Kinan Azmeh CityBand

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Kinan Azmeh CityBand EinfĂźhrungstext von / Program Note by Thomas May



Kinan Azmeh CityBand Samstag 22.

Dezember 2018 19.00 Uhr Sonntag 23. Dezember 2018 18.00 Uhr

Kinan Azmeh Klarinette Kyle Sanna Gitarre Josh Myers Kontrabass John Hadfield Schlagzeug Gastmusiker Wu Wei Sheng Florian Weber Klavier Bodek Janke Schlagzeug

Das Programm, einschlieĂ&#x;lich einer Pause, wird von den KĂźnstlern angesagt. The program, including one intermission, will be announced from the stage.

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Familienbande Kinan Azmehs CityBand trifft neue Freunde

Thomas May

Der international gefeierte Klarinettist, Komponist und Meister der Improvisation Kinan Azmeh ist seit der Eröffnungssaison ein häufiger und gern gesehener Gast im Pierre Boulez Saal. Doch bisher stand bei jedem Auftritt des syrischen Musikers eine andere künstlerische Facette seiner Persönlichkeit im Mittelpunkt: mal ging es vor allem um sein eigenes Instrument (dabei auch Seite an Seite mit seinem Klarinettisten-Kollegen Jörg Widmann), ein anderes Mal trat er ge­meinsam mit seinem langjährigen KlavierPartner Dinuk Wijeratne auf, dann wieder als Mitglied von Hewar, dem aus Damaskus stammenden KomponistenMusiker-Kollektiv. Außerdem war Azmeh im vergangenen Jahr als CoKurator an den Arabic Music Days beteiligt, bei denen er dem Publikum sein New Yorker Quartett vorstellte: die Kinan Azmeh CityBand. Für seine ersten Auftritte im Pierre Boulez Saal in der aktuellen Spielzeit entsteht nun wieder ein neues Ensemble, denn zusammen mit CityBand stehen an diesen beiden Konzertabenden drei Gastkünstler auf der Bühne: Sheng-Spieler Wu Wei, Schlagzeuger Bodek Janke und Pianist Florian Weber. „In Berlin zwei Abende hintereinander im gleichen Saal spielen zu können, war für uns eine wunderbare Gelegenheit, Gäste einzuladen“, erklärte Azmeh vor wenigen Wochen per Telefon aus Brooklyn, wo er seit langem lebt. Der „Symbol­ charakter des Pierre Boulez Saals“, wie er sagt, erlaubt nicht nur eine gewisse Risikobereitschaft, sondern auch einen sehr intimen Austausch mit dem Publikum und seinen Musiker­ kollegen. „Wir sind alle Komponisten, wir improvi­sieren und vor allem sind wir von Haus aus Gemeinschafts­täter. Statt nur für einen Abend haben wir diesmal sozusagen drei neue Familienmitglieder, die etwas länger dabei sind.“ 4


Die „Familie“ selbst – CityBand – entstand nach und nach in einer Art „Kettenreaktion“, wie Azmeh es beschreibt, die ohne vorgefassten Plan schließlich zur Gründung des Quar­ tetts führte. Nach seinem Abschluss an der Juilliard School in New York fand sich Azmeh hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, seine gerade begonnene Karriere in seiner Wahlheimat fortzusetzen, und Heimweh nach Damaskus, wo er als Kind mit dem Klarinettenspiel begonnen hatte. „Es muss etwa 2005 gewesen sein, als ein Freund mich ansprach, der gerade auf der Lower East Side ein neues Café mit den Namen Epistrophy [nach dem Jazzklassiker von Thelonius Monk und Kenny Clarke] eröffnet hatte. Er war dabei, ein Musikfestival zu planen und sagte: ‚Komm und bring deine Band mit!‘ Ich hatte damals keine Band, nur ein paar Freunde, mit denen ich gern zusammen gespielt habe, und zu denen gehörte auch [der Gitarrist] Kyle Sanna. Wir dachten, es wäre nett, auch einen Schlagzeuger dabei zu haben, und Kyle kannte John Hadfield. Bei unserem ersten Auftritt waren wir deshalb noch ein Trio.“ Später kam der Bassist Josh Myers dazu – und CityBand war geboren. „Ich finde es immer sehr interessant, einer Band einen Namen zu geben“, sagt Azmeh. Das Ensemble Hewar, das seine enge Bindung an Damaskus verkörpert, ist nach dem arabischen Wort für Dialog benannt. „Hewar basiert auf dem Gedanken, mit Hilfe von Instrumenten zu kommuni­ zieren.“ Der Name CityBand ist ähnlich direkt: „Mir ging es darum, das Gefühl der Metropole New York zum Ausdruck zu bringen – eine Verbindung zu dieser Stadt.“ Im Jahr 2013 veröffentlichte CityBand das Album Elastic City. Trotz seiner stilistischen Vielfalt, in der sich Flamenco, Jazz und Klezmer mit traditionellen syrischen Klängen mischen, spiegelt es die ganz spezifische Energie und den Geist dieses Ensembles wider. Elastic City bildet zwar eine Art Grundstock für das Repertoire der Gruppe, doch ihre musikalische Identität orientiert sich eher an dem enormen Abwechslungsreichtum, den man von Jazz-Standards kennt. Nie um eine Metapher verlegen, vergleicht Azmeh dieses Ausgangsmaterial mit einem Skelett: „Es lässt den einzelnen Künstlern eine Menge Raum zur Ausgestaltung – wie man es im Jazz erwartet.“ Ermöglicht wird dies erst dadurch, dass jeder einzelne Musiker seine unverwechselbare Persön­lich­ keit einbringt. Angesprochen auf seine Zusammenarbeit mit Kyle Sanna beschreibt Azmeh den Gitarristen als „sehr nachdenklichen 5


Musiker, dem es nie um den äußeren Effekt geht. Wir spielen seit den Anfangstagen des Quartetts zusammen. Jedesmal vor einem Konzert sagen wir uns: ‚Wir wollen versuchen, in den Soli nichts zu wiederholen, was wir schon mal gespielt haben. Manchmal überraschen wir uns gegenseitig. Ich glaube, deshalb haben wir als Quartett auch etwas Sinnvolles zu sagen. Wir haben über die Jahre voneinander gelernt, und es kommt vieles zusammen. Jetzt in Berlin mit Gästen aufzutreten, gibt diesen Stücken wieder eine neue Richtung. Ich stelle mich ja nicht hin und sage: ‚Es muss so und so klingen.‘ Ich bitte die anderen, das zu tun, was sie tun möchten.“ Eine andere gern gebrauchte Metapher ist die der Familie – ein Begriff, der häufig vorkommt, wenn Azmeh die Dynamik und musikalische Ästhetik von CityBand beschreibt. Letzt­lich ist das Ensemble auch eine Art Ersatz­ familie. Gäste zu einem gemeinsamen Auftritt einzuladen, ist „gut vergleichbar mit der Situation, wenn man Leute mit nach Hause bringt, um zusammen mit der Familie in Damaskus Musik zu machen“ – etwas, das in den letzten Jahren aufgrund des Krieges und der Unruhen in Azmehs Heimatland Syrien nicht möglich war. „Wir spielen als Quartett jetzt schon so lange zusammen, dass der eine weiß, was der andere tun wird. Aber wenn man jemanden Neues mit auf die Bühne bringt, sorgt das immer für eine unge­ wohnte Perspektive.“ Bereits zu den Arabic Music Days im Dezember letzten Jahres lud Azmeh den Schlagzeuger Bodek Janke ein, der für CityBand-Drummer Hadfield einsprang. Mit Wu Wei, dessen Musik er sehr schätzt, hatte Azmeh schon lange zusam­menarbeiten wollen, und ebenso beeindruckt war er von den pianistischen Fähigkeiten des in Osnabrück lebenden Florian Weber. „Wir waren in den USA und in den Nieder­ landen gemein­sam auf Tournee“, sagt Azmeh. „Er ist einer meiner Lieb­lings-­Jazzpianisten.“ Neben Musik von Elastic City werden in Berlin vermutlich auch Stücke zu hören sein, die Azmeh und seine Kollegen in den fünf Jahren seit Erscheinen des Albums geschrieben haben. „Es hängt alles davon ab, wie erfolgreich die Proben verlaufen“, sagt der Klarinettenvirtuose. „Wir treffen uns morgens am Tag des ersten Konzerts, und dann werden wir sehen, was passiert. Die Band wird ein paar Sachen allein spielen und in der zweiten Hälfte sind alle dabei. Am zweiten Abend können wir dann auf Ideen aus dem ersten Konzert 6


aufbauen.“ In Echtzeit zu experimentieren, „während das Publikum dabei zuschaut“, erklärt Azmeh, gibt dem Ganzen eine besondere, unvergleichliche Energie. Wedding, eine Hommage an lärmende, ansteckende Fröhlich­keit und vielleicht Azmehs am häufigsten gespielte Komposition, könnte so etwa die Inspiration liefern für ein Duett zwischen seiner Klarinette und Wu Weis Sheng (einer Mundorgel und einem der ältesten chinesischen Instru­mente). „Wenn ich meine eigene Musik mit einer neuen Gruppe spiele, interessiert mich vor allem die un­ erwartete Perspektive meiner Kollegen, die zum ersten Mal dabei sind“, sagt er. Das Ergebnis zeigt, „wie sich Stücke in Form und Tempo verändern können“ – ja selbst in ihrem grundlegenden Charakter – „indem man die Instrumen­ tation nur leicht modifiziert, und dadurch verändern sich dann auch Persönlichkeiten.“ Der faszi­nierendste Aspekt dieser Art der Zusammenarbeit ist aber noch ein anderer: „Es gibt kein Sicherheitsnetz – außer einer Band, die seit vielen Jahren aufeinander eingespielt ist. Wir hören alle mehr zu als dass wir spielen! Selbst wenn ein Stück mal zum Stillstand kommt, dann wissen wir, wie wir es wieder in Gang bringen.“ Für Azmeh besteht „die Definition einer guten Band“ in der Überzeugung, dass sie letztlich nichts aus der Bahn werfen kann. Mit CityBand und den drei Gast­ künstlern „sind wir auf der Bühne zu siebt. Wenn sechs von uns plötzlich tot umfallen würden, könnte einer das Konzert trotzdem allein weiterspielen. Das traue ich jedem Einzelnen in dieser Gruppe zu. Deshalb macht es so viel Spaß.“ Immer öfter wird Azmeh gebeten, Musik für weniger flexible Ensembles wie klassische Orchester oder Kammer­ musikgruppen zu schreiben. Zu den Stücken, mit denen CityBand im vergangenen Jahr auf Tournee war, zählte auch der vierte Satz einer Komposition für Klarinette und Cello, die Azmeh gemeinsam mit Yo-Yo Ma aus der Taufe hob (mit dessen Silk Road Ensemble er oft auftritt). „Dieser Satz führt jetzt ein Eigenleben im Repertoire der Band“, erklärt er. Im kommenden Februar wird die Seattle Symphony Azmehs neues Klarinettenkonzert uraufführen (wobei er selbst den Solopart übernimmt). Er plant bereits, bei den nächsten Auftritten von CityBand mit einigen Themen daraus zu experimentieren. Solche Grenzüberschreitungen, sagt er, „helfen mir sehr, mich auf die Premiere mit dem Orchester vorzubereiten. Dadurch bekomme ich ein Gefühl dafür, was in der Gruppe funktioniert und was nicht.“ 7


Als Komponist gewinnt Azmeh aus solchen kreativen Überlagerungen „eine unglaubliche Menge an Informationen, die ich dann weiterverwenden kann.“ Ein anderes Beispiel hierfür ist ein Stück mit dem Titel Syrian Dances, an dem er derzeit arbeitet und das von Bartóks Rumänischen Tänzen ­inspiriert ist. „Ich möchte Aufmerksamkeit wecken für diese Volks­lieder aus meiner Heimat, aber ohne dabei zu direkt zu sein – einfach dadurch, sie auf eine andere Weise zu präsentieren. Es sind keine Volksmusikarrangements im eigent­ lichen Sinn, sondern Stücke, die davon inspiriert sind.“ Bei seinen Auftritten mit Cityband „den Luxus zu haben, dass es kein festes Programm gibt, ist für mich ein wunder­ bares Experimentierfeld dafür, Musik für andere E ­ nsembles zu schreiben.“ Doch trotz der Vielseitigkeit seiner verschiedenen musikalischen Identitäten betrachtet Azmeh die ­Arbeit mit CityBand als Teil einer Grundphilosophie: „Ich sehe all diese Projekte als einen kontinuierlichen Prozess, ob ich nun für die Seattle Symphony schreibe oder für einen Film oder Mozarts Klarinettenkonzert spiele. Es geht immer darum, den Menschen zuzuhören – und den Instrumenten, darauf zu hören, was Menschen und Instrumente zu sagen haben. Das Wichtigste ist vielleicht, dabei Vergnügen zu empfinden. Man vergisst leicht, dass das Wort ,Vergnügen‘ eigentlich etwas Hehres beschreibt: nämlich etwas mit Freude zu tun, wie auf der Bühne neuen Freunden zu begegnen.“ Übersetzung: Philipp Brieler

Thomas May ist freiberuflicher Autor, Kritiker, Dozent und Übersetzer; seine Artikel erschienen in der New York Times und in Musical America. Er schreibt regel­ mäßig Einführungstexte für das Lucerne Festival, die Metropolitan Opera und die Juilliard School und hat die Bücher Decoding Wagner und The John Adams Reader ­veröffentlicht.

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Just Like Family Kinan Azmeh’s CityBand Makes Some New Friends

Thomas May

The internationally acclaimed clarinetist, composer, and improviser Kinan Azmeh became a familiar and ­frequent presence at the Pierre Boulez Saal during its ­inaugural season.Yet with each return, the Syrian artist has appeared in a changing guise: whether focusing on his own instrument (including opposite fellow clarinetist Jörg Widmann) or performing with longstanding musical ­partner Dinuk Wijeratne at the keyboard, or as part of Hewar, the composer-performer collective founded in ­Damascus. Azmeh has additionally served as a co-curator for the ­Arabic Music Days last year, when he introduced his New York-based quartet, the Kinan Azmeh C ­ ityBand. For his first appearances this season at the Pierre Boulez Saal, Azmeh forms yet another new ensemble as CityBand shares the stage with three guest artists—Wu Wei on sheng, Bodek Janke on percussion, and Florian Weber on piano—in backto-back concerts. “Having two nights in Berlin at the same venue suggested a great opportunity to invite guests to perform with CityBand,” Azmeh said in an interview from his home base in Brooklyn earlier this month, pointing out that “the symbolism of the Pierre Boulez Saal itself ” encourages a sense of risk-taking, as well as an intimate exchange with the audience and fellow performers. “All of us are com­ posers, improvisers, and collaborators by nature. So instead of for just one night only, we can expand the family to include three more members in a longer-lived collaboration.” The four members of the “family” in question, CityBand, first started collaborating little by little in what Azmeh ­describes as a kind of “chain reaction” that led, without premeditated design, to the formation of the quartet. As a 11


r­ ecent graduate of New York’s Juilliard School, Azmeh was trying to come to terms with the conflicting feelings of ­exploring a burgeoning career in his adoptive new city and homesickness for his native Damascus, where he had started playing clarinet as a young boy. “It was around 2005, and I was approached by a friend who had just opened a new café on the Lower East Side, Epistrophy [named after the jazz classic by Thelonious Monk and Kenny Clarke]. He was putting together a music festival and asked me to ‘come and bring your band!’ I didn’t have a band then, but only friends I knew I liked playing with, like [guitarist] Kyle Sanna. We decided it would be nice to have a drummer join us, and Kyle knew John Hadfield. So we actually started out with our first gig as a trio.” That in turn led to inviting bassist Josh Myers to join the group—and CityBand was born. “I always find choosing names for bands quite interesting,” Azmeh says. His ensemble Hewar, an expression of his abiding ties to Damascus, takes its name from the Arab word for dialogue. “Hewar is based on the noble idea of communicating through the instruments.” CityBand as a name is similarly direct: “I wanted something to express the strong urban feeling of New York—a connection to the city.” In 2013 CityBand released its album Elastic City, which, despite a remarkable stylistic eclecticism that embraces ­flamenco, jazz, and klezmer alongside traditional Syrian ­idioms, conveys the ensemble’s unique energy and spirit. If Elastic City forms a kind of core repertoire, the model is more akin to the tremendous variety associated with jazz standards. Ever fond of metaphors, Azmeh compares the given material to a skeleton. “It allows lots of room for the individual artists to flesh out—just like what is expected in a jazz setting.” That process becomes possible because each player contributes a unique personalty. Referring to his rapport with Kyle Sanna, Azmeh depicts the guitarist as “a very thoughtful musician who is not interested in mere flashy playing. We’ve been playing since the beginning of the quartet. Every time before we go out to do a concert, we say: ‘Let’s try to play it without repeating any of the solo ideas that we’ve had before.’ Sometimes we surprise each other. This is actually what makes us say good things together as a quartet. We have been learning from each other over the years, so there’s lots of contribution. And having the guest artists join us in Berlin takes these 12


pieces into a new direction. I don’t tell them, ‘I want you to sound like this.’ I ask them to do what they like to do.” Another favorite metaphor is that of the family—a term that crops up frequently when Azmeh describes the dynamics and aesthetic of CityBand. The ensemble is at heart a ­surrogate family. Inviting guest artists to perform with the group, in turn, is “very close to what it would be if you bring people home to play with your family in Damascus”— which has not been possible over these past several years ­because of the strife and turmoil in his native Syria. “We have been playing as a quartet for so long now that we can predict what the others are going to do. But there is always something fresh when you bring somebody new on the stage.” Azmeh already introduced Bodek Janke at last December’s Arabic Music Days, when he stepped in for Hadfield as drummer with CityBand. He says he’s been a fan of Wu Wei’s playing and was eager for a chance to collaborate, and he was likewise impressed when he encountered the Osnabrück-­ based Florian Weber and his keyboard artistry. “I got to tour with him in the United States and the Netherlands and consider him one of my favorite jazz pianists,” Azmeh observes. Along with material from Elastic City, some new pieces by Azmeh and colleagues written in the five years since the ­album’s release are likely to be heard. “It all depends on how successful it is when we try rehearsals,” according to the clarinet virtuoso. “We meet on the morning of the first show and see what happens. The band will play a few things on its own and for the second half will be joined by everybody else. Then the second show will have new ideas based on the first show.” There’s a special, incomparable energy to being able to experiment in real time “while having an ­audience watching you.” Wedding, an ode to raucous, infectious joy that is perhaps Azmeh’s most frequently performed composition, might for example inspire a duet between his clarinet and Wu Wei’s sheng (a mouth organ and one of the most ancient of ­Chinese instruments). “When exploring my music with a new formation, I’m more interested in a fresher perspective from my colleagues who are journeying with us for the first time,” he explains. The result “brings into focus how pieces can change form and speed”—even essential character—“by changing some instrumentation, which also means 13


changing personalities.” But the most exciting aspect of this sort of collaboration is that “there is no safety net, other than a band that has played together for many years. We all listen more than we play! So even if a piece reaches a full stopping point, we know how to get it going again.” For Azmeh, “the definition of a good band” lies in that conviction that nothing can ultimately ­derail them. Augmented by CityBand’s three guest artists, “we are seven onstage. If six of us die, one person could still carry out the concert on his own. I trust the individuals in this group to do this. That’s where the fun is.” Increasingly, Azmeh has been invited to write music for more formally organized ensembles such as classical orchestras or chamber groups. One piece CityBand toured with last year was the fourth movement of a composition for clarinet and cello that he premiered with Yo-Yo Ma (with whom he frequently performs as a member of the Silk Road Ensemble). “This movement has a life of its own now for the band,” he explains. This coming February, the Seattle Symphony will give the world premiere of Azmeh’s new Clarinet Concerto (in which he will play the solo part). Already, he plans to experiment with some of the Concerto’s themes during CityBand gigs. Such boundary crossing “helps me tremendously to prepare for playing the Concerto with the orchestra when we premiere it. I will get a feeling for when things work in the group and when they don’t.” As a composer, Azmeh points out that these creative overlappings give him “a crazy amount of information that I can use.” Another example is a piece he’s working on called Syrian Dances, which is inspired largely by Bartók’s Romanian Dances. “I am trying to bring some more attention to these folk tunes from home without being direct about it, by presenting them in a new way. They are not exactly arrangements of scenic folk tunes but pieces inspired by them.” With CityBand, “the luxury of not having a pre-set ­program has been a great lab for me to write music for these other kinds of ensembles.” Yet for all the versatility of his multiple identities, Azmeh views his work with CityBand as consistent with a core philosophy: “I do see these projects as a continuum, whether I’m writing for the Seattle Symphony or for a film or playing the Mozart C ­ oncerto. It’s all about listening to people—and to the instruments, to what 14


people and instruments have to say. Maybe the most important thing is having the pleasure of doing so. People forget that what the word ‘pleasure’ refers to is a noble sentiment: having a great time, especially when it’s about meeting new friends onstage.”

Thomas May is a freelance writer, critic, educator, and translator whose work has ­appeared in The New York Times and Musical America. He regularly contributes to the programs of the Lucerne Festival, Metropolitan Opera, and Juilliard School, and his books include Decoding Wagner and The John Adams Reader.

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