Streichquartett der Staatskapelle Berlin Quartetto Teatrale EinfÄĆșhrungstext von JÄĆșrgen Ostmann Program Note by Richard Wigmore
STREICHQUARTETT DER STAATSKAPELLE BERLIN QUARTETTO TEATRALE 10. Januar 2020 19.30 Uhr Sonntag 12. Januar 2020 16.00 Uhr Freitag
Wolfram Brandl Violine Krzysztof Specjal Violine Yulia Deyneka Viola Claudius Popp Violoncello
Wolfgang Amadeus Mozart (1756â1791) Streichquartett B-Dur KV 589 (1790)
I. Allegro II. Larghetto III. Menuetto. Moderato â Trio IV. Allegro assai
Giuseppe Verdi (1813â1901) Streichquartett e-moll (1873)
I. Allegro II. Andantino III. Prestissimo IV. Scherzo Fuga. Allegro assai mosso â Poco piĂč presto
Pause
Giacomo Puccini (1858â1924) Cristantemi fĂŒr Streichquartett (1890) Andante mesto
Pjotr Tschaikowsky (1840â1893) Streichquartett Nr. 1 D-Dur op. 11 (1871)
I. Moderato e semplice II. Andante cantabile III. Scherzo. Allegro non tanto e con fuoco IV. Finale. Allegro giusto
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Zwischen Hof und OpernbĂŒhne Streichquartette von Mozart, Verdi, Puccini und Tschaikowsky
JĂŒrgen Ostmann
Die AnfĂ€nge des Streichquartetts wurden durch Luigi  occherini zwar von einem italienischen Komponisten mit geB prĂ€gt, doch die weitere Entwicklung der Gattung zur angesehensten und Âanspruchsvollsten der Kammermusik ist untrennbar Âverbunden mit der deutsch-österreichischen Tradition und den Leistungen der Wiener Klassiker. Ein Werk aus dem Kernbestand dieser Tradition eröffnet den heutigen Abend. FĂŒr die Autoren der drei folgenden StĂŒcke spielte die Quartettkomposition dagegen nur eine angenehme ÂNebenrolle. Cellomelodien fĂŒr einen König Mozarts Streichquartett KV 589 Wolfgang Amadeus Mozart litt in seinen letzten Lebensjahren unter drĂŒckenden finanziellen Sorgen. Als Klaviervirtuose war er in Wien nicht mehr gefragt, er musste zunehmend vom Unterrichten leben und schrieb immer hĂ€ufiger Bettelbriefe an den befreunÂdeten Kaufmann Michael Puchberg. In dieser Lage nahm er gern eine ÂEinladung des FĂŒrsten Karl Lichnowsky an, ihn auf einer Reise zu begleiten. Sie fĂŒhrte die beiden im April und Mai 1789 ĂŒber Prag, Dresden und Leipzig nach Potsdam und Berlin. Dort bemĂŒhte sich Mozart intensiv darum, vor dem musikliebenden König Friedrich Wilhelm II. spielen zu dĂŒrfen, und lange Zeit nahm man an, er habe bei einem solchen Zusammentreffen den Auftrag fĂŒr sechs neue Streichquartette erhalten. Briefe des Komponisten an seine
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Frau legen dies nahe, doch Hofdokumenten zufolge fand die Audienz nie statt. Mozart schrieb seine letzten Quartette offenbar ohne formellen Auftrag. Dennoch begann er schon auf der RĂŒckreise nach Wien mit der Komposition. Fertig wurde zunĂ€chst nur ein Werk, das D-DurQuartett KV 575. Zwei weitere, KV 589 und KV 590, konnte Mozart erst im Juni 1790 vollenden, ein viertes brach er frĂŒhzeitig ab. So kam die zeitĂŒbliche Sechserserie und damit auch die Widmung an den preuĂischen König nicht zustande. Mozart sah sich âgezwungen, meine Quartetten (diese mĂŒhsame Arbeit) um ein Spottgeld her zugebenâ, und der Wiener Verlag Artaria, der ihm dieses Honorar zahlte, lieĂ die StĂŒcke zunĂ€chst in der Schublade verschwinden. Erst am 31. Dezember 1791 kĂŒndigte das Unternehmen den Druck an â nicht ohne den Tod des Komponisten knapp vier Wochen zuvor verkaufsfördernd ins Spiel zu bringen: âDiese Quartette sind eines der schĂ€tzbarsten Werke des der Welt zu frĂŒh entrissenen TonkĂŒnstlers Mozart, welche aus der Feder dieses so groĂen musikalischen Genies nicht lange vor seinem Tode geflossen sind, und all jenes musikalische Interesse von Seiten der Kunst, der Schönheit und des Geschmackes an sich haben, um nicht nur in dem Liebhaber, sondern auch in dem tiefen Kenner VergnĂŒgen und Bewunderung zu Âerwecken.â SpĂ€ter wurden Mozarts letzte Streichquartette doch noch als seine âPreuĂischen Quartetteâ bekannt, und ihre ursprĂŒngliche Bestimmung ist ihnen auch deutlich anzumerken. Friedrich Wilhelm II. war ein begeisterter Cellist â wohl kaum ein Virtuose, aber doch ein ĂŒberdurchschnittlich befĂ€higter Amateur. Sein Hof wurde daher zu einem Zentrum des Cellospiels, zumal mit den BrĂŒdern JeanPierre und Jean-Louis Duport zwei der berĂŒhmtesten Cellisten der Zeit in der königlichen Kammermusik wirkten. In Mozarts âPreuĂischen Quartettenâ spielt das Cello eine prominente Rolle: Statt wie frĂŒher nur das harmonische Fundament zu liefern, tritt es oft und zuweilen in ĂŒberraschend hoher Lage solistisch hervor. Im B-Dur-Quartett KV 589 stellt es beispielsweise das flieĂende zweite Thema des Kopfsatzes vor, ebenso das Hauptthema des langsamen zweiten Satzes. Die Interessen seines Adressaten berĂŒcksichtigte Mozart aber noch in einem anderen Punkt: Im Vergleich zu den experimentierfreudigen âHaydn-Quartettenâ aus den Jahren 1782 bis 1785 sind die âPreuĂischenâ etwas einfacher strukturiert, klanglich durchsichtiger und von kĂŒrzerer Spieldauer. Zudem vermied Mozart Extreme im Ausdruck und beschrĂ€nkte ungewohnte klangliche Effekte auf
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wenige, eng begrenzte Stellen. So fĂ€llt beispielsweise in der Reprise des ersten Satzes von KV 589 eine stark chromatische, kanonartig zwischen hohem und tiefem Stimmenpaar pendelnde Passage auf. Der zweite Teil des Trioabschnitts im Menuett beginnt mit merkwĂŒrdigen Akzenten, harschen Harmoniewechseln und einer ĂŒber raschenden Generalpause. Und das knapp gefasste Schlussrondo ÂenthĂ€lt manche gewagte Modulation. Insgesamt jedoch schrieb Mozart â ohne je seinen kompositorischen Anspruch zu verleugnen â Gesellschaftsmusik nicht nur fĂŒr âtiefe Kennerâ, sondern auch fĂŒr âLiebhaberâ. Eine Pflanze in fremdem Klima Verdis Streichquartett e-moll Giuseppe Verdis Streichquartett verdankt seine Entstehung e iner unfreiwilligen Unterbrechung in der Opernarbeit des gefeierten BĂŒhnenkomponisten. Im Winter 1872/73 hielt er sich in Neapel auf, um dort Don Carlo und Aida einzustudieren. Als die Proben wegen einer Erkrankung der Sopranistin verschoben werden mussten, nutze Verdi die Zeit zur Komposition seines einzigen Kammer musikwerks â ungeachtet seiner eigenen Feststellung, das Streichquartett könne in Italien nicht gedeihen, sei wie eine Pflanze, der das Klima dort nicht bekomme. Doch er hatte sich mit der Gattung lange und intensiv beschĂ€ftigt, und die Quartette der Wiener ÂKlassiker nahmen im Notenschrank auf seinem Landgut SantâAgata den Ehrenplatz ĂŒber seinem Bett ein. Mit der privaten UrauffĂŒhrung des e-moll-Quartetts ĂŒberraschte Verdi am 1. April 1873 seine Freunde. Danach widersetzte er sich zunĂ€chst allen PlĂ€nen, das Werk öffentlich aufzufĂŒhren oder gar drucken zu lassen. Erst dem wiederholten DrĂ€ngen seines Verlegers Giulio Ricordi gab er drei Jahre spĂ€ter schlieĂlich nach. Der Einfluss Haydns, Mozarts und Beethovens ist in Verdis ÂQuartett offenkundig, so etwa im ersten Satz mit seinem klassischen Kontrapunkt, dem Prinzip der âdurchbrochenen Arbeitâ (in der ein Thema auf verschiedene Stimmen verteilt wird) und der konzentrierten DurchfĂŒhrung. Doch ganz kann Verdi den Opern komponisten nicht verleugnen: Das Hauptthema des Kopfsatzes ist aus einem Motiv aus Aida abgeleitet. Den spieltechnisch anspruchsvollsten Teil des Quartetts bildet zweifellos das nach allen Regeln polyphoner Kunst gestaltete Finale. Verdi war sich darĂŒber im Klaren,
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als er an Ricordi schrieb: âWenn Du wĂ€hrend der Proben eine Stelle hörst, die ziemlich unklar klingt, dann sag ihnen nur, dass sie zwar richtig spielen, aber schlecht interpretieren. Alles sollte klar und Âgenau herauskommen, selbst im kompliziertesten Kontrapunkt. Und das gelingt nur, wenn man ganz durchsichtig und staccato spielt, so dass das Thema immer hervortritt, sei es nun in der originalen Gestalt oder in der Umkehrung.â Anders als seine begeisterten Zeitgenossen Ă€uĂerte sich der Komponist mit typischer, leicht geringschĂ€tziger Selbstironie ĂŒber die QualitĂ€t des StĂŒcks: âOb das Quartett gut oder schlecht ist, weiĂ ich nicht [âŠ] Aber dass es ein Quartett ist, das weiĂ ich!â Ironischerweise wird gerade dieser bescheidene Anspruch bis heute immer wieder in Frage gestellt. Ist das Werk ein echtes Streichquartett oder doch eher eine verkappte Orchesterkomposition? Zu solcherlei Spekulationen trug nicht zuletzt Verdi selbst bei: Er billigte spĂ€ter das Vorhaben, das Quartett in Streichorchesterbesetzung auffĂŒhren zu lassen, âda es Âgewisse Phrasen darin gibt, die einen vollen und ĂŒppigen Klang erfordern statt dem mageren einer einzelnen Violine.â Totenblume fĂŒr einen Herzog Puccinis Crisantemi Wie Verdi konzentrierte auch Giacomo Puccini seine SchaffensÂkraft fast ausschlieĂlich auf die Komposition von Opern und hinterlieĂ nur wenige rein instrumentale Werke. WĂ€hrend Âseines Studiums am MailĂ€nder Konservatorium Anfang der 1880er Jahre entstanden ein Streichquartett sowie ein Scherzo und einige Fugen fĂŒr Quartett. 1884 komponierte Puccini fĂŒr die gleiche ÂBesetzung drei Menuette und 1890 einen etwas umfangreicheren Satz mit dem Titel Crisantemi. Zu diesem StĂŒck notierte er: âIch habe es in einer Nacht geschrieben anlĂ€sslich des Todes von Amedeo di Savoiaâ. Der vom Komponisten verehrte Herzog von Aosta, zweitĂ€ltester Sohn des italienischen Königs Vittorio Emanuele II., war am 18. Januar 1890 im Alter von 45 Jahren gestorben. Dem Anlass entsprechend hat das etwa fĂŒnf Minuten lange, dreiteilig Âangelegte StĂŒck den Charakter einer Trauermusik, was schon der Titel zum Ausdruck bringt: Die Chrysantheme gilt, nicht nur in ÂItalien, als Totenblume. Drei Jahre spĂ€ter griff Puccini zwei Themen aus dem Quartett im Schlussbild seiner dritten Oper Manon Lescaut wieder auf, dem Werk, das ihn international bekannt machte â dort
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sind sie mit dem körperlichen Verfall der Titelheldin verbunden. Die Crisantemi wurden in Mailand bereits eine Woche nach dem Tod des Herzogs vom Quartetto Campari uraufgefĂŒhrt. Der Erfolg war so groĂ, dass das StĂŒck noch im gleichen Konzert wiederholt werden musste. Klassische Tradition und Volksmusik Tschaikowskys Streichquartett Nr. 1 Im Russland des spĂ€ten 19. Jahrhunderts bestimmten zwei konkurrierende Parteien die musikĂ€sthetische Diskussion: Auf der einen Seite standen der Sankt Petersburger Kunstkritiker Wladimir Stassow und die zumeist autodidaktisch geschulten Komponisten des âMĂ€chtigen HĂ€ufleinsâ. Sie propagierten eine betont nationale, urwĂŒchsige, von Theorien unbelastete Komponierweise. Auf der anderen befand sich der Kreis um die Pianisten und Dirigenten ÂAnton und Nikolai Rubinstein, die bei ihren Gegnern als âWestlerâ verschrien waren. Die Rubinstein-BrĂŒder hatten die Musikkonservatorien in Sankt Petersburg und Moskau gegrĂŒndet. Sie legten Wert auf solide handwerkliche Grundlagen des Komponierens â Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Mendelssohn und Schumann standen bei ihnen auf dem Lehrplan. Den âWestlernâ rechnete man insbesondere auch Pjotr Tschaikowsky zu, der bei Anton Rubinstein in Sankt Petersburg studiert und danach eine Stelle als Theorie lehrer an Nikolais Moskauer Institut erhalten hatte. Dass gerade der akademisch gebildete Tschaikowsky sich als Âerster russischer Komponist ernsthaft mit der deutsch-österreichisch geprĂ€gten Gattung des Streichquartetts beschĂ€ftigte, ĂŒberrascht Âinsofern kaum. Neben verschiedenen SchĂŒlerarbeiten hierlieĂ er immerhin drei Quartette, komponiert relativ frĂŒh in seiner Laufbahn zwischen 1871 und 1876. Das D-Dur-Quartett op. 11 entstand Âzuallererst aus finanziellen GrĂŒnden: Es war fĂŒr ein ÂKonzert bestimmt, dessen ErtrĂ€ge Tschaikowskys karges Gehalt als Harmonie lehrer a ufbessern sollten. Zu diesem Anlass ein Orchester zu engagieren, war nicht denkbar, und so wĂ€hlte er die kleinere Streicherbesetzung. Das Quartett setzte sich dennoch rasch durch, nicht zuletzt wohl aufgrund der folkloristischen ZĂŒge der Partitur. Sie wurden im Ausland als Âaufregend neu empfunden, im Inland ÂbesĂ€nftigten sie die AnhĂ€nger der nationalrussischen Musik. So lobte etwa CĂ©sar Cui, sonst ein scharfer Kritiker Tschaikowskys, das Quartett in den
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höchsten ÂTönen: âSchon im ersten Satz finden sich CharakterzĂŒge dieses Âtalentierten Komponisten: GlĂŒcklich erfundene Melodik, schöne Harmonisierung, verschiedenartige und Âraffinierte Rhythmen. [âŠ] All diese Eigenschaften erreichen ihre höchste Stufe im Andante cantabile, dem besten Satz des Quartetts [âŠ]. Beide Themen â das erste in russischem Geist, das zweite ganz subjektiv â sind entzĂŒckend; instrumentiert sind sie wunderbar; das ganze Andante ist ÂerfĂŒllt von jener weiblichen Schönheit, jener aufrichtigen, warmen, innigen Lyrik, deren Zauber man nicht widerÂstehen kann.â Typisch russische Elemente enthalten vor allem die MittelsĂ€tze des Werks. Das erste Thema des Andante cantabile beruht sogar auf einem echten Volkslied aus der Ukraine. Tschaikowsky lauschte es einem Handwerker auf dem Landgut Kamenka ab, das seine Schwester und ihr Mann 300 Kilometer sĂŒdöstlich von Kiew besaĂen. âWanja saĂ auf dem Sofa und rauchte eine Tabakspfeifeâ lautet der Text des Liedes, aus dem der Komponist das Eröffnungsthema formte. Diesem lĂ€ndlichen stellte er ein zweites, selbst Âerdachtes Thema gegenĂŒber, das eher nach stĂ€dtischer Salonmusik klingt. Ăhnlich Âstehen sich im Scherzo die bĂ€urisch stampfenden Rhythmen des HauptÂteils und die raffiniert angeordneten Akzente des Trio abschnitts gegenĂŒber. Weniger offensichtlich sind die VolksmusikbezĂŒge im eröffnenden Moderato e semplice und im Finale, die beide in klassischer Sonaten hauptsatzform gestaltet sind. Deren Grundprinzip, einmal vor gestellte Themen kunstreich zu verarbeiten, in ihre Bestandteile zu zerlegen und diese neu zu kombinieren, lĂ€sst sich auf Volksmelodien weniger leicht anwenden. Trotzdem folgte Tschaikowsky nicht streng den Regeln, die den Bau eines Sonatensatzes bestimmen. So fehlt im ersten Satz der typische Ausdrucksgegensatz zwischen den beiden Hauptgedanken: Das zweite Thema ist Ă€hnlich liedhaft an gelegt wie das erste, und beide sind zudem homophon gesetzt, die vier Stimmen bewegen sich also im gleichen Rhythmus. Ein Kontrast besteht allerdings zwischen dem Kopfsatz und dem zweiten SonatenÂsatz, dem Finale: Hier sorgt das dominierende Hauptthema mit Âseinem eröffnenden Quartsprung fĂŒr einen festlichen und kraftvollen Charakter.
JĂŒrgen Ostmann studierte Musikwissenschaft und Orchestermusik (Violoncello). Er lebt als freier Musikjournalist und Dramaturg in Köln und arbeitet fĂŒr verschiedene KonzerthĂ€user, Rundfunkanstalten, Orchester, Plattenfirmen und Musikfestivals.
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A Quartet of Quartets Works by Mozart, Verdi, Puccini, and Tchaikovsky
Richard Wigmore
âI am composing six easy clavier sonatas for Princess Friederike and six quartets for the king,â wrote Mozart to his fellow freemason and regular creditor Michael Puchberg in July 1789. This was long taken, with no supporting evidence, to imply a specific commission from King Friedrich Wilhelm II, whose Prussian court Mozart had visited that spring. What seems more likely is that Mozart began the set of quartets with the intention of dedicating them to the king, for which he would expect due reward. He had finished the D-major Quartet K. 575 by the end of June. Then came a gap of 11 months, filled in part by CosĂŹ fan tutte. Two further quartets, K. 589 and 590, followed in 1790. But Mozart never completed the set of six. Desperately in need of money, he sold all three to the Viennese publisher Artaria (âI have had to give away my quartetsâ such exhausting laborâfor a trivial sum, simply to have cash in hand to meet my present difficulties,â he wrote to Puchberg). When they finally appeared in print, shortly after Mozartâs death, they bore no dedication to the king. The âexhausting laborââvirtually identical to the phrase he had used in the dedication of the six âHaydnâ Quartetsâconfirms that the writing of quartets was rarely an easy matter for Mozart. It may also refer to the particular challenge the composer set himself. Friedrich Wilhelm was an accomplished cellist, at least by royal standards; and in these so-called âPrussianâ Quartets Mozart clearly set out to flatter the kingâs technique. He was careful, though, to balance the celloâs prominence by allotting more solos than usual to the second violin and viola, so that at times they resemble ÂâconÂcertante quartets,â as Artaria described them on the title page.
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K. 589 opens with a relaxed, triple-time movement, two of whose graceful themes are announced by the cello, then cunningly rescored in the recapitulation. The cello also takes the lead in the Larghetto, whose bare sonorities and air of refined abstraction are characteristic of Mozartâs later slow movements (compare, say, the Andante of the E flatâmajor String Quintet K. 614 or the Larghetto of the B-flat Piano Concerto K. 595). In the minuet and finale Mozart abandons cello-led concertante textures and reverts to a style closer to the âHaydnâ Quartets Âpublished in 1785. The finale, in a jig-like 6/8 meter, treats its blithe theme with dazzling resource and contrapuntal legerdemain. But the quartetâs expressive climax comes where you least expect it: in the trio of the minuet, usually a point of relaxation in an 18thcentury symphony or quartet. Here Mozart expands the trio to nearly double the length of the courtly minuet, gradually intensifying the music, via a disquieting chromatic passage, to a climax of hectic brilliance, with virtuosic cross-string bowing for the first violin over a sustained cello pedal.
Throughout the 19th century, the string quartet remained a quintessentially Austro-German genre. In Italy, several composers who had made their name in opera produced quartets modelled on Haydn, Mozart, and Beethoven, sometimes leavened with a dash of Rossini. Donizetti composed as many as 18 fluent, lightweight quartets. But the only 19th-century Italian quartets with a toehold in the repertoire are Verdiâs E-minor work and Pucciniâs singlemovement Cristantemi. Verdiâs Quartet, his only extended instrumental work, came about by chance. In the winter of 1872â3 the composer was in Naples Âsupervising revivals of Don Carlo and Aida. Rehearsals had to be postponed when his principal soprano, Teresa Stolz, fell ill. Left with time on his hands in March, Verdi set about composing a string quartet. On April 1 he invited a group of friends to the Hotel delle Crocelle where, without introduction, four players Âentered the foyer and embarked on the first performance of the piece. The response was enthusiastic. Yet Verdi, characteristically, spoke deprecatingly of the work, insisting that he had written it âfor mere amusementâ and had never attached any importance to it. He even forbade its publication and public performance,
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r elenting only after repeated requests from Italian music societies and his publisher Giulio Ricordi. While Verdiâs dismissive attitude to his Quartet should not be taken literally, his reluctance to publish it may have stemmed from a feeling that he, an Italian, had encroached on territory rightfully occupied by the Viennese masters. Yet as he must have secretly Âacknowledged, he created an intensely individual work whose grace and lightness of touch conceal the subtlest craftsmanship. Textures are woven with the finesse of true chamber music; and it is possible to feel that the experience Verdi gained in writing the Quartet bore fruit in the wonderfully refined sonorities of the two late Shakespeare operas, Otello and Falstaff. The opening Allegro begins with an agitated theme, initially on second violin, that recalls a motif associated with the jealous Amneris in Aida. In the hushed, tense development, Verdi works this theme in tightly knit counterpoint, then omits it from the recapitulation, which begins instead with the songful, rather Mendelssohnian second theme. Poised somewhere between a minuet and mazurka, the C-major Andantino (marked âcon eleganzaâ) is a delightfully whimsical movement that refracts Haydnâs spirit through a Verdian prism. Back in E minor, the third movement is a scherzo of demonic energy, Âreplete with biting accents and rude dynamic contrasts. The whisperÂing staccato central section contains a reminiscence, surely conscious, of the scherzo of Beethovenâs last Quartet, Op. 135. In the most overtly Italianate part of the work, the serenading trio presents a gloriously uninhibited cello melody against strumming pizzicatos. Marked âScherzo Fuga,â the finale is a tour de force of contrapuntal dexterity that wears its learning with nonchalant lightness. Its witty Ă©lan is enhanced by kaleidoscopic changes of harmony and texture, with the key of E major only firmly established near the close. Without being in any way a preliminary study, this scintillating fugue looks forward 20 years to the bubbling final ensemble of Falstaff, sung to the words âTutto nel mondo Ăš burlaâ (âAll the worldâs a jokeâ).
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âGod touched me with His little finger and said, âWrite for the theater, only for the theater!â And I have obeyed the supreme command.â So wrote Puccini late in life to Giuseppe Adami, librettist of La rondine and Turandot. Among the exceptions to his self-imposed rule were a handful of early works for string quartet. The most Âsuccessful, and famous, of these is Crisantemi (âChrysanthemumsâ), a miniature tone poem based on two plangent melodies. (In Italy chrysanthemums are traditionally associated with mourning.) Puccini composed the piece, allegedly in a single evening, in 1890 in response to the sudden death of his friend Amadeo, Duke of Savoy, whose colorful career had included a turbulent spell as King of Spain. He evidently valued the music enough to reuse both of its melodies in the opera Manon Lescaut three years later.
Until well into the 20th century, the string quartet was as marginal to Russian concert life as it was to the Italians. As an Austro-ÂGerman import, it relied on the support of the sizeable expatriate German communities in Moscow and Saint Petersburg. Tchaikovsky, the most âwesternizedâ Russian composer of his Âgenerationâand in this the antithesis of Mussorgskyâwrote the first of his three string quartets in February and March 1871; and like Verdiâs virtually contemporary work, it came about rather by chance. Planning a fundraising concert of his own music at the end of March, Tchaikovsky came to realize that it would be too Âexpensive to hire an orchestra. But he needed a substantial piece to complement a selection of piano and vocal works. The upshot was the D-major String Quartet, whose melodic freshness ensured that it was the success of the evening. The whole concert was an important staging post in Tchaikovskyâs growing reputation. There is no whiff of Tchaikovskian confessional anguish in this, perhaps the most charming of all his instrumental works. The sonata-Â Âform first movement, Moderato e semplice, contrasts a gently Âobsessive syncopated tune over bagpipe drones (distant Schubertian echoes here) with a more animated second theme that turns out to be a contrapuntally decorated version of the first. Tchaikovskyâs quartet textures are both rich and luminous. Yet true to form, he cannot resist creating quasi-orchestral climaxes both at the end of the exposition and in the accelerating coda. The Andante cantabile, for muted strings, was an instant hit in
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1871, and was quickly popularized in arrangements for every instrument under the sun. Its outer sections are built on a simple yet haunting folksong Tchaikovsky had heard sung by a Ukrainian peasant at the home of his sister. At the movementâs center is a Âsucculent romantic melody played by first violin over a repeated pizzicato figure for the cello. Tchaikovsky the ballet composer is to the fore in the delightful D-minor scherzo, with its piquant alternation of triple and duple meters. The central trio contrasts a rather gawky theme over a slow cello trill with a syncopated dolce tune played by first violin and viola in octaves. Opening with a blunt theme that proves a fertile source of development, the finale recreates Haydnâs playful spirit in terms of Tchaikovskyâs own idiom. Quickfire exchanges between the instruments, Ă la Haydn, coexist with passages in which the four instruments do a fair imitation of an orchestra, above all in the Âdelirious coda.
Richard Wigmore is a writer, broadcaster, and lecturer specializing in Classical and Romantic chamber music and lieder. He writes for Gramophone, BBC Music Magazine, and other journals, and has taught at Birkbeck College, the Royal Academy of Music, and the Guildhall. His Âpublications include Schubert: The Complete Song Texts and The Faber Pocket Guide to Haydn.
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