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AUSGABE #34
JULI / AUGUST 2007
Scientia Das Magazin für Wissen und Wissenschaft.
LEBEN LEBEN--JESU JESU--FORSCHUNG
War
Jesus
homosexuell? NEWS
König Herodes‘ Grab entdeckt FELIX ERKLÄRT DIE WELT
Warum ist Wasser durchsichtig?
I N H A LT
SEITE 2
E D I TO R I A L
SEITE 4
NEWS
König Herodes‘ Grab entdeckt
SEITE 5
LEBEN-JESU-FORSCHUNG
War Jesus homosexuell?
SEITE 7
Jesus von Nazareth war der Begründer des Christentums. Der Sohn Gottes, wie er in der Bibel bezeichnet wurde, wird von den Christen als Messias, von den Juden und sogar im Islam als Prophet verehrt. Fakt ist: Er war ein Mensch aus Fleisch und Blut. Hat er auch geliebt? Und wenn ja wen? Maria Magdalena oder gar einen seiner Jünger? Von KLAUS DEDE
FELIX ERKLÄRT DIE WELT
Warum ist Wasser durchsichtig?
SEITE 16
Wasser – jeder kennt es, jeder benutzt es, jeder braucht es. Es ist quasi unverzichtbar für das Leben auf der Erde und ist uns doch allen gut bekannt, oder? Niemand würde behaupten, Wasser nicht zu kennen. Doch wie sieht es aus, wenn man sich einmal die Frage stellt, was Wasser wirklich ist und warum es eigentlich durchsichtig bzw. farblos ist? Von FELIX BOCK
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Seite 2
Inhalt
A us g ab e #34 JU LI / AU GU ST 2007
LESERBRIEFE
SEITE 19
SIE KAMEN, SIE SAHEN ...SIE SCHRIEB
Albert Einstein
SEITE 20
Albert Einstein war wohl der genialste Forscher des 20. Jahrhunderts. Noch heute ist er der Inbegriff für Genie und Wissenschaft. Doch sein Wesen zeichnete sich eigentlich durch ständige Präsenz aus. Er nutzte seinen Ruhm, um sich für Völkerverständigung und Frieden einzusetzen. Dieser Einsatz machte in unvergessen und bis in unsere Zeit beliebt. Von FRANZISKA DE NEIDELS
IMPRESSUM
SEITE 24
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Seite 3
Editorial Liebe Leserin, lieber Leser!
I
m Dezember 2006 wurde ich auf Klaus Dede, einen freien Journalisten aus Oldenburg, aufmerksam. Über das Internet stieß ich auf seine Aussage „Jesus war schwul“. Ich fragte ihn, wie er denn auf diesen - in meinen Augen - Unsinn käme. Wir kamen ins Gespräch und begannen über dieses Thema und auch viele andere meist Religion betreffende Themen zu diskutieren. Er schickte mir schon bald einige seiner Bücher, unter ihnen auch das mit dem diskutierten Titel „Jesus - schwul?“. Ich lud ihn daraufhin ein, einen Artikel zu verfassen, in dem er seine These erläuterte. Ich entscheid, ihn bei Gelegenheit als Titelstory zu veröffentlichen. Liebe Leser, vor Ihnen liegt nun die SCIENTIA-Ausgabe mit jenem Artikel. Ich halte die These immer noch für sehr gewagt, möchte Ihnen aber diese andere Sicht nicht vorenthalten. Ich vertraue darauf, dass Sie im Stande sind, nach der Sachlage selbst zu urteilen. Der Artikel steht unter der Rubrik „Leben-Jesu-Forschung“. Diese beschäftigt sich mit dem historischen Jesus und versucht, alle zusätzlichen, religiös motivierten Informationen aus den Quellen herauszufiltern und so ein Bild des historischen Jesus zu zeichnen. An dieser Leben-Jesu-Forschung existiert berechtigte Kritik. Und ich möchte, dass Sie diese beim Lesen des Artikels im Hinterkopf behalten. Es geht nämlich die Botschaft, die der Mann aus Nazareth uns mitteilen wollte, verloren. Es geht gar nicht darum, wie Jesus ausgesehen hat, wie er gelebt hat und welche Sexualität er hatte. Sicherlich ist es ganz interessant, aber für die Christen und viele andere Menschen ist das überhaupt nicht von Belang. Außerdem bin ich der Meinung, dass vieles nur Spekulation ist und dass Dinge, wie die Sexualität Jesu, heute überhaupt nicht mehr beurteilt werden können. Die Leben-Jesu-Forschung gilt heute als gescheitert.
Matthias Bannert Herausgeber von Scientia
Schon an der Titelseite sehen Sie, dass wir einen weiteren Artikel mit biblischen Hintergrund für Sie bereit halten. Es geht um die spektakuläre Entdeckung des Grabes von Herodes, dem legendären König zur Zeit von Jesu Geburt. Vielleicht haben Sie mitbekommen, dass unsere Internetseite eine Weile nicht verfügbar war. Es gab einige technische Probleme. Nun konnten wir einen neuen Webmaster, Erik Muttersbach, für uns gewinnen, der die Seite gleich in ein neues Gewand gepackt hat. Schauen Sie doch einmal nach: www.scientia-magazin.de Ich wünsche Ihnen viel Interesse beim Lesen unserer Artikel. Wenn Sie mögen, beteiligen Sie sich an der Diskussion um unsere Artikel. Wie, erfahren Sie auf Seite 19 bei den „Leserbriefen“.
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Schreiben Sie mir eine E-Mail: matthias.bannert@ scientia-magazin.de
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Seite 4
News
Nachrichten aus Wissen und Wissenschaft.
+++ WEITERE AKTUELLE NEWS UNTER www.scientia -magazin.de +++
König Herodes‘ Grab entdeckt
K
önig Herodes ist wohl allen aus der Bibel bzw. der Weihnachtsgeschichte bekannt. Er war der König, der zur Zeit von Jesu Geburt in Judäa und Galiläa regiert hat (37 4 v. Chr.). Aus Angst „der neue König“ würde ihm den Thron streitig machen, ließ er alle männlichen Neugeborenen töten - soweit die unter Wissenschaftlern angezweifelte Überlieferung. Sein Grab galt als eines der großen Mysterien der Archäologie. Jetzt behaupten israelische Archäologen, das Grab von Herodes dem Großen gefunden zu haben. Demnach befindet es sich im „Herodium“, dem Palast, den König Herodes erbauen ließ. Der Professor an der Hebräischen Universität Jerusalem Ehud Netzer hat schon seit 1972 nach dem Grab gesucht und es letztendlich auch entdeckt. Der HerodesExperte fand das Grab an einer bislang unerforschten Stelle zwischen dem oberen Teil des Herodiums und dem unteren Palast. Jener Palast war eine der größten Regie-
Streit um Nofretete verärgert Ägypten würde gerne Ä gypten die Büste der Nofretete ausleihen, die der Deutsche Ludwig Borchardt 1912 in Ägypten entdeckt hat. Zahi Hawass, Leiter der Ägyptischen Altertümerverwaltung, schlug Deutschland vor, Nofretete für ein paar Monate auszuleihen und bekam eine Absage. Nun stellt er die künftige Zusammenarbeit mit deutschen Museen in Frage.
Oben: Luftaufnahme des Herodiums mit Kennzeichnung der Position des Grabes. Rechts: Fundament des Mausoleums. © DPA / Hebrew University of Jerusalem
rungsanlagen im Römischen Reich. Herodes ließ erst einen künstlichen Hügel aufschütten, der von Jerusalem aus zu sehen war. Auf ihn baute er einen Festungspalast mit Mausoleum. Am Fuße des Hügels ließ er weiter Palastteile mit Stallungen, Wasserbecken etc. bauen. Ob es sich bei dem Fund tat-
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Matthias Bannert Quelle: SPIEGEL ONLINE
sächlich um das Grab des Herodes handelt, gilt als nahezu sicher. Bislang fehlen Inschriften, die eindeutig auf Herodes hinweisen. Dies ist aber nicht ausschlaggebend, da überhaupt wenig Inschriften von Herodes existieren. Matthias Bannert Quellen: SCIENTIA / SPIEGEL
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Nofretete, Altes Museum, Berlin © Matthias Bannert Seite 5
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LE BE N - J E SU -F OR SCHU N G
War
Jesus
homosexuell? Gastartikel von Klaus Dede
Jesus von Nazareth war der Begr端nder des Christentums. Der Sohn Gottes, wie er in der Bibel bezeichnet wurde, wird von den Christen als Messias, von den Juden und sogar im Islam als Prophet verehrt. Fakt ist: er war ein Mensch aus Fleisch und Blut. Hat er auch geliebt? Und wenn ja wen? Maria Magdalena oder gar einen seiner J端nger? Scientia - Das Magazin f端r Wissen und Wissenschaft.
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Von KLAUS DEDE
Jesus war schwul. Ich habe in meinem siebzigjährigen Leben keinen Satz geschrieben, der so den Widerstand, ja den Hass anderer Menschen hervorgerufen hat, wie diesen, wobei nicht nur bekennende Christen den Kopf schüttelten, sondern auch solche Gesprächspartner, die für sich die christliche Dogmatik längst hinter sich gelassen hatten. Diese Behauptung war, so wurde mir bedeutet (wenn man überhaupt mit mir sprach) nicht nur abwegig, sondern für gläubige Menschen
zutiefst beleidigend. Eine solche These durfte nicht aufgestellt, geschweige denn begründet werden – hier hatte ich ein Tabu berührt. Ich wandte natürlich ein, dass die Homosexualität eine menschliche, und, wenn man so wolle, von Gott gewollte Eigenschaft des Menschen sei, die in moralischer Hinsicht dieselbe Qualität habe wie die Farbe der Haare oder die Form der Nase, aber das half mir nichts. All dies, so wurde mir gesagt, sei zwar in moralischer Hinsicht ganz gleichgültig, mir stehe es auch frei, mir Jesus als kraushaarig, krummnasig oder sonst wie vorzustellen, aber die „Gotteslästerung“, dass Chris-
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tus, der Heiland der Welt, schwul sei, könne nicht geduldet werden. Nun, kümmern wir uns im Augenblick nicht um den Protest und schauen uns die Begründung an. Dabei müssen wir uns drei Fragen stellen: Was sagt das Neue Testament dazu? Wie war der kulturelle Hintergrund beschaffen, vor dem wir uns Jesus (wenn er denn überhaupt gelebt hat) vorstellen müssen? Ist meine These mit der Lehre, die Jesus (nicht die Kirche) vertrat, vereinbar?
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Betrachten wir zunächst den „Schriftbeweis“. Dabei müssen wir berücksichtigen, dass das Konvolut, das wir als „Neues Testament“ bezeichnen, zwischen 60 und 120 nach Christus entstanden ist. Jesus war also schon dreißig Jahre tot, als der Apostel Paulus seine Briefe schrieb, welche die ältesten Bestandteile der Sammlung bilden und bis heute die Grundlage der christlichen Theologie bilden. Von Jesus selbst oder seinen unmittelbaren Schülern stammt nicht eine Zeile dieses Werkes. Alle Bücher des Neuen Testamentes geben also nur wieder, was in den damaligen ersten Gemeinden von dem Christus gesagt wurde, sind also Ausdruck der ersten GemeindeTheologie, die bereits damals in viele Lehrsysteme zersplittert war. Das Neue Testament verdanken wir also dem Bedürfnis der dritte nachjesuanischen, nunmehr christlichen Generation, die vielen unterschiedlichen Theologien, so weit als möglich, miteinander zu harmonisieren, zugleich aber andere, die man nicht unter einen Hut bekommen konnte, als sogenannte Irrlehrer auszuscheiden. Das Schicksal traf dabei zunächst die Gnostiker, dann den Markioniten galt. In dieser Auseinandersetzung bildeten sich die Dogmen heraus, auf die sich heute alle
Christen der Welt berufen und von denen wir heute wissen, dass Jesus selbst keines von ihnen vertreten hat. Die wichtigste dieser Lehren, die seit dem ersten nachchristlichen Jahrhundert lautete, dem Christus zugeschrieben wurden, lautete, dass Jesus sowohl Gott als auch Mensch gewesen sei. Der Satz wird von den Theologen dahin erläutert, dass er, der Sohn Gottes, keinen Scheinleib gehabt habe, wie die Markioniten behaupteten, sondern real gelebt habe. Der Satz wird in der christlichen Predigt vor allem dahin erläutert, dass der Christus, als er für die Sünden der Menschheit am Kreuz starb, im Todeskampf wirklich Schmerzen erlitten habe, die für die Buße auch notwendig gewesen seien. „... et homo factus est“, so lautet die lateinische Formel im Nicaenum (das Bekenntnis von Nicea, Anm. der Red.), was zu Deutsch heißt (die feministischen Theologinnen mögen mir verzeihen), dass er nicht nur als Mensch, sondern auch als Mann „gemacht“ worden sei. Das hatte nun weitreichende Konsequenzen, denn den Christus müssen wir uns nach orthodoxer (= korrekter) Lehre zwar nun mit Penis und Hoden vorstellen und eben nicht als „homo Schmeilanus“, dem die Geschlechtsorgane ir-
gendwie abhanden gekommen sind, dessen Geschlechtsteile aber stets durch ein Tuch, das irgendwie um seine Hüften flattert, verdeckt bleiben. Wenn Jesus also nicht nur ein Mensch, sondern auch ein Mann gewesen ist, dann müssen wir uns natürlich fragen, ob er auch sexuelle Bedürfnisse gehabt, ja, diese vielleicht auch ausgelebt hat. Diese Vorstellung wurde nun bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein von allen Theologen zurückgewiesen und zwar unter Berufung auf Paulus, der an die Korinther schrieb: „Denn er (nämlich Gott, Anm. d. Verf.) hat den, der von keiner Sünde wusste (hier ist Jesus gemeint, Anm. d. Verf.), für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir würde in ihm zur Gerechtigkeit, die vor Gott gilt“(2. Kor. 5, 21. Übers. von Luther, rev. 1912). Dieser Satz, der sehr genau interpretiert werden müsste, wurde nun von den Theologen dahin ausgelegt, dass Jesus zwar ein Mann gewesen sei, aber keine Sünde, also keine sexuelle Begierde, gekannt habe, oder um das konkreter zu sagen: Der Christus war zwar ein Mann mit Penis und Hoden, hatte aber nie eine Erektion und schon gar keine Ejakulation. Denn das wäre sündhaft gewesen und zwar bei den Markioniten
Viele der Bilder für unsere brisante Titelstory hat die Fotografin Kerstin Niemöller uns zur Verfügung gestellt (Bearbeitungen Matthias Bannert). Rechts sehen Sie einige Varianten unserer Titelgestaltung. © SCIENTIA / Kerstin Niemöller www.kunst-u-bild.de Scientia - Das Magazin für Wissen und Wissenschaft.
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Utensilien des modernen schwulen Christen. So stellt sich Fotograf Steffen Tendler das Repertoire vor: Bibel nebst Zeitschriften, Kondomen und Gleitgel. © SCIENTIA / Steffen Tendler www.st-tendler.de im Prinzip und immer, während die Christen hier differenzierter argumentierten: Für sie war zwar auch die sexuelle Begierde sündhaft, aber der Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau galt als erlaubt, jedoch nur dann, wenn er innerhalb der Ehe mit dem ausdrücklichen Ziel ausgeführt wurde, ein Kind zu zeugen. Die dabei empfundene Lust wurde als „Straffolge“ der bei dem Tun unvermeidbaren Sünde gewertet und verurteilt. Damit war natürlich die Homosexualität aus kirchlicher Sicht verboten und ebenso die Onanie. Diese Position ist heute im Christentum zwar moderiert, wird aber in Ansätzen immer noch vertreten. So viel zur Theologie der Kirchen. Wie aber war die Meinung von Jesus zu diesem Thema? Die Sexualethik, welche die Christen heute vertreten, wurde im Laufe des Mittelalters von den scholastischen Theologen entwickelt, wobei diese sich im Wesentlichen auf einige verstreute Äuße-
rungen des Apostels Paulus beriefen. In den Evangelien wird, nach konventioneller Auslegung, zum einen die Unauflöslichkeit der Ehe verfügt und zum anderen der Ehebruch, ja, sogar die sexuelle Begierde verurteilt, beides Äußerungen, die wir getrost der Gemeindetheologie zuschreiben können, ganz abgesehen davon, dass die gängige Interpretation nicht zwingend einleuchten muss. Die Meinung, die Jesus selbst wahrscheinlich vertreten hat, wird an zwei Szenen deutlich, die im Neuen Testament stehen geblieben sind, mit der allgemeinen Tendenz der Argumentation aber nicht übereinstimmen. Die eine finden wir in den drei synoptischen Evangelien (Evangelien nach Markus, Matthäus und Lukas, man geht davon aus, dass diese von einander abgeschrieben haben, Anm. d. Red.). Hier erzählen die Autoren, wie ein junger Mann zu Jesus kommt und ihn fragt, ob er sich ihm und seinen Jüngern anschließen dürfe. Jesus lädt ihn auch tat-
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sächlich dazu ein, fordert aber, dass der Kandidat seinen Besitz verkauft, was der Kandidat verweigert. So weit die Geschichte. Nun finden wir bei dem ältesten der Evangelisten, also bei Markus, den Hinweis: „Und Jesus sah ihn an und liebte ihn ...“ (Markus 10,21). Diese Bemerkung fehlt in den beiden anderen synoptischen Evangelien, was wichtig ist, denn wenn wir den Text nicht mit dem griechischen Lexikon von Kittel lesen, sondern mit einem beliebigen anderen, dann stellen wir fest, dass die klassischen Hellenen (wie wir übrigens auch) über eine Fülle von Vokabeln verfügten, die das sexuelle Verhaltend der Menschen damals beschrieben und die eines gemeinsam hatten: Liebe war für die Griechen immer eine emotionale und körperliche Beziehung, wie das auch hier gesagt wird: Jesus sah den Jüngling, wurde von ihm also erotisch angesprochen, und lud ihn deshalb ein, sich seiner Gruppe anzuschließen, und als das nicht klappte, wurde er
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stinksauer, denn es folgt die Bemerkung, dass ein Kamel eher durch ein Nadelöhr komme als ein Reicher in das Himmelreich. Wir erleben hier Jesus also als enttäuschten Liebhaber, eine Idee, die natürlich zwei oder drei Jahrzehnte später untragbar war, weshalb denn die anderen beiden Evangelisten die Bemerkung auch tilgten. Nun gut: das ist eine Banalität, aber die andere Szene ist wichtiger. Diese finden wir im Evangelium nach Johannes und ist sehr viel eindeutiger. Hier geht es um das letzte Abendmahl, an dem eine Figur teilnimmt, die außerordentlich rätselhaft ist und von der es heißt: „Es war aber einer unter seinen Jüngern, der zu Tische saß an der Brust Jesu, welchen Jesus lieb hatte“ (Johannes 13,21). Dieser namenlose Mann gehörte offensichtlich nicht zu den zwölf Aposteln, spielte aber eine besondere Rolle, denn Jesus hatte ihn lieb, wobei wieder der Satz gilt, dass im Griechischen der Zeit immer eine Beziehung gemeint war, die die Menschen sowohl emotional als auch körperlich miteinander verband – die a se x u e l l e „Nächstenliebe“ ist eine Erfindung der Christen und kommt deshalb in der klassischen Antike, zu der wir Jesus rechnen müssen, nicht vor. Nun sagt Luther in seiner Übersetzung, dass der Geliebte Jesu neben seinem Liebhaber saß und an dessen Brust lag. Wie soll das gehen? Die Maler der Kunstgeschichte – zum Beispiel Leonardo da Vinci – haben versucht, das überzeugend darzustellen, was ihnen nicht gelungen ist, denn die Situation ist nicht möglich. Im griechischen Text steht auch etwas anderes. Dort heißt es, dass der Geliebte Jesu in dessen Schoß lag. Nun wusste man damals, als der Text geschrieben wurde, natürlich, dass man bei einem Gastmahl nicht am Tisch saß, sondern auf Speisesofas lag und zwar zu zweit,
Jesus von Nazareth, die Christen nennen ihn den Sohn Gottes und den Messias, die Moslems bezeichnen ihn als Propheten. Fakt ist: er hat tatsächlich existiert und war ein Mensch aus Fleisch und Blut. Hat er auch geliebt? Und wenn ja wen? Maria Magdalena oder gar einen seiner Jünger? © Kerstin Niemöller www.kunst-u-bild.de
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damit man so die Freuden den Gaumens und der Geschlechtsorgane gleichzeitig genießen konnte, zumal die Männer damals keine Hosen, sondern lange Hemden trugen. Die Szene ist also für den Leser dieses Evangeliums ganz eindeutig. Sie sollte nämlich deutlich machen, dass die Mitglieder der johanneischen Gemeinde dem „Heiland“ (Der Name „Jesus“ ist eigentlich hebräisch und bedeutet: Das ist der, der einen Ausweg weiß!) näher stand als alle anderen, weil der Gründer ihrer Gemeinde das Sperma des Herrn in sich aufgenommen hatte. Dieser Anspruch war natürlich skandalös und musste deshalb im letzten, angehängten Kapitel des Evangeliums nach Johannes ausdrücklich zurückgenommen werden. Hier erkennen die johanneischen Christen ausdrücklich den Vorrang des Petrus (und damit Papstes) an und konnten so in die Katholische Kirche integriert werden. Auf diese Weise blieb der
Text erhalten. Damit stellt sich die Frage nach dem kulturellen Hintergrund. Um ihn zu verstehen, müssen wir uns deutlich machen, dass Jesus vermutlich um das Jahr 30 herum gekreuzigt wurde, während das Evangelium nach Johannes zwischen 100 und 120 entstand. Wir haben es also mit einer Zeitdifferenz von 100 Jahren zu tun. Und wenn wir uns vorstellen, welche Sitten bei uns um 1900 herrschten und mit welchen wir es heute zu tun haben, dann gewinnen wir eine Vorstellung, was in dieser Zeit geschehen kann, wobei im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung ein ähnlicher Umbruch stattfand, wie wir ihn erlebt haben – nur in entgegengesetzter Richtung: Die klassische Kultur der Griechen war selbst für unsere Verhältnisse unglaublich erotisch, wobei homosexuelle Beziehungen zumindest bei den Hellenen nicht nur allgemein akzeptiert, sondern vielfach sogar gefördert wurden.
Es waren die Römer, die in diesem Punkt zwar auch so handelten, aber anders dachten, eine Haltung, die von der Stoa denn philosophisch begründet wurde und die dann in die christliche Dogmatik geriet. Nun war Palästina zwar von Juden bewohnt (welche die Homosexualität ablehnten), aber in der Levante überhaupt lebten natürlich auch Griechen, so auch am See Genezareth, wo Jesus als Arzt und Wanderprediger wirkte. Und aus den Evangelien wissen wir, dass er ständig zwischen dem westlichen Ufer des Gewässers, wo die Juden saßen, und dem östlichen Gestade, der griechischen Dekapolis, hin und her wechselte. Er sprach also Aramäisch und Griechisch und kannte sich in beiden Kulturen aus, was normal war. Jesus war also wie so viele seiner Zeitgenossen, ein gräzisierter Jude, und gehörte damit zu der breiten Strömung, der wir heute sowohl das Christentum und als auch den Islam
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verdanken, wobei er selbst noch in der freien Luft des klassischen Hellenismus lebte, während die Theologen der dritten Generation ihn dann in die Zwangsjacke der christlichen Dogmatik sperrten. Als Beispiel, der den Gegensatz zwischen dem historischen Jesus und dem kerygmatischen Christus deutlich macht, sei die Geschichte erwähnt, in der Jesus seinen Jüngern am Sabbat das Ausraufen von Ähren gestattet, obwohl das nach dem jüdischen Gesetz eigentlich verboten war, denn, so seine Begründung: „der Sabbat ist um des
Menschen Willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats Willen.“(Markus 2, 27) Der historische Jesus setzt also die Gewissensentscheidung des Einzelnen als höchste Norm seiner Ethik, was den Verfasser des Evangeliums aber entsetzt, so dass er diesen Kommentar hinzufügt; „So ist des Menschen Sohn auch ein Herr des Sabbats“(Markus 2,28), was bedeutet, dass nicht die Jünger das Recht hatten, sich über die rabbinische Interpretation des Sabbatgebotes hinwegzusetzen, wohl aber Jesus, weil er nach
christlicher Meinung ja der Sohn Gottes war und sich deshalb um die Thora nicht zu kümmern brauchte. Damit meine ich, die These, dass Jesus schwul gewesen sei, plausibel gemacht zu haben, denn sie ergibt sich aus dem Text der Bibel, sie stimmt mit der Kultur der Zeit überein und findet eine Stütze in der mutmaßlichen Predigt des Arztes Joshua aus Nazareth. Bleibt die Frage, warum der Vor-
Die Vorstellungen von einem homosexuellen Jesus erregt laut Klaus Dede viele Gemüter. Aber ist die Sexualität des Sohn Gottes überhaupt wichtig? Berechtigte Kritik an der LebenJesu-Forschung ist, dass die eigentliche Botschaft des Mannes aus Nazareth dahinter verloren geht. © SCIENTIA / Kerstin Niemöller www.kunst-u-bild.de Scientia - Das Magazin für Wissen und Wissenschaft.
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Ist christliche Religion und Homosexualität überhaupt vereinbar? Laut Klaus Dede dürfte sie für Jesus kein Problem dargestellt haben. Ansonsten muss das wohl jeder für sich selbst beantworten und dabei im Hinterkopf haben, dass die Bibel von Menschenhand geschrieben ist und dass die Autorenintentionen in die Texte mit einflossen. gang für uns wichtig ist, denn an sich kann es uns doch gleichgültig sein, ob ein Mann, der seit 2000 Jahren tot ist, homosexuell war oder nicht. Indes: Hier geht es um mehr. Ich gehe dabei von dem Satz aus, dass der Mensch das Tier ist, welches weiß, dass es notwendig sterben wird, ja, dass nicht nur das Individuum dem Untergang geweiht ist, sondern auch die Art, ja, die ganze Welt. Uns bewegen aber zwei Ängste, nämlich zum einen, dass wir von der Gruppe ausgeschlossen werden und zum andern, dass die Horde insgesamt zugrunde geht. Die Methode, mit der wir diese Ängste für uns handhabbar machen, bezeichnen wir als Religion, was in der Regel dergestalt geschieht, dass wir uns einen allmächtigen Gott denken, der ein ewiges Leben ermöglicht, was aber nicht ausschließt, dass es atheistische Religionen gibt, zum Beispiel den Buddhismus. Religion ist also ein notwendiges Ingredienz unserer Existenz, wobei jeder Mensch seinen Glauben entwickelt. Es gibt also so viele Religionen als Menschen existiert haben, existieren und existieren werden. Das ist unvermeidlich und notwendig. Der individuelle und soziale Schaden tritt erst denn ein, wenn jemand kommt, der
behauptet: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich“ (Joh. 14,6) Egal ob der Satz von einem Christus gesagt wird oder von irgendjemand anders – in diesem Augenblick wird die persönliche Überzeugung, die frei ist, dogmatisiert, also zu einem allgemeinen, für alle verbindlichen Gesetz erhoben und damit die Selbstbestimmung des Einzelnen, die der notwendige Ausgangspunkt einer jeden Religion ist, aufgehoben. Und genau diesen Widerspruch finden wir im Neuen Testament der Christen, nämlich einerseits die jesuanische Forderung nach der Freiheit des Menschen und auf der anderen Seite den gesetzlichen Zwang, wie er in der Gestalt des kerygmatische Christus vertreten wird. Das macht uns die zitierte Abendmahlsszene des JohannesEvangeliums deutlich. Warum gibt sich, beispielsweise, Luther hier eine so große Mühe, die homosexuelle Beziehung zwischen Jesus und seinem Geliebten zu kaschieren? Nun, hier ist es offensichtlich, dass sich zwei Männer lieben, was seinen Ausdruck in der Erektion der beiden findet. Nun ist aber der Penis das einzige Glied des menschlichen Körpers, das sich sozusagen eigen-
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ständig aufrichtet, auch wenn ich es nicht will. Im männlichen Glied hat also das Bedürfnis des Menschen nach einer selbstbestimmten Existenz seinen Sitz und das wird von den Christen denn auch als die Sündhaftigkeit des Menschen definiert. Die Markioniten lehnten deshalb die Sexualität überhaupt ab, während die Christen, wie gesagt, die Beziehung zwischen Mann und Frau zuließen, wenn der Geschlechtsverkehr mit der Absicht ausgeführt wurde, ein Kind zu zeugen, also für den Fortbestand der Horde zu sorgen, und wenn man, wie gesagt, die Lust als Straffolge der Sünde ablehnt, aber Jesus sucht ja in seiner Beziehung zu seinem Geliebten geradezu diesen Lust, rechtfertigt seine Beziehung eben durch sie – Schwule, so verallgemeinere ich jetzt, etablieren also durch ihr Handeln als Schwule die Selbstbestimmung nicht nur in ihrem individuellen Leben, also ein persönliches Privileg, sondern als einen Bestandteil der Gesellschaft – und das ist für den Dogmatiker, egal wie er seine Lehre begründet, ein unerträglicher Zustand, weswegen der die Homosexualität unterdrücken muss, wie ja nicht nur die christliche Kirchengeschichte lehrt.
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Ich sehe also den Widerspruch zwischen der Religion auf der einen Seite, wie wir ihn in der klassischen Antike erlebt haben, und dem Dogma, das den Menschen der Fremdbestimmung durch eine Ideologie und damit durch einen Klerus unterwirft einer Gesellschaft. Ein solcher Zustand hat aber, wie die Menschheit vielfach erlebt hat und noch erlebt, grausamste Folgen, die ich nicht auszuführen brauche. Da aber das Bedürfnis nach einer Selbstbestimmung des Menschen zu seinem Wesen gehört, ist jede dogmatische Gesellschaftsordnung, egal auf welcher ideologischen Begründung sie beruht, notwendig zum Scheitern verurteilt, wobei ein solcher Prozess jeweils katastrophal verlaufen kann und, seit es die Atombomben gibt, möglicherweise einmal den Untergang der Menschheit herbeiführt. Es wird die entscheidende Aufgabe der kommenden Generationen sei, einen solchen irreversiblen Prozess zu vermeiden, also, konkret gesagt, zu verhindern, dass ein Kaiser Wilhelm oder ein Hitler in den Besitz von Atomwaffen gelangt, und das ist nur dann möglich, wenn wir die Religionen, und zwar alle, als Grundlage des menschlichen Anspruchs auf Selbstbestimmung akzeptieren, die Dogmen hingegen alle, also auch das christliche, unterdrücken. Dazu werden, so sagt uns Jesus, die Schwulen, ob sie wollen oder nicht, eben als Schwule ihren Beitrag leisten – das ist halt ihr soziales Schicksal.
KLAUS DEDE
Stellungnahme der Redaktion Liebe Leser,
Klaus Dede ist kein Redakteur bei SCIENTIA. Der Journalist lebt als freier Journalist in Oldenburg. Er hat zahlreiche Bücher zu unterschiedlichen Themen verfasst.
Weitere Informationen Das Buch zum Artikel:
wir bezeichnen uns als Wissensmagazin. Das heißt, die Leser können einen gewissen Grad an Informationsgehalt unserer Artikel erwarten. Gleichzeitig haben wir aber auch den Anspruch, allgemein verständlich und auch unterhaltend zu sein. Außerdem möchten wir Ihnen ein vielfältiges Spektrum darbieten. Wir verschränken uns nicht vor neuen oder anderen Theorien. Die These von Klaus Dede halten wir für gewagt. Das hindert uns jedoch nicht daran, einen Artikel zur eventuellen Homosexualität Jesu zu veröffentlichen. Wir möchten niemanden neue oder andere Denkweisen vorenthalten und trauen unseren Lesern zu, selbst nach Sachlage zu urteilen. Die Redaktion von SCIENTIA möchte Jesus nicht als homosexuell bezeichnen und ist der Ansicht, dass diese Sachlage in heutiger Zeit nicht mehr beurteilt werden kann. Wir halten es außerdem für irrelevant, da Jesus in erster Linie im Dienste der Religion stand und für seine Lehren seine Sexualität keine Rolle spielt.
Klaus Dede: Jesus - schwul? Die Kirchen, die Christen und die Liebe - Eine Antwort Erschienen im Schutter-Verlag ISBN: 3-932429-17-6 Websites: www.jesus-schwul.de www.klausdede.de Leserbriefe bitte an: info@scientia-magazin.de
Unser Chefredakteur Matthias Bannert ist mit Klaus Dede persönlich in Kontakt getreten und ist überzeugt, dass Klaus Dede ein streitbarer Journalist ist. Wir möchten Sie, liebe Leser, zu einer Diskussion einladen. Bitte senden Sie uns Ihre Zuschriften an die Adressen, die bei den Leserbriefen auf Seite 19 abgedruckt sind (E-Mail, Post, Fax) oder besuchen Sie unser Leserforum: http://forum.scientia-magazin.de Die Redaktion
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Felix
erklärt die Welt
Von FELIX BOCK
Warum ist Wasser durchsichtig?
W Felix Bock erklärt in unserer Rubrik Ausgabe für Ausga-
asser – jeder kennt es, jeder benutzt es, jeder braucht es. Es ist quasi unverzichtbar für das Leben auf der Erde und ist uns doch allen gut bekannt, oder? Klar, Wasser besteht aus einem Sauerstoffatom und zwei Wasserstoffatomen, siedet bei 100°C und gefriert bei Minustemperaturen. Es ist verantwortlich für die Entstehungen von Meeren und Flüssen und noch
dazu erfreut es uns manchmal in der Konformation von Schnee. Niemand würde behaupten, Wasser nicht zu kennen. Doch wie sieht es aus, wenn man sich einmal die Frage stellt, was Wasser wirklich ist und warum es eigentlich durchsichtig bzw. farblos ist?
be Fragen aus dem Alltag. Diese Fragen gehen durch alle Bereich, ob im Haushalt, in Umwelt und Technik… Wenn Sie auch eine Frage haben, die von Felix Bock beantwortet werden soll, senden Sie ihm eine E-Mail felix.bock@ scientia-magazin.de Scientia - Das Magazin für Wissen und Wissenschaft.
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Ist Wasser durchsichtig und wenn ja warum? Mit der optischen Seite des Problems hat sich Steffen Tendler aus unserer Fotoredaktion auseinandergesetzt. © SCIENTIA / Steffen Tendler www.st-tendler.de Erstmal muss man sich fragen, was Licht überhaupt bedeutet. Denn Licht ist ja im Wesentlichen das, was dafür sorgt, dass etwas durchsichtig bzw. nichtdurchsichtig ist. Licht verbreitet sich wellenartig. Zu sehen ist es für uns in einem Bereich zwischen 400 und 800 Nanometern. Zudem besteht es aus den so genannten Photonen. Die Photonen sind elementare Anregungen von magnetischen Feldern. Vereinfacht kann man sich wohl vorstellen, dass dieses Photon sehr viel Energie besitzt und somit seine Umgebung anregt. Dabei bewegt es sich wellenartig fort bis es auf einen Gegenstand trifft. Dieser Gegenstand kann dieses Photon nun entweder aufnehmen (absorbieren) oder wieder abgeben (reflektieren). Ein grünes Blatt zum Beispiel nimmt alle Photonen auf, die nicht im grünen WellenScientia - Das Magazin für Wissen und Wissenschaft.
längenbereich liegen. Folglich wird alles absorbiert aus dem reflektierten grünen Licht. Somit wäre also schon mal das Grün der Blätter vereinfacht dargestellt. Doch wollen wir nicht zum Blatt, sondern zum Wasser. Denn im Gegensatz zum Wasser besitzen die Teile des Blattes eine feste Molekularstruktur. Die Moleküle des Blattes liegen so dicht nebeneinander, dass Photonen einfach auf diese prallen und somit sichtbar werden. Wasser hingegen hat nur einen sehr lockeren Molekularverband, durch welchen die Lichtstrahlen ungehindert dringen können. Zusätzlich besitzt unser H2O nur sehr wenig freie Elektronen, so dass auch diese keine Behinderung für den freien Weg der Photonen darstellen. Kurz um, Wasser besteht aus so wenig „Material“, dass kein Licht reflektiert werden kann. Natürlich
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kommt es hier wieder auf den Winkel des Lichteinfalls an, wie so bei fast allen Stoffen. Denn kommt das Licht aus einem bestimmten Winkel auf das Wasser, so kann teils auch das gesamte Licht reflektiert werden, so dass es die Spiegeleigenschaft annimmt. Wie Wasser soll ja auch die Luft durchsichtig sein. Sicher stimmt auch das nicht ganz. Denn wir alles wissen, dass der Himmel blau ist. Das liegt zum Beispiel daran, dass bei der riesigen Luftmasse über uns immer mal wieder Teilchen von bestimmten Luftbestandteilen reflektiert werden. Das blaue licht eignet sich da am besten, weil es sehr kurzwellig ist und somit öfter mal auf ein Luftteilchen trifft. Am späteren Abend
kann der Himmel dann auch mal ins Rote gehen. Das ist dann so zu erklären, dass das Licht eine längere Strecke durch die Luft nehmen muss, wegen der Erdbewegung und der untergehenden Sonne. Folglich trifft auch das langwellige Licht öfter mal auf ein Schmutz- bzw. Luftteilchen. Allgemein gilt auch die Faustregel, je roter der Himmel am Abend, desto schmutziger die Luft. Das sollte in den Zeiten des Klimawandels vielleicht mal ganz interessant sein.
den Wellenlängen des Lichtes. Nun gut, ich hoffe Ihnen die Welt mal wieder ein Stück näher gebracht zu haben und vergessen Sie nicht: immer schön angeben mit dem Wissen aus „Felix erklärt die Welt“ ;)
FELIX BOCK felix.bock@scientia-magazin.de
Wie Sie sehen, ist nicht alles durchsichtig, was kein Licht reflektiert. Im Allgemeinen aber hängt es meist von der Molekulardichte eines Stoffes ab und von
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War Jesus homosexuell? Lieber Klaus Dede, ich danke sehr über den Artikel zu der Homosexualität Jesu. Zweifelsfrei sind einige interessante andere Sichtweisen deutlich geworden. Nur würde ich die Stelle im Markus-Evangelium „Und Jesus sah ihn an und liebte ihn ...“ nicht als Beweis für eine sexuelle Zuneigung von Jesus sehen, sondern als bloße Sympathie dem Neuling gegenüber. Und auch wenn beim Abendmahl jemand sitzt, den Jesus „sehr lieb hatte“ dann heißt das für mich nicht zwingend, dass er ihn sexuell attraktiv findet. Im Übrigen gehe ich davon aus, dass beim Letzten Abendmahl jede Menge solcher Leute anwesend waren, die Jesus lieb hatte. Vielleicht sollte man nicht allzu viel irgendwo hineininterpretieren, denn das würde zu einem neuen Dogmatismus führen, den du so stark abgelehnt hast.
Im Artikel verwendest du den lateinischen Ausspruch „... et homo factus est“ und übersetzt ihn mit „dass er nicht nur als Mensch, sondern auch als Mann „gemacht“ worden sei.“ Nun kann ich nicht besonders gut Latein, jedoch hab ich das Latinum geschafft und ich glaube, dass die korrekte Übersetzung heißen würde: „und als Mensch gemacht worden ist“. Auch kenne ich nur den Ausschnitt, der im Artikel zitiert worden ist, aber von Mann ist da wohl kaum die Rede. Matthias Bannert (Chefredakteur von SCIENTIA)
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SE R I E
Sie kamen, sie sahen
… sie schrieb Der besondere historische Rückblick
Albert Einstein
Von FRANZSIKA DE NEIDELS
A
lbert Einstein wurde am 14. März 1879 in Ulm als Sohn eines jüdischen Ehepaares geboren. Da sein Vater, Hermann Einstein, und sein Onkel eine eigene Firma für elektrische Geräte gründen wollten, zog die Familie kurz nach Alberts Geburt nach München. Dort lief die Fabrik sehr gut und so war Hermann Einstein für das erste elektrische Licht auf dem
Albert Einstein war wohl der genialste Forscher des 20. Jahrhunderts. Noch heute ist er der Inbegriff für Genie und Wissenschaft. Doch sein Wesen zeichnete sich eigentlich durch ständige Präsenz aus. Er nutzte seinen Ruhm, um sich für Völkerverständigung und Frieden einzusetzen. Dieser Einsatz machte in unvergessen und bis in unsere Zeit beliebt.
Oktoberfest verantwortlich. Wenig später bekam die Familie erneut Zuwachs. Am 18. November 1881 wurde Alberts Schwester, Maria, geboren. Erst im Alter von drei Jahren begann der kleine Albert zu sprechen. Deshalb war
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auch eine Begabung in der Kindheit nicht festzustellen. Albert Einstein war durchaus ein guter Schüler. Seine Leistungen in den naturwissenschaftlichen Fächern waren herausragend. Schon früh begann er wissenschaftliche Bücher zu lesen und sich über den aktuellen Stand der Forschung zu belehren. Im Alter von neun Jahren besuchte er das Luitpoldgymnasium, welches für seine starke Ausrichtung in den naturwissenschaftlichen Bereich
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bekannt war. Schon damals war Albert Einstein ein begeisterter Violinist und auch in dieser Hinsicht ebenfalls enorm begabt. Kurz vor seinem Abitur 1894 ging die Firma des Vater und des Onkels ein. Die Familie zog nach Mailand. Der fünfzehnjährige Albert sollte zunächst allein in München bleiben, um die Schule beenden zu können. Doch dieses Vorhaben kollidierte mit den Auffassungen der Schule und so beendete Albert Einstein die Schule ohne Abschluss und ging nach Mailand zu seiner Familie. Des Weiteren legte er 1886 seine deutsche Staatsbürgerschaft ab und trat der jüdischen Religionsgemeinschaft bei, um seinem Armeedienst zu umgehen. Ein Jahr später besuchte er die Kantonschule Aura in der Schweiz und absolvierte dort die Matura. So kam auch das Gerücht zustande, dass Einstein ein schlechter Schüler gewesen sein soll. Jedoch lag diese Fehleinschätzung nur in der durch einen Biografen Einsteins vorgenommen Verwechselung des deutschen und des schweizerischen Benotungssystems. Nach seinem Schulabschluss begann er am Züricher Polytechnikum studieren. Von Anfang an begeisterte ihn die Physik und die Mathematik stand ihm immer im Weg. Er sah sie als hinderlich für den problemorientierten Physiker an. In den Vorlesungen war Albert Einstein oft nicht anwesend und erarbeitete das Wissen für die Prüfungen mit den Mitschriften seiner Kommilitonen. Dieses Verhalten war für seine Relativitätstheorie sehr störend. Aber mithilfe seines Studienkollegen Marcel Grossmann sollte er auch diese Hürde schaffen. 1900 verließ Albert Einstein das Polytechnikum mit einem Diplom als Fachlehrer für Mathematik und Physik.
Albert Einstein, 1905 Zwei Jahre später erhielt er eine Stelle als Experte dritter Klasse am Schweizer Patentamt in Bern. Im selben Jahr heiratete er Mileva Maric, die er während seines Studiums kennen gelernt hatte. Sie bekamen zwei Söhne, Hans Albert (1904 – 1973) und Eduard (1910 – 1965). Es gibt auch Indizien über die Existenz einer Tochter namens Lieserl, die vor der Hochzeit mit dem Down-Syndrom zur Welt gekommen sein soll. Und um die Sittsamkeit zu wahren, soll ihr Leben verheimlich worden sein. Niemand weiß was genau mit ihr passiert ist. Es wird vermutet, dass sie im Alter von 21 Monaten starb oder zur Adoption freigegeben wurde. Trotz seiner Arbeit reichte Einstein immer wieder Aufsätze an der Berner Universität ein. Für seine Arbeit „Eine neue Bestimmung der Moleküldimensionen“ erhielt er 1905 den Doktortitel. In weiteren Arbeiten erwähnte er zum ersten Mal die Relativitätstheorie. Durch seine Arbeiten wurde er 1909 zum außerordentlichen Professor für theoretische Physik an der Universität Zürich berufen. Später ging er nach einem Jahr in Prag an das Polytechnikum in Zürich und lehrte, wo er früher lernte.
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1917 wurde Einstein Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts in Berlin. Zunächst wurde er von seiner Frau begleitet, doch nach einiger Zeit reiste sie mit den Söhnen aufgrund privater Differenzen wieder ab. Einstein nahm sich Zeit um sein Werk zur Relativitätstheorie zu beenden. Nach der Fertigstellung begann er zu kränkeln und ließ sich von seiner Cousine, Elsa, pflegen. Sie verliebten sich. Albert Einstein ließ sich 1919 scheiden und heiratete im selben Jahr Elsa. Sie brachte zwei Töchter in die Ehe. Im folgenden Jahr starb Einsteins Mutter und auf Grund der chaotischen Nachkriegszeit war es Einstein unmöglich, seine Söhne zu sehen. Nach dem Friedensvertrag von Versailles nahm Albert Einstein wieder die deutsche Staatsangehörigkeit an. 1921 erhielt er den Nobelpreis für die Erklärung des Fotoeffekts. Das Preisgeld bekam seine geschiedene Frau mit den beiden Söhnen. Seine Bekanntheit nutzte Einstein für zahlreiche Reisen und konnte so Vorlesungen auf der ganzen Welt halten. Durch seine Verdienste bekam er zahlreiche Ehrendoktortitel. Auch Princeton verlieh ihm einen. Kurze Zeit später entschied er sich, die Hälfte des Jahres in Princeton und die andere in Berlin zu verbringen.
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Albert Einstein ist selbst heute noch ein geschätzter und beeindruckender Mann. In dieser, für einen Wissenschaftler eher ungewöhnlichen, Pose zeigt er, dass er auch nur ein Mensch war. Dass er in Mathe oder Physik nur eine 4 hatte, erwies sich zum Leidwesen vieler Schüler nur als Missverständnis. Aber von seiner Reise im Dezember 1932 nach Princeton kehrte er auf Grund der Machtübernahme Hitlers nicht mehr zurück. Er betrat sein Geburtsland nie wieder. Albert Einstein wurde 1933 die Staatsbürgerschaft durch Strafaus-
bürgerung entzogen und im Rahmen der „Verbrennung undeutschen Schrifttums“ übergab Goebbels auch Einsteins Schriften dem Feuer. Im gleichen Jahr wurde Einstein Mitglied des „Institute for Advanced Study“. Drei Jahre später starb
seine Frau Elsa und Einstein beschäftigte sich von da an mit der Weltformel, die er vergeblich bis zu seinem Tod suchte. 1939 kam seine Schwester zu ihm und lebte bis zu ihrem Tod 1951 bei ihrem Bruder.
Die Relativitätstheorie Die Relativitätstheorie von Albert Einstein befasst sich im Wesentlichen mit der Struktur von Raum und Zeit sowie mit der Gravitation. Sie besteht aus zwei Teilen: der speziellen Relativitätstheorie von 1905 und der allgemeinen Relativitätstheorie von 1916. Erstere beschreibt das Verhalten von Raum und Zeit aus Sicht von Beobachtern, die sich relativ zueinander bewegen, und die damit verbundenen Phänomene. Letztere baut darauf auf und führt die Gravitation auf eine Krümmung von Raum und Zeit zurück, die durch die verschiedenen Massen der Objekte verursacht wird.
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Nach der Entdeckung der Kernspaltung warnte Einstein den amerikanischen Präsidenten Roosevelt, kurz vor dem Zweiten Weltkrieg vor einer Bombe der neuen Art, die in Deutschland wahrscheinlich bald entwickelt werden würde. So wurden Forschungsgelder bereitgestellt und die Forschung begann. Seine Arbeit an der Atombombe war jedoch eher unwesentlich, da seine Interessen in andere Richtungen gingen. Einstein erfuhr wie die anderen aus dem Radio von dem Bombenabwurf über Hiroshima. Nach Kriegsende setzte sich Einstein für den Frieden ein. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er mit der Bibliothekarin Johanna Fantova. Kurz vor seinem Tod unterzeichnete er seine Version des Weltfriedens, das Russell-EinsteinManifest für eine weltweite Abrüstung. Am 18. April 1955 starb Einstein mit 76 Jahren durch innere Blutungen. Nach seinem Tode stahl der Pathologe Thomas Harvey das Gehirn Albert Einsteins, um, wie er sagte, es zu untersuchen und um die einzigartige Struktur für die Nachwelt zu erhalten.
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