Bahaiden 2010

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BAHAIDEN

2010


BAHAIDEN


Ku n s t a u s s t e l l u n g 04. 07.201 0 b i s 2 4 . 0 7 . 2 0 1 0

Toleranz bewahren-zusammen leben


Integration ist Alltag

Die Deutsche Bahn AG begrüßt die Initiative des Mannheimer Künstlers Bahaiden und Schülern des Johann-Sebastian-Bach-Gymnasiums, im Hauptbahnhof Bilder zum Thema Integration auszustellen. Im Bahnhof, dem Tor zur Stadt, treffen jeden Tag Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen aufeinander. Daher gibt es keinen besseren Platz, um interkulturelles Miteinander darzustellen und zu fördern. Auf unseren Bahnhöfen in Deutschland betreuen wir täglich über fünf Millionen Menschen aus allen Teilen der Welt. Der Umgang mit der kulturellen Vielfalt gehört für uns zum selbstverständlichen Unternehmensalltag. Das spüren auch die rund acht Millionen Fahrgäste, die in Europa täglich mit unseren Nah- und Fernzügen sowie Bussen unterwegs sind. Um sie kümmern sich Mitarbeiter, die aus über 100 Nationen stammen. Die DB selbst ist ein gutes Beispiel für interkulturelles Miteinander. In Deutschland arbeiten für die Deutsche Bahn AG etwa 10.000 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit bzw. Herkunft. Im Konzern spiegelt sich damit die gesamte Vielfalt der Sprachen, Kulturen, Religionen und Lebensweisen wider. Wir respektieren und fördern diese Vielfalt, denn sie ist ein Garant für die Nähe zur Gesellschaft, zum Kunden und für neue Ideen. Vielfalt ist auch eine Chance, die ein Unternehmen wie die DB weiterbringt. Bereits jetzt sind wir als ein weltweit führendes Mobilitäts- und Logistikunternehmen in rund 150 Ländern aktiv. Demnächst werden es rund 90.000 Menschen im Ausland sein, die zum DB-Konzern gehören – damit arbeitet jeder dritte DB-Mitarbeiter jenseits deutscher Grenzen. Das gemeinsame Miteinander ist daher ein wichtiger Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Nur wenn alle diskriminierungsfrei und vorbehaltlos zusammen arbeiten, können wir im Interesse unserer Kunden immer besser werden. Das Engagement für eine soziale Gesellschaft ist wichtiger Bestandteil unseres Unternehmensleitbildes. So engagieren sich bereits seit zehn Jahren unsere Auszubildenden im Projekt „Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt“. In jedem Jahr werden die Wettbewerbsbeiträge von einer Jury bewertet und die besten Beiträge prämiert. Damit sollen Toleranz, Offenheit und Zivilcourage unserer jungen Kolleginnen und Kollegen gestärkt werden. Motivierte und engagierte Mitarbeiter sind unsere wichtigste Ressource für einen lang anhaltenden Erfolg. Toleranz bewahren, zusammen leben – dieses Ausstellungsmotto, das sich auch in den 14 Leitsätzen der Stadt Mannheim widerspiegelt, ist bei der Bahn gelebter Alltag. Ich wünsche der Bahaiden-Ausstellung in unserem Bahnhof viel Erfolg und zahlreiche interessierte Besucher. Werner W. Klingberg Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für das Land Baden-Württemberg


„Toleranz bewahren – Zusammen leben“ des Mannheimer Künstlers BAHAIDEN (und SchülerInnen des Bach-Gymnasiums)

Viele Kulturen. Mehr Ideen. Eine Zukunft. Mannheim ist eine multikulturelle Stadt: Menschen aus mehr als 160 Ländern prägen die kulturelle und religiöse Vielfalt in dieser Stadt. 37,5 % der Mannheimerinnen und Mannheimer haben Migrationserfahrung. Das heißt sie selbst oder mindestens ein Elternteil sind aus dem Ausland nach Mannheim zugezogen. Mannheim ist eine internationale Stadt: mit transnationalen Unternehmen und internationalen Kontakten und Beziehungen in Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Forschung, aber auch mit vielzähligen familiären und sozialen Verbindungen in alle Teile der Welt. Internationalität und Vielfalt sind eine Stärke und ein großes Potenzial für die Zukunftsfähigkeit Mannheims. Dieses Potenzial lässt sich umso besser zur Entfaltung bringen, je breiter diese Vielfalt in der Mannheimer Bevölkerung Wertschätzung erfährt und je stärker sich die Bürgerschaft mit dieser – gerade auch durch ihre Vielfalt und Internationalität geprägten – Stadt identifizieren kann. Hierfür bilden Offenheit, Toleranz und die Bereitschaft zur gegenseitigen Verständigung wesentliche Grundwerte, die bereits in der Gründungsgeschichte Mannheims das Miteinander der verschiedenen Kulturen und Religionen in der Stadt auszeichneten. Dieser Geist der Toleranz und Offenheit prägt auch heute das Selbstverständnis Mannheims. Ausdruck dafür sind u.a. die vierzehn vom Gemeindrat verabschiedeten Integrationsleitlinien, die unter dem Titel „Toleranz bewahren und zusammen leben“ die integrationspolitische Zielsetzung der Stadt Mannheim beschreiben. Integration wird hierin als ein gemeinschaftlicher Gestaltungsprozess verstanden, der Aufgabe und Verantwortung der gesamten Stadtgesellschaft ist. Integration als ein fortdauernder Prozess, der alle in einer Gesellschaft betrifft und der unsere Gesellschaft insgesamt verändert – das ist auch das Thema der vorliegenden Arbeiten des Mannheimer Künstlers Bahaiden. Mit seinen form- und farbkonzentrierten Kompositionen erzeugt er eine ausdrucksstarke Übersetzung der 14 Integrationsleitlinien: Durch starke Kontrastierung, aber auch das weiche Ineinandergleiten der Farbtöne und Formen scheinen seine Bilder in Bewegung zu sein, sich zu verändern. Hierdurch unterstreicht er den Prozesscharakter von Integration und thematisiert auf kunstvolle Weise die ihr innewohnende Spannung zwischen Abgrenzung, Annäherung und Inklusion. Dabei wird der ganzheitliche Eindruck der jeweiligen Werke jedoch niemals der den Bildern innewohnenden Bewegungsdynamik geopfert. Dadurch erscheint die Hoffnung auf oder auch Forderung nach, mindestens aber die Alternativlosigkeit zu einer gemeinsamen Zukunft in Vielfalt als Leitmotiv dieser wunderbaren Ausstellung – entsprechend unserem gemeinsamen Ziel „Toleranz bewahren – zusammen leben“ in Mannheim. Mein Dank gilt der Deutsch Bahn AG und der Werbegemeinschaft Mannheim City e.V. für die Initiative und Umsetzung dieses Kunstprojektes. Ein herzliches Dankeschön auch an die Werbegemeinschaft Mannheim Hauptbahnhof für die Unterstützung bei der Realisierung der Ausstellung. Besonders danken und gratulieren möchte ich dem Künstler Bahaiden und den SchülerInnen des Johann-Sebastian-Bach-Gymnasiums für die kreative Auseinandersetzung mit dem für Mannheim so wichtigen Thema des toleranten Miteinanders und der außerordentlich gelungenen künstlerischen Interpretation der Mannheimer Integrationsziele.

Claus Preißler Beauftragter für Integration und Migration der Stadt Mannheim


Integration im Ausdruck der Bildbahnen Die Integration von Menschen mit „Migrationhintergrund“ in unserer Gesellschaft ist eine großartige Herausforderung. Mit diesen Vorhaben sind nicht nur die einzelnen Verwaltungsorgane von Bund, Länder und Kommunen befasst, sondern auch die Wirtschaft und Kultureinrichtungen, bis hin zum einzelnen Bürger, der ebenfalls aufgerufen ist, dazu beizutragen. Im Bereich der Kunst setzt der Mannheimer Maler Bahaiden den Integrationsgedanken in seinen 4x1 Meter messenden, farbintensiven wie dynamischen Bildbahnen um. In einer abstrakten Ausdrucksform formuliert er das tragende Gedankengut der Integration sowie die Wunschvorstellungen der Migranten. Dazu bedient er sich gewisser Formen und vor allem der Farben, mit denen er symbolisch die abstrakten Begriffe zur Integration malerisch verdeutlicht. Vielfältige Zeichen und abgestufte Farbflecken akzentuieren und dynamisieren die Farben auf der Leinwand und symbolisieren damit einen Prozess, den Prozess der Integration. Die Unruhe auf den Farbflächen durch den Einsatz anderer Farbbewegungen hervorgerufen, ist Ausdruck von Gefühlen, mit denen der Maler Empfindungen der Migranten illustriert. Die Farben liegen hier nicht mehr allein im ästhetischen, sondern im gesellschaftlichen Bereich. Durch die Farbmaterie und nicht durch vorher genau festgelegte Konturen, erhält jede Bildbahn ihren ganz spezifischen Charakter zur Begriffsgestaltung. Die Bahnen zeigen vielfältige, fein nuancierte Farbabstufungen sowie auch kontrastbildende Farbeinsätze, die für eine starke wie auch belebende Ausdrucksweise sorgen. Die Farben verlaufen von innen nach außen, wie auch in vertikaler und horizontaler Richtung. Das Kolorit der Bilder zeigt optisch ein unterschiedliches Gewicht, es unterscheidet sich in seiner Wertigkeit. Die Anordnung auf der Leinwand zeigt keine Gliederung und keine Tiefe, sie besteht ausschließlich im Bezug zur Fläche. Allein in der Farbgestaltung seiner Werke zeigt sich die eigentliche Begabung des Malers. Er bringt Farbtöne in einen Zusammenklang, die so nicht von vornherein wahrscheinlich sind. Die Farbuntermalungen nehmen ohne jede Abgrenzung die aufgesetzten dunkleren Farbflecke zur Bildung von wechselnden Akzenten auf. Was auch immer die Flächen in ihrer farblichen Vielfalt bestimmen, um die Begriffe zur Integration zu reflektieren, verbreiten die Bildbahnen von Bahaiden darüber hinaus eine Atmosphäre von Stille und ruhiger Konzentration und laden so zu einer Meditation über die Farben selbst, zum Stand der Gesellschaft in ihrer gegenwärtigen Sensibilität, ein. Durch Harmonie und farbliche Ausgewogenheit fordert die Abstraktion, sich in sie zu versenken. Fern von allem, was sich ihm gewöhnlich darbietet, findet der Blick hier zu reinen Genuss, und der Raum der Leinwand wird auch zu einem Ort, der sich nicht mehr genau situieren lässt. Er befindet sich zwar vor dem Betrachter, auf der Leinwand, zugleich aber auch in seinem Inneren, als Fähigkeit, in sich aufzunehmen, war vor seinen Augen steht, und damit dem Erfolg der Integration eine Chance einräumt. Die zwei letzten Bildbahnen (36 bis 39), von Schülern im Alter von 12 bis 14 Jahren gemalt, zeigen zahlreiche Rechtecke mit aussagekräftigen Worten und Schriftzeichen, und somit den Wunsch eines „Zusammenlebens in Frieden“. Eine Generation, die zu ihrem Glück kriegerische Auseinandersetzungen nicht kennt, ahnt dennoch, wie wichtig der gesellschaftliche Frieden ist. Sie formulieren mit ihren dargestellten geometrischen Körpern sowie mit den kräftig akzentuierten Farbflächen, welche noch teilweise durch die Komplementarität gesteigert werden, ihre Forderungen zur Integration. Die letzte Bildbahn gibt figurale als auch vielsagende Zeichen anderer Kulturen wieder, um so die klare Erkenntnis zu beschreiben, die in der Aussage gipfelt „Mehr Kulturen – Mehr Wissen“. Dr. Phil. Benno Lehmann Kunsthistoriker Universität Heidelberg



Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


Acrylfarbe auf Leinwand, 5 x 1 Meter


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Ba h ai d e n * Lebt und arbeitet seit 1995 in Mannheim * Studiert an der Philosophischen Fakultät Heidelberg europäische Kunstgeschichte * Nimmt seit 1985 an verschiedenen Gruppenausstellung und Projekten in Europa teil. * 2010 gegründete Avesta Kunstpreis (D) * Mitglied Deutschen künstle * Internationaler Künstler der UNESCO * 1990 Ausgezeichnet in Grafischer Kunst Ausgewählte Ausstellungen Und Projekten 1988-2010 1994 Kulturzentrum in Istanbul (Türkei) 1994 Art Institut in Ankara (Türkei) 1994 Evrensel Kulturzentrum in Izmir (Türkei) 1994 Kulturhaus in Hannover (D) 1994 Stadtbibliothek in Eiskulistuna u. Stockholm (Schweden) 1995 Galerie Modern Art (Irak) 1995 Roman Kunstgalerie, Istanbul (Türkei) 1996 Evrensel Kulturzentrum in Izmir (Türkei) 1996 Kulturhaus Hohritt, Sasbachwalden (D) 1996 Rathhausgalerie, Achern (D) 1996 Südwindgalerie, Freiburg (D) 1996 Kulturhaus, Mannheim (D) 1997 Camue Art Galerie, Bad Dürkheim (D) 1997 Stadtbibliothek, Freiburg 1997 Karlsrohbahnhof Galerie, Heidelberg (D) 1997 Stadtbibliothek, Odensee (Dänemark) 1999 Galerie im Forum, Mannheim (D) 2000 Prinz Medienhaus, Mannheim (D) 2000 Galerie Rita Luna, Madrid (Spanien) 2000 Le temps qui vient, Genf (Schweiz) 2000 Kulturhaus Hohritt, Sasbachwalden (D) 2001 Avesta Galerie, Mannheim (D) 2001 Scherensache Galerie, Mannheim (D) 2002 Avesta Galerie, Mannheim (D) 2003 Galerie Orffeo Studio, Mannheim (D) 2003 Kulturhaus Hohritt, Sasbachwalden (D) 2003 Avesta Galerie, Mannheim (D) 2003 Galerie Orffeo Studio, Mannheim (D) 2004 Modern Art Gale rie, Chicago, New York (USA) 2004 Avesta Galerie, Mannheim (D) 2005 Kunstpreises Ausstellung, Bürstadt (D) 2006 Tokyo Metropolitan Museum (Japan) 2007 Avesta Galerie, Mannheim (D) 2007 Galerie Universität Heidelberg (D) 2008 Esther Arias Gallery, Barcelona (S) 2008 Tokyo Metropolitan Museum (Japan) 2009 Stadt Bibliothek Mannheim(D) 2009 Galerie Universität Heidelberg (D) 2010 Stadt Bibliothek Mannheim(D) 2010 Galerie im Forum, Mannheim (D) 2010 Kawasaki City Museum (Japan)


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