BÄRN! Magazin 1 / 2019

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G A T L L A DEM HEN? E I L F T N E R E S S E B ICH S E I S N LE O H L E ! Z T H I C K A N F E N V I E D NER N E L E I P ,S BEI UNS

ROULETTE, BLACK JACK, POKER & SLOTMACHINES 2

Ab 18 Jahren. Ausweispflicht


E D I T O R I A L & I N H A LT

INHALT C O V E R : Schwarzmaler Pascal Flühmann (siehe Seite 28)

HOUPTSACH BÄRN! HOUPTSACH BÄRN! – fotografiert i der Bluemegärtnerei Ellenberger und Fuhrimann a der Herregass 19, ds Bärn vom Flo Brunner

EDITORIAL

Houptsach Bärn! Ja, wir Bernerinnen und Berner sind völlig vernarrt in unsere Stadt und in die Aare – und wenn wir Gelb-Schwarz sehen, geht eh allen das Herz auf. Kritik an Bern von aussen mögen wir nicht besonders, wenn, dann kritisieren wir höchstens selber und das meist auf hohem Niveau. Denn Bern hat sich längst vom Image des «bluemete Trögli» entfernt. Unsere Kulturszene ist kreativ, innovativ und avantgardistisch. Unser Gastro- und Shoppingangebot lässt keine Wünsche offen; und kaum zeigen sich die ersten Sonnenstrahlen, erwacht Bern aus dem Winterschlaf und gibt sich leutselig und äusserst lebendig. Das BÄRN! Magazin widmet sich jetzt im 13. Jahr den «schönsten Seiten der Hauptstadt». 2019 soll sich der Fokus noch mal «es bizeli meh» auf Bern und seine Menschen richten. So wird sich das Thema «HOUPTSACH BÄRN!» durch alle vier Ausgaben ziehen. In Form von Artikeln, speziellen Angeboten und Führungen. In dieser Ausgabe Bern als Sport-, Universitäts-, Brunnenund Kulturstadt, Bern mit seiner Natur und als kinder- und jugendfreundliche Stadt. Wir stellen aussergewöhnliche Menschen und ihr Angebot vor und geben Leuten eine Stimme, die oft im Hintergrund für Bern wirken. Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Entdecken, und denken Sie daran: All die tollen Angebote in Bern, sei es beim Lädele, im Kulturbereich oder auch beim BÄRN! Magazin, können nur bestehen, wenn sie auch von genutzt werden – denn, um es ausnahmsweise mal in Englisch zu sagen: «All business is local.» Michèle Freiburghaus Verlegerin, Redaktionsleiterin

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Aktionen Bern für Kinder und Jugendliche Universitätsstadt Kulturstadt Naturstadt Sportstadt: Bern Grizzlies Sportstadt: Gelb-schwarze Leidenschaft Brunnenstadt Bern Welcome Bern City: Ladensterben in Bern? ... und es geht doch! 10 Jahre Westside: Bern liebt das Schräge Schön & guet us Bärn

GESELLSCHAFT 28 29 30 32 33 34 35 36

Gesundheit: Kopfschmerzen Hirslanden Bern kreativ: Pascal Flühmann Forever young Das Tier in mir Chaos? – Ordnung in Sicht! Tour d'Horizon NMS Bern

CULINARIUM 38 39 41

Malou Konzepte Culinarium Bärner Rundschou Die trendigste Bioweinbar Berns

K U LT U R & E V E N T S

Das nächste BÄRN! Magazin erscheint Anfang Juni 2019. HOUPTSACH BÄRN! mit Themen wie Bern, die «Badestadt», die «Fair Trade Town», die grüne Stadt etc. Informationen: www.baernverlag.com

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Rock macht satt Bestform – Berner Design ArtStadtBern Frühlingsmix Museumsnacht

DIVERSES

Besuchen Sie unseren Blog mit täglich «Nöiem und Gfröitem us Bärn»

BÄRN!BL G

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Kopernikus: Viilsytig Verlosungen

www.baernblog.com 3


Nicht Thun, nicht Hingerfultigen, Solothurn oder Biel, nicht «zuerst», sondern ausschliesslich – beim BÄRN! Magazin und beim BÄRN! Blog steht nicht nur Bärn drauf, es ist zu 100% Bärn drin. Für Bernerinnen und Berner, die Bern genauso lieben wie wir. 2019 mit besonderen Angeboten, Führungen und Wettbewerben aus Bern für Bern. Möchten Sie ein T-Shirt mit diesem Signet? – Verlosung auf Seite 50. Ein Plakat unseres tollen Covers? – Bestellungen unter www.baernblog.com. Beides wurde exklusiv für uns von Kkade, dem Schwarzmaler Pascal Flühmann (siehe Seite 30), gestaltet.

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HOUPTSACH BÄRN!

FÜHRUNG

FOTOWETTBEWERB

Auf den Spuren des Berner Rock

Fotowettbewerb Houptsach Bärn!

Sam Mumenthaler, der die Geschichten des Berner Rock kennt wie kein Zweiter, lädt ein zu einer exklusiven Führung. Wer gern durchs Leben rockt und rollt, sollte sich den 23. oder den 30. März fett in der Agenda markieren und schon mal das gute Schuhwerk aus dem Keller holen.

Der Fotowettbewerb 2018 zum Thema Strassenfotografie und die Ausstellung mit der fulminanten Vernissage in der grössten Popup-Galerie Berns, der Postgasse, war ein so grosser Erfolg, dass wir auch 2019 einen Berner Fotowettbewerb lancieren.

An diesen Daten – rechtzeitig zum Frühlingsanfang – finden zwei «HOUPTSACH BÄRN!»-Stadtspaziergänge auf den Spuren des Berner Rock statt. Wobei wir das mit dem «Rock» nicht allzu eng sehen und auch einen Abstecher zu den Chansons von Mani Matter und in die Frühzeit des Jazz wagen, als die Giele und Modi noch zum Swing der Big Bands tanzten. Viele der Clubs und Treffpunkte, die den Berner Rock mitgeprägt haben, sind zwar längst wieder verschwunden.

«Houptsach Bärn!» lautet das diesjährige Thema. Gefragt sind nicht unbedingt abfotografierte Berner Wahrzeichen, sondern originelle, spezielle, überwältigende, einfach schöne, extravagante, witzige – kurz, Ihre ganz persönlichen – Ansichten von Bern, die von Ihrer Liebe zu unserer Stadt und/oder ihren Menschen erzählen. Egal, welche Jahreszeit, mit Menschen und Tieren oder ohne, Details, Gesamtansichten, Stimmungen, schwarz-weiss oder farbig, Momentaufnahmen oder Inszenierungen – einfach aus Bern, scharf und gut belichtet sollten die Fotos sein.

Doch unser Stadtführer Sam Mumenthaler, der all die wilden und weniger wilden Geschichten des Berner Rock kennt wie kein Zweiter, wird sie zurück in die Gegenwart beamen. Damit es auch wirklich rockt, haben wir den famosen Skinny Jim Tennessee dabei, der schon als Teenager unter den Lauben Strassenmusik machte. So ist es gut möglich, dass auf dieser speziellen Stadttour ein Rumpelstilzchen oder ein Eisbär unseren Weg kreuzt. Keine Angst: Bis zur Venus von Bümpliz werden wir nicht ausschweifen. Und auch der schönen grünen Aare entlang werden wir – leider – nicht flanieren. Wir rocken und rollen in der Innenstadt. 23. März und 30. März, Bern Zeit: jeweils 14 und 16 Uhr Dauer: ca. 90 Minuten Preis: 20 Franken Maximale Teilnehmerzahl: 20 pro Führung Anmeldung unter: www.baernblog.com

Die Preise 1. Preis: BERNcity Geschenkcard im Wert von CHF 1000.– 2. Preis: Gutschein von Zumstein im Wert von CHF 500.– 3. Preis: Gutschein von Zumstein im Wert von CHF 300.– Alle drei Gewinnerinnen oder Gewinner erhalten ausserdem einen exklusiven Fuij-Master-Class-Workshop von Zumstein.

​ Die Ausstellung mit Musik und Onlinegalerie 20 Bilder werden aufgezogen, im September wiederum in Bern ausgestellt und zugunsten eines guten Zwecks verkauft. Ebenso wird es auch dieses Jahr ein fulminantes Musikprogramm geben, Details folgen in der Juniausgabe. 20 zusätzliche Bilder werden online präsentiert, diese können ebenfalls käuflich erworben werden.

Teilnahmebedingungen: www.baernblog.com

Patronat

Partner

Skinny Jim Tennessee begleitet die Führung von Sam Mumenthaler musikalisch. Foto zvg

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Bern für Kinder und Jugendliche Foto oben und rechts Mitte: www.bangandbrush.ch

Oktober 2016, im Herbstwind flattern auf dem Bahnhofplatz himmelblaue Flaggen mit der Aufschrift: «Stadt Bern, kinderfreundliche Gemeinde», darunter der Schriftzug der Kinderrechtsorganisation UNICEF. Woran erkennt man eine kinderfreundliche Gemeinde? Und was nützt das den Kindern? Text: Alex Haller, Scarlett Niklaus

Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF fördert die Umsetzung der Kinderrechte mit einer Standortbestimmung, die Gemeinden aufzeigt, wie gut diese schon umgesetzt werden und wo noch Nachholbedarf besteht. Dabei werden dreizehn Themenbereiche wie Verwaltung und Politik, Schule, familienergänzende Betreuung, Kinder- und Jugendschutz, Gesundheit oder Freizeit und Wohnumfeld durchleuchtet. Die Stadt Bern hat nach dieser Standortbestimmung einen Massnahmenplan erarbeitet und sich damit das Label einer besonders kinderfreundlichen Gemeinde verdient. Schon 1999 hat der Gemeinderat von Bern ein Konzept für eine kindergerechte Stadt verabschiedet und umgesetzt, und 2008 erhielt die Stadt den Pestalozzipreis für ihre Kinderfreundlichkeit.

Neue Herausforderungen Eine Stadt, die wächst und sich verändert, kann sich aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Der neuste Massnahmenplan zeigt auf, wo Nachholbedarf besteht. So müssen Spielplätze auch für Kinder mit Behinderungen ausgestattet und attraktiv sein, offene Turnhallen und Midnight Sports bieten Bewegung und Spass an, es braucht sichere Abstellplätze für Velos und Kickboards und sichere Baustellen. Ausserdem wird eine Lücke bei den betreuten Spielangeboten geschlossen: Im Stadtteil 4 (Kirchenfeld/Schosshalde) wird das «SpielreVier» des Dachverbands für die offene Arbeit mit Kindern (DOK) mit mobilen Spielaktionen aufgebaut. Die Umsetzung der Massnahmen ist in vollem Gange. Als Kinder gelten aber nicht nur die Kleinsten und die Kleinen. Die UNO-Konvention gilt für alle bis zum 18. Geburtstag, also auch für Jugendliche. Das städtische Jugendamt hat darum mit dem Trägerverein für die offene Jugendarbeit (toj) das Raumangebot für Jugendliche überprüft und einen Plan für mehr Jugendräume entwickelt. 6


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Zwischennutzungen für Jugendliche Mit der Zwischennutzung Calvinhaus von Dezember 2017 bis Juni 2019 konnte kurzfristig Raum für Jugendliche bereitgestellt werden. Hier ist ein lebendiger Begegnungsort eröffnet worden, an dem kreatives Schaffen junger Menschen zwischen 13 und 25 Jahren gefördert wird. Vom Fotoatelier über die Theaterwerkstatt bis zum Tonstudio ist alles zu finden. Zudem werden verschiedene öffentliche Veranstaltungen und Kurse organisiert. www.calvinhaus.ch Danilo Oesch vom Verein Tankere ist beauftragt, die Zwischennutzung zu managen: «An der Marienstrasse 8 ist ein Treffpunkt entstanden, in dem Tür an Tür Visionen verwirklicht werden.» Die UNO-Kinderrechte verlangen nicht, dass man alles für Kinder und Jugendliche macht, sondern mit ihnen. Das Recht auf Teilhabe fordert die konsequente Mitsprache, zum Beispiel im Kinder- und im Jugendparlament. Mit einem Postulat können die KiPa-Kinder dem Gemeinderat einen Auftrag zur Prüfung eines Anliegens geben. Jugendliche können eine Motion überweisen, die vom Stadtrat besprochen und bei einer Zustimmung erfüllt werden muss.

Kinderparlament

Im Mai 2018 forderte zum Beispiel das Kinderparlament vom Gemeinderat eine obligatorische Infoveranstaltung gegen Mobbing für alle SchülerInnen der Stadt Bern. Jetzt wird gemeinsam mit einer Gruppe von Kindern geprüft, wie dieses Anliegen umgesetzt werden könnte.

Kinder und Jugendliche gestalten mit Bei Schulhausneu- und umbauten und bei der Gestaltung von Spielplätzen reden in Bern die Kinder und Jugendlichen mit. An Workshops und Begehungen bringen sie ihre Ideen und Wünsche ein. Mit Fachleuten wird auf Augenhöhe ausgehandelt, was umgesetzt werden kann. Die Schülerin Joelle erzählt: «Der Spielplatz vor dem Grossen Länggassschulhaus wurde im Frühling 2018 renoviert. Das Klettergerüst ist richtig toll: Es gibt einen hohen Holzturm mit einer Rohrrutschbahn. Auch kann man auf dem Klettergerüst über eine Hängebrücke gehen und eine weitere Rutschbahn hinunterrutschen und vieles mehr. Ich finde, Stadtgrün Bern hat den Spielplatz richtig genial gebaut.»

City vs. City Breaking Battle

Jugend macht Kultur: Startstutz Kinder und Jugendliche werden nicht nur in der Politik und der Planung ernst genommen. Sie haben auch eigene kulturelle Identitäten und wollen diese ausleben und zeigen. Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 können mit wenig Aufwand Gelder für die Umsetzung von Kulturprojekten beantragen. Ob die Aufnahme eines Albums, die Umsetzung einer Modeschau, die Gestaltung eines Buches oder ein Breakdanceworkshop, alles ist möglich. 2018 konnten 36 Gesuche bewilligt werden. Zum Beispiel werden beim «City vs City Breaking Battle» die vier besten Tänzer aus 16 Städten eingeladen, die gegeneinander antreten, um die beste Breakdance-Stadt der Schweiz zu küren. www.startstutz.ch Mitgestaltung Spielplatz Brünnen

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«Klimaschutz ist als Chance zu sehen» I N T E R V I E W M I T P R O F E S S O R T H O M A S S TO C K E R Professor Thomas Stocker ist national und international eine der Schlüsselpersonen in der Klimaforschung. Mit seiner Forschung leistet er einen wesentlichen Beitrag zum besseren Verständnis der Komplexität des weltweiten Klimasystems sowie der sich abzeichnenden Klimaveränderungen und versteht es, seine Erkenntnisse auch politischen Entscheidungsträgern und dem breiten Publikum verständlich näherzubringen. In seinem Fachgebiet zählt er zu den meistzitierten Wissenschaftlern in der Schweiz und ist Autor und Mitautor von über 200 wissenschaftlichen Artikeln. Für seine Arbeiten ist er bereits mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem 2017 mit dem Schweizer Wissenschaftspreis Marcel Benoist. Thomas Stocker wurde 1959 geboren, er hat an der ETH Zürich 1987 doktoriert. Seit 1993 leitet er die Abteilung für Klimaund Umweltphysik am Physikalischen Institut der Universität Bern.

Interview: Michèle Freiburghaus, Foto: Remo Eisner

Die Ökosysteme in den Schweizer Alpen leiden sehr stark und eigentlich für alle augenscheinlich unter der globalen Erwärmung, trotzdem negieren immer noch manche Politiker sogar den Klimawandel an sich. Wie gehen Sie mit dieser Ignoranz um?

Eine Studie der Uni Lausanne zeigt, dass Zweifel an den Aussagen von Klimaforschern weit verbreitet sind. Nur 44 Prozent der Schweizer glauben demnach, dass der Klimawandel menschengemacht ist.

Es ist tatsächlich unerträglich, nach eindeutigen Messungen, sich häufenden globalen Hitzerekorden, fünf UNO-Klimaberichten seit 1990, die alle Länder im Konsens verabschiedet haben, und dramatischen Auswirkungen in allen Regionen der Welt, insbesondere auch in der Schweiz, dass mächtige Verbände und Lobbyorganisationen immer noch mit nachweislich falschen Informationen die politischen Prozesse zum Klimaschutz torpedieren und zum Stillstand bringen.

Woher die 44 Prozent stammen, und was genau gefragt wurde, weiss ich wirklich nicht. Allerdings gibt es die europaweite Umfrage vom European Social Survey vom September 2018, und darin sind die Resultate für die Schweiz klar und eindeutig: 96,4 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass das Klima wahrscheinlich bis sicher ändert, 94,4 Prozent denken, dass diese Änderungen mindestens teilweise durch den Menschen verursacht sind, 74 Prozent finden die Auswirkungen des Klimawandels schlecht.

Trotzdem kommunizieren wir unablässig die neusten Beobachtungen zum Zustand unseres Planeten und die dramatischen Entwicklungen des Klimawandels – Abschmelzen von Grönland und der Antarktis, Anstieg des Meeresspiegels, Häufung extremer Wetterereignisse, Dürren, Waldbrände, usw. usw. – einer breiten Öffentlichkeit und Entscheidungsträgern.

Das Schweizer Energiesystem gehört laut einer 2018 publizierten Studie des World Economic Forum zu den besten der Welt. Weniger positiv werden allerdings die helvetischen Ziele zur Reduktion von Emissionen eingeschätzt. Woran liegts?

Was ich absolut nicht verstehe, ist, dass die traditionellen Wirtschaftsverbände die enormen wirtschaflichen Chancen des Klimaschutzes nicht erkennen. Die Erneuerung unserer Infrastruktur, die energietechnische Verbesserung unserer Immobilien und die Investitionen in den öffentlichen Verkehr sind ein äusserst effizientes Mittel, neue Arbeitsplätze für unsere KMU zu schaffen und Wertschöpfung im eigenen Land zu vergrössern. Für KMU und die Industrie ist der einheimische Klimaschutz die ökonomische Chance des 21. Jahrhunderts. Sind die extremen Wetterverhältnisse und die Naturkatastrophen eine Folge der globalen Erwärmung? Wenn ja, bitte erläutern Sie uns kurz, wieso. Für die beobachtete Häufung von Hitzewellen ist das erwiesen, für Starkniederschläge ebenfalls. Aber diese Aussage gilt nicht pauschal für alle Naturkatastrophen. Zwar weiss man, dass ein Faktor zur Bildung von tropischen Wirbelstürmen – die wärmere Meeresoberfläche – durch die globale Erhitzung begünstigt wird, aber die Auswirkung auf die Wirbelsturmhäufigkeit ist noch nicht statistisch verlässlich nachgewiesen.

Man muss den Gesamtkonsum berücksichtigen, der zu den klimaschädlichen CO2-Emissionen führt. In dieser Bilanz schneidet die Schweiz schlecht ab, da viele von unseren Konsumgütern im Ausland erzeugt wurden und dort CO2-Emissionen verursacht haben. Die vom Bundesrat vorgeschlagenen Reduktionsziele bis 2030 sind ein erster und guter Schritt zur Umsetzung der Verpflichtungen, die die Schweiz im Rahmen des Pariser Abkommens eingegangen ist. Der Punkt ist, dass der Nationalrat in einer ersten Lesung der CO2Gesetzesrevision die Vorlage dermassen verwässert hat, dass sie nicht mehr zielführend ist. In einem Vortrag sagten Sie, Ziel sei es, in der Schweiz bis 2030 die Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 50 Prozent und die globalen CO2-Emissionen bis 2050 auf null zu senken. Wie ist das Ihrer Meinung nach zu bewerkstelligen? Das geht nur mittels einer Bepreisung von CO2-Emissionen, eines mass- und wirkungsvollen Lenkungsbeitrags, wobei die Einnahmen teilweise an die Bevölkerung rückerstattet bzw. in die benötigte Erneuerung der schweizerischen Infrastruktur investiert werden sollen, um den Umstieg von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energien zu ermöglichen. Fortsetzung Seite 8

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Können Sie drei Massnahmen nennen, mit denen auch Privatpersonen einen spürbaren Beitrag leisten könnten? 1. Aktiv am demokratischen Prozess unseres Landes teilnehmen, von den Parteien eine mit Paris im Einklang stehende Klimastrategie einfordern und bei jeder Abstimmung und vor allem bei Wahlen die Klimafrage stellen. 2. Verlangsamung der in den letzten 20 Jahren beschleunigten Konsumzyklen durch eine Bevorzugung von langlebigen und möglichst nachhaltig produzierten Gütern. 3. Lieber Zug als Flug. Sie haben in der Arktis und in Grönland Eisbohrkerne ausgewertet. Wie weit können Sie das Klima dadurch zurückberechnen?

Heisser Sommer heisst auch tendenziell extreme Trockenheit. Fragen Sie mal unsere Bäuerinnen und Bauern oder die älteren Menschen, ob sie das toll finden. Die Erkenntnis, dass der ungebremste Klimawandel die extrem heissen Sommer und die Trockenheit zur Normalität werden lässt, vermiest dann den kurzfristigen Spass definitiv. Als geborener Zürcher leben Sie seit nunmehr 26 Jahren in Bern. Im November wurden Sie von den Stadtschützen zum «Zibelegring 2018» ausgezeichnet. Wie stark fühlen Sie sich mit Ihrem Wohnort verbunden, und was gefällt Ihnen an Bern am besten? Ich sagte Roger Schawinski kürzlich in seiner Sendung, dass ich als Bürger der Stadt Zürich seit 26 Jahren im Exil lebe und dass es mir dabei in Bern pudelwohl ist. Die grosszügige Anerkennung durch die Verleihung des Oberzibelegring ist eine gefühlte Einbürgerung.

Eisbohrkerne, zusammen mit anderen Klimaarchiven wie Baumringen, See- und Meeressedimenten, erlauben eine Rekonstruktion der Klima- und Umweltverhältnisse in der Vergangenheit. Mit den Eis-bohrkernen der Antarktis stossen wir 800 000 Jahre zurück, und gegenwärtig sind wir auf der Suche nach einer Bohrstelle, wo wir 1,5 Millionen Jahre altes Eis finden. Aber natürlich setzen wir auch Computermodelle ein, um die natürlichen Klimaänderungen der Vergangenheit genau zu verstehen und daraus Projektionen für die Zukunft zu erstellen. Der «Richtplan Energie» zeigt auf, wie die Stadt Bern bis 2035 den Umbau der Energieversorgung mit vorwiegend erneuerbaren Energieträgern erreichen kann und ihren Energie- und Wärmeverbrauch reduzieren will. Wie zuversichtlich sind Sie, was die Umsetzung anbelangt?

«Chancen, unsere Infrastruktur mit Volldampf zu erneuern und für die Zukunft fit zu machen, werden verpasst.»

Das kommt ganz auf den politischen Willen an. Leider muss man feststellen, dass die Parteien und Verbände, die den Klimaschutz auf nationaler Ebene seit vielen Jahren bekämpfen, auch auf städtischer und kantonaler Ebene immer wieder Stolpersteine platzieren bzw. eine rückwärtsgewandte Status-quo-Politik vertreten. Chancen, unsere Infrastruktur mit Volldampf zu erneuern und für die Zukunft fit zu machen, werden verpasst. Man darf nicht vergessen, dass jedes Sanierungsprojekt eine Wertschöpfung für die lokale Wirt-schaft bedeutet. Wir Bernerinnen und Berner freuen uns natürlich schon auch über solche heissen Sommer und Aaretemperaturen wie 2018. Können Sie das jeweils auch geniessen oder überwiegen die Sorgen?

Richtplan Energie der Stadt Bern Der Richtplan Energie der Stadt Bern ist ein Planungsinstrument zur Neuausrichtung der Energieversorgung. Statt auf eine bisher vorwiegend fossile und atomare Energieversorgung soll in den kommenden gut 20 Jahren vorwiegend auf erneuerbare Energieträger umgestellt werden. Die Ziele gemäss kantonalen Vorgaben sind wie folgt: – 70 Prozent erneuerbare Energie in der Wärmeversorgung – 80 Prozent erneuerbare Energie bei der Stromversorgung – 20 Prozent Reduktion des Brennstoffverbrauchs Nach dem Willen der Berner Stimmberechtigten Ausstieg aus der Atomenergie bis 2039 Zugunsten eines effektiven Umwelt- und Klimaschutzes braucht es eine grundlegende Neugestaltung der Energieversorgung. Der Richtplan Energie dient als Wegweiser, wie diese Ziele erreicht werden können. Der Richtplan Energie ist vorerst nur behördenverbindlich. Für eine mögliche Grundeigentümerverbindlichkeit bräuchte es einen Volksentscheid. Detaillierte Informationen zum Richtplan Energie der Stadt Bern: www.bern.ch/themen/umwelt-natur-und-energie/energie/ richtplan-energie

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Kultur Stadt Bern Am 1. Februar hat Franziska Burkhardt von ihrer Vorgängerin Veronica Schaller die Stelle als Leiterin von Kultur Stadt Bern übernommen. Die Verträge mit den Kulturhäusern für die Vierjahresperiode sind bereits unter Dach und Fach, ebenso einige beschlossene Projekte wie die «Hauptstadtkultur» und die «Kunstplätze», die es jetzt umzusetzen gilt.

Kulturförderung Die Stadt Bern fördert und vermittelt Kultur in ihrer Vielfalt, besonders das zeitgenössische Kulturschaffen. Sie unterstützt aktuell 22 Kulturinstitutionen mit einem vierjährigen Leistungsvertrag, 8 davon gemeinsam mit Kanton, Regionalkonferenz und Burgergemeinde Bern; ausserdem, mittels Direktförderungen, Kulturschaffende und Veranstaltungen. Die Beurteilung der künstlerischen Qualität der Gesuche wird durch Fachpersonen der städtischen Kommissionen und Gremien wahrgenommen.

Neue Förderprojekte Kultur Stadt Bern unterstützt fünf neue Kulturprojekte, welche die Beteiligung der Berner Bevölkerung am kulturellen Leben aktiv anregen sollen. Drei der Projekte werden aus dem Kredit «Hauptstadtkultur» ermöglicht, zwei im Rahmen des neuen Förderformats «Kunstplätze» für Kunst im öffentlichen Raum.

Hauptstadtkultur Auf Empfehlung der Kommission Hauptstadtkultur werden drei neue Projekte gefördert, die zwischen 2019 und 2021 jeweils von mehreren Partnern realisiert werden. Das grösste der drei ausgewählten Projekte heisst «Connected Space» und wird vom Kollektiv Bern, einem Zusammenschluss zahlreicher Berner Off-Spaces, lanciert. Es ist als künstlerischer Staffellauf angelegt, bei dem sich die einheimischen Kunsträume untereinander neu vernetzen und auf Zeit in kunstfernen Räumen wie einem Fundbüro oder einer Kinderkrippe einnisten.

Die neue Berner Kulturchefin Franziska Burkhard Foto: Caroline Marti

Der Gemeinderat wählte Franziska Burkhardt als klare Favoritin im August 2018 zur neuen Leiterin Kultur Stadt Bern, sie löst Veronica Schaller ab, die nach zehnjähriger Tätigkeit als Abteilungsleiterin Ende Januar 2019 in Pension ging. Franziska Burkhardt hat langjährige Erfahrung in Kulturbetrieben. Bevor sie 2014 erste Geschäftsleiterin im Berner Atelierhaus Progr wurde, hatte Burkhardt das Filmfestival Freiburg und danach die Sektion Kunstschaffen im Bundesamt für Kultur geleitet. Nebst derTätigkeit beim Progr hat sie im Auftrag des Gemeinderates den Prozess zur Erarbeitung der neuen städtischen Kulturstrategie geleitet. Ihre Aufgabe wird es gemäss Gemeinderat sein, «die Kulturstadt Bern in allen Facetten nach innen und aussen, mit profilierter Kulturpolitik, zukunftsweisender Kulturförderung und offenem Dialog zu vertreten».

Das zweite ausgewählte Projekt «Time to Move», hinter dem Kulturschaffende aus der Berner Theaterwelt stehen, will zusammen mit Bernmobil und der Jungen Bühne Bern die kulturelle Vielfalt der Bevölkerung im Mikrokosmos Bus künstlerisch widerspiegeln. Das Projekt sammelt in einer Recherche- und Schreibwerkstatt die Geschichten von Menschen, die mit dem öffentlichen Verkehr reisen oder dort arbeiten. Wenn Sie mitmachen möchten, melden Sie sich bitte hier: d.schwabenland@time-for-change.ch Das dritte Hauptstadtkultur-Projekt «En masse» will eine Hörlandkarte für Bern entwerfen; Kulturschaffende produzieren zusammen mit Quartierbewohnerinnen, Quartierbewohnern und Fachleuten kreative Hörgeschichten für den öffentlichen Raum und zu Themen der Stadtentwicklung.

«Kunstplätze» im öffentlichen Raum Das Projekt «Kunstplätze», eine Initiative der Kommission Kunst im öffentlichen Raum (KiöR) in Zusammenarbeit mit den Stadtteilen und den Quartieren der Stadt Bern, wird von der Künstlerin Marinka Limat und dem Künstler Florian Graf realisiert.

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Glühwürmchen ? Auch in Bern! Das Glühwürmchen wurde von «Pro Natura» aus gutem Grund zum Tier des Jahres 2019 gewählt: Das geheimnisvolle Tierchen, das eigentlich ein Käfer ist, beleuchtet 2019 die zunehmend missliche Lage der Insekten in der Schweiz. Auch in Bern finden sich diese wunderbaren Glühkäfer noch. Warum Tier des Jahres? Von rund 36 000 in der Schweiz bekannten Tierarten gehören 30 000 zu den Insekten. Wenn es den Insekten gut geht, ist die Natur in Ordnung. Doch Erkenntnissen der Wissenschaft zufolge setzen Lebensraumzerstörung, Pestizide, Lichtverschmutzung und andere Faktoren der Insektenwelt auf alarmierende Weise zu. Auf diese Fakten und Probleme, aber auch auf praktische Lösungen soll das Glühwürmchen 2019 sein magisches Licht werfen.

Keine Würmer Glühwürmchen sind eigentlich gar keine Würmchen, sondern Käfer, weshalb die verschiedenen Arten offiziell auch unter dem Oberbegriff Leuchtkäfer (Lampyridae) zusammengefasst werden. In unseren Breiten sind drei verschiedene Arten heimisch: der Kleine Leuchtkäfer, der Grosse Leuchtkäfer und der KurzflügelLeuchtkäfer. Bei allen Glühkäfern können die Weibchen leuchten, es sind aber die Männchen, die fliegen können.

Das Leuchten der Glühwürmchen Das Leuchten wird durch die Zersetzung einer kompliziert gebauten Carbonsäure namens Luciferin durch das dazugehörige Enzym Luciferase (aus dem Lateinischen «lux» [Licht] und «ferre» [tragen, bringen]) erzeugt. Dieser Prozess der selbstständigen Lichterzeu-

gung wird auch Biolumineszenz genannt und ist ziemlich kompliziert. Interessant ist aber, dass der Glühwurm chemische Energie nahezu verlustfrei in (kaltes) Licht umwandelt. Zum Vergleich: Eine Glühbirne macht aus elektrischer Energie nur zu etwa fünf Prozent Licht und zu 95 Prozent Wärme. Vom Glühwürmchen könnten wir in puncto Energieeffizienz viel lernen. Das Leuchten dient bei unseren heimischen Glühkäfern schlicht dem Zweck der Partnersuche. Das Weibchen, das am hellsten leuchtet, lockt am meisten Männchen an. Diese fliegen in etwa zwei Metern Höhe herum und lassen sich zielgenau auf ein Weibchen fallen, wenn sie eines erspäht haben.

Glühwürmchen in Bern Die Glühkäfer stehen nicht auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten, jedoch nimmt der Bestand vermutlich ab. Dies liegt zum einen am schwindenden Lebensraum durch die Intensivierung der Landwirtschaft. Zum anderen macht dem Glühwurm die steigende Lichtverschmutzung zu schaffen. Hell beleuchtete Stadtparks zum Beispiel sind kein Ort, an dem eine Glühwürmchendame auf einen Partner hoffen darf, denn die Männchen meiden das Licht, so gut es geht. Auch die Larven brauchen Dunkelheit. Darum sind der Fachstelle Natur und Ökologie der Stadt Bern im Berner Stadtgebiet nur zwei Vorkommen bekannt, nämlich diejenigen auf dem Bremgartenfriedhof und auf dem Schosshaldenfriedhof. Auf der Internetplattform «Stadtwildtiere» können weitere Sichtungen gemeldet werden.

GLÜHWÜRMCHENFÜHRUNGEN Freitag, 28. Juni 2019, 21.30 Uhr, Bremgartenfriedhof Dienstag, 2. Juli 2019, 21.30 Uhr, Schosshaldenfriedhof Mehr Infos: www.natur-umweltkalender.ch

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American Football: Bern Grizzlies Das BÄRN! Magazin lanciert eine neue Serie und stellt 2019 Randsportarten und die Berner Clubs dazu vor. Den Anfang machen American Football und die Bern Grizzlies. Text/Interview: Michèle Freiburghaus, Fotos: Stefan Rutschmann Bei der aus den Vereinigten Staaten stammenden Ballsportart versuchen, kurz erklärt, zwei Mannschaften, bestehend aus je elf Spielern, im Verlauf eines Spiels den Spielball in die gegnerische Endzone zu bringen oder ein Field Goal zu erzielen, um Punkte zu gewinnen.

Bern Grizzlies Die Bern Grizzlies wurden am 5. Oktober 1985 von einigen Berner Footballfreaks ins Leben gerufen. Die ersten Clubstrukturen entstanden, und die Grizzlies wurden als Mitglied in der Schweizer AmericanFootball-Liga aufgenommen. 1987 nahm das Team zum ersten Mal an der Meisterschaft teil und erreichte mit nur einem Sieg den 8. Platz. 1988 schaffte die Mannschaft den Aufstieg in die NLA und wurde mehrfach Schweizer Meister, letztmals 2016.

Die Junioren In der U19-Juniorenmannschaft der Bern Grizzlies dürfen Jugendliche ab dem 15. Altersjahr American Football spielen, in der U16Mannschaft 13- bis 16- Jährige. Mit 19 Jahren erfolgt für die jungen Footballspieler der Wechsel in die 1. Mannschaft (Seniors). Das Juniorenteam bildet somit das Fundament der ersten Mannschaft und sichert die sportliche Zukunft der Bern Grizzlies. Motivierte Jugendliche sind im Training stets willkommen, Infos gibts auf der Website. Fabian Schaller, Sie sind Vorstandmitglied und Spieler der Bern Grizzlies. Was ist für Sie das Faszinierende an dieser Ballsportart?

Das Faszinierende am American Football ist das Zusammenspiel von Athletik und Strategie. In einer Mannschaft hat jeder Spieler bzw. jede Position eine bestimmte Aufgabe. Diese Aufgabe unterscheidet sich je nach dem jeweiligen Spielzug. Jeder Spieler muss seinen Körper und seine Technik entsprechend trainieren. Die Strategie des Spiels muss gut durchdacht sein. Jedes Team verfügt für die Offense wie auch Defense über eine einstudierte Auswahl von Spielzügen. Diese Spielzüge werden während des Spiels laufend an das gegnerische Team und die Position im Feld angepasst. Dies führt zu einem spannenden Strategiespiel mit viel Athletik, Kraft und Schweiss. American Football gilt als harte Sportart – würden Sie das bestätigen? Dies kann ich bestätigen. American Football wird auch Kontaktsport genannt, wobei «Kollisionssport» doch eher zutrifft. Die Härte des Spiels macht einen sehr bedeutenden Faktor des Sports aus. Leichte bis mittlere Verletzungen gehören dazu. Hat der Club mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen? Für eine Randsportart ist der Nachwuchs natürlich eine grosse Herausforderung. In den letzten Jahren konnten wir eine zunehmende Zahl von jungen Spielern in unserem Verein verzeichnen. Vor vier Jahren gründeten die Grizzlies eine U16-Mannschaft, die erfolgreich am Spielbetrieb in der Schweiz teilnimmt. Dies haben wir einerseits der vorbildlichen Arbeit unserer Coaches zu verdanken. Andererseits können wir ein zunehmendes Interesse für die Sportart feststellen. Wenn Sie einen kurzen Werbespot für den American Football und die Nachwuchsrekrutierung lancieren könnten – wie würde er lauten? Finde deine körperliche und mentale Stärke mit American Fooball. Mehr Infos und Fotos: www.grizzlies.ch

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Für Radio Gelb-Schwarz kommentieren Lucas Bischoff, Gabriel Haldimann, Chrigu Böhlen, Michael Renaudin, Brian Ruchti und Dario Hitz (v.l.n.r.).

Gelb-schwarze Leidenschaft am Mikrofon Text: Luca Hubschmied, Journal B, Foto: Thomas Hodel

Was zwei junge YB-Fans vor zehn Jahren begannen, gehört heute schon fast unzertrennlich zum BSC YB dazu. Der Live-Kommentar von Radio Gelb-Schwarz ist Kult geworden. Im letzten Jahr begleiteten die Stimmen der sechs Kommentatoren die Young Boys zum ersten Meistertitel seit 32 Jahren. Ein grosses Highlight für die ganze Region Bern und auch für die leidenschaftlichen Radiomacher.

«Ooooh är häbt nä!», «Was bisch de du für nä Heud!», Stimmen überschlagen sich im Hochfrequenzbereich, zwei Männer schreien unkontrolliert in ihre Mikrofone, während Marco Wöfli, Torhüter des BSC YB, den Ball schon fest in seinen Armen hält. Soeben hat er den Elfmeter des Luzerners Valeriane Gvilia spektakulär abgewehrt. Es sind Szenen aus dem Spiel YB – Luzern an diesem schicksalshaften 28. April 2018, dem Tag, an dem YB nach 32-jähriger Durststrecke erstmals wieder Schweizer Fussballmeister wird. Die Stimmen gehören Brian Ruchti und Gabriel Haldimann. Zusammen mit Dario Hitz und Lucas Bischoff kommentieren sie für Radio Gelb-Schwarz (RGS) an diesem Sonntag, wie die Berner Meisterträume endlich in Erfüllung gehen.

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Leidenschaft seit 10 Jahren Wenn YB auf dem Platz steht, gehört der Kommentar von Radio Gelb-Schwarz seit mittlerweile zehn Jahren dazu. Via Live-Stream auf der Website von RGS berichten die insgesamt sechs Radiomacher von jedem regulären YB-Spiel der Saison. «Begonnen haben Simon Klopfenstein und ich vor zehn Jahren, weil wir das einfach als nötig empfanden», sagt Brian Ruchti und lacht, «das war quasi ein innerer Drang.» Mit viel Eigeninitiative haben sich die zwei YB-Fans schnell einen Namen als leidenschaftliche und authentische Kommentatoren gemacht. Nach kurzer Zeit kam das Angebot vom damaligen CEO der Berner Young Boys, Stefan Niedermaier, ob sie nicht gemeinsame Sache machen wollten. Das bestehende Angebot von YB für blinde Zuhörende wurde von da an durch den Live-Kommentar von RGS ersetzt. Brian erinnert sich: «Wir waren einverstanden unter der Bedingung, dass RGS unabhängig bleibt und weiterhin uns gehört. Dem wurde zugestimmt, und von da an erhielten wir eine kleine Bezahlung für unsere Kommentatorenarbeit.» Seither hat sich viel getan. Das RGS-Team ist unterdessen auf sechs Kommentatoren angewachsen und zu einem Kultradio geworden, das genau wie YB einfach zu Bern gehört. Und aus dem Webradio zweier junger YB-Fans ist viel mehr geworden. «Irgendwann begannen wir, auch andere Moderationen zu machen», sagt Brian, «und da wir ziemlich technikaffin waren, wurden wir bei entsprechenden Fragen oft um Rat gebeten.» Er sitzt, während er die letzten Jahre Revue passieren lässt, in den Büroräumlichkeiten


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«Wir sind parteiisch, aber fair»

der Newsroom Communication AG am Eigerplatz. Die Firma gründeten Simon Klopfenstein, Benjamin Blaser und Brian Ruchti vor fünf Jahren, als neben YB auch weitere Kunden in ihr Portfolio kamen. «Angefangen haben wir zu dritt in einem kleinen CoiffeurHinterzimmer im Breitsch», sagt Brian. Unterdessen arbeiten 18 Personen in der Firma, die für den BSC YB verschiedene TV-Formate produziert und Lösungen für die crossmediale Kommunikation anbietet, wie es so schön heisst. Dazu kommen weitere Auftraggeber, oft aus dem Sportsektor, wie etwa der Grand-Prix von Bern oder Swiss-Ski.

2018 – ein hochemotionales Jahr Ein hochemotionales zehntes Jahr durfte Radio Gelb-Schwarz 2018 erleben. Der BSC YB wurde nach einer gefühlten Ewigkeit wieder Schweizer Meister, dies nach einer unglaublich starken Leistung über die ganze Saison hinweg. «Es lässt sich kaum ein einzelnes Highlight des letzten Jahres hervorheben», meint Brian und strahlt, «aber der 28. April ist schon immens.» An jenem Tag wurde YB vorzeitig und mit grossem Vorsprung Schweizer Meister. «Von dem Moment an waren wir vier Wochen lang in Höchststimmung. Das war schon geil!» Nach einem verlorenen Cupfinal folgte im August gleich der nächste Höhepunkt: die erfolgreiche Qualifikation für die Champions League im Auswärtsspiel gegen Dinamo Zagreb. Mit dabei im Stadion in Zagreb waren natürlich auch die Kommentatoren von RGS. «Wenn wir auf das letzte Jahr zurückschauen, können wir extrem stolz sein», meint Brian, «nicht nur auf YB, sondern auf die Stadt und die Region Bern, die den Verein tragen.» Durch den Meistertitel sei mal wieder klar geworden, wie wichtig der Fussballclub für die Region Bern sei.

urban hip trendy zeitgeisty Für jeden Anspruch die passende Form

Was bringt 2019? «Der Ehrgeiz ist aber nach wie vor ungebrochen, uns erwartet auch in diesem Jahr wieder ein intensiver Frühling», sagt Brian. Die fussballerische Winterpause von Mitte Dezember bis Anfang Februar sei ihnen gelegen gekommen. «Wir brauchen auch von Zeit zu Zeit eine Pause», sagt Brian, «obwohl RGS für uns in erster Linie Leidenschaft ist, wenden wir trotzdem viel Zeit dafür auf.» Durch die Ruhephase im Winter wuchs die Vorfreude auf die Rückrunde. Nun steht YB wieder mitten im Meisterschaftsbetrieb, den LiveKommentar zu den Spielen gibts wie gewohnt von Radio GelbSchwarz, immer getreu ihrem Motto: «parteiisch, aber fair».

intraform.ch Rathausgasse 76 · Bern Familienunternehmen seit 1962 Journal B ist eine unabhängige, seit fünf Jahren existierende Onlinezeitung aus Bern. Sie finanziert sich durch Mitglieder. www.journal-b.ch 15


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Die Brunnenstadt

DER HÜTER DER BRUNNEN

Text: Cornelia Berger, Fotos: Adrian Moser

Könnten sie sprechen, hätten sie wohl so manche Geschichte zu erzählen. Schliesslich prägen die 102 öffentlichen Berner Brunnen das Stadtbild seit Jahrhunderten. Der Berner Brunnenpfleger Sandro Böhlen kümmert sich seit 26 Jahren um die Wahrzeichen und kennt sie wie seine Hosentasche. Bevor die Wohnungen der Stadtbernerinnen und -berner mit fliessendem Wasser versorgt wurden, hatten die Brunnen eine besonders wichtige Funktion. Einfache Holzbrunnen und Zisternen waren die Wasserversorgung für die ganze Bevölkerung und dienten gleichzeitig der Brandbekämpfung. Früh erkannte man aber auch die repräsentative Rolle der Brunnen, und man begann, die Wasserquellen zu verschönern. So wurde 1520 an der Kreuzgasse, wo der Richterstuhl stand, der erste steinerne Brunnen erbaut. In der Folge ersetzte man viele der hölzernen Brunnen durch steinerne Stockbrunnen mit aufwendig gestalteten Verzierungen und Brunnenfiguren. In den Jahren 1890/91, anlässlich 700-Jahre-Jubiläumsfeier der Stadt, wurden die heruntergekommenen Brunnen sorgfältig renoviert. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts erhalten die Brunnen dank sorgsamer Pflege durch die Baudirektion grösste Aufmerksamkeit. Heute umsorgt Sandro Böhlen, Brunnenpfleger von Energie Wasser Bern, im Auftrag der Stadt sämtliche in Betrieb stehenden Brunnen – 102 an der Zahl – fachgerecht. Dieser regelmässige Unterhalt erlaubt den Verzicht auf chemische Inhaltsstoffe und Reinigungsmittel. So fliesst selbst aus den 36 Brunnen in der Innenstadt sauberes, geniessbares Trinkwasser.

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Herr Böhlen, Sie sind seit 26 Jahren für die Brunnen in der Stadt unterwegs. Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus? Ich putze alle 102 Brunnen im Turnus. Die Touren sind so festgelegt, dass ich mindestens einmal pro Woche bei jedem Brunnen vorbeikomme. Meistens fahre ich um 6 Uhr morgens los, um bei den Brunnenbecken, die ich später reinige, die Stöpsel zu ziehen, denn zum Reinigen muss das Becken leer sein. 20 Stück reinige ich ungefähr am Tag. Anschliessend widme ich mich anderen Aufgaben, zudem bin ich während der Grillsaison auch für die beiden öffentlichen Gasgrills «Ernie» und «Wernie» zuständig. Wenn alles gut läuft, ist mein Arbeitstag so zwischen 15 und 16 Uhr beendet. Wie reinigen Sie die Brunnen? Vieles muss mit Fingerspitzengefühl behandelt werden, Sandstein ist fragil und bröckelt teilweise schnell. Auch die Malereien an den Figuren sind sehr empfindlich und werden meist nur von fachkundigen Restauratoren behandelt. Sonst sind meine wichtigsten Werkzeuge eine robuste Kupferbürste und der Hochdruckreiniger. Dank der regelmässigen Pflege braucht es keine Chemie, aus den Röhren fliesst dasselbe Trinkwasser wie in den Berner Haushalten aus den Wasserhähnen. Unterscheiden sich die Reinigungsarbeiten je nach Jahreszeit? Im Sommer, wenn die Geranien bei den Brunnen gedüngt werden, wuchern die Algen oder das Moos schnell. Die regelmässige Reinigung stellt sicher, dass das nicht passiert. Im Winter könnten einige Brunnen durch das Gefrieren Schaden nehmen und führen deshalb kein Wasser, dann ist aber die Abfallproblematik ein Thema – leere Brunnenbecken werden leider bisweilen mit Mülleimern verwechselt. Sind die Brunnenröhren bei Minusgraden vereist, lasse ich es meistens so, da die Eiszapfen wunderschöne Sujets für Fotos abgeben.


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Gibt es auch Vandalenakte? Leider werden die Brunnen manchmal durch Sprayereien verunstaltet. Diese müssen fachmännisch entfernt werden, denn auf dem empfindlichen Sandstein ist das eine heikle Angelegenheit. Und ja, gelegentlich kommt es halt auch vor, dass jemand mit dem Auto in einen Brunnen prallt. Meistens wird in solchen Fällen ein Steinhauer für die Reparatur aufgeboten. Vor nicht allzu langer Zeit musste beispielsweise die Säule des Brunnens in der Junkerngasse geflickt werden, weil ein Auto dagegen geprallt war.

Im Auftrag der Stadt pflegt Energie Wasser Bern 102 Brunnen, davon 36 in der Innenstadt. Sämtliche in Betrieb stehenden Brunnen werden wöchentlich gereinigt; damit kann auf chemische Reinigungsmittel verzichtet werden. So fliesst selbst aus Innenstadt-Brunnen sauberes, geniessbares Trinkwasser. Für die Bernerinnen und Berner eine Selbstverständlichkeit, für ausländische Touristen eher unüblich.

Erleben Sie auch merkwürdige Vorkommnisse bei den Brunnen? Oh ja, manchmal erlebe ich Kurioses. Ich erinnere mich beispielsweise an eine Situation vor vielen Jahren beim Stettbrunnen: Als ich für die wöchentliche Reinigung um die Ecke bog, sass da eine Frau mitten im Brunnen und hatte diesen mit einem schäumenden Badezusatz zu ihrer eigenen Badewanne umfunktioniert. Ich gab ihr dann einige Minuten Zeit, ihr Bad zu verlassen. Der Stettbrunnen ist übrigens der älteste noch erhaltene Brunnen der Stadt Bern, der noch in Betrieb ist. Seit je hatte dieser Brunnen auch die Funktion eines Waschhauses. Eigentlich lag die gute Frau ja gar nicht so daneben . . .

Energie Wasser Bern www.ewb.ch

Woher kommt das Wasser, und wohin fliesst es? Das Wasser der Berner Brunnen stammt grösstenteils aus dem Trinkwassernetz, das überwiegend aus dem Emmental und Aaretal gespeist wird. Ein minimer Teil kommt noch aus Quellen, so zum Beispiel beim Stettbrunnen. In der Altstadt fliesst das Wasser aus den Überläufen in den Stadtbach, dann in die Aare. Einzig beim Brunnen auf der Grossen Schanze arbeiten wir derzeit mit einer Trinkwasseraufbereitungsanlage. Haben Sie einen Lieblingsbrunnen? Ich habe sogar zwei Favoriten! Einerseits das Wasserschloss am Thunplatz. Es gefällt mir wegen seiner Grösse und der imposanten Verzierungen. Bin ich in der Gegend, esse ich manchmal sogar auf dem Balkon mein Znüni – in aller Ruhe, denn ohne Schlüssel gelangt man dort nicht hin (lacht). Zum anderen habe ich auch zum Brunnen auf der Grosse Schanze eine spezielle Beziehung. Ich bin in der Nähe aufgewachsen, und er war als Kind mein Badebrunnen … Werden Sie angesprochen, während Sie im Brunnenbecken stehen? Meistens bleiben die Leute auf Distanz, weil sie sonst vom Hochdruckreiniger nass würden (grinst). Aber ich werde oft gefragt, ob das Wasser trinkbar ist – vor allem für Touristen ist das eine Sensation. Manchmal sagen mir Passanten sogar, es sei schön, dass wir nach den Brunnen schauten. Und das finde ich selber auch. Diese Wahrzeichen unserer wundervollen Stadt verdienen besondere Aufmerksamkeit.

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HOUPTSACH BÄRN! | BERN WELCOME

Willkommen in

!

Wussten Sie schon? Tickets in der Tourist Information In der Tourist Information im Bahnhof Bern können nicht nur Stadtführungen gebucht und Geschenkartikel wie der Aaresack bezogen, sondern auch Tickets gekauft werden. Angeboten werden Eintrittskarten für das Konzert Theater Bern, für alle Events von Starticket.ch und eine Vielzahl von weiteren Anlässen – beispielsweise für die Museumsnacht am 22. März 2019. Ausserdem im Angebot: Tickets für den öffentlichen Verkehr, Bahnpässe, Fischereipatente sowie die BERNcity Geschenkcard. Für Bernerinnen und Berner ebenfalls interessant: Die Museum Card, die zu freiem Eintritt während 24 (Fr 28.–) oder 48 Stunden (Fr 35.–) in die Sammlungen und Sonderausstellungen aller Museen der Stadt Bern berechtigt. Die praktische Karte ist auch im Onlineshop auf Bern.com erhältlich. Tourist Information im Bahnhof Bahnhofplatz 10a Bern.com Infos und Ticketpreise Museumsnacht: www.museumsnacht-bern.ch

Für echte Bern- und Aarefans Cooler Begleiter gefällig? Im Shop von Bern Welcome werden nicht nur Touristen, sondern auch Bernerinnen und Berner fündig. Zum Beispiel mit dem brandneuen, coolen Aaresack, dessen Farbe durch ein Voting in der #ilovebern-Community auf Facebook bestimmt wurde. Erhältlich in der Tourist Information oder unter Bern.com/shop

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Führungen für Bernerinnen und Berner Kennen Sie Ihre Stadt? Wie gut kennen Sie eigentlich Bern? – Auch wer sich täglich unter den Lauben bewegt, kann noch viel Neues über die eigene Stadt erfahren. Bern Welcome bietet Führungen an, die selbst eingefleischte Bernerinnen und Berner zum Staunen bringen. Wie wäre es beispielsweise mit der Tour «Bern für Bernerinnen und Berner», auf der Sie mit Sicherheit Dinge erfahren, die Sie von Bern noch nicht wussten? Sind Sie BierliebhaberIn? – Auf der neuen «Berner Biertour» besuchen Sie mit einem erfahrenen Biersommelier vier Standorte, Gasthausbrauereien und ausgewählte Bierbars der Berner Altstadt. Oder haben Sie Lust auf Gänsehaut? Wie die Führung «Gespenstisches Bern» aufzeigt, sind die mittelalterlichen Gassen der Berner Altstadt idealer Nährboden für Spukgeschichten und Geheimnisse. Oder ist das Wandeln auf den Spuren der sieben Todsünden auf der «Lust und Laster»-Tour eher Ihr Ding? Sie erfahren haarsträubende Geschichten und erotische Anekdoten von damals und heute. Dies ist nur eine kleine Auswahl aus dem beachtlichen Angebot an spannenden Führungen. Mehr erfahren Sie unter Bern.com/stadtfuehrungen


Ein Team für (fast) alle Fälle Michel Pfister, Gästeberater in der Tourist Information im Bahnhof Bern Seit zehn Jahren ist er Gästeberater in der Tourist Information im Berner Bahnhof: Michel Pfister (50) aus Brig, viersprachig und Tourismusmensch durch und durch. Im Gespräch mit dem BÄRN! Magazin gibt er einen Einblick in den vielseitigen und manchmal auch kuriosen Arbeitsalltag in der zentralen Berner Anlaufstelle für Touristinnen und Touristen aus der ganzen Welt. Michel Pfister, was bedeutet Bern für Sie? Bern ist meine zweite Heimat. Nach meinem Auslandaufenthalt als Schweizergardist in Rom, der Ausbildung an der Tourismusfachschule in Siders und mehreren Jahren im Tourismus in Saas Fee und Grächen zog es mich wieder in eine Stadt – und Bern war klar die erste Wahl. Warum gerade Bern? Bern bietet so viel auf kleinem Raum – und die ganze Welt kommt nach Bern. Das ist einfach grossartig. Zudem liebe ich als Lötschberg-Pendler den stetigen Wechsel zwischen dem Wallis und Bern, zwischen Land und Stadt. Das unterschiedliche Denken ist bereichernd, auch für meine Aufgabe als Gästebetreuer bei Bern Welcome. In der Tourist Information haben wir es mit den unterschiedlichsten Menschen und Themen zu tun. Nur etwas ist immer gleich. Wir müssen die Bedürfnisse der Gäste sehr schnell erfassen und dann ein passendes Angebot vorschlagen oder die richtige Auskunft geben. Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus? Den gibt es nicht. Jeder Tag ist anders. Eine deutsche Besucherin erkundigt sich nach dem Programm des Stadttheaters, ein Gast aus der Romandie fragt nach einem kulinarischen Geheimtipp, ein Paar aus Südkorea bucht eine Fahrt aufs Jungfraujoch, ein Einheimischer sucht als Gastgeschenk ein typisches Berner Produkt, und eine

Familie ist auf der Suche nach einem Guide für eine individuelle Stadtführung. Unser Team kümmert sich aber auch um Touristen, die auf ihrer Reise aus irgendwelchen Gründen in Bern gestrandet sind. Dann ist jeweils Flexibilität gefragt. Auf den Punkt gebracht: Wir beraten, betreuen und verkaufen. Vor allem aber vermitteln wir unseren Gästen Bern – und dies tun wir sehr gern. Zum Abschluss fünf kurze Fragen mit kurzen Antworten. Welchen persönlichen Tipp geben Sie einem Gast, der zum ersten Mal in Bern ist? Er soll das Münster besuchen und den Turm erklimmen, idealerweise bei guter Fernsicht auf die Berge. Welches Produkt oder welche Dienstleistung würden Sie Freunden aus Bern schenken? Unbedingt die überraschende und unterhaltsame «Bern für Bernerinnen und Berner»-Tour. Was war die kurioseste Szene, die Sie erlebt haben? Vielleicht die Dame, die ihren Säugling bei uns abgeben wollte, weil sie dringend auf die Toilette gehen musste. Welches war die ungewöhnlichste Frage? «Hatte Bern ein Ghetto?» Ein Gast hatte die mit Namen beschrifteten Pflastersteine beim BärenPark gesehen und vermutet, es handle sich dabei um ein Mahnmal für Holocaust-Opfer. Welches ist die häufigste Frage? Kurioserweise jene, die oft von Gästen aus Asien gestellt wird, während sie bereits am Schalter stehen: «Können Sie mir bitte sagen, wo das Tourismusbüro ist?» Interview: Ronny Kummer, Foto: Remo Eisner 19


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Der Handel im Wandel schaftsproblem, da es uns allgemein sehr gut geht. Die Wirtschaft funktioniert, die Arbeitslosenquote ist tief, und darum ist vielen Konsumenten nicht bewusst, dass die Situation des Handels auch sie in ihren Tätigkeitsfeldern treffen kann. Man setzt sich viel weniger mit den daraus folgenden lokalen Auswirkungen auseinander, ist aber dann über das Verschwinden von Traditionsunternehmen geschockt. Über die Öffnungszeiten ist man sich uneins. Nicht alle Geschäfte finden, dass der Abendverkauf für sie nicht mehr interessant ist. Längere Öffnungszeiten am Samstag oder am Sonntag ist ein Ansatz, aber wohl nicht das Allheilmittel? Das ist absolut korrekt. Bei dieser Aussage geht es vielmehr darum, die oben beschriebenen Phänomene aufzuzeigen. Der Faktor Zeit spielt heute eine enorm grosse Rolle beim Einkaufen. Hat man sich früher den Donnerstagabend freigehalten, um Einkäufe zu tätigen, da man sonst keine Zeit hatte, so klickt man sich heute ein und am nächsten Morgen ist das Paket zu Hause – oder man geht in einen Bahnhof- oder Tankstellenshop.

Das Ladensterben ist in Bern aktuell wie nie. Doch wie dramatisch die Entwicklung ist, zeichnet sich erst jetzt so richtig ab. In den vergangenen vier Jahren musste gesamtschweizerisch jedes fünfte Modegeschäft dichtmachen. In Bern schlossen nacheinander Fricker Shoes, die Ernst Dick AG, die Bijouterie Gübelin und FotoPro dany. Weniger plakativ, aber Fakt ist es, dass auch in der Unteren Altstadt immer mehr alteingesessene Geschäfte zugunsten von Banken und Agenturen verschwinden, weil sie sich den Mietzins nicht mehr leisten können. Das BÄRN!Magazin sprach darüber mit Sven Gubler, Direktor von BERNcity.

Die Berner Innenstadt ist auch als Begegnungszone doch immer noch attraktiv. Wie erklären Sie sich die aktuelle Entwicklung? Das Ladensterben ist nicht eine bernische Entwicklung, sondern der harte Strukturwandel im ganzen Handel. Wo liegen die grössten Probleme? Das sind viele Ursachen. Einerseits ist es die Globalisierung der Märkte, welche die Vergleichbarkeit und die Logistik in eine unglaubliche Dynamik gebracht haben. Damit verbunden ist eine Veränderung des Konsumverhaltens, unsere Gesellschaft fragt weniger nach Herkunft und Herstellung, sondern nach Lieferbarkeit und Preis. Hier stellen wir aber in Bern eine noch kleine, aber zunehmende Veränderung fest. Da ist andererseits aber auch ein übergeordnetes Gesell-

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Sicherlich gibt es nach wie vor Branchen, bei welchen der Abendverkauf nach wie vor eine Relevanz hat. Der grösste Teil jedoch hat seit Jahren rückläufige Zahlen, sei dies beim Umsatz, bei der Marge oder der Frequenz. Die Samstage hingegen laufen sehr gut, der Konsument hat auch ein etwas anderes zeitliches Verhalten, er ist nicht mehr um 9 Uhr mit allem durch, sondern er kommt erst gegen Mittag auf einen Kaffee, schlendert durch die Geschäfte, trifft sich mit Freunden, und «zack» ist schon 17 Uhr und er hat noch gar nicht alles eingekauft. Dies wird er anschliessend im Bahnhof oder an anderen Orten erledigen, was die steigenden Umsatzzahlen dieser Händler zeigen. Sich hier den Bedürfnissen der Konsumenten anzupassen, wäre doch durchaus eine Chance, auf eine andere Art zu agieren. Was die Sonntage betrifft, sehe ich keine allgemeine Liberalisierung, aber gezielt mehr als zwei Sonntage im Jahr einzusetzen, wäre durchaus positiv. Es ist in keiner Weise ein schleichender Versuch, mehr Öffnungszeiten zu erhalten, aber im Gegenzug muss doch der freie Handel im Internet, an Bahnhöfen und an Tankstellen jenen der stationären Händler gleichgesetzt werden. Das widerspricht sonst sämtlichen liberalen Gedanken. Vor zehn Jahren hat noch niemand diese Entwicklung vorausgesehen, deshalb wäre nun ein Dialog angebracht. Ohne bereits von verordneten Massnahmen sprechen zu wollen. Worin sehen Sie konkret Potenzial für kleinere Berner Geschäfte? In der Spezialisierung in Nischen, die nicht zu stark konkurrenziert werden können. Mit Menschen im Vordergrund, die durch das «Herzblut» ihre Kunden überzeugen. Die Qualität muss natürlich stimmen, und gute, innovative Ideen sind gefragt. Gibt es Möglichkeiten, die wachsende Mietzinsbelastung – vor allem auch in der Berner Altstadt – zu reglementieren? Ich bin nicht unbedingt für regulative Eingriffe. Viel sinnvoller ist es, wenn man die Nutzung von Ladenflächen garantieren kann und keine «toten» Schaufenster entstehen. Da viele Immobilien private Eigentümer haben, sehe ich eher den Dialog als Vorschriften für eine nachhaltige Zusammenarbeit von Mietern und Vermietern.


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Wie will man dem Umstand begegnen, dass sich immer mehr Leute im Geschäft beraten lassen und dann online bestellen? Studien der GfK sagen das Gegenteil aus. Die Beratung holen viele im Internet, und der Kauf findet stationär statt. Hier ist es auch wichtig, zu beachten, dass es grosse Unterschiede bei den Produkten gibt. Sicherlich helfen allenfalls Konzepte, die den Käufer im Geschäft «belohnen», wenn er dort einkauft. Zum Beispiel, dass er gewisse Vorteile auf weitere Dienstleistungen oder Käufe erhält. Für welche Projekte, die für den Berner Handel etwas Positives bewirken, setzt sich BERNcity derzeit ein? Wir müssen Geschäften, Quartieren, Dienstleistern, die allenfalls keine finanziellen oder andere Möglichkeiten haben, sich zu positionieren, Visibilität verschaffen. Sei dies mit der Unterstützung von Events, die durch Eigeninitiativen entstehen, wie dem «Loubechehr», der im Mai stattfindet, oder durch das Zur-Verfügung-Stellen von Plattformen, die ihnen einen Vorteil/Mehrwert bringen, so beispielsweise eine Werbepartnerschaft mit dem Magazin BÄRN!, das BERNcity-Mitgliedern Rabatte gewährt.

Das Label «Typisch Bern» vereint traditionelle wie innovative Produkte, Dienstleistungen, Restaurants, Events und Institutionen, die für Bern stehen und Bern ausmachen. Das Label «Typisch Bern» steht auch für Qualität und natürlich für lokales Gewerbe. In den Genuss des Labels kamen beispielsweise Restaurants wie das Alte Tramdepot, die Rösterei Kaffee und Bar oder die Harmonie, Geschäfte wie die Chäshütte oder die Leinenweberei Bern und Manufakturen wie blubb Seifen, die Matte Brennerei oder die Störleder-Accessoires von Sabine Brägger (Bild); der «Bärner Burechorb Oberaargau» ist ebenso vertreten wie verschiedene Bäckereien. Alle Labelträgerinnen und -träger finden Sie hier: Bern.com/typisch-Bern

Ebenso versuchen wir unseren Mitgliedern bei betriebswirtschaftlichen oder marketingtechnischen Fragen Unterstützung zu bieten und sie über aktuelle Themen zu informieren. Auf politischer Ebene ist die Sensibilisierung für die grossen Herausforderungen dieses Strukturwandels zu stärken, sodass Vorhaben und Projekte zur Unterstützung des Handels gemeinsam umgesetzt werden können. Auch die Vermittlung von Kontakten in die Verwaltung sowie die Suche nach gemeinsamen und umsetzbaren Lösungen bei Mitgliedervorhaben mit den Behörden gehören zu unseren Aufgaben. Ein enorm wichtiges und erfolgreiches Projekt ist unsere BERNcity Geschenkcard. Hier werden jährlich für einem Betrag von 1,6 Mio. Franken Waren und Dienstleistungen gekauft. Also quasi eine direkte innerstädtische «Währung». Dies ist einerseits finanziell sehr spannend für die lokalen Teilnehmer, aber auch im Bereich des Kundenkontaktes. Da die Einlösung nur physisch vor Ort geschehen kann, entspricht dies über 30 000 Kundenkontakten. Das ist eine beeindruckende Zahl, vor allem sind diese qualifizierte Kundenkontakte, also es wird etwas bezogen. Auf der Seite der Kund/innen unterstützt man damit die lokalen Unternehmen, was durchaus ein zunehmendes Kundenbedürfnis ist. Aus Bern für Bern! An dieser Philosophie angehängt ist das Marketinglabel «Typisch BERN», das die lokalen Produkte und Dienstleistungen von Berner Unternehmen bekannt machen will (siehe Box). Hier wollen wir gemeinsam mit dem Markenpartner «BERN» in den kommenden Jahren verstärkt auf die tollen Arbeiten lokaler Hersteller, Händler und Dienstleister aufmerksam machen und so auch wiederum den Standort Bern stärken.

“Eifach BÄRN schänke”

Interview: Michèle Freiburghaus, Foto: Remo Eisner

BERNcity Die Innenstadtorganisation BERNcity setzt sich für eine lebendige und vielfältige Stadt für Bernerinnen und Berner ein und macht sich als Partnerin stark für die Anliegen ihrer Mitglieder in Sachen Marketing, Politik und Events. Sven Gubler ist Direktor von BERNcity und interimistischer Leiter der Dachorganisation Bern Welcome. www.berncity.ch

BERNcity Geschenkcard - einsetzbar in über 200 Geschäften, Restaurants, Kinos und Kulturbetrieben. Infos unter www.berncity.ch/geschenkcard

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Frühlingsmode und Accessoires 2019 BURBERRY | BRUNELLO CUCINELLI | BOGNER | COMME DES GARÇONS | DOLCE&GABBANA DRIES VAN NOTEN | DSQUARED2 | ETRO | FABIANA FILIPPI | LIS LAREIDA | LONGCHAMP | MONCLER | OFF-WHITE SCHUMACHER | STELLA McCARTNEY | STONE ISLAND | VALENTINO | u. v. a. m. 22 CIOLINA AG Marktgasse 51 3011 Bern Telefon 031 328 64 64 mode@ciolina.ch www.ciolina.ch

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| ... UND ES GEHT DOCH!

... und es geht doch! Findet man eine Nische, ist das Angebot originell und kreativ, rührt man eifrig die Werbetrommel auf allen Kanälen und ist das Netzwerk optimal, kann auch heute noch ein neues Geschäft, eine Bar oder ein Restaurant in Bern reüssieren. Ein tolles Beispiel dafür ist der Brunnadere-Lade, der dank der Solidarität des Quartiers und einem überzeugenden Konzept floriert und sogar ausgezeichnet wurde. Seit vielen Jahren existiert der Brunnadere-Lade als einer der wenigen übrig gebliebenen Quartierläden in der Stadt Bern. Ende des Jahres 2011 wurde klar, dass der Laden den veränderten Einkaufsgewohnheiten und Grossverteilern in der Umgebung nicht standhalten kann und geschlossen werden muss. Das ganze Quartier stand damals deswegen kopf, denn als einziges Lebensmittelgeschäft war der Brunnadere-Lade sehr beliebt. In unmittelbarer Nähe befinden sich vier Altersheime – für deren Bewohnerinnen und Bewohner ist das Geschäft eine Begegnungszone und ein Stück Heimat, genauso wie auch für viele Quartierbewohnerinnen und -bewohner. Fachleute beschieden den Betreibenden, dass ein Quartierladen in der heutigen Zeit keine Überlebenschancen habe.

Die Solidarität im Quartier Entgegen dieser Einschätzung lancierte die IG Elfenau einen Aufruf an ihre 400 Mitglieder zur Rettung des Ladens. Benötigt wurden 80 000 Franken, um das Inventar zu erwerben und einen Geschäftsleiter einzusetzen. Innert sage und schreibe zweier Wochen waren Darlehen und Spenden in der erforderlichen Höhe zugesichert, und

Text: Andreas Wyss

Robel Kahsay aus Eritrea, der im Laden die Lehre gemacht hatte, traute sich zu, den Laden weiterzuführen, als lokales Mini-Einkaufszentrum, wo man sich auch mal Zeit für einen «Schwatz» oder zum gemeinsamen Kaffeetrinken nimmt. Dank dem dringlichen Appell an die Quartierbevölkerung, den Laden jetzt auch tatsächlich zu berücksichtigen, einer breiten Palette von regionalen Produkten zu vernünftigen Preisen und natürlich dem Geschick des Geschäftsleiters konnte der Laden gerettet werden, der Umsatz entwickelte sich positiv.

Der Integrationspreis Der Stadtberner Quartierladen bietet mehr als nur Lebensmittelverkauf. Der Brunnadere-Lade hat die Zielsetzung, das Verständnis zu fördern sowie Arbeits- und Ausbildungsplätze für Migrantinnen und Migranten zu schaffen. Jährlich bietet der Laden eine Vorlehrstelle und alle zwei Jahre eine Lehrstelle an, bis heute wurden im Laden bereits zehn Asylsuchende ausgebildet. Dafür wurde die IG Brunn-adere-Lade 2016 für ihre besonderen Verdienste um die Integration der Migrationsbevölkerung mit dem Integrationspreis der Stadt Bern ausgezeichnet. Seither hat die Geschichte des Brunnadere-Ladens einige Quartierorganisationen dazu ermutigt, ihren Quartierladen ebenfalls zu retten.

BRUNNADERE-LADE

Brunnadernstrasse 71, Bern

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Bern liebt das Schräge EINE STADT IN DER STADT EROBERT DIE HERZEN

Am westlichsten Zipfel von Bern steht ein riesengrosses Haus, über das Mani Matter bestimmt ein verwirrend-ergreifendes Lied komponiert hätte. Seit zehn Jahren steht es nun da – verwinkelt und mit schiefen Wänden – genau so, wie es geschaffen wurde. Manch einer wunderte sich anfangs vielleicht über das schräge Bauwerk namens Westside. Aber Bern hat ein Herz für das Schräge. Wie für Konfetti auf warmem Zwiebelkuchen, für Wadenkrämpfe am Aargauerstalden oder für den Meret-Oppenheim-Brunnen. So dauerte es auch nicht lange, bis die Berner das Shopping- und Erlebniscenter Westside direkt an der Autobahnausfahrt erkundeten und sich in seine vielen Winkel verliebten.

T ext: Sarah Baur

sich täglich die verschiedensten Menschen tummeln. Die Stadtbevölkerung geht hier genauso ein und aus wie Durchreisende aus der Westschweiz, Filmliebhaber aus den Nachbarkantonen und Badenixen aus dem ganzen Land. Hier verbindet man das Nützliche mit dem Angenehmen. Das Fitnesstraining mit dem Belohnungs-Shopping, den Wocheneinkauf mit einer Wellnessmassage oder das Abendessen mit einem Kinobesuch. Die Stadt in der Stadt ist jeden Tag mit Leben gefüllt – auch an Sonn- und Feiertagen. Zu einer kleinen Stadt gehören aber nicht nur Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants, sondern auch Spielmöglichkeiten für Kinder, kulturelle Highlights und Festivitäten. Und damit geizen die Westside-Verantwortlichen nicht.

Die Stadt in der Stadt Diese unzähligen Winkel beherbergen 10 Restaurants, 11 Kinosäle, 55 Geschäfte, ein Erlebnisbad mit Fitness- und Wellnessbereich, ein Hotel und sogar eine betreute Seniorenresidenz. Das Westside ist eine kleine Stadt in der Bundesstadt, in der

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Die urbane Bühne Beim monatlichen Friday Night Special im Food Court erwartet die Besucher jeweils ein musikalischer Leckerbissen zum Nulltarif. Am 29. März bringen Death by Chocolate mit ihrem Alternative Rock Showcase verlockende musikalische Kalorien auf den Tisch. Vom Valentinstag bis Ostern und vom Sommer-


HOUPTSACH BÄRN! | WESTSIDE KUNDENBEITRAG

ferienbeginn bis Weihnachten – im Westside gibts das ganze Jahr über unzählige Gelegenheiten, bei besonderen Events oder mit passenden Angeboten den Tag zu feiern.

Der Ort zum Grosswerden Auch die kleinsten Gäste fühlen sich im Westside zu Hause. Auf sie wartet ein Erlebnis-Aussenspielplatz, den sie unter Aufsicht einer erwachsenen Begleitperson erkunden dürfen. Für einen Unkosten-beitrag werden Kinder stundenweise im Kinderland betreut, wo sich die Kleinen auf 400 kindgerechten Quadratmetern beim Bob-bycar-Rennen, im Kletterwald oder bei einer der vielen weiteren Aktivitäten austoben können. Ab dem 5. Lebensjahr dürfen Kinder kostenlos Mitglied im Kids Day Club werden und bis zum 12. Lebensjahr jeweils am Mittwochnachmittag lehrreiche und unterhaltsame Stunden im Food Court verbringen.

Der Treffpunkt für alle Im Westside trifft man jeden Tag Familien, die glücklich und mit nassen Haaren vom Erlebnisbad ins Restaurant schlendern. Man begegnet verliebten Paaren beim Schaufensterbummel und teilt sich das Popcorn mit filmbegeisterten Freunden. Hier trainiert man Seite an Seite mit Menschen, die einen zu Höchstleistungen anspornen, und man sitzt beim Essen neben Legenden wie Stéphane Chapuisat. Schräge Wände hin oder her – vermutlich ist es gerade der wilde Perspektivenmix, der das Westside zu einem besonderen Ort macht, an dem es bei jedem Besuch wieder Neues zu entdecken gibt. Weitere Infos über das Shopping- und Erlebniscenter: westside.ch facebook.com/westsidebern instagram.com/westsidebern #westsidebern

Westside Backstage Eigentümerin und Betreiberin: Genossenschaft Migros Aare Eröffnung: 8.10.2008 Jährliche Besucher: 5,5 Millionen Arbeitsplätze: 800 Gesamtfläche Westside: 160 000 m2 Bauzeit: 3 Jahre und 4 Monate Baustoff-Rekorde: 11 000 Tonnen Stahl, 18 000 m2 Glas Multiplex-Kino: Pathé Westside, 11 Säle mit insgesamt 2400 Sitzplätzen Hotel: Holiday Inn Bern Westside, 144 Doppelzimmer und 11 Seminarräume Erlebnisbad: Bernaqua, 18 Aussen- und Innenbecken 25


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SCHÖN & GUET

schön & guet

U N D AU E S D S B Ä R N D S H A .

G Y M E L E R A L S U NT E R N E H M E R * I N N E N Jeweils Gruppen von fünf bis sieben Schülerinnen und Schülern gründen am Gymnasium Kirchenfeld jedes Jahr ein reales Miniunternehmen und betreiben dies während eines Schuljahres weitgehend selbstständig. Sie entwickeln eine Geschäftsidee, beschaffen das Geschäftskapital, produzieren den Unternehmensgegenstand, streben nach Gewinn, zahlen sich Löhne, führen Buch, erstellen Geschäftsberichte und liquidieren die Unternehmung Ende Schul- bzw. Geschäftsjahr. Jedes Jahr werden dabei nicht nur kreative, sondern ebenso praktische Produkte lanciert, die sowohl online bestellt als auch an einem Markt am 17. Juni gekauft werden können. Hier ein paar Beispiele.

SCHÖNE HÄNDE Ob ein stärkender Unterlack, ein Überlack mit besonderem Finish oder ein pflegendes Treatment für makellose Nagelhaut – die essie Pflege-Champions erfüllen jeden Wunsch. Denn zu jeder Maniküre gehören nicht nur tolle Farben und kreative Nail-Designs, sondern auch die richtige Nagelpflege. Entdecken Sie jetzt die neuen Trendfarben wie «Bordeaux». In Berner Warenhäusern, Apotheken und Drogerien.

Magic Magnet ist mit seinem Leichtgewicht von 5 Gramm das ultimative Mehrzwecktool für unterwegs. Ob als Buchzeichen, um Kopfhörer zusammenzuhalten oder Schlüssel in der Tasche zu finden. Wässrig ist eine Trinkflasche mit einem integrierten Früchtesieb. Das Wasser erhält damit einen neuen, fruchtigen Geschmack. Platta stellt aus alten Vinylplatten einzigartige Dekostücke wie Uhren, Vasen und Etageren her, die sowohl modern sind als auch eineRetrotouch haben. Das Cuciardina-Kräuterset enthält einen stylischen Topf mitsamt der passenden Menge an Bio-Erde und Bio-Samen, und ist für indoor konzipiert. Auch Ersatzsamen erhältlich. Der VaCup ist ein unumwerf- und -verschüttbarer Trinkbecher mit Thermosfunktion. Der AareProof vereint die Funktion des Aaresacks mit einem coolen Design zu einer wasserfesten Bauchtasche. SchoXi! ist eine zuckerlose Schokolade, mit Sorgfalt und Liebe in Bern kreiert. Mit SchäftliLieferservice für Neufeld-Gymeler. Heliobank ermöglicht das nachhaltige Laden von Akkus mit Sonnenenergie. Alle Projekte: www.gymkirchenfeld.ch – Folgen Sie: Unterricht / Wirtschaftsprojekte / YES / Unternehmen / 2018

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F I L Z - S I T Z - ST E I N Anlässlich der «z-Art»-Ausstellung in den Gewächshäusern von Stadtgrün Bern aufgefallen: die schönen Sitz- und MeditationsFilzsteine von Marianna Gostner. Die Filzkünstlerin verwendet für ihre Filzarbeiten die Wolle von einheimischen Bergschafen, oft ist sie sogar bei der Schafschur dabei und sucht schöne Wolle aus. Die Farben entstehen durch das Mischen der natürlichen Farbe der Schafe oder durch Einfärben der Schurwolle mit Pflanzen. Die Sitzsteine sind handgefertigte Unikate und haben einen Durchmesser von 50 bis 120 cm. Durch die biologische Hirsespreufüllung lässt sich darauf sehr bequem sitzen. Erhältlich im Webshop: www.7things.ch


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BERNER LEUCHTUHR Mit der P67 Officer Pro GunMetal Modellreihe lanciert die Berner Uhrenmanufaktur Traser eine Uhr, die wie gemacht ist für aktive Nächte. Dank der vom Unternehmen selbst entwickelten Selbstleuchttechnologie «trigalight» ist die Zeit selbst bei völliger Dunkelheit und schlechten Sichtverhältnissen einwandfrei ablesbar. Die traser P67 Officer Pro GunMetal ist in elf unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Händler finden Sie unter www.traser.com.

EASY MIT STREASY® Altpapier in Sekunden bündeln Eine echte Innovation, um eine lästige Tätigkeit zu erleichtern. Schnur hochziehen, verknoten und fertig. Mit dem Streasy ist das Altpapier in wenigen Sekunden gebündelt. Perfekt geeignet für zu Hause und im Büro. Neu auch im Abo erhältlich. www.streasy.ch

I T- S N E A K E R

N E U E S TA L D E R - B O U T I Q U E In der von Stalder Mode neu eröffneten Fashion Boutique K76 finden Qualitätsbewusste hochwertige Mode grösstenteils aus Seide, Leinen und Kaschmir. K76, Kramgasse 76, Bern

Aus Neu wird Alt. Ein Look, der das venezianische Label Golden Goose Deluxe Brand zum Trendlabel macht. Dieser Used Look und die legere Eleganz bestimmen die Designs, zu den Signature-Styles gehören die Superstar Sneakers im Vintage-Stil, die mit Leder, Glitter oder kunstvollen Drucken überzeugen. In Bern erhältlich bei Ciolina, Marktgasse 51

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Gewachsen in Bern – gemahlen in Bern – gebacken in Bern: Mit dem «100% BERN»-Label haben die Konsumentinnen und Konsumenten die Gewissheit, dass Brote aus hochwertigem, ökologisch und nachhaltig produziertem Mehl aus dem Kanton Bern stammen und in Berner Backstuben zu köstlichen Broten verbacken werden. In diversen Berner Bäckereien erhältlich

Ressourcen zu schonen, indem man Gegenstände teilt, ist sinnvoll. Die LeihBar des Konsumentenschutzes ist eine «Bibliothek der Dinge», die Gegenstände und Geräte aller Art verleiht. Du baust ein Bett, hast aber keine Bohrmaschine? Feierst eine Party, besitzt aber keine Soundanlage? Fährst in die Ferien, aber dir fehlt ein Zelt? – In der LeihBar in der Alten Feuerwehr Viktoria kannst du all das und viel mehr ausleihen. Auf der Website stöbern, registrieren und dann einfach abholen und bezahlen. Die LeihBar ist noch auf der Suche nach motivierten Freiwilligen und nimmt jederzeit gerne hochwertige Gegenstände entgegen, die sich zum Ausleihen eignen. www.leihbar.ch

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GESELLSCHAFT

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GESUNDHEIT KUNDENBEITRAG

Kopfschmerzen lindern Medikamente helfen bei Kopfschmerzen zwar gut, sind aber nur kurzfristig zu empfehlen. Die Naturheilkunde und die Bekämpfung der Ursache können helfen, Kopfschmerzen nachhaltig loszuwerden. Migräne ist nicht gleich Kopfschmerzen. Wer von Kopfschmerzen betroffen ist, fühlt sich in der Regel durch Spaziergänge an der frischen Luft besser. Das trifft bei Migräne nicht zu – im Unterschied zu Kopfschmerzgeplagten fühlen sich Migränebetroffene am wohlsten, wenn sie sich ausruhen und im Dunkeln aufhalten. Bei Kopfschmerzen ist der Griff zur Tablette naheliegend. «Am gebräuchlichsten sind dabei die Wirkstoffe Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Ibuprofen, auch kombiniert mit Koffein. Sie helfen rasch und zuverlässig», weiss Stephan Hummel, eidg. dipl. Apotheker und Betriebsleiter der Bahnhof Apotheke in Bern, aus seiner langjährigen Praxis. Über Wochen oder Monate eingenommen, können sie jedoch unerwünschte Nebenwirkungen haben oder zur Gewöhnung, ja sogar zu noch mehr Kopfweh führen.

Die Naturheilkunde nutzen Um Kopfschmerzen mithilfe der Naturheilkunde zu lindern, ist es wichtig, die Ursache zu kennen. Bei Spannungskopfschmerzen gibt es oft einen Zusammenhang mit Stress und folglich mit verkrampfter Nacken-Schulter-Muskulatur. Dagegen bietet die Naturheilkunde bewährte und wirksame Mittel an, beispielsweise Einreibemittel mit Pfefferminzöl. Wer mit ein paar Tropfen davon Nacken oder Schläfen sanft massiert, kann entspannen. Bei Menschen, die am Computer arbeiten, liegt der Grund für solche Verspannungen oft bei einem nicht optimal eingerichteten

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Arbeitsplatz. Wenn Sie diesen ergonomisch optimieren und die Augen regelmässig vom Bildschirm weg in die Weite schweifen lassen, können Sie eine Überanstrengung von Muskulatur und Augen reduzieren und Kopfschmerzen manchmal vermeiden. Apropos Augen: Sinnvoll kann auch ein Augentest sein, denn eine Sehschwäche kann ebenfalls Ursache von Kopfschmerzen sein. «Oft hilft Kopfwehgeplagten auch eine individuell zusammengestellte Spagyrikmischung aus Pflanzenessenzen», führt der Apotheker weiter aus. «Dank dem praktischen Sprühfläschchen ist der Spagyrikspray einfach in der Anwendung, ein paar Spraystösse verschaffen Linderung, wo und wann auch immer.»

Was man sonst noch tun kann Um sich nachhaltig von Kopfwehattacken zu befreien, hat Stephan Hummel noch ein paar ganz allgemeine Tipps: «Es ist wichtig, genügend zu trinken. Auf Alkohol sollte man eher verzichten. Aber Wasser oder Kräutertee sind sinnvoll. In meiner beruflichen Praxis erlebe ich es auch, dass einigen Patienten eine Tasse Kaffee oder Schwarztee guttut. Zudem sollte man, wenn immer möglich, dem Stress entgegenwirken, sei es durch Entspannungsübungen oder Meditation. Und ganz wichtig: Regelmässig, am besten täglich für körperliche Bewegung sorgen, denn frische Luft und die Natur sind hervorragende und kostenlose Antistressmittel.»

BAHNHOF APOTHEKE

Galeriegeschoss Bahnhof Bern Offen an 365 Tagen im Jahr von 6.30 bis 22.00 Uhr


GESELLSCHAFT

| GESUNDHEIT KUNDENBEITRAG

Beim Stadionbesuch in sicheren Händen Die Berner Young Boys begeistern derzeit mit ihren guten Leistungen und locken so Tausende Zuschauer ins Stade de Suisse. Damit diese das Spiel auf dem Rasen sorgenfrei geniessen können, kümmert sich das Hirslanden Medical Team um die medizinische Betreuung der Fans im Stadion.

Während die zahlreichen Anhänger des BSC Young Boys nach und nach im Stadion eintreffen und sich auf das kommende Fussballspiel freuen, steht das Hirslanden Medical Team schon bereit. Dieses interdisziplinäre Team besteht aus Ärzten, Rettungssanitätern, Pflegefachleuten, medizinischen Praxisassistenten und Samaritern. Es sorgt dafür, dass die allgemein- und notfallmedizinische Versorgung der Zuschauer und im Bedarfsfalle die notfallmedizinische Versorgung von Sportlern und Funktionären im Stadion gewährleistet ist. Das Hirslanden Medical Team arbeitet dafür eng mit der Stadionsicherheit, den anwesenden Mitarbeitenden der Berufsfeuerwehr, der Polizei und der Sanitätspolizei zusammen.

Erfolgreiche Partnerschaft Das Hirslanden Salem-Spital unterstützt zusammen mit verschiedenen Partnern den BSC Young Boys als Goldpartner. Aufgrund der starken Verwurzelung der Berner Hirslanden-Kliniken in der Region pflegen die Hirslanden Klinik Beau-Site, die Permanence und das Salem-Spital zudem zahlreiche weitere Partnerschaften mit lokalen Betrieben und Vereinen.

www.hirslanden.ch

Häufig: Kopfschmerzen und Übelkeit Gemäss Beat Marti, der für die Betriebs- und Personaleinsatzplanung beim Hirslanden Medical Team verantwortlich ist, begeben sich Matchbesucher meist wegen eher kleinerer medizinischer Probleme wie Kopfschmerzen oder Übelkeit in die Obhut des medizinischen Personals. «Wir kümmern uns aber auch um Kreislaufprobleme, Stürze, Fehltritte, Herzinfarkte oder auch um Schnitt- und Brandwunden. Solche schwerwiegenden Zwischenfälle kommen aber glücklicherweise eher selten vor.»

Notfall im Stadion – was nun? Wenn Zuschauer im Stadion einen Notfall beobachten oder selbst von einem medizinischen Problem betroffen sind, sollten sofort die anwesenden Stewards informiert werden. Diese fordern dann via Funkgerät umgehend Hilfe an. Bei kleineren medizinischen Problemen kann der Patient auch direkt in eines der Sanitätszimmer gehen. Hier profitieren die Patienten vom fachkundigen Personal des Hirslanden Medical Teams, das die medizinische Erstversorgung durchführt und, falls nötig, den Transport in ein Spital organisiert. Dass es sich bei einem Einsatz im Stadion nicht um eine Alltagssituation handelt, bestätigt auch Beat Marti: «Im Stadion sind viele Menschen am gleichen Ort. Dadurch stehen wir und unsere Arbeit stets im Fokus. Aus diesem Grund versuchen wir immer, die Patienten so schnell wie möglich in den geschützten Raum des Sanitätszimmers zu bringen. Dort können wir unsere Arbeit in Ruhe erledigen, und die Patienten haben ihre Privatsphäre.» Einige Patienten hätten manchmal zwar wenig Verständnis, wenn sie für weitere Abklärungen ein Spital aufsuchen müssten, da sie lieber das Spiel fertig schauen möchten. Die Gesundheit geht aber natürlich vor.

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G E S E L L S C H A F T | K R E AT I V

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G E S E L L S C H A F T | K R E AT I V

«Die Altstadt als Inspirationsquelle» Interview: Michèle Freiburghaus, Foto: zvg

Pascal Flühmann alias «Kkade» (34) hat als Sprayer die ersten Sporen abverdient. Heute entwirft er Typografien, die in Bern ebenso ankommen wie in Los Angeles. Logos, Kleider, Bilderausstellungen und Designs für Firmen (wie Emmentaler, Bild links Mitte) gehören in sein Repertoire, Aufträge von nationalen und internationalen Unternehmen wie dem Royal Arena Festival und Red Bull, von Musikern wie Manillio oder Müslim. Nicht kommerzielles, kulturelles Engagement im Musik- und Eventbereich gehört ebenso zu Kkades vielfältigen Schaffensbereichen. Er lebt in Bern, arbeitet seit 2011 als selbstständiger Grafiker und ist Teil des 2008 gegründeten Künstlerkollektivs «Schwarzmaler». Deine Wurzeln liegen beim Sprayen an Berner Wänden. Was hat dich damals daran fasziniert, und was bedeutet Kkade? Kkade hat keine tiefere Bedeutung. Ich fing damals mit klassischen Graffiti an, da brauchte man halt einen Namen :). Was mich daran speziell fasziniert hat, ist schwer zu sagen, gezeichnet habe ich schon immer gerne, die Graffiti dienten dem Streben, besser zu werden, mich weiterzuentwickeln und meine Kunst zu öffentlich zu machen. Mir gefiel auch das ganze Drumherum, das Reisen, die Leute, die man kennenlernt, und die Geschichten, die man erlebt. Ich hatte dadurch vor allem auch einen Ansporn im Leben – was mich bestimmt von vielem Mist abgehalten hat. Die Typografie, die Kunst der Schriftgestaltung, ist eigentlich ein altertümliches Handwerk. Was bewog dich dazu, hier neue Akzente zu setzen? Das ergab sich im jahrelangen Prozess, Graffiti sind ja auch eine Form von Schriftgestaltung. Man kann sagen, dass ich eigentlich wieder zurück zum Ursprung der Typografie zurückgekehrt bin. Ich hatte schon immer eine Faszination für viktorianische und gotische Schriften, auch für die ganzen organischen Arbeiten aus der Jugendstilzeit. Ich konzentrierte mich immer mehr auf dieses Segment und versuchte, meine eigene Bildsprache zu entwickeln. Dazu kommt auch noch meine Grafikerausbildung, die meinen Stil natürlich auch wesentlich mitgeprägt hat. Woher nimmst du deine Inspiration? Meine Reisen, die ich wegen meiner Kunst machen kann, die Begegnungen, Gespräche mit Freunden, die Nächte an einer Bar, die Musik, Filme oder banale Alltagssituationen können inspirierend sein. Los Angeles ist so was wie deine zweite Heimat geworden. Du hast für das Label «The Seventh Letter» Sujets für eine Kollektion entworfen und bemalst riesige Wände, auch in anderen Metropolen. Wie kam es zu diesem Sprung über den grossen Teich? Ich bin schon seit einigen Jahren im engen Kontakt mit dem Label und seit ein paar Jahren auch Teil davon. Die Projekte sind unterschiedlich, seien dies Kleiderdesigns für den internen Brand, die Realisation und die Teilnahme von und an Gruppenausstellungen, aber auch für externe Grafikarbeiten spannen wir oft zusammen. Sprung über den grossen Teich würde ich es nicht nennen, es ist eigentlich total logisch: Für ein Produkt braucht es ja bekanntlich immer eine Nachfrage. Meine Arbeit ist ganz klar ein Nischenprodukt und meistens sehr spezifisch. Durch die grosse Tattoo- und Gangkultur und grösseres Interesse an aussergewöhnlichen Sachen stos-

sen meine Arbeiten halt speziell in Los Angeles auch auf grössere Nachfrage. Tätowierer aus der ganzen Welt fragen dich für Sujets an. Wie fühlt es sich an, dass Tattoo Shops weltweit mit deinen Logos auftreten? Das freut mich natürlich sehr. In diesem Segment kann ich sehr frei arbeiten, und die Studios sind meistens unkompliziert. Mein Stil passt dazu natürlich auch perfekt. 2017 hast du den Berncity-Ur-Bernhardiner der BernARTiner-Ausstellung mit Bernsujets als Tattoos gestaltet. Wann ist dir ein Auftrag zu kommerziell? Es spielt keine grosse Rolle, ob das Projekt kommerziell ist oder nicht. Ich entscheide vielmehr anhand dessen, was es ist, für wen es ist und ob ich mein Schaffen extrem einschränken muss oder nicht. Du und einige aus deiner Crew, den «Schwarzmalern», haben jetzt eine Agentur gegründet. Sind die wilden Jahre für dich vorbei? Eigentlich möchte ich immer «wilde Jahre», es kommt ja darauf an, was du unter wild verstehst. Für mich heisst das nicht zwingend nonstop Partys und Gelage, vielmehr verstehe ich darunter neue, spannendere Projekte und meine Arbeit weiterzutreiben. So ist es in meinen Augen ein komplett natürlicher Schritt, mich weiterzuentwickeln und grössere Ziele zu verfolgen – deswegen die Agentur. Die Verstärkung unseres Teams mit Kommunikations- und Administrationsfachleuten ermöglicht es uns, grössere Aufgaben zu stemmen, und für mich als Künstler, mich mehr auf mein Metier als Gestalter zu fokussieren. Die letzten Jahre war ich grundsätzlich Grafiker, Künstler, Marketing und Sekretariat gleichzeitig. Du bist auf Instagram als Kkade sehr aktiv, deine Posts erhalten häufig über Tausend Likes – was gefällt dir an dieser Plattform? Grundsätzlich ist es für mich einfach eine Plattform, auf der ich meine Arbeiten einem grossen Publikum präsentieren kann – das ist schon mal bestens. Zudem bietet Instagram gute Möglichkeit, an internationale Projekte heranzukommen. Es kommt ja darauf an, wie du mit solchen Social-Media-Sachen umgehst. Das ganze Influencer-Thema finde ich aber ziemlich peinlich, ich verstehe, dass es funktioniert, frage mich aber, wohin es führt. Bevor ich dich kennenlernte, stellte ich mir so einen obercoolen, verschlossenen Künstlertypen vor. Jetzt sitzt mir ein bodenständiger, kommunikativer «Bärner Giu» gegenüber. Wie bewahrst du dir deine Bodenhaftung? Ach ich mache mir darüber eigentlich keine Gedanken, ich rette ja nicht die Welt, indem ich schöne Buchstaben zeichnen kann … :) Was gefällt dir an Bern besonders gut, was würdest du gerne ändern? Die Altstadt ist eine grosse Inspirationsquelle für mich, ich liebe die Architektur und die kleinen Details. Kürzlich besuchte mich ein Typokünstlerkollege aus Australien. Nachdem ich ihm die Altstadt gezeigt hatte, meinte er, dass er jetzt wisse, warum ich so zeichne, wie ich zeichne. Was ich mir wünsche, ist mehr Offenheit und mehr Möglichkeiten für neue, junge Kunstformen. So finden sich beispielsweise kaum grosse Wandbilder. www.kkade.com

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GESELLSCHAFT | FOREVER YOUNG

forever young Willkommen im langen Leben Text: Berner Generationenhaus

Wir alle tun es täglich. Und immer länger. Wir altern. Unsere Lebenserwartung hat sich in den vergangenen 100 Jahren verdoppelt. Doch wie halten wir es mit dem Älterwerden? Welche Hoffnungen und Ängste verbinden wir mit dem Alter(n)? Wollen wir für immer jung bleiben? Oder ewig leben? Auch als Gesellschaft werden wir immer älter: In 30 Jahren wird jeder vierte in der Schweiz lebende Mensch über 65-jährig sein. Wie verändert das die Art und Weise, wie wir denken und lieben, arbeiten und unser Zusammenleben organisieren? Das Berner Generationenhaus lädt ab Frühling 2019 unter dem Titel «forever young. Willkommen im langen Leben» zum Dialog über das lange Leben in einer alternden Gesellschaft ein.

rationenhaus Denkanstösse für ein gutes langes Leben in einer alternden Gesellschaft.

Altersbilder der Gegenwart Im November 2018 befragte das Berner Generationenhaus 100 Menschen zwischen 10 und 100 Jahren zu ihren persönlichen Einstellungen und Erfahrungen zum Alter(n). Die filmischen Interviews bilden die Grundlage für eine Installation in der Ausstellung. Alle 1000 Antworten der 100 Befragten erscheinen auf der Website foreveryoung.ch. Ende Februar veröffentlichte das Berner Generationenhaus zudem in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut sotomo eine repräsentative Befragung zu Altersbildern in der Schweiz. Die Studie zeigt unter anderem: Für immer jung bleiben möchten zwar die wenigsten. Alt sein aber fast niemand.

Ageing Society als Generationen(haus)projekt

B E R N E R G E N E R AT I O N E N H A U S

Die alternde Gesellschaft, auch Ageing Society genannt, ist eines der grossen Generationenprojekte der kommenden Jahrzehnte. Unsere Altersbilder und Lebensmodelle stammen weitgehend aus dem letzten Jahrhundert, als die Alterspyramide noch nicht kopf stand. Der demografische Wandel erfordert soziale Innovationen und den Dialog zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren und den unterschiedlichen Generationen.

Bahnhofplatz 2, 3011 Bern

Das Berner Generationenhaus will dabei als Impulsgeber und Plattform einen Beitrag zum Gelingen dieses Generationenprojekts leisten. Im April 2019 wird ein Jahresprogramm rund um Fragen der Ageing Society lanciert. Mit einer multimedialen Ausstellung, Diskussionen, Begegnungen und Expeditionen bietet das Berner Gene32

Das Berner Generationenhaus ist ein öffentlicher Ort der Begegnung und des gesellschaftlichen Dialogs. An der Museumsnacht am 22. März lädt das Berner Generationenhaus ein zu Begegnungen, Experimenten und zum Spiel mit dem Alter(n). 100 Menschen zwischen 10 und 100 Jahren erzählen in einer Videoinstallation von ihren persönlichen Erfahrungen und Einstellungen zum Älterwerden. Ab 19 Uhr jeweils zur vollen Stunde Slam Poetry über das lange Leben mit Renato Kaiser und Lara Stoll. Weitere Informationen: www.begh.ch / www.foreveryoung.ch


GESELLSCHAFT | DAS TIER IN MIR

Das Tier in mir Lithouse

Text: Prof. Dr. med. vet. Bernd Schildger; Porträt Remo Eisner, Montage

Ja, es gibt das Tier in uns allen, nur hören, fühlen, riechen, sehen wir oft nicht so, weil wir diese Fähigkeiten unterdrücken oder verkümmern lassen. Üelu und ich stehen vor der Elchanlage. Das Weibchen lahmt – irgendwie. Nach einer halben Stunde stehen wir immer noch dort. Auf die verwunderten Fragen der Rangerinnen antworten wir, dass wir den Elch «fühlen» wollen. Die ungläubigen Blicke und das anschliessende irritierte Kopfschütteln kümmern uns nicht. Wir beobachten so lange, bis wir ein Gefühl dafür bekommen, was der Elch haben könnte. Es ist eine Standbeinlahmheit, vorne rechts, aber irgendwie auch hinten links. «Er hat Schmerzen in den Klauen», lautet schliesslich unsere «Gefühlsdiagnose» – was bei einem wissenschaftlich ausgebildeten Tiermediziner befremdlich wirken mag. Zur Beurteilung des Gesundheitszustands eines Wildtieres dient eben nicht nur das Standardrepertoire der chirurgischen Diagnostik wie beim Pferd. Zu dieser gehören nämlich neben dem Vorführen des Tieres im Trab, beim Galopp und im Schritt auch Schmerzproben am stehenden Tier. Geht aber nicht beim Elch. Das Wildtier lässt sich nur in Narkose untersuchen, was die Beurteilung von Lahmheiten bei Schmerzproben verunmöglicht. Der Zootierarzt muss im Einklang mit der zuständigen Tierpflegerin die Patienten «erfühlen». Dazu gehört auch das Wissen um die Bewegungsrhythmik des Elches sowie das Wissen um seine Fähigkeit, Schmerzen nicht zu zeigen, damit Fressfeinde den angeschlagenen Zustand nicht wahrnehmen. Unter Narkose schliesslich bestätigte sich die «gefühlte» Diagnose: Fremdkörper in beiden Klauen. Eitrige, tiefe Geschwüre durch eingetretene kleine Steine, vorne rechts bis zur Nekrose des Klauenbeins. Nach siebzehn (!) Behandlungen mit Verband und in Narkose waren die Wunden abgeheilt. Ein «Gefühl» für das eigene Heilungsvermögen des Tieres hilft auch hier. Die Bären kennen wir, mit all ihren olfaktorischen Leistungen – übrigens denjenigen des Hundes weit überlegen. Wie weit gehen diese beim Menschen? «Dort hinten liegt eine!» – wie kann er das wissen? Der Guide im indonesischen Regenwald deutet mit der Hand in eine Richtung. Tatsächlich, nachdem wir etwa 50 Meter im dichten Wald zurückgelegt haben, nehme auch ich endlich einen zuerst ganz schwachen, mit jedem Meter intensiver werdenden fauligen und zugleich betörenden Duft wahr. Behende ergreift der Guide die am Boden liegende, handballgrosse Duriamfrucht. Er war imstande, diese Frucht zu erriechen – aus einer Entfernung, aus der ich absolut noch nichts roch. Seine Erkennungsentfernung war wahrscheinlich deutlich näher bei der Geruchsfähigkeit der Orang-Utans als bei der meinen. Aber ich bin mir sicher: Nach drei bis sechs Monaten im Regenwald könnte ich mich seiner Sensibilität annähern. Die Philosophie wie auch die klassische Naturwissenschaft vertreten die Meinung, dass wir Menschen uns weit von der Natur entfremdet haben. Die Philosophie im geistigen Sinne meint den ewigen Kampf des Geistes (des Verstands) gegen die Seele (das Gefühl). Die

Naturwissenschaften reduzieren den Geruchssinn von uns Menschen auf die Quadratmillimeter Oberfläche der Nasenschleimhaut und die Anzahl der Sin-neszellen – und kommt zum Schluss, dass wir schlicht aus anatomischen Gründen vieles nicht können, was Tiere können. Nun, mir scheint weder die eine noch die andere Interpretation wirklich realitätsnah. Die Beispiele mögen veranschaulichen, wohin meine Gedanken zielen. Machen Sie doch einen einfachen Versuch: Gehen Sie des Nachts, bei klarem Himmel, nach draussen und schauen Sie durch eine viereckige Kartonröhre in den Himmel. Zählen sie nach zehn Sekunden die Anzahl der Sterne. Dann wiederholen Sie den Versuch, dieselbe Blickrichtung vorausgesetzt, nach 60 Sekunden, nach 5 Minuten und schliesslich nach 15 Minuten. Sie werden immer mehr Sterne sehen. Und dies, obwohl die Anzahl der lichtempfindlichen Rezeptoren im Auge stets dieselbe ist. Das Gehirn macht das Sehen. Und das Gehirn kann sich anpassen und lernen. Wie unser ganzer Körper. Lassen Sie doch dieses Tier in sich wieder einmal raus!

AUSSTELLUNG «DAS TIER IN MIR» Ausstellung im Tierpark Dählhölzli und im BärenPark Von Claude Kuhn und Simon Haller Ab 5. Juni 2019. Mehr Infos BÄRN! Ausgabe 2 /2019

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GESELLSCHAFT

| K R E AT I V E G E S C H Ä F T S I D E E N : D I E A U F R Ä U M E R I N

Foto links zvg, rechts Miryam Zurbrügg

Chaos? – Ordnung in Sicht! Ausmisten und Aufräumen ist wohltuend für unser Gemüt und schafft Platz, aber oftmals fehlen uns dazu die Zeit und die Lust. Kein Grund, zu verzagen, denn es gibt «die Aufräumerin». Lisa Vifian hat einen Blick für das Wesentliche und findet auch im grössten Durcheinander eine gangbare Lösung. Da ist dieser eine Wandschrank, der überquillt, der Kleiderschrank, der aus den Nähten platzt, der Keller, in dem schon seit dem Zügeln das Chaos herrscht, oder ein unbenutztes Zimmer, das sich im Laufe der Zeit zur Gerümpelkammer entwickelt hat. Der Vorsatz, diesen Missstand bei nächster Gelegenheit zu beheben, scheitert oft an mangelnder Lust oder fehlender Zeit. Andere Menschen kostet es auch einfach Überwindung, sich von Sachen zu trennen, die ihnen lieb sind, weshalb sie das Aufräumen vor sich hinschieben. Im Laufe der Jahre häufen sich dann Berge an, sie verlieren komplett den Überblick. Um das neu zu organisieren, braucht es oft nur eine klare Ordnung, ein bisschen Hilfe und Mut. In solchen Momenten – oder besser vorher – bestellt man am besten «die Aufräumerin».

Die Idee Die Idee, ihre Stärken zur Geschäftsidee zu machen, entstand bei Lisa Vifian aus einer Notlage heraus. Nach einigen Stellenwechseln hatte sie das Angestelltenverhältnis satt, und sie startete 2012 als professionelle Aufräumerin durch.

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Das Angebot Lisa Vifian weiss: «Aufräumen mit einer unbekannten Person ist viel einfacher, weil diese ohne Emotionen und Erinnerungen an die Sache herangeht.» Es brauche nebst Tatkraft auch viel Gespür für den Menschen, die Sache und die jeweilige Situation. Ob es um Ordnung in der Wohnung oder im Haus geht, beim Entsorgen, Einund Auspacken beim Umzug – beispielsweise ins Altersheim – oder beim Aussortieren von Kleidern, Schuhschränken oder im Büro, die Aufräumerin kommt, sieht und siegt über das Chaos. Ziel ist es dabei, dass die Auftraggeber anschliessend auch über das nötige Basis und das Rüstzeug verfügen, um diese Ordnung langfristig aufrechtzuerhalten. Vorträge zum Thema «Ordnung ist das halbe Leben» mit Tipps und Tricks zum Umzug hat die vife 56-jährige auch schon gegeben. Aber sie meint: «Das ist nicht so meine Welt – ich arbeite lieber mit meinen Händen. Das Schönste sind für mich dabei die Dankbarkeit und das Lächeln der Menschen, wenn ich zur Türe hinausgehe».

DIE AUFRÄUMERIN

Lisa Vifian, Telefon 079 534 52 34 dieaufraeumerin@sunrise.ch www.dieaufräumerin.ch

In der neuen Serie «Kreative Geschäftsideen» stellt das BÄRN! Magazin originelle und innovative Berner Dienstleistungen und kleine Geschäfte vor.


GESELLSCHAFT

| TOUR D’HORIZON

Tour d’Horizon in der Netzwelt Influencer sind in aller Munde, aber Marketingleute, die sich auf dieses Terrain wagen, müssen mit dem Risiko leben, dass es sich eventuell bei einem Teil der angegebenen Follower um Fake-Reichweiten handelt. Wie Social-Media-Kanäle als begleitende Werbeplattform optimal genutzt werden können, das machen in Bern einige Firmen und Institutionen vor. Auch eine kleine und feine Auswahl an Blogs darf sich über beachtliche Klickzahlen freuen. Eine kleine «Tour d’Horizon» durch die Influencer-Welt im Allgemeinen und Berner Social-Media-Accounts und Blogs im Speziellen. Text: Michèle Freiburghaus

Es ist nicht alles real, was klickt Millionen Follower haben Instagram-Accounts von sogenannten Influencern im Ausland, die meist nichts anderes als sich selbst, Schminktipps und Produktewerbung präsentieren. Ein Umstand, der für viele nur schwer nachvollziehbar ist. Dass die Influencer-Welt aber grundsätzlich oft mehr Schein ist als Sein, ergab eine Studie des SRF-Data-Teams. Dazu wurden 115 Schweizer Instagram-Influencer und deren sieben Millionen Follower unter die Lupe genommen. Das Resultat ist ernüchternd: 26 bis 31 Prozent der Gesamt-Follower sind nicht echt. In diesem Business zählen nämlich nicht nur schöne Bilder, sondern harte Zahlen. Bezahlte Kooperationen gibt es nur, wenn man eine bestimmte Zahl an Followern und ein gewisses Engagement erreicht. Für Anfänger und Firmen mit neuen Accounts ist die Versuchung deshalb gross, Follower und Likes bei sogenannten «Klickfarmen» zu kaufen, meist stammen diese aus weit entfernten Ländern. Ebenfalls verboten, aber durchaus gebräuchlich sind die sogenannten «Instagram-Bots» die, im Namen des eigenen Accounts, automatisch anderen folgen, entfolgen, Bilder liken, Kommentare abgeben oder sogar Bilder posten. Unechte Reichweite bedeutet für ein werbetreibendes Unternehmen einen echten Verlust – und ist schlichtweg Betrug.

tation dienen, sondern die Informationsgehalt und/oder Unterhaltungswert aufweisen – vorzugsweise mit Bernbezug. Eine eigentliche Pionierrolle spielte der «Bärner Meitschi»-LifestyleBlog, 2012 gegründet und immer noch auf ehrenamtlicher Basis auf frische Art und Weise unterhalten. Eine Spezialität: «Zmorge in Bern». Weitere Beispiele: Der Berner Fotograf und Eventcreator Remo Neuhaus ist ein wahrer Meister darin, sich selber und seine Projekte zu vermarkten, sein Blog «Skyandsea.blog» wird dank den spektakulären Bildern gerne besucht. «Hans & Paul», Marcel Weibel und Roland Glauser, testen Berner Restaurants und erlauben sich durchaus auch kritische Töne. Beim Kulturblog des «Bund» «KulturStattBern» finden sich echte Essay-Trouvaillen, auf dem Casino-Blog kann der Umbau mitverfolgt werden. Das Kunstmuseum unterhält ebenso einen Blog wie die Kantonspolizei Bern, der «den Leserinnen und Lesern Informationen und Tipps rund um das Thema Sicherheit sowie unterhaltende Geschichten aus dem Polizeialltag zur Verfügung stellt». Nicht unerwähnt bleiben soll natürlich unser eigener, der baernblog.com, eine bunte Berner Mischung aus Blogposts von Berner Persönlichkeiten und Informationen. Links der erwähnten Accounts und Blogs sowie ein Liste der gebräuchlichsten Social-Media-Begriffe: www.baernblog.com

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Social Media in Bern In und um Bern sind 25 bis 65 000 Follower schon viel. «Sex sells»? – Wer mit Fokus Bern mit Social-Media-Accounts wirklich Erfolg haben will, muss schon mehr drauf haben als schöne Posen. Es gibt tolle Beispiele – Leute, die sich zwar auch erfolgreich selbst vermarkten, die aber auch etwas können und ihren Followern Inhalte und Unterhaltung bieten. Ein echter Star für Bern ist beispielsweise der junge Berner Gabirano Guinand, mit 181 000 Followern auf Instagram und Youtube, der bei der Schweizer Webvideopreis-Gala 2016 zur «Person of the Year» gewählt wurde. Gabirano tritt mittlerweile zusammen mit Shootingstar Kiko in der ganzen Schweiz erfolgreich als Stand-up-Comedian auf. Immer mehr Berner Unternehmen setzen begleitend zu anderen Werbemassnahmen ebenfalls gekonnt auf Social Media, zu erwähnen hier die originellen Auftritte der «Ingwerer»-MacherInnen, die 2018 in amüsanten Spots auf Instagram die Gesichter von Menschen zeigen, die das scharfe Getränk auf Ex trinken. Bern Welcome berührt immer wieder mit emotionalen Videos und Bildern die Herzen der Bernerinnen und Berner, Energie Wasser Bern lancierte 2018 erfolgreich einen Wettbewerb #vouimflow mit Momenten, in denen alles einfach rund läuft.

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Alle Klassen der Volksschule sind im Aarhof untergebracht.

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Haben Sie sich auch schon gefragt, was Kinder und Jugendliche in der Schule eigentlich lernen müssten, um auf ihre Zukunft vorbereitet zu sein? Mögliche Antworten stehen im Zentrum unserer Angebote.

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Die Volksschule NMS hält sich an den Lehrplan des Kantons. Wie unterscheidet sie sich trotzdem von den anderen staatlichen und privaten Volksschulen? Der Lehrplan gibt vor, was die Schülerinnen und Schüler an den Schnittstellen können sollten, also nach der Primarstufe in die Oberstufe und danach wieder beim Entscheid eines Übertrittes in die Sekundarstufe II oder in eine Lehrstelle. Die vorgeschriebenen Inhalte werden auch bei uns erarbeitet, wie die Übertrittsstatistik eindrucksvoll zeigt. Das Wichtigste: eine gute, vertrauensvolle Lernatmosphäre und individuelle Beratung und Begleitung Im Zentrum einer Schule müssen immer Kinder und Jugendliche sein. Erst in einer Umgebung, in der sie sich wohl- und sicher fühlen und akzeptiert sind, kann gelernt werden. Dies erreichen wir einerseits durch engagierte Lehrpersonen, andererseits findet eine in die Unterrichtszeit integrierte persönliche Beratung und Begleitung der Schülerinnen und Schüler statt. Seit über 17 Jahren steht den Lehrpersonen die Zeit für diese Gespräche zur Verfügung.

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Englisch ab der 1. Klasse Als Kind erlernen wir Fremdsprachen am schnellsten. Seit über 20 Jahren unterrichten wir ab der 1. Klasse Englisch. Die europäischen Sprachzertifikate, die unsere Schülerinnen und Schüler dadurch erreichen, sind beeindruckend.


GESELLSCHAFT

| KUNDENBEITRAG NMS BERN

Integration ja, aber ... Eine Integration kann nur bewerkstelligt werden, wenn die Heterogenität der zu unterrichtenden Gruppe nicht zu gross ist. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, haben wir uns entschlossen, überblickbare Leistungsstufen anzubieten und gleichzeitig mit einer garantierten Durchlässigkeit zu arbeiten.

Teamarbeit und Zeitmanagement und stärken die Eigenverantwortung. Die Lernwelt wurde von der OECD auf die Liste der innovativsten Modelle für ein lebenslanges Lernen gesetzt.

Progymnasium: 5. und 6. Klasse, der direkte Weg ins Gymnasium

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Zusätzlich zu der regulären 5. und 6. Klasse führen wir neu ein Progymnasium. Neben den höheren Anforderungen stechen drei Besonderheiten hervor – wöchentlich finden ein «English day» und ein «Tag der Wissenschaften» statt, dazu das neue Fach «Wir-du-ich» zur Bildung der eigenen Persönlichkeit. Drei verschiedene 7. Klassen: Power-up, Sekundarklasse und Langzeitgymnasium Unser Anspruch ist es, die verschiedenen Leistungsstärken der Schülerinnen und Schüler gezielt zu fördern. Um dem Rechnung zu tragen, haben wir die schweizweit einzigartige Powerup-Klasse eröffnet. Den Inhalten liegen langjährige Erfahrungen und die neuste Forschung zugrunde. Selbstvertrauen, Arbeitstechnik, Frustrationstoleranz und eine gute soziale Integration in der Klasse sind zentral für eine vielversprechende Schulkarriere. Genau hier setzen wir an. In den Sekundarklassen und im Langzeitgymnasium arbeiten wir seit mehr als 17 Jahren erfolgreich mit dem Lernweltmodell. Im Unterricht erwerben unsere Schülerinnen und Schüler neben der Sachkompetenz Lernstrategien und verschiedene Arbeitsmethoden, üben sich in

Fünf 9. Klassen mit verschiedenen Schwerpunkten Take-off: Berufswahl und gezielte Berufsvorbereitung Mittelschulvorbereitungsklasse Co-Learning Spaces: Schwerpunkt NMG und eigenverantwortliches Lernen Freispiel: Schwerpunkt Life Skills wie Ausdauer, Sorgfalt, Anstand usw. Quarta (Gym 1): Einstieg ins Gymnasium

Lassen Sie Ihr Kind entscheiden, wie es das letzte Schuljahr sinnvoll verbringen will.

Nächste Informationsveranstaltung der Volksschule NMS Bern: Donnerstag, 28. Februar 2019, 18.30 Uhr Nächste Informationsveranstaltung der gesamten NMS Bern: Dienstag, 21. März 2019, 18.30 Uhr NMS Bern Volksschule Waisenhausplatz 29 3011 Bern Telefon 031 310 85 80 info@nmsbern.ch www.nmsbern.ch

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L NA SR A IRUTMG|E N I ENSDSEEN NP |O K RA SA CE UBL EI N KU RU TR I TA L

MALOU Konzepte

Essen, trinken, feiern, reisen, geniessen

Marie-Luise Schwarz, kurz Malou, ist nach einigen Jahren im Tourismus seit 2003 mit Herzblut in der Berner Gastroszene unterwegs: Nach Aarbergerhof, Haberbüni, Casa Novo, Rosengarten, Schöngrün und Klösterli Weincafé machte sich Malou im März 2016 selbstständig.

Ob Apéro, Geburtstagsfeier, Hochzeit oder überall sonst, wo Genuss im Zentrum stehen soll: Malou findet dank ihrem grossen Netzwerk stets die richtigen Partner, um Anlässe aller Art perfekt zu organisieren und durchzuführen. Die «Malou Gastgeberei» sorgt mit hohem Anspruch an qualitativ tolle Produkte und kreative Ideen immer wieder für glückliche Gäste. Herzlichkeit, persönliche Beratung und Service – das ist typisch Malou. Mit der «Malou Reiserei» kommen Genussmenschen auch im Ausland zu Qualität und kulinarischen Höhenflügen. Sie suchen ein exklusives Erlebnis für Ihren nächsten Teamausflug, haben Lust auf einen Kurztrip mit Freundinnen/Freunden oder wollen ganz einfach ein besonders entspanntes Genusswochenende? – Die «Reiserei» ist vor allem in Italien, Frankreich, Spanien, auf Kreta oder Kuba unterwegs. Dank vielen persönlichen Kontakten kommen Sie in den Genuss von erlesener Kulinarik, speziellen Unterkünften und erleben Produzenten lokaler Spezialitäten. «Malou Reiserei» – und Ihre Genussreise wird unvergesslich.

M A LO U G AST G E B E R E I & R E I S E R E I MALOU Konzepte GmbH, Riedernstrasse 60, 3027 Bern www.malou-konzepte.ch 38


CULINARIUM | BÄRNER RUNDSCHOU

Bärner Rundschou Bio-Metzgerei La Boulotte im Breitsch Vier Eingefleischte, ein Bauernhof, eine Metzgerei: Das ist La Boulotte. Was auf dem Hof in Kirchlindach gehegt und gepflegt wird, landet in der Theke im Breitsch. Das Fleisch wurde von Benjamin Schmied, Cécile Schmied, Iwan Tretow und Vinzenz Gurtner Schritt für Schritt begleitet: Von der Zucht über die Schlachtung, die Reifung und Veredelung bis zum Verkauf machen sie alles selbst – und verwerten dabei möglichst viel vom Tier, Nose-to-tail ist für sie mehr als ein Modebegriff, Nachhaltigkeit und Bio eine Selbstverständlichkeit. Weiter im Angebot: mittags Takeaway-Menüs und Wurst-Kurse. www.laboulotte.ch

Seitensprünge in Bern Die Stadt Bern ist voller Abenteuer, Zeit für Seitensprünge. 13 Berner Restaurants und Bars fordern dazu auf, fremdgehend die Vorzüge der Konkurrenz zu erkunden. Das Konzept: Es gilt, eine Stempelkarte (in allen Seitensprunglokalen erhältlich) zu füllen, um anschliessend einmal gratis zu wtrinken. Seitensprunglokale unter: seitensprunginbern.ch

Restaurant zum Äusseren Stand Während 10 Jahren prägte er die Restaurants Schöngrün im Zentrum Paul Klee in Bern, wo die Küche von Gault Millau mit 17 Punkten und von Guide Michelin mit einem Stern ausgezeichnet wurde. Nun hat der Sternekoch Werner Rothen das aufgefrischte Restaurant zum Äusseren Stand übernommen. www.aeussererstand.ch / Foto: Marcus Gyger

Neues Trendlokal im Bellevue Palace: Noumi

Gourmet-Pop-up-Spot in Bern Noch bis Mitte April bieten Sam Sager (der in der warmen Jahreszeit den Foodtruck «The Lunchbox» betreibt) und Anibal Gamez im «Apfelgold desserts & livres» an der Bonstettenstrasse 2 in Bern nach dessen Öffnungszeiten bezahlbare 3- und 4-Gang-Menüs an. Der Pop-up «The Situation» will Bernerinnen und Bernern die Möglichkeit geben, ganz zwanglos kreative und bezahlbare Gourmetküche zu geniessen. Die Speisekarte wird alle zwei Wochen gewechselt, nebst den Menüs sind ein Curry- und ein Tofugericht fix auf der Speisekarte. Reservationen: thesituation@thelunchbox.ch / www.thelunchbox.ch

In den Räumen von Noumi war einst die Berner Münzpresse untergebracht. Daher rührt der Name, von «Numismatik» inspiriert. Der Fokus des neuen Lokals liegt auf Gegrilltem, inklusive vegetarischer Varianten und auf feinen Bowls – mit Produktinspirationen von Food Markets aus aller Welt. Im unkomplizierten und trendig gestylten Interieur soll «genussvoll geteilt, kombiniert und ausprobiert» werden. Bei Lounge Music und Chill-out Sound von angesagten DJs bietet die Bar Signature-Drinks vom Mixologist und feine Schweizer Kultgetränke und macht «Noumi» nicht nur am Mittag und zum Dinner, sondern auch für After Work Drinks zur tollen neuen Location in Bern. Blogpost Testgeniessen: www.baernblog.com Webseite www.noumi.ch

Stets das Neuste aus der Berner Gastroszene unter www.baernblog.com 39


Edle Schokolade – in der Berner Altstadt! Unsere Produkte werden in Bätterkinden von erfahrenen Chocolatiers aus erlesenen Zutaten in traditioneller Handarbeit mit viel Leidenschaft hergestellt. Zum Beispiel das «Mutze-Fuetter» mit seinen überraschenden Zutaten. Cioccolateria Casa Nobile Rathausgasse 45, Bern www.casa-nobile.ch Casa Nobile – ausgezeichnet als beste Schokoladenmanufaktur der Schweiz

Für alle, die von Bern nie genug kriegen. 4x pro Jahr Das BÄRN! MAGAZIN in Bern produziert, verteilt und gelesen. Infos für Inserate und Publireportagen:

www.baernverlag.com

365 Tage

Der BÄRN!BLOG

das Berner Lebensgefühl von BernerInnen eingefangen auf einer Blog- und Infoseite.

www.baernblog.com

Die schönsten Seiten der Hauptstadt

BÄRN!VERLAG


C U L I N A R I U M | K U N D E N B E I T R A G D E L I N AT

Highlights in der Delinat-Weinbar In der Delinat-Weinbar im Herzen der Stadt Bern findet der bewusste Geniesser eine Riesenauswahl feinster Bioweine aus reicher Natur im Offenausschank. Und noch vieles mehr. Wein macht Spass – erst recht, wenn er aus den ökologisch wertvollsten Rebbergen Europas stammt. Das ist in der Delinat-Weinbar mitten in der Berner Altstadt der Fall. Im trendigen Kellerlokal können in gemütlicher Atmosphäre über 100 Weine im Offenausschank probiert und dazu feine Biospezialitäten aus der Region und vom Winzer genossen werden. Alle angebotenen Weine gibts zum Ladenpreis auch über die Gasse. Das Team um Marcel Lanz bietet in der angesagten Bioweinbar zudem unterhaltsame und lehrreiche Events an. Hier ein Überblick über die nächsten Termine.

«Schnägg» passt übrigens auch zu den Delinat-Biorichtlinien, den strengsten Europas. Was es damit auf sich hat, erzählt Ihnen das Weinbar-Team gerne.

Zischtigs-Club Immer am Dienstag stösst die Delinat-Weinbar mit kurzen, wechselnden Themendegustationen die Tür auf zu einer faszinierenden Weinwelt. In lockerer Ambiance werden eine Handvoll genussvolle Weine zu einem bestimmten Thema vorgestellt. Die Degustation kostet 10 Franken. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Wein × Eins Wein, ein Fall für Profis und Angeber? Mitnichten. Der beliebte Delinat-Crashkurs verspricht einmal im Monat auf spielerische und unterhaltsame Weise wundersamen Zugang zum Wein – in weniger als einer Stunde. Es wird gezeigt, wie man richtig degustiert und sich im Dschungel der Weinsprache zurechtfindet. Das (W)ein × Eins findet jeweils am dritten Dienstag des Monats von 19 bis 20 Uhr statt. Eine Anmeldung ist erforderlich. Nächste Daten: 19. März, 16. April, 21. Mai und 18. Juni 2019. 29 Franken pro Person, Wein und Snacks inklusive.

Schnägge-Aabe Unter der Woche bestimmt der Gast, welchen Wein er trinken will. Am Samstag drehen wir den Spiess um. Das Team der Delinat-Weinbar bietet jeweils ab 18 Uhr seine Topfavoriten für nur einen «Schnägg», also 5 Franken, an. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Natürlich können auch andere Weine ausgewählt und probiert werden.

Delinat-Weinbar Bern, Spitalgasse 35, Bern, Telefon 031 311 07 73 Anmeldungen «Wein × Eins»: während der Öffnungszeiten von Di bis Sa, 15 bis 23 Uhr, oder unter www.delinat.com/weinxeins

D E L I N A T- W E I N D E P O T B E R N Zusätzlich zur Weinbar führt das Schweizer Familienunternehmen Delinat seit Jahren auch ein Verkaufsgeschäft in den Berner Vidmarhallen in Köniz. Hier erwarten den bewussten Geniesser nebst dem Gesamtsortiment mit über 250 Weinen aus reicher Natur auch eine Auswahl feinster Biohonige sowie erstklassige Olivenöle und Essige aus biologischem Anbau. Depotleiter Pirmin Muoth und sein Team freuen sich auf Ihren Besuch. Vidmarhallen, Könizstrasse 161, 3097 Liebefeld Dienstag–Freitag 16–19 Uhr; Samstag 10–16 Uhr www.delinat.com/weindepot-bern

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17–20 JULY 2019 BERN/ SWITZERLAND

! L E I P S H E I M HSNER PAT E N T O C H LO & L E D U C R E G N U H E I H P O S MANILLIO BA ZE N AT I V N E M L A T N E M MONU TERREE EITE WEI LE W IELE H VVIE LICCH ATÜÜRRLI NAT UUN NDD N TS ACTS ALEE AC NAL ION ATIO NAT TERRN INTE NDD IN ALEE UUN NAL ION N ATIO NAT H L.CCH VAL. TIVA FESSTI NFE TEN .GUURRTE W.G WW WW AU AUFF W


K U LT U R & E V E N T S | R O C K M A C H T S AT T

Rock macht satt Am Benefizfestival «Rock macht satt – mit Musik gegen Hunger und Armut» spielen im Kulturhof Schloss Köniz namhafte Berner und ein Seeländer Musiker kostenlos zugunsten der «Schweizer Tafel». Fotos zvg

George | Der Seeländer hat mit dem Ablum «Buuregiel» Platz 6 der CH-Album-Hitparade erklommen. Zweimal als Support-Act für Zucchero, TV-Auftritte in Benissimo sind nur einige Stationen von George. Zurzeit ist er mit seinem neusten Album «Fründe für immer», das am 5. Oktober 2018 in der Mühle Hunziken Plattentaufe feierte, unterwegs.

Margot Utiger von der «Sound Agentur» war es bei der Ideenfindung zur Benefizveranstaltung ein besonderes Anliegen, dass der Erlös einer Schweizer Institution zugutekommt. Mit der «Schweizer Tafel» wurde sie fündig, die Non-Profit-Organisation verteilt einwandfreie, überschüssige Lebensmittel von Grossverteilern an soziale Institutionen wie Obdachlosenheime, Gassenküchen, Notunterkünfte und andere Hilfswerke. Bis heute konnte Margot Utiger der «Schweizer Tafel» dank dem Event «Rock macht satt» bereits über 15 000 Franken überweisen.

Tom Küffer | Der Vollblutmusiker betreibt ein eigenes Soundstudio und ist Singer, Songwriter und Bandleader. Rock, Blues, Rhythm 'n' Blues, Country, Zydeco, Folk – vielfältig sind die Stilarten, die frech und frisch gemischt werden, ein buntes und lustvolles Spiel(en) ohne Grenzen! Tom Küffer wird einige seiner engsten Weggefährten mit ins Schlossgut Köniz bringen: den bekannten Berner Gitarristen Marc Gerber, den virtuosen Daniel Thürler am Schwyzerörgeli, Alfred Mosimann am Bass und Daniel Thomann als Perkussionist …

Das Konzert am 30. März

Überraschungen gehören bei «Major» Tom immer wieder zur Tagesordnung – für eine rasante musikalische Reise von Woodstock bis zu den Alpenrosen ist auf jeden Fall gesorgt!

Alle am Benefizkonzert beteiligten Musiker spielen ohne Gage, der Kulturhof Schloss Köniz ist Partner, und viele Könizer Betriebe unterstützen den Anlass. Das Programm: Mattis BigBeat | Ihre Musikerkarriere starteten alle BigBeater als Teenager in den wilden Sechzigern in Bern, angesteckt vom BeatVirus, das damals über den Kontinent hereinbrach. Ihre Begeisterung fürs Musikmachen haben die vier Jungbeater von damals über all die Jahre nicht verloren – im Gegenteil. So haben sie sich 2009 zusammengetan und rocken seither gemeinsam unter dem Namen Mattis BigBeat vergnügt und spielfreudig die Bühne. Neu aufgebeatet und abgebrüht beaten sie der geneigten Hörerschaft ausgesuchte Perlen der Swingin’ Sixties sowie erlesene Delikatessen aus der Küche des Rhythm 'n' Roll an.

B E N E F I Z K O N Z E R T R O C K M A C H T S AT T

30. März 2019, Kulturhof Schloss Köniz, Rossstall www.kulturhof.ch Weitere Webseiten: www.soundagentur.ch www.mattisbigbeat.ch www.georgemusig.ch www.schweizertafel.ch

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K U LT U R & E V E N T S | B E S T F O R M

Berner Design

Bestform Bereits zum 13. Mal findet vom 29. März bis 28. April imKornhausforum die Bestform statt. Anlässlich des Berner Design-Preises, der alle zwei Jahre von der Berner Design-Stiftung verliehen wird, zeigt die Bestform eine repräsentative Auswahl aus dem umfangreichen Schaf fen von Preisträger Uli Huber. Ein ebenfalls wichtiger Bestandteil der Schau sind die Projekte der zehn Designer*innen und Labels, die die Berner Design-Stiftung 2018 unterstützt hat. Die Berner Design-Stiftung ehrt den Berner Architekten und Designer Uli Huber mit dem Berner Design-Preis 2019. Über 20 Jahre lang prägte er als Chefarchitekt bei der SBB sowohl das Erscheinungsbild des Unternehmens als auch dessen Bauten. Der mit insgesamt 15 000 Franken dotierte Preis wird Uli Huber an der Eröffnung der Ausstellung Bestform im Kornhausforum übergeben. An der Bestform ist vom mobilen Restaurant über das Highend-Mischpult bis hin zu erfrischender Mode alles dabei. Einen weiteren Schwerpunkt der Schau bilden historische Objekte aus dem ehemaligen Gewerbemuseum, das 2019 sein 150-jähriges Bestehen feiert. In der Bestform werden Werke aus der Sammlung zu sehen sein, die zum Teil erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Prämierte Designer Geförderte und an der Bestform präsentierte Projekte: Collective Swallow, Kollektion «Restaurant zum Schwälbli», Modedesign: Die neue Kollektion von Anaïs Marti und Ugo Pecoraio ist eine Hommage an die Glace-Kultur. Cargobeiz, Produktdesign: Basile Bucher, Michael Storck und Tobias Uhlmann betreiben eine Beiz auf dem Fahrrad, Marktstand, rollende Bar und gesellige Gartenküche. Daniel Peter, «Motion Type», Grafikdesign: Daniel Peter setzt sich damit auseinander, wie sich Typografie und Text im digitalen und animierten Umfeld verändern. Dani Rolli, App «The Fall», Grafikdesign: Eine App von Daniel Rolli bietet die Möglichkeit, das düstere Zukunftsszenario des Comics «The Fall» zu erleben. Dimitri Bähler, «Modularity Is Interaction», Produktdesign: Seine Installation wird im London Design Museum gezeigt, als Video an der Bestform. NCCFN, «Collection 19.19», Modedesign: Das junge Kollektiv NCCFN kreiert aus den Restposten von Kleiderbrands urbane Modekollektionen. Nils Braun, «Hyperreflection», Grafikdesign: Hyperreflection ist eine interaktive Installation, die Porträts der Betrachtenden abgleicht. Philipp Thöni, «Eyescream»: Konzertplakate aus dem 20-jährigen Schaffen. Salomé Bäumlin, «Ait Selma», Textildesign: «over the border – inside the loom» – eine Serie von Teppichen, die von südmarokkanischen Berberfrauen gefertigt werden. Varia Instruments, Produktdesign: Unter dem Labelnamen Varia Instruments fertigen Simon Schär und Marcel Schneider in Bern Highend-Mischpulte im Retrostil.

BESTFORM 29. März bis 28. April Kornhausforum Bern, Stadtsaal www.bernerdesignstiftung.ch/bestform Fotos zvg

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K U LT U R & E V E N T S | A R T S TA D T B E R N

Altstadt wird zur ArtStadt Wer gerne entdeckungsfreudig durch die Lauben der Altstadt streift, um irgendwo über eine verborgene Treppe in einem Gewölbekeller, einem Dachstock oder einem schönen privaten Wohnzimmer zu landen, wo ihm eine Kunstinstallation, eine Dichterlesung oder eine Performance angeboten wird, der kommt an der ArtStadtBern voll auf seine Kosten. Text: Interview: Peter Schranz, Foto: Remo Eisner

auch nicht unbedingt verkaufen. Nichtdestotrotz hatten wir bis jetzt keine grossen Schwierigkeiten, Kunstschaffende für das Projekt zu gewinnen. Welches ist das Zielpublikum von ArtStadtBern? Soll es möglichst breit sein, oder sollen vor allem Kunstbeflissene angesprochen werden. Gehören auch Touristinnen und Touristen dazu? Wir streben ein breites Publikum an und wenden uns nicht nur an Kunstbeflissene. Es ist uns sehr wichtig, Menschen, für die der Besuch einer Galerie oder eines Museums eine Hemmschwelle darstellt, Kunst näherzubringen. Auch Kinder sollen ihren Spass an ArtStadtBern haben. Und dank unserer Zusammenarbeit mit Bern Welcome besuchen auch immer mehr Touristinnen und Touristen unser Festival.

Am 3. und 4. Mai findet zwischen Zytglogge und Nydeggkirche zum vierten Mal das biennale Festival ArtStadtBern statt. Nach drei Ausgaben ist ArtStadtBern zum festen Bestandteil des Berner Kulurangebots geworden. «Üsi Biennale» nannte Stadtpräsident Alec von Graffenried das Event in seiner Eröffnungsansprache zur letzten Ausgabe. Initiator und Veranstalter von ArtStadtBern ist der aus Moutier stammende, in Bern lebende und wirkende Künstler, Kurator und Kulturvermittler Adrien Rihs. Adrien Rihs, das Konzept, für die Kunst an zwei Tagen neue, ungewohnte Räume in der Altstadt bereitzustellen, scheint sich bewährt zu haben. Gibt es bei ArtStadtBern 2019 Neuerungen? Wie bei jeder Ausgabe von ArtStadtBern werden neue Künstler/innen eingeladen, und es kommen neue Räume dazu. Wir sind aber auch stolz darüber, dass einige KünstlerInnen schon zum dritten oder gar zum vierten Mal mitmachen, und freuen uns, wenn wir Räume mehrere Male bespielen dürfen. Ausgebaut wird das Amuse-Yeux vor dem Festival: In der Galerie Brunner und in der Galerie DuflonRacz stellen die mitwirkenden Kunstschaffenden ein Werk aus, das im Zusammenhang mit dem steht, was sie während der beiden Tage von ArtStadtBern präsentieren werden. Und als «Gast-Sparte» ist 2019 auch die Literatur dabei: Berner Autorinnen und Autoren lesen an verschiedenen Orten aus ihren Werken. Ist es schwierig, Kunstschaffende für das aussergewöhnliche Konzept zu gewinnen? Unser Konzept ist sicher nicht einfach, da wir den KünstlerInnen keinen «white cube» anbieten, sondern historische oder bewohnte Räume, in denen nicht alles möglich ist – z.B. Nägel einschlagen, um Bilder aufzuhängen. Ausserdem geht es auch darum, mit dem Raum in Dialog zu treten, also ein Kunstwerk zu schaffen, das in den Raum passt oder für ihn bestimmt ist. Solche Kunstwerke lassen sich dann

Wie kommt ArtStadtBern bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der Altstadt an? Wir haben den Vorteil, dass ArtStadtBern ein ruhiges Festival ist. Deswegen stehen auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Altstadt dem Festival positiv gegenüber. Darüber hinaus möchten wir auch die untere Altstadt (d.h. vom Zytglogge bis zum Nydeggstalden) beleben, denn heutzutage spielt sich fast alles im oberen Teil ab. So profitieren natürlich auch die Geschäfte von ArtStadtBern. Welches sind die grössten Schwierigkeiten, mit denen man als Veranstalter eines solchen Festivals in öffentlichen und privaten Räumen kämpft? ArtStadtBern bedeutet vor allem einen riesigen organisatorischen Aufwand. Schliesslich geht es darum, rund 50 KünstlerInnen und über 20 Orte zu betreuen. Darüber hinaus ist es nicht immer einfach, Orte zu finden. Öffentliche Institutionen erteilen uns oft eine Absage, weil ArtStadtBern zu viel Aufwand für sie bedeutet, oder sie verlangen eine Miete für ihre Räume, die wir nicht bezahlen können. Wir sind deshalb äusserst dankbar, dass es Institutionen in Bern gibt, die kunstaffin sind und uns willkommen heissen. Darunter seien der Erlacherhof, der Zytglogge, der Lenbrunnen, der Nydeggpfeiler und die Antonierkirche erwähnt, die uns ihre Räume zur Verfügung stellen. Vollständiges Interview: www.baernblog.com

A RT S TA D T B E R N 3. und 4. Mai 2019, Untere Altstadt Bern Freitag 17 bis 22 Uhr Samstag, 4. Mai, 14 bis 22 Uhr www.artstadtbern.ch

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K U LT U R & E V E N T S | F R Ü H L I N G S M I X

BÄRN!mix

K U LT U R

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EVENTS | TIPPS

4 . BERNER H UMORTAGE | RA D IO RA B E Nach den erfolgreichen ersten drei Ausgaben bringt das Radio RaBe die «4. Berner Humortage» auf die Bühne. An den vier Abenden werden im Tojo Theater Satire und Bühnenpoesie zelebriert: Anny Hartmann, «Staatsfreund Nr. 1» Abdelkarim sowie die Gewinnerin der Oltner Kabarett-Tage und Poetry-Slam-Meistern, Lisa Christ (Bild). Ausserdem wird die Bühne freigegeben für den Capital Slam – bis kurz vor dem Anlass ist nicht meist nicht bekannt, wer genau daran teilnimmt. Klar ist, dass es sich um das «Who is who» der Slam-Szene handelt und die besten Poetry-Slammer und -Slammerinnen zu den Berner Humortagen eingeladen werden. 13. bis 16. März 2019, Tojo Theater, www.rabe.ch Lisa Christ, Foto Claude Hurni Foto: Vera Rüttimann

F E S T I VA L D E R K U LT U R E N Das Festival der Kulturen in der Heiliggeistkirche findet als Startschuss der 9. Aktionswoche der Stadt Bern gegen Rassismus statt. Es beteiligen sich Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichen Sparten und Herkunftsländern, sorgen für ein Fest für alle Sinne und stehen mit ihrem künstlerischen Schaffen gegen Rassismus auf. In einem Wettbewerb mit Augenzwinkern messen sich Profis und Amateure aus den drei Kategorien Tanz, Musik und Bild/Foto/Video; Jury sind das Publikum und insgesamt 16 Fachpersonen. Samstag, 23. März 2019, 14–23 Uhr; Ausstellung bis 22. April 2019 www.offene-kirche.ch

A K T I O N S WO C H E G E G E N R AS S I S M U S

QUERBEET BERN

Die Aktionswoche bringt Rassismus aufs Tapet: mit einer Kampagne und sieben Tagen mit vielerlei Veranstaltungen und Aktivitäten. Mit der Aktionswoche setzt die Stadt Bern ein klares Zeichen und bezieht entsprechende Organisationen in ihr Engagement ein. Geboten wird eine Plattform für einen konkreten Einsatz gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Die Besucherinnen und Besucher werden auf die Existenz rassistischer Diskriminierung aufmerksam gemacht und zur Debatte eingeladen. 9. Aktionswoche gegen Rassismus Bern: 21. bis 27. März 2019

Das Duo Nil spielt am «QUERbeet»

In drei kleinen gemütlichen Cafés in der unteren Altstadt von Bern findet vom 21.bis 23. März das 2. QUERbeet statt. Jeden Abend spielen jeweils drei verschiedene Schweizer Künstlerinnen und Künstler dreimal ein Set à 30 Minuten im gleichen Lokal. Zwischen den Sets können die Besucherinnen und Besucher des Anlasses von Lokal zu Lokal wechseln, es sind dies: Lieblings Café Bar, Gerechtigkeitsgasse 13, Café Alpin, Gerechtigkeitsgasse 19, und das Kaffee Montag, Gerechtigkeitsgasse 27.

21. bis 23. März 2019, Programm: www.lieblings.be/querbeet 46


K U LT U R & E V E N T S | F R Ü H L I N G S M I X

T H E AT E R C L U B 111 | W E G Schluss mit dem aufreibenden analogen Sozialleben! Alles, was wir brauchen, gibt es nun virtuell. Im von Meret Matter inszenierten Theaterstück «Weg» befindet man sich im Gehirn von Needer 101 und kann dessen fantastischem Leben beiwohnen. Seine Begegnungen sind unerwartet und aufregend direkt. Neuste Technologie hilft ihm, diese Erlebnisse nach seinen Wünschen zu generieren, denn dieses Leben ist ein Cyberrausch, fühlt sich aber 100% real an! 14.–23. März 2019, Schlachthaus Theater, www.schlachthaus.ch Foto: Nicola Schmied

C‘EST BERNE: TÖCHTER SPECIAL Seit 2010 sagt der Dachstock in unregelmässigen, doch kontinuierlichen Abständen «C’est Berne» und bietet mit dem Format der heimischen DJ-Zunft eine Plattform, um ihr Können in Form einer auserlesenen Selektion oder einzigartiger Live-Sets dem Berner Tanzvolk zu präsentieren. So wissen die 4-to-the-floor-Freunde der Bundesstadt, dass sich die Berner Szene im internationalen Tamtam des Tanzmusikschaffens keineswegs zu verstecken braucht. Dieses Mal mit Berns Töchtern, die die tanzbaren Böden in der Gegend mit viel Taktgefühl und Stil beschallen. 23. März, 23 bis 6 Uhr , Dachstock Reitschule

HALUNKE | BIERHÜBELI BERN Mit frisch gestimmten Gitarren, einer Portion Schalk, einer Hand voll Konfetti und neuen Songs ab dem Mini-Album «Ponyhof» kommt Halunke im Sextett zurück auf die Bühne. Halunke-Konzerte sind bekannt dafür, dass das Publikum nicht selten massenweise Glückshormone freisetzt, sich eine Grundeuphorie breitmacht und das Gute-LauneBarometer in die Höhe schiesst. www.bierhuebeli.ch

Foto Yoshiko Kusano

BÄRN!MIX IM NETZ Auf unserer Blog- und Infoseite www.baernblog.com finden Sie stets die aktuellsten Highlights aus der Kultur- und Eventszene aus Bern und der nahen Umgebung. Ausserdem Blogbeiträge von Berner Bloggerinnen und Bloggern und «Nöis & Gfröits» mit Meldungen, Kulinarik oder speziellen Angeboten aus und für Bern.

O N E M O M E N T – F OTOAU S S T E L L U N G Mit seiner Stilrichtung «Strassenfotografie» möchte der junge Berner Fotograf Flo Brunner einen Kontrapunkt zur geschönten Wirklichkeit und zur heutigen Zeit setzen: berührende Augenblicke versus gephotoshopte Idealvorstellungen. Was ist tatsächlich schön oder nur schöner Schein? Der unter dem Pseudonym «mirror0life» arbeitende Fotograf zeigt in Momentaufnahmen die Welt, wie sie wirklich ist: einzigartig. «Only one moment» – die Fotoausstellung im Calvinhaus. xtrawelt.wixsite.com/flobrunner 8. bis 16. März, Calvinhaus; Öffnungszeiten: www.calvinhaus.ch

KUNST & KULINARIK Das Restaurant Marzer lässt sich jeweils während zweier Monate von einer Künstlerin, einem Künstler aus den unterschiedlichen Sparten zu einem 5-Gang-Menü inspirieren. Vom 23. März bis 20. April von Judith Bärtschi, einer Berner Kunstschaffenden, bekannt für ihre kultigen, unsinnvollen Orakelkarten, Postkarten und Cartoons und ihre poetischen Werke in Öl und Acryl. judith-baertschi.ch

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Jutzen an der Museumsnacht A U S D E M R E I C H H A LT I G E N P R O G R A M M H E R A U S G E P I C K T

Öffnet den Hals, gebraucht euer Zwerchfell und lasst den Emotionen freien Lauf! – Auf dem Vorplatz des Alpinen Museums der Schweiz darf während der Museumsnacht vom 22. März nämlich laut gejutzt werden. Der Stimmkünstler Christian Zehnder hat hier in einem Baucontainer eine «Jutz-Box» eingerichtet.

von Kandinsky, Klee und Picasso, schlemmen lokale und globale Köstlichkeiten aller Art oder mischen sich ihre eigenen Teekreationen. Über ihren Köpfen tanzen die Luminéoles im Wind. Die farbigen Fantasievögel aus Licht und das fröhliche Jutzen über der Stadt lassen die Zuschauerinnen und Zuschauer träumen.

Der Initiant Christian Zehnder sagt dazu: «Der Jutz ist die urtümlichste Form von Musik in den Bergen. Er ist eine emotionale Verlautbarung von Freude. Ein Jutz ist wie ein Fingerabdruck», und dieser zeigt sich bei jedem Menschen anders. Alle Museumsnachtbesucherinnen und -besucher sind herzlich eingeladen, ihre Fingerabdrücke in Form eines Jutzers zum Besten zu geben. Die persönlichen gesanglichen Tonspuren werden in Bild und Ton festgehalten und wenn möglich in die kommende Biwak-Ausstellung «Echo. Der Berg ruft zurück» integriert. Warum also nicht an der Museumsnacht seinen melodiösen Ausruf hinterlassen und seiner Freude lauthals mit einem Jutzer Ausdruck geben? Der Start-Jutz von «Jodelmuezzin» Christian Zehnder erfolgt vom Münsterturm aus. Jede Viertelstunde schickt der Jodelclub Säntisgruess aus der Klangwelt Toggenburg weitere Grüsse hoch über die Altstadt in den Museumsnachthimmel. Die Jutzer vom Münsterturm begleiten die Nachtschwärmer durch die lange Nacht. Wer trotz Jodelgrüssen ans Schlafen denkt, verpasst viel mehr als nur das fröhliche Jutzen an der 16. Berner Museumsnacht.

Ein vielfätiges Programm Gross und Klein hat die Qual der Wahl zwischen akustischen und visuellen Lawinen, fliegenden Fischen, singenden Kakteen und lebendigen Büchern. Bis in die frühen Morgenstunden schlendern die Besucherinnen und Besucher von Ort zu Ort, bestaunen Werke 48

M U S E U M S N A C H T, 2 2 . M Ä R Z 2 0 1 9 Das Ticket für CHF 25.– beinhaltet alle Eintritte, Fahrten in den Shuttles ab 19 Uhr und Fahrten mit dem ÖV ab 17 Uhr bis Betriebsschluss. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren: Mini-Ticket gratis. NEU: Museumsnacht ab Mitternacht, das Mitternachtsticket für 5 Franken. Programm und Infos: www.museumsnacht-bern.ch


FÜR DIE CHURZE | KOPERNIKUS

Viilsytig

E Gschicht vom Lorenz Pauli mit ere Zeichnig vom Daniel Müller

«Toc!», hets gmacht u ig ha Angscht übercho. D Frou Bill het so nes Spezialbüchsli mit Chatzefuetter wölle uftue, u nächär isch dä Ring am Techu, wo me ds Büchsli dermit uftuet, eifach abgspickt. Äbe: «Toc!» Der Schlüssel zu mym Fuetter isch wägg gsi. Furchtbar. D Frou Bill het der Büchsenöffner gsuecht, aber nid gfunde. Furchtbar. Ig ha se mit truurige, groosse Ouge aagluegt. Aber sii het mi vo obe bis unde gmuschteret u het gseit: «Ja, Kopernikus, du verhungerisch ja nid grad.» Ig ha gseit: «Moooou!» D Frou Bill het schliesslech es Sackmässer gno. Si het chli gchnorzet, aber tatsächlech het si mit däm komische chlyne Dingsbums am Sackmässer chönne ds Büchsli uftue. Ig bi grettet gsi. D Frou Bill het alli Wärchzüüg vom Sackmässer nächär gwunderig aagluegt u het gstuunet: «Das isch ja gäbig! Da isch alles dranne, wo me bruucht. Schrubezieher gross u chly, Aale, Pinzette, Zapfezieher, Fläschenöffner, Mässer, Schäri…» Ig ha fertig gfrässe u bi hässig zum Chatzetüürli uus: My Frou Bill isch fräch, finden ig! Am Sackmässer isch nid alles dranne, wo me bruucht. Es het ja ke Kater Kopernikus dranne. U mii bruuchts ganz dringend. U ig bi mindischtens so vilsytig wie so nes Mässer. Das sött si wüsse. Ig bi bim Brunne ufem Rathuusplatz ad Sunne ghocket u ha über myni Fähigkeite nacheddänkt. My Sälbschtbeurteilig: Ig cha guet zuelose, we d Frou Bill Sorge het. Ig gibe warm, we me mi ufe Schoss nimmt. Mii cha me strychle. Ig bi zueverlässig im Fuetterverputze. Das isch wichtig! Was würd d Frou Bill süsch mit all däm Chatzefuetter mache, wo si chouft?! Ig haare. Das isch o sinnvoll: Süsch würd d Frou Bill für nüüt putze, u für nüüt putze macht ke Sinn u ke Fröid. Dank mir mues si nid id Ferie. Si het immer e guete Grund, deheime z sy. Ig bi ne zueverlässige Wecker, o am Wuchenänd. U we d

Frou Bill miteme Chatzespielzüüg wott spile, bini so nätt u mache mit. Wenn ig mir das so rächt überlege, bini eifach genial viilsytig. «Rütsch chli, ig wott o ad Sunne!» Der Whisky, my Lieblingskater, het mi us de Gedanke ufgschreckt. Ig ha nim die Sach mit myne vile Fähigkeite verzellt u ha ne gfragt, ob ig no öppis Wichtigs vergässe heig. Der Whisky het nacheddänkt. U de het er wider mal so öppis extrem Gschyds gseit, dass ig fasch vom Brunnerand gheit wär. «Weisch, Kopernikus, so nes Sackmässer isch ja guet u rächt. Das mues praktisch sy, wüus halt nume es Wärchzüüg isch. Aber du, Kopernikus, du muesch nid gäbig sy. Du bisch nid nume so ne Huufe vo Multifunktions-Tools, du bisch läbig statt gäbig. Bi dir geits eigetlech nume drum, dass du öppis bisch.» «Was de?» «Der Kater Kopernikus.» «Aber du bisch o nid nume der Kater Whisky. Du bisch ja o extrem gschyd, schnäll, der bescht Fründ, wo me sech cha vorstelle, hilfsbe…» Der Whisky het mer e Mupf ggä, dass ig fasch i ds Wasser gheit wär. De het er ggrinset: «Scho guet. Mir mache aber nid das u das u das u das, für üüs aazpasse, u perfekt z sy. Mir maches nid, für dass me üs gärn het. Mir sy nid eifach gäbig. Me het üs grad drum gärn, wüu mir üüs nid verstelle, wüu mir so sy, wie mir sy.» Ig ha gstudiert, was i uf dä gschyd Täggscht chönnt antworte. Ig ha nacheddänkt, ha hin u här überleit, ha mi gstreckt u ha schliesslech gseit: «Ig ha Hunger.» Dr Lorenz Pauli isch Chindergärtner, Chinderbuechoutor, Verleger und Verzeuer. www.mupf.ch Dr Daniel Müller zeichnet regumässig für verschiedeni Zytschrifte und Buechverläg wie z.B. d Globibüecher. www.illumueller.ch

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Fotos

Remo Eisner, Thomas Hodel, Flo Brunner, Caroline Marti, Stefan Rutschmann, Adrian Moser Miryam Zurbrügg

Illustrationen

Pascal Flühmann, Daniel Müller

Beiträge

Lorenz Pauli, Luca Hubschmied, Cornelia Berger, Scarlett Niklaus, Alex Haller, Peter Schranz, Silvia Müller Ronny Kummer, Andreas Wyss, Sarah Baur, Bernd Schildger, Michèle Freiburghaus


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