BÄRN! Magazin 1 /2020

Page 1

BÄRN!MAGAZIN Mir schwärme für Bärn

DR CHARME VO BÄRN TATENDRANG & MÜSSIGGANG

1 / 2020

1


TRETEN SIE EIN IN DIE WELT DES GAMBLING UND DER GANGSTER: GEPFLEGTE DRINKS UND FEINE SPEISEN IM STIL DER 20 ER JAHRE. www.crazy-daisy.ch

TÄGLICH VON 12:00 BIS MIND. 02:00 NACHTS

Kein Zutritt unter 18 Jahren, ohne gültigen amtlichen Ausweis und für Personen mit einer Spielsperre.


E D I T O R I A L & I N H A LT

INHALT C O V E R : Remo Eisner (siehe S. 4) 4

D R C H A R M E VO B Ä R N !

T AT E N D R A N G & M Ü S S I G G A N G Foto Remo Eisner

EDITORIAL Dr Charme vo BÄRN!

6 8 11 12 13 14 16 18

Müssiggang durch Bern Interview Manuela Angst Berner Stadtfest Bern und das Lob der Langsamkeit 40 Jahre gegen Gewalt Berner Tierschutz Nachhaltigkeit beginnt bei der Steckdose Im Tierreich

GESELLSCHAFT

Was macht ihn aus, diesen ganz besonderen Charme von Bern, dem wir alle ein bisschen verfallen sind? Ist es unsere pittoreske Altstadt, die Komposition von alten Traditionen und innovativen Konzepten? Die Aare, die nicht nur unsere Stadt umarmt, sondern uns alle im Sommer auch so gelassen aufnimmt? Sind es die Bernerinnen und Berner mit ihrem spröden Humor? Oder die «Bärner Meitschi», wie unser Covermodell Hannah, die sowohl von zeitgenössischen als auch von altehrwürdigen Schreibenden als die allerschönsten beschrieben werden? Berns Charme ist einfach eine gelungene Kombination von allem und von noch viel mehr. Vor allem im Frühling, wenn Bern aus dem Winterschlaf erwacht, die Beizer Tische und Stühle nach draussen stellen und die Sonne den Menschen wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert, ist die Stadt einfach unwiderstehlich. Der Lenz pusht bei uns den Tatendrang, und der Müssiggang wird wieder reizvoller, weil wir ihm draussen frönen können. Wir widmen diese Ausgabe Menschen und Institutionen, die sich mit Leidenschaft für ihre Mission einsetzen – aber wir plädieren auch für die gepflegte Musse und die Entschleunigung. Charme ist mitgebrachter Sonnenschein – lassen wir uns ein auf den Zauber und das Glücksgefühl, das uns der Frühling in Bern beschert. Michèle Freiburghaus Verlegerin, Redaktionsleiterin

20 21 23 24 25

Journal B Der Gewerbeverein 20 Jahre Kulturbüro Bern Bern – aus anderer Sicht Flüge ab Bern

LEBENSART 26 Bern Welcome Shopping / Handwerk 28 BERNcity-Geschäfte 30 Sattlerei Fiona Losinger 31 Tage des Handwerks 32 Schön & Guet Gesundheit 38 Fit in den Frühling 39 Personalisierte Ernährung Culinarium 36 Musse in Berner Restaurants 37 Bärner Rundschou 39 Hasta Pronto im Crazy Daisy

K U LT U R & E V E N T S

Das nächste BÄRN! Magazin erscheint Anfang Juni 2020. Informationen: www.baernverlag.com

40 43 44 46 48

Nachts im Museum Herausgepickt: Museumsnacht Aktionswoche gegen Rassismus Frühlingsmix Noch offen

Besuchen Sie unseren Blog mit täglich «Nöiem & Gfröitem us Bärn»

DIVERSES

BÄRN!BL G

49 50

www.baernblog.com

Kopernikus: Pfuuse u suuse Verlosungen

3


INTERN | DR CHARME VO BÄRN!

DR CHARME VO BÄRN! Auch 2020 bleibt Bern bei uns die Hauptsache. Nur das Jahresmotto ändert, «Dr Charme vo Bärn». «Erfunden» hat es Raphael Bühler von ewb – ganz nebenbei. In einem Gespräch darüber, welche Qualitäten das BÄRN! Magazin für ihn als Werbepartner hat. «Bärner Charme, ganz ohni Chichi», meinte er, «das passt zu Bärn u das passt zu üs.» So wird sich bei uns auch im 14. Jahr am Konzept nichts ändern: ganz nah am Berner Puls und an den Menschen, die diese Stadt ausmachen.

Covershooting Während des Covershootings für diese Ausgabe musste ich immer wieder an einen Text des Journalisten Guido Mingels denken, den wir anno 2009 im BÄRN! Magazin 2/09 publiziert hatten. «Das Frauenwunder von Bern» hiess der Titel, und es war eine wunderschöne Ode an die Berner Frauen – ich kann es mir nicht verkneifen, einige Auszüge daraus zu zitieren: «Da liegen sie, auf ihre Badetücher gebettet wie auf Wolken an einem Himmel, der Marzili heisst. Die Bernerinnen. Die Schönsten unter den Frauen. Der Grund für diese besondere Schönheit? – Sie haben kein Geheimnis. Was heisst, sie sind ganz bei sich, ganz sich selbst. Kein doppelter Boden, keine Maske, «da bin i, da hesch mi». Alles Duckmäuserische ist ihnen fremd, so auch jede billige Flirtbereitschaft – die Bernerin als Synthese zwischen Natur und Kultur.» Hannah Bratschi, unsere Titelschönheit, repräsentiert genau diese Berner Frau in Vollendung. Studentin der Biologie, mitten in den Prüfungen stehend, kam sie mit einem riesigen Rucksack an, der Tonnen zu wiegen schien. Mit Brille, groben Schuhen und komplett ungeschminkt. Der Juniorchef bei Aerni Haar Kleid Bar Spa, Jan Riedo, nahm sich ihrer Chruseli an und zauberte Hannah wunderschöne, definierte Locken. Und fertig war das Styling. Genau so hat sie der Berner Fotograf Remo Eisner an diesem wunderbaren Januartag unten beim Bärenpark dann ins perfekte Licht gerückt. Ohne Schminke, nur mit einem Hauch von Lippenpomade. Und: Die Bilder sind frei von jeglichen Filtern und Retouchen. Um Guido Mingels noch einmal zu zitieren: «Wer sich ungern zurechtmacht, lässt sich dafür umso eher ein wenig gehen.»

Modell:

Hannah Bratschi, Agentur www.black-rocket.ch

Haare:

Jan Riedo, Aerni Haar Kleid Bar Spa, www.aernibern.ch

Foto:

Remo Eisner, www.remo-eisner.ch

Foto Making-of: Melissa Rickli

4


INTERN | DR CHARME VO BÄRN!

BÄRNFOTO! Fotowettbewerb 2020 2020 starten wir nun zum dritten Mal unseren Fotowettbewerb. Drei Gewinner/innen werden von einer Fachjury gewählt, plus weitere 17 Bestplatzierte, deren Fotos vergrössert und am Event im September zugunsten eines guten Zwecks verkauft werden.

Merci!

Thema «Dr Charme vo Bärn» Fotografieren Sie ihre Liebste, Ihren Liebsten, ein Kind, Menschen oder Hunde auf der Strasse, den Bären im Bärenpark usw. Momentaufnahmen oder arrangiert – Hauptsache, es ist lebendig und bewegt sich irgendwo in der Stadt Bern. Zum Bild schreiben Sie uns bitte noch eine kleine Geschichte oder mindestens ein, zwei Sätze (siehe Instagram Humans of New York).

Patronat

Partner

Die Preise 1. Preis: BERNcity Geschenkcard im Wert von CHF 1000.– 2. Preis: Gutschein von Zumstein im Wert von CHF 500.– 3. Preis: Gutschein von Zumstein im Wert von CHF 300.– Alle drei Gewinnerinnen oder Gewinner erhalten ausserdem einen exklusiven Master-Class-Workshop von Zumstein.

​ Die Ausstellung mit Musik und Onlinegalerie 20 Bilder werden aufgezogen, im September wiederum in Bern ausgestellt und zugunsten eines guten Zwecks verkauft. Ebenso wird es auch dieses Jahr ein fulminantes Musikprogramm geben, Details folgen in der Juniausgabe. Teilnahmebedingungen: www.baernblog.com

Fotos Links: Tier- und Bärenpark, Ruth Locher Mitte: Strassenfotografie in Bern, Flo Brunner Rechts: Gurtenfestival /Jaël, Verena Sala, www.musikundevents.com 5


K U LT U R & E V E N T S | D A S T I E R I N M I R LEBENSART GENIESSEN | KURSAAL

6 Orlando Martin Lindenberg


MÜSSIGGANG | DURCH BERN

Müssiggängig durch Bern Text Ronny Kummer, Fotos Remo Eisner

Wo die Seele ins Baumeln gerät

Sich entspannen und gehen lassen, seinen Gedanken nachhängen und einfach den Tag geniessen. Müssiggang nennt sich das literarisch, die höchste Stufe von Lebensqualität. Das BÄRN! Magazin nimmt Sie mit auf eine Müssiggang-Gedankenreise durch unsere schöne Bundesstadt. Pläfe, Rosengarten, Beizenterrassen, kleine Schanze, grosse Schanze und immer wieder die unterschiedlichsten Plätzchen an der Aare. Dies sind die häufigsten Antworten auf die Frage, wo man in Bern die Seele baumeln lassen kann, wo sich Bernerinnen und Berner dem Müssiggang hingeben. Doch der Reihe nach: Was ist überhaupt Müssiggang? Gemäss Lexikon ist Müssiggang das Aufsuchen der Musse, das entspannte und von Pflichten freie Ausleben, oft verbunden mit geistigen Genüssen oder leichten vergnüglichen Tätigkeiten – oder ganz einfach: das reine Nichtstun. Eine müssiggängige Gedankenreise … Der Wunsch nach Müssiggang ist gross. Ganz besonders jetzt, wenn der Frühling naht, die Tage wieder länger und wärmer werden, wenn die Lust wächst, nach draussen zu gehen und sich dem Nichtstun hinzugeben. Und wo lassen Sie in Bern am liebsten die Seele baumeln? Legen Sie bitte das BÄRN! Magazin kurz zur Seite. Schliessen Sie die Augen, denken Sie an Bern und seine schönsten Orte, an Sonne, Ruhe und Gelassenheit. Dann öffnen Sie die Augen wieder.

Platz. Wie nur wenige andere Orte steht die Münsterplattform für Bern, für Vielfalt, für Offenheit, für Geschichte, für Lebensfreude – und eben auch für Müssiggang. Von der Pläfe mit ihrer einzigartigen Kulisse führte Ihre Gedankenreise anschliessend vielleicht das Rohr hinauf – hin zur Terrasse eines Berner Restaurants. … hin zur Terrasse eines typischen Berner Restaurants Bei Sonnenschein draussen an einem Bistrotischli sitzen und bei Espresso, Bier oder einem guten Wein den neuesten Berner Tratsch austauschen. Dazu fehlt es in unserer Stadt beileibe nicht an Gelegenheiten: Terrassen und Gartenrestaurants in grosser Zahl zum Wohlfühlen und Geniessen. Geradezu zelebriert wird dies auf der Pyri-Terrasse am Kornhausplatz. Selbst in den kalten Monaten sind tagsüber viele Sitzplätze vor dem traditionellen Café des Pyrénées besetzt. Wenn die meisten Gassen noch ein Schattendasein fristen, steht das Pyri schon voll auf der Sonnenseite. Dies freut unter anderem alle Tabakliebenden. Trotz dem wunderbaren Polo-Fumoir bevorzugen auch sie den Genuss an der frischen Luft, sobald sich die ersten Sonnenstrahlen zeigen. Ja, auf der Pyri-Terrasse kann man wunderbar die Seele baumeln lassen und dazu erst noch Berner Szenen und Geschichten aller Art live miterleben. Und falls Ihnen auf Ihrer Gedankenreise zu den müssiggängigsten Orten in Bern irgendwann das Sprichwort «Müssiggang ist aller Laster Anfang» durch den Schädel gezischt wäre …, dann hätte der typische Berner wohl gesagt: «Henu, de haut.»

… vom Schweller … Willkommen zurück beim BÄRN! Magazin. Vielleicht führte Ihre Gedankenreise zur Aare hinunter, irgendwo an ein Plätzchen zwischen Schwellenmätteli und Bärengraben. Dort unten, wo man betört wird vom Vogelgesang, vom stetigen Fliessen der Aare und vom leichten Rauschen, wenn tief liegende Äste die Wasseroberfläche sanft streicheln. Dazu schweift der Blick hinüber zur pittoresken Matte, zur Halbinsel mit dem alten Kraftwerk und bei tiefem Wasserstand zu den Kiesbänken unterhalb des Schwellers, auf denen Menschen Steinmännchen bauen oder sonnenbaden. Müssiggang in Reinkultur. … über den Rosengarten … Vielleicht führte Ihre Gedankenreise aber auch zum Rosengarten, dem Ort mit dem schönsten Blick auf die Berner Altstadt. Hier oben kann man sich im Sommer so herrlich hinfläzen – auf dem weichen Rasen, inmitten von blühenden Rosen, alten Bäumen und Brunnen. Einfach auf dem Rücken liegen, in die Wolken schauen und die Zeit vergehen lassen. Müssiggang, als sei es hier immer so gewesen. Ist es aber nicht. Der Rosengarten wird erst seit 1914 als Parkanlage benutzt. Zuvor diente er der ewigen Ruhe – als Friedhof. … und die Münsterplattform … Das Schicksal der früheren Ruhestätte teilt der Rosengarten mit der Münsterplattform – liebevoll Pläfe genannt. Die Münsterplattform gilt historisch als erste «Promenade» der Stadt, als «parkähnliche, zum Spazieren vorgesehene Anlage». Ein Ort zum Sein. Ein Ort der Musse. Eines ist sicher: Jede Bernerin und jeder Bernerin hat seine ganz eigene Geschichte im Zusammenhang mit der Pläfe. Der erste Kuss, der erste Joint, das erste Boulespiel. Auf der Pläfe hat vieles

Ronny Kummer ist Kommunikationsberater, Texter und Musiker, Migrant aus dem Glarnerland und Berner mit Leidenschaft. www.ronnykummer.ch Remo Eisner fotografiert seit Jahren für das BÄRN!- und andere Magazine, Porträtfotografie Business und Privat, Studio im Breitenrain. www.remo-eisner.ch

7


8


TAT E N D R A N G | I N T E R V I E W M A N U E L A A N G S T

«Bern ist mein Lebensmittelpunkt» INTERVIEW MIT MANUELA ANGST Per 1. Januar 2020 übernahm Manuela Angst (50) den Vorsitz der Geschäftsleitung der Berner Tourismusorganisation Bern Welcome AG. Davor war sie dreieinhalb Jahre als Leiterin Beziehungspflege und Repräsentation für die Stadt Bern und seit 2015 als Leiterin Services & Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung des Swiss Economic Forum und der NZZ-Konferenzen tätig. In ihrer neuen Aufgabe verantwortet Manuela Angst zusammen mit der fünfköpfigen Geschäftsleitung die Festigung der neuen Organisation und die Umsetzung der Strategie von Bern Welcome. Zum Führungsgremium der Tourismusorganisation gehören weiter Max de Boer (Leitung Marketing), Sabrina Jörg (Leitung Events), Michael Kräuchi (Leitung Produkt- und Angebotsentwicklung), Bernhard Rhyn (Leitung Meetings) und Sabrina Uebersax (Leitung Zentrale Dienste/CFO).

Interview Michèle Freiburghaus, Foto Remo Eisner

Dein Lebenslauf zeigt, dass du keine typische Touristikerin bist; du hast noch nie eine Feriendestination vermarktet. Trotzdem hast du den Verwaltungsrat mit deinem Profil überzeugt. Wie erklärst du dir selbst deine Wahl? Ich bin keine Vollbluttouristikerin, das stimmt. Nur: Muss ich das sein, damit ich Bern Welcome erfolgreich in die Zukunft führen kann? Sowohl in der Privatwirtschaft wie auch im Tourismussektor gibt es etliche Beispiele von Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern, die eine Leitungsaufgabe übernommen haben und die Organisation oder das Unternehmen mit Erfolg führen. Für mich zählen in erster Linie Eigenschaften wie Leidenschaft und Herzblut, die jemand mitbringt. Und ganz so fremd ist mir der Tourismussektor letztlich nicht, denn ich verfüge über langjährige Berufs- und Führungserfahrung in den Bereichen Hotellerie, Gastronomie, Events und Marketing. Als Leiterin Beziehungspflege der Stadt Bern konntest du ein grosses und stabiles Netzwerk aufbauen, das dir sicher jetzt zugutekommt. War auch das einer der Gründe für deine jetzige Wahl? Durch die zunehmenden Wünsche und Bedürfnisse der verschiedenen Anspruchsgruppen an eine Destination-Management-Organisation werden Kooperationen und Vernetzungen immer wichtiger. Im Alleingang schaffen wir es nicht, die Destination Bern im Markt nachhaltig zu stärken. Gute Beziehungen sind dabei von zentraler Wichtigkeit, und mein Netzwerk in der Stadt und in der Region Bern ist tatsächlich gross und stabil. Der Abgang von Martin Bachofner sorgte bei Bern Welcome für einige Turbulenzen, manche erachten deinen Posten als «Schleudersitz». Was meinst du dazu? Die Führung von Bern Welcome ist anspruchsvoll, und die Erwartungen sind hoch. Erwartungsdruck in Führungspositionen ist jedoch normal. Wichtig ist die Chemie, und die stimmt. Ich spüre vom Verwaltungsratspräsidenten und von den übrigen Mitgliedern des Verwaltungsrates einen grossen Rückhalt, was mir den nötigen Raum für die Umsetzung der neuen Strategie von Bern Welcome verschafft. Und man darf nicht vergessen, dass bei Bern Welcome im letzten Jahr viel passiert ist und Veränderungen vollzogen wurden, die die Öffentlichkeit nicht direkt mitbekommen hat. Unter der Leitung von Sven Gubler – der Bern Welcome in den letzten 18 Mo-

naten interimistisch geführt hat – wurde die neue strategische Ausrichtung intern verankert, wurden strategische Geschäftsfelder für die nächsten Jahre definiert und eine umfassende Organisationsentwicklung unter Einbezug sämtlicher Mitarbeitenden durchgeführt. Somit kann ich meine Tätigkeit auf einem stabilen Fundament aufbauen. Ein fünfköpfiges Führungsteam zu leiten, dem Verwaltungsrat – und der Öffentlichkeit – Rechenschaft abzulegen, plus zahlreiche Partnerorganisationen einzubinden, erachte ich als Monsteraufgabe, die enormes diplomatisches Geschick erfordert. Was hat dich motiviert, diese Herausforderung anzunehmen? Als Wahlbernerin liebe ich die Region Bern und vor allem die Stadt Bern. Mit der Neuausrichtung von Bern Welcome kann ich mich vollends identifizieren. Hinzu kommt die Motivation, meine Fähigkeiten in einem spannenden und zukunftsweisenden Unternehmen einzusetzen. Und zu guter Letzt: Ich liebe Heraus-forderungen. Sie zwingen einen, immer wieder über den Tellerrand zu schauen und – etwas pathetisch formuliert – die Welt mit anderen Augen zu sehen. Das bringt dich weiter. Die Stelle eines eigentlichen Tourismusdirektors wie zu Zeiten von Markus Lergier oder Walter Rösli, deren Hauptaufgabe die Repräsentation war, gibt es offenbar nicht mehr. Warum? Der Tourismussektor hat sich gewandelt und somit auch die Rolle einer Tourismusdirektorin oder eines Tourismusdirektors. Eine Destination-Management-Organisation muss sich heute strategisch neu ausrichten und sich von einer reinen Marketingorganisation hin zu einer Vernetzungsorganisation entlang der touristischen Dienstleistungskette entwickeln. Dabei liegt das Augenmerk dieser Veränderungen auf konkreten Produkten und Angeboten und nicht mehr auf dem bislang dominierenden Modell des klassischen Marketings. Bern Welcome fördert einen gesellschafts- und umweltverträglichen Tourismus, der auf Interesse und gegenseitiger Neugier beruht – eine Haltung, die auch eine breiter verteilte und nachhaltigere Wertschöpfung für das Gesamtgewerbe sowie eine Verträglichkeit für die Bevölkerung nach sich ziehen soll.

Fortsetzung Seite 10

9


TAT E N D R A N G | M A N U E L A A N G S T

Fortsetzung von Seite 9

Was sind deine Stärken, und welches ist deine grösste Schwäche? Mein Flair, gut mit den unterschiedlichsten Stakeholdern umzugehen, mich in sie hineinzudenken, Beziehungsnetze schnell aufzubauen und dabei authentisch zu bleiben, zähle ich zu meinen grössten Stärken. Über die Schwächen spricht man bekanntlich nicht so gerne … aber ich würde sagen, dass ich nicht gerade zu den geduldigsten Menschen zähle – vor allem auch gegenüber mir selbst. Die «Berner Zeitung» hat dich so charakterisiert: «Manuela Angst ist keine Blenderin, die sich anbiedert» – ist Bern bereit für eine starke Frau auf einem solchen Posten? Die Frage ist doch vielmehr, warum Frauen in Führungspositionen immer als stark bezeichnet werden? Es geht doch darum, authentisch zu sein und mit viel intrinsischer Motivation und Engagement den Job zu erledigen – egal ob man eine Frau oder ein Mann ist. Somit denke ich schon, dass Bern bereit ist für mich und ich bereit für die Führung von Bern Welcome.

«Ich liebe Herausforderungen. Sie zwingen einen, über den Tellerrand zu schauen.» In Kürze: Welches sind die hauptsächlichen Argumente für Bern als Tourismusdestination? Bern verfügt über grossartige Sehenswürdigkeiten, aber das behauptet fast jede Destination von sich. Die Destination und den Lebensraum Bern machen aus meiner Sicht eher andere Dinge aus: Die Kombination von Urbanität und weitgehend intakter Natur, eine im Verhältnis zur Grösse unglaublich vielfältige und hochwertige Kulturszene, Infrastrukturen auf höchstem Niveau und vielfach in Gehdistanz, vorbildlicher öffentlicher Verkehr, interessierte und offene Menschen und ein spezielles Lebensgefühl. All das ist Bern. In der neuen Strategie von Bern Welcome sind – im Gegensatz zu früher – auch die Berner/innen selber Zielpublikum eurer Aktivitäten. Was führte zu diesem Sinneswandel? Neben der Wertschöpfung für das Gesamtgewerbe ist die Verträglichkeit für die Bevölkerung und die Nachhaltigkeit gleichermassen wichtig. Zeitgemässe Tourismuspolitik versteht es, auch die Bedürfnisse der Einheimischen zu integrieren. Authentischer Tourismus

«Die Kultur in Bern ist sehr divers, und diese Vielseitigkeit liebe ich.» funktioniert gar nicht, wenn nicht ein Miteinander von Bevölkerung und Gästen entsteht. Die Bernerinnen und Berner sind stolz auf ihre wunderschöne Stadt und Region und tragen dies auch gerne in die weite Welt hinaus. Sie sind somit auch «Markenbotschafterinnen» und «Markenbotschafter» für die Destination Bern.

10

Du bist Zürcherin, viele Berner/innen hegen hier Vorurteile. Wie wurdest du zur Wahlbernerin? (Lacht) Klar werde ich ab und zu wegen meines Dialektes hochgenommen; eine Abneigung gegenüber mir als Zürcherin habe ich jedoch noch nie gespürt. Ich bin in der Nähe von Zürich aufgewachsen und habe dort auch meine Jugend verbracht. Zu Hause fühle ich mich jedoch hier in Bern. Bern ist meine Heimat, hier bin ich verwurzelt, hier befindet sich mein Lebensmittelpunkt, und hier fühle ich mich seit 30 Jahren überaus wohl. Weiter durfte ich einige Jahre mit dem grössten Fan von Bern – Alexander Tschäppät – zusammenarbeiten. Er hat mich noch mehr mit dem «Berner Virus» angesteckt.

«Authentischer Tourismus funktioniert nicht, wenn nicht ein Miteinander von Bevölkerung und Gästen entsteht.» Dein Partner ist Berner, und du lebst bereits seit vielen Jahren in der Hauptstadt. Was gefällt dir hier besonders? Ich wohne seit 1990 in der Region Bern. Zuerst lebte ich einige Jahre in der Region Thun, bevor ich 1993 in der Stadt Bern sesshaft wurde. Mir gefallen vor allem das Berner Lebensgefühl und der genussvolle und entspannte Lebensstil, die in Bern herrschen. Und welcher Ort in Bern ist dir persönlich der liebste? Einen eigentlichen Lieblingsort habe ich nicht, denn ich mag sehr viele Orte in und rund um Bern. Die Aussicht auf die Stadt vom Rosengarten oder vom Gurten aus fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Im Sommer liebe ich es, mich in der Aare treiben zu lassen. Ich geniesse das Flanieren in der Berner Altstadt und das Ausruhen in den schmucken Parkanlagen.

«Bern ist meine Heimat, hier fühle ich mich seit 30 Jahren überaus wohl.» Was machst du in deiner Freizeit? Ich treibe gerne Sport und bin sehr gerne unter Menschen. Deshalb treffe ich mich oft mit Freunden zum Kochen, Essen oder einfach zum Plaudern. Weiter besuche ich gerne die unterschiedlichsten kulturellen Veranstaltungen in Bern. Was interessiert dich kulturell? Die Kultur in Bern ist sehr divers, und diese Vielseitigkeit liebe ich. Deshalb sind auch meine kulturellen Interessen breit und reichen von Theatervorstellungen über Museums- oder Konzertbesuche bis hin zu Aufführungen im Stadttheater. Welche Tour würdest du mit ausländischem Besuch in Bern machen? Es gibt viele grossartige Stadtführungen in Bern. Da mich Geschichten, Sagen und historische Geschehnisse rund um eine Stadt faszinieren, würde ich zusammen mit meinen Gästen auf den «Nachtwächter-Rundgang» oder die Stadtführung «Gespenstiges Bern» gehen. Die beiden Führungen bieten einen etwas anderen Einblick und zeigen Bern aus einer anderen Perspektive.


TAT E N D R A N G | B E R N E R S TA D T F E S T

Das OK von links nach rechts: Ralph Ammann, OK-Vizepräsident/Finanzen; Mario Imhof, Infrastruktur/Technik; Bernhard Eicher, OK-Präsident; Melitta Kronig, Volunteers; Tobias Eastus, Food & Beverage; Simon Glauser, Kommunikation

zfride. zäme. feschte. Am Wochenende vom 26. bis 28. Juni 2020 steigt in Bern das nächste grosse Stadtfest. Die Gassen und Plätze zwischen dem Bahnhof Bern und der Nydeggbrücke verwandeln sich in eine kunterbunte Festmeile – während dreier Tage wird gefeiert, getanzt und genossen. Die Besucherinnen und Besucher des nächsten Berner Stadtfests erwarten unzählige Attraktionen aus verschiedensten Bereichen. Unter dem Motto «zfride. zäme. feschte.» ist für Jung und Alt etwas dabei. Diese drei Attribute passen in positiver Art und Weise zu Bern und seinen Bewohnerinnen und Bewohnern, schliesslich soll es ein Fest von Bern für Bern werden. Dass dieses Rezept funktioniert, spürt auch Bernhard Eicher: «Das Interesse und das Engagement der Berner Bevölkerung sind gross», freut sich der Präsident des unabhängigen Organisationskomitees.

B Ä R N E R S TA D T F E S C H T 2 0 2 0

Gesucht: freiwillige Helfer/innen Die Veranstalter rechnen mit rund 210 000 Besucherinnen und Besuchern und suchen nun Freiwillige, die mithelfen, das Fest erfolgreich durchzuführen. Die Einsätze sind in den verschiedensten Bereichen vorgesehen. Benötigt werden bis zu 220 Personen pro Festtag. Wer up to date bleiben will oder sich selbst engagieren möchte, folgt dem «Bärner Stadtfescht» in den sozialen Medien und abonniert den Newsletter auf bernerstadtfest.ch. «Das ‹Bärner Stadtfescht› wird ein Fest von Bern für Bern.» Bernhard Eicher, OK-Präsident

B Ä R N E R S TA D T F E S C H T

26. bis 28. Juni 2020

Das OK arbeitet mit Hochdruck Mit Hochdruck arbeitet das neunköpfige OK in diesen Tagen an der Koordination der zahlreichen Programmpunkte. «Weit über 100 Organisationen, Musiker und Künstler haben ihre tollen Ideen und Eingaben zum Programm eingereicht.» Deshalb wird das Programm nicht zentral vom OK festgelegt, vielmehr bringen sich möglichst viele kreative Menschen und Organisationen selbst aktiv ein. In ein paar Tagen werden die ersten Programmpunkte offiziell bekannt gegeben – man darf gespannt sein.

Infos: www.bernerstadtfest.ch

Vision Verein BÄRNER STADTFESCHT: «Berns Vielfältigkeit, Kreativität und Innovationskraft soll einem möglichst breiten Publikum gezeigt werden. Dabei sollen sich möglichst viele Bernerinnen und Berner an der Organisation des Fests beteiligen können. Die Besuchenden ihrerseits erleben nicht nur Bekanntes, sondern auch Überraschendes.»

11


M Ü S S I G G A N G | LO B D E R L A N G SA M K E I T

men bedeutend weniger Konsonanten darin vor. Kein Wunder, dass die Menschen im Kanton Bern von jenen im Restgebiet des Landes augenzwinkernd als langsam betitelt werden. Der subjektive Eindruck nach einem Spaziergang durch Bern bestätigt dies: Stress kommt hier selten auf, von Eile keine Spur. Und das ist gut so. Denn chronischer Stress macht krank, führt zum Beispiel zu Albträumen, Verdauungsbeschwerden, Schlafstörungen und Bluthochdruck.

Langsamkeit als Tugend Den Alten galt die Langsamkeit noch als Tugend. Sie war eine Haltung der Vornehmheit. Wer es sich also leisten konnte, der verbannte die Hast aus dem Repertoire seines Verhaltens und setzte seine Schritte mit Würde und Mass. Wie die Natur sich für ihre Zyklen die notwendige Zeit lässt, sollte auch der Mensch seine Dinge mit Bedacht erledigen – es sei denn, er war von vornherein als Arbeitstier bestimmt.

Bern und das Lob der Langsamkeit «Du musst nur langsam genug gehen, um immer in der Sonne zu bleiben.» (Antoine de Saint-Exupéry, «Der kleine Prinz») Mit angezogener Handbremse durchs Leben Bloss 3,8 Kilometer pro Stunde – so schnell respektive langsam marschieren im Schnitt wir Bernerinnen und Berner durch unsere Innenstadt, wie eine quasiwissenschaftliche Studie des englischen Psychologen Robert Wiseman verrät. Völlig im Gegensatz zu anderen Städtern schleicht man an der Aareschlaufe geradezu zu seinen Zielen. Einzig in Lilongwe (Malawi) und in Bahrein seien Fussgänger noch langsamer unterwegs. Im Vergleich: In Singapur zum Beispiel eilen die Einwohner mit 6,2 Kilometer pro Stunde durch ihre Metropole – sie sind damit die Schnellsten der Welt. Auch im innerschweizerischen Vergleich bewegen sich Berner in gemächlicherem Tempo als anderswo im Land. Mit ihrer Studie «Speed of Life» bewiesen Studenten der ETH, dass sich Zürcher Fussgänger am zügigsten, Berner jedoch am langsamsten durch die Strassen bewegen.

Mit Bärndütsch alles ein bisschen bedächtiger Berner sprechen auch langsamer als der Rest der Schweizer, hat der Sprachwissenschaftler Adrian Leemann der Universität Zürich festgestellt. Während die Zürcher oder Walliser zum Beispiel durchschnittlich 6 Silben pro Sekunde von sich geben, sind es bei den Bernern bloss deren 5. Das macht pro Minute immerhin 4 bis 5 Sätze aus, die Berner weniger plappern als Zürcher. Woran liegt es, dass Berner langsamer sprechen? Laut Adrian Leemann werden im Berner Dialekt die Vokale länger gezogen, vor allem die Endsilben der Wörter stärker gedehnt. Bärndütsch klingt auch sonorer, also schallführender als andere Mundarten, denn es kom12

Künstler, vor allem Dichter und Musiker, halten die Tugend der Langsamkeit zum Glück weiterhin oft hoch. Adalbert Stifter zum Beispiel – Verfasser des «Nachsommers» und damit eines Romans, der für Schnellleser kaum vom Fleck zu kommen scheint – erkannte in dem ruhevollen Ausschweifen all seiner Beobachtungen das Lebensprinzip überhaupt. Richard Wagner verabschiedete sich von der Welt mit seiner Oper «Parsifal», einer wahren Apotheose der Langsamkeit, die übrigens lediglich unverständige Ohren mit Langeweile verwechseln können.

Die Wiederentdeckung der Musse vorweggenommen Die Kultur der Langsamkeit ist heutzutage zur Rarität geworden. Wer nach alter Väter Sitte die Dinge erst gemütlich reifen lässt, gilt als rückständig und weltfremd. Zeitgenossen, die sich dem Druck des allgemeinen Produktionsdranges widersetzen, hin und wieder auch mal Dampf ablassen, werden als skurril, ja sogar als Tagediebe eingestuft. Dabei wäre erst mal ausgiebig darüber nachzudenken doch in so manchen Situationen äusserst nützlich. Und so erstaunt es auch nicht, wenn immer mehr Philosophen und andere Denker die Langsamkeit wieder neu entdecken und zu deren Loblied anstimmen. Bernerinnen und Berner brauchen solches nicht zu tun. Ihnen liegt die Langsamkeit in den Genen. Seit je schon. Und so haben sie die Langsamkeit zum Glück auch nie verloren …

Text von Hansruedi Matscher, Werber, Sprach- und Kulturtäter, gebürtiger Zürcher und seit 40 Jahren ein Berner Original. Fotos auf dieser Doppelseite: Flo Brunner, Berner Strassenfotograf, Instagram mirror0flife


TAT E N D R A N G | J U B I L Ä U M

TAT E N D R A N G | S T I F T U N G G E G E N G E W A LT

Seit 40 Jahren für eine Gesellschaft ohne Gewalt Text Esther Schönenberger, Foto Flo Brunner

1980 wurde in Bern das erste Frauenhaus eröffnet und die heutige Stiftung gegen Gewalt an Frauen und Kinder gegründet. Vieles wurde inzwischen erreicht. Doch noch immer gibt es nicht genügend Unterkünfte für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder im Kanton Bern. Zeit, Bilanz zu ziehen, auf die turbulenten Anfänge zu blicken und Betroffene zu Wort kommen zu lassen. «Ich erinnere mich noch, wie ich von meiner Betreuerin am vereinbarten Treffpunkt abgeholt wurde. Sie war ruhig und geduldig. Sie gab mir das Gefühl, zu wissen, was sie tut, und dass sie mir helfen kann. Bis dahin war ich allein mit dem, was ich mit meinem Partner erlebt hatte. Ich konnte niemandem vertrauen. Gewalt gehörte zu meiner Kindheit, zur Normalität.» So beschreibt eine ehemalige Bewohnerin in der Publikation zum Jubiläum ihre Lage beim Eintritt ins Frauenhaus. Heute ist sie eine selbstbewusste, junge Frau – stolz auf einen gewonnenen Prozess und ihren Karriereschritt zur Betriebsleiterin. Ihr Beispiel zeigt, dass es mit fachlicher Unterstützung möglich ist, aus einer Notlage in ein neues Leben zu starten. Allerdings waren viele kleine Schritte notwendig vom Damals bis zum Heute.

Berns bewegte Zeiten Dies gilt nicht nur für das Schicksal dieser jungen Frau. Auch auf der Seite der Unterstützerinnen liegt ein weiter Weg zwischen heute und den Anfängen. Es waren bewegte Zeiten, die damals zur Eröffnung des ersten Frauenhauses führten. An vorderster Front kämpften viele Bernerinnen für einen geschützten Ort, an dem sie vor häuslicher Gewalt in Sicherheit waren, und gründeten 1978 einen Verein. Doch bis es 1980 zur Gründung der Stiftung für misshandelte Frauen und Mädchen und kurz darauf zur Eröffnung des ersten Frauenhauses in Bern kam, brauchte es einen langen Atem. «An Frauenund sozialen Projekten wurde und wird immer zuerst gespart», erinnert sich die damalige Stiftungsrätin Joy Matter in der Publikation zum Jubiläum der Stiftung.

Inzwischen ist der Schutz vor häuslicher und sexueller Gewalt gesetzlich verankert. Für die Betroffenen ist es heute einfacher, Unterstützung zu finden. Doch auch heute ist es für Betroffene schwierig, über ihre Erlebnisse zu sprechen oder gar in einem Prozess auszusagen. Viele Gewalttaten gegen die körperliche und sexuelle Integrität werden deshalb gar nicht erst angezeigt oder enden mit einem Freispruch. Die Stiftung gegen Gewalt an Frauen und Kindern setzt sich deshalb speziell im Jubiläumsjahr 2020 dafür ein, dass Gewalt effizient verhindert sowie Betroffene adäquat und nachhaltig beraten, begleitet und geschützt werden.

Stiftung gegen Gewalt an Frauen und Kindern Hotline Berner Frauenhäuser: 031 533 03 03 www.stiftung-gegen-gewalt.ch Jubiläumsaktivitäten Jubiläumsbuch «Feuer und Flamme für eine Gesellschaft ohne Gewalt». Mit Gastbeitrag von Bundesrätin Karin Keller-Sutter. Vorbestellung: Editions W. Ausstellung im Polit-Forum Bern im Käfigturm 16. April 2020, 18.30 Uhr Vernissage mit Podium zum Thema «Gesellschaft ohne Gewalt: Utopie oder Zukunft?». Interaktiver Stadtrundgang zum Thema Sicherheit im Alltag ab 16. Mai 2020, 14 Uhr unter dem Titel «Was luegsch?». Durchgeführt von Stattland im Auftrag der Stiftung gegen Gewalt an Frauen und Kindern und der Kantonspolizei Bern. 13


TAT E N D R A N G | B E R N E R T I E R S C H U T Z

Endlich gehts los!

DAS NEUE BERNER TIERZENTRUM

Zähflüssig zogen sich die Verhandlungen mit Beschwerdeführenden gegen den Bau des neuen Tierzentrums in der Eymatt über Jahre hin. Jetzt, im Frühling, kann es endlich losgehen. Grund genug, um mit Lukas Bircher, dem Geschäftsführer des Berner Tierschutz, über den geplanten Bau, dessen Finanzierung und über den Tierschutz im Allgemeinen zu sprechen.

Lukas Bircher, nach 14 Jahren Hickhack kann endlich mit dem Bau des neuen Tierheims in der Eymatt begonnen werden. Wie fühlen Sie sich, und wann ist die Eröffnung geplant? Ich bin sehr erleichtert, dass wir nun endlich eine Lösung für die prekäre Situation im Tierheim Oberbottigen angehen können. Ich freue mich enorm, habe aber auch grossen Respekt vor der kommenden Zeit der Umsetzung. Im Frühling 2020 wird der Spatenstich stattfinden, die Bauzeit beträgt etwa 18 Monate. Wenn alles rundläuft, ziehen wir im Herbst 2021 ein.

Interview Michèle Freiburghaus, Visualisierungen zvg

Das Berner Tierzentrum soll auch ein «Kompetenz- und Informationszentrum» werden. Was darf man darunter verstehen? Der Berner Tierschutz möchte die neuen räumlichen Möglichkeiten im Berner Tierzentrum nutzen, um auch Informationsanlässe zu Tierschutzthemen durchzuführen. Für Tierhaltende möchten wir noch mehr Aufklärungsarbeit bei Schwierigkeiten mit den Tieren

Der Berner Tierschutz (vormals Tierschutzverein Bern) besteht seit 1844 und wurde von Tierfreunden als Vereinigung gegründet, die «den Schutz der Tiere fördert». Im Frühjahr 1949 eröffnete der damalige Verein ein erstes Katzenferienheim in Oberbottigen, und 1950 kaufte der Verein ein «kleines Heimwesen» zwecks Errichtung eines Hundeferienheims. Im Frühling 1951 erstand der Verein dazu Land für den Bau eines Tierheims für herrenlose Hunde. Seit 1992 werden nur noch herrenlose, ausgesetzte oder von der Polizei aufgefundene Tiere aufgenommen. Wer jüngst das Tierheim in Oberbottigen besucht hat, weiss um die beengten Verhältnisse und die unzeitgemässe Infrastruktur. Jahrelang wurde nach einem geeigneten Standort für ein neues Tierzentrum gesucht, endlos zogen sich die Einspracheverhandlungen hin, bis 2019 mit den letzten verbliebenen Beschwerdeführenden endlich eine aussergerichtliche Einigung gefunden wurde. Im Frühling 2020 kann nun mit dem Bau eines Tierzentrums begonnen werden, das der Stadt Bern würdig ist.

14


TAT E N D R A N G |

und mehr Unterstützung anbieten können, beispielsweise mit Hundetrainings auf unseren Übungsplätzen. Während der gesamten Bauzeit haben wir eine ökologische Baubegleitung, die sicherstellt, dass die Natur so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Und, wir wollen aufzeigen, was man an einem Gebäude und in der unmittelbaren Umgebung (Waldlichtung, Waldrand) zur Unterstützung der einheimischen Wildtiere – von den Insekten bis zu den Säugetieren – alles machen kann. Sie rufen auf Ihrer Website zum Spenden auf, und es können gravierte Pflastersteine und meterweise Zaun gekauft werden. Ist die Finanzierung der neuen Anlage noch nicht sichergestellt? Die Kostenschätzung beläuft sich auf rund 12 Mio. Franken. Davon fehlen aktuell noch knapp 4 Mio. Franken. Wir sind mit Hochdruck an der Beschaffung des fehlenden Betrages, um die Finanzierung möglichst aus eigenen Mitteln zu bewältigen und keine Hypotheken aufnehmen zu müssen, damit wir der kommenden Tierschützergeneration keine Schulden hinterlassen. Es bleibt auch noch genug zu tun, um die Mittel für die jährlichen Betriebskosten zu beschaffen. Wir freuen uns deshalb sehr über jede Spende. Auf Ihrer Website findet sich eine Visualisierung des neuen Zentrums, es präsentiert sich grosszügig und luftig. Wie lief die Planung ab, wessen Erfahrungen wurden einbezogen? Selbstverständlich hat die Baukommission mehrere neue und ältere Tierheime besucht und dabei auch die Erfahrungswerte der dortigen Mitarbeitenden in die Detailplanung einfliessen lassen. Das Wecken des Verständnisses zwischen Mensch und Tier steht beim Berner Tierschutz im Vordergrund, so beispielsweise im «Bubo-Club» für 7- bis 15-Jährige oder beim Programm «Prevent a bite» für Schulen. Wie wichtig sind in der heutigen Zeit solche Angebote? Diese Angebote sind heute wichtiger denn je. Viele Kinder und Jugendliche haben gar keinen Kontakt zu Tieren und erleben Tiere nur noch online. Welche realen Bedürfnisse lebende Tiere haben, muss unbedingt vermittelt werden. Das fängt bei den Heimtieren (Katze, Hund, Meerschweinchen …) an, geht über die Nutztiere und deren tiergerechte Haltung und die Wildtieren vor unserer Haustüre (Igel, Hase und Fuchs ...) bis zu den Insekten und ihrer zentralen Rolle im Kreislauf der Nahrungsmittelherstellung (ohne Bestäubung z.B. durch Bienen gibt es keine Früchte). Auf den Listen der zu vermittelnden Hunde – eigentlich fast aller Tierheime – finden sich auffällig viele sogenannte Listenhunde, Wie lässt sich das erklären? Es gibt seit Jahrzehnten auch bei den Hunderassen «Modeströmungen», teilweise verursacht durch den Einfluss der Medien (TV-Serien wie «Lassie», Disneyfilme wie «1001 Dalmatiner», Hunde haltende Influencer in den sozialen Medien usw.). Kurze Zeit später findet sich der Trend dann oft in den Tierheimen wieder, weil es vermehrt zu Spontankäufen kommt und die Tierhaltenden dann mit der Haltung des Hundes überfordert sind. Die Listenhunde konzentrieren sich auf die Tierheime in Kantonen, wo keine Haltebewilligung nötig ist. Aber das grössere Problem heutzutage ist, dass wir hauptsächlich schwer zu vermittelnde Hunde

BERNER TIERSCHUTZ

im Tierheim haben. Sei es, weil sie gross oder bereits etwas älter sind, gesundheitliche Probleme haben oder oft auch Verhaltensauffälligkeiten aufweisen. Unproblematische Hunde finden eher bereits auf privatem Weg oder via Internet einen neuen Platz. Immer mehr Jugendliche halten sich Hunde als «Accessoire», als schmückendes Beiwerk oder als Statussymbol. Nicht selten landen diese dann aus Überforderung im Tierheim. Was möchten Sie abschliessend zu dieser Thematik sagen? Unbestritten werden Tiere leider auch einfach als Accessoire und Statussymbol gehalten, wir stellen jedoch keine Häufung in einer bestimmten Altersklasse fest. Das dürfte eher eine Frage der ganz persönlichen Einstellung gegenüber Tieren sein. Für mich als Zoologen ist in diesem Zusammenhang wichtig, dass wir Menschen unsere Haustiere als Mitgeschöpfe wahrnehmen, dass aber dabei die Vermenschlichung nicht überhandnimmt und so die tierischen Bedürfnisse vernachlässigt werden.

Helfen Sie mit! Der Berner Tierschutz setzt sich seit 175 Jahren für das Wohl von Hunden, Katzen, Meerschweinchen und Co. ein. Auch Sie können etwas für den Berner Tierschutz tun. Werden Sie Gönnerin/Gönner oder Mitglied, unterstützen Sie die Tiere im Tierheim Oberbottigen mit einer Patenschaft, oder spenden Sie für das neue Berner Tierzentrum. Ihr Beitrag macht die Arbeiten erst möglich und verschönert den Findeltieren das Leben. Spendenkonto Berner Tierschutz PC-Konto Nr. 30-3305-2, IBAN Nr. CH93 0900 0000 3000 3305 2 Spendenkonto Neues Tierzentrum PC-Konto Nr. 30-31879-8, IBAN Nr. CH40 0900 0000 3003 1879 8 Pflastersteinkäufe und Donationen: www.bernertierschutz.ch

15


Saniertes Wohngebäude am Monreposweg

Nachhaltigkeit beginnt bei der eigenen Steckdose Text Cornelia Berger; Fotos Adrian Moser

Der Klimawandel ist in aller Munde. Weltweit wird debattiert, protestiert und nach Lösungen gesucht. Energieversorgern kommt dabei eine grosse Verantwortung zu. Umweltfreundliche Produkte, die Förderung von erneuerbaren Energien und der Zugang zu einer autarken, ökologischen Energieversorgung tragen massgeblich dazu bei, die Klimaschutzziele zu erreichen. Um etwas zu bewegen, sind aber nicht nur die Energieversorger gefordert. Jeder kann einen Beitrag punkto Nachhaltigkeit bei der Energieversorgung leisten. Die wohl einfachste und schnellste Variante ist, sich für ein nachhaltiges Stromprodukt, beispielsweise Ökostrom, zu entscheiden. Wer auf Sonnenenergie setzen möchte, kann auch ohne eigene Liegenschaft solche produzieren. Möglich macht das «Sunraising», eine Crowdfunding-Initiative, dank der Bernerinnen und Berner während 20 Jahren unkompliziert Solarstrom beziehen können. Eigentümerinnen und Eigentümer einer Liegenschaft können noch mehr tun, beispielsweise einen Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) gründen. Hierbei handelt es sich um eine Gruppe von Stromkonsumenten, die sich zusammenschliessen und vor Ort produzierte Energie beziehen. Damit sparen sie nicht nur Kosten, sondern gestalten auch die Energiezukunft aktiv mit.

16

Ein namhaftes Berner Beispiel für diese autarke Stromversorgung ist ein 2014 saniertes Wohngebäude am Monreposweg. Es schafft, wovon Wohneigentümerinnen und -eigentümer sonst nur träumen können: Mit Fotovoltaikanlage und Sonnenkollektoren fürs Warmwasser produziert das Plusenergiehaus übers Jahr betrachtet mehr Energie, als die Bewohnerinnen und Bewohner verbrauchen. Einen beachtlichen Teil der Stromproduktion verbrauchen sie selbst vor Ort, wodurch auch Kosten gespart werden. Dank guter Wärmedämmung, einer Wärmepumpe mit Erdsonde als Heizung und einer effizienten Beleuchtung fällt der Energiebedarf gering aus.

Interview mit Thomas Zürcher, Product Manager und Mitentwickler ZEV bei Energie Wasser Bern Kann man als Mieter einen Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) mitgründen? Ein ZEV ist eine Gruppe von Stromkonsumenten, die gemeinsam den vor Ort produzierten Strom verbrauchen. Man kann sowohl als Mieter als auch als Vermieter einen ZEV mitgründen. Als Mieter muss man jedoch zwingend auch den Eigentümer der Liegenschaft für das Projekt gewinnen. Am Monreposweg fand eine Sanierung statt, und im Anschluss wurde ein ZEV gegründet. Was sind die Voraussetzungen für einen ZEV und wie kann der Mieter darauf Einfluss nehmen? Ohne Fotovoltaik kann kein Zusammenschluss entstehen. Der Bau einer solchen Anlage kann beispielsweise mit einer Dach- oder auch Gesamtsanierung einer Liegenschaft erfolgen. Mieter können den Vermieter bei einer bevorstehenden Sanierung auf die Möglich-


TAT E N D R A N G | E W B

keit eines ZEV und somit auch auf den Bau einer Fotovoltaikanlage aufmerksam machen. Einen ZEV im Anschluss zu bilden (wie am Monreposweg), ist auch möglich, aber umständlicher. Was ist, wenn eine Partei kein Interesse an einem ZEV hat? Als Mieter macht es durchaus Sinn, bei einer Anfrage des Vermieters die Zustimmung zur Gründung eines ZEV zu geben. Damit wird die Energiestrategie 2050 der Stadt Bern aktiv unterstützt, und man bezieht ökologischen Strom vom Hausdach zu einem erschwinglichen Preis.

Energie Wasser Bern Monbijoustarsse 11 3011 Bern ewb.ch eigenversorgung@ewb.ch sunraising.ch

Es ist aber nicht zwingend, dass alle Parteien beim Zusammenschluss mitmachen. Sollte beispielsweise einer von zehn Mietern kein Interesse haben, bleibt er weiterhin normaler Kunde von Energie Wasser Bern – aber ohne die Vorzüge des ZEV. Natürlich wird die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage erhöht, je mehr Parteien sich daraus «versorgen» lassen. Müssen alle Beteiligten in der gleichen Liegenschaft wohnen? Nein, zwingende Voraussetzung ist der gemeinsame Netzanschluss. Somit können sich auch Parteien benachbarter Liegenschaften auf aneinandergrenzenden Grundstücken beteiligen.

Thomas Zürcher, Product Manager Energie Wasser Bern

Inwiefern bietet der städtische Energieversorger Energie Wasser Bern Unterstützung? Mit unserem Produkt ewb.EIGENVERBRAUCH können verschiedene Parteien von einer Fotovoltaikanlage profitieren. Wir helfen ihnen, einen Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) zu bilden. Im Detail beinhaltet das Produkt vier Module, die auch einzeln in Auftrag gegeben werden können. Beim Beratungsmodul geht es unter anderem um Machbarkeitsanalysen, Wirtschaftlichkeitsrechnungen und Projektbegleitung, und beim Modul «Messen» werden intelligente Stromzähler vor Ort installiert und dann von fern ausgelesen. Das Modul «Abrechnen» ermöglicht es, pro Nutzer eine Abrechnung zu erstellen. Energie Wasser Bern bietet nebst einem Abrechnungsportal für Liegenschaftsverwalter auch den kompletten Rechnungsversand an. Beim Modul «Steuern/Regeln» bestimmen wir mittels intelligenter Software, wann der Strom von einzelnen Verbrauchern, beispielsweise einem Warmwasserboiler, verbraucht werden soll. Ein ZEV bedeutet mehr Unabhängigkeit gegenüber dem lokalen Stromversorger – sprich Energie Wasser Bern. Somit verdient der Energieversorger in solchen Fällen weniger am Stromverkauf. Weshalb unterstützt Energie Wasser Bern diese Zusammenschlüsse trotzdem? Energie Wasser Bern entwickelt sich vom herkömmlichen Energieversorger zum Energiedienstleister. Die Energiezukunft basiert auf Digitalisierung, Dekarbonisierung und Dezentralisierung. Fotovoltaikanlagen sind dezentrale Energieproduktionen, die auch dekarbonisieren – also den CO2-Ausstoss verringern. Damit sie überhaupt gebaut werden, müssen sie rentabel betrieben werden können. Deshalb haben wir unser langjähriges Fachwissen digitalisiert und bieten es als Dienstleistung für ZEV an. Geht die Unterstützung über die Verrechnung hinaus? Wir beraten Eigentümer in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit, helfen bei der Information von Mietern und erstellen Messkonzepte. Bei der Planung und Ausführung arbeiten wir mit den vom Kunden gewünschten Fachpartnern wie Elektroinstallateuren oder Dachdeckern zusammen. Dank unseren Tochtergesellschaften Bären Elektro und Guggisberg Dachtechnik kann bei Bedarf auch alles aus einer Hand angeboten werden.

17


18


TAT E N D R A N G & M Ü S S I G G A N G | I M T I E R R E I C H

Tatendrang und Müssiggang im Tierreich Text und Foto Wölfe Prof. Dr. med. vet. Bernd Schildger

Tiere in der freien Natur oder im Tier- und Bärenpark folgen ihren natürlichen Bedürfnissen nach aktiven und passiven Phasen instinktiv. Doch wie steht es mit unseren Haustieren?

«Die morgendliche Mahlzeit habe ich genossen; wenngleich sie doch sehr rationiert daherkam. Genauer gesagt war sie eliminiert mit dem dritten Happen, aber ein Sättigungsgefühl stellte sich bei mir nicht ansatzweise ein. Weit und breit war aber kein Nachschub in Sicht. Ob er irgendwann einmal lernen wird, wie meine Nahrungsaufnahme natürlicherweise abläuft? Die Hoffnung scheint verfehlt, und ich gebe mich dem üblichen Müssiggang unter dem Schreibtisch hin. Vor meinem inneren Auge, die beiden äusseren sind geschlossen und der Kopf ruht auf dem Boden zwischen den Vorderläufen, erinnere ich mich. Die Bilder von der gemeinschaftlichen Jagd laufen wie jeden Tag ab. Nachdem unser Rudel den Hirsch fast zwei Stunden durch den dichten Wald gejagt hatte, konnten wir ihn auf einer kleinen Lichtung stellen. Seine Gegenwehr war kaum mehr bemerkbar, die Erschöpfung hatte sich in seinem ganzen Körper breitgemacht, und halb im Delirium sah er seinem Ende entgegen. Nach 20 Minuten war der Festschmaus vorbei. Für die Krähen und Füchse blieb ein leeres Skelett mit dem einen oder anderen Fleischfetzen. Unsere Bäuche wölbten sich in Richtung Erdmittelpunkt und schleiften teilweise über die Äste und das Laub beim gemeinsamen Rückzug in unseren geschützten Ruheraum. Nur eines dominierte unsere Geister und Seelen vollständig: der Wunsch nach störungsfreiem Verdauen und Ruhen. Über die nächsten 72 Stunden bewegte sich kaum einer aus unserem Rudel, höchstens zur Erleichterung in der Nähe. Am vierten Tag, zuerst bei den jüngeren Tieren, machte sich Unruhe breit in unserem Rudel. Das einsetzende Hungergefühl liess uns, anfangs in langsamem Trott, die Umgebung abscannen. Als unsere Nasen den Geruch eines Rehes aufnahmen, beschleunigten wir auf Jagdtrab, und unser Rhythmus begann von vorne. Parallel zum Ende des Traumes erwachte ich unter dem Schreibtisch. Die Welle des Aktivitätsbegehrens schwappte auf mich über. Auf allen vieren stehend, schüttelte ich meine Muskulatur wach und meldete mich mit einem sanften kurzen Bellen bereit für den Ausgang in die nahe gelegenen Wiesen. Mit dem Absenken meines Brustkorbes auf den Boden, bei vollständig gestreckten Vordergliedmassen, in Kombination mit einem weiteren kurzen Bellen, verbunden mit dem ruckartigen Aufspringen auf maximale Widerristhöhe,

versuche ich meinem Drang nach Taten Ausdruck zu verleihen. Leider wird mein Ansinnen ignoriert. Der Herr kramt in den Papieren auf seinem Schreibtisch. Als er das gesuchte Schreiben in der Hand hält, folgt der unweigerliche Griff zu seinem Laptop. Nun bin ich sicher: Es steht Vorlesung auf seinem Programm, und meine Wünsche nach Taten im Freien werden wieder einmal schnöde zur Seite gefegt. Sein Tätscheln meines Kopfes, verbunden mit dem Spruch, dass ich Verständnis haben müsse für die Anforderungen seines Jobs an ihn, überzeugen mich nicht wirklich. Enttäuscht trotte ich zu meinem Liegeplatz unter dem Schreibtisch zurück, werfe mich auf den Boden und kehre ihm demonstrativ den Rücken zu. Nachdem die Tür nach seinem Austritt ins Schloss gefallen ist, sinniere ich über unser Verhältnis zueinander. Weshalb hat mein Besitzer kein Verständnis dafür, dass mein Lebensrhythmus keine regelmässigen Mahlzeiten benötigt? Dass ich mich nach einer vollen Mahlzeit dem Müssiggange hingeben möchte? Weshalb können wir uns nicht dem bedingungslosen Tatendrang eines ausgiebigen Spazierganges mit Jagen und Rennen hingeben, wann immer ich dies möchte? Versteht er mich wirklich nicht? Die letzte Frage gibt mir doch eine Weile zu denken. Auf eine Interviewfrage, ob denn seine Haltung eines Hundes unter dem Büroschreibtisch nicht ein verwerfliches Benutzen eines Tieres sei, hat mein Besitzer selbstsicher und überzeugt geantwortet. Die jahrhundertealte Koevolution von Hund und Mensch habe dazu geführt, dass ich mich an seine Bedürfnisse angepasst habe. Der Schreibtisch sei der neue Lebensraum des Hundes. Soll heissen, ich sei irgendwie ein Mensch geworden. Wenn ich mir das recht überlege, bin ich mir ziemlich sicher, dass er mich nicht wirklich versteht. Schade!»

Tierschutz und Rechte für Tiere sind in aller Munde. Vermutlich wurde niemals zuvor so viel, so eingehend, so schnell, demokratisch und dogmatisch über Tierschutz diskutiert wie heute. Einerseits ist der moralisch integre Tierschutzgedanke heute Allgemeingut. Anderseits brauchen wir aber eine niemals da gewesene Zahl von Tieren für unsere Zwecke. Haben wir uns den Tieren entfremdet? Ist unsere Tierliebe eine Projektion unserer Vorstellungen eines humanen Lebens auf die Tiere? Das Buch «Mensch, Tier» von Tier- und Bärenparkdirektor Bernd Schildger befasst sich eingehend mit genau dieser Thematik. Die einzelnen Geschichten um Tiere in diesem Buch versuchen, Annäherungen an diese Fragen zu sein.

19


GESELLSCHAFT | JOURNAL B

Widerstand gegen Pläne des Astra Text Yannic Schmezer für das Journal B

Mit verschiedenen Projekten plant das Astra den Ausbau der bernischen Autobahnen. Der Verein «Spurwechsel» leistet Widerstand und plant erste Aktionen. Im Raum Bern sollen in den nächsten Jahren gleich mehrere Autobahnprojekte realisiert werden. Der Anschluss Wankdorf soll ausgebaut, die Grauholzautobahn um zwei Spuren und einen Halbanschluss erweitert werden, und auf der Autobahn zwischen Wankdorf und Muri soll ein Bypass-Tunnel die bisherige Strasse ablösen. Mit der Erweiterung der Kapazität soll das bernische Nationalstrassennetz für die Zukunft fit gemacht werden. Zwar rechnet das Bundesamt für Strassen (Astra) damit, dass der öV in den nächsten Jahrzehnten besonders stark wachsen wird. «Aber auch beim motorisierten Individualverkehr (MIV) ist ein weiteres Wachstum der Nachfrage zu erwarten», erklärt Mark Siegenthaler, Mediensprecher des Astra, auf Anfrage.

Mehr Homeoffice, weniger MIV Der Berner Verein «Spurwechsel», der 80 private und 16 institutionelle Mitglieder, wie den VCS oder verschiedene, mehrheitlich linke, städtische Parteien, zählt, übt Kritik an den Plänen des Astra. «Jeder Kapazitätsausbau hat Mehrverkehr zur Folge», sagt Markus Heinzer, Präsident von «Spurwechsel» und Vizepräsident des GB. Stattdessen müsse der Verkehr verringert und verlagert werden. Verringern heisst mehr Homeoffice, mehr Carpooling und eine intelligente Raumplanung, um dadurch den Pendler/innenverkehr zu reduzieren, der derzeit einen Grossteil des MIV ausmacht. Der nicht zu vermeidende Verkehr soll so gut wie möglich auf Zug-, Velo- und Fussverkehr verlagert werden.

Den legislativen Widerstand versucht «Spurwechsel» auf verschiedenen Ebenen anzustossen. Im Stadtrat reichte Franziska Grossenbacher, die ebenfalls Mitglied des Vereinsvorstandes ist, vergangenen Oktober eine Motion ein, die verlangte, dass der Bypass-Tunnel nur dann realisiert werden dürfe, wenn die bisherige A6 anschliessend vom Bund an die Stadt übergehe und diese selber entscheiden könne, was mit der Strasse geschehe. Angedacht ist die sogenannte Stadtreparatur, also der vollständige Rückbau der Strasse oder eine Umnutzung. Damit wäre der Bau des Tunnels zwar nicht verhindert, jedoch würde die Stadtreparatur den Stadtteil IV erheblich aufwerten. Um die Projekte in ihrer Substanz anzugreifen, bleibt indes nur der Weg über das nationale Parlament. «Spurwechsel» plant deshalb eine Briefaktion, um die Mitglieder der stände- und der nationalrätlichen Verkehrskommission zu überzeugen, den Plänen des Astra eine Abfuhr zu erteilen, wie der Verein an einem öffentlichen Workshop im Progr anlässlich der diesjährigen Tour de Lorraine erklärte.

Klarer gesetzlicher Auftrag Beim Astra ist man derweil diplomatisch. Man versuche natürlich, auch die Anliegen kritischer Gruppierungen zu berücksichtigen, so Siegenthaler. Ausserdem habe die Ökologie bei den Projekten jeweils einen sehr hohen Stellenwert. So fördere man gerade beim Anschluss Wankdorf mit verschiedenen Massnahmen den öV und den Langsamverkehr. Indem man auf Autobahnraststätten Schnellladestationen für Elektroautos zur Verfügung stelle, unterstütze man zudem die weitere Einführung von erneuerbaren Energien im MIV. Gleichzeitig gibt Siegenthaler aber auch zu bedenken, dass dem Astra im Nationalstrassengesetz ein klarer Auftrag gegeben werde: «Wir sind dafür verantwortlich, dass das Nationalstrassennetz den heutigen und künftigen Anforderungen in Bezug auf Sicherheit, Leistungsfähigkeit und Verträglichkeit gerecht wird.» Projekte zum Ausbau der Infrastruktur würden denn auch im Rahmen des strategischen Entwicklungsprogrammes Nationalstrassen durch das Bundesparlament bestimmt.

JOURNAL B

Seit einigen Jahren gibt das BÄRN! Magazin dem Journal B, der Berner Onlinezeitung, Carte blanche für einen Beitrag, der anschliessend in voller Länge noch auf der Plattform zu finden ist.

Das Journal B finanziert sich durch Mitglieder. www.journal-b.ch

Foto www.fokuswerk.ch

20


GESELLSCHAFT | DER GEWERBEVEREIN

Der Gewerbeverein Text Michel Gygax, Foto Brigitte Marti

V.l.n.r. Tina Wagner, Aline Trede, Michel Gygax

Der im Sommer 2019 gegründete nationale Gewerbeverein umfasst kleinere und mittlere Unternehmen, die sich dem ökologischen und sozialen Wirtschaften verpflichtet fühlen. Die Mitglieder des Gewerbevereins orientieren sich bei ihrem Schaffen am vereinseigenen Credo. Diese Prinzipien dienen als Orientierungshilfe und Leitlinien bei Entscheidungen. Die eine oder der andere Gewerbetreibende kennt vermutlich das Problem: Man droht mit der eigenen Kleinfirma zwischen grossen Konzernen unterzugehen, hat es dadurch schwer zu bestehen, und man wünscht sich eine starke Stimme für KMU in der Gesellschaft und der Politik. Die Erfahrung zeigt, dass vorwiegend Klein- und Kleinstunternehmer/innen oft vom Betriebsalltag absorbiert sind und kaum Zeit für Netzwerk und gesellschaftspolitisches Engagement haben. Diesen Schwierigkeiten will «der Gewerbeverein» begegnen und entgegentreten. Die Initiative für den Verein stammt von Nationalrätin und Kleinunternehmerin Aline Trede und Gastrounternehmer Michel Gygax. In vielen Gesprächen haben sie erkannt, dass Armut in unserer Gesellschaft oft auch entsteht, weil in der Wirtschaft die Schere immer weiter aufgeht und dementsprechend in den unterschiedlichen Branchen unterschiedliche Lohnniveaus bestehen. Für KMU wird es zunehmend schwieriger, sich gegenüber Konzernen zu behaupten. Es braucht eine neue, moderne, visionäre und nachhaltige Stimme der kleinen und mittleren Unternehmen.

«Der Gewerbeverein» vernetzt national kleine und mittelgrosse Betriebe aus allen Bereichen und Sparten der Wirtschaft. Diese sollen sich gegenseitig ideell, strukturell und wirtschaftlich unterstützen und sich so in der Welt der Wirtschaft mehr Gewicht geben. Man will gegenseitig von den Erfahrungen profitieren und funktionierende Lösungsansätze für nachhaltiges Wirtschaften miteinander teilen. Der Verein setzt sich auf politischer Ebene dafür ein, dass ökologisches und soziales Wirtschaften nicht länger mit finanziellen Einbussen einhergeht, sondern vermehrt belohnt wird. «Der Gewerbeverein» beschäftigt sich intern und extern intensiv mit den vier Säulen der Nachhaltigkeit (soziale Menschlichkeit, ganzheitliche Ökologie, faire Wirtschaftlichkeit und kulturelle Identität) und lässt dies ins Schaffen einfliessen. Auch die Bevölkerung soll durch den Gewerbeverein dafür sensibilisiert werden, dass richtiges Konsumieren wichtig ist: Wem man den Franken gibt, den macht man stärker.

DER GEWERBEVEREIN

«Der Gewerbeverein» ist ein nicht profitorientierter Verein von KMU, der sich für ökologisches und soziales Wirtschaften einsetzt. Mehr Infos: www.dergewerbeverein.ch

21


GESELLSCHAFT | GALERIE ROLAND NEUHAUS

Foto-ART und Galerie

Die einzigartige Galerie in Bern! Entdecken Sie die Fotografie als Kunstform. Sie haben die Möglichkeit, das für Sie passende Sujet, die Art des Materials sowie die Grösse des Bildes selbst zu wählen. Neben meinen eigenen Arbeiten möchte ich auch anderen Kunstschaffenden die Gelegenheit geben, ihre Werke in meiner Galerie zu präsentieren. Galerie Roland Neuhaus Postgasse 56, Bern Telefon 079 306 08 03 rolneuhaus@bluewin.ch www.rolandneuhaus.ch

22


G E S E L L S C H A F T | K U LT U R B Ü R O B E R N

20 Jahre Kulturbüro Bern Foto Remo Eisner

Das Kulturbüro Bern wird im Mai 20 Jahre alt – ein Grund zum Feiern! Die Grundidee der Anlaufstelle ist bis heute dieselbe geblieben: unkomplizierte Unterstützung für Kulturschaffende durch nützliche und erschwingliche Dienstleistungen zum Gestalten und Kopieren, dazu moderne Geräte im Bereich Bühne, Audio, Video und Grafik zum Ausleihen. Das Projekt Kulturbüro ist eine Idee des Zürcher Regisseurs Micha Lewinsky und wurde 1998 mit finanzieller Hilfe des Migros-Kulturprozents realisiert. Das erste Kulturbüro wurde 1998 in Zürich eröffnet, das zweite am 9. Mai 2000 in Bern unter der Initiative und Leitung von Michaela von Siebenthal. Es folgten weitere Büros in Genf, Basel und St. Gallen.

6000 Personen. Der Mietvertrag für das Lokal an der Brunngasse 58 läuft im Sommer 2022 aus, und bis dahin gibt es bei diesem Projekt unter der Trägerschaft der Migros Aare keine Änderung. Für die weitere Zukunft werden Lösungen auch mit einer erweiterten Trägerschaft gesucht. Das Fest Am Samstag, 9. Mai 2020, feiert das Kulturbüro Bern im Ladenlokal an der Brunngasse auf den Tag genau sein 20-jähriges Bestehen. Geboten werden eine Bar, Crêpes, ein Quiz, diverse Bands, ein DJ und vieles mehr. «Wir wollen zurückblicken auf 20 Jahre Berner Kulturschaffen – und den Moment geniessen, zusammen mit Freund/innen, Kund/innen, Familien und Nachbar/innen», so die Co-Leiterin Jacqueline Schnyder.

Das Konzept Das Kulturbüro stellt Kulturschaffenden Infrastruktur und Informationen gratis oder zum Selbstkostenpreis zur Verfügung. Vom Kleinbus über die Blitzlichtanlage bis zum Farbkopierer; von der Videokamera bis zum Grafikcomputer. Im Kulturbüro gibt es ohne administrative Hürden fast alles, was Kulturschaffende bei ihrer Arbeit so brauchen.

K U LT U R B Ü R O B E R N

Leitung: Jacqueline Schnyder und Jean-Pierre Balmer Mitarbeitende: Alfred Beurer, Jackie Brutsche, Andreas Lori, Sereina Steinemann

Das Kulturbüro Bern

Fest: Samstag, 9. Mai 2020, ab 16.00 Uhr, Brunngasse 58 Musikprogramm u. A.: King Pepe and the Queens, Fette Duette, DJ Brother Grimm

Das Kulturbüro Bern wird von der Migros Aare finanziert, mit Unterstützung von Kultur Stadt Bern. Es ist eine wichtige Anlaufstelle für hiesige Kunst- und Kulturschaffende, durchschnittlich sind 300 Neuanmeldungen pro Jahr zu verzeichnen, die Datenbank zählt über

Ausserdem: Aktionsmonat mit reduzierten Mietpreisen, Freigetränken, günstigeren Kopien für Kulturschaffende. In Zusammenarbeit mit Berner Kunstschaffenden Herausgabe eines Zine (Minimagazin)

23


G E S E L L S C H A F T | S O Z I A L E S TA D T R U N D G Ä N G E

Die Führerin und die Führer der Berner Sozialen Stadtrundgänge: André, Michel, Franziska, Roger. Foto Ruben Hollinger

Bern – aus anderer Sicht mf. Wer kennt sie nicht, die Verkäuferinnen und Verkäufer, die auf den Gassen Berns das «Strassenmagazin Surprise» anbieten. Der gemeinnützige Verein Surprise bietet zudem öffentliche Rundgänge an, die es Interessierten ermöglicht, die eigene Stadt für einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Aus der Sicht von Armutsbetroffenen, Obdachlosen und Süchtigen. Surprise bietet Menschen, die keinen oder einen eingeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt haben, die Möglichkeit, einer Tätigkeit nachzugehen. Mit dem Verkauf des Strassenmagazins können sie selbstständig einen Verdienst erwirtschaften, der Aufbau einer individuellen Tagesstruktur bringt Erfolgserlebnisse und stärkt das Selbstvertrauen. Auf den Sozialen Stadtrundgängen erzählen die Experten und Expertinnen der Strasse aus ihrem Alltag. In Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen organisiert Surprise die Sozialen Stadtrundgänge. Gezeigt werden diejenigen Orte, an denen man sonst achtlos vorübergeht. Besucherinnen und Besucher werden in ihr «öffentliches Wohnzimmer» oder zum privaten Notschlafplatz geführt. Gemeinsam haben die Stadtführer eine Mission: Sie wollen Vorurteile abbauen.

S O Z I A L E STA D T R U N D G Ä N G E

senküche. Roger erzählt aus seinem Leben und gibt Einblick in die Institutionen, die ihm beim Überleben auf der Gasse halfen. Und er zeigt, wie er sich in der Stadt Bern auch mit wenig Geld in der Tasche durchschlagen konnte. Auf der «Frauenarmutstour» mit Franziska wird aufgezeigt, was es für eine Frau bedeutet, aufgrund einer Sucht aus dem sozialen Netz zu fallen – und mit welchen zusätzlichen Schwierigkeiten Frauen auf der Gasse zu kämpfen haben. Franziska hat den Ausstieg geschafft und möchte mit den Stadtrundgängen dazu beitragen, dass Vorurteile gegenüber suchtkranken Menschen abgebaut werden. Der Weg in die Sucht gleicht einer Sackgasse – das wissen auch Michel und André aus eigener Erfahrung. Die beiden Berner Surprise-Stadtführer erzählen auf dem neusten Sozialen Stadtrundgang «Wege aus der Sucht», wie sie dem Alkohol und dem Heroin verfallen sind, mitten in der Sucht (über-)lebten und schliesslich schrittweise den Weg zurück in die Gesellschaft fanden. Auf der rund zweistündigen Tour zeigen sie Orte, die Suchtbetroffene typischerweise aufsuchen und besuchen Institutionen, die Süchtigen mit Arbeits- und Wohnprogrammen helfen.

SURPRISE-ANGEBOTE

Die Touren Surprise Soziale Stadtrundgänge bietet in Bern verschiedene Touren an, so beispielsweise «Überleben auf der Gasse» hier zeigt Roger, wie man in der Stadt Bern als Obdachloser zurechtkommt. Er führt an Orte wie den Aufenthaltsraum Postgasse oder die Gas24

– Beratung und Begleitung von Armutsbetroffenen – Strassenfussball und Strassenchor – Café Surprise – ein kostenloser Kaffee bei Berner Cafés – Surprise Strassenmagazin – Soziale Stadtrundgänge Mehr Infos: www.surprise.ngo


LEBENSART

| FLÜGE AB BERN

Der Bär wird flügge! mf. Seit dem 29. November ist klar: Das Berner Airlineprojekt FlyBair wird fliegen. An jenem Tag wurde die Eine-MillionFranken-Grenze beim Crowdfunding überschritten, und die Macher konnten grünes Licht geben. Ab dem 2. Mai 2020 werden mehrere Flüge pro Woche nach Mallorca angeboten, ab Mitte Mai folgen weitere Destinationen. Nun leider doch nicht mit dem Bär auf der Maschine und den Uniformen, da der Flugparter German Airways abgesprungen ist; Helvetic hat die Flüge übernommen. Das BÄRN! Magazin hat sich mit einer der grossen Anbieterinnen für Flüge ab Bern, Gabriela Jones, Geschäftsführerin von Belpmoos Reisen, unterhalten.

Wie erklären Sie es sich, dass in Bern über eine Million Franken für eine neue Berner Fluglinie zusammenkam? Es ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Berner weiterhin bequem ab Bern in die Ferien fliegen wollen und dass sie an das Projekt glauben.

b a e g ü l F

Bern

Sardinien Andalusien Mallorca Menorca Griechenland

Was bedeutet es für Sie als Veranstalterin, dass es nun wieder Flüge ab Bern geben wird? Flüge gab es übrigens auch 2019, aber sie wurden – trotz Werbeanstrengungen – leider nicht so wahrgenommen, wie wir uns das gewünscht hätten. Die Leute schätzen es, wenn sie eine grössere Auswahl an Destinationen haben. Ab Mai 2020 werden neun Ferienziele angeflogen: die griechischen Inseln Kreta, Kos und Rhodos, Sardinien und Andalusien neu zweimal wöchentlich, Mallorca mehrmals sowie Menorca, Preveza und Korsika. Was sagen Sie zum Angebot an Destinationen? Es sind Destinationen rund ums Mittelmeer, bei denen eine grosse Nachfrage besteht. Zum Teil sind es auch Nischen wie Preveza in Westgriechenland, dorthin gibt es keine Flüge ab den grossen Schweizer Flughäfen. Auch Jerez de la Frontera in Andalusien ist eine sehr beliebte Destination, weil sie das Meer, wunderbare Golfplätze und Städte mit kulturellem Reichtum zu bieten hat. Was macht das Fliegen ab Bern so attraktiv? Die Nutzer schätzen die kurze An- und Heimreise, die 45 Minuten Check-in-Zeit, das günstige Parkieren, alles ist überblickbar und ohne Stress. So beginnen die Ferien bereits am Flughafen. Und Fliegen ab Bern ist günstiger, als viele denken. Sie bieten auf Ihrem Portal sowohl attraktive Pauschalreisen als auch nur Flüge ab Bern an. Welche Destination liegt Ihnen persönlich am meisten am Herzen? Ich kann mich schwer auf eine beschränken. Sardinien, Andalusien und Lefkada sind meine Lieblinge, die ich in meinen Ferien sehr gerne und immer wieder bereise.

n Sie e g n a l Ver talog den Ka

Belpmoos Reisen AG Erlenauweg 17 · 3110 Münsingen 031 720 33 00 · belpmoos-reisen.ch

25


LEBENSART | BERN WELCOME

Willkommen in

!

der Aare entlang oder durch den Dählhölzliwald. Auch wer Bern schon wie seine Westentasche kennt, entdeckt bestimmt einen neuen, ganz persönlichen Lieblingsort für den genussvollen Raclette-Plausch. Mehr zum Rundgang für Käseliebhaber gibts unter Bern.com/raclette.

Brauen im Museum

Inspiration für den Brunch Gibt es einen besseren Start in den Tag als mit einem leckeren Frühstück? Wohl kaum. Das Angebot an Brunchlokalitäten in Bern ist vielfältig und abwechslungsreich. Vom herzhaften Zmorge mit Rösti und Speck in der Altstadt über feine Schlemmereien mit «Cüpli» bis hin zum schlichten, aber liebevollen Frühstück in einem gemütlichen Quartier-Café – für alle ist etwas dabei. Die Übersicht der grossen Brunchauswahl gibts unter Bern.com/brunch. «E Guete!»

Raclette-Genussspaziergang Gemächlich durch die Stadt schlendern und unter freiem Himmel ein feines Raclette geniessen – der Raclette-Genussspaziergang ist ein Outdoorerlebnis «par excellence». Das Prinzip ist einfach: Den gefüllten Rucksack im Restaurant Lötschberg abholen, und auf gehts. Der Spaziergang führt vorbei an schönen Plätzchen dem Ufer

26

Bier und Kommunikation – das gehört zusammen wie Hopfen und Malz. Beim Brau-Workshop im Museum für Kommunikation stellen die Teilnehmenden unter Anleitung von Profi Alex von der Kult-Brauerei BrauKunst ihr eigenes Bier her und lernen alles rund ums Brauen. Zum Beispiel, wie die Rohstoffe verarbeitet werden, welche verschiedenen Biersorten es gibt und wie diese schmecken. Während das Gebräu vor sich hinköchelt, gehts auf eine Führung durch das Museum, auf der es noch mehr Spannendes und Wissenswertes zum Thema Bier zu erfahren gibt. Jetzt Plätze sichern unter Bern.com/brauen.


Was läuft in Bern? Berner Event-Agenda 2020

Die Königinnen von Bern Auf der Sky Terrace des Hotels Schweizerhof summts und brummts: Hoch über den Dächern der Stadt wohnen die (Bienen-)Königinnen von Bern. Drei fleissige Bienenvölker produzieren hier besten Berner Honig. Diesen dürfen die Teilnehmenden der Führung «Berns Königinnen – von fleissigen Bienen und flüssigem Gold» vor Ort degustieren. Dazu gibts leckere Apérohäppchen und einen Cocktail – natürlich mit dem «flüssigen Gold» als Zutat. Der zuständige Imker plaudert währenddessen aus dem «Bienenkasten» und erzählt spannende Fakten über die Arbeit der Insekten und die Honigproduktion. Weitere Informationen zur honigsüssen Tour gibts unter Bern.com/koeniginnen.

Internationales Jazz-Festival Bern, 17.3.–23.5.2020 An über 200 Konzerten sind Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Welt zu hören. Museumsnacht Bern, 20.3.2020 Berner Museen und Kulturhäuser öffnen ihre Tore und bieten unvergessliche Einblicke. Berner Velofrühling, 21.–22.3.2020 Eine Veloausstellung der etwas anderen Art: 22 Fachgeschäfte bieten ein vielseitiges Programm. Jazz Unleashed, 25.4.–2.5.2020 Sechs Veranstaltende präsentieren ein attraktives Angebot mit täglichen Konzerten – ein Highlight des Berner Jazz-Jahres. Loubechehr, 8.5.2020 Läden, Boutiquen, Ateliers und Restaurants in der Unteren Altstadt laden zum Entdecken und Geniessen ein. Grand Prix von Bern, 9.5.2020 Rund 30 000 Laufbegeisterte nehmen die «10 schönsten Meilen der Welt» unter ihre Füsse. Loufmeter, 16.5.2020 Modeschau auf Berner Art – lokale Modeschaffende zeigen ihre neusten Kreationen inmitten der Altstadt. Schweizer Frauenlauf, 14.6.2020 Frauenpower in Bern – über 12 000 Teilnehmerinnen starten am grössten Schweizer Frauensportanlass. ZAPF! Craft Beer Festival, 20.6.2020 Ein Event im Zeichen des Biers, an dem lokale Brauereien und Bierfans zusammentreffen.

Berns Flohmärkte entdecken Stöbern, «schnöigge» und mit etwas Glück das eine oder andere Schnäppchen ergattern – Fans von alten Schätzen, Secondhandkleidern und Trouvaillen kommen auf den vielen Berner Flohmärkten auf ihre Kosten. Oder warum nicht einmal den Kleiderschrank ausmisten und nicht mehr Gebrauchtes am eigenen Marktstand feilbieten? Tipps für Verkäuferinnen und Verkäufer und die Übersicht der Berner «Flohmis» gibts unter Bern.com/flohmarkt.

Berner Stadtfest, 26.–28.6.2020 Die Gassen und Plätze zwischen Bahnhof und Nydeggbrücke werden zu einer kunterbunten Festmeile. Buskers Strassenmusikfestival, 6.–8.8.2020 150 Künstlerinnen, Artisten und Musiker verwandeln die Altstadt in ein buntes Sommer-Open-Air. Hallo Velo!, 16.8.2020 Der autofreie Velo-Erlebnistag mit vielfältigem Rahmenprogramm für Gross und Klein. Shnit Worldwide Shortfilmfestival, 15.–25.10.2020 Das grösste Kurzfilmfestival der Welt zeigt 300 aktuelle Kurzfilme aus dem In- und Ausland. Rendez-vous Bundesplatz, Oktober–November 2020 Das Lichtspektakel auf dem Bundesplatz begeistert alljährlich die Besucherinnen und Besucher. Zibelemärit, 23.11.2020 Glühwein, Zwiebelkuchen und Konfetti: Die Untere Altstadt wird zum grossen Marktplatz. Berner Weihnachten, 26.11.–31.12.2020 Im Advent verzaubert Bern mit traditionellen Märkten, Pop-upBars und vielem mehr.

27


LEBENSART | BERNCITY

Zäme vernetzt, zäme starch. BERNcity, die Berner Innenstadtorganisation, setzt sich seit 2006 für ein Miteinander der oberen und der unteren Altstadt ein – zugunsten einer lebendigen, attraktiven Stadt für die Bernerinnen und Berner. Ob Fachgeschäfte, Restaurants, Atelierläden, Warenhäuser, Dienstleistende, Cafés, Bars, Kulturorte, Anwohnende oder Hauseigentümer – erst im Zusammenspiel aller Beteiligten entfaltet das Berner Weltkulturerbe seinen vollen Charme.

Die BERNcity-Mitglieder ... ... setzen den Fokus auf eine vernetzte Innenstadt und ebensolches Laubenleben. Gemeinsam lassen sich Herausforderungen gezielter angehen und die Einzigartigkeit Berns besser propagieren. Für eine attraktive Stadt für Bernerinnen, Berner und Gäste.

... bieten mit der BERNcity Geschenkcard einen Spezialgeschäft-, Kino- und Restaurantgutschein in einem – für über 200 Annahmestellen. Zusätzlich gibt ein Guide jede Menge Inspiration zu Altbewährtem und bisher Unbekanntem. ... informieren auf Facebook und der Website gemeinsam. Zudem finden Sie sowohl in der BERN App als auch im BERN Guide Tipps aller Mitglieder aus Bern. ... treten an Veranstaltungen als Botschafter einer lebendigen Innenstadt auf und präsentieren sich im BÄRN! Magazin und bei Radio Energy Bern zu Spezialtarifen. ... setzen sich lokal, kantonal und national gemeinsam, als Organisation, für wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten ein. ... sind vernetzt mit den Vereinigten Altstadtleisten Bern, Bern Welcome, mit Berner Wirtschaftsverbänden, Gastro Stadt Bern, Hotellerie Bern+Mittelland, Cityvereinigung Luzern und Zürich, Pro Innenstadt Basel und Innenstadtgenossenschaft Thun.

Mitglied werden? Eine Mitgliedschaft bei BERNcity ist flexibel und individuell. Gerne erzählen wir Ihnen im persönlichen Gespräch mehr zu den entsprechenden Möglichkeiten oder schicken Ihnen unverbindlich die Beitrittsunterlagen zu.

Eifach Bärn schänke. Alle Infos rund um die BERNcity Geschenkcard auf: www.berncity.ch/geschenkcard

28

Mit der BERNcity Geschenkcard unterstützen Sie direkt die lokalen Unternehmen! – über 200 Annahmestellen in der Innenstadt – 30 000 Kundenkontakte für die Geschäfte – 18 bernspezifische Sujets – 1,6 Millionen Franken gehen dank der BERNcity Geschenkcard direkt in die Berner Geschäfte


Bild: www.driesvannoten.com

FASHION bei Frühlingsmode und Accessoires 2020 BURBERRY | BRUNELLO CUCINELLI | BOGNER | COMME DES GARÇONS | DOLCE&GABBANA DRIES VAN NOTEN | DSQUARED2 | ETRO | FABIANA FILIPPI | LIS LAREIDA | LONGCHAMP | MONCLER | OFF-WHITE SCHUMACHER | STELLA McCARTNEY | STONE ISLAND | VALENTINO | u. v. a. m. 29 CIOLINA AG Marktgasse 51 3011 Bern Telefon 031 328 64 64 mode@ciolina.ch www.ciolina.ch


L E B E N S A R T | S AT T L E R E I F I O N A LO S I N G E R

Die Sattlerei im Herzen von Bern Wer mit Musse durch die Münstergasse schlendert und die Schaufenster beachtet, dem fällt die Manufaktur in der Hausnummer 48 sofort auf. Nicht nur die wundervollen Taschen in schönsten Farben, sondern auch das Handwerksatelier fallen ins Auge. Die «Sattlerei Fiona Losinger» ist Werkstatt und Verkaufslokal in einem, was einen direkten Kontakt mit den Kundinnen und Kunden ermöglicht. Das ist den beiden Geschäftsführerinnen Fiona Losinger und Ursula Häni – beide haben ihr Handwerk von der Pike auf gelernt – und ihrem multikulturellen Team besonders wichtig: «Wir gehen gerne auf individuelle Bedürfnisse ein und fertigen Gewünschtes nach unseren Möglichkeiten an», betonen die beiden. Ausgefeiltes Handwerk wird in der Sattlerei mit einer einfachen, zeitlosen Formensprache verbunden. So entstehen Lederwaren, die praktisch, schnörkellos, langlebig und schön sind. Es werden ausschliesslich pflanzlich gegerbte Leder verwendet, deshalb sind die Leder im Griff und in der Oberfläche einzigartig. Auch bei den andern Materialien wird versucht, möglichst umweltverträglich und in engem Kontakt mit den Lieferanten einzukaufen. Hergestellt werden die Taschen in verschiedenen Grössen, Rucksäcke und Accessoires von A bis Z in der Werkstatt. Im Geschäft gibt es eine grosse Auswahl an fertigen Lederprodukten zu kaufen. Wer aber spezielle Wünsche an Farbe oder Futter hat, muss sich in Geduld üben, denn «gut Ding will Weile haben», die Wartezeit beträgt mehrere Wochen. 30

Fiona Losinger

Ursula Häni

S AT T L E R E I F I O N A LO S I N G E R

Münstergasse 48, 3011 Bern, Telefon 031 311 13 16 Öffnungszeiten: Do, Fr 11–18.30 Uhr, Sa 10 –17.Uhr www.fionalosinger.ch

In der Serie «Kreative Geschäftsideen» stellt das BÄRN! Magazin originelle und innovative Berner Dienstleistungen, Handwerkende Designer/innen und kleine Geschäfte vor.


L E B E N S A R T | TA G E D E S K U N S T H A N D W E R K S

Die Tage des Kunsthandwerks In der Stadt Bern und der Region Brienz beteiligen sich mehr als 70 Kreativschaffende als Deutschschweizer Vertreter an der internationalen Veranstaltung «Europäische Tage des Kunsthandwerks» (ETAK) und gewähren an einem langen Wochenende Einblick in ihr handwerkliches Können. Frankreich führte als erstes Land 2002 auf Initiative des Ministeriums für Handwerk die «Journées européennes des métiers d‘art» ein. Mittlerweile haben sich die Kunsthandwerkstage im Frühjahr in rund 20 Ländern etabliert und gelten als bedeutendste internationale Veranstaltung rund um das Kunsthandwerk. Nach einem Pilotprojekt 2019 im ländlichen Raum Brienz werden die ETAK 2020 dort zum zweiten Mal und im urbanen Bern erstmals stattfinden. Initiantinnen des Projektes in Bern sind die beiden Berner Zwillinge Barbara und Elisabeth Schürer, die sich seit 2006 intensiv mit dem Hand- und Kunsthandwerk beschäftigen. «Die Besucherinnen und Besucher erhalten die einzigartige Möglichkeit, während dreier Tage auf Entdeckungstour durch die mannigfaltige Welt des lokalen Kunsthandwerks zu gehen», so die beiden Schwestern. «Bei ihren Streifzügen können sie dabei der Glasbläserin bei ihrer Arbeit zusehen ebenso gut wie dem Antikschreiner zuhören, wenn er über die Anforderungen stilgerechter Restaurierungen von Möbeln spricht.» Die ETAK bieten Gelegenheit, vor Ort mehr über die Bedeutung des Kunsthandwerks und die Pflege und Bewahrung dieses reichhaltigen, Kulturerbes zu erfahren. Die Kreativschaffenden haben ihrerseits die Möglichkeit, insbesondere auch einem jungen Publikum

ihre Leidenschaft und Begeisterung für ihr Kunsthandwerk zu zeigen und weiterzugeben.

Handwerkskunst in der Stadt Bern erleben Zur Bekanntmachung werden im Vorfeld bereits während des ganzen Monats März die LOEB-Vitrinen genutzt, um die Passanten auf die Veranstaltung aufmerksam zu machen. Bei freiem Eintritt gewähren allein in der Stadt Bern über 40 Gestalterinnen und Gestalter Einblick in ihr fundiertes handwerkliches Können und in ihre kreative und innovative Tätigkeit. Die Palette der beteiligten Kreativschaffenden reicht vom Steinbildhauer, von der Seidenflechterin über den Goldschmied, die Wasserurnenmacherin bis zu den Tierpräparatoren – um nur einige zu nennen. Ausserdem nehmen das Stadttheater Bern und diverse Berner Museen teil, und der jährliche Designevent «Bestform» ist als Parallelausstellung angeschlossen. Handwerk wird mit zahlreichen Führungen, Demonstrationen, Workshops und Ausstellungen direkt erlebbar, ganz gleich ob dabei den Kreativschaffenden nur über die Schulter geschaut oder selbst Hand angelegt wird.

EUROPÄISCHE TAGE DES KUNSTHANDWERKS, BERN

3. bis 5. April 2020 www.metiersdart.ch

Foto Lisa Schäublin, Naturhistorisches Museum Bern

Glasblasen Foto zvg

31


LEBENSART

|

SCHÖN & GUET

schön & guet

IM FRÜEHLIG

GYMELER/INNEN ALS UNTERNEHMER/INNEN

FRÜHLINGSKICK Frühlingskick für Ihre Haut: Die Peptide-CAntiaging-Ampullen von Vichy liefern eine hochkonzentrierte Formel mit drei Schlüsselinhaltsstoffen des Antiagings: Kollagenstimulierende Biopeptide, 10% pures Vitamin C und multimolekulares Hyaluron. Für sofort frischer und straffer aussehende Haut. Erhältlich in Berner Apotheken.

Gruppen von jeweils fünf bis sieben Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Kirchenfeld gründen jedes Jahr ein reales Miniunternehmen und betreiben dieses während eines Schuljahres weitgehend selbstständig. Sie entwickeln eine Geschäftsidee, beschaffen das Geschäftskapital, produzieren, streben nach Gewinn, zahlen sich Löhne, führen Buch, erstellen Geschäftsberichte und liquidieren das Unternehmen Ende Schul-/ Geschäftsjahr. Dabei entstehen nicht nur kreative, sondern ebenso praktische Produkte, die sowohl online bestellt als auch zum Teil an der BEA, Halle 2.0, Stand B026, gekauft werden können. Einige Beispiele:

Ein bisschen Stoff, ein paar Bänder, und schon ist das Trendteil fertig. Der Bsundrig-Beutel ist eine pfiffige Tasche, die aus alten Textilien in der Fachstelle für Arbeitsintegration Bern hergestellt wird. Jede ein handgefertigtes Unikat und stark genug, um auch schwerere Dinge zu tragen. www.bsundrig.ch

Die Aer-Lufterfrischer vermitteln Emotionen, die mit der Stadt Bern verbunden sind. Die drei unterschiedlichen Varianten sind je von einem beliebten und bekannten Ort in Bern inspiriert worden: Rosengarten, Berner Münster und Aare. Mitwohlriechenden Düften gestalten wir die Lufterfrischer individuell. Jedes Produkt ist ökologisch aus regionalen natürlichen Essenzen hergestellt. www.aerbern.ch

WO BLUMEN BLÜHEN... «Wo Blumen blühen, lächelt die Welt.» Frühling, die beste Zeit, sich selber einen schönen Strauss zu gönnen oder jemand anderem eine Freude zu bereiten. In Berner Blumengeschäften oder auf dem Märit. Der abgebildete Strauss stammt von der Blumengärtnerei Ellenberger und Fuhrimann an der Herrengasse 19, Bern.

Die Salsa Casera wird nach einem geheimen mexikanischen Familienrezept in einer Berner Cocina produziert. Die Salsa hat verschiedene Verwendungsmöglichkeiten: beim Apéro auf Chips oder Brot, in Tacos, als Sauce zu Teigwaren oder als Marinade zu Poulet oder einem Stück Fleisch. In drei Varianten, mild, mittel und scharf, erhältlich. www.salsacasera.ch Kente ist der Name eines traditionellen Stoffes aus Ghana. Er wird von den Akan-Völkern in Westafrika hergestellt und durfte früher nur von Königen getragen werden. Daraus werden für Kente eine Bauchtasche, ein Etui oder Necessaire, eine grosse Tasche und eine Laptophülle produziert. Pro Accessoire wird einem Waisenkind in der Nähe der Produktionsstätte eine Mahlzeit gespendet. www.kente.ch

Vollständige Liste unter www.gymkirchenfeld.ch

32


LEBENSART | SCHÖN & GUET

UHR

PINGUIN UND SEINE FREUNDE Berner machen Babykleidung: Drei von fünf Gründern arbeiten bei Pixelfarm, einem kleinen Berner Grafikatelier; involviert ist auch Francis Foss Pauchard, der Gründer von Olmo. Die Babykleider und Nuscheli tragen klare Designs und sind aus qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Materialien hergestellt. Erhältlich im Online-Shop und in verschiedenen Berner Geschäften. Liste unter: www.pengin.ch

STYLISCHE SNEAKER Die stylischen Damen- und Herrenschuhe von Philippe Model zeichnen sich durch Liebe zum Detail aus. Gewaschene Leder im Usedlook, kräftige oder dezente Farben kombiniert, beste Verarbeitung und ein ausgezeichnetes Finish ergeben Schuhe mit Charakter und Stil. In Bern erhältlich bei Ciolina, Marktgasse 51

VO G E L G E Z W I T S C H E R Wer in die Nähe der Zwitscherbox kommt, löst per Bewegungsmelder erfrischendes Vogelgezwitscher aus, das nach ca. 2 Minuten wieder verklingt. Perfekt z.B. für den Sanitärbereich – dort haben wir nämlich Ruhe und Frieden. Und die Zwitscherbox erinnert uns daran: durchatmen, entspannen, Energie tanken. Erhältlich bei Chat Noir, Bern

S PA N N E N D F Ü R K I D S

B E R N E R TA U F F L A S C H E Eine Kindstaufe ist immer ein freudiges Ereignis, auch heute noch begleitet von allerlei Bräuchen und Ritualen. Da Glas früher etwas Wertvolles war, was man gerne zu besonderen Anlässen verschenkte, waren und sind Taufflaschen sehr beliebt. Die Berner Variante von der Glasi Hergiswil trägt die Aufschrift «Glas verheit, Bärn besteit». Erhältlich unter: Bern.com/souvenirs

Schicken Sie Ihre Kinder mit dem Buch «Berns verborgene Geschichten» auf eine spannende Suche nach Berns Geistern und Legenden. Fünf Geschichten führen sie zu einem Spukhaus, einem Kindlifresser, vergrabenen Schätzen und vielem mehr. Kindergerechte Stadtpläne weisen den Weg. Die Kinder können durch die Begleitaktivtäten im Buch auch selbst kreativ werden. Von der Berner Münsterturmwärterin Marie-Thérèse Lauper mit Zeichnungen von Jeanne Darling. Das Buch ist auch auf Englisch erhältlich.

33


LEBENSART

|

GESUNDHEIT KUNDENBEITRAG

Fit in den Frühling Während der Natur im Frühling Höchstleistungen gelingen, tut sich mancher menschliche Körper schwer mit dem Wechsel in die neue Jahreszeit. Wer unter Frühjahrsmüdigkeit leidet, sollte aktiv werden, um die Beschwerden zu verringern.

müdigkeit entgegenwirken. Damit der Stoffwechsel gut funktioniert, soll den Zellen laufend Flüssigkeit zugeführt werden, täglich 2 bis 3 Liter Wasser oder ungesüssten Tee sind ideal. Frisches Obst und Gemüse liefern zudem jede Menge wichtige Vitamine und Mineralstoffe.

Entgegen dem Ablauf in der Natur, wo im Frühling alles zu neuem Leben erwacht, erfahren manche Menschen diesen Jahreszeitenwechsel müde und erschöpft. «Die sogenannte Frühjahrsmüdigkeit ist keine Krankheit, sondern die Folge der Stoffwechselumstellung im Körper», erklärt Stephan Hummel, eidg. dipl. Apotheker und Betriebsleiter der Bahnhof Apotheke Bern. Denn der Jahresrhythmus fordert: Der Jahreszeit entsprechend müssen sich der Stoffwechsel und der Hormonhaushalt an die jeweiligen Bedingungen anpassen.

Tipps für den Alltag

Melatonin und Serotonin – im Volksmund als Schlaf- und Glückshormon bekannt – spielen dabei eine tragende Rolle. Ihre Aufnahme und Ausschüttung sind stark von Licht und Temperatur abhängig, so üben sie Einfluss auf die Abläufe im Körper aus. Stephan Hummel: «Werden die Tage länger und die Temperaturen steigen an, muss sich der Körper wieder umstellen. Dass sich der Organismus nicht sofort den neuen Umständen anpassen kann und etwas hinterherhinkt, ist natürlich.» Die Folgen sind die klassischen Symptome der Frühjahrsmüdigkeit: Kreislaufprobleme, Abgeschlagenheit, Schwindel, Gereiztheit und Wetterfühligkeit.

Wechselduschen Brausen Sie sich morgens abwechselnd warm und kalt ab und beenden Sie dieses Ritual immer mit kaltem Wasser, das macht fit und vertreibt die Müdigkeit. Sonne tanken Sonne fördert die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin im Körper – gönnen Sie sich ein Sonnenbad! Ab ins Freie Leichter Sport oder Spaziergänge an der frischen Luft kurbeln den Kreislauf an und fördern die Sauerstoffaufnahme. Ausruhen Genügend Schlaf während der Nacht und ein kurzer Mittagsschlaf in einer dunklen Umgebung machen fit. Zur Ergänzung eignen sich Zubereitungen aus Birkenblättern sowie Multivitaminpräparate oder Nahrungsergänzungsmittel.

Aktiv gegen die Frühjahrsmüdigkeit BAHNHOF APOTHEKE

Je mehr der Körper geschont wird, desto länger dauern die Anpassung und somit auch die Beschwerden an. Wer einige Tricks in den Alltag einbaut und den Körper aktiv unterstützt, kann der Frühlings-

34

Galeriegeschoss Bahnhof Bern Offen an 365 Tagen im Jahr von 6.30 bis 22.00 Uhr


LEBENSART

| GESUNDHEIT KUNDENBEITRAG

Personalisierte Ernährung E C A L , B C M U N D G E N A N A LY S E

Ernährungsberatung beinhaltet heutzutage viel mehr als nur Tipps zur richtigen Ernährung. Deshalb setzt die Ernährungsberatung von Hirslanden Bern auf Messungen und Analysen, um Patientinnen und Patienten mittels ECAL, BCM und Genanalyse noch individueller beraten zu können. Unser Gewicht wird nicht nur durch die tägliche Kalorienzufuhr bestimmt, sondern durch viele Faktoren, beispielsweise die Körperzusammensetzung oder unsere Gene. Daneben spielen äussere Einflüsse oder Krankheiten eine Rolle. Body Composition Monitor, Energy-Testing-System-Messungen und Genanalysen können neben der klinischen Ernährungstherapie helfen, eine Ernährungsumstellung noch individueller zu gestalten.

– Muskelmasseverlust bei Gewichtsabnahme – Verhältnis von benötigtem Kraft- zu Ausdauersport Für diese Analyse reicht eine Speichelprobe, die mithilfe eines sterilen Wattestäbchens entnommen wird. Im Labor werden die Gene extrahiert und die gewünschten Genabschnitte untersucht.

Klinische Ernährungstherapie Bei medizinischen Ernährungsproblemen (beispielsweise nach Operationen im Magen-Darm-Trakt oder bei Dialysebehandlungen) wird die Ernährungssituation erfasst. Anschliessend vereinbaren die Patientinnen und Patienten gemeinsam mit der Ernährungsberatung eine bedarfsgerechte Ernährung, die mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt abgesprochen wird.

BCM (Body Composition Monitor) Bekanntlich ist das Gewicht bei einer gewünschten Gewichtsabnahme nicht immer aufschlussreich, gerade dann, wenn die Patienten/Klienten noch mit Muskeltraining begonnen haben. Mit der BCM-Messung zur Bestimmung von fettfreier Masse, Fettmasse und Körperflüssigkeit lässt sich sichtbar machen, wie sich die Körperzusammensetzung durch Umstellungen in der Ernährung und Bewegung verändert. Im Liegen werden je zwei Elektroden auf den Hand- und auf den Fussrücken auf derselben Körperseite angebracht. Mittels schwachen Wechselstroms wird der Wasseranteil in den beiden Geweben (Fett- und fettfreie Masse) ermittelt, was Aufschluss gibt über die Körperzusammensetzung.

ECAL (Energy-Testing-System – Metabolic Analyser) Das ECAL ist ein Gerät zur Messung des Energiebedarfs im Sitzen (Ruheenergieumsatz). Es kann als Grundlage für eine Umstellung der Ernährung und Bewegung dienen. Die Messung dauert 5 bis 8 Minuten und wird im Sitzen durchgeführt. Die Patientin oder der Patient erhält dazu eine Nasenklammer und ein persönliches Mundstück für die Ausatmung.

Genanalyse Die Genanalyse gibt keinen Aufschluss über das Vorhandensein oder Risiko einer Krankheit. Sie ermöglicht jedoch eine personalisierte Ernährungsumstellung zu folgenden Punkten: – Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel – Regulation des Sättigungs- und Hungergefühls

E R N Ä H R U N G S B E R AT U N G H I R S L A N D E N B E R N

Ein Team aus erfahrenen Ernährungsberaterinnen und -beratern bietet ein umfassendes Behandlungsspektrum an. Es ist insbesondere auf folgende Gebiete spezialisiert: Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen, Ernährung bei Diabetes, Ernährung nach übergewichtschirurgischen Eingriffen mit Schwerpunkt Magenbypass, Ernährung bei Erkrankungen des Verdauungstraktes, Ernährung bei Lebererkrankungen, Ernährung bei Nierenerkrankungen, Ernährung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtsreduktion sowie Fehl- und Mangelernährung. www.hirslanden.ch/ernaehrungsberatung-bern

35


C U L I N A R I U M | M U S S E I N B E R N E R R E S TA U R A N T S

Mit Musse geniessen «Essen ist ein Bedürfnis, geniessen eine Kunst» – zu den wirklich schönen Dingen des Lebens gehört es doch, sich in einem der wunderbaren Berner Restaurants in Musse verwöhnen zu lassen. Wir haben zwei Adressen herausgepickt, wo nicht nur das Ambiente stimmt – denn hier kann man sich auch auf echte kulinarische Highlights freuen.

NOUMI – World Food Im unkomplizierten und trendig gestylten NOUMI wird gegrillt, genossen und gechillt. Die Küche ist inspiriert von den Foodmarkets dieser Welt – ein Konzept für urbane Nomaden und weit gereiste Geniesser. Bei Lounge Music von DJs bietet die Bar Signature-Cocktails und macht NOUMI zum Lunch, zum Dinner und für After Work Drinks zur perfekten Location. www.noumi.ch

Casa Novo – das Bijou Ein echtes Restaurant-Bijou ist das Casa Novo, ein stilvoller, grosszügiger Familienbetrieb, direkt am Aareufer beim Läuferplatz gelegen. Es ist bekannt für seine saisonale, mediterrane Gourmetküche und die exzellente Weinkarte. Ob auf der schönsten Terrasse Berns, im geschmackvoll eingerichteten Restaurant oder in der wunderschönen Vinothek – ein Zuhause für alle, die sich gerne wie daheim verwöhnen lassen wollen. www.casa-novo.ch

Berner Gastroszene im BÄRN! Magazin Mini-Publireportagen im BÄRN! Magazin zu attraktiven Konditionen. Langlebig, viel beachtet, optimal platziert und verteilt Infos auf www.baernverlag.com

36


CULINARIUM | BÄRNER RUNDSCHOU

Bärner Rundschou Traumkombi: Bern und Bier Biergipfel mit Schuum im Restaurant Eiger: Bieraffine werden zum geselligen Abend geladen – in ausgelassen-unkomplizierter Atmosphäre sechs Gänge und sechs auserlesene Biere geniessen. Die passionierten (Klein-)Brauer von Schuum bringen unterhaltsame Geschichten und spannende Hintergrundinformationen mit. 21. März, www.eigerbern.ch Bierbrauseminar im Alten Tramdepot: Bierbrauen ist keine Hexerei. Alles, was Sie immer schon über Bier wissen wollten, erklären ihnen Braumeister Christian Stoiber und Matthias Koschahre, Brauer und Biersommelier, der Anlass wird abgerundet durch ein 3-Gang-Mittagessen. 21. März, www.altestramdepot.ch Bierbrauen im Museum: Beim Brau-Workshop im Museum für Kommunikation stellen die Teilnehmenden unter Anleitung von Profi Alex der Kultbrauerei BrauKunst ihr eigenes Bier her und lernen alles rund ums Brauen. Mehr Infos: Bern.com/brauen

Kürzlich neu eröffnet in Bern Seit Dezember 2019 hat das Fischerstübli unter der Leitung von Lea Steinmann und Sébastien Arnoux neu geöffnet. Die Spezialität ist Tatar, bis zu 15 Varianten stehen auf der Karte. www.fischerstuebli.ch

Das stylische Asino il Bar an der Hotelgasse bietet unter anderem Spezialdrinks aus der Laborküche. www.asinoilbar.be Am 4. Februar eröffneten Corinne Hulliger und Christoph Eggimann das Mühlirad in der Berner Matte neu. Im Mühlirad soll künftig einfach, schnörkellos und saisonal mit frischen Zutaten gekocht werden. www.muehlirad-bern.ch

In aller Munde: Momos in Bern In ihrer Heimat Tibet sind Momos ein Festtagsessen, was sie etwa von chinesischen Dim Sum unterscheidet. In der Schweiz entwickeln sich die Teigtaschen, die mit Fleisch oder Gemüse gefüllt sind, gerade zu Stars in Take-aways, kleinen Restaurants und Bars. Auch in Bern gibt es bereits Anbieter, die sich auf Momos spezialisiert haben: Tenz Momos haben im Februar im ehemaligen Kung-fu Burger an der Speichergasse ein Lokal eröffnet, seit Ende 2019 bietet Mama’s beim Loeb Lebensmittel die kleinen Köstlichkeiten zum Mitnehmen an. Heimlieferung gibt es bei Tibetan Snow Lion Momos (über eat.ch).

Ausserdem

Der Nudelmaster Wang Baosheng und seine Nichte Wen Qin eröffneten im ehemaligen La Nonna in der Berner Speichergasse das chinesisches Restaurant Qin. Die Spezialität: gezogene Nudeln, die klein geschnitten und angebraten werden. www.qin-restaurant.ch

«Liqueur de Lorraine» ist ein Hanfschnaps, der vielversprechende Zutaten enthält: Vodka von Hanz Vodka aus Bern, Hanf CBD von Herba di Berna, Apfelsaft von Bänz. Mehr Infos www.lorraine-edition.com Stets das Neuste aus der Gastroszene Bern: www.baernblog.com 37


Edle Schokolade – in der Altstadt Aus erlesenen Zutaten in traditioneller Handarbeit mit viel Leidenschaft hergestellt. Wie zum Beispiel die «Bärner Momente» mit Zutaten rund um Bern. Bärenstark und voller Finessen – so zeigen sich die Charaktere dieser einmaligen Pralinen. Cioccolateria Casa Nobile · Rathausgasse 45, Bern www.casa-nobile.ch

Us Bärn für Bärn BÄRN! Magazin Langlebig, mehrfach genutzt, optimal verteilt Infos: www.baernverlag.com

BÄRN! Blog Stets aktuelle Blog- und Infoseite www.baernblog.com

PORTRAITFOTOGRAFIE REMO EISNER

DIE DREI GESICHTER EINER FRAU Ob starkes Businessfoto- oder einfühlsame Portraits – ich rücke Sie ins richtige Licht. Ausserdem: Reportagen, Editorial, Aerials. Architektur, Geschäftsberichte.

38

remo eisner photographie Fotograf SBF Stauffacherstrasse 17a | 3014 Bern Telefon 078 635 22 99 www.remo-eisner.ch remos@gmx.net


CULINARIUM | KUNDENBEITRAG CASINO

Hasta pronto im Crazy Daisy Ey, soy Margarita Martínez, man nennt mich auch Daisy. Du willst wissen, wie Nachtleben geht? Dann komm in meine Crazy Daisy Kitchen Bar im Grand Casino Bern. Hier gibts coole Drinks, bestes Essen und Sounds bis in die Nacht.

Kuba, Gangster Lady, Cosa Nostra, Chicago, illegale Kneipen, Knast – über meine Vergangenheit gibt es viele Gerüchte. Die Leute reden gern! Aber die Zeiten sind vorbei, ich bin ja keine 20 mehr. Mit dem Mob und den hässlichen Mafiosi will ich nichts mehr zu tun haben. Mein Geld habe ich ehrlich verdient und fast komplett in meinen neuen Nachtclub investiert. Eröffnet habe ich die Crazy Daisy Kitchen Bar letztes Jahr im Sommer. Por Dios, wie schön sie geworden ist. Fast so schön wie ich! Nimm Platz auf einem der bequemen Sofas oder direkt an der Bar, und entspann dich. Wir haben Fingerfood, Burgers, ganze Menüs und bebidas fantásticas. Am besten buchst du entweder «Daisy’s Dinner» oder «The Chicago Outfit Dinner» mit Eintritt ins Grand Casino Bern und Welcome Drink, dann gebe ich dir noch ein Spielguthaben mit. Dank guten Kontakten präsentiere ich dir jeden Freitagabend «Swing on» mit dem Sound angesagter DJs. Bleib bis in die Nacht, wenn du willst, denn unsere Öffnungszeiten sind die des Grand Casinos Bern. Halte dich bitte an die Hausregeln. Die wichtigste: Ich bin die Chefin, ¿claro? Auf den Tischen wird nicht geschlafen, keine Raufereien und Gambling ist ausdrücklich erlaubt. Ach ja, und shhht ... nicht zu laut sprechen. Den Rest erfährst du bei mir an der Bar. ¡Nos vemos!

The Packages DAISY’S DINNER Salat Miramar Yacht Club, The Famous Chicago Daisy Beef Burger Jailbreaker-Dessert Für nur CHF 59.– statt 77.– inkl. Spielguthaben im Wert von CHF 20.–, Eintritt, Welcome Drink und Garderobe THE CHICAGO OUTFIT DINNER Salat Little Italy, Capone’s Black Angus Entrecôte, Cosa-Nostra-Dessert Für nur CHF 79.– statt 100.50 inkl. Spielguthaben im Wert von CHF 30.–, Eintritt, Welcome Drink und Garderobe Reservation: 031 339 55 55 www.crazy-daisy.ch

39


Nachts im Museum MUSEUMSNACHT BERN, 20. MÄRZ 2020

In der Bundeshauptstadt wird der Frühling traditionell von der alljährlich stattfindenden Museumsnacht eingeläutet. 40 Museen, kulturelle Institutionen und Behörden bieten den Besucherinnen und Besuchern spannende Unterhaltung bis spät in die Nacht.

Munteres Treiben zwischen den spektakulär beleuchteten, altehrwürdigen Gebäuden der Stadt, Menschenmassen vor den Museen und Dutzende Oldtimer, die vor dem Bundeshaus zirkulieren und vor dem Bellevue Palace auf Fahrgäste warten: Das ist die Museumsnacht in Bern. Verteilt über die ganze Stadt, haben in dieser magischen Nacht über 40 Museen, kulturelle Institutionen und das Bundeshaus bis spät in die Nacht für alle Nachtschwärmer geöffnet.

Das Zentrum Eigentliches Zentrum dieses Anlasses bildet der Bundesplatz. Umringt von Nationalbank, Bundeshaus und anderen typisch bernischen Sandsteingebäuden, taucht man hier ein in ein Meer der Lichter, Düfte und Erlebnisse. So schweben hier scheinbar schwerelose Lichtgestalten über den Platz, verlockende Düfte kulinarischer Leckerbissen liegen in der Luft, und heisse Rhyth-

40

Text Lorenz Feller, Fotos zvg Museumsnacht

men hallen durch die Gassen. Inmitten dieses offensichtlich verzauberten Bundesplatzes findet sich ein imposantes Zelt, durch dessen transparente Wände immer wieder Blitze von atemberaubenden Lichtshows aufleuchten. Im Innern bietet sich den Besucherinnen und Besuchern eine Erlebnisoase mit erfrischenden Drinks, einer gemütlichen Lounge und mitreissender Livemusik. Ermöglicht wird diese Inszenierung bereits seit vielen Jahren vom Shopping- und Erlebniscenter Westside in Bern-Brünnen, einem der Hauptpartner der Museumsnacht Bern. Auf dem Bundesplatz werden während dieser Nacht der Museen aber auch alle hungrigen Nachtschwärmer fündig, es gibt hier schliesslich ein köstliches Angebot von Delikatessen aller Art. Ob exotische Gerichte aus Fernost, saftiges Fleisch aus der Schweiz oder gesunde Snacks aus Lateinamerika: Hungrig muss nach der Museumsnacht ganz bestimmt niemand nach Hause gehen. Die Verpflegungsstände befinden sich direkt neben dem Westside-Erlebniszelt.

Luminéoles Ein weiteres Highlight auf dem Bundesplatz bietet sich mit den sogenannten Luminéoles. Riesige, scheinbar der Schwerkraft trotzende Lichtgestalten, die hoch über der staunenden Menschenmenge langsam ihre Runden ziehen. Dank der komplett durchsichtigen Dachkonstruktion können die Luminéoles auch vom Westside-Erlebniszelt aus bestaunt werden.


K U LT U R & E V E N T S | M U S E U M S N A C H T

Interview mit Silvia Müller, Projektleiterin Museumsnacht Frau Müller, Sie sind Initiantin und seit je Organisatorin der alljährlich stattfindenden Museumsnacht in Bern mit über 40 teilnehmenden Institutionen. Wie ist die Idee für diesen Anlass eigentlich entstanden? Die Idee entstand vor über 20 Jahren in Berlin, seit 20 Jahren gibt es die Museumsnacht in Basel und seit nun 18 Jahren in Bern. Es geht darum, Schwellenängste abzubauen und zu zeigen, was ein Museum alles bieten kann. Welches waren bzw. sind die grössten Herausforderungen bei der Durchführung eines Anlasses wie der Museumsnacht – und haben sich diese Herausforderungen seit den Anfangszeiten verändert? Die 40 Institutionen organisieren ihre Inhalte selbst, es gilt, die verschiedensten Angebote zu koordinieren, den Gesamtanlass zu bewerben, Ticketing, Transport und Sponsorenbetreuung und -suche und zu organisieren. Die Sicherheit ist zu einer grossen Herausforderung geworden. Ebenfalls überdenken und optimieren wir Abläufe im Hinblick auf die Nachhaltigkeit. In diesem Jahr haben wir zum Beispiel ein Ticketbändel aus PET-Recycling. Diesbezüglich ist bei Grossanlässen sicherlich noch einiges möglich. Welche kulturelle und ökonomische Bedeutung hat die Museumsnacht Ihrer Meinung nach für die Stadt Bern? Prinzipiell handelt es sich bei der Museumsnacht um einen nicht kommerziellen Anlass, d.h., wir vermeiden es, dass die Besucher zum Konsum angehalten werden (ausgenommen ist hier das Essensangebot). Gleichzeitig ist dieser Anlass ohne Sponsoren nicht durchführbar, und diese bekommen eine Plattform, um sich im Rahmen der Bestimmungen dem Publikum zu öffnen. Die Museumsnacht ist daher eine interessante Plattform, da der Anlass sympathisch, divers, niederschwellig und etabliert ist. Ausserdem stösst der Anlass auf eine sehr grosse Akzeptanz. Er ist ein Publikumsmagnet und belebt die ganze Stadt, davon profitieren viele. Es gibt inzwischen auch einen «Museumsnacht-Tourismus». Obwohl die Museumsnacht Jahr für Jahr über 30 000 Besucherinnen und Besucher zählt, sind Sie auf Geldgeber in Form von Sponsoren und Partnern angewiesen. Welche Bedeutung haben diese unterstützenden Stellen für die Durchführung des Anlasses? Ohne Sponsoring wäre die Museumsnacht nicht, was sie heute ist. Die Museen leisten den grössten Beitrag, denn sie finanzieren ihre Inhalte selbst. Durch das Sponsoring ist es aber erst möglich, den Ticketpreis, der ja beispielsweise auch den öV beinhaltet, tief zu halten und die Gesamtorganisation, die Beleuchtung, die Sicherheit usw. zu finanzieren. Der Bundesplatz dient während der Museumsnacht als eigentlicher Dreh- und Angelpunkt inmitten der Stadt. Welches ist Ihr persönliches Highlight auf dem Bundesplatz – und wieso? Der Bundesplatz ist an der Museumsnacht der Ausgangspunkt vieler Nachtschwärmer. Dank unserem Partner Westside und dem transparenten Zelt ist es ein attraktives Zentrum für Museumsnachtbesucher, man kann sein Ticket kaufen, sich dort treffen und findet ein attraktives Angebot. Ausserdem ist die Stimmung hier super, man hat die wunderschön beleuchtete Fassade des Bundeshauses, und die Luminéoles schweben über den Köpfen der Menschen und inspirieren zu einer langen Kulturnacht.

MUSEUMSNACHT BERN 20. März 2020 Geöffnet hat die von Hauptpartner Westside präsentierte Erlebniszone auf dem Bundesplatz, analog allen teilnehmenden Institutionen der Museumsnacht, von 18 bis 2 Uhr. www.westside.ch/museumsnacht Das Ticket für die Museumsnacht 2020 ist ab sofort erhältlich. Für Erwachsene kostet das Ticket Fr. 25.– und beinhaltet Eintritte in alle beteiligten Institutionen und die Benutzung von ShuttleLinien und den öV in den Zonen 100/101 (ab 17 Uhr bis Betriebsschluss). Für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahre gibt es das Mini-Ticket gratis. Diverse Vorverkaufsstellen, u. A. auch im Westside. www.museumsnacht-bern.ch 41


­

­ ­ ­


K U LT U R & E V E N T S | U S E P I C K T

Usepickt Museumsnacht An der Museumsnacht wird den Besucherinnen und Besuchern eine schier unüberblickbare Fülle an Attraktionen geboten. Wir haben daraus vier besondere ausgewählt. Die Heitere Fahne im Zentrum Paul Klee Futura Fantastica

2. Reisekrank – Texte und Tüten zum Reisen Spucktüten, Kotztüten, Brechtüten sind als Gebrauchsgegenstände faszinierende Objekte. Seit 50 Jahren lassen internationale Fluggesellschaften in der Schweiz ihre ganz speziellen Tüten herstellen und bedrucken. Eliane Häfliger und Sara Aurelia Eggel haben aus den Bildern dieser Tüten ein Kopfkino für Reisende gestaltet.

Bereits zum zweiten Mal zelebriert die Heitere Fahne, das inklusive Kulturhaus, die Futura Fantastica – mit Performance, Hemmigs Metzgete, Speis und Trank. Hemmungen – sie sind der Graus eines jeden Abenteuers und der Zukunfts- und Utopiekiller schlechthin. Doch wer hat sie nicht? Und welche sind deine? Die Heitere Fahne lädt ein zum Erkunden deiner Hemmungen im goldenen Wohnwagen! Lass dich ein auf ein bizarres Abenteuer – für Jung und Alt von Gaga bis Erotik. Gemeinsam metzgen wir die Hemmungen und machen uns auf in eine hemmungslose Zukunft und somit in die Futura Fantastica! Denn ein Hauch Zukunft verzaubert die Gegenwart.

Botanischer Garten Bern Frühlingsgefühle

Universitätsbibliothek Bern 1. Wünschen Sie sich einen Text Julia Haenni hat in der vergangenen Saison als Hausautorin von Konzert Theater Bern mit ihrem Stück «Frau verschwindet (Versionen)» einen grossen Erfolg gefeiert. Sie steht auch selbst solo als Performerin auf der Bühne. Julia Haenni schreibt aber auch kurze Texte zu Themen, die sich das Publikum frei wünschen kann. In 20 Minuten ist der Text fertig. Eine Auswahl der Texte, die sie an der Museumsnacht schreiben wird, erscheint diesen Herbst als Buch im Verlag edition taberna kritika.

Im Botanischen Garten dreht sich dieses Jahr alles um das Thema «Frühlingsgefühle». Neben botanischen Führungen, kulturellen Darbietungen und kulinarischen Erlebnissen bietet der Botanische Garten eine Bastelwerkstatt zu vorwitzigen Frühblühern und umwerfenden Düften an. Überall im Garten beginnen jetzt die ersten Frühlingspflanzen zu spriessen und ihre farbigen Blütenköpfe hervorzustrecken. Gross und Klein ist deshalb eingeladen, einen kleinen Blumentopf zu verzieren und mit einer Pflanzenzwiebel zu bestücken, die einen garantiert umwerfenden Duft verströmt. Welche Pflanze daraus wächst, wird sich in den darauffolgenden Wochen zu Hause zeigen. Bärenstarke Nasen sind an der Duftbar gefragt, wo sich bekannte und unbekannte Gerüche erschnuppern lassen. Wer findet heraus, um welche Düfte es sich handelt? Wer jetzt Durst bekommen hat, stellt sich zum Schluss an der Teebar eine eigene Mischung aus erlesenen Kräutern zusammen und geniesst ihn inmitten von Frühlingspflanzen und Kerzenlicht.

www.museumsnacht-bern.ch 43


K U LT U R & E V E N T S | A K T I O N S W O C H E G E G E N

RASSISMUS

Bern, Hauptstadt gegen Rassismus 10-JAHR-JUBILÄUM DER AKTIONSWOCHE Kann eine Stadt sich gegen Rassismus einsetzen? Ja. Es braucht eine langfristige Arbeit sowie das Engagement vieler Menschen. Es braucht Mut und die Bereitschaft, über die eigenen Privilegien zu reflektieren. Seit zehn Jahren organisiert Bern die Aktionswoche gegen Rassismus. Vom 21. bis 27. März kann man an einer der 50 Aktionen in Bern, Köniz und Ittigen teilnehmen und das Jubiläum feiern.

nierung zu handeln, sind auch ein wichtiger Teil des Programms. Seit drei Jahren ist die Aktionswoche über die Stadtgrenzen hinausgewachsen. Zurzeit unterstützen die Gemeinden Köniz, Muri, Ittigen und Ostermundigen sie mit. Ausserdem haben viele Aktivistinnen und Aktivisten, die regelmässig an der Aktionswoche teilnehmen, bei Themen wie Racial Profiling oder Spuren der kolonialen Vergangenheit in der Schweiz eine Vorreiterrolle eingenommen. Eine Woche, die Aktionswoche, die Kraft und Inspiration für die weiteren 358 Tage des Jahres gebracht hat und weiter bringen wird. Die Aktionswoche 2020

2009 ist die Stadt Bern der europäischen Städtekoalition gegen Rassismus beigetreten. Ein Jahr später wurde der erste Aktionstag gegen Rassismus am 21. März organisiert. Das Ziel war, «den internationalen Tag gegen Rassismus als wichtigen Termin im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung zu etablieren». 2011 wurde der Aktionstag in eine ganze Woche mit einem Programm von 19 Veranstaltungen umgewandelt.

Das X gegen Rassismus ist seit Freitag, 21. Februar, in den Strassen von Bern, Köniz, Muri, Ittigen und Ostermundigen wieder zurück. Das Symbol mit dem Slogan «Jetzt gegen Rassismus» ist sichtbarer denn je: An den Fassaden des Beerhauses in Bethlehem, des Hauses der Religionen am Europaplatz und des Kornhausforums im Zentrum hängen grosse Transparente mit dem Logo der 10. Aktionswoche gegen Rassismus.

10 Jahre und mehr als 325 Aktionen später wurden die vielen Gesichter des Problems mit alltäglichen Beispielen dargestellt: die Hürden für Jugendliche mit Migrationshintergrund, eine Lehrstelle zu finden, die schlechten Erfahrungen im öffentlichen Raum oder die repetitive Bezeichnung als fremd, auch für Personen, die hier geboren und aufgewachsen sind. Die Möglichkeiten und Strategien, um gegen Rassismus und die Diskrimi-

Für das Jubiläum möchte die Stadt Bern die langfristige Arbeit sowie die Fortschritte im Kampf gegen Rassismus anerkennen. «Unsere Botschaft ist klar: Die Aktionswoche ist nicht bloss ein fixer Termin im Jahreskalender, sondern auch Teil der städtischen Identität geworden», sagt Itziar Marañón, Projektleiterin beim Kompetenzzentrum Integration der Stadt Bern und verantwortlich für die Aktionswoche gegen Rassismus. «Trotzdem gibt

Fotos zvg

44


K U LT U R & E V E N T S | A K T I O N S W O C H E G E G E N

RASSISMUS

«Viele Menschen machen täglich diskriminierende Erfahrungen – auch in Bern.»

es in unserer Gesellschaft viele Personen, die täglich diskriminierende und/oder rassistische Erfahrungen machen.» Das Thema bleibt komplex. Rassismus tritt auf struktureller und auf individueller Ebene auf. Die Berner Bevölkerung kann selbst ein Zeichen setzen: Die Stadt Bern verteilt kostenlos Fahnen mit dem Symbol und dem Slogan der Aktionswoche. Diese können auf Balkonen, in Schaufenstern oder an Türen angebracht werden. Ausserdem kann man dem Kompetenzzentrum Integration der Stadt Bern (integration@bern.ch) ein Statement gegen Rassismus schicken. Diese Botschaften werden auf der Website www.berngegenrassismus.ch veröffentlicht. Veranstaltungen: für jeden etwas dabei Zum Auftakt des Jubiläums lädt das Team des Kompetenzzentrums Integration der Stadt Bern die Bernerinnen und Berner um 11 Uhr ein, auf dem Bahnhofplatz die Aktionswoche einzuläuten. Dort wird eine Ausstellung mit den Plakaten der bisherigen Aktionswochen stehen, und jede und jeder hat die Möglichkeit, auf verschiedenen Wegen ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen: Man kann ein Foto mit dem Plakat der Aktionswoche als Kulisse machen, ein Statement gegen Rassismus schreiben oder sogar einen kleinen Input bei Radio Rabe halten. Danach finden alleine an diesem Tag sieben weitere Veranstaltungen statt. Zum Beispiel werden die Vorschläge für die Aufarbeitung des kolonialen Wandalphabets in der Schule Wylergut

um 13 Uhr in der Turnhalle präsentiert; und ab 19 Uhr muss man sich für eine dieser Veranstaltungen entscheiden: die Ausstellung «Siehst du mich jetzt?» im Café Kairo; das «Guerilla Wellness: eine Oase für den antirassistischen Geist» in der Outside Shisha Lounge oder die Liveshow «Stand up gegen Rassismus» in der Turnhalle. Bis zum Freitag, 27. März, bieten mehr als 50 Aktionen verschiedene Ansätze und Inhalte in Bern, Köniz und Ittigen: rassistische Erfahrungen werden ernsthaft, aber auch mit Ironie und Humor erzählt. Man kann lernen, wie man als Zeuge/Zeugin auf eine diskriminierende Situation reagieren kann. Es gibt Lesungen, Theater, Kunstinstallationen sowie Gespräche mit einem YB-Spieler, mit Jugendlichen und weiteren von Rassismus betroffenen Personen. «Ich denke, dass Bern sehr stolz auf sein Engagement gegen Rassismus sein kann», endet Frau Marañón, «auch wenn es immer noch viel zu erreichen gibt. Wir haben rückblickend eine sehr gute Basis dafür geschaffen.»

AKTIONSWOCHE GEGEN RASSISMUS Alle Informationen zur Aktionswoche, das Programm: www.berngegenrassismus.ch

Muri Bern

45


K U LT U R & E V E N T S | F R Ü H L I N G S M I X

Frühlingsmix

K U LT U R

|

EVENTS | TIPPS

MAHOGANY HALL | MUNDHARP Der Berner Bluesharper, Mundartsänger und Multi-Instrumentalist Harper Seven und die Thuner Sängerin Flurina Brunner zelebrieren als glänzend eingespieltes Duo ihre schrägen und doch eingängigen Mundartlieder. Das kongeniale Duo Mundharp präsentiert seither regelmässig Pop-Ohrwürmer, heldenhafte Balladen, Blues aus dem Alltagsleben, Reggae-Herzschmerz, Hip-Hop und Swing zum Mitsingen. 19. März 2020, www.mahogany.ch Foto Sarah Rohrer

F E S T I VA L D E R K U LT U R E N Mit dem Festival der Kulturen soll am internationalen Tag gegen Rassismus ein Zeichen gegen Diskriminierung gesetzt werden. Künstler/ innen mit ganz verschiedenem Hintergrund und aus unterschiedlichen kulturellen Sparten zeigen ihr Können und setzen sich ein für eine offene und tolerante Gesellschaft. In einem Wettbewerb mit Augenzwinkern messen sich Profis und Amateure. Jury sind das Publikum und Persönlichkeiten aus den vier Kategorien Tanz, Musik, Mode und «visual arts». 21. März 2020, 14–23 Uhr, www.offene-kirche.ch

ST I L L E R H AS | P L ATT E N TAU F E Bittersüss sind die Mundartverse, in denen Endo Anaconda der Gesellschaft ganz in der Tradition der Brüder Grimm seinen Zerrspiegel vorhält. Sie erzählen mit düsterer Wucht vom Leben, das er samt seinen Schattenseiten nicht nur aus Büchern kennt. Die Tour 2020 mit veränderter Besetzung, unter anderen mit dem Berner Bruno Dietrich. Plattentaufe Bierhübeli Bern, 4. April 2020, www.bierhuebeli.ch

C O C K TA I L F Ü R D I E M U S E N # 3 Violinistin Gwendolyn Masin mixt einen Cocktail, der der Musen würdig ist. Gemischt wird klassische Musik mit jeweils einem ausgesuchten Künstler oder einer ausgesuchten Künstlerin eines anderen Genres. Musikgeschichte wird erlebbar, Grenzen werden spielerisch überschritten, Brücken gebaut, und natürlich wird prickelnd musiziert. Der dritte Gast ist Jazz-Organistin Barbara Dennerlein. 28. März 2020, www.casinobern.ch Foto Balazs Borocz

Foto Anouck van Oordt

VO R S C H A U

26. bis 29. März | ZUHAUSE, Eigenheim Bern, BERNEXPO 22. April | Berner Wildpflanzenmärit, Bundesplatz 23. April | Berner Graniummärit, Bundesplatz 24. April bis 3. Mai | BEA Bern, BERNEXPO 46


K U LT U R & E V E N T S | F R Ü H L I N G S M I X

L U D W I G VA N B E E T H O V E N Zum 250. Geburtstag des Komponisten Ludwig van Beethoven begeht Konzert Theater Bern unter dem Titel «Beethoven@Bern» das Beethovenjahr 2020 mit einer Reihe von Veranstaltungen, die im Juni in einem dreitägigen Konzertreigen seiner bekanntesten Symphonien gipfeln. Alle Konzerte Beethoven@Bern unter www.baernbox.com, Symphoniekonzerte des Berner Symphonieorchester von Konzert Theater Bern im Juni: www.konzerttheaterbern.ch

Hank Shizzoe, Foto Reto Camenisch

T H E AT E R M AT T E | K R I M I N A L G S C H I C H T Auch in dieser Saison freuen sich Hank Shizzoe, Markus Maria Enggist, Christine Lauterburg und Michel Poffet auf das gemeinsame Betreten des Tatorts. «Kriminalgschicht» ist ein Gemeinschaftswerk der Berner Troubadours, das seit 2011 exklusiv im Theater Matte gezeigt wird. Bis April 2020, www.theatermatte.ch

HUMOR

Stets aktuelle Kultur- und Eventtipps finden Sie auf www.baernblog.com.

L A CA PPEL L A | JA Ë L Remo Rickenbacher, Slampoet am Olympia Slam

Beim OLYMPIA-Slam messen sich vier Slampoetinnen und Slampoeten in vier Disziplinen und kämpfen um Siegeskranz und um die Gunst des Publikums. 9. März 2020, www.la-cappella.ch

Im Frühling 2020 präsentiert die ehemalige Lunik-Sängerin und Songwriterin Jaël in der Cappella Songs aus ihrem aktuellen Album «Nothing to Hide», akustisch und im Trio. Mit Cédric Monnier an den Tasten und Domi Schreiber an der Gitarre inszeniert sie diese auf intimere Art und Weise und beweist mit den akustischen Arrangements, welche Qualität in ihrem Songmaterial steckt. 3. April 2020, www.la-cappella.ch Foto Simon Iannelli

An den 5. Berner Humortagen von Radio Rabe stehen Hochkaräter der Comedy auf der Bühne: Unter anderen das Berner Capital Slam-Team, der Absurditätenkönig Till Reiners, Moritz Neumeier sowie Eddie Ramirez und Sven Ivani. 25. bis 28. März 2020, Tojo Theater, www.rabe.ch Fröhliches Frühlingserwachen – Comedy-Festival Im Kunst- und Kulturhaus Visavis treten an drei Tagen fast zehnmal so viele Comedians auf. Auf dass kein Auge trocken bleibe und kein Schenkel ungeklopft. Auch das zweite Comedy-Festival von «Stand-up Bern» wird garantiert abgedreht. Drei Abende Shows mit Comedians aus drei Jahren Stand-up Bern im Visavis, aber auch neue Gäste und Newcomer versammeln sich im gemütlichen Kulturkeller. 26.–28. März 2020, Visavis, www.kultur-visavis.ch Satirefraktion – ein Gipfeltreffen der Politsatire. Mit Gastgeberin Lisa Catena, mit Matto Kämpf, Rebekka Lindauer und Gästen. 19. März 2020, Casino Bern, www.casinobern.ch

47


K U LT U R & E V E N T S | 1 2 5 J A H R E M AT T E L I F T

125 Jahre Mattelift Die erste Planungssitzung für den Lift fand 1895 statt. Das Unikum der Schweizer Transportgeschichte befördert täglich über 770 Fahrgäste. Als einziger Lift der Schweiz wird er von Kondukteuren bedient, den «Liftboys». In diesem Jahr wird der Geburtstag des Senkeltrams am 22. April 2020 mit einem Jubiläumsanlass gefeiert. An diesem Tag fahren Gäste zum Preis von damals, eine Fahrt kostete bei der Eröffnung zehn Rappen. Erbaut wurde der Mattelift im Jahr 1896. Davor gab es jedoch jahrelange Diskussionen. Zwar war die Finanzierung schnell geregelt, aber es gab erheblichen Widerstand aus der Bevölkerung der Altstadt. Das Mattequartier hatte zu dieser Zeit einen schlechten Ruf, da es vor allem von ärmeren Arbeitern und Handwerkern bewohnt war. Das Quartier war auch für seine Badehäuser bekannt, in denen teilweise Bordelle betrieben wurden. Für die Berner Oberschicht war der Bau einer direkten Verbindung zwischen ihnen und den «Mättelern» undenkbar. Sie wehrten sich heftig dagegen, ausserdem wurde der Bau als Verschandelung der Wand unterhalb der Münsterplattform bezeichnet. Sämtlichem Widerstand zum Trotz wurde der Lift eröffnet und bot fortan den Bewohnerinnen und Bewohnern des Mattequartiers einen komfortableren Weg auf die Münsterplattform und in die Altstadt. Dass es gerade ein Lift wurde, war eine praktische Entscheidung. Eine Drahtseilbahn war zu teuer, und es hätte auch der nötige Platz dafür gefehlt. Die genietete Stahlkonstruktion des Mattelifts sei ein wunderbarer Zeitzeuge der Epoche, sagt Betriebsleiter Thomas

48

Text Regula Baumgartner, Fotos Daniel Kneubühl

Zimmermann: «Stahl war damals absolut modern und trendig, so konnten viele Bauten umgesetzt werden, die vorher nicht möglich gewesen waren.» In acht bis zehn Jahren steht dem Lift eine grössere Sanierung bevor, erklärt Jürg Hagmann: «Unser Lift erhält eine Verjüngungskur. Der Stahl muss rund alle 25 Jahre sandgestrahlt werden, ansonsten setzt er Rost an. Zudem wird jede einzelne eingebaute Niete sorgfältig überprüft und notfalls ersetzt. Damit garantieren wir auch weiterhin einen sicheren Betrieb des Mattelifts.» Um die Sanierung sicherzustellen, werden bereits jetzt Rückstellungen gemacht. Zudem erhält der Mattelift im Jubiläumsjahr einen frischen Auftritt und ein neues Logo, das am Jubiläumsevent feierlich enthüllt wird. Am 22. April 2020 feiert der Mattelift sein 125-jähriges Bestehen. Auf der Münsterplattform findet ein Jubiläumsevent für geladene Gäste statt. Die Mattequartier-Bewohnerinnen und -Bewohner werden ab 6 bis 9 Uhr zu Kaffee und Gipfeli auf der Münsterplattform eingeladen. Bernerinnen und Berner fahren an diesem Tag zum Preis von damals, wie Jürg Hagmann erklärt: «Vor 125 Jahren kostete eine Fahrt zehn Rappen, heute wie damals wird der Fahrpreis direkt im Lift von den Liftboys eingezogen, so bleibt auch noch Zeit für einen Schwatz.»

1 2 5 JA H R E M AT T E L I F T

22. April 2020 www.mattelift.ch


FÜR DI CHURZE | KOPERNIKUS

Pfuuse u suuse Gschicht Lorenz Pauli, Zeichnig Daniel Müller

Öppis weiss ig ganz genau: Me cha nid immer so u me cha nid immer angers. Auso: Me cha nid immer pfuuse. U me cha nid immer suuse. Beides het sy Zyt. U alles het syni Gränze. O bi me ne Kater, wie mir. Im Pfuuse bini super. Das chani extrem guet. Aber itz isch grad Suusi-Zyt gsi: I bi dür d Wohnig grennt, bis d Frou Bill het usgrüeft: «Spinnsch, Kater Kopernikus?» I ha so ta, wie wenn i nüt ghört hätti, bi wyter gsuuset, ha nümme chönne brämse u bi halb under ds Sofa grütscht. Mischt. I bi blybe stecke. D Frou Bill het glachet: «Haha! Wie ne Zapfe i der Fläsche stecksch fescht!» U de het si mi wider füre zoge. I ha se vorwurfsvoll aagluegt. De bini zum Chatzetüürli uus u d Stäge ab gsuuset. Suuse fägt u laht eim la vergässe, dass me vori so piinlech ungerem Sofa iiquetscht isch gsi. Das Sofa hanget gloub chli düre: Dä Spalt chunnt mir emel geng änger vor. Nachem Abesuuse chunnt ds Ufesuuse. Ganz obe im Huus isch d Türe zum Estrich offe gsi. I bi ufe Estrich. Fiischter. Stoubig. Komischi Luft. Aber halt o spannend. Es het alti Möbel dert. U Ski. U irgend öppis Elektrisches, vilech für Musig. U de, ganz hinde, dert wo me fasch nid härechunnt, het sech im Fiischtere plötzlech öppis bewegt. Öppis Chlyses. I ha nid genau gseh, was. Aber i ha ne grosse Ggump gno u ha das Ding mit de Vorderpfoote packt. Es isch e Muus gsi. Aber e komischi. Mit spitzige Ohre u unmüglecher Nase. Egal. «Die ghöört itz mir», hani ddänkt. Aber de hani gstuunet. I de Muuse-Ouge hani ke Angscht gse. D Muus het nume klar u dütlech gseit: «Lah mi i Rue.» I ha gnickt. Si isch unger myne Pfoote füre gchräsmet. U de isches no vil verrückter worde. D Muus het sech gschüttlet u plötzlech het si usgseh, wie ne Rägeschirm, wo ufgeit: Die het Flügu gha! I ha ddänkt: «I wett o…» u d Muus het ruhig gseit: «Gäu, wettsch o so Flügu.» I gloube, die het chönne Gedanke läse. I ha gnickt. D Muus isch düre Estrich gfloge. I ha ja gueti Ouge, aber die isch so schnäll dür ds Fyschtere gflatteret u isch glych niene iiputscht. Ungloublech! Amene Balke über mir isch si glandet. Chopf gäge abe. Mit de schwarze, chlyne Ouge het si mi aagluegt u het verzellt: «Weisch: I bi früecher e normali Muus gsi. Aber mir alli chöi alles erreiche, we mir üs nume gnue aastränge u immer dranne

blybe u fescht dra gloube. I ha wölle lehre flüge. U du gsehsch ja: Itz chani flüge. Wosch wüsse, wie o du ads Ziel chunnsch?» I ha gnickt. D Muus het mir erchläärt, wie dass i mues härehocke (unbequem!), wie dass i mues schnuufe (nid ii und uus, sondern uus und ii) u wo myni Gedanke häre müesse ga (öppis vo häll u liecht u innere Fride). U am Schluss het si gseit: «U itz gang. U chumm ersch wider zrügg, we du chasch flüge.» I ha gnickt. Itz hani gwüsst: Me cha nid nume suuse u pfuuse. Es geit nid nume um ds Renne u Penne. Es geit drum, Nöis lehre z kenne. A däm Aabe, wo d Frou Bill isch heicho, bini ir Mitti vom Zimmer ghocket. Genau so, wie mirs my Lehrerin, die flügendi Muus, gseit het gha. D Frou Bill isch erchlüpft: «Kater! Hesch en Unfall gha? Du gsesch so verchnorzet u verboge uus u du schnuufisch so komisch!» I ha der Chopf nume chli träit u uf my Rügge gschilet. Bis itz hets no nid klappet. Keni Flügel. Nid emal ganz chlyni. I ha äuä no zweni dranne gschaffet, vielch hani no nid gnue dra gloubt. Aber i gibe nid uuf. My Lehrerin het mir bibbracht: Es git keni Gränze. Mir alli chöi alles erreiche. Morn üebeni wyter.

Dr Lorenz Pauli isch Chindergärtner, Chinderbuechoutor, Verleger und Verzeuer. www.mupf.ch Dr Daniel Müller zeichnet regumässig für verschideni Zytschrifte und Buechverläg wie z.B. d Globibüecher. www.illumueller.ch

49


B Ä R N ! I NT E R N | V E R LO S U N G E N

Verlosungen B Ä R N ! 1 / 2 0 Teilnahme unter www.baernblog.com

I T- S N E A K E R V O N C I O L I N A 1 Herren- oder Damensneaker Philippe Model Sneaker zeichnen sich durch Liebe zum Detail aus. Gewaschene Leder im Usedlook, kräftige oder dezente Farben kombiniert, beste Verarbeitung und ein ausgezeichnetes Finish ergeben Schuhe mit Charakter und Stil. Ciolina Bern offeriert ein Paar, Herren oder Damen.

BÄRN!VERLAG BÄRN!MAGAZIN Erscheint 4× jährlich im «BÄRN! Verlag». Der Verlag steht in Kooperation mit der Stadt Bern, mit Bern Tourismus, BERNcity, Idée BERN, sowie dem Tier- und Bärenpark, der EWB und anderen Berner Institutionen. Die nächste Ausgabe erscheint Anfang Juni 2020. Infos für Werbepartner unter www.baernverlag.com Abonnement

Das BÄRN! Magazin 4× jährlich in einem Couvert persönlich adressiert in Ihrem Briefkasten? 30 Franken und Ihre Adresse in einem Couvert an den Verlag schicken oder per E-Banking mit entsprechendem Vermerk. Bankdaten unter www.baernverlag.com

TICKETS MUSEUMSNACHT

BÄRN!BLOG

3× 2 Tickets gewinnen

Vo Bärn für Bärn: www.baernblog.com

Am 20. März findet wieder die Nacht der Nächte statt, die Museumsnacht. Wie immer mit einem reichhaltigen, spannenden Programm für Gross und Klein. Wir laden Sie dazu ein und verlosen 3× 2 Tikets.

SOZIALE NETZWERKE BÄRN! Forum – die aktuelle Facebook-Seite für alle Bernerinnen und Berner Facebook-Seite Verlag BÄRN! Magazin Instagram BÄRN! Magazin & baernblog Twitter BÄRN! Magazin

B AY, M O D E R N B R A S S E R I E

1 Diner für 2 mit Weinbegleitung Die moderne Brasserie mit historischer Eventlocation steht für unaufgeregt anspruchsvolle, echte, lebendige Gastronomie und für Essen und Trinken, das glücklich macht. Das Bay offeriert ein Abendessen mit drei Gängen und Weinbegleitung für zwei Personen.

IMPRESSUM AUSGABE 1/20 BÄRN! Verlag Bellevuestrasse 133 · 3095 Spiegel bei Bern Telefon 031 972 07 07 mail@baernbox.ch · www.baernverlag.com Leitung Verlag/Redaktion

D E L I N AT W E I N M A L E I N S 4× 2 Wein-Crashkurse Der beliebte Delinat-Crashkurs verspricht einmal im Monat auf spielerische und unterhaltsame Weise wundersamen Zugang zum Wein – in weniger als einer Stunde. Es wird gezeigt, wie man richtig degustiert und sich im Dschungel der Weinsprache zurechtfindet. Gewinnen Sie 2 Tickets. Mehr Infos: www.delinat.com

Die nächste BÄRN!-Ausgabe erscheint am 4. Juni Bis dahin stets aktuell: www.baernblog.com 50

Michèle Freiburghaus

Druckvorstufe Druck Vertrieb Gestaltung

Lithouse, Bern Stämpfli AG, Bern gedruckt auf FSC-Papier Direct Mail Company, Bern BÄRN! Verlag

Fotos

Remo Eisner, Ruth Locher, Flo Brunner Verena Sala, Bernd Schildger, Brigitte Marti, fokuswerk.ch, Ruben Hollinger, Lisa Schäublin, Daniel Kneubühl

Illustration

Daniel Müller

Beiträge

Lorenz Pauli, Bernd Schildger, Ronny Kummer, Hans-Ruedi Matscher, Esther Schönenberger, Michel Gygax, Cornelia Berger, Yannic Schmezer, Regula Baumgartner, Itziar Marañón, Lorenz Feller, Michèle Freiburghaus


51


^

^

ER D N U GES T! I F O R P

Mit der ACHILLEA BONUSCARD schenken wir Ihnen bei jedem Einkauf und Rezeptbezug Treuepunkte.

BAHNHOF APOTHEKE

JURA APOTHEKE Breitenrainplatz 36, 3014 Bern, Telefon 031 331 51 51 BREITFELD APOTHEKE Scheibenstrasse 18, 3014 Bern, Telefon 031 348 12 12 LINDEN APOTHEKE Freiburgstrasse 2, 3008 Bern, Telefon 031 388 20 20

IM GALERIEGESCHOSS APOTHEKE HÖRNING Marktgasse 58, 3011 Bern, Telefon 031 329 24 24

Im Hauptbahnhof, 3011 Bern, Telefon WESTSIDE 031 329APOTHEKE 25 25

Im Westside, 3027 Bern, Telefon 031 994 00 80

JUPITER APOTHEKE Jupiterstrasse 15, 3015 Bern, Telefon 031 940 13 13

www.achillea.ch

BAHNHOF APOTHEKE Im Hauptbahnhof, 3011 Bern, Telefon 031 329 25 25

Offen 365 Tage von 6.30 bis 22.00 Uhr

BAHNHOF APOTHEKE IM GALERIEGESCHOSS 52

Im Hauptbahnhof, 3011 Bern, Im Telefon 031 329 25Bern 25 Hauptbahnhof, 3011 Telefon 031 329 25 25


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.