Mohammad Reza Mortazavi EinfĂźhrungstext von / Program Note by Michael Horst
MOHAMMAD REZA MORTAZAVI Donnerstag
5. April 2018 19.30 Uhr
Mohammad Reza Mortazavi Tombak und Daf, Komposition
Das Programm besteht aus Originalkompositionen und Improvisation. Keine Pause
Wohin der Geist geht, folgen die Finger Ein Portrait des Handtrommel-Virtuosen Mohammad Reza Mortazavi
Michae l H o rst
Eigentlich kaum zu glauben: Da sitzt ein einziger Musiker auf der Bühne und spielt zwei Stunden lang. Allein. Nur mit zwei Trommeln um sich herum. Einer Tombak, der im persischen Raum weit verbreiteten kelchförmigen Handtrommel, und einer Daf, einer sehr viel schlichteren Rahmentrommel. Das sind die beiden Instrumente, mit denen Mohammad Reza Mortazavi Musik macht. Denn mit Trommeln im landläufigen Sinn hat seine Kunst wenig zu tun. Wenn er seine Finger bewegt, dann verzaubert er sein Publikum, so dass die Zuhörer begeistert jubeln – oder gebannt innehalten. Mohammad Reza Mortazavi stammt aus Isfahan, mit 22 Jahren kam er nach Deutschland, seit zwei Jahren lebt er wieder in Berlin. Kein Zufall also, dass der gebürtige Iraner fließend Deutsch spricht und auch komplexe Gedanken, von denen er sich viele über Musik im Allgemeinen und das Trommeln im Besonderen gemacht hat, eindringlich zu formulieren versteht. Etwa, wenn er auf den Punkt bringt, wie sich Musikmachen für ihn anfühlt: „Es ist so, dass die Begeisterung durch mich fließt und nicht von mir kommt – da wirkt eine andere Energie.“ Kaum ist es möglich, die Superlative, mit denen Mortazavi seit vielen Jahren immer wieder gefeiert wird, aufzulisten. „Der beste Handtrommler weltweit“, urteilte der österreichische ORF kurz und knapp, mit „Klängen aus einer anderen Welt“, verglich das NDR Kulturjournal sein Spiel. Von den „schnellsten Händen dieser Erde“ sprach das ZDF-Kulturmagazin Aspekte. Wobei der sympathische Musiker diesen Gedanken gleich wieder zurecht rückt: Mit 4
Kraft und Schnelligkeit allein sei es nicht getan, erklärt er. Wenn man unnatürlich schnell spielt, dann entsteht nur Hektik: „Aber wenn man aus Begeisterung schnell spielt, kehrt schließlich wieder eine innere Ruhe ein.“ Begeisterung – das ist eines der Schlüsselworte von Mortazavis Kunst. Ohne innere Begeisterung kann keine Musik entstehen, das gilt auch für das sogenannte Üben. Wobei Üben im klassischen Sinne bei ihm ohnehin nicht gefragt ist; er übe nicht im stillen Kämmerlein, um dann im Konzert das Ergebnis vorzuführen. „Ich muss immer mit Lust spielen – auch zuhause“, sagt Mortazavi und lächelt dabei. „Ich muss immer präsent sein, sonst passiert gar nichts.“ Diese Präsenz zeichnet ihn auch auf der Bühne aus, das Sich-Verlieren in seinem Spiel hat für den 38-Jährigen eine große Bedeutung. Denn nur so können sich die Emotionen auf die Zuhörer übertragen. Sehr wichtig ist es ihm auch, nicht ganz allein im Rampenlicht zu stehen, also mit einem Spot angeleuchtet zu werden, während der Rest der Bühne und das Publikum im Dunkeln bleiben. „Ich habe lieber ein gemeinsames Licht für alle; einen Abstand zwischen mir und dem Publikum mag ich nicht.“ Das gilt für einen kleinen Club genauso wie für die Berliner Philharmonie, wo Mortazavi 2010 ein bejubeltes Solokonzert gegeben hat, und für die vielen Open-Air-Auftritte beim O.Z.O.R.A. Festival in Ungarn, beim Shambala Festival im mittelenglischen Northamptonshire oder sogar in Shanghai. Denn der Musiker ist überall gefragt: Für seine CD Transformation unternahm er eine 100-Städte-Tour durch ganz Europa; dabei tritt er in Fulda, Husum und Erfurt genauso auf wie in Turin, London oder Kopenhagen. Liest man die vielen Lobeshymnen, die Mortazavis Laufbahn begleiten, dann ist immer wieder von den 30 neuen Techniken die Rede, mit denen er das Spiel auf der Tombak revolutioniert habe. Wohlgemerkt: Seinen ersten Unterricht auf dem Instrument erhielt er schon als Sechsjähriger. Mit neun Jahren hatte er so viel gelernt, dass sein Lehrer ihm nicht mehr weiterzuhelfen wusste. Zur gleichen Zeit gewann er den nationalen iranischen Tombak-Wettbewerb – und wiederholte diesen Erfolg gleich sechsmal. Doch auch diesen Hinweis auf seine angeblichen technischen Wundertaten wischt der Musiker freundlich, aber bestimmt beiseite: „Ich habe nie geplant, eine neue Technik zu entwickeln. Ich habe einen Klang gesucht, und dann haben meine Hände eine neue Technik gefunden.“ 5
Dass dann sehr bald Kritik von den iranischen Traditionalisten kam, welche die hehre Kunst des Tombak-Spiels in Gefahr sahen, verwundert nicht. Aber sie ficht Mortazavi nicht an: „Für mich gehören Tradition und Moderne zusammen.“ Tradition – das sind vor allem die beiden Instrumente Tombak und Daf selbst, mit ihrer Spieltechnik und ihren expressiven Möglichkeiten. Moderne steht für die Art und Weise, in der er sich diese Technik für seinen eigenen Klang anverwandelt hat. Wobei seine Neugier noch lange nicht erschöpft ist und sich auch auf Projekte richtet, bei denen es um Sampling oder Remix geht – wie etwa auf dem Album YEK, das er zusammen mit dem Electronica-Musiker Burnt Friedman aufnahm. Die Finger sind Mortazavis Kapital. Sie sind wohlgeformt und – so darf man annehmen – höchst sensibel. Hat der Musiker Angst um sein kostbares Werkzeug? „Früher schon“, gibt er freimütig zu, „aber jetzt bin ich gelassener, ich habe mich innerlich versichert, dass nichts passieren wird.“ Und wie sieht es aus, wenn die Finger kalt sind und er eigentlich spielen müsste? Auch da verblüfft Mortazavi mit seiner Antwort: „Wenn die Lust da ist, bei kaltem Wetter zu spielen, werden die Finger auch warm. Aber wenn es kalt ist wie in den letzten Tagen, habe ich normalerweise auch keine Lust zu spielen.“ Womit wieder die Begeisterung im Mittelpunkt steht… Doch ohne Trommel geht es natürlich auch nicht. Mortazavis Tombak ist mittlerweile zehn Jahre alt – und eigentlich ist er auf der Suche nach einer neuen. Trommler spielen also nicht ihr ganzes Leben lang auf demselben Instrument, wie das etwa ein Geiger mit seiner kostbaren Stradivari oder ein Cellist mit seinem Montagnana-Cello tut. Das hängt auch mit der Feuchtigkeit zusammen, unter der das Instrument leidet. Trotzdem ist Mortazavi einigermaßen unentschlossen, denn jede Tombak hat ihren ganz besonderen Charakter: „Und wenn ich sie spiele, dann passieren neue Dinge, die nur mit diesem Instrument passieren können.“ So kam es etwa dazu, dass zur Erheiterung des Publikums Mozarts Kleine Nachtmusik in seinen Konzerten auftauchte – allerdings nur als (zweite oder dritte!) Zugabe, wie der Musiker verschmitzt erklärt. Wie aber lässt sich auf einem Schlaginstrument ein solches musikalisches Thema hervorzaubern, das zugegebenermaßen sehr einfach, aber auch sehr mitteleuropäisch ist? „Alles hat Melodietöne, auch dieser 6
Tisch“, sagt Mortazavi und beginnt mit seinen Händen auf den Tisch in dem Kreuzberger Café zu trommeln, in dem das Gespräch stattfindet. Feine Unterschiede hört selbst der nicht-trommelnde Zuhörer – doch daraus eine Melodie zu formen? Auch diesmal verblüfft der Musiker mit einer sehr spirituellen Antwort: „Alles bildet einen Kreis des Universums, und in diesem Universum ist alles möglich. Vielleicht hatte ich besonders starke Sehnsucht, und meine Hände haben es irgendwie versucht – und dann kommt es!“ Wie überhaupt der Kreis ein zentrales Moment in Mortazavis Denken und Spielen darstellt: „Ich komponiere in einem großen inneren Kreis, und wenn ich im Konzert in diesen Kreis springe, lasse ich los – und es entsteht etwas Neues.“ Um es mit anderen Worten zu sagen: Der Kreis, das sind feste Kompositionsstrukturen, aus denen der Musiker schöpft, zum Teil auch ältere Stücke, die er auf seiner CD Transformation festgehalten hat. Aber all das ist nur Ausgangspunkt für Neues, für Improvisation, für Grenzüberschreitungen: „Ich reagiere auf die Akustik und auf die Menschen – auf die Energie im Raum. Und dann versuche ich loszulassen.“ Loslassen – auch das ein weiterer wichtiger Begriff in Mortazavis musikalischer Philosophie. Entscheidend sei der Puls der Musik, den er fühle, sagt er – wobei er eine klare Unterscheidung zwischen „Puls“ und „Zeit“ macht: „Die Zeit ist wie ein Metronom, das exakt das Tempo vorgibt. Aber der Puls ist jedes Mal anders! Und wenn man loslässt, verliert man auch die Zeit.“ Von dort ist der Weg nicht weit zur Trance, in die Mortazavi sich selbst und sein Publikum problemlos trommeln könnte. Doch so weit kommt es dann doch nicht: „Ich bin nicht völlig weg, ich beobachte trotzdem die Atmosphäre im Raum.“ Und auch den religiösen Aspekt, der das Spiel auf Tombak und Daf traditionellerweise mit den Ritualen persischer Sufis und Derwische verbindet, mag der Musiker nicht gelten lassen. Ob Tombak oder Techno: Für ihn sind dies alles Spielarten des Sich-Verlierens. Eine Reise ins Innere, aber nicht unbedingt eine religiöse Reise. Dennoch macht der 38-Jährige keineswegs den Eindruck, als liefe er Gefahr, bei diesem ständig erhöhten „Puls“ die Bodenhaftung zu verlieren.Vielleicht trägt dazu bei, dass Mohammad vor fünf Monaten Vater eines kleinen Sohnes geworden ist, der ihm derzeit viel Schlaf raubt, aber auch viel irdische Zuwendung abverlangt. Auch gehört sicherlich das Unterrichten dazu, das er verstärkt wieder aufgenommen hat, seit er zurück in Berlin ist. „Immer nur auf der Bühne 7
zu sein und mit Abstand zum Publikum Musik zu machen“, so beschreibt es Mortazavi, „das reichte mir auf die Dauer nicht.“ Normalerweise gibt er Gruppenunterricht, und die Teilnehmerschar ist – wie man sich in Berlin denken kann – international. Für seine Schüler komponiert er auch, er schätzt den Austausch, die unterschiedlichen Energien und den Spaß am gemeinsamen Musizieren. Und so wie der Musiker mit anderen Kollegen aus dem weiten Terrain der Weltmusik zusammen spielt, so hat er auch bereits an verschiedenen Klassikprojekten mitgewirkt. 2015 holte ihn die Deutsche Kammerphilharmonie, die immer für innovative Ideen gut ist, für ihr großes Musiktheaterstück Sehnsucht nach Isfahan nach Bremen, eine „Stadtteil-Oper“ mit 300 Schülern, Schauspielern, Choreographen – und eben einem Mann aus Isfahan, Mohammad Reza Mortazavi. Diese erste Zusammenarbeit trug Früchte: Im Jahr darauf lud die Kammerphilharmonie den Trommler zu einem weiteren gemeinsamen Auftritt ein, für das er ein eigenes Konzert für Tombak und Orchester mit dem Titel Auf dem Weg komponierte. Einmal mehr wurde der persische Musiker, der ansonsten Johann Sebastian Bach als seinen Favoriten unter den westlichen Komponisten angibt, mit den Einheitsrhythmen, wie sie die Musik des Barock, der Klassik und Romantik beherrschen, konfrontiert. Für ihn, der in seine Konzerte auch so exotische Rhythmen wie 10/8- oder 17/8-Takt einschleust, eine ungewohnte Erfahrung. „Wenn man dann noch die Musik in der Werbung hört oder das, was in den Cafés im Hintergrund abgespielt wird: es ist immer nur 4/4-Takt.“ Für ihn als Musiker eine schreckliche Verarmung – oder mehr noch: ein Versuch, unsere Emotionen zu disziplinieren. Sein positives Gegenbeispiel klingt überzeugend: „Wenn Kinder es gewohnt sind, mit unterschiedlichen Akzenten und Rhythmen umzugehen, wenn sie tanzen und sich freuen – und nicht immer nur gerade Rhythmen hören –, verändert sich glaube ich viel in ihrem Leben und in ihrem Bewusstsein.“ Man darf davon ausgehen, dass Mortazavis kleiner Sohn schon früh zu allen möglichen „un-disziplinierten“ Rhythmen tanzen und spielen darf. Für das Publikum kommt es darauf an, die Faszination, die von Mortazavis Spiel ausgeht, möglichst ungefiltert auf sich wirken zu lassen. Er selbst ist sich bei jedem Konzert dieses Prozesses sehr klar bewusst: „Viele schauen hin und sind begeistert von meinen Fingern, und das spüre ich. Aber 8
wenn ich merke, dass die Zuhörer nicht mehr darauf achten, was ich mache und wie ich es mache, sondern einfach nur hören, also den Klang spüren, dann spiele ich viel lockerer, dann ist auch bei mir der Kopf ausgeschaltet.“ Um es etwas poetischer auszudrücken: Körper und Geist gehören für Mohammad Reza Mortazavi untrennbar zusammen. Am wichtigsten ist das Herz, und dann folgen die Finger ganz automatisch.
Michael Horst schreibt als freier Kulturjournalist für Zeitungen, Radio und Fachmagazine. Außerdem publizierte er Opernführer über Puccinis Tosca und Turandot und übersetzte Bücher von Riccardo Muti und Riccardo Chailly aus dem Italienischen.
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Where the Spirit Goes, the Fingers Follow A Portrait of the Hand Drum Virtuoso Mohammad Reza Mortazavi
Michael Horst
It seems hard to credit: one single musician sits on stage, playing for two hours. Alone. With only two drums. One is a tombak, a goblet-shaped hand drum common throughout the Persian region, the other a daf, a much simpler frame drum. From these two instruments, Mohammad Reza Mortazavi draws music. His art has little to do with drumming in the usual sense. When his fingers move, his audience is enchanted, and either the listeners erupt in cheers—or they fall silent, entranced. Mohammad Reza Mortazavi was born in Isfahan, moved to Germany at the age of 22, and for the past two years has been living in Berlin again. So it is no coincidence that the native Iranian speaks fluent German and is able to vividly express his complex thoughts, about music in general and drumming in particular. For example when he summarizes what music-making feels like to him: “Passion flows through me, it is not my own—there is another energy at play here.” Listing the superlatives with which Mortazavi has long been celebrated is almost impossible. “The best hand drummer in the world,” the Austrian TV station ORF pronounced succinctly; the German NDR’s Kulturjournal likened his playing to “sound from a different world.” ZDF television’s culture feature Aspekte declared his the “fastest hands on earth.” Mortazavi, however, immediately corrects this notion: strength and speed are not enough, he explains. Playing unnaturally fast only creates a hectic atmosphere: “But if it’s your passion driving you to play fast, ultimately it will bring you to inner calm.” 11
Passion—that is one of the key words describing Mortazavi’s art. Without inner passion, there can be no music, and that also applies to what is commonly known as practicing. He is not interested in practicing as it is usually understood; he doesn’t practice by himself in order to then present a result in concert. “I always have to feel the desire to play—also at home,” says Mortazavi, smiling. “I must always be present, otherwise nothing happens.” This presence is what marks his stage appearances as well—losing himself within his own playing is very important to the 38-year-old, as it is the only way to transmit emotions to his listeners. Another important element for him is not to be alone in the limelight, illuminated by a spotlight while the rest of the stage and the audience remain in darkness. “I prefer one light for everyone; I dislike creating a distance between the audience and myself.” This applies in equal measure to small clubs and to Berlin’s Philharmonie, where Mortazavi gave an acclaimed solo concert in 2010, and to his many open-air performances—at the O.Z.O.R.A. Festival in Hungary, the Shambala Festival in Northamptonshire, England, or even in Shanghai. The musician is in demand everywhere: he undertook a 100-city tour aross Europe when his CD Transformation was released, and stops included small German cities such as Fulda, Husum, or Erfurt as well as Turin, London, and Copenhagen. Reading the many rave reviews that have accompanied Mortazavi’s career, one finds countless references to the 30 new techniques he has invented, revolutionizing tombak playing. It is worth noting that he received his first lessons on this instrument at the age of six. By the time he was nine, he had already learned so much that his teacher found himself unable to help him further. At the same time, he won the national tombak competition in Iran—a feat he repeated no less than six times. But he shrugs off the reference to his supposed deeds on the field of technique with a friendly but determined remark: “I never intended to develop a new technique. I was searching for a sound, and then my hands found a new technique.” It is hardly surprising that he soon drew criticism from Iranian traditionalists, who considered the lofty art of tombak playing endangered. This, however, fails to impress Mortazavi: “To me, tradition and modernism are one.” First and foremost, tradition means the two instruments, tombak and daf, themselves, with their techniques and expressive capabilities. 12
Modernism is the way he has adapted this technique to create his own sound. His curiosity is by no means exhausted, and his work includes projects featuring sampling and remixing— as on his album YEK, which he recorded together with the electronica musician Burnt Friedman. His fingers are Mortazavi’s capital. They are shapely and —we may assume—highly sensitive. Does he ever fear for his precious tools? “I used to,” he readily admits, “but now I’ve become more relaxed; I have inwardly assured myself that nothing will happen.” And what happens if his fingers are cold when he needs to be playing? Again, Mortazavi’s answer is surprising: “If I feel like playing on a cold day, my fingers become warm. But when it’s cold, as it has been during the last few days, I normally don’t feel like playing either.” Once again, passion is the central factor… Nothing, of course, would happen without his drums. Mortazavi’s tombak is now ten years old, and he has been looking for a new one. Drummers do not spend their entire life playing the same instrument, as a violinist would, having found a valuable Stradivari, or a cellist with a Montagnana cello. This has to do, among other factors, with the dampness from which the instruments suffer. Still, Mortazavi is relatively indecisive, for each tombak has its own character: “And when I play it, new things happen, things that can only happen with this particular instrument.” To the amusement of his audience, for example, Mozart’s Eine kleine Nachtmusik has appeared in his concerts—albeit only as a (second or third!) encore, the musician explains with an impish grin. But how is it possible to conjure up on a percussion instrument a musical theme that is admittedly very simple, but also very European? “Everything contains melodic pitches, even this table,” says Mortazavi, and his hands begin to drum on the café table in Kreuzberg where the conversation takes place. Even the lay listener hears subtle differences—but how to form a melody from these tones? Once again, the musician gives an astounding, highly spiritual answer: “Everything in the universe forms a circle, and within this universe, everything is possible. Perhaps my longing was particularly strong, and my hands tried to implement it somehow—that is when it happens!” The circle is a central element in Mortazavi’s thinking and playing: “I compose within a large inner circle, and when I jump into this circle in concert, I let go—and that leads to new things.” Put differently, the circle represents 13
fixed compositional structures upon which the musician draws, also including older pieces, such as the ones he recorded for his CD Transformation. But all this is only a point of departure for new elements, for improvisation, the crossing of boundaries: “I react to acoustics and to people—to the energy within the space. And then I try to let go.” Letting go—another important notion in Mortazavi’s musical philosophy. He considers the pulse of the music he feels the most important element, and he distinguishes clearly between “pulse” and “time”: “Time is like a metronome, giving an exact tempo. But the pulse is different whenever you play! When you let go, you also lose a sense of time.” From there, it is not far to trance, and Mortazavi could easily drum himself and his audience into a state of trance. That, however, would be a step too far: “I am not completely gone; I still observe the atmosphere in the room.” The musician also plays down the religious aspects usually linking the tombak and daf to the rituals of Persian Sufis and dervishes. Whether tombak or techno: to him, these are all variations on the theme of letting go, of losing oneself. A journey inwards, but not necessarily a religious one. Yet the 38-year-old by no means gives the impression that this continuously heightened “pulse” might cause him to lose touch with reality. Perhaps one contributing factor is that five months ago, Mohammad became the father of a son, who is robbing him of much of his sleep and requires lots of attention. Another factor may be teaching, which he has returned to increasingly, now that he is back in Berlin. “Always being on stage, making music at a distance to the audience,” Mortazavi explains, “was not enough for me in the long run.” He normally gives group lessons, and it is easy to imagine that in Berlin his students are international. He also composes for his students, enjoying the exchange, different levels of energy, and the joy of shared musicmaking. Just as the musician has performed with colleagues from the wide terrain of world music, he has also participated in classical projects. In 2015, the Deutsche Kammerphilharmonie, always good for an innovative idea, invited him to Bremen for a major musical-theater work, Sehnsucht nach Isfahan (“Longing for Isfahan”), a “neighborhood opera” involving 300 students, actors, choreographers—and, indeed, one man from Isfahan, Mohammad Reza Mortazavi. This first 14
collaboration soon bore other fruits: the following year, the Kammerphilharmonie invited the drummer for another joint performance, for which he composed a concerto for tombak and orchestra entitled Auf dem Weg (“On the Way”). Once again, the Persian musician, who names Johann Sebastian Bach as his favorite among Western composers, was confronted with the unified rhythms that govern Baroque, Classical, and Romantic music. To him, who routinely smuggles such exotic rhythms as 10/8 or 17/8 into his concerts, this was an unfamiliar experience. “And then, when you listen to music in advertising or background music in cafés, there is nothing but 4/4.” As a musician, this feels like a terrible impoverishment to him—or worse, an attempt to discipline our emotions. His positive counter-example sounds convincing: “If children are used to dealing with different accents and rhythms, if they dance and enjoy themselves and don’t only hear straight rhythms all the time, I believe much will change, in their lives and their consciousness.” It seems safe to assume that Mortazavi’s young son will soon start dancing and playing along to all kinds of “un-disciplined” rhythms. For the audience, the essential thing is to accept, unfiltered, the fascination inherent in Mortazavi’s playing. He himself is highly aware of this process in every concert he gives: “Many people look very closely and are fascinated by my fingers, and I can feel that. But when I notice that they are no longer paying attention to what I do and how I do it, but are simply listening, feeling the sound, then my playing relaxes, and then I can turn off my head.” Described in a slightly more poetic turn of phrase, body and spirit are inseparable to Mohammad Reza Mortazavi. The most important thing is the heart—when that is in the right spot, the fingers follow automatically. Translation: Alexa Nieschlag
Michael Horst is a freelance journalist writing about culture for newspapers, radio, and magazines. He has also published opera guides to Puccini’s Tosca and Turandot and has translated books by Riccardo Muti and Riccardo Chailly from Italian into German.
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