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NEUE QR-MANAGERIN IM PORTRAIT
Handwerksbäcker als Krisengewinner
BÄCKEREI WINKLER EXPANDIERT
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die Möglichkeit sehr kurzfristig: Da den Vermietern vom Taborland ein anderer Interessent abgesagt hatte, kamen die Verantwortlichen auf uns zu und wir waren uns schnell sicher, dass das in Steyr noch gut dazupassen würde“, erzählt Winkler.
Antje & Gerhard Winkler: ein Dreamteam
Der Mauthausener Bäcker Gerhard Winkler übernahm sieben Filialen des Steyrer Traditionsbetriebs „Rieß“ und eröffnete einen weiteren Standort im Taborland Steyr.
Seit 1898 genießt die Bäckerei Winkler in Oberösterreich einen ausgezeichneten Ruf. Alle Teige werden händisch zubereitet, geformt, bestreut, getunkt, geflochten, gestanzt oder gedreht. Eine Philosophie, die sich nicht nur zu Zeiten der Pandemie auszahlt: Die Nachfrage nach dem legendären „Opa Johann“-Brot und Co ist ungebrochen. Da war es auch naheliegend, dass Dietmar Rieß bei der Suche nach einem Unternehmen, das seine Filialen in seinem Sinne weiterführt, an Gerhard Winkler dachte. Die Familie Rieß mit dem Wunsch, die sieben Standorte in Steyr zu übernehmen, kam auf die Bäckerei Winkler zu. „Zum einen war das für uns eine große Ehre, einen so gut eingesessenen familiengeführten Handwerksbetrieb weiterführen zu dürfen. Zum anderen natürlich auch eine sehr große Verantwortung für uns eine solche „Steyrer Institution“ zu übernehmen. Da wir die Kapazitäten dafür sowohl in unserer Backstube als auch in der internen Organisationsstruktur sahen, war rasch klar, dass das für uns Sinn macht“, freut sich Winkler über das Vertrauen, das ihm Rieß mit dem Übernahmeangebot entgegenbrachte. Weiters wurde im November 2020 auch noch ein eigener Winkler-Standort im Taborland Steyr eröffnet. „Auch hier ergab sich
ERÖFFNUNGEN IM CORONAJAHR
Die Eröffnungen bzw. Übernahmen der Standorte liefen besser als erhofft. Die Pandemie spielte dabei kaum eine Rolle. „Generell gehören wir als Handwerksbäckerei sogar zu den Gewinnern dieser Pandemie, da sehr viele Kunden vermehrt auf Produkte aus regionaler Herkunft zurückgreifen und sich bei den Bäckereibetrieben, zu denen sie Vertrauen haben, gut aufgehoben fühlen“, so Winkler und weiter „Wir hatten natürlich großen Respekt davor, sieben Filialen auf einmal – quasi über Nacht – zu eröffnen. Denn am Sonntag verkaufte noch die Bäckerei Rieß in ihren Filialen und am Montag waren es dann schon „Winkler“-Filialen.“ Der befürchtete Umsatzeinbruch durch das Wegbleiben einiger „Rieß“-Stammkunden trat zum Glück nicht ein. Generell liefen die Eröffnungswochen in den Filialen sehr reibungslos. Wesentlich größer war die Herausforderung in der Backstube. Dort steigerten sich die Produktionsmengen quasi über Nacht um 50 Prozent. Trotz guter Vorbereitung war dies eine enorme logistische Challenge. Eine weitere Expansion ist nicht ausgeschlossen, aber kurzfristig nicht geplant: „Im Moment sind wir gut damit ausgelastet, die beiden „Mitarbeiter-Familien“ Rieß und Winkler zusammen zuführen. Wir durften ja rund 40 neue Mitarbeiter in unserer „WinklerFamilie“ willkommen heißen. Auch die geänderten Abläufe durch die höheren Mengen in der Backstube müssen wieder „normal“ werden. Grundsätzlich finden wir unsere aktuelle Unternehmensgröße sehr passend. Was weitere Möglichkeiten in der Zukunft angeht, wird man sehen.“ Ein wesentliches Zukunftsthema für unsere Backbranche ist gemäß Winklers Einschätzung das Personal. „Über die letzten 15 Jahre haben wir uns zu einem attraktiven Arbeitgeber in unserer Region entwickelt. Unsere Bemühungen, so flexibel wie möglich zu sein, was Arbeitszeitmodelle anbelangt, machen sich bezahlt. Weiters versuchen wir, es den Bewerbern so einfach wie möglich zu machen, uns zu kontaktieren, zum Beispiel mit einem Bewerbungsformular auf unserer Homepage. Mit laufenden Schulungen (vor allem intern), unterstützen wir unsere Teams schrittweise so gut wie möglich, ihre Aufgaben gut erledigen zu können.“
WAS ZÄHLT WIRKLICH?
Winkler blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Nicht zuletzt durch die Corona-Krise hat auch bei uns eine stärkere Rückbesinnung zu unseren Wurzeln stattgefunden. Nämlich die Bäckerei wieder stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Das ist das, wo wir herkommen, was wir schon seit Generationen machen – was wir können. Innerhalb des Bäckerei-Sortiments bedeutet dies vor allem, die Brotkompetenz noch mehr zu stärken. Aus diesen Überlegungen heraus ist auch schon das Konzept für unseren neuen Standort im Taborland in Steyr entstanden. Aber auch beim Mehlspeissortiment setzen wir verstärkt wieder auf bäckertypische Produkte wie Blechkuchen und eher weniger auf Torten.“ Unsere Profession erfordert viel Know-how, Handarbeit und Liebe zum Produkt: Wer dies so authentisch wie Gerhard Winkler an seine Kunden vermitteln kann, wird sich gewiss auch in Zukunft über viele Stammkunden und nachhaltigen Erfolg freuen können.
Bäckerei Winkler GmbH A-4310 Mauthausen, Freistädter Straße 9 Tel.: 07238 / 30 4 33 www.winkler-brot.at
Tradition mit Zukunft
„Erreichtes schätzen, Neuem aufgeschlossen sein, Chancen erkennen und umsetzen.“ So lässt sich wohl die Philosophie von Michael Rößlhuber, der die Bäckerei & Konditorei Rößlhuber in Bergheim bei Salzburg gemeinsam mit seiner Gattin Nicole in dritter Generation führt, wohl am besten zusammenfassen.
Ein echter Familienbetrieb: Bäckerei & Konditorei Rößlhuber
Auf das Fundament, das die Großeltern und Elterngeneration gelegt haben, aus tiefer Überzeugung stolz sein, sich aber auch der Verantwortung für die nächste Generation bewusst sein, das treibt den Bäcker- und Konditormeister sowie Vollblutunternehmer Michael Rößlhuber an. Der nächsten Generation wieder etwas Besseres übergeben, das ist seine Devise. 2013 hat er das Unternehmen von seinen Eltern Karl und Anna übernommen und startete gleich mit dem Um- und Ausbau des Kaffeehauses in Bergheim. Die Mitarbeiteranzahl hat sich seither – von 20 auf 45 – mehr als verdoppelt. Der Konditoreianteil hat sich vervielfacht.
DIE MITARBEITER, DIE TRAGENDEN SÄULEN
Michael Rößlhuber, ein Mann mit Grundsätzen, der sagt, was er denkt und tut, was er sagt. Neben seiner Familie und seinen Kindern liegen ihm die Mitarbeiter am Herzen, für die er der beste Chef sein will. Dabei legt er neben der fachlichen Qualifikation auf die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung jedes Einzelnen großen Wert. Dies erklärt wohl auch, dass sein Unternehmen zu einem der begehrtesten Ausbildungsbetriebe in der Region zählt. „Am gemeinsamen Erfolg wachsen“, ist sein erklärtes Ziel.
QUALITÄT HAT IHREN PREIS
HANDWERK & DIGITALISIERUNG
Das bedingungslose Bekenntnis zur Qualität, aber auch Transparenz sind für ihn besonders entscheidende Erfolgsfaktoren. Qualität, wenn sie nicht nur als Lippenbekenntnis vor sich her getragen wird, hat ihren Preis, dazu steht er. Und er ist auch nicht bereit, seine Produkte unter dem Wert zu vertreiben, auch wenn die Mengenverlockung so mancher potenzieller Kunden oft sehr groß ist. „Man muss den Preis argumentieren und verteidigen, gelingt dies nicht, muss man auf einen Abschluss auch verzichten können“, so der sympathische Konditormeister. Problemen auf den Grund gehen, analysieren und nachdenken, wie man sie lösen kann. Getragen von der Überzeugung, dass das Handwerk und die Digitalisierung eine nutzenstiftende Symbiose eingehen müssen, entwickelt der leidenschaftliche Handwerker mit kompetenten Partnern vollkommen neue technische Lösungen. Was mit einer Suche nach einer einfachen Erfassung der im Umlauf befindlichen Brotkisten begann, mündete in einer umfassenden Logistik-App. Diese App bietet eine leicht bedienbare Tourenplanung und -optimierung, spart Arbeitszeit und schafft so nebenbei auch die erwünschte Transparenz, wo sich die Kisten gerade befinden. Man darf gespannt sein, wann die App auch anderen Betrieben zur Nutzung angeboten werden wird.
Damit nicht genug, zurzeit befindet sich eine von Michael Rößlhuber und seinen Partnern entwickelte Bestell-App für die B2B-Kunden in der Testphase. Eine einfache Maske für den Bestellenden. Die Bestellung, die bis zu einer bestimmten Uhrzeit am Vortag abgegeben werden muss, läuft ohne manuellen Umweg in den Produktions- und Auslieferungsprozess. Dies erspart Zeit und damit auch entsprechend Kosten. Es hat darüber hinaus eine erzieherische Komponente. Denn alles, was bis zum festgelegten Zeitpunkt nicht bestellt wurde, wird auch nicht ausgeliefert. Damit setzt Michael Rößlhuber auch ein Zeichen gegen das in der Gesellschaft verfestigte Anspruchsdenken der Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit des Bäckers, am besten sieben Tage die Woche. „Auch ein Bäcker hat einen Anspruch auf ein entsprechendes Privat- und Familienleben“, ist sein Credo. Wer seinen Beruf liebt und dennoch eine ausgewogene Work-Life-Balance schafft, gibt die Freude an der Arbeit an seine Kunden weiter: Diese spüren dann genau diese Sympathie und Authentizität, die unser Handwerk ausmachen.
Rößlhuber GmbH A-5101 Bergheim bei Salzburg, Dorfstraße 16 Tel.: 0662 452053 www.roesslhuber.com
Endlich Sommer!
GRILLEN, SNACKS & SOMMERGEBÄCKE
„OB GRILLEN, PICKNICK ODER KLEINE GARTENPARTY – ANLÄSSE FÜRS SCHLEMMEN GIBT ES GENUG! PERFEKT DAZU: SOMMERLICHE GEBÄCKSPEZIALITÄTEN!“
BackSzene über das Umsatzpotenzial von Sommergebäck, Grillbrot & Co.
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