Zweijahresrhythmus veranstaltet. Auf dem Programm des EPS, der sich u. a. mit den aktuellen Entwicklungen zu Energie und Nachhaltigkeit im europäischen Maßstab befassen und erste Erkenntnisse aus dem neuen DGfdBArbeitskreis „Ressourcen und Energie“ vorstellen wird, stehen Vorträge, Ex pertenforen und ein geführter Rundgang über die interbad in englischer Sprache. Somit ergänzt der EPS den Kongress für das Badewesen, den die DGfdB in diesem Jahr bereits zum 65. Mal ausrichtet, um den „International Business Day“.
„Public Value Award für das öffentliche Bad“ vor, den sie in diesem Jahr zum Die Kongressangebote und das Rahmen- 3. Mal verleiht, um die Bedeutung der programm sind neben den Neuheiten gesellschaftlichen Wertschöpfung durch der Aussteller aus dem In- und Ausland öffentliche Bäder herauszustellen. elementare Säulen im Konzept der interbad. Der 65. Kongress für das Badewesen Auf der 5. spa market conference bietet (siehe ausführlich AB 06/14 S. 336 f.) der spa business verlag an den ersten gliedert sich in diesem Jahr in die Fach- beiden Veranstaltungstagen der interbad tagungen „Öffentliche Bäder“, „Sauna“, Podiumsdiskussionen und erkenntnisrei„Physikalische Therapie“, „Schwimm- che Vorträge. Die Themenblöcke „360 badpersonal“, „Privatbäder“ und „Son- Grad: Betrachtung exzellenter Spa-Bederveranstaltungen“. Er wartet mit prak- triebe“, „Spa Business International & tischem Wissen für Entscheider und Ver- Spa Specialists“, „Spa-Tools: Werkzeuge antwortliche aus kommunalen Schwimm- und Stellschrauben für das Spa-Handbädern, Inhaber und Manager von pri- werk“, „Blick in die Glaskugel: Zukunft vat geführten Bädern, für Hotel-, Sauna- planen“, „Inside the cabin: Hinter den und Spa-Betriebe, Physiotherapeuten Kulissen“ sowie „Marketing 2014: Gässowie Schwimmbadbauer und -fach- te, Stories, Wünsche“ geben vertiefte händler auf. Themen werden z. B. aktu- Einblicke in besondere Spa-Konzepte, elle Forschungsergebnisse zur Bade- zeigen neue Wege und Richtungen für wasseraufbereitung, u. a. aus dem euro - das Spa-Business auf, beschäftigen sich päischen Gemeinschaftsprojekt „Intelli- mit Kernpunkten wie Arbeitgeber-Atpool“, Entwicklungen beim Regelwerk traktivität oder Fitness im Spa, beleuchim Bäderbau, Rekrutierungsstrategien ten den demografischen Wandel und seifür Auszubildende zum Schwimmbad- ne Einflüsse auf die Kunden von morpersonal, Energieeffizienz im Sauna- gen, informieren über nachhaltiges Perbau, die Bedeutung von Wellness-An - sonalmanagement im Spa und betrachgeboten in Bädern und Saunas sowie ten den Megatrend Landlust unter Mardie Sanierung von privaten Schwimm- keting- und Media-Aspekten. Zudem verleiht der spa business verlag auf der bädern sein. interbad ebenfalls zum 3. Mal den spa Im Rahmen des Kongresses stellt die business award an exzellente Spa-BeDGfdB außerdem die Preisträger des triebe für herausragendes Engagement
Kongresse und Messen
391 AB Archiv des Badewesens 07/2014 | Kongresse und Messen · interbad
interbad · Kongresse und Messen | AB Archiv des Badewesens 07/2014 392
■ Finden wieder in Europas modernstem Messe- und Kongresszentrum in Stuttgart statt: die Fachmesse interbad 2014 und u. a. der Kongress für das Badewesen; Foto: Messe Stuttgart
und große Innovationskraft in den Ka tegorien Therme/Wellness, Beauty/Wellness, Gesundheit/Wellness, Kulinarik/ Wellness, Day Spa, Superior Spa-Destination, Bester Spa-Therapeut und Bio, Regio, Fair & Wellness.
Vielfältiges Aussteller- und Besucherspektrum Knapp vier Monate vor Beginn der „Internationalen Fachmesse für Schwimmbad, Sauna und Spa mit Kongress für das Badewesen“, so der Untertitel der interbad 2014, ist das Interesse anhaltend groß: 350 Aussteller haben sich bereits angemeldet, darunter 10 % neue Anbieter. Das internationale Gewicht der Bädermesse wird auch 2014 wieder durch den sehr hohen Anteil ausländischer Aussteller deutlich: Rund 35 % der Anmeldungen kommen aus dem Aus-
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land, darunter kleinere Anbieter aus Großbritannien, Tschechien und Finnland, die ihre Angebote in Gemeinschaftsständen bündeln. Die interbad ist eine der wichtigsten Veranstaltungen für die Branche in Europa. Alle zwei Jahre bringt sie führende Aussteller aus dem Schwimmbadbereich sowie Sauna-, Wellness- und Spa-Anbieter mit privaten Bauherren und Fachbesuchern aus aller Welt zusammen. Besucher finden dort innovative Trends, neue Erkenntnisse aus Wirtschaft und Forschung sowie vertieftes Fachwissen.
verknüpfen konnten. Diese setzen ebenfalls starke Akzente im Ausstellungsbild der interbad. Mit ihrem breit gefächerten Angebot richtet sie sich an unterschiedlichste Zielgruppen“, sagt Andreas Wiesinger, Bereichsleiter bei der Messe Stuttgart. Auf der interbad informieren sich Entscheider aus öffentlichen und privaten Bädern, Kureinrichtungen und Wellness-Anlagen, Schwimmbadbauer und -händler, Verantwortliche aus der Hotelbranche, Architekten, Planer und private Bauherren zu vielfältigen Aspekten. „Das weltweit einzigartige Saunaangebot, um nur ein Beispiel zu nennen, spricht nicht nur Bäder- und Saunabetreiber sondern auch Hoteliers an. Diese stoßen wiederum bei den Schwimmbädern und im Spa-Bereich auf zusätzliche Ideen, um ihren Gästen die kleine Flucht aus dem Alltag möglichst attraktiv zu gestalten. Oder auch in der Sonderschau „Freizeitresort“ in Kooperation mit der European Waterpark Association e. V., die den Weg von Freizeit- und Thermalbädern zum Resort mit Übernachtungsangeboten für verschiedene Zielgruppen darstellt. Die Schwimmbad- und Saunabetreiber erfahren im Kongress und bei den Wellness-Anbietern, wie sie ihre Angebote sinnvoll ergänzen können. Diese Synergieeffekte machen die interbad so außergewöhnlich und interessant für die Besucher“, erläutert Wiesinger.
„Der originäre und größte Schwerpunkt Weitere Informationen zur interbad und der interbad ist der öffentliche und pri- zum Kongressangebot finden sich im vate Schwimmbadsektor, den wir über Internet unter www.interbad.de. Messe Stuttgart / jh ■ die Jahre sehr erfolgreich mit den eng verwandten Aspekten Sauna und Spa
Rückbau und Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 07/2014 394
Bäderbau
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Das „neue” Lindenbad in Halle/Westfalen Rückbau und Neubau als Erhaltungsmaßnahme Architekt Niels Grabbe, Geising + Böker Generalplaner GmbH, Hamburg
Das „alte“ Lindenbad in Halle (Westfalen), eine Stadt mit 21 000 Einwohnern, zwischen Osnabrück und Bielefeld am Teutoburger Wald gelegen, war Anfang der 1970er Jahre in unmittelbarer Nähe zu dem für seine Sport- und Konzertveranstaltungen überregional bekannten Gerry-Weber-Stadion erbaut worden. In späteren Jahren wurde das Hallenbad in mehreren Bauabschnitten zu einem Freizeitbad mit Freibad erweitert. Nachlassende Attraktivität und die Veränderung des Freizeitverhaltens führten zu einem Sinken der Besucherzahlen bei einem gleichzeitigen Anstieg der Betriebskosten. Deshalb beschloss die Stadt Halle im Jahr 2011 nach vorheriger detaillierter Untersuchung der Sanierungsmöglichkeiten den Rückbau des vorhandenen Bades und den Neubau eines Hallenbades mit verändertem Programm – zum Erhalt des nun kostengünstigeren Bade- und Schwimmangebotes.
Bäderbau
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Ansicht von Osten Lehrschwimmbecken Foyer mit Ausgang zur Liegewiese Umkleide mit „Lindenblatt” Lehrschwimmbecken
Fotos (ohne weitere Quellenangabe): Geising + Böker, Hamburg Foto 4: KonText-Kontor für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, Halle/ Westfalen
Rückbau und Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 07/2014 396
■ Ansicht von Südosten, Eingang
Ursprüngliches Konzept und Planungsaufgabe Nach der Entscheidung, das vorhandene Lindenbad aufzugeben und durch einen Neubau zu ersetzen, wurde seitens des Bauherrn ein gegenüber der vorhandenen Anlage wesentlich verschlanktes Raumprogramm vorgegeben, mit Verzicht auf das vorhandene Freibad, die Saunaanlage und eine Gastronomie. Als Angebotsschwerpunkte wurden das Schul- und Vereinsschwimmen, diverse Kursangebote und die Nutzung durch Familien mit Kleinkindern definiert. Ende 2011 erhielt die Geising + Böker Generalplaner GmbH, Hamburg, nach einem VOF-Bewerbungsverfahren den Zuschlag für die Planung (Leistungsphasen 2 - 9 HOAI). Die Stadt Halle übertrug die Bauherrschaft des Projektes dem bereits seit 1987 tätigen Betreiber des Lindenbades, der Technische Werke Os ning GmbH, einer hundertprozentigen Tochter der Stadt. Mit der Projektsteuerung wurde die agn Niederberghaus & Partner GmbH, Ibbenbüren, beauftragt. Das vorhandene Bad wurde aufgrund des nicht ausreichend tragfähigen Un tergrundes und des sehr hoch anstehenden Grundwasserspiegels seinerzeit ohne Unterkellerung erstellt. Die Erschließung des Bades erfolgte über das Obergeschoss; hier befanden sich auch die Ba deebene und die Umkleiden. Technik und
Freibadumkleiden waren im Erdgeschoss auf dem Niveau der Außenanlagen untergebracht. Der Auslober hatte aus Kostengründen vorgegeben, den vorhandenen Pfahlrost für die Tiefgründung des Bestandsbades weiter zu verwenden. So wurde der Neubau auf einer Ebene vorgesehen, von der aus unter Ausnutzung der um ca. 1,50 m höher gelegenen Straße das Bad im Obergeschoss zu erschließen gewesen wäre. Aus funktionalen Gründen hätten sich hier alle Besucherbereiche befunden. Die Verbindung und Erschließung der Außenbereiche sollten durch großzügig angelegte Rampen und Liegeterrassen erfolgen.
teren Zufahrt mit Wendeschleife und Bushaltestelle vor dem Bad. So ergab sich eine großzügige Vorplatzsituation, die den repräsentativen Auftakt für das neue Gartenhallenbad bildet. Außerdem konnte das Gebäude optimal zur Sonne ausgerichtet werden.
Das Hauptgeschoss liegt nunmehr auf dem Niveau der Spiel- und Liegewiese, was die Barrierefreiheit erheblich erleichtert. Die erforderlichen Technikflächen wurden in einem Teilkeller und dezentral im Erd- und Obergeschoss angeordnet. Im Obergeschoss befindet sich zu sätzlich der Personalbereich. Im Rahmen der Neuplanung wurde die planungsDoch schon bei der Erarbeitung des rechtlich geforderte Freihaltezone von Vorentwurfs stellte sich heraus, dass die 10 m entlang des Laibaches entsiegelt und vorhandenen Pfähle aufgrund des Bau- von neuer Bebauung freigehalten. alters und der z. T. nicht ausreichenden Tragfähigkeit nicht verwendet werden Das kompakte Gebäude gliedert sich funkkonnten. Deshalb wurde auf die Umset- tional in die Bereiche Schwimmhalle zung der vorgegebenen Konzeption ver- mit Lager- und Technikflächen und den zichtet. Eingangs- und Umkleide- bzw. Sanitärbereich. Diese Struktur ist auch von auUmgesetztes Konzept ßen ablesbar: Die Schwimmhalle wird Befreit von der Bindung an die vorhan- durch einen quadratischen Baukörper dene Gründung konnte nunmehr „auf mit 5° geneigtem Pultdach, Firstrichtung der grünen Wiese“ geplant werden. Gei- nach Norden, gebildet. Für die Eingangssing + Böker verlagerte den Standort ge- zone mit Umkleide und Sanitäranlagen genüber dem Vorgängerbau weiter nach wurde ein rechteckiger, leicht versetzter Westen in Richtung Liegewiese, auch und kleiner ausgebildeter Baukörper mit zugunsten eines größeren Abstands zur Firstausrichtung nach Süden gewählt. bestehenden Parkpalette und einer brei- Durch die Pultdachausbildung des Haupt-
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■ Lageplan 1. 2.
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Vorplatz Eingang und Umkleiden
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Schwimmhalle Kinderspielplatz Liegewiese
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Historische Umkleiden Betriebshof Buswendeschleife Parkdeck
Rückbau und Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 07/2014 398
■ Untergeschoss 쏹 5
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Schlammwasserbehälter Schwallwasserbehälter Elektrotechnik Badewassertechnik Unterfluraufzug Treppe zum Erdgeschoss
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■ Schnitt A - A 1. 2. 3. 4. 5.
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Schlammwasserbehälter Schwallwasserbehälter Badehalle Duschen / Sanitär Umkleiden
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■ Grundriss Erdgeschoss 1. 2. 3. 4. 5.
Haupteingang Foyer Zugang Liegewiese Toiletten (außerhalb Eintrittszone) Frisierbereich
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Umkleide / Toilette für Behinderte Sammelumkleiden Umkleiden (Kabinen) Vereinsraum (mit separatem Zugang) 10. Duschen / Toiletten 11. Wickelraum 12. Aufsicht, 1. Hilfe
13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.
Badehalle Sportbecken mit Sprunganlagen Lehrschwimmbecken Kinderbecken mit Kleinrutsche Ausgänge zur Liegewiese Geräteraum Heizung / BHKW Chlorraum
21. Material- und Geräteräume 22. Putzraum 23. Treppe zum Unterund Obergeschoss 24. Personal- / Nebeneingang
■ Schnitt B - B 1. 2. 3. 4.
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Lüftungszentrale Heizung / BHKW Badehalle Schwimmbadtechnik
Rückbau und Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 07/2014 400
baukörpers nach Süden war es möglich, die gesamte Dachfläche für die Aufstellung von Photovoltaik-Modulen zu nutzen. Die nach Süden weniger hoch ausgebildete Fassade sorgt für eine ausreichende natürliche Belichtung, verhindert aber im Sommer die übermäßige Aufheizung der Badehalle. Im höheren Hallenbereich ist die 3-m-Sprunganlage platziert. Im Firstbereich wurde eine Obergeschossebene eingefügt, welche die Technik- und Personalräume aufnimmt. Dieser Teil ist nach Norden ausgerichtet, mit weitgehend geschlossener Fassade.
Erschließung und Zugang ■ Ansicht von der Liegewiese
■ Foyer
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Die Erschließung des Bades und des Parkhauses erfolgt über eine Stichstraße vom Gausekampweg aus. Dazu gibt es eine fußläufige Anbindung des Gerry-WeberSportparks über die Brücke des Laibaches. Außerdem besteht nordwestlich des Parkhauses eine Fußgängertreppe zum oberen Parkdeck sowie ein Radund Fußweg zum Laibachtal bzw. zum Gerry-Weber-Stadion. Die vorhandene Erschließungsstraße wurde beibehalten und erhielt eine Buswendeschleife sowie einen Bushaltepunkt am Bad. Der Anlieferverkehr und das Personal gelangen über die Wendeschleife zum im Norden gelegenen Wirtschaftshof. Das Personal betritt über ein Treppenhaus an der Nordseite das Gebäude. Von hier aus werden der Personalbereich im
401 AB Archiv des Badewesens 07/2014 | Bäderbau · Rückbau und Neubau
Obergeschoss und der Technikbereich im Untergeschoss erreicht. Letzterer verfügt über einen Einbringschacht mit einem hydraulischen Unterfluraufzug zum Transport von Lasten. Vom Betriebshof führt ein Außenzugang zum Vereinsbzw. Ausbildungsraum, über den auch außerhalb der regulären Betriebszeiten ein Zutritt in das Bad möglich ist. Zwei Behindertenparkplätze und Fahrradstellplätze befinden sich südlich in Eingangsnähe. Die Badegäste betreten die Eingangshalle des Gebäudes barrierefrei an der Südostecke über einen Windfang und lösen am Kassenautomaten die Eintrittstickets. Um Personalkosten einzusparen, wurde auf eine personenbesetzte Kasse verzichtet. Da der Bereich kameraüberwacht ist, kann bei evtl. auftretenden Problemen am Kassenautomat das Personal direkt aus dem Aufsichtsraum in das Foyer gelangen. Der Kassenautomat und eine der beiden Drehkreuzanlagen aus dem ursprünglichen Bad werden im Neubau weiter verwendet. Die Badegäste begeben sich entweder über das Drehkreuz in den Badebereich oder über eine zweite Drehsperre auf kurzem Weg in das Außengelände, wenn im Sommer bei schönem Wetter die Liegewiese genutzt werden kann. Der Umkleidebereich bietet drei Sammelumkleiden und einen Wechselumkleidebereich. Zwei Sammelumkleiden sind mit jeweils 28 bzw. 30 Halbschränken und 15 Vollschränken sowie einer Einzelumkleide ausgestattet. Die dritte Sammelumkleide ist als Familienumkleide ausgelegt; hier befinden sich 34 Halbschränke, eine Einzelumkleide sowie ein Wickeltisch und eine Fläche zum Ab stellen von Kinderwagen. Die Wechsel umkleiden verfügen über sechs Einzelkabinen (davon zwei als Familienumkleiden) und 40 Vollschränke, optional können zwölf weitere Schränke nachge rüstet werden. Den Gästen stehen somit insgesamt 46 Halbschränke (= 92 Einheiten) und 70 Vollschränke zzgl. drei Vollschränke für Behinderte zur Verfü-
■ Umkleiden, Stiefelgang
■ Duschraum mit Ablagen; Foto: KonTextKontor für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, Halle/ Westfalen
■ Wickelraum; Foto: KonText-Kontor für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, Halle/Westfalen
gung. Da die im vormaligen Bad be findliche Schrank- und Trennwandanlage aus Glas erst wenige Jahre alt war und sich noch in gutem Zustand be fand, wurde sie vor dem Abbruch de montiert, zwischengelagert und zu gro ßen Teilen wieder eingebaut. Einzelne Komponenten wurden ergänzt. Hierdurch konnten Investitionskosten eingespart werden.
Über den Barfußgang erreichen die Gäste den Sanitär- und Duschbereich mit jeweils sieben Duschen zzgl. einem behindertengerechten Duschplatz.
Die Badehalle In der Badehalle befinden sich drei Becken. Im Norden liegt das 25-m-Becken (WF 255 m2, WT 1,35 - 3,80 m) mit vier Schwimmbahnen und integriertem Sprungbereich mit einem 1-m-Sprungbrett und
Rückbau und Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 07/2014 402
einer 3-m-Sprungplattform. Für einen bequemen Beckeneinstieg dient zusätzlich zu den Einstiegsleitern eine Einstiegstreppe. Im Süden befinden sich das Lehrschwimmbecken (WF 100 m2), das zur multifunktionalen Nutzung mit einem Hubboden (0,00 - 1,60 m) ausgestattet wurde, und das Kinderbecken (WF 40 m2, WT 0,20 - 0,40 m) mit einer Kleinrutsche und einem Wasserspielgerät.
mittels Vakuumfilterbohrbrunnen mit Kiesfilterummantelung abgesenkt, das anfallende Wasser in den Laibach eingeleitet. Der Teilkeller ist als Weiße Wanne ausgebildet worden, ebenso das Sport- und das Lehrschwimmbecken. Die komplette Badeplatte einschließlich der Becken wurde monolithisch mit Risse begrenzender Bewehrung erstellt, d. h. ohne Fugenausbildung. Auf die klassische, rund um die Becken verlauSechs großformatige Außentüren in der fende, schadensträchtige BewegungsFassade der Badehalle schaffen eine di- fuge konnte so verzichtet werden. rekte Verbindung zur Liegewiese. Das Gebäude oberhalb der Kellerdecke Konstruktion und Materialien bzw. Erdgeschosssohle wurde in MischNachdem das Vorgängergebäude bis auf bauweise aus Stahlbeton und Mauerdie Pfahlgründung abgebrochen wor- werk errichtet. Das Dachtragwerk besteht den war, wurden 116 neue Bohrpfähle aus Holzleimbindern und einer Balkeneingebracht. Während der Erstellung des lage mit oben liegender Dämmung und Untergeschosses war eine Wasserhaltung Folieneindeckung. Die Balkenlage mit erforderlich. Hierzu wurde das Grund- der Beplankung wurde in der Werkstatt wasser bis 1 m unter Baugrubensohle vorgefertigt; hierdurch sparte man Zeit
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und Geld. Alle geschlossenen Außenwandbereiche erhielten ein Wärmedämmverbundsystem mit einem Putz in zwei verschiedenen Grüntönen. Die transparenten Fassadenteile bestehen aus AluPfosten-Riegel-Konstruktionen und Fenstern aus Leichtmetall. Ein Sonnenschutz wurde nicht vorgesehen. Als Bodenbelag im Inneren wurden anthrazitfarbene Fliesen in unterschiedlich großen Formaten gewählt. Im Kontrast hierzu stehen die hell verfliesten Becken sowie die Wand- und Deckenflächen. Zu diesen neutralen Farben wurden kleinere Flächen mit Rot-, Grünund dunklen Holztönen farblich akzentuiert. Große Abbildungen von Lindenblättern in mehreren Grüntönen stellen den Bezug zur Namensgebung des Bades her.
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Die Raumhöhe in der Badehalle beträgt, der Dachneigung entsprechend, ca. 4,40 6,80 m. Hier wurden akustisch wirksame, feuchtigkeitsresistente Deckenverkleidungen eingebaut, um die Nachhallzeiten zu begrenzen. Die dunkel lasierten Brettschichtholzbinder ragen aus der abgehängten Decke heraus und gliedern sie. Durch die kompakte Bauweise wurde ein günstiges Verhältnis von Grund- zu Außenfläche erreicht. Auch kann durch die optimale Positionierung des Gebäudes ein hohes Maß an passivem und aktivem Solarenergiegewinn erzielt werden. Die Photovoltaik-Elemente ließen sich gut auf dem geneigten Hauptdach unterbringen.
■ Sportbecken mit Sitznischen
Wärmedämmung und Technik wurden nach Maßgabe der bei der Errichtung des Gebäudes geltenden EnEV ausgeführt.
Freianlagen Der Baukörper des neuen Hallenbades und die Zufahrt befinden sich im östlichen Teil des Grundstücks, orientiert am bestehenden Parkhaus. Dadurch ist der Erhalt der vorhandenen Liegewiese mit ihren historischen Umkleidegebäuden erreicht worden. Dieser großzügige Freiraum war durch die Gestaltung der Außenanlagen zu betonen. Die Liegewiese wurde im Bereich der rückgebauten Außenbecken erweitert, sodass der Blick von der Schwimmhalle über die Wiese bis hin zum Laibach reicht. Zur bestehenden Bebauung im Osten erfolg te durch die Bepflanzung eine klare räumliche Trennung und Abgrenzung der Lie gewiese. Ergänzende Angebote wie ein Kinderspielbereich oder Beachvolleyballfelder erhöhen deren Attraktivität. Vom Hallenbadgebäude im Südosten führt ein unmittelbar an das Gebäude angrenzender gepflasterter Umgang im Süden und Westen zu diesem Kinderspielbereich im Nordwesten. Dieser Umgang kann auch als Aufstellfläche für Liegestühle genutzt werden.
■ Lichtdurchflutete Schwimmhalle
Am Übergang zwischen Gebäudeumgang und Liegewiese entstanden punktuell Pflanzflächen und Liegedecks, die den Übertritt vom Bad zur Liegewiese markieren und als Aufenthaltsbereiche genutzt werden. Dadurch wird der Charakter eines „Gartenhallenbades” unterstrichen. Der vorhandene Baumbestand im Norden, Süden und Westen wurde in die Bepflanzungsplanung einbezogen. Auf der Liegewiese sind die vorhandenen Baumgruppen durch gezielt gepflanzte, lockere Baum- und Strauchgruppen er gänzt worden. Nördlich des Sandspielplatzes dient eine Hecke als Sicht- und Windschutz.
Technik Jörg Steinweg, Wolff + Partner GmbH, Bremen Bei der Planung der technischen Anlagen wurden besondere Anforderungen an ökonomische und ökologische Belange gestellt. Um diese Ziele zu erreichen, waren umfangreiche Energie- und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen uner lässlich, die in das technische Konzept einflossen. Sanitärtechnik Die Warmwasserbereitung erfolgt durch Frischwasserstationen, die nach dem Sys-
Rückbau und Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 07/2014 404
tem eines Durchlauferhitzers funktionieren. Bzgl. der Wasserhygiene (Stichwort: Legionellen) haben diese Systeme den Vorteil, dass nur eine geringe Warmwassermenge bevorratet wird. Die Frischwasserstationen sind komplett mit in tegrierter Regelung und Zirkulationspumpe ausgeführt. Die Wärmespeicherung erfolgt auf der Heizungsseite mittels Heizwasserpufferspeicher. Es gibt drei Stationen für die öffentlichen Duschen und die Personalduschen. Das gesamte Trinkwassernetz wird mit 65 °C beaufschlagt, sodass die Zirkulation gemäß DVGW W551 mit mind. 55 °C zum Wärmetauscher zurückgeführt wird. Zur Verhinderung des Legionellen-Aufkommens sind die Trinkwasserinstallationen als durchgeschleiftes System mit dem Ziel installiert, nicht durchströmte Leitungsenden zu vermeiden. Alle Sanitärarmaturen sind über einen KNX-Bus mit einer zentralen Steuerungseinheit verbunden, durch die eine automatische Hygienespülung des Warmund Kaltwassernetzes ermöglicht wird. Die Duschen sind als geflieste Duschstände mit einer gemeinsamen Bodenablaufrinne aus Edelstahl ausgeführt. Die Duscharmaturen wurden einzeln thermostatisch abgesichert; die Duschtemperatur ist vom Badegast frei wählbar. Neben einem barrierefreien Duschund Umkleidebereich ist in den öffentlichen Duschbereichen jeweils eine Dusche mit Sitzmöglichkeit und Handbrause ausgestattet, um auch hier einen erhöhten Komfort anzubieten.
■ Sprunganlage
■ Kinderbecken mit Kleinrutsche
stalliert, in denen Warm- und KaltwasFür die Badreinigung sind an bestimm- serzapfstellen sowie Elektroanschlüsse ten Reinigungsschwerpunkten abschließ - vorgehalten werden. bare Unterputzkästen aus Edelstahl in -
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Heizungstechnik Die Wärmeerzeugung für das neue Lindenbad erfolgt durch ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer Leistung von
405 AB Archiv des Badewesens 07/2014 | Bäderbau · Rückbau und Neubau
elektrisch/thermisch 70/114 kW sowie durch einen Brennwertkessel. Als Brennstoff wird Erdgas eingesetzt. Die Auslegung des BHKW erfolgte nach dem EEWärmeG derart, dass die vom BHKW erzeugte Wärmemenge mind. 50 % der Jahresheizlast des Hallenbades abdeckt. Die Gesamt-Nennwärmeleistung beträgt ca. 600 kW. Für die Abgasableitung des Kessels und des BHKWs wurden zwei Edelstahlschornsteine an der Außenwand der Heizzentrale angebaut und über Dach geführt. Die Wärmespeicherung für Lastspitzen erfolgt auf der Heizungsseite in einem Pufferspeicher mit ca. 6000 l Inhalt. Der Pufferspeicher erfüllt drei Funktionen, und zwar die Funktion der hydraulischen Weiche zur Entkopplung der Erzeuger von den Verbrauchern, des Weiteren die kurzzeitige Wärmespeicherung zugunsten des BHKWs (ca. 30 min), um ein zu häufiges Takten zu vermeiden, sowie die Zurverfügungstellung der erforderlichen Leistungsspitze für den Duschbetrieb. Zur Erwärmung des Beckenwassers wurden Plattentauscher aus Edelstahl eingesetzt, für das Sportbecken mit 210 kW, für das Lehrschwimmbecken mit 120 kW und für das Kinderbecken mit 45 kW. Insgesamt sind in dem Bad elf Regelgruppen installiert, und zwar für statische Heizflächen, die Fußbodenheizung, die Wärmebänke, drei Wärmetauscher für die Badebecken sowie fünf Lufterhitzer. Zur höheren Ausnutzung der Brennwerttechnik wurden die Verbraucher mit kalten Rückläufen (Beckenwassererwärmung, Fußbodenheizung und Wärmebänke) direkt an einen separaten Rücklaufanschluss des Kessels geführt.
Luftaufbereitungsanlagen
°C
Luftmenge m3/h
Anlage 1: Sportbad 1.1 Sportbecken
30
13 400
Gesamt
13 400
Anlage 2: Lehrschwimmbecken, Kinderbecken 2.1 Lehrschwimmbecken, Kinderbecken
32
Gesamt
15 650 15 650
Anlage 3: Umkleide, Duschen, Eingangshalle 3.1 Umkleiden
26
3 500
3.2
Eingangshalle
22
2 700
3.3
Duschen
28
4 500
Gesamt Summe Anlagen 1 - 3
raturzonen und den Funktionsbereichen installiert (siehe oben stehende Tabelle). Die Gesamtluftmenge für das Gebäude beträgt 39 750 m3/h. Zwei Lüftungsgeräte aus dem Bestand konnten in das neue Konzept integriert werden. Alle Geräte sind für einen energieoptimierten Betrieb mit Frequenzumformern ausgestattet. Für die einzelnen Temperatur- und Funktionszonen wurden va riable Luftvolumenstromregler und Lufterhitzer vorgesehen.
Betriebsweise der Anlagen In Bereichen mit hohem Feuchteanfall (Bad, Duschen etc.) wird die erforderliche Luftmenge über die Abluftfeuchte geregelt. Die übrigen Bereiche werden über die Betriebszeiten in Volllast, Teillast und „Aus“ betrieben. Des Weiteren erfolgt die Luftmengenregelung in diesen Bereichen über Luftqualitätsfühler. In der Schwimmhalle übernehmen die Das Gebäude wird überwiegend über Lüftungsanlagen die erforderlichen Trans die Lüftungsanlagen beheizt. Alle erd- missionsverluste des Gebäudes. berührten Barfußbereiche erhielten eine Fußbodenheizung. Bei Ansprechen der Brandmeldeanlage werden die Lüftungsgeräte ausgeschaltet Lüftungstechnik und die Volumenstromregler geschlos Die Lüftungsanlagen wurden gemäß sen, um eine Rauchausbreitung durch DIN EN 13 779, VDI 2089 und VDI 6022 die Lüftungskanäle zu vermeiden. ausgelegt. Es sind drei Luftaufbereitungsanlagen entsprechend der Tempe-
10 700 39 750
Elektrotechnik Im gesamten Gebäude ist für die Steuerung der Beleuchtungsausrüstung sowie die Erfassung und Meldung von Störungen eine Gebäudesystemtechnik (KNX/EIB) installiert. Mittels dieser Technik wird eine Flexibilität der Elektroinstallation erreicht, sodass spätere Nutzungsänderungen oder das Ändern einzelner Schaltgruppen ohne zusätzlichen Verkabelungsaufwand möglich sind. Von einem zentralen Beleuchtungstableau im Schwimmmeisterraum sind alle Leuchten in Gruppen schaltbar. Weiterhin gibt es Präsenzmelder für WC- und Wickelräume sowie Flure und Treppenhäuser. Im Eingangsbereich wurde eine Videoüberwachungsanlage installiert, um den Eingangsbereich vom Schwimmmeisterraum aus überwachen zu können. Das gesamte Gebäude ist über eine Einbruchmeldeanlage mit Bewegungsmeldern, Riegelschaltkontakten und Telefonwahlgerät zur Aufschaltung auf einen externen Wachdienst gesichert. Photovoltaik-Anlage Auf dem nach Süden ausgerichteten Pultdach mit 5° Dachneigung wurde ein Photovoltaik-System aufgebracht. Auf Aluminium-Gestellen befinden sich die monokristallinen Module im Winkel von 20° zur Dachoberfläche. Unter Berücksichtigung einer möglichst geringen Verschattung wurden 20 Reihen mit je 18 Mo-
Rückbau und Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 07/2014 406
Die Becken wurden auf zwei Aufbereitungskreisläufe bzw. Filteranlagen aufgeteilt, als Filtersystem offene Unterdrucksaugfilter als Mehrschichtfilter gewählt. Diese Bauart benötigt gegenüber den klassischen Druckfiltern eine geringere Höhe im Aufstellraum, sodass im Untergeschoss eine lichte Höhe von lediglich 2,75 m ausreichte. Schlammwasseraufbereitung Das anfallende Schlammwasser wird in einem Behälter aufgefangen. Nach einer Beruhigungszeit zur Sedimentation wird über einen Klarwasserabzug das Schlammwasser entnommen und über die im Bestand vorhandene Spülwasseraufbereitung zu Füllwasser aufbereitet. ■ Blick vom Aufsichtsraum zum Lehrschwimmbecken Die Ableitung des Spülwassers der Membranfiltrationsanlage erfolgt zum Kadulen hintereinander aufgestellt. Alle fügt zusätzlich über ein kleines einfa- nal. 360 Module mit je 190 Wp ergeben eine ches Display (Touchpanel) zur KontrolGesamtleistung von 70,2 kWp. Über le und ggf. Veränderung der Soll- und Im alten Bad war bereits eine Schlammvier Wechselrichter mit einer Leistung Ist-Werte vor Ort. wasseraufbereitung mit Membranfiltravon je 17 kW wird der durch die Modution vorhanden. Da sich die Anlage noch le erzeugte Gleichstrom in Wechsel- Schwimm- und in einem guten und funktionsfähigen strom umgewandelt. Badebeckenwasseraufbereitung Zustand befand, ist nach einer techniDas Sport- und das Lehrschwimmbecken schen Überholung bei regelmäßiger WarRegelungstechnik verfügen über eine umlaufende Über- tung noch eine wirtschaftliche RestAls Regelungstechnik wurde ein spei- laufrinne mit hoch liegendem Wasser- laufzeit von mehr als zehn Jahren zu cherprogrammierbares Steuersystem mit spiegel („Finnische Rinne“) und eine ho- erwarten. Aufgrund des mit 2,0 mg/l zu einer ganzheitlichen Gebäudeleittechnik rizontale Reinwassereinströmung (Sys- hohen TOC-Gehaltes des als Füllwasser installiert. Anhand weniger Übersichts- tem Strahlenturbulenz). Im Springerbe- zur Verfügung stehenden Frischwassers bilder kann der Betreiber mit geringem reich und im Lehrschwimmbecken er- wurde eine Voraufbereitung des FüllZeitaufwand die komplexen technischen folgt die Einströmung auf zwei Ebenen. wassers empfohlen. Anderenfalls hätte Anlagen überwachen. Über die Gebäu- Das Lehrschwimmbecken ist mit einem man mit hohen Werten an gebundenem deleittechnik erfolgt auch die Lichtsteue- höhenverstellbaren Zwischenboden aus- Chlor im Kreislaufwasser zu rechnen rung des Bades. Des Weiteren kann gerüstet, mit dem sich, je nach Bedarf, gehabt, die entsprechende Zusatzmaß– auch von externer Stelle – auf sämt- Wassertiefen zwischen 0,00 und 1,60 m nahmen, wie Pulveraktivkohle, Aktivliche Betriebsdaten zugegriffen werden. einstellen lassen. Außerhalb der Betriebs- kohlefilter oder UV-Anlage, erforderDie Abfrage und Verstellung ist Pass - zeiten kann der Boden bis 3 cm über die lich gemacht hätten. Nach einer Unterwort-geschützt. Es erfolgt eine direkte Wasseroberfläche gefahren werden und suchung zur Wirtschaftlichkeit konnte Weiterschaltung von Störmeldungen und dient so als Beckenabdeckung, wodurch festgestellt werden, dass durch die dopVerbrauchswerten auf die Leitwarte des sich Verdunstung und Wärmeverluste pelte Nutzung der Aufbereitungsanlage Badbetreibers. Neben den Daten der Hei- reduzieren. mit Schlammwasseraufbereitung und zungs- und Lüftungsschaltschränke sind Füllwasservoraufbereitung die Weiterauch die Daten der Schwimmbadtech- Das Kinderbecken steht auf der Keller- nutzung sinnvoll war. Aus diesem Grund nik mittels Profibus-Anbindung in die decke und hat eine flache, offene Wies- wurde die SchlammwasseraufbereitungsGebäudeleittechnik integriert. Die Rege- badener Rinne. Die Reinwassereinströ- anlage vom Hersteller demontiert, im lung der Lüftungsgeräte der Schwimm- mung erfolgt über Bodeneinläufe. Außer- Werk generalüberholt und dann im neuhalle wurde aus dem Bestand übernom- halb der Betriebszeit wird das Kinderbe- en Bad wieder aufgebaut. men und auf die zentrale Leittechnik cken in den Schwallwasserbehälter entaufgeschaltet. Jeder Schaltschrank ver- leert, um Energie und Wärme zu sparen.
407 AB Archiv des Badewesens 07/2014 | Bäderbau · Rückbau und Neubau
Schwallwasserbehälter der beiden Aufbereitungskreisläufe. Desinfektion, Mess- und Regeltechnik Im Zuge der Planung wurde anstelle der zunächst vorgesehenen Desinfektion durch Chlorgas Trockenchlor (Calciumhypochlorit) vorgesehen. Die geringeren Betriebskosten und die Sicherheit der Anlage sprachen für eine Umstellung. Die pH-Korrektur erfolgt zum ei nen über Marmorreaktionsbehälter und zum anderen mit Membrandosierpumpen, die Flockungsmitteldosierung je Filtergruppe volumenstromabhängig. Die Mess- und Regeltechnik wurde dezentral angeordnet, über ein Bussystem zentral zusammenführt und visualisiert. Für die Speicherung des von der Anla- nem Nutzvolumen von 30 m3 aufge- Die Flockung wird volumenstromabhänge erzeugten Reinwassers wurde ein stellt. Aus diesem Behälter erfolgt die gig dosiert und mittels der Partikelzähkellergeschweißter PE-Behälter mit ei- Nachspeisung von Frischwasser in die lung so eingestellt, dass eine optimale ■ Kinderspielplatz, historische Umkleiden; Foto: KonText-Kontor für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, Halle/ Westfalen
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Rückbau und Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 07/2014 408
Filtrationsleistung gegeben ist. Die Funktion der Flockungsfiltration wird jährlich überprüft. Liegen die Wasserwerte im Normbereich der DIN 19 643 und sind die Becken unbelastet (außerhalb der Betriebszeit), kann der Volumenstrom reduziert werden. Deshalb sind jeder Filter und jedes Becken mit einem magnetischinduktiven Vollstrom-VolumenstromMessgerät und jede Pumpe mit Frequenzumrichtern ausgerüstet. Die Volumenströme der Filter sowie die Dosierund Verbrauchsmengen werden in einer Verfahrensvisualisierung dargestellt, sodass die Einstellungen und die Verfahrensführung je nach Notwendigkeit optimiert werden können.
Fazit Die „Geschichte“ dieses Bades zeigt, auf welche Weise sich eine Kleinstadt den „Luxus“ eines öffentlichen Bades erhalten kann. In nur zwei Gebäudeteilen wurden alle Funktionen auf minimalem Raum untergebracht. Durch die Verringerung der Wasserflächen und des Raumprogramms gelang es, die Betriebskosten des Bades erheblich zu senken. Trotz des eng bemessenen Budgets wurde ein Bad geschaffen, das dem geforderten Bedarf entspricht und in dem sich die Badegäste wohlfühlen können. WJR
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Projektdaten Projekt Neubau Lindenbad in Halle (Westfalen) Gausekampweg 4, 33790 Halle Projektbeteiligte Bauherr T.W.O. Technische Werke Osning GmbH Gartnischer Weg 127, 33790 Halle (Westfalen) Projektsteuerer agn Niederberghaus & Partner GmbH Groner Allee 100, 49479 Ibbenbüren Architekt Geising + Böker Generalplaner GmbH Schulterblatt 58, 20357 Hamburg Freianlagen Wiebold Landschaftsarchitektur Ziegelstraße 26, 49074 Osnabrück HLSE-Technik (ARGE) Wolff + Partner GmbH Beratende Ingenieure VBI Haferwende 18, 28357 Bremen Ing.-Büro Wilfried Heise Ingenieurbüro für Elektrotechnik Westerwieke 181, 26802 Moormerland Badewassertechnik Ingenieurbüro für Wassertechnik GmbH Nenndorfer Straße 3, 30952 Ronnenberg Tragwerksplanung Lindschulte Ingenieure + Architekten Seilerbahn 7, 48529 Nordhorn Bodengutachter Erdbaulabor Schemm Ingenieurbüro Hesselteicher Straße 71, 33829 Borgholzhausen
Kenndaten Bauzeit/Bauablauf Projektzeitraum 11/2011- 03/2014 Beauftragung 11/2011 (VOF-Verfahren) Abbruch 07/2012 - 08/2012 Bauzeit 09/2012 - 02/2014 Eröffnung 03/2014 Baukosten Gesamtbaukosten (KG 200 - 700, netto)
6 500 000 €
Flächen und Rauminhalte Bruttogrundfläche ca. 2 500 m2 Bruttorauminhalt ca. 14 000 m3 Nettogrundfläche ca. 2 200 m2 Wasserflächen Sportbecken WT 1,35 - 3,80 m Lehrschwimmbecken WT 0,00 – 1,60 m Kinderbecken WT 0,20 – 0,40 m Öffnungszeiten Mo. und Di. Mi., Do. und Fr. Sa. und So.
255 m2 100 m2 40 m2
Schulen und Vereine 06.00 - 20.00 Uhr 08.00 - 19.00 Uhr
Eintrittspreise Frühschwimmer (06.00 – 08.00 Uhr) Erwachsene 10er-Karte Kinder und Jugendliche (4 -18 Jahre) 10er-Karte (Kinder unter 4 Jahren frei)
2,50 € 3,50 € 30,00 € 2,00 € 15,00 €
Bäderdefizit – Wege aus der „Vergeblichkeitsfalle” M ö g l i c h k e i t e n d e r Ve r b e s s e r u n g d e r W i r t s c h a f t l i c h k e i t a m B e i s p i e l e i n e s k l e i n e n H a l l e n b a d e s
Jörg Rainer Suchanka, Leiter der Zentralen Bäderberatungsstelle der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen GmbH, Essen
Ein Schwimmbad ist ein technischer Betrieb, in dem Dienstleistungen erbracht werden. Das technische Produkt, das in diesem Betrieb hergestellt wird, ist sauberes Wasser. Das Dienstleis tungsprodukt ist die Ermöglichung des Schwimmsports. Technik und Dienstleistung bedingen Prozesse. Prozesse erfordern Ressourcen. Das Verhältnis von Produktergebnis und Ressourcenverbrauch beschreibt die Prozesseffizienz. Die Prozesseffizienz ist folglich abhängig von Kosten, aber auch von Umsätzen. Kosten kann man bemessen und im operativen Geschäft meist auch vergleichsweise einfach reduzieren. Um sätze kann man ebenso bemessen, und meist ergeben sich diesbezüglich noch Verbesserungspotenziale. Aussagen wie „Wir kennen unsere Zahlen“ – „Kostet halt alles Geld“ – „Da kann man eh nichts daran machen“ hört man oft das eine oder andere Verbandsmitglied sagen, wenn das Zahlenwerk eines Bä derbetriebes thematisiert wird. Nur soviel: Machen kann man immer etwas. Anhand eines einfachen Beispiels aus der Praxis – ein kleines kommunales Hallenbad mit 25-m-Mehr zweckbecken, Lehrschwimmbecken, Kleinkindbecken und Saunabereich –
soll exemplarisch verdeutlicht werden, zig geführt werden, wenn es mal wiewo man ansetzen kann. der – je nach „Parteien-Farbe“ – um das Pro und Contra eines jeweiligen BäderZunächst muss man sich einen Überblick betriebes geht. Für betriebswirtschaftliüber das bestehende Zahlenwerk des je- che Optimierungsbestrebungen können weiligen Bäderbetriebes verschaffen. sie aber allenfalls nur als Signalmarke betrachtet werden: Lassen wir es so, wie Sind die Zahlen aus den vorhandenen es ist, oder müssen wir was tun? Buchhaltungssystemen „herausgezogen“ und auf Plausibilität geprüft worden, Letzteres ist dringlich geboten, wenn die können Kennwerte für ein jeweiliges Bad zuvor genannten Kennwerte eines Bägebildet werden, die im Mittelwert-Ver- derbetriebes im Vergleich zu anderen Bägleich mit Bädern aus dem Überörtlichen dern deutlich weniger günstig ausfallen. Betriebsvergleich Bäderbetriebe (ÜÖBV) Spätestens dann ist eine Detailanalyse der Deutschen Gesellschaft für das Ba- vorzunehmen. dewesen e. V. (DGfdB), Essen, die dem zu betrachtenden Bad sehr ähnlich sind, Für das Beispielbad hat sich im Folgendargestellt werden. Dabei sind die Ver- den herausgestellt, dass die Besuchsgleichsbäder so auszuwählen, dass sie zahlen und die Umsatzerlöse gering wahinsichtlich angebotener Wasserfläche, ren, dass die Umsätze je Besuch gesteiBeckenanzahl und Kubatur des Raumes, gert werden mussten (vgl. Besucherstrukaber auch hinsichtlich des Angebotspro- tur und Besuchsumsatz), dass das Bad fils dem entsprechenden Bad weitestge- u. a. zu hohe Energie- und Wasserkosten hend entsprechen. hatte und dass die Personalkosten gesenkt werden konnten. Also eine BauKennwerte Betriebsergebnis, stelle, an der schon ewig nicht mehr Betriebskostendeckungsgrad und gearbeitet wurde – man musste etwas Zuschuss je Besuch sinnvoll? tun. Die Kennwerte Betriebsergebnis, Be triebskostendeckungsgrad und Zuschuss Und das geht so: Man betrachtet das je Besuch mögen in politischen Diskus- operative Geschäft im Detail und sucht sionen sinnvoll sein, wie sie nicht sel- nach Optimierungsmöglichkeiten. Anten in Stadt- oder Gemeinderäten hit- geführt werden einige Rechenbeispiele mit konkreten Zahlen (gerundet):
Bäderbetrieb
409 AB Archiv des Badewesens 07/2014 | Bäderbetrieb · Betriebswirtschaft
Betriebswirtschaft · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 07/2014 410
Infokasten Überörtlicher Betriebsvergleich Bäderbetriebe Der Überörtliche Betriebsvergleich Bäderbetriebe (ÜÖBV), der vom Ausschuss Bäderbetrieb der DGfdB entwickelt wurde, wird seit nunmehr 40 Jahren durchgeführt. Die jahrzehntelange Erfahrung zeigt, dass die errechneten Mittelwerte des ÜÖBV als Orientierung für einen Vergleich mit dem zu betrachtenden Bad sehr nützlich sind. Im Mittelwert-Vergleich, der kein Benchmarking im Sinne eines Vergleichs mit dem Besten darstellt, lassen sich bzgl. der Wirtschaftlichkeit des Bades Abweichungen im Positiven wie im Negativen aufzeigen und im Kontext der vorgefundenen betrieblichen Gegebenheiten bewerten. Das heißt konkret: Weichen die Zahlen des zu bewertenden Bäderbetriebes sehr stark von den Mittelwerten des ÜÖBV ab, ist ein tiefergehender Blick in das operative Geschäft vorzunehmen.
Besucherstruktur und Besuchsumsatz Im betrachteten Betriebsjahr X wurde das Beispiel-Hallenbad rund 65 200 Mal besucht. Die vergleichbaren Bäder des ÜÖBV wurden durchschnittlich 85 000 Mal besucht. Das Beispiel-Hallenbad zählte damit knapp 20 000 Besuche pro Jahr weniger als die ÜÖBV-Vergleichsbäder. Auch im Betriebsjahr davor waren die Besuchzahlen ähnlich niedrig – sie la gen bei rund 64 500 Besuchen jährlich.
den müssen, Reinigungs- und Serviceleistungen angepasst werden sollen, zu entscheiden ist, ob man einen Kassenautomat installiert oder eine personell besetzte Kasse anbietet oder wenn im Zuge von Marketing-Maßnahmen Angebote (Kurse) und/oder Öffnungszeiten optimiert werden sollen. Es besuchten das Beispiel-Hallenbad im Betriebsjahr X: 33 300 „klassische Badegäste“ 33 300 „klassische Badegäste“ – bei 277 öffentlichen Öffnungstagen (montags war das Beispiel-Bad nur für Schulen und Vereine geöffnet): Das entsprach durchschnittlich rund 120 klassischen Besuchen pro Tag. Dabei zeigte sich, dass das Bad zu den öffentlichen Öffnungszeiten überwiegend von Erwachsenen besucht wurde. Insbesondere in manchen Wintermonaten konnte eine Besuchsverteilung von 70 % Erwachsenen zu 30 % Jugendlichen/Kindern vorliegen. Im Gesamtjahresdurchschnitt lag eine Besuchsverteilung von 60 % Erwachsenen zu 40 % Jugendlichen/Kindern vor. Ein erster Hinweis auf die Nutzerschaft bzw. Zielgruppe: Das Bad wurde eher von sportlich-ambitionierten Gästen (meist Erwachsenen) als von Freizeit- und Spaßorientierten Kindern und Jugendlichen besucht. Rein rechnerisch waren die 33 300 Besuche auf 19 980 Erwachsenen- und 13 320 Jugendlichen-Besuche zu verteilen. Man erzielte hier insgesamt 73 300 € Umsatz pro Jahr – der durchschnittliche Besuchsumsatz der „klassischen“ Badegäste lag folglich bei 2,20 €.
Da war es gut zu wissen: Wer sind die Vor dem Hintergrund, dass das Eintritts„Besuche“ – und welchen (durchschnitt- entgelt für Vollzahler (Schwimmer) bei lichen) Umsatz bringen sie? 3,50 € lag und sich die Nutzerschaft ganz überwiegend aus Erwachsenen zuDas Beispiel-Hallenbad, so ergab die Aus - sammensetzte, war offensichtlich, dass wertung der Besuchsstatistik, hatte eine man in diesem Bad recht kräftig rabatgeringe tägliche Fluktuation von Bade- tierte. Durch eine Vergleichsberechnung und auch von Saunagästen. Der Bade - (siehe Tabelle 1), die den denkbaren Umbetrieb hatte also einen eher extensiven satz ohne Rabattierung darstellte, zeigCharakter. Diese Erkenntnis ist wichtig, te sich eine Umsatzdifferenz von deutwenn z. B. Aufsichtskräfte eingeteilt wer - lich über 23 000 € pro Jahr – es lag in
der genannten Gruppe also eine Rabattspanne (Abweichung Umsätze fiktiv zu Umsätze real) von rund 24 % vor. Ohne Rabattierung könnten rechnerisch durchschnittlich 2,90 € pro Besuch erzielt werden. Nun hat das Rabattieren von Eintrittsentgelten sicherlich im Rahmen der Daseinsvorsorge einen sozial-politischen Stellenwert – wobei man sich bei ohnehin vergleichsweise niedrigen Eintritts entgelten für einen Schwimmbadbesuch fragen muss, warum also ein Angebot für 3,50 € (Erwachsene) bzw. 2,00 € (im Beispiel für Jugendliche/Kinder), bei dem man Spaß, Sport, Spiel und körperliche Pflege, wenn man will, den ganzen Tag haben kann, überhaupt noch rabattiert werden muss – aber muss die Rabattspanne gleich so stark sein? Dazu unten mehr. 14 500 Schulkinder 14 500 Schulkinder – bei rund 40 Wochen (Ferienzeiten sind abgezogen), an denen das Schulschwimmen möglich ist, entspricht das im Mittelwert etwa 363 Schüler pro Betriebswoche oder rund 73 Schüler pro Tag, weil das Schulschwimmen nur von Montag bis Freitag stattfindet. Im vorliegenden Beispiel war erfahrungsgemäß anzunehmen, dass die Anzahl der täglichen Schulschwimmer meist nicht über den doppelten Tages-Mittelwert hinausgehen würde. Es gab folglich Tage, an denen um die 140 bis 150 Schüler am Tag das Bad besuchten, und Tage, an denen sehr wenige oder gar keine Schüler schwammen. Oder anders betrachtet: Bei durchschnittlich 1080 Schulschwimmstunden pro Jahr zu je 60 min (40 Kalenderwochen x 27 Schulschwimmstunden/Woche) laut Belegungsplan kamen rechnerisch im Schnitt 13 - 14 Schüler pro Stunde ins BeispielHallenbad schwimmen. Die Schulschwimmklassen mögen zwar alle 30 bis 45 min die Umkleiden aufgesucht oder verlassen haben – die Fluktuation war vergleichsweise rege –, aber hinsichtlich der Anzahl der wechseln-
411 AB Archiv des Badewesens 07/2014 | Bäderbetrieb · Betriebswirtschaft
tatsächlich
Referenz
Badbelegung
Besuche
Umsätze in €
Durchschnittsumsätze in €/ Besuch
fiktive Umsätze in € (ohne Rabattierung)
Differenz Umsatz real zu fiktiv
entsprechende Rabattspanne
entsprechende fiktive Durchschnittsumsätze in €/Besuch
Badebetrieb „klassisch” (Verteilung Erwachsene 60 %/Jugendliche 40 %)
33.300
73.300
2,20
96.570
23.270
24,1 %
2,90
Schulen
14.500
14.500
1,00
29.000
14.500
50,0 %
2,00
Vereine
12.400
18.600
1,50
24.800
6.200
25,0 %
2,00
Sauna
5.000
33.700
6,74
35.000
1.300
3,7 %
7,00
■ Tabelle 1: Umsatzkennzahlen
den Schulklassen bzw. der Schüler war das Schulschwimmen eher extensiv. Das wirkte sich auch auf die mit dem Schulschwimmen verbundenen entsprechenden Arbeitsprozesse, wie z. B. Reinigung der Umkleiden, aus: Die Reinigungsintervalle bei der Unterhaltsreinigung von einer Reinigung der Umkleiden zur nächsten Reinigung mögen vielleicht 30 min umfassen – der Bedarf an häufigen Reinigungsleistungen (sofern man auf forciert hohem Reinigungsstandard wert legt) ist wohl häufiger gegeben. Der Reinigungsaufwand hingegen ist geringer (wenige Schüler machen im Regelfall weniger Dreck). Beim Schulschwimmen wurde ein durchschnittlicher Besuchsumsatz von nur einem 1,00 € erzielt bzw. umgelegt (Badbetreiber und Schulträger waren identisch). Die Rabattspanne lag bei 50 %.
Erfahrungsgemäß ist die mittlere Verweildauer von Vereinsschwimmern doppelt so lang wie die von Schulschwimmern. Das bedeutet, dass beim Vereinsschwimmen ein Hallenbad mitunter voll mit Menschen sein wird, die Fluktuation ist geringer und damit auch die Häufigkeit der Reinigungsleistungen bzw. der Bedarf an Reinigungsleistungen in den Umkleiden. Bei Beendigung des Vereinsschwimmens mag der Reinigungsaufwand allerdings vergleichsweise höher sein – viele Vereinsschwimmer verlassen innerhalb eines engen Zeitfensters gleichzeitig das Bad. Doch auch hier darf erfahrungsgemäß angenommen werden, dass die zu erwartenden Verschmutzungen durchaus in einem moderaten Rahmen bleiben werden. Oftmals wird erst morgens am Tag nach dem Vereinsschwimmen gereinigt. Die Rabattspanne lag hier bei 25 % – es wurde ein Be12 400 Vereinsschwimmer suchsumsatz von1,50 € erzielt; immerhin 12 400 Vereinsschwimmer – die Besuchs- 50 ct mehr als beim Schulschwimmen. zahlen der Vereinsschwimmer waren nur um etwas mehr als 2000 Besuche pro 5000 Saunagäste Jahr geringer als die beim Schulschwim- 5000 Saunagäste – die Sauna war re men. Allerdings verteilten sich die Ver- gulär während der Schließungsphase einsschwimmerbesuche auf deutlich we - (Revision) geöffnet. Somit waren die niger Vereinsschwimmstunden pro Jahr. 5000 Saunagäste auf 50 Betriebswochen Auch beim Vereinsschwimmen waren pro Jahr (Dienstag bis Sonntag) zu verFerien- und Schließungszeiten sowie teilen. Das entspricht im Durchschnitt Wochenenden usw. einzurechnen. Es er - 100 Saunagäste pro Betriebswoche bzw. gaben sich laut Belegungsplan regulär 17 Saunagäste pro Tag. Das Saunagast 610 Vereinsschwimmstunden (40 Kalen - aufkommen mag nicht intensiv sein, derwochen x 15,25 Vereinsschwimmstun- doch es ist relativ kontinuierlich. Von den/Woche). Im Schnitt war mit 20 Ver- den tatsächlichen Umsätzen, welche die einsschwimmerbesuchen pro Stunde zu Gäste erbrachten („klassische“ Badegäste rechnen. und Saunagäste), waren fast 8 % Saunagäste – und diese erbrachten 24 %
der tatsächlichen Gesamtumsätze. Insofern brachte eine kleine Gruppe von Gästen, die kaum Arbeit macht und auf die man sich hinsichtlich der Besuchskontinuität verlassen konnte, den größten Anteil an den Umsätzen. Der durchschnittliche Umsatz pro Saunabesuch lag bei 6,74 € – und das bei einem Vollzahler-Entgelt von 7,00 €. Die Rabattspanne lag bei knapp unter 4 %. Anzeige
Betriebswirtschaft · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 07/2014 412
Offensichtlich lohnte es sich für die meisten Saunagäste nicht, Rabatte über den Kauf von Mehrfachkarten in Anspruch zu nehmen. Warum auch: Das Saunaeintrittsentgelt war geradezu „unverschämt“ preisgünstig. Hier zeigte sich, dass Op timierungen der Eintrittsentgeltstruktur und durch Marketing-Maßnahmen zu erzielende Steigerung der Besuchszahlen hinsichtlich der Umsätze größte Hebelwirkung haben können. Dazu an anderer Stelle mehr. Ferner ist an dieser Stelle ergänzend hinzuzufügen, dass die Schwimmhalle des Beispiel-Hallenbades an 277 Tagen des Jahres geöffnet hatte; die Sauna war an 300 Tagen geöffnet, also 23 Tage mehr als die Schwimmhalle. Die vergleichbaren Bäder hatten durchschnittlich allerdings 291 Tage geöffnet. Insofern waren die durchschnittlich 20 000 Mehrbesuche der Vergleichsbäder zwar zu re-
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lativieren, aber dennoch war festzuhalderte und bezahlten den Jugendliten, dass das Beispiel-Hallenbad insgechentarif. Hier war die Grenze samt deutlich unterdurchschnittlich häuauf 70 % zu erhöhen. fig besucht wurde. Da verwunderte es ■ Die Rabattierung beim Kauf einer auch nicht, dass das Beispiel-Hallenbad „Zwanziger-Karte“ betrug gegenim Vergleich zu den ausgewählten Bäüber dem Einzelentgelt im Jugenddern des ÜÖBV ebenfalls unterdurchlichentarif 25 % und die Rabattieschnittliche Gesamtumsätze zu verzeichrung beim Kauf einer „Zwanzigernen hatte. Es lag um etwas mehr als Karte“ im Erwachsenentarif sogar 50 000 € unter dem Durchschnitt des rund 29 %. Hier war zunächst für ÜÖBV-Vergleichs. beide Tarifarten eine Rabattierung in gleicher Höhe vorzunehmen. Das war allerdings nicht nur in zu we Ferner galt es zu überlegen, ob das nigen Besuchen begründet, sondern – so Angebot von „Fünfer-Karten“ beiwurde oben bereits angerissen – auch behalten werden sollte. Die Rabatdie Entgeltstruktur wies Verbesserungstierung im Jugendlichentarif war bei einer „Fünfer-Karte“ genauso potenzial auf. Die Vergleichsbäder erhoch wie bei einer „Zwanzigerzielten pro Besuch im Durchschnitt 2,45 € Karte“ – bei einer „Fünfer-Karte“ (alle Nutzergruppen). Beim Beispielbad lag man deutlich darunter. Hier wurden im Erwachsenentarif betrug die durchschnittlich nur 2,15 € je Besuch erRabattierung gegenüber dem Einzielt. Es lohnte sich ein genauerer Blick auf zeleintrittsentgelt allerdings nur knapp 14 %. War im Erwachsenendie Entgeltordnung des Beispiel-Bades: tarif eine Steigerung des Rabatts je nach Wahl einer „Fünfer-Karte“ Das Nutzungsentgelt (Einzeleintrittsentgelt, Vollzahler) für eine vergleichbare oder „Zwanziger-Karte“ zu erkenSaunaanlage wie im Beispielbad lag im nen, so fehlte diese Steigerung im bundesweiten Vergleich bei durchschnitt Jugendlichentarif gänzlich. Es stelllich 9,00 - 13,00 €. Im Beispielbad wollte also für den jugendlichen Badete man nur 7,00 € pro Saunabesuch hagast keinen Vorteil dar, wenn er ben. Für Jugendliche (4 - 18 Jahre) war eine „Zwanziger-Karte“ kaufte, da das Nutzungsentgelt für die Schwimmder Rabattierungsspielraum mit halle (Einzeleintrittsentgelt) im Beispielder „Fünfer-Karte“ bereits ausgebad ebenfalls vergleichsweise gering: Hier schöpft war. Entsprechend hätte zahlte man 2,00 € – bundesweit waren die Rabattierung bei „Fünfer-Karten“ durchschnittlich 2,50 € zu bezahlen. Ähnim Jugendlichentarif geringer auslich war es auch beim Eintrittsentgelt fallen sollen. für vollzahlende Erwachsene. Hier hätte man im Beispielbad durchaus eine Die Entgeltstruktur war am Ende gänzErhöhung um 0,50 € pro Einzelentgelt lich neu zu überarbeiten. für Vollzahler vornehmen können. Wollte man bei den bestehenden (niedDarüber hinaus wies auch die Rabattie- rigen) Einzeleintrittspreisen für Schwimmrung von Einzeleintrittsentgelten (dar- halle und Sauna bleiben, musste zuminaus resultiert das niedrige Durchschnitts- dest eine mögliche Rabattierung über entgelt pro Besuch) einige Kritikpunk- den Kauf von Mehrfachkarten deutlich te auf. Hier ein paar Beispiele: reduziert werden. Zu empfehlen war eine ■ Jugendliche waren im Beispielbad „Zehner-Karte“ für die Schwimmhalle zum Preis von neun EinzeleintrittsentGäste von 4 bis 18 Jahren. Hier hätte die Altersgrenze auf 16 Jahre gelten – der zehnte Eintritt wäre also kostenlos, was einer Rabattierung von abgesenkt werden können. ■ Gäste mit 50 % Behinderung galten nur 10 % entspräche. Eine „Fünfer-Karte“ für die Sauna war bei einem Einzelim Beispielbad als Schwerbehin-
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eintrittsentgelt von 7,00 € (Tageskarte!) nicht mehr anzubieten. Andernfalls wä re das Entgelt zu erhöhen – empfohlen wurden mindestens 9,00 €.
Preiserhöhungen, die negative Effekte auf die Besuchshäufigkeit haben konnten, wären beim Beispiel-Bad wohl kaum notwendig gewesen.
Die Umlage (fiktive Umsätze) der Nutzungsentgelte für das „Schulschwimmen“ von 1 € je Schüler/Besuch war im bundesweiten Vergleich außerdem sehr niedrig angesetzt – eine Umlage von 2,00 bis 2,20 € wäre angemessen gewesen. Das würde sich in der Ergebnisbetrachtung positiver auswirken. Immerhin verursachen Schulschwimmer genauso Kosten wie alle anderen Schwimmer; und diese Kosten fließen schließlich ebenso in die Ergebnisbetrachtung mit ein.
Kostenarten
Kann oder will man durch MarketingMaßnahmen, Events oder Kursangebote die Anzahl der Besuche nicht erhöhen, muss es also das Ziel sein, mindestens ebenso hohe durchschnittliche Besuchsumsätze zu generieren, wie sie bei den Vergleichsbädern erzielt wurden. Dazu war es u. a. wichtig zu wissen, welche Besuchsstruktur im Bad vorherrscht (s. o.) – d. h., woher die Umsätze kommen und wie sie sich zusammensetzen. Schon eine geringe Anpassung der durchschnittlichen Besuchsumsätze an den ÜÖBV-Mittelwert konnte im vorliegenden Beispielbad eine jährliche Umsatzsteigerung von knapp 20 000 € pro Jahr bedeuten. Wohlgemerkt: Der ÜÖBVMittelwert lag mit 2,45 € je Besuch ebenfalls nicht sehr hoch – drastische
Personal Die Personalkosten eines Bäderbetriebes – meist haben sie den größten An teil an den operativen Gesamtkosten – sind ein Thema für sich. Im Rahmen dieses Artikels kann nicht tiefer darauf eingegangen werden. Nur soviel: Die Personalstundenkapazität, die sich aus den vorhandenen Mitarbeitern generieren lässt, muss ausreichend sein, um einen Personalstundenbedarf abzudecken, der sich aus dem bestehenden Personaleinsatzkonzept (u. a. Rahmendienstpläne nach Aufgabenverteilung) ergibt. Ein Personaleinsatzkonzept muss aber nicht immer mit den betrieblichen Anforderungen übereinstimmen: Meistens findet sich Verbesserungspotenzial, d. h., es findet sich ein Weg, wie die personelle Besetzung zur Beherrschung der bädertypischen Prozesse optimiert werden kann, d. h., vorhandene personelle Ressourcen effizienter eingesetzt werden können. Die betrieblichen Abläufe – die Prozesse – müssen für einen Außenstehenden transparent gemacht werden. Prozesse, die man kennt, können beherrscht und damit verbessert werden. Hilfreich ist dabei die oben beschriebene Betrach-
tung hinsichtlich der Besucherfluktuation: Der Personaleinsatz orientiert sich nicht zuletzt am vorhandenen Badegastaufkommen und kann meist entsprechend angepasst werden. Das spart dann Geld. Im Regelfall mehrere 10 000 € pro Jahr. Wasser Die Wasserkosten (Frischwasser) lagen im Beispiel-Bad im betrachteten Betriebsjahr X knapp 25 % über dem ÜÖBVDurchschnitt. Das ist an dieser Stelle nicht allzu verwunderlich, da man im Beispiel-Bad auch mehr Wasser verbraucht hatte: Im Betriebsjahr X verbrauchte man im Beispiel-Bad rund 20 700 m3 Wasser; bei den Vergleichsbädern waren es im Schnitt nur 13 300 m3 Wasser. Es bestand eine Differenz zum ÜÖBV-Mittelwert von 7400 m3. Bei einem deutlich über 50 % höheren Wasserverbrauch als bei den Vergleichsbädern – es handelte sich bei den hohen Wasserverbräuchen nicht um einen Kostenstellenzuordnungsfehler – war ein tiefergehender Blick in den „Wasserhaushalt“ des Beispiel-Hallenbades vorzunehmen. Dazu musste man den regulären Wasserverbrauch des Beispielbades rekonstruieren. Zu berücksichtigen waren dabei: 2 x Beckenwasserwechsel/a, Füllwasserzusatz 30 l/Besucher gemäß DIN 19 643-1: 2012/Kap. 13.5 bei 65 200 Besuchen/a, Reinigung an 300 Tagen, Benutzung WC und Duschen, Bewässe-
Wasserverbrauch in m3 2 x Beckenwasserwechsel/a (Füllvolumen in m3: Mehrzweckbecken = 675, Lehrschwimmbecken = 90, Planschbecken = 22)
1.574
Füllwasserzusatz 30 l/Besucher gemäß DIN 19 643-1: 2012/Kap. 13.5 bei 65.200 Besuchen/a
1.956
Reinigung an 300 Tagen = 300 x 0,5
m3
Wasser
Benutzung WC und Duschen = 0,05 m3/Besucher bei 65.200 Besuchen/a Bewässerung Außenanlage an 40 Tagen = 40 x 1 m3 Filterspülung Mehrzweckbecken (1 x pro Betriebswoche) = 40 Spülungen/a = 40 x 20 m3/Spülung (normaler Wert) Filterspülung Lehrschwimmbecken (alle 2 Tage) = 140 Spülungen/a = 140 x 15 m3/Spülung (normaler Wert)
150 3.260 40 800 2.100
Verdunstung in m3/a nach Dalton’scher Verdunstungsformel bei 386 m2 Wasserfläche, 13,2 hPa Dampfdruckgefälle und 6.648 Beckenstunden/a (keine Ruhezeit = maximaler Wert)
673
Verlustwassermenge (Austrag von 0,005 m3/Besucher) bei 65.200 Besuchen
326
gesamt ■ Tabelle 2: Rekonstruktion des Wasserverbrauchs
10.879
Betriebswirtschaft · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 07/2014 414
rung der Außenanlage an 40 Tagen, Filterspülung Mehrzweckbecken (1 x pro Betriebswoche möglich nach DIN 19 643, weil geringes Badegastaufkommen), Filterspülung Lehrschwimmbecken (alle 2 Tage), Wasserverdunstung in m3/a nach Dalton‘scher Verdunstungsformel und Verlustwassermenge/Besucher (siehe Ta belle 2). Zwischen dem Wasserverbrauch der Rekonstruktion und dem faktischen Wasserverbrauch bestand ein Delta in Höhe von fast 10 000 m3 Frischwasser. Das kleine Planschbecken blieb dabei – außer bei der Beckenvolumenbestimmung – unberücksichtigt. Die jeweiligen Wasserverbräuche waren in der Rekonstruktion sehr hoch bemessen worden. So ist der Füllwasserzusatz eigentlich eine Größe, die schon durch das Filterspülen ausreichend berücksichtigt wäre. Denn: Die Filter werden mit Beckenwasser gespült. Das Schlammwasser wird – sofern keine Schlammwasseraufbereitung vorhanden ist – in die Kanalisation geleitet, und das dementsprechend fehlende Beckenwasser wird nachgespeist (Frischwasser). Es ist leicht zu erkennen, dass das verbrauchte Spülwasser (2900 m3) den nötigen Füllwasserzusatz in Höhe von knapp 2000 m3 übersteigt. Der Wasserverbrauch je Besuch für Dusche und WC war mit 50 l Wasser ebenfalls großzügig bemessen. Eine Teilerklärung für den sehr hohen Verbrauch kann dem Umstand geschuldet sein, dass die beiden Filter im Beispielbad manuell gespült wurden. Bei der manuellen Filterspülung ist der Wasserverbrauch mitunter recht variabel, da auf „Sicht“ gespült wird. Nicht selten liegt der Trübungsgrad des Schlammwassers im Auge des Betrachters – dauert der Spülvorgang nur wenige Minuten länger als nötig, sind mitunter mehrere 1000 l teuren Beckenwassers verloren. Analog gilt dies, wenn aus unbegründeter Übervorsicht Filter häufiger als nötig gespült werden: Zwischen einem
gebundenen Chlorwert von 0,05 und 0,15 mg/l liegen hinsichtlich des Wasserverbrauchs „Welten“, aber ein ge bundener Chlorwert von 0,15 mg/l liegt immer noch 25 % unter dem nach DIN 19 643-1 zugelassenen (sehr niedrigen) Maximalwert. Ähnlich verhält es sich, wenn der Füllwasserzusatz von 30 l/Besucher deutlich überschritten wird – also z. B. 60 l/ Besucher zugeführt werden. Aus knapp 2000 m3 Füllwasserzusatz werden so schnell an die 4000 m3 Wasser.
der Wirkungsgrad des „Wasserkochers“ liegt vermutlich deutlich unter 70 %. Wärmekosten von um die 25 000 € sind wohl realistischer. Im Übrigen lag im Beispiel-Bad der kWh-Preis für Heizenergie vergleichsweise hoch: Bei den ÜÖBVVergleichsbädern zahlte man durchschnittlich nur 8 ct. Der Wasserverbrauch war signifikant zu hoch: Einsparpotenzial mind. 50 000 €/a (inkl. Wärme, bestehender kWh-Preis 14 ct). Bei einem kWh-Preis von 8 ct laut ÜÖBV fällt die Ersparnis hier geringer aus.
Möglicherweise lag auch ein technischer Defekt vor – wenn ein Schieber Strom nicht mehr ausreichend schließt und Im Beispielbad musste man im BetriebsBeckenwasser unbemerkt davonfließt. jahr X für Strom 88 500 € bezahlen. Dabei verbrauchte man 452 500 kWh. Dem Verbleib von rund 10 000 m3 Was- Es errechnen sich 0,20 €/kWh. Die Verser mussten die Verantwortlichen des gleichsbäder hatten durchschnittlich den Bäderbetriebes also schnell nachgehen. gleichen kWh-Preis zu akzeptieren. AlDenn: Die Wasserkosten je m3 Wasser lerdings verbrauchten sie deutlich weni(Frisch- und Abwasser) waren im Bei- ger elektrische Energie – durchschnittlich spiel-Hallenbad mit knapp 3,00 € zu waren es 368 000 kWh/a. Das kostete veranschlagen. So addierten sich am En- die Vergleichsbäder im Durchschnitt de des Betriebsjahres bald 30 000 €. 65 500 €/a – also 23 000 € weniger als im Beispielbad. Außerdem ist anzunehmen, dass der Großteil des verbrauchten Wassers in Anmerkung: Die Mittelwerte aus dem einem Hallenbad aufbereitetes Wasser ÜÖBV errechnen sich aus komplexen Daist. Abgesehen davon, dass man Becken- tensätzen. Rechenoperationen mit Mitwasser chemisch „veredeln“ muss (Zu- telwerten führen zu Abweichungen. gabe von Chlor, Flockung, pH-WertStabilisatoren usw.), ist dieses Wasser Es stellte sich heraus, dass das Beleuchauch noch aufzuheizen, was sehr viel tungssystem des Hallenbades veraltet war Wärmeenergie kostet. Sind 10 Mio. l Was- und technisch überholt werden musste. ser von 15 auf 27 °C zu erwärmen, so wird Sehr viel Strom kostete z. B. die Unterdazu eine Energie von 502 800 MJ be - wasserbeleuchtung der Schwimmbecken nötigt. Das entspricht 139 667 kWh. Bei – hier wurden etliche Halogenstrahler einem fiktiven Wirkungsgrad des ther- mit einer Leistungsaufnahme von jeweils modynamischen Systems von 100 % 400 W eingesetzt. Der Einsatz moderner (Energie-Input = Energie-Output) und LED-Technik konnte hier deutliche Enereinem (teuren) kWh-Preis von 0,14 € giekosteneinsparungen im Vergleich zu (Wert Beispielbad) entstünden für diese einer Halogenbeleuchtung bringen. WeiErwärmung Kosten in Höhe von knapp terhin sind die Wartungskosten vergleichsweise geringer (siehe dazu z. B. 20 000 €. AB 07/11 S. 418 ff.). Anmerkung: Die Kosten liegen wahrscheinlich deutlich darüber, weil in der Ziel musste es sein, durch entsprechende Praxis bei der Wassererwärmung nicht Maßnahmen eine Senkung des Stromunerhebliche Wärmeverluste bestehen – verbrauchs bzw. eine Annäherung an
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den Mittelwert des ÜÖBV zu erwirken. Der Mehrverbrauch im Vergleich zum ÜÖBV-Mittelwert betrug im Beispielbad deutlich über 80 000 kWh/a. Schon eine Reduzierung um 50 bis 60 % bedeutet eine Ersparnis von etwa 10 000 €/a.
erhöhen. Die fiktiven Erlöse (Umlage) für das Schulschwimmen waren zu niedrig und waren anzupassen – das bringt zwar nicht mehr Geld ein, unterstreicht aber die gesellschaftspolitische Wertschätzung des Schulschwimmens im Rahmen Heizenergie der städtischen Daseinsvorsorge. Die Heizenergiekosten des Beispiel-HalAußerdem werden Kosten, die jeder lenbades lagen 124 % über dem DurchSchul- und Vereinsschwimmer verschnitt der Vergleichsbäder. Im Beispielursacht, ja auch trennscharf abgeBad waren im Betriebsjahr X für Wärbildet. Daher sollte sich eine Umlame 192 400 € zu bezahlen. Die Verge (fiktive Erlöse) mindestens am gleichsbäder zahlten durchschnittlich durchschnittlich erzielten Eintrittsnur 85 700 €. Allerdings lag hier der entgelt je Besuch orientieren. durchschnittliche kWh-Preis auch „nur“ ■ Das energetische Konzept des Hallenbades war neu zu überarbeiten. bei 8 ct – im Beispiel-Bad bezahlte man Wasser-, Strom- und Heizenergierund 14 ct (!). Hier waren Neu-Verhandverbräuche, und damit auch die lungen mit dem Energieversorger dringKosten, waren zu hoch. lich aufzunehmen. Auch quantitativ verbrauchte man im Beispiel-Bad mehr Heizenergie als die Vergleichsbäder. Im Betriebsjahr X lag der Verbrauch bei 1 337 000 kWh – das waren 170 900 kWh mehr als bei den Vergleichsbädern. Hier bestand ein Zu sammenhang mit dem hohen Wasserverbrauch (s. o.). Ggf. müsste auch die Raumlufttechnische Anlage neu überar beitet werden – Einsparpotenzial nur allein durch Anpassung des kWh-Preises an den ÜÖBV-Mittelwert: über 85 000 € (!). Insgesamt waren im ÜÖBV-Vergleich die energetischen Kosten und die Wasserkosten im Beispiel-Bad zu hoch. Das energetische Konzept des Gebäudes musste optimiert werden.
Fazit Nach der betriebswirtschaftlichen (und personalwirtschaftlichen) Betrachtung des Beispiel-Hallenbades stellten sich folgende Aufgabenstellungen heraus: ■ Das Personaleinsatzkonzept war dahingehend zu überarbeiten, dass Personalstundenkapazität und tatsächlicher Personalstundenbedarf deckungsgleich wurden. ■ Die Entgeltstruktur war anzupassen: Rabattierungen waren möglichst einzuschränken, Entgelte zu
Durch die Optimierung der Entgeltstruktur konnten vergleichsweise einfach 20 000 €/a mehr generiert werden. Durch die Optimierung der Arbeitsabläufe bzw. des Personaleinsatzkonzeptes konnten Personalkosten deutlich reduziert werden: Das Einsparpotenzial lag bei mehreren 10 000 €/a (bei regulärem Personaleinsatz). Der Wasserverbrauch war signifikant zu hoch: Einsparpotenzial etwa 30 000 €/a (ohne Wärmekosten). Der Stromverbrauch und die Stromkosten waren zu hoch: Einsparpotenzial mind. 10 000 €/a. Die Wärmekosten waren zu hoch: Einsparpotenzial allein durch Anpassung des kWh-Preises an den ÜÖBV-Mittelwert (8 ct/kWh): über 85 000 €/a. Weitere Wärmekosteneinsparung, wenn der Wasserverbrauch reduziert wird: 11 200 €/a bei einem ■ kWh-Preis von 8 ct.
Beihilferecht · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 07/2014 416
Betrauung von Schwimmbädern und kein Ende? Europäische Kommission bestätigt, dass kommunale Zuschüsse für Schwimmbäder grundsätzlich keine Beihilfe darstellen
Prof. Dr. Carsten Sonnenberg, Professor für Wirtschaftsrecht an der Hochschule Anhalt (FH), Bernburg, Syndikus der Stadtbad Braunschweig Sport und Freizeit GmbH, Braunschweig, Mitglied des Erweiterten Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen, und Präsident des Deutschen Sauna-Bundes e.V., Bielefeld
In AB Archiv des Badewesens wurde im Jahr 2012 in den Ausgaben Juni (06/12 S. 333 u. 360 ff.) und August (08/12 S. 445, 470 ff. u. 474 ff.) darüber diskutiert, ob eine Betrauung für Schwimmbäder erforderlich ist. Dabei wird seitens Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften immer wieder vorgetragen, dass die Zuschüsse für Bäder, die von den Kommunen gezahlt werden, eine unzulässige Beihilfe darstellen würden. Um dieses zu vermeiden, sei eine Betrauung erforderlich.
Geltende Rechtslage Die Europäische Kommission hatte bereits im Jahr 2000 in der wegweisenden Entscheidung zum Freizeitbad Dorsten (N 258/2000) festgestellt, dass Schwimmbäder keine überregionale grenzüberschreitende Ausstrahlungswirkung ha ben und damit den innergemeinschaftAnzeige
lichen Handel nicht berühren. Das bedeutet, dass eine Beihilfe beim Betrieb von Schwimmbädern nicht vorliegt, da es an einer grenzüberschreitenden Wirkung, die den Handel der Mitgliedsstaaten beeinträchtigt, fehlt. Diese Rechts auffassung wurde von der Europäischen Kommission am 20. Dezember 2011 noch einmal ausdrücklich bestätigt. In der Mitteilung über die Anwendung der Beihilfevorschriften der Europäischen Union auf Ausgleichsleistungen für die Erbringung von Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse führte sie unter der Nummer 40 (a) mit Bezugnahme auf die Entscheidung zum Freizeitbad Dorsten aus, dass Schwimmbäder, die überwiegend von den örtlichen Einwohnern genutzt werden, Tä tigkeiten rein lokaler Natur sind und den Handel zwischen den Mitgliedsstaaten nicht beeinträchtigen.
Aktueller Entwurf der Europäischen Kommission Anscheinend reichte dieses aber immer noch nicht aus, da weiterhin versucht wurde, den Kommunen einen Betrauungsakt für Schwimmbäder als sinnvoll zu „verkaufen“. Die Europäische Kommission hat nunmehr in einem aktuellen englischsprachigen Entwurf zum Art. 107 Abs. 1 AEUV (AEUV: Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union; Anmerkung der Redaktion) das Thema „Vorliegen einer Beihilfe bei kommunalen Zuschusszahlungen für Schwimmbäder“ aufgegriffen. In der Nr. 196 heißt es sinngemäß zunächst allgemein dazu: „Allerdings hat die Kommission in verschiedenen Fällen festgestellt, dass wegen besonderer Umstände gewisse Aktivitäten rein lokale Auswirkungen haben und konsequenterweise nicht den Handel zwischen den Mitgliedsstaaten be-
417 AB Archiv des Badewesens 07/2014 | Bäderbetrieb · Beihilferecht
einflussen. Gemeinsame Merkmale solcher Entscheidungen sind, dass a) die Unterstützung nicht zu Nachfragen oder Investitionen in der dadurch attraktivierten Region führen und keine Hindernisse für die Ansiedlung von Unternehmen anderer Mitgliedsstaaten verursacht werden; b) die vom Begünstigten produzierten Waren oder Dienstleistungen rein lokal sind oder einen geografisch beschränkten Einzugsbereich haben; c) dort eine meistens geringfügige Auswirkung auf die Märkte und Verbraucher in den benachbarten Mitgliedsstaaten besteht.“ Als Beispiel werden in der Nr. 197 ausdrücklich Schwimmbäder und andere Freizeiteinrichtungen genannt, die überwiegend für ein lokales Einzugsgebiet gedacht sind. Dabei nimmt die Europäische Kommission wiederum Bezug auf die Entscheidung zum Freizeitbad Dorsten. Hiermit wird die seit dem Jahr 2000 bestehende und festgeschriebene Rechtslage, dass kommunale Zuschüsse an Schwimmbäder mit lokalem bzw. begrenztem Einzugsgebiet keine Beihilfe darstellen, wieder bestätigt. Ein Betrauungsakt ist damit nicht erforderlich.
Fazit Mit der Entscheidung der Europäischen Kommission zum Freizeitbad Dorsten ist die Rechtslage, dass kommunale Zuschüsse für Schwimmbäder grundsätzlich keine Beihilfe darstellen, festgeschrieben worden. Daran hat sich seitdem nichts geändert. Trotzdem wird immer wieder versucht, diese geltende Rechtssituation falsch darzustellen, um eigene monetäre Vorteile zu verwirklichen. Die kommunalen Betreiber von Schwimmbädern und die für den Zuschuss verantwortlichen Kommunen sollten sich bewusst sein, dass es sich bei den Geldern, die für nicht erforderliche Betrauungsakte ausgegeben werden, um Steuergelder der Bürger handelt. Da es der Vielzahl der Kommunen in Deutschland finanziell schlecht geht, wäre es umso unverständlicher, wenn Geld, das z. B. im Sozial- oder Kindergartenbereich viel besser angelegt wäre, für etwas ausgegeben wird, was rechtlich nicht erforderlich und de facto überflüssig ist. Kein Bürger würde auf die Idee kommen, Geld für etwas auszugeben, was vollständig sinnlos ist. ■
Marketing · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 07/2014 418
Bäder & Co. im Internet I m W o r l d W i d e W e b g e f u n d e n | 15 8
den Texten entnehmen kann. Optisch und diverse Dienstleistungen erhält. Die kommt das nicht so rüber. erwähnte, recht lange Link-Liste führt nicht nur zu den Einrichtungen der Bäderanlage, zu den Veranstaltungen und Kursen, sondern auch zu allgemeinen Informationen wie Preisliste, Öffnungszeiten und Übersichtsplan. Oft werden diese unterschiedlichen Links in mehreren Gruppen auf der Seite verteilt, was nicht unbedingt übersichtlich ist; hier sucht man nur an einer Stelle.
www.loewenbad-hachenburg.de Der Verfasser dieser Rubrik versucht immer, die Internet-Auftritte der Bäder aus der Sicht der Badegäste zu erfassen, um möglichst gerechte Beurteilungen abgeben zu können, denn die Anlagen kennt er in den allermeisten Fällen nicht. Wenn er sich dann keine Vorstellung von der Bäderanlage machen kann, spricht er dieses Manko aus.
Auf der kompakten Homepage fällt sofort der große QR-Code ins Auge – hier kann man die mobile Site laden. Dazu findet man die obligatorische Linkliste, ganz verschmitzt ein „Guten Morgen“ mit Uhrzeit und dem Smiley :-), dann eine Einladung an die „lieben Badegäste“, die sich auf den diesjährigen BeachCup freuen sollen, und ein „Herzlich Willkommen“. Das stimmt schon mal freundlich. Bei „Ausstattung“ beschreiben die Verantwortlichen, was das Bad bietet; allerdings sind die wenigen Fotos völlig belanglos. Das einzige Bild vom Bad, eine Außenansicht, findet man überraschend bei „Neues Kassensystem“. Schade, die Eingangsseite hatte mehr versprochen; vielleicht gibt es ja beim verlinkten Facebook mehr zu erkunden.
www.stadtwerke-wt.de Die Stadtwerke Waldshut-Tiengen betreiben die dortigen Bäder, ein Hallenbad und zwei Freibäder, außerdem die „Hochrhein-Sauna“. Das Hallenbad ist gemäß Hinweis auf der Homepage derzeit geschlossen. Die Site ist ziemlich textlastig und beschränkt sich auf Sach informationen, die jedoch ausführlich sind und z. B. bei den Kursen auch Zeiten und Kosten nennen. Unter „Öffnungszeiten“ ist die genaue Belegung des Hallenbades durch Kurse zu sehen. Der Be treiber begnügt sich mit wenigen Fotos, die teils wenig aussagefähig sind. Weitere Informationen bieten Flyer, die man herunterladen kann, was auch für die Haus- und Badeordnung gilt. In den Bädern und der Sauna werden den Gästen gute Angebote gemacht, soweit man das
www.soletherme-badsassendorf.de Die einfach strukturierte Homepage will informieren und kommt ohne grafische Finessen aus. Die Startseite wirbt per einladendem Text und Link-Liste für ihre Angebote, außerdem findet man hier vier kurze Videos, die einen Eindruck von den Räumlichkeiten und dem Am biente verschaffen; neu ist der OnlineShop, wo man Gutscheine für Eintritte
www.revierpark.com „Willkommen im Solbad Vonderort“ – die professionelle Internet-Präsentation dieses in Oberhausen gelegenen Bades ist ein gutes Beispiel für eine gelungene Kombination aus Information und Emotion; sie spricht somit die (potenziellen) Gäste sogleich an. Auf der Startseite werden die wichtigsten Angebote in Bildern und kurzen Anrissen dargeboten, sog. Snippets „Erfahren Sie mehr“ führen zu ausführlicheren Erläuterungen. Neben einem flott gezeichneten Grundriss klappen beim Klick auf die Legende die betreffenden Angebote samt Foto und Beschreibung aus, sehr gut ge macht! Zahlreich sind die Einrichtungen dieses Bades; trotz der Fülle an Informationen bleibt die sympathische Site überschaubar und die Navigation einfach. Das wünschte man sich öfter. WJR ■
Gewinner des Marketing-Preises „Aquamax 2013” gekürt Ausgezeichnete Marketing-Aktivitäten in der Bäderbranche
Dietmar Altenburg, Geschäftsführender Gesellschafter der Altenburg Unternehmensberatung GmbH, Düsseldorf
Bereits zum 14. Mal trafen sich Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Bäder (Arge Bäder) des Verbandes kommunaler Unternehmen e. V. (VKU), Berlin, um die Gewinner des MarketingPreises „Aquamax 2013“ zu ermitteln – diesmal am 14. November letzten Jahres im neuen Sportpark Rheinkamp in Moers. Der jährlich ausgerichtete Wettbewerb, für den im letzten Jahr zehn Beiträge nominiert waren, hatte folgende Sieger: Platz eins ging an die Neusser Bäder mit ihrem eigens für Kinder ge-
schaffenen Wasserrettungsprogramm „Rettet Fridolin“. Den zweiten Platz belegte Bäderland Hamburg mit dem „Tag der Badekappe“, gefolgt von der Düsseldorfer Bädergesellschaft mit der ersten Weltmeisterschaft im RollschuhTurmspringen auf Platz drei.
ren Ideen wieder einmal äußerst kreativ und einfallsreich. Dietmar Altenburg, verantwortlicher Leiter der Arge Bäder und Initiator des Wettbewerbs, moderierte auch 2013 die Veranstaltung und präsentiert hier die ausgezeichneten Beiträge.
Ziel des ausgelobten Preises „Aquamax“ ist es, professionelles Marketing in den Bädern zu fördern und in den Blickpunkt der Branche zu rücken. Dabei zeigten sich die Teilnehmer bei ih-
Neuss: „Rettet Fridolin”
■ Freuen sich über den „Aquamax 2013“: Pinguin Fridolin mit (von links) den Schwimmmeistern Melanie Funke und Michael Königs, Südbad-Leiter Alexander Bride und Fachausbilderin Marita Lenkeit; Fotos: Neusser Bäder und Eissporthallen
Den „Aquamax 2013“ hat die Neusser Bäder und Eissporthalle GmbH, ein Unternehmen der Stadtwerke Neuss, mit dem erfolgreichen Kinderferienprogramm
■ Bädermaskottchen „Fridolin“ zeigt die Anwendung eines Defibrillators
Bäderbetrieb
419 AB Archiv des Badewesens 07/2014 | Bäderbetrieb · Marketing
Marketing · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 07/2014 420
„Rettet Fridolin“ gewonnen. Schwimmmeister und Auszubildende des Neusser Südbades haben bereits rund 350 Kindern altersgerecht vermittelt, wie sie sich bei Notsituationen im Schwimmbad richtig verhalten. Immer mit dabei: das inzwischen bei allen kleinen Wasserratten bekannte Bädermaskottchen Pinguin Fridolin. Bei der jeweils rund zweieinhalbstündigen Veranstaltung, welche die Stadtwerke in den Oster- und Herbstferien regelmäßig anbieten, lernen Kinder, gemeinsam mit dem Bädermaskottchen durch Strömungen zu schwimmen oder unter Hindernissen durchzutauchen. Die Südbad-Mitarbeiter erklären ihnen außerdem, wie man mit Rettungsgeräten umgeht und Personen im Wasser transportiert, und die ■ Ein Banner wies die Besucher am Eingang zum Schwimmbad auf das Event hin; Fotos: Sabrina Fuchs, sweetfox Promotions, Hamburg Kinder erleben, wie eine Herz-Lungenlerweile acht Mal pro Jahr statt. Auch Hamburg: „Tag der Badekappe” Wiederbelebung funktioniert. das Medienecho dazu ist enorm: So wur- Ein zunehmend in Vergessenheit geraEntstanden ist die Idee zu „Rettet Fri- de u. a. in den letzten Herbstferien ein tenes Schwimm-Accessoire holte die Bä dolin“ ursprünglich als Gemeinschafts- Beitrag mit O-Ton in den Nachrichten derland Hamburg GmbH beim „Tag der projekt der Auszubildenden in den Neus- des Hörfunksenders WDR 2 eingespielt. Badekappe“ aus der Versenkung, setzte es unterhaltsam und witzig in Szene ser Bädern. Selbst bei vielen Erwachsenen herrscht oft Unsicherheit, wenn sie Der Erfolg liegt auch in der Figur des und sicherte sich damit Platz zwei. Hinin die Situation geraten, jemanden ret- Pinguin Fridolin begründet: Seit vier tergrund der Idee war ein neues Veranten zu müssen. Meist liegt der letzte Jahren im Einsatz, ist der 2 m hohe Sym- staltungsformat, das Spaß macht, aber Erste-Hilfe-Kurs schon sehr lange zu - pathieträger, der innerhalb aller Alters- zugleich auch einen sinnvollen Hinterrück. Mit dem Wasserrettungsprogramm gruppen gute Laune verbreitet und ein grund hat. soll den Kindern die Scheu genommen Magnet für Kinder ist, inzwischen tiewerden, und sie lernen hier einfache, rischer Begleiter für viele Kinder- und Ganz bewusst wurde das Event, das am Familienveranstaltungen in den Neus- letzten Sonntag im September 2013 im aber wichtige Grundlagen. ser Bäder geworden. Freizeitbad Festland Premiere feierte, nicht öffentlich angekündigt. Ein gro Erstmals 2009 angeboten, findet der Verßes Banner am Eingang, eine Badekapanstaltungstyp „Rettet Fridolin“ mitt-
■ Ob beim Luftmatratzenrennen …
■ … oder beim Entenangeln – Voraussetzung zur Teilnahme war: „Badekappe auf“
421 AB Archiv des Badewesens 07/2014 | Bäderbetrieb · Marketing
pe als Geschenk für jeden Gast an der Kasse und eine einführende Begrüßung durch das Veranstaltungsteam erwarteten die Gäste an diesem Tag beim Eintreffen im Bad. Im Innen- und Außenbereich gab es dann halbstündig verschiedene Aktionen im, am und mit Wasser: eine abgewandelte Form von „Fischer, Fischer“, Luftmatratzenrennen, Badekappen-Parcours oder auch mit Wasser gefüllte Boxen, deren Inhalte von Kindern erfühlt werden mussten. Die Spiele richteten sich in erster Linie an Kinder, denen so spielerisch der Spaß am Schwimmen vermittelt werden sollte. Für alle, die an den Spielen teilnehmen wollten, hieß es aber zuvor: „Badekappe auf“.
■ Kopfüber mit Inlineskates vom 10-mTurm; Foto: Richard Unger, Duisburg
Besonders begehrt bei Groß und Klein war eine Fotobox, in der sich Gäste verkleidet fotografieren ließen. Die Fotos wurden direkt am Automaten ausgedruckt und konnten mit nach Hause genommen werden, womit die Gäste eine bleibende Erinnerung an den Tag der Badekappe erhielten. Wer mitmachte, erhielt am Ende ein kleines Geschenk aus staltete. Ein paar Sportverrückte, die sich dem Bäderland-Sortiment. den Traum vom Fliegen mit ihren SportBäderland erhofft sich mit der Aktion, geräten ins Wasser erfüllt haben, gab es die in diesem Jahr fortgesetzt werden schon immer. Auch einige Inlineskater soll, das Image der Badekappe aufzu- frönen diesem Hobby und springen seit frischen und wieder mehr Badegäste zum Jahren in Flüsse und Seen. Um eine Tragen zu motivieren. In den 1980er Jah- neue Dimension zu erreichen, wurde am ren war die Pflicht zum Tragen einer 14. September letzten Jahres vom SprungBadekappe abgeschafft worden, da die turm des Allwetterbads erstmals offideutlich verbesserten Filter durch Haa- ziell mit Inlineskates gesprungen – die re nicht mehr verstopft werden konn- Weltmeisterschaft im Inlineskate-Turmten. Was für Badegäste in erste Linie ei - springen war geboren (siehe auch AB 10/ ne Frage der Mode ist, kann Schwimm- 13 S. 586). bädern aber das Einhalten der Hygiene standards erleichtern. Und so haben noch Teilnehmen konnten alle ab 18 Jahren, am Veranstaltungstag auch andere Bä - die physisch und psychisch entsprechend der angekündigt, den Tag der Badekap- fit waren, um aus 5 bis 10 m Höhe mit Inlineskates ins Wasser zu springen. Dape ebenfalls durchführen zu wollen. bei war zu berücksichtigen, dass die Aufprallgeschwindigkeit vom 10-m-Brett Düsseldorf: „1. Weltmeisterschaft rund 50 km/h entspricht. Die Akteure im Inlineskate-Turmspringen” Der dritte Platz ging an die Bäderge- konnten die Sprunghöhe zwischen 5 und sellschaft Düsseldorf mbH, welche die 10 m frei wählen, mussten – vorwärts oder „1. Weltmeisterschaft im Inlineskate- rückwärts – rollend abspringen und durfTurmspringen“ im Allwetterbad veran- ten insgesamt fünf Sprünge zeigen, die
summiert in die Wertung eingingen. Gewertet wurde unter den Augen von Turmspring-Experten des SV Neptun aus Aachen grundsätzlich nach den Regeln des Deutschen Schwimmverbandes für das Turmspringen mit den zugehörigen Schwierigkeitsgraden; Zusatzpunkte gab es für Freestyle-Elemente. Und damit bei der Weltmeisterschaft auch der rheinische Humor nicht zu kurz kam, fanden zusätzlich Kostümwettbewerb und Spaßspringen statt. Die Resonanz war in den Medien überwältigend: Die Fernsehsender ZDF und WDR berichteten ebenso über dieses Ereignis wie regionale Zeitungen, die Vorund Nachberichte brachten.
Dreieich: Preiserhöhung beschert Kindern Gratis-Schwimmkurs Dass eine Preiserhöhung auch etwas Gutes bewirken kann, bewiesen die Dreieicher Bäderbetriebe mit einer gemein-
Marketing · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 07/2014 422
fast 340 Hunde mit weit über 800 Begleitpersonen in das Freibad strömten, was neben den Organisatoren auch die verschiedenen Aussteller erfreute, die z. B. Spielzeug, Futter und anderes Zubehör für die Vierbeiner mitbrachten. Im Unterschied zu anderen Hundeschwimmveranstaltungen standen in Ha gen zusätzlich Hundespaßrennen, Agility-Parcours und Aqua-Fitness, eine Tombola und Fotos von einem professionellen Unterwasserfotografen auf dem Programm. Für Frauchen und Herrchen gab es diverse Infostände, Vorführungen der Rettungshundestaffel und Bewirtung.
■ Im Schwimmkurs wurde den Kindern die Angst vor dem nassen Element genommen; Foto: MTfotografie, Steinau an der Straße
nützigen Aktion für Kinder aus sozial re des Freibades Hengstey, um Hunden, benachteiligten Familien. Mit dieser Idee Frauchen und Herrchen einen besondebelegten sie den vierten Platz. ren Tag zu ermöglichen. An diesem Tag durften alle Hunde die Plansch-, KinIn der vergangenen Saison waren die der- und Sportbecken des Bades für ih Eintrittspreise um 10 ct erhöht worden. re eigenen Schwimmversuche nutzen. Doch statt den Mehrerlös von 70 890 Be- Viele Hundebesitzer hatten sich schon suchen in Höhe von immerhin 7089 € vorher in sozialen Netzwerken oder in selbst zu verbuchen, nutzten die Bäder- der regionalen Presse über das Event inbetriebe das Geld, um damit Gratis- formiert, sodass am Veranstaltungstag Schwimmkurse inklusive Spielangeboten im Wasser zu finanzieren. Ziel war es, Kindern die Angst vor dem Wasser zu nehmen und sie mit dem Schwimmen vertraut zu machen. Ausgangspunkt waren von der DLRG veröffentlichte Zahlen, nach denen ein Drittel aller Schulkinder unter 14 Jahren nicht schwimmen könne.
Für die Hundebesitzer war diese Veranstaltung eine gelungene Abwechslung, sodass sich die Hagenbad GmbH neben der positiven Berichterstattung in den Medien auch über viele persönliche Briefe von begeisterten Frauchen und Herrchen freuen durfte. Weiterer positiver Effekt neben der überdurchschnittlichen Resonanz: Nach Deckung der Kosten blieb ein Betrag von fast 1400 € übrig, der dem Hagener Tierschutzverein gespendet wurde. Eine Wiederholung der Aktion ist in diesem Jahr geplant. jh ■
62 Kinder aus kinderreichen und sozial schwachen Familien erhielten so nach zehn Stunden Schwimmunterricht eine Urkunde, die ihnen bescheinigt, dass sie das Schwimmen gelernt haben.
Hagen: Hundewoodstock im Freibad Hengstey Eine tierische Aktion brachte der Hagen bad GmbH den fünften Platz ein. Nach Saisonende öffnete der Badbetreiber am 22. September 2013 noch einmal die To -
■ Einen besonderen Tag konnten Vierbeiner und Hundebesitzer beim „Hundewoodstock“ im Freibad Hengstey erleben; Foto: Hagenbad, Hagen
Die Kur – Erfolgsrezept für die Gesundheit Informationen des Deutschen Heilbäderverbandes
Anneke Güttler, Jean Sebastian Esser und Anne Kosmehl, Deutscher Heilbäderverband e.V., Berlin
Das Jahr 2013 stand ganz im Sinne der Kur. Was 2010 mit der Imagekampagne des Deutschen Heilbäderverbandes e. V. (DHV) für „Die neue Kur“ begann, führte zu einem Markenprozess, um den Markenkern „Kur“ für die deutschen Heilbäder und Kurorte zu entwickeln. Längst hat die Kur ihr angestaubtes Image abgelegt. Die Kur als einzigartige Kombination von medizinischer Betreuung mit natürlichen Heilmitteln in wunderschönen, Erholung bringenden Orten beschränkt sich längst nicht nur auf die sog. Sozialkur. Vielmehr beinhaltet der Begriff vielfältige Formen des Gesundheitsaspektes von der Prävention bis hin zur Rehabilitation, vom kurzweiligen Gesundheitswochenende auf Selbstzahlerbasis in einem der deutschen Heilbäder und Kurorte bis zur Leistung der Sozialversicherungsträger. Die attraktiven und wirkungsvollen Prä ventionsangebote geben die Antwort auf das steigende Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung und die Suche nach erfolgreichen Konzepten für die Herausforderungen des Gesundheitssystems. Die Einzigartigkeit unserer Gesundheitskompetenzzentren spie-
gelt sich auch in der steigenden Nach- Ebenso lassen sich bei den Ankünften frage aus dem In- und Ausland wider. weiterhin Erfolge verbuchen. So stieg die Gesamtzahl auf 22 442 632 Gäste, wobei auch hier der Anteil der auslänFeste Säule im dischen Gäste erneut um 1,8 % auf nunDeutschland-Tourismus Mit weit über 30 % der statistisch er - mehr 2 555 661 Ankünfte anstieg. Dies fassten Übernachtungen sind die deut- spiegelt sich auch in den Sparten wischen Heilbäder und Kurorte ein wesent- der: insbesondere bei den Kneipp-Heillicher Akteur des Deutschland-Touris- bädern und Kneipp-Kurorten mit einem mus. 2013 konnten die Orte insgesamt Zuwachs von 8,8 % sowie den Seeheil109 800 202 Übernachtungen verzeich- und Seebädern mit einem Zuwachs von nen. Insbesondere auf dem ausländi- 7,5 %. Aus dem Inland konnten die Heilschen Markt haben die deutschen Heil- bäder und Kurorte 20 095 834 Gäste verbäder und Kurorte den positiven Trend zeichnen und so ihr hohes Niveau geder vergangenen Jahre auch 2013 fortge- genüber dem Vorjahr konstant halten. setzt. Die Übernachtungszahlen der ausländischen Gäste konnten mit 7 251 483 Während die Aufenthaltsdauer der GäsÜbernachtungen ein Plus von 1,6 % er- te aus dem Inland im Durchschnitt auf 4,6 Nächte sank, blieb die Dauer der ausreichen. ländischen Gäste konstant bei 3,0 Nächten. Einer stetig wachsenden Beliebtheit bei ausländischen Gästen erfreuen sich insbe - Herausforderungen für die sondere die Kneipp-Heilbäder und Kneipp- deutschen Heilbäder und Kurorte Kurorte. Sie erzielten mit 964 327 Über- Die positiven Zahlen aus dem Tourisnachtungen einen Zuwachs von 7,9 %. mus können dennoch nicht darüber hinAuch die Seeheil- und Seebäder konn- wegtäuschen, dass es im Bereich der ten ein Plus von 3,3 % verbuchen und ambulanten Vorsorgeleistungen nach kamen auf 874 338 Übernachtungen aus wie vor zu dramatischen Rückgängen dem Ausland. Die Übernachtungszahlen kommt. Dies ist gerade vor dem Hinaus dem Inland blieben trotz leichter tergrund der gesellschaftlichen HerausEinbußen auf einem Niveau von über forderungen, wie dem demografischen Wandel, der Zunahme von multimorbi102 Mio. Übernachtungen. den Erkrankungen und psychischen Belastungserscheinungen, befremdlich.
Gesundheit und Wellness
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Kur- und Heilbäder · Gesundheit und Wellness | AB Archiv des Badewesens 07/2014 424
Mineral- und Moorheilbäder
2013/ 2012 in %
Heilklimatische Kurorte
2013/ 2012 in %
Seeheil- und Seebäder
2013/ 2012 in %
KneippHeilbäder und Kneipp-Kurorte
2013/ 2012 in %
Gesamt absolut
Ankünfte Deutschland
7.188.926
1,1
3.327.996
0,2
7.615.341
1,5
1.963.571
- 1,1
20.095.834
Anderer Wohnsitz
1.198.300
-1,5
806.055
2,4
278.477
7,5
319.851
8,8
2.602.683
2013 absolut
8.387.226
0,7
4.134.051
0,6
7.893.818
1,7
2.283.422
0,2
22.698.517
39.311.580
-1,3
13.763.289
- 1,5
40.464.120
0,3
9.009.730
- 1,3
102.548.719
2.989.442
0,6
2.423.376
- 0,5
874.338
3,3
964.327
7,9
7.251.483
42.301.022
-1,2
16.186.665
- 1,4
41.338.458
0,4
9.974.057
- 0,5
109.800.202
Übernachtungen Deutschland Anderer Wohnsitz 2013 absolut
Aufenthaltsdauer (Nächte) Deutschland
5,5
4,1
5,3
4,6
Anderer Wohnsitz
2,5
3,0
3,1
3,0
2013 absolut
5,0
3,9
5,2
4,4
■ Gäste und Übernachtungszahlen in den deutschen Heilbädern und Kurorten, Januar bis Dezember 2013, inkl. Veränderungen zum Vorjahreszeitraum (Januar - Dezember 2013); Quelle: Deutscher Heilbäderverband, Berlin
Von den im Jahr 2012 erneut auf nunmehr 300,4 Mrd. € angestiegenen Ausgaben für Gesundheit werden gerade einmal 10,8 Mrd. € für Prävention ausgegeben. Damit verschlechtert sich erneut das Verhältnis zwischen Ausgaben für Erkrankungen und deren Folgen und Investitionen in die Gesundheit auf 3,2 % der Gesundheitsausgaben – und das mit dem Wissen, dass insbesondere die Investition in die Vorsorge vor der stetig ansteigenden Kostenexplosion der akutmedizinischen Maßnahmen schützt. Durch gezielte Prävention könnten generelle Einsparungen der Krankheitsausgaben von 25 bis 30 % realisiert werden. Hier muss insbesondere seitens der Politik gehandelt werden. Daher unter-
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streicht der DHV erneut seine Forderung, dass ambulante Vorsorgemaßnahmen nach § 23 Abs. 2 SGB V (Sozialgesetzbuch, 5. Buch) zur Pflichtleistung werden müssen. Von Jahr zu Jahr scheitern immer mehr Anträge auf ambulante Vorsorgemaßnahmen bei den gesetzlichen Krankenkassen, und die privaten Kassen verweigern in ihren Regeltarifen grundsätzlich die Finanzierung. Die Fakten sprechen für sich: Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) rechnete für das Jahr 2012 110 321 Vorsorgefälle ab; das entspricht lediglich 66,3 % der gestellten Anträge und einem Minus von 3 % gegenüber dem Vorjahr.
Eine weitere große Herausforderung liegt in dem Rückgang der Badeärzte. Die Weiterbildungsbedingungen erweisen sich als große Hürde für den Fachkräftegewinn. So sank im Zeitraum von 2000 bis 2013 die Anzahl von mehr als 1500 auf knapp 900 Kurärzte. Daher fordert der DHV das Aufsetzen von Förderprogrammen für die Weiterbildung von Kurärzten.
Gesundheit und Prävention als Wachstumsmarkt der Zukunft Im Jahr 2011 waren rund 4,9 Mio. Menschen im Gesundheitsbereich beschäftigt; das entspricht 11,8 % aller Erwerbstätigen. Rechnet man bei der Definition die Bereiche Fitness und Wellness mit
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Gesetzliche Krankenversicherung Kurform/Jahr
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2011
1
Sonstige ambulante Maßnahmen
2.1 Rehabilitation 2.2 Anschlussheilbehandlung
23.257 139.836 18.297 24.459
25.230 32.617
35.137 43.355
26.853 44.356
25.915 47.418
2.3 zusammen
41.554 164.295
57.847
78.492
71.209
73.333
83.206 132.349
137.010
Stationäre Maßnahmen 3.1 Rehabilitation/Vorsorge 230.164 214.659 189.937 150.339 136.876 138.636 155.310 126.606 129.448 3.2 Anschlussheilbehandlung 445.403 450.262 494.112 532.507 540.564 563.022 563.782 560.816 573.001
142.808 99.599 556.654 559.451
120.758 558.331
3.3 zusammen
144.192 118.838
2012
Ambulante Vorsorgemaßnahmen nach § 23 Abs. 2 SGB V
Med. Vorsorge und 4.1 mit Zuschuss Rehabilitation für 4.2 Volle Kostenübernahme Mütter und Väter auch in Form einer Mutter/ Vater-Kind-Maßnahme
191.423 172.356 190.767 147.181 166.447 173.154 178.453 173.633 168.830
2010
24.607 58.599
78.838 53.511
110.321
Veränderung 2012/2011 in % -7,72 %
82.788 54.222 +3,40 %
657.567 664.921 684.049 682.846 677.440
701.658 719.092 687.422 702.449
699.462 659.050
679.089
+2,95 %
7.661 19.518 1.663 219.502 168.120 179.699 130.689 118.792
119.289 131.009 143.340 132.754
142.808 108.347
124.392
+12,90 %
2001
2006
2010
Deutsche Rentenversicherung Bund Kurform/Jahr Anträge in der GRV 5 auf Leistungen zur med. Rehabilitation und sonstige Leistungen zur Teilhabe Abgeschlossene Leistungen zur med. Rehabilitation und sonstige Leistungen zur Teilhabe Ablehnungsquote
2002
2003
2004
2005
2007
2008
2009
2011
2012
1.344.402 1.423.489 1.362.197 1.317.879 1.295.991 1.382.569 1.504.604 1.589.104 1.638.294 1.669.142 1.690.818 1.692.801
6.1 Stationäre Maßnahmen 860.882 852.271 792.954 742.055 696.731 742.278 810.796 842.434 866.916 6.2 davon stationäre AHB 196.817 205.171 208.929 217.165 213.208 224.670 246.270 249.617 261.276 6.3 sonstige Leistungen zur 31.807 42.076 52.664 61.975 67.975 76.155 92.461 84.659 95.896 Teilhabe inkl. ambulante AHB und Reha
872.706 843.074 279.275 286.788 106.865 107.023
876.456 286.736 111.707
6.4 zusammen (6.1 plus 6.3) 892.689 894.347 845.618 803.159 764.706 818.433 903.257 927.093 962.812
979.571 950.097
988.163
33,60 % 37,20 % 37,90 % 39,10 % 41,00 % 41,00 % 40,00 % 41,70 % 41,23 %
41,31 % 43,80 % 41,63 %
Veränderung 2012/2011 in % +0,12 %
+ 3,85 %
■ Kurorttherapeutische Vorsorge-, Rehabilitations- und Anschlussheilbehandlungs-Maßnahmen, Fälle von 2001 bis 2012; Quelle: Deutscher Heilbäderverband, Berlin, Januar 2014 Quellen: 1. Bundesministerium für Gesundheit (20.02.2013): Ergebnisse der Statistik KG 5, Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen der Gesetzlichen Krankenversicherungen 2. Bundesministerium für Gesundheit (18.11.2013): Ergebnisse der Statistik KG 5, Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen der Gesetzlichen Krankenversicherungen 3. Deutsche Rentenversicherung Bund (2012): Statistik Rehabilitation des Jahres 2011 4. Deutsche Rentenversicherung Bund (2013): Statistik Rehabilitation des Jahres 2012 AHB: Anschlussheilbehandlung; GRV: Gesetzliche Rentenversicherung
ein, so zeigt sich ein noch viel stärkeres Bild. Bereits im Jahr 2009 arbeiteten schon rund 5,7 Mio. Menschen in der Gesundheitswirtschaft. Demzufolge ist jeder 7. Erwerbstätige in dieser Branche tätig. Ein Ende dieser Entwicklung scheint nicht in Sicht.
der „größte Arbeitgeber“ und zählt zu den wichtigsten Sektoren der deutschen Volkswirtschaft. Neben dem ersten Ge sundheitsmarkt wirkt insbesondere der zweite Gesundheitsmarkt als Motor der Branche. So beträgt der Anteil der Selbstzahler nach einer 2012 erschienenen Trendscope-Studie 80 % und zeigt das Allein zwischen den Jahren 2006 und eindeutige Nachfragepotenzial an ge 2011 hat die Zahl der direkt und indirekt sundheitstouristischen Angeboten. Beschäftigten im Gesundheitswesen um 457 000 zugenommen; dies entspricht Der Gesundheitsmarkt wächst weitereinem Anstieg von über 10 %. Insgesamt hin zweistellig, und die deutschen Heilerwirtschaften die Beschäftigten einen bäder und Kurorte setzen als Gesundheits Umsatz von über 30 Mrd. € jährlich. kompetenzzentren mit erprobter TradiBereits heute ist das Gesundheitswesen tion sowie hoher medizinischer und the-
rapeutischer Kompetenz die Maßstäbe. Sie verstehen sich als Kompetenzzentren in allen Fragen zu Gesundheit und Prävention. Einzigartig werden in den deutschen Heilbädern und Kurorten Präventionsmaßnahmen auf die individuell vorliegenden Dispositionen abgestimmt und in bewährten komplexen Behandlungskonzepten unter Anleitung der Kurärzte durchgeführt. jh ■
Sauna · Gesundheit und Wellness | AB Archiv des Badewesens 07/2014 426
Umsatzsteuererhöhung bei Saunabetrieben? Anwendung des Regelsteuersatzes auf Saunaeintrittspreise droht
Rolf-Andreas Pieper, Geschäftsführer des Deutschen Sauna-Bundes e. V., Bielefeld
Im Newsletter 1/2014, „Sauna – Wellness – Spa – Gesundheit“, der Anfang Juni an die Mitglieder des Deutschen Sauna-Bundes e. V., Bielefeld, verschickt wurde, äußert sich Geschäftsführer Rolf-Andreas Pieper zur für Saunabetriebe wie auch für Bäderbetriebe mit angeschlossenem Saunabereich wichtigen Frage der Höhe der Umsatzsteuer auf Saunaeintrittsgelder. Diese liegt derzeit bei 7 % (er mäßigter Umsatzsteuersatz) und soll nach dem Willen der Politik nun auf 19 % (Regelsteuersatz) angehoben werden.
Der Hintergrund Seit 1968 wurden Eintrittsgelder in öf fentlichen Saunabädern mit dem ermäßigten Umsatzsteuersatz (derzeit 7 %) besteuert. Im Mai 2005 hatte der Bundesfinanzhof (BFH) die Umsatzsteuerermäßigung auf Saunaanwendungen, die seit 1968 besteht, abschlägig beschieden (Az: V R 54/02). In dem Urteil ging es eigentlich um Saunaleistungen in einem Fitnessstudio. Der 5. Senat kam jedoch darüber hinaus zu der Entscheidung, dass Saunaanwendungen lediglich dem allgemeinen Wohlbefinden dienen. Damit empfahl er den Finanzbehörden, für Saunabäder den Regelsteuersatz anzuwenden.
AB Archiv des Badewesens zitiert im Folgenden sinngemäß aus dem o. g. In Verhandlungen mit den FinanzminisNewsletter. jh terien der Länder gelang es dem Deutschen Sauna-Bund damals, einen NichtBei einem Gespräch in den letzten Ta - anwendungserlass für die Umsetzung des gen (Ende Mai; Anmerkung der Redak- BFH-Urteils zu erwirken. Diese Nichttion) hat der zuständige Mitarbeiter des anwendung gilt seit 2007. Jetzt wird er Bundesfinanzministeriums dem Deut- aber von den Ländern in Zweifel gezoschen Sauna-Bund und der Deutschen gen. Sie haben über das BundesfinanzGesellschaft für das Badewesen mitge- ministerium mitteilen lassen, dass das teilt, dass sich die Umsatzsteuerreferate o. g. Urteil zwar von der Steuerverwalder Länder für die Anwendung des Re - tung bislang nicht angewendet worden gelsteuersatzes (19 %) auf Saunaeintritts - sei, aber das Urteil habe – nicht zuletzt gelder ausgesprochen hatten. Die Ent- vor dem Hintergrund, dass sich die Leisscheidung soll bereits im letzten Jahr tungspalette im sog. Wellness-Bereich gefallen sein, weshalb eine Umsetzung in den vergangenen Jahren stark erweitert habe – immer wieder zu Diskussiozum 1. Januar 2015 erwogen werde.
nen und Zweifelsfragen geführt. Aufgrund der damit verbundenen Wertungswidersprüche sei von den obersten Fi nanzbehörden der Länder wiederholt gefordert worden, die Verwaltungsanweisungen an den von der höchstrichterlichen Rechtsprechung aufgestellten Grundsätzen auszurichten. Dies bedeutet: Die Eintrittseinnahmen aus Saunabesuchen würden nicht mehr mit 7 %, sondern mit 19 % besteuert. Für die 2150 öffentlichen Saunabäder in Deutschland würde die Veränderung enorme wirtschaftliche Belastungen und erhebliche tarifliche Umstellungen nach sich ziehen. Der Deutsche Sauna-Bund hat bereits mit der Erarbeitung einer Entgegnung begonnen. Dabei arbeitet er eng mit der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen zusammen. Er wird seine Mitglieder über die Entwicklung in der Steuerangelegenheit auf dem Laufenden halten – und auch AB wird zu gegebener Zeit wieder darüber berichten. ■
GKV-Heilmittel-Informations-System für 2013 Umsatzsteigerung in der Physiotherapie von bundesweit über 6 %
Dr. Michael Stehr, Bundesgeschäftsführer, VDB-Physiotherapieverband e.V., Bonn
Das vom Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) getragene Heilmittel-Informationssystem (HIS) (kurz: GKV-HIS) hat im Mai seine Zahlen für das Gesamtjahr 2013 präsentiert. Hier die Zusammenfassung. Danach konnte die Physiotherapie bundesweit eine Umsatzsteigerung von über 6 % verzeichnen – die Heilmittel insgesamt hatten eine Umsatzsteigerung von
über 8 % aufzuweisen. Zweifel an den Zahlen sind wie in den Vorjahren angebracht (siehe z. B. AB 07/13 S. 442 f.), wie der Vergleich mit den Veröffentlichungen des Bundesministeriums für Gesundheit zeigt. Danach ist für den Heilmittelbereich im Jahr 2013 ein Umsatzwachstum von lediglich rund 4,8 % ausgewiesen. Die Daten großer Abrechnungsdienstleister bzgl. der Umsatzentwicklung weichen ebenfalls von den
Daten des GKV-HIS ab. Die Umsatzentwicklung sieht nach den Daten der Umsatzabrechner auch nicht ganz so positiv aus, wie sie im GKV-HIS dargestellt wird. Dennoch lassen sich aus dem GKVHIS Tendenzen gut herauslesen. Die in den Tabellen 1 und 2 repräsentierten zusammenfassenden Zahlen bilden die Gesamtumsätze inkl. Zuzahlung ab. In den im Internet unter www.gkv-
■ Tabelle 1: Umsatzentwicklung bei Heilmitteln (2004 - 2013), insgesamt und Bereich Physiotherapie – inkl. Zuzahlungen
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Gesundheit und Wellness
427 AB Archiv des Badewesens 07/2014 | Gesundheit und Wellness · Physiotherapie
Physiotherapie · Gesundheit und Wellness | AB Archiv des Badewesens 07/2014 428
■ Tabelle 2: Umsatzentwicklung bei Heilmitteln (2004 - 2013), Bereiche Ergotherapie, Logopädie und Podologie – inkl. Zuzahlungen
his.de kostenfrei erhältlichen Tabellen der GKV-HIS-Berichte sind auch die Umsatzsummen ohne Zuzahlung berücksichtigt; zudem sind die Umsätze dort bis in die einzelnen Bezirke der Kassenärztlichen Vereinigung aufgeschlüsselt.
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Die Tabellen 1 und 2 geben die wichtigsten Eckdaten zur Umsatzentwicklung aller Heilmittel wieder, und zwar für die Jahre 2004 bis 2013. Sie zeigen in aller Deutlichkeit, welche Heilmittelerbringergruppen die Umsatzentwicklungen in
den letzten Jahren am stärksten gestaltet haben. Die Physiotherapie ist nicht Umsatztreiber Nr. 1, wie an den prozentualen Veränderungen im Vergleich leicht erkennbar ist. ■
TA-Richtlinien nach Bestätigung des Erweiterten Vorstandes nun gültig D e r Te c h n i s c h e A u s s c h u s s v e r a b s c h i e d e t e i m M a i i n E r f u r t f ü n f W e i ß d r u c k e
Dipl.-Sportwiss. Michael Weilandt, Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen
Der Technische Ausschuss (TA) der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, hat während seiner Sitzung am 6. Mai in Erfurt fünf Richtlinien als Weißdrucke verabschiedet. Diese Weißdrucke wurden vom Erweiterten Vorstand der DGfdB im Juni beschlossen, stehen nun ab dem 1. Juli 2014 zur Verfügung und können in der Geschäftsstelle in Essen bestellt werden.
Verabschiedung von Richtlinien zum Weißdruck Die nachfolgend vorgestellten Richtlinien sind nach dem Abschluss der Einspruchsverfahren vom TA als Weißdruck verabschiedet und vom Erweiterten Vorstand bestätigt worden. Anzeige
DGfdB R 64.02 „Lagerung von Chemikalien in Schwimmbädern“ Mit dieser Richtlinie soll Badbetreibern, Planern und dem Badpersonal die sichere Lagerung von Chemikalien in Schwimmbädern aufgezeigt werden. Unter Chemikalien werden hier insbesondere Gefahrstoffe, nach Chemikaliengesetz (ChemG) und Gefahrstoffverordnung (GefStoffV), und/oder wassergefährdende Stoffe, nach Wasserhaushaltsgesetz (WHG), und die jeweils gültige Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAwS) verstanden. Die Richtlinie dient im Wesentlichen zur Umsetzung der TRGS 510 „Lagerung von Gefahrstoffen in ortsbeweglichen Behältern“ in Schwimmbädern und ähnlichen Einrichtungen.
Die Richtlinie gilt für öffentliche Schwimmbäder sowie deren zugeordnete Bereiche und Räume nach den KOK-Richtlinien für den Bäderbau. Sie gilt für flüssige und feste Stoffe, allerdings nicht für Chlorgas und andere Gase. Chemikalien, die nicht zur Wasseraufbereitung, Hygiene oder Wellness in Schwimmbädern dienen und nur in Kleinmengen eingesetzt werden, werden nicht betrachtet. DGfdB R 65.02 „Anwendung von Aktivkohle in der Schwimm- und Badebeckenwasseraufbereitung“ Schwimm- und Badebeckenwässer sind durch eine Reihe von Substanzen mit unterschiedlichen chemischen und physikalischen Eigenschaften belastet. Diese
Verbände
429 AB Archiv des Badewesens 07/2014 | Verbände · Deutsche Gesellschaft für das Badewesen
Deutsche Gesellschaft für das Badewesen · Verbände | AB Archiv des Badewesens 07/2014 430
sind nicht alle durch Flockung und Filtration entfernbar. Mit Hilfe der Adsorptionsstufe an Aktivkohle können Schadstoffe wie gebundenes Chlor, Trihalogenmethane, AOX und Ozon gemäß den Vorgaben der DIN 19 643 reduziert werden. Die Wirkung der Aktivkohle be ruht auf Chemisorption, Adsorption und mechanischer Filtration.
ein wesentlicher Faktor bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von Beleuchtungsanlagen. Insbesondere die unterschiedliche Lebensdauer sowie die damit verbundenen Ersatz- und Auswechselkosten, die Lichtausbeute und das Lichtstromverhalten haben auf die Wirtschaftlichkeit einen maßgeblichen Einfluss.
Die Richtlinie gibt Planern, Ausführenden und Betreibern auf der Grundlage der gültigen Regelwerke der Technik für Beleuchtungsanlagen in öffentlichen Bädern einen Überblick der Anforderungen an die Beleuchtung. Insbesondere werden die Planung von Beleuchtungsanlagen sowie die Anforderungen an Unterwasser-, Sicherheits- und Außenbeleuchtung beschrieben. In diese Richtlinie wurden die Inhalte der Richtlinie DGfdB R 65.08 „Möglichkeiten des DGfdB R 66.02 „Umrüstung von BeleuchTeillastbetriebs der Aufbereitungsanlagen tungsanlagen in Bädern“ in ein eigenes von Schwimm- und Badebeckenwasser“ Kapitel zur Sanierung von BeleuchDer Teillastbetrieb ist eine Verringerung tungsanlagen eingearbeitet. des Volumenstromes im Badewasseraufbereitungskreislauf, die eine Möglich- DGfdB R 66.03 „Schadstoffhaltige keit der Energieeinsparung in Bädern elektrische Betriebsmittel, darstellt. Die DIN 19 643-1 lässt bei der deren Behandlung und Entsorgung“ Wasseraufbereitung einen Teillastbetrieb Für den Umgang mit Schadstoffen bzw. zu. Der Volumenstrom kann dabei un- schadstoffhaltigen Betriebsmitteln gelter bestimmten Voraussetzungen, wel- ten neben anderen gesetzlichen Bestimche die DIN in Teillastbetrieb außerhalb mungen im Wesentlichen die Gefahrund innerhalb der Badebetriebszeit un- stoffverordnung, die ADR (Accord euroterscheidet, verringert werden. Da diese péen relatif au transport international Minderung einen erheblichen Einfluss des marchandises dangereuses par route), auf das Aufbereitungsergebnis haben das Europäische Übereinkommen über kann, werden in dieser Richtlinie zu- die internationale Beförderung gefährsätzliche Hinweise zur Umsetzung des licher Güter auf der Straße, die AbfallTeillastbetriebes im Betrieb gegeben. Die bestimmungs-Verordnung und das KreisRichtlinie gilt für Wasseraufbereitungs- lauf-Wirtschafts- und Abfallgesetz (Krw/ anlagen in öffentlichen Bädern. AbfG). Danach haftet der Erzeuger des Abfalls, d. h. der bisherige Nutzer von DGfdB R 66.01 „Beleuchtungsanlagen schadstoffhaltigen Materialien oder Betriebsmitteln, für die sachgerechte Entin Bädern“ Der Badebetrieb reicht zu allen Jahres- sorgung und die damit verbundenen zeiten von den frühen Morgenstunden Kosten. bis in die späten Abend- und auch Nachtstunden. Deshalb ist eine tages- Diese Richtlinie gibt Betreibern von öflichtunabhängige Beleuchtung erforder- fentlichen Bädern Hinweise darauf, dass lich. Die Auslegung der Beleuchtung Betriebsmittel elektrischer Anlagen Schadhat nach den jeweils erforderlichen, bad- stoffe enthalten können und wie deren spezifischen Sehaufgaben zu erfolgen. fach- und umweltgerechte Entsorgung Dabei ist die Auswahl des Leuchtmittels entsprechend den gesetzlichen BestimDiese Richtlinie beschreibt den Einsatz von Aktivkohle in der Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser unter Berücksichtigung der entsprechenden Verfahrenskombinationen nach DIN 19 643 und gibt Hinweise zu deren Beurteilung. Sie gilt für Wasseraufbereitungsanlagen in öffentlichen Bädern unter Verwendung von Aktivkohle.
mungen vorzunehmen ist. Die Aufstellung der schadstoffhaltigen elektrischen Betriebsmittel folgt dem aktuellen Stand der Erkenntnisse bzw. den geltenden gesetzlichen Regelungen und Verordnungen. Sie erfasst die hauptsächlich vorkommenden Schadstoffe.
Preise und Bestelladresse Die Weißdrucke sind ab sofort verfügbar. Die Preise der Richtlinien sind im Einzelnen: ■ DGfdB R 64.02 „Lagerung von Chemikalien in Schwimmbädern“: 12,50 € ■ DGfdB R 65.02 „Anwendung von Aktivkohle in der Schwimm- und Badebeckenwasseraufbereitung“: 12,50 € ■ DGfdB R 65.08 „Möglichkeiten des Teillastbetriebs der Aufbereitungsanlagen von Schwimmund Badebeckenwasser“: 12,50 € ■ DGfdB R 66.01 „Beleuchtungsanlagen in Bädern“: 20,00 € ■ DGfdB R 66.03 „Schadstoffhaltige elektrische Betriebsmittel, deren Behandlung und Entsorgung“: 12,50 € Sämtliche Richtlinien können bei der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V., Postfach 34 02 01, 45074 Essen, Telefax: 02 01 / 8 7 969 - 20, E-Mail: u.rue ger@baederportal.com, bestellt werden. DGfdB-Mitglieder erhalten einen Rabatt von 50 %. ■
Medien Barrierefrei bauen kompakt Die wichtigsten Anforderungen nach DIN 18 040 und weiteren Regelwerken
Autorin: Vera Schmitz Verlag: Rudolf Müller, Köln 1. Auflage 2014, DIN A6, kartoniert, 186 Seiten mit 115 Zeichnungen und 13 Tabellen 39 € ISBN 978-3-481-02966-1 Die Neuerscheinung „Barrierefrei bauen kompakt“ fasst die vielfältigen Anforderungen an das barrierefreie Bauen übersichtlich zusammen und liefert praktische Planungstipps. So haben Architekten, Planer und Bauausführende die baulichen Vorgaben für die Barrierefreiheit einzelner Bauteile wie z. B. Flure, Treppen und Rampen sowie für verschiedene Räume und Nutzungen stets zur Hand.
gen. Zeichnungen und Tabellen zeigen die barrierefreie Gestaltung mit den dafür notwendigen Abmessungen und Anordnungen im Detail. Eigene Bauvorhaben lassen sich entsprechend schnell und einfach mit den normativen Anforderungen abgleichen. Neben den Vorgaben der DIN 18 040 „Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen – Teil 1: Öffentlich zugängliche Gebäude“ und „Teil 2: Wohnungen“ berücksichtigt das Nachlagewerk auch Planungsempfehlungen weiterer Regelwerke zum barrierefreien Bauen (z. B. DIN 32 984 „Boden indikatoren im öffentlichen Raum“, VDI 6008 „Barrierefreie Lebensräume“). Die Autorin Vera Schmitz ist Architektin und Innenarchitektin, Sachverständige für barrierefreies Planen und Bauen, Mitglied im Normenausschuss zur DIN 18 040 und im VDIRichtlinienausschuss 6008 „Barrierefreie Lebensräume“ sowie Inhaberin eines Planungsbüros in Oberhausen. Zi
Termine
23. - 24.08.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Schulung) Kiel 28. - 29.08.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Schulung) Berlin 30. - 31.08.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Schulung) Wuppertal 08. - 09.09.14 Service mit Herz Bielefeld 08. - 18.09.14 Sauna-BetriebsleiterLehrgang Bielefeld 11. - 12.09.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Schulung) Leipzig 13. - 14.09.14 Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten (Schulung) Erding
Haus der Technik e. V. Außeninstitut der RWTH Aachen Kooperationspartner der Universitäten Duisburg-Essen – Münster – Bonn – Braunschweig Hollestraße 1 45127 Essen Telefon: 02 01 /18 03-1 Telefax: 02 01 / 1 803-2 69 E-Mail: hdt@hdt-essen.de Internet: www.hdt-essen.de
Baubetrieb und Baurecht Durch das handliche Format und die übersichtliche Aufbereitung eignet sich „Barrierefrei bauen kompakt“ zum schnellen Nachschlagen der maßlichen und technischen Voraussetzun-
Akademie für Aus- und Fortbildung im Badewesen des Deutschen Sauna-Bundes e. V. Meisenstraße 83 33607 Bielefeld Telefon: 05 21 / 9 66 79 - 0 Telefax: 05 21 / 9 66 79 19 E-Mail: info@sauna-bund.de Internet: www.sauna-bund.de
12.09.14 Die HOAI 2013 und ihre praktische Anwendung Leitung: Dr.-Ing. Magdalena Jost Ort: Berlin HDT-Mitglieder: 590 € Nicht-Mitglieder: 635 €
22.09.14 Ausschreibung und Vergabe von Bauleistungen nach VOB/A Leitung: RA Dr. jur. Reinhard Voppel Ort: Essen HDT-Mitglieder: 690 € Nicht-Mitglieder: 760 € 23. - 24.09.14 Nachträge, Abrechnung und Mängelhaftung nach VOB/B Leitung: RA Dr. jur. Reinhard Voppel Ort: Essen HDT-Mitglieder: 1150 € Nicht-Mitglieder: 1230 € 24.09.14 Die Ausgestaltung von Bauverträgen, ihre Anwendung und Durchsetzung in der Praxis Leitung: RA Harald Mengler Ort: Bremerhaven HDT-Mitglieder: 480 € Nicht-Mitglieder: 520 €
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Rubriken
431 AB Archiv des Badewesens 07/2014 | Rubriken · Medien · Termine
Termine · Aus- und Fortbildung · Rubriken | AB Archiv des Badewesens 07/2014 432
25.09.14 Nachtragsforderungen bei VOB-Verträgen § 2 Abs. 3 Nr. 3 - 9 VOB/B Leitung: RA Harald Mengler Ort: Bremerhaven HDT-Mitglieder: 480 € Nicht-Mitglieder: 520 €
Heizungs-, Klima-, Lüftungs-, Sanitärtechnik
Umweltrecht – Umweltmanagement
Brandschutz-Grundlagen, Recht, Organisation
15. - 17.09.14 Haustechnik kompakt Leitung: Prof. Dr.-Ing. Franz-Peter Schmickler Ort: Essen HDT-Mitglieder: 1295 € Nicht-Mitglieder: 1465 €
16. - 17.09.14 Umweltmanagementsysteme (UMS) nach ISO 14001 und EMAS (Eco-Management und Audit Scheme, Öko-AuditVerordnung) Leitung: Prof. Dr. Gabriele Weber Ort: Essen HDT-Mitglieder: 1245 € Nicht-Mitglieder: 1345 €
11.09.14 Brandrisiken erkennen und vermeiden Leitung: Dipl.-Ing. Jens-Christian Voss Ort: Berlin HDT-Mitglieder: 630 € Nicht-Mitglieder: 690 €
Aus- und Fortbildung September 2014 bis März 2015 Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V.
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Seminar 1471: Workshop Ausbildung 16. - 18. September 2014 Willingen/Hochsauerland
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Einstellungskriterien/Auswahlverfahren Ausbildungsproblematiken
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Das Beurteilungsgespräch mit Auszubildenden Der Ausbilder als Mentor, Lernpartner und Coach Lernkanäle Prüfungsvorbereitung Einsatz von Medien in der Ausbildung Organisation der Ausbildung Ausbildungsprojekte Kommunikation und Gesprächsführung zwischen Ausbilder und Auszubildenden
Kosten: 695 € einschl. Unterkunft und Verpflegung (Mitgliederrabatt: 25 €)
Seminar 1469: Sicherer und wirtschaftlicher Personaleinsatz in der Wasseraufsicht in Bädern 30. September 2014 Essen
433 AB Archiv des Badewesens 07/2014 | Rubriken · Aus- und Fortbildung
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Das Organisationsverschulden des Badbetreibers aus straf- und haftungsrechtlicher Sicht Die aktuelle Rechtsprechung zu Unfällen in Bädern Die DGfdB-Richtlinie R 94.05 „Verkehrssicherungs- und Aufsichtspflicht in öffentlichen Bädern während des Badebetriebes“ Optimierung des Personaleinsatzes in der Beaufsichtigung des Badebetriebes
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Kosten: 395 € einschl. Mittagessen und Tagungsgetränke (Mitgliederrabatt: 25 €)
Seminar 1445: Wartung und Instandhaltung der haustechnischen Gewerke Teil 1, 6. - 8. Oktober 2014 Teil 2, 16. - 18. März 2015 Willingen/Hochsauerland
Themen: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
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Grundlagen der Wartung und Instandhaltung Sanitärinstallation Schwimmbeckenwasser-Aufbereitungsanlagen Chlorungsanlagen Elektroinstallation Raumlufttechnische Anlagen Auswirkungen der Wartung auf die Energieeinsparung und Ressourcenschonung Heizungstechnik und Warmwasserbereitung Störfaktoren in der Haustechnik
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Kosten je Seminar: 895 € einschl. Unterkunft und Verpflegung (Mitgliederrabatt: 25 €)
Seminar 1456: Trainingscamp: Kommunikation und Interaktion im Bad 11. - 13. November 2014 Willingen/Hochsauerland
Themen: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Kosten je Seminarteil: 580 € einschl. Unterkunft und Verpflegung (Mitgliederrabatt: 25 €)
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Seminare 1441: Betriebsleiterlehrgänge 2014/15 – Fachforum für Betriebsleiter Seminar 1, 3. - 7. November 2014 Seminar 2, 24. - 28. November 2014 Seminar 3, 9. - 13. März 2015 Willingen/Hochsauerland
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Videoüberwachung in öffentlichen Bädern (verschiedene Einsatzbereiche, Arbeitnehmer- und Datenschutz)
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Ein- und Auswinterung von Außenbecken mit keramischen Auskleidungen Einsatz und Pflege von Edelstahl in öffentlichen Bädern Durchführung von Präventionskursen und die Bezuschussung durch die Krankenkassen Führung im Wandel Fachforum: Aktuelle betriebliche und technische Themen Die Trinkwasser-Verordnung und ihre Umsetzung in öffentlichen Bädern Neue Technologien in der Schwimmund Badebeckenwasseraufbereitung „Alles im Griff“ – So organisiere ich meine Arbeitszeit effektiv
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Unterschiedliche Kunden haben unterschiedliche Wünsche. Kundenansprache und Beziehungsmanagement Mitarbeiter im Spannungsfeld zwischen Serviceorientierung und Aufsichtspflicht Service mit Herz, Hand und Hirn Kundenkritik und Beschwerden als Entwicklungs- und Verbesserungschance Rollendistanz hilft: „Bin ich im Bad Profi oder Privatmensch?“ Die Botschaft entsteht beim Empfänger – und wir hören mit verschiedenen Ohren. Alles Gesagte hat einen Inhalt – und einen Beziehungsaspekt. Frauen sind anders – Männer auch …!? – geschlechtsspezifische Kommunikation Körpersprache – die Macht der versteckten Signale Der „Ton macht die Musik“ und „Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte“. Prinzipien gelungener Kommunikation Kommunikationskiller und Floskeln, die so richtig Öl ins Feuer gießen Grundregeln des professionellen Telefonierens Abgrenzung Meinungsverschiedenheiten zu Konflikten
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Konflikte erkennen und Konflikte benennen Zwei Meinungen und nur eine Lösung? Meta-Kommunikation: „Der Blick aus dem Hubschrauber“ Position beziehen – die freundlichdirektive Ansprache Der Gast darf viel, aber nicht alles! Die Haus- und Badeordnung Interventionsmöglichkeiten bei drohender Eskalation: Vom „schrägen Blick“ bis zur Durchsetzung des Hausverbots
Kosten: 830 € einschl. Unterkunft und Verpflegung (Mitgliederrabatt: 25 €)
Seminar 1473: Kindergeburtstage/Kinderspielnachmittage (Low-Budget-Animation) leicht gemacht 18. November 2014 Fulda
Themen: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Zielgruppenanalyse Planung Organisation Ideenfindung/Erstellung von SpielKonzepten Sicherheitsaspekte bei der Durchführung Rahmenbedingungen Personelle Ressourcen/Voraussetzungen
Kosten: 395 € einschl. Mittagessen und Tagungsgetränke (Mitgliederrabatt: 25 €)
Änderungen vorbehalten; die Programme können zwei Monate vor Seminarbeginn angefordert werden.
Geschäftsstelle: Postfach 34 02 01, 45074 Essen Telefon: 02 01 / 8 7 969 - 0 Telefax: 02 01 / 8 79 69 - 2 0 E-Mail: info@baederportal.com Internet: www.baederportal.com (Menüpunkt „Aus- und Fortbildung”)
Firmen und Produktinfos | AB Archiv des Badewesens 07/2014 434
Firmen und Produktinfos BSA-Akademie, Saarbrücken:
Flexibel und berufsbegleitend auf die öffentlich-rechtlichen Prüfungen vorbereiten technischen Anlagen, hauptsächlich in öffentlichen und privaten Frei- und Hallenbädern, See- und Strandbädern, Meerwasser- und Wellenbädern oder FitnessMit den Vorbereitungslehrgängen „Fach- zentren, aber auch beispielsweise in Wellkraft für Bäderbetriebe“ und „Führungs- ness-Hotels oder kommunalen Sportämkraft für Bäderbetriebe“ bietet die BSA- tern. Akademie jeweils zweimal im Jahr die Möglichkeit, sich auf die Prüfungen zum Qualifikation zur „Führungskraft für „Fachangestellten für Bäderbetriebe“ und Bäderbetriebe” „Gepr. Meister für Bäderbetriebe“ vor- Die Teilnehmer erwerben umfassende zubereiten. Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen, um die Aufgaben einer leitenden Qualifikation zur „Fachkraft für Führungskraft in Bäderbetrieben wahrBäderbetriebe” zunehmen und dabei sowohl den BaDie Teilnehmer erwerben umfassende debetrieb zu organisieren als auch die Kompetenzen für die Beaufsichtigung technischen Anlagen zu überwachen. Zudes Badebetriebes, die Betreuung der sätzlich qualifizieren sie sich für TätigBadegäste und die Überwachung der keiten in der Verwaltung, im Marketing,
im Management und in der Teamführung, und sie werden zu Spezialisten für bäderspezifische Fachgebiete wie Rettungsschwimmen und Bädertechnik. Durch das kombinierte Lehrgangssys tem aus Fernunterricht und Präsenzphasen ist der Lehrgang berufsbegleitend möglich und lässt sich optimal mit beruflichen Verpflichtungen vereinbaren. Der Start ist jederzeit möglich, sodass man auch in den laufenden Lehrgang einsteigen kann. ■ Weitere Informationen: BSA-Akademie, Hermann Neuberger Sportschule 3, 66123 Saarbrücken, Telefon: 06 81 / 68 55-0, Telefax: 06 81 / 68 55-1 00, E-Mail: info@bsa-akademie.de, Internet: www.bsa-akademie.de
Beco-Beermann GmbH & Co. KG, Bad Salzuflen:
Aqua Fitness mit System – das aqua college concept mit drei unterschiedlichen Programmen Mit dem aqua college concept bekomSpaß an der Bewegung und Kalomen Bäder alles an die Hand, was sie rienverbrennen stehen hier im für erfolgreiche Aqua-Fitness-Kurse beVordergrund. nötigen. Das Beco aqua college bietet ■ walk your way, das Tiefwasserdazu Konzepte, Kurse, Werbematerial training für mehr Kraft und Flexiund eine starke Marke – alles in einem bilität. Die Bewegung in drei Paket. Dimensionen fordert Körper und Geist, und das Arbeiten mit dem Zum Start gibt es drei unterschiedliche Wasser ermöglicht es jedem, die Programme. Intensität selbst zu bestimmen. ■ aqua adventure, ein aufregendes ■ silver line, die perfekte KombinaFlachwassertraining mit und ohne tion aus Ruhe und Kraft; das speGeräte, für jedes Fitnesslevel. zielle Konzept besonders für die älteren Sportler; eine Mischung aus bewährten Entspannungsmethoden und ausgewählten Übungen. Die Lizenz für ein Programm beinhaltet eine zweitägige Ausbildung zum Instructor. Halbjährliche Update-Schulungen und begleitendes Material stellen sicher, dass kein Trend verpasst wird und die Kurse den Teilnehmern auch
über einen langen Zeitraum Abwechslung und Spannung bieten. Dazu bekommt das Bad umfangreiches Marketing-Material wie Flyer, Plakate, Poster und Anzeigenvorlagen sowie die Möglichkeit, die Marke aqua college concept zu nutzen. Die Kurskonzepte selbst wurden nach neuesten sportmedizinischen Erkenntnissen entwickelt und an der Universität Flensburg wissenschaftlich evaluiert. ■ Weitere Informationen: Beco-Beermann GmbH & Co. KG, Bielefelder Straße 54, 32107 Bad Salzuflen, Telefon: 0 52 22 / 8 06 00 - 0, Telefax: 0 52 22 / 8 06 00 -10, E-Mail: info@beco-beermann.de, Internet: www.beco-beermann.de
435 AB Archiv des Badewesens 07/2014 | Firmen und Produktinfos
BÜFA GmbH & Co. KG, Oldenburg:
BÜFA übernimmt Tricura komplett – Kauf des 50-%-Anteils der Wendlinger Chemoform AG Vorsitzender der Geschäftsführung der BÜFA-Gruppe.
Firmen und Produktinfos
pflege“, erklärte Thomas Dassler, Geschäftsführer von Tricura. Das Unternehmen mit Sitz in Hude-Altmoorhausen ist seit seiner Gründung vor vier Jahren kontinuierlich gewachsen. Es beschäfDie zur BÜFA-Gruppe gehörende BÜFA tigt rund 20 Mitarbeiter und erwartet Chemikalien GmbH & Co. KG in Hude- für dieses Jahr einen Umsatz von 5 bis Altmoorhausen hat rückwirkend zum 6 Mio. €. 1. Januar 2014 den 50-%-Anteil der Wendlinger Chemoform AG am Schwimm- Für die BÜFA-Gruppe stellt Tricura eine badausrüster Tricura übernommen. Wie sinnvolle Ergänzung im interessanten die BÜFA-Holding mitteilt, wird das bis- Bereich für Spezialchemikalien mit zuherige Gemeinschaftsunternehmen da- gehöriger Dosiertechnik dar: „Wachsmit zu einem 100%igen Tochterunter- tumsimpulse erwarten wir u. a. durch das neu eingerichtete e-commerce-Genehmen von BÜFA Chemikalien. schäft, den Tricura-shop.de für Schwimm„Tricura ist und bleibt ein Premiuman- badausrüstung, aber auch aus dem erbieter eines umfassenden Angebots für gänzenden Produktportfolio für den WellSchwimmbadtechnik und Schwimmbad- ness-Bereich“, ergänzte Felix Thalmann,
Die BÜFA-Gruppe mit Holding-Sitz in Oldenburg ist ein Chemieunternehmen mit über 130-jähriger Tradition. Bei ei nem Umsatz von knapp 200 Mio. € im Jahr 2013 werden gut 500 Mitarbeiter beschäftigt. ■ Weitere Informationen: BÜFA GmbH & Co. KG, Stubbenweg 40, 26125 Oldenburg, Telefon: 04 41 / 93 17-0, Telefax: 04 41 / 93 17-1 83, E-Mail: info@buefa.de, Internet: www.buefa.de
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07/2014
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Firmen und Produktinfos | AB Archiv des Badewesens 07/2014 436
Prior & Peußner Gebäudedienstleistungen, Osnabrück:
Die richtige Reinigung und Hygiene in Bädern – eine Frage der Qualifikation und des Vertrauens des Dienstleisters Die richtige Reinigung und Hygiene in Bädern und Thermen ist eine Frage des Vertrauens und der Qualifikation des ausführenden Dienstleisters. Auf der sicheren Seite ist man mit einem nach DIN EN ISO 9001 zertifizierten Unternehmen, das in den Bereichen Unter-
■ Die Sicher heit bei der Reinigung von Bädern ist nur mit zulässigen Arbeitsmaterialien gewährleistet; Foto: Prior & Peußner Gebäudedienstleistungen, Osnabrück
haltsreinigung und Klinikhygiene ein Besonders gut ist ein Dienstleister dann, Qualitätsmanagementsystem anwendet. wenn er auf Wunsch außerdem die Lieferung von Hygieneartikeln oder die Denn es steht außer Frage, dass eine Glas- und Fassadenreinigung für das einwandfreie Sauberkeit in allen Tro- Gebäude übernehmen kann – zu wirtcken- und Nassbereichen eines Bades schaftlichen Preisen. nicht nur die „Visitenkarte“ des Hauses ist, die zum Wohlfühlen und zur Wie- Über Prior & Peußner derkehr der Badegäste beiträgt. Ver- Prior & Peußner ist seit 1910 in der Geschmutzungen und Ablagerungen stel- bäudereinigung im Einsatz. Heute betreut len außerdem einen idealen Nährboden das Unternehmen mit über 4600 Mitarfür Pilze, Keime und Bakterien dar, mit beitern mehr als 2200 Kunden – bundenen Badegäste direkt in Berührung desweit an mehr als 470 Einsatzorten. kommen können. Der Reinigungsdienstleister sollte daher auch über die ge- ■ Weitere Informationen: Prior & Peußner Gebäudedienstleistungen, setzlichen Anforderungen hinaus über Dammstraße 16 - 20, 49084 Osnabrück, hohe Sachkenntnis verfügen und aus- Telefon: 05 41 / 34 94-0, 05 41 / 34 94-2 20, schließlich zulässige, geeignete Materia- Telefax: E-Mail: info@pp-service.com, lien einsetzen. Internet: www.pp-service.com
LVHT, Mülheim an der Ruhr:
Kompetente Hygiene-Dienstleistungen aus einer Hand – akkreditiert und unabhängig Das LVHT-Institut – Lehr- und Versuchsgesellschaft für innovative Hygienetechnik GmbH, Institut für angewandte Bau- und Bäderhygiene – ist ein akkreditiertes unabhängiges Prüflaboratorium (AKS-P-20706-EU), das sich auf die Trink- und Badewasseranalytik spezialisiert hat; vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen (LANUV) ist es zur Trinkwasseranalytik nach § 15.4 der Trinkwasserverordnung 2001 zugelassen.
■ Der Schwerpunkt des akkreditieren und unabhängigen LVHT-Instituts liegt im Bereich der Trink- und Badewasseranalytik; Foto: LVHT, Mülheim an der Ruhr
Das in Mülheim an der Ruhr beheimatete Institut unterstützt seine Kunden – u. a. öffentliche und private Schwimmbäder, medizinische, therapeutische und private Einrichtungen sowie Städte und Kommunen – darin, die gestellten Hygieneanforderungen gemäß der DIN 19 643 bzw. die Empfehlungen des Umweltbundeamtes (UBA) zu erfüllen. Dank des über Jahre gewachsenen Sachverstands und einer adäquaten labortechnischen Ausstattung ist das LVHT-Ins titut in der Lage, die Ist-Situation der Gesamthygiene zu beurteilen und Empfehlungen auszusprechen, mit denen sich ein für Badegäste und Personal sicherer Betrieb realisieren lässt. Die einwandfreie Qualität des eingesetzten Gebrauchs- und Betriebswasser (u. a. Klimaanlagen und Kühlkreisläufe) wird sichergestellt, und die Anforderungen an die Wasserqualität gemäß der Trinkwasserverordnung werden eingehalten.
Das kann das LVHT-Institut für seine Kunden leisten: ■ Wasser- und Trinkwasseruntersuchung, ■ KSW-Prüfung von Kunststoffen (W270), ■ Schwimmbadgutachten, ■ Funktionsprüfung nach DGfdBRichtlinie R 65.04, ■ Anpassung der Aufbereitung an die Füllwasserqualität, ■ Betriebsmitteloptimierung, ■ hygienisch-technologische Begleitung von Schwimmbädern, ■ Legionellen-Prüfung nach Trinkwasserverordnung und ■ Prüfung der Wirksamkeit von Hygienekonzepten. ■ Weitere Informationen: Lehr- und Versuchsgesellschaft für innovative Hygienetechnik GmbH, Institut für angewandte Bau- und Bäderhygiene, Bleichstraße 6, 45468 Mülheim an der Ruhr, Telefon: 02 08 / 30 56 79-0, Telefax: 02 08 / 30 56 79-29, E-Mail: info@lvht.de, Internet: www.lvht.de
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Anzeigenschluss für die August-Ausgabe ist der 11. Juli 2014. Erscheinungstermin: 1. August 2014
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Impressum AB Archiv des Badewesens 67. Jahrgang Fachzeitschrift für Praxis, Technik, Wissenschaft und Betriebswirtschaft ISSN 0932-3872 Herausgeber Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V. Postfach 34 02 01, 45074 Essen Telefon: 02 01 / 8 7 969-0 Telefax: 02 01 / 8 79 69 20 info@baederportal.com www.baederportal.com Redaktionsgeschäftsstelle Postfach 34 02 01, 45074 Essen Haumannplatz 4, 45130 Essen Annegret Jähner (aj) Telefon: 02 01 / 8 79 69-18 Telefax: 02 01 / 8 79 69 21 a.jaehner@baederportal.com www.baederportal.com Redaktion Dr. Joachim Heuser (jh) (verantwortlich) Anschrift: s. Redaktionsgeschäftsstelle Telefon: 02 01 / 8 79 69-12 j.heuser@baederportal.com Claus Guhde (cg) Taunusstraße 64, 12309 Berlin Telefon: 0 30 / 7 46 46 51 claus.guhde@web.de Dipl.-Des. Walter J. Richtsteig (WJR) Julius-Leber-Straße 10, 47441 Moers Telefon: 0 28 41 / 1 86 95 Telefax: 0 28 41 / 1 86 95 walter.richtsteig@t-online.de
Dipl.-Ing. Konstanze Ziemke-Jerrentrup (Zi) Anschrift: s. Redaktionsgeschäftsstelle Telefon: 02 01 / 8 79 69 -17 k.ziemke@baederportal.com Verlag und Anzeigen Deutsche Gesellschaft für das Badewesen GmbH Postfach 34 02 01, 45074 Essen Telefon: 02 01 / 8 79 69 -18 Telefax: 02 01 / 8 79 69 21 verlag@baederportal.com www.baederportal.com Verlagsleitung Dr. Christian Ochsenbauer (verantwortlich für Anzeigen) Anschrift: s. Verlag und Anzeigen Stellenanzeigen und Vertrieb Annegret Jähner Telefon: 02 01 / 8 79 69 -18 a.jaehner@baederportal.com Werbeanzeigen und Vertrieb Sebastian Friedrich Telefon: 02 01 / 8 79 69 -19 s.friedrich@baederportal.com Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 15, gültig ab 01.01.2014. Layout catsnfrogs medical art Düsseldorfer Straße 49, 42781 Haan info@catsnfrogs.de, www.catsnfrogs.de Produktion Typografie+Layout B. Kleine-Möllhoff Winzermarkstraße 102 45529 Hattingen Telefon: 0 23 24 / 4 04 66 Telefax: 0 23 24 / 4 02 99 b.b.kleine-moellhoff@t-online.de
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IBA-Aqua-Pflege-Produkte GmbH, Philippsburg, www.iba-aqua.com IST-Studieninstitut GmbH, Düsseldorf, www.ist.de Matthias Voß Schwimmbad- & Saunabedarf, Reutlingen, www.voss-reutlingen.de PAM Pionier Abdecksysteme-Technik GmbH, Putzbrunn, www.pam-abdecksysteme.de Poschen Wasseraufbereitung, Solingen, www.dp-wasseraufbereitung.de Roigk GmbH & Co., Gevelsberg, www.roigk.de RMT RehaMed Technology GmbH, Dietzenbach, www.rmt.eu RZB Zeller Berlin GmbH & Co. KG, Berlin, www.baederroste.de Schunk Interieur GmbH - The RelaxFactory, Klingenthal, www.relaxfactory.de Smartlight Deutschland, Balzheim, www.weggler-balzheim.de Supergrip Deutschland GmbH, Rellingen, www.supergrip.de WaterVision GmbH, Kleve, www.watervision.nl/de
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