Folder 100 Jahre KWB DE

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Technische Einzelheiten

Josef Riehl

Die Karwendelbahn ist die erste elektrische Vollbahn mit Normalspur (1.435 mm) in der ÖsterreichischUngarischen Monarchie. Ein eigens errichtetes Kraftwerk am Ruetzbach im Stubaital versorgte die Karwendelbahn mit Wechselstrom.

Geboren am 31. August 1842 in Bozen Besuch des humanistischen Gymnasiums in Bozen, Studium an den Technischen Hochschulen in Karlsruhe und München

Die auf der Karwendelbahn eingesetzten Lokomotiven der Reihe 1060 der k.k.österreichischen Staatsbahnen waren die ersten normalspurigen Vollbahn-Elektrolokomotiven mit Wechselstromantrieb: 15 000 Volt mit 15 Hertz bis 1923, dann 15 000 Volt mit 16 2/3 bzw. 16,7 Hertz, was international richtungsweisend war. Technische Highlights: Maximalsteigung von 36,5‰ bei einem Höhenunterschied von 603 m, 16 Tunnels mit einer Gesamtlänge von 4,4 km, 18 Brücken und Viadukte mit einer Gesamtlänge von ca. 900 m Höhepunkte sind der Martinswandtunnel mit 1 810 m Länge und die Schlossbachbrücke (zweithöchste Eisenbahnbrücke Tirols) mit einer Spannweite von über 67 m. Sie wurde 2012 generalsaniert.

1864 Mitarbeit bei der Bauleitung der Brennerbahn, Ausbildung im Bahnbau 1870 Gründung der Bauunternehmung „J. Riehl für Straßen- und Bahnbau″ Umfangreiche Tätigkeit im Bahnbau in der österreichisch-ungarischen Monarchie 1873 Erliegen des Bahnbaus nach Börsenkrach mit schwerer Wirtschaftskrise Bis 1879 Betreiben von Steinbrüchen in Südtirol und im Trentino Ab 1880 Wirtschaftsaufschwung mit beginnendem Alpentourismus: Straßenbauten zu touristischen Zielen und abgelegenen Gebieten, Wildbachverbauungen und Flussregulierungen, Bau einer Reihe von Wasserkraftanlagen 1894 Übersiedlung von Bozen nach Innsbruck Übernahme einer Reihe ehrenamtlicher Tätigkeiten 1895 mit neuem Reichsgesetz Erlaubnis zum Bau von Klein- und Lokalbahnen: reiche Tätigkeit im Bahnbau

Bahnbauten, an denen Josef Riehl beteiligt war oder welche er selbst plante und errichtete: 1898 1900 1902 1903 1904 1904 1905 1906 1907 1908 1912 1913

100 Jahre Karwendelbahn 1912 - 2012

Überetscher Bahn Innsbrucker Mittelgebirgsbahn Zillertalbahn Mendelbahn Stubaitalbahn A.G. Innsbrucker Straßenbahn Montafonerbahn A.G. Hungerburg-Standseilbahn (alt) Rittner Bahn Tauferer Bahn Mittenwaldbahn mit den österreichischen Strecken Karwendelbahn und Außerfernbahn Außerfernbahn

Bahnlinien, welche Josef Riehl plante und die verwirklicht wurden: 1906 Lana-Meraner-Bahn 1909 Mendel-Fondo-Dermulio-Bahn 1909 Nonstalbahn 1909 Bozner Straßenbahn nach Leifers 1916 Grödnerbahn 1917/21 Dolomitenbahn 1918 Fleimstalbahn 1928 Nordkettenbahn

von Innsbruck bis zur Staatsgrenze Österreich/Deutschland bei Scharnitz

1916 Verkauf seines Bauunternehmens Am 17. Februar 1917 starb Oberbaurat Ing. Dr.h.c. Josef Riehl in Innsbruck

Zug mit Lok 1060 in Allerheiligenhöfe

Josef Riehl plante eine Reihe weiterer Bahnen, die aber nie verwirklicht wurden.

Würdigungen: Ritter des Franz-Josef-Ordens, Titel Oberbaurat e.h., Ehrendoktorat der Technischen Hochschule Wien, Ehrenbürgerschaften, Ehrengrabstätte, Straßenbenennungen Texte: Seefelder Kulturring, Gerhard Sailer | Grafische Umsetzung: TVB Seefeld, Ines Steindl | Quellen: Werner Schröter, Tiroler Bahnarchiv 1912 – 2012; 100 Jahre Karwendelbahn (Herausgeber: ARGE 100 Jahre Karwendelbahn, c/o ESV Innsbruck Sektion Modellbau, Innsbruck, www.bahnarchiv.net)

Schlossbachbrücke


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