Programm Januar 2011

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FUNK is not DEAD! Von İdil Üner und Tunçay Kulaoğlu Frei nach dem Film Welcome Back, Mr. McDonald von Koki Mitani

Regie: İdil Üner Bühne: Niels Bovri / Kostüm: Şenay Ay Video: Aron Kitzig / Ton: Yavuz Akbulut / Licht: Thomas Sanne Dramaturgie: Marion Meyer Mit: Melek Erenay, Aylin Esener, Muri Seven, Tim Seyfi, Cem Sultan Ungan, Laurens Walter, Mehmet Yılmaz Premiere 12.1.2011, 20 Uhr Weitere Vorstellungen 14.–16.1. und 20.–23.1.2011, 20 Uhr

Der erfolgreiche Radioproduzent Klaus Hartmann hat unter dem Motto »Buntes Deutschland - Ich denke Türkisch, ich schreibe Deutsch« einen Hörspielwettbewerb veranstaltet. Das Gewinnerstück Schicksal der Liebe der jungen Autorin Nilgün Kayapınar-Yıkıcı wird im Sender »Deutschland im Funk« live gesendet. Die Star-Schauspielerin Deniz Temkinli spricht die Hauptrolle Leyla, eine von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellte leidenschaftliche Frau am Bosporus. Beste Voraussetzungen also für den Erfolg eines bahnbrechenden Radioformats, das den öffentlich-rechtlichen Hörfunk revolutionieren soll. Die herzzerreißende Liebesgeschichte fängt vielversprechend an. Doch die Eitelkeiten der Diva Temkinli und ihres Sprecherkollegen İsmail Ölmez, ein gescheiterter Schauspieler, der von einer Karriere in Hollywood träumt, verwandeln die Hörspielstory zu einem wahren Kriegsschauplatz. Anatolische Herzensbrecher mutieren zu NASA-Mitarbeitern, aus ehrlichen türkischen Prostituierten werden deutsche KarriereEine Produktion von Kultursprünge im Ballhaus Naunynstraße, gefördert durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.


damen und blühende ostdeutsche Landschaften verwandeln sich in orientalische Ghettos. Und das alles passiert vor den Augen der jungen Autorin, die heulend im Studio sitzt und zusehen muss, wie der Text ihres Herzens zerrupft wird. Die Regisseurin İdil Üner, die für ihren Kurzfilm Die Liebenden vom Hotel von Osman mit Fatih Akın in der Hauptrolle 2001 mit dem Bundeskurzfilmpreis ausgezeichnet wurde, ist als Schauspielerin einem breiten Publikum aus zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen (u.a. Gegen die Wand, Evet, ich will!) bekannt. Am Ballhaus Naunynstraße war sie bisher als Schauspielerin in dem Musical Gazino Arabesk zu sehen. In der rasanten Eskalationskomödie Funk is not dead! schaut sie mit purer Ironie in die Abgründe des Kulturbetriebs. Menschliche Schwächen und Eitelkeiten, persönliche Träume und Alpträume von Kunst- und Kommerzliebhabern führen vor dem Hintergrund angeblicher kultureller Eigenarten zu urkomischen, absurden Machtkämpfen. Der Blick hinter die Kulissen demaskiert Worthülsen zwischen Integration und Diversität und erzählt schonungslos von abgeklärten Pragmatikern und hoffnungslosen Romantikern, die noch an die Liebe glauben, aber nicht wissen, wie man sie findet. Im samtroten Schein der untergehenden Sonne, die den Bosporus in ein betörendes Feuerwerk taucht, umarmen sich Leyla und Murat voller Leidenschaft. In seinen vor Glück glühenden Armen fallen Leyla die Worte ihrer seligen Großmutter ein: »Die Liebe kann dich nur retten, wenn du an sie glaubst!«

Eine Produktion von Kultursprünge im Ballhaus Naunynstraße, gefördert durch die Einzelprojektförderung und die Interkulturelle Projektförderung des Landes Berlin sowie durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.


VERRÜCKTES BLUT Von Nurkan Erpulat und Jens Hillje Frei nach dem Film La Journée de la Jupe, Drehbuch und Regie Jean-Paul Lilienfeld

Regie: Nurkan Erpulat Bühne und Kostüm: Magda Willi Licht: Hans Leser Musik: Tobias Schwencke Dramaturgie: Jens Hillje Mit: Sesede Terziyan, Nora Abdel-Maksoud, Erol Afşin, Emre Aksızoğlu, Tamer Arslan, Sohel Altan G., Rahel Johanna Jankowski, Gregor Löbel Wiederaufnahme 25.–29.1.2011, 20 Uhr Das Stück ist der Hit der Saison. WOLFGANG HÖBEL, DER SPIEGEL Atemberaubender, heiterer, klüger kann ein Theaterabend nicht sein. PROF. PETER RAUE, BILD Das ist besser als Hollywood! SCHÜLERIN DER KURT-LÖWENSTEIN-SCHULE (...) was Regisseur Erpulat so vielbödig inszeniert, dass es eine helle Freude ist. PATRICK WILDERMANN, DER TAGESSPIEGEL Verrücktes Blut ist das Stück der Stunde: ein Spiel, das mit sozialem Sprengstoff jongliert und dabei sein Vorbild, den Film »La Journée de la Jupe« von Jean-Paul Lilienfeld, nach dem der Regisseur Nurkan Erpulat und der Dramaturg Jens Hillje die Geschichte von der Banlieu nach Berlin verlegen, weit hinter sich lässt. ANDREAS ROSSMANN, FAZ Eine Koproduktion des Ballhaus Naunynstraße und der Ruhrtriennale.


LUST AUF WAS ANDERES CANIM BAŞKA BİR ŞEY İSTİYOR Ein (auto)biografisches Punk-Rock-Theatersolo nach Texten von Wolfgang Vincke Regie: Niels Kurvin / Licht und Ton: Corinna Wolff Mit: Aylin Esener Livemusik: Anton Berman (Tasten und Sounds), Niels Kurvin (Gitarre) Wiederaufnahme 17. und 18.1.2011, 20 Uhr Was ist deutsch - was ist türkisch - was ist Ich? Ein Kampf um die Suche nach der eigenen Identität, den auch Aylin Esener kennt. Begleitet von den beiden Musikern Anton Berman und Niels Kurvin an Synthesizer und E-Gitarre, spielt sie gegen Klischées. Gegen eine Gesellschaft, in der Fremdes oft lieber fremd bleiben soll. Sie erzählt von Sehnsüchten, Wünschen, Realitäten, von dem Spagat zwischen Moderne, Tradition, politischen Grenzen und gegenseitiger Bereicherung. Aylin Eseners Stimme vermag alles: lyrischen Gesang, ekstatische Töne zwischen Jubel und Höllenqual, »In the Ghetto« auf türkisch und am Ende fast ein kabarettistischer Song. Erinnerungen an die eigeneeso behütete wie freie Kindheit mischen sich bruchlos mit den grandiosen Vincke-Texten, die hier von Esener/Kurvin wiederum kunstvoll verfremdet werden, wenn das grausame Schicksal von »Asye S« erbarmungslos-unbeteiligt gesprochen wird wie bei einem Sketch. Zum Totfürchten, zum Totweinen, selbst zum Kichern zu-weilen – vor allem aber absolut sehens- und hörenswert. AACHENER NACHRICHTEN Eine aenekiBerlin Produktion in Kooperation mit kultursprünge im Ballhaus Naunynstraße.


Ein Abend in Gedenken an Hrant Dink

Neden oder der Gemütszustand einer aufgescheuchten Taube Screening der Talkshow Neden vom 26. September 2006 Türkisch mit deutscher Simultanübersetzung Mit einer Einführung von Oliver Kontny und Tunçay Kulaoğlu 19.1.2011, 20 Uhr Eintritt frei! Ich hoffe, dass die Türkei so schnell wie möglich zu einem freien Land wird, in dem jegliche Einschränkung freien Denkens und künstlerischer Tätigkeit aufgehoben werden, in dem Schriftsteller und Künstler sich nicht mehr vor Gericht verantworten und wir Talkshows wie die heutige nicht mehr bestreiten müssen. Mit diesen Worten beschloss Can Dündar, der berühmteste Politmoderator der Türkei, im September 2006 seine Talkrunde Neden (Warum). Die Sendung widmete sich dem Paragrafen 301 des türkischen Strafgesetzbuches, der die »Verunglimpfung des Türkentums« unter Strafe stellt. Der türkisch-armenische Journalist Hrant Dink, einer der Studiogäste, musste sich vor Gericht aus diesem Grunde verantworten. Vier Monate nach der Sendung wurde er vor dem Redaktionssitz seiner Zeitung erschossen. 2007 wird wohl ein noch schwierigeres Jahr für mich. Die Anklagen werden weitergehen, neue Verurteilungen werden kommen. Wer weiß, mit welchen Ungerechtigkeiten ich noch konfrontiert sein werde? Es kann sein, dass ich in diesem Gemütszustand schreckhaft bin wie eine Taube, aber in diesem Land würde niemand einer Taube eine Feder krümmen. Tauben verbringen ihr Leben inmitten der Städte zwischen Menschenmassen. Ein wenig scheu, aber mindestens ebenso so frei. HRANT DINK, 19.1.2007 Eine Veranstaltung von Kultursprünge im Ballhaus Naunynstraße.


BALLHAUS NAUNYNSTRASSE 140

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Naunynstraße 27, 10997 Berlin

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Tickets Online-Tickets: www.ballhausnaunynstrasse.de Telefonische Reservierungen unter: (030) 754 537 25. Reservierte Tickets eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn abholen! Kasse an Spieltagen ab 17.30 Uhr - geöffnet.

Preise Funk is not dead!.....................................................................................12 €/7 € Verrücktes Blut .......................................................................................12 €/7 € Lust auf was anderes ...........................................................................10 €/5 € Neden – Gedenken an Hrant Dink ..............................................Eintritt frei Informationen zu Gruppenpreisen und Ermäßigungen sowie Vormittagsveranstaltungen bitte unter (030) 754 537 25 erfragen.

Impressum Hrsg. Ballhaus Naunynstraße Künstlerische Leitung: Shermin Langhoff Redaktion: Nora Gores Grafik: Monika Küßner Fotos: Ute Langkafel, MAI.FOTO, Osman Okkan und Simone Sitte

Das Ballhaus Naunynstraße ist eine Einrichtung des Bezirks FriedrichshainKreuzberg. Träger des Programms ist Kultursprünge, gefördert durch die Senatskanzlei des Landes Berlin – Kulturelle Angelegenheiten.

Einzelprojekte gefördert durch:

Medienpartner:

Partner:


PROGRAMMÜBERBLICK

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VERRÜCKTES BLUT | HAMBURG THALIA THEATER | LESSINGTAGE

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VERRÜCKTES BLUT | HAMBURG THALIA THEATER | LESSINGTAGE

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PREMIERE!

Publikumsgespräch nach der Vorstellung

Publikumsgespräch nach der Vorstellung

29 POSTMIGRANTEN ON TOUR 23.1. 24.1.


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