BAUKULTUR IN FELDBACH Dokumentation April 2016 bis April 2017 Auersbach | Feldbach | Gniebing-Weißenbach | Gossendorf | Leitersdorf | Mühldorf | Raabau
Vorwort Bürgermeister LAbg. Ing. Josef Ober Die „Neue Stadt Feldbach“, im Zentrum des Vulkanlands gelegen und zusammengewachsen aus sieben ehemaligen Gemeinden, stellt sich den Herausforderungen, die sich durch eine derartige Fusion ergeben. Vieles wird neu. Gleich geblieben ist jedoch die umgebende Landschaft, die maßgeblich mit dem Gebauten unmittelbar in Verbindung steht, und ausschlaggebend ist für unsere Identifikation mit dem geografischen Raum. Baukultur ist also ein ganz wesentlicher Teil unseres Lebens. Aus diesem Grund möchten wir der zukünftigen baulichen Entwicklung besonderes Augenmerk schenken. Um mit Ihnen gemeinsam über historische Schätze, über aktuelle Entwicklungen und über baukulturelle Herausforderungen zu sprechen, haben wir in Zusammenarbeit mit dem Amt der Steiermärkischen Landesregierung die vorliegende baukulturelle Dokumentation in Auftrag gegeben. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit jeglicher Art, soll aber Anregung zum Nachdenken, zum Weiterentwickeln, zum Reden über das Thema Baukultur sein und vor allem der Bewusstseinsbildung jedes Einzelnen dienen.
EINLEITUNG Die vorliegende Fotodokumentation “Baukultur der neuen Stadtgemeinde Feldbach”, die seit 1.1.2015 aus den Ortsteilen Auersbach, Feldbach, Gniebing-Weißenbach, Gossendorf, Leitersdorf, Mühldorf und Raabau besteht, wurde im Auftrag der Abteilung 16 Verkehr und Landeshochbau sowie der Stadtgemeinde Feldbach von Architekt DI Heimo Math im Zeitraum April bis Juli 2016 erstellt.
Auersbach
Raabau GniebingWeißenbach
Mühldorf
Auersbach | Feldbach | Gniebing-Weißenbach | Gossendorf | Leitersdorf | Mühldorf | Raabau
Feldbach Leitersdorf
Gossendorf
Nach - der südsteirischen Region Gamlitz / St.Johann / Saggautal (2005) - den oststeirischen Regionen Pöllauer Tal und Kulmland (2011) - der Region Eisenstraße-Gai-Trofaiach-Liesingtal (2012) sowie - der Region Feistritztal (2015) ist dies nun die fünfte Region, die sich dazu entschließt, baukulturell erhoben zu werden. Thema und Ziel dieser Bestandsaufnahme ist es, den Status quo und den Charakter der einzelnen Ortsteile der neu fusionierten Stadtgemeinde zu erheben, interessante und wertvolle, aber auch weniger gelungene Beispiele von Alltagsarchitektur zu dokumentieren. Die gegenständliche Unterlage kann in Folge als Basis für eine weitere Auseinandersetzung mit dem Thema Baukultur herangezogen werden. Die Arbeit erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellt auch keine wissenschaftliche Aufarbeitung dar. Der bzw. die LeserIn soll in einem ersten Schritt einen Eindruck davon bekommen, wie sich die einzelnen Ortsteile präsentieren, in welcher Form Ortskerne über Jahrzehnte hinweg entstanden sind, welche infrastrukturelle Einrichtungen man vorfindet (Gemeindeamt, sonstige kommunale Einrichtungen, kirchliche Baulichkeiten usw.). Die für die jeweiligen Ortsteile prägenden Gebäude wurden einer Betrachtung unterzogen, ihre bauliche Ausgestaltung, ihre Eingliederung in die Landschaft, ihre Positionierung und ihre Umgebung. Da Baukultur die Summe menschlicher Leistungen beschreibt, die natürliche und die gebaute Umwelt zu verändern, wurden auch scheinbare Nebensächlichkeiten wie etwa Oberflächengestaltung, Farbgebung, verwendete Materialien und Bepflanzung in den Fokus genommen. Weitere Themen der Arbeit waren die Beschreibung von bäuerlichen Strukturen, Zersiedelung, Ortserweiterungen, der Umgang mit Energie und thermischer Sanierung sowie sonstigen Grundstückseinrichtungen. Diese Dokumentation möge einer weiterführenden baukulturellen Qualitätssicherung sowie der Leitbilderstellung dienen.
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FAKTEN UND ZAHLEN Die neue Stadtgemeinde mit ihren sieben Ortsteilen hat 13.110 EinwohnerInnen (Stand 01.05.2015), die sich hier am Fluss Raab bzw. in den Seitentälern angesiedelt haben. Flächenmäßig erstreckt sich die Gemeinde über 67,28 km² und liegt im Bezirk Südoststeiermark auf einer Seehöhe von 282 m (Bahnhof Feldbach).
Auersbach
Die beiden Ortsteile Feldbach und Mühldorf zählen die meisten EinwohnerInnen und sind bereits eng miteinander verwachsen. Die weiteren Ortsteile haben eigene Dorfkerne und weisen Dorfcharakter auf.
Raabau GniebingWeißenbach
Feldbach Leitersdorf
Auersbach 880 EW 12,70 km² Feldbach 4.608 EW 3,21 km² Gniebing-Weißenbach 2.181 EW 15,42 km² Gossendorf 910 EW 9,42 km² Leitersdorf 658 EW 4,83 km² Mühldorf 3.075 EW 17,73 km² Raabau 598 EW 4,00 km² Der Fluss Raab (übersetzt „Die Sanftmütige“) verbindet die Ortsteile Gniebing-Weißenbach, Feldbach, Raabau, Mühldorf und Leiterdorf, wobei sich das Raabtal relativ breit präsentiert.
Mühldorf
Auersbach | Feldbach | Gniebing-Weißenbach | Gossendorf | Leitersdorf | Mühldorf | Raabau
Gossendorf
Feldbach ist in Richtung Westen nach Gleisdorf und Graz mittels Zug- und Buslinien sehr gut erschlossen. Erreichbar ist die Landeshauptstadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln in rund 60 Minuten. Der Individualverkehr ist bislang nur über Bundesstraßen an die nächstgelegene Autobahn A2 angebunden; die Errichtung einer Schnellstraße ist bislang an Diskussionen über die Trassenführungen gescheitert. Die Stadtgemeinde Feldbach ist im Herzen der Region „Steirisches Vulkanland“ gelegen, einer Region von derzeit 33 Gemeinden der Bezirke Südoststeiermark, Fürstenfeld, Leibnitz und Weiz. Die traditionell bäuerlich geprägte Region verfügt über zahlreiche Leitbetriebe im Bereich Handwerk und Gewerbe und es wird in diesem Sektor Potenzial für die Zukunft gesehen. Der Tourismus gewinnt zunehmend an Bedeutung.
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Feldbach
Bad Gleichenberg
Klรถch
Darstellung Geologie Groร raum Feldbach
GESCHICHTE Feldbach entwickelte sich am südlichen Ufer des breiten offenen Raabtales an jener Stelle, wo sich die Nord-Süd-Verbindung, die Achse Hartberg–Bad Radkersburg, mit dem Raabtal kreuzt. Funde aus dem Neolithikum (Jungsteinzeit: 5.000 bis 2.000 v.Chr.) geben erste Hinweise auf das Entstehen eines Bauerntums in diesem Gebiet, welches bis in die heutige Zeit durch ebene Flächen, auf denen hauptsächlich Ackerbau betrieben wird, geprägt ist. Die ältesten bekannten Siedlungen der prähistorischen Zeit befanden sich auf dem an Feldbach angrenzenden Saazkogel (heutiges Gemeindegebiet Paldau) sowie dem Steinberg (Ortsteil Mühldorf). Hallstattzeitliche Grabhügel im Hofwald westlich des Auersberges (Ortsteil Gniebing-Weißenbach) werden der Wende vom 8. zum 7. Jh. v. Chr. zugeordnet. Größere Siedlungen der römischen Zeit sind am Saazkogel sowie in Pertlstein nachgewiesen. In der Römerzeit (15. v. bis 476 nach Chr.) war das Handwerk wirtschaftliche Grundlage der Region und zu einem geringeren Teil die Landwirtschaft. Bedingt durch die verkehrsgünstige Lage an der wichtigen West-Ost-Verbindung hatte die Ansiedlung um den Saazkogel Anteil am überregionalen Handel (Bernsteinstraße mit den Städten Savaria / Szombathely und Sala / Zalaegerszeg – Municipium Flavia Solva / Wagna bei Leibnitz). Die ersten dem heutigen Stadtgebiet Feldbach zurechenbaren Siedlungen sind im 12. Jh. nachgewiesen: eine Ansammlung bäuerlicher Huben, welche sich auf einem Terrassensporn befand, der vom Feldbach (heutiger Oedter Bach) und der Raab im Laufe der Jahrhunderte zugeschnitten wurde, wobei die Gründung des Ortes einem Marschall des steirischen Herzogs Otokar, nämlich Herwig dem Böhmen, zugeschrieben wird. 1188 wird Feldbach als „Velwinbach“ erstmals erwähnt: die Deutung des Namens geht dahin, dass man auf das althochdeutsche Wort felwa, felawa, velwar zurückgreift, was Weide bedeutet. Auch heute noch sind Weidenbäume und -sträucher entlang der Raab und ihren Nebengewässern landschaftsprägend. Nach dem Verzeichnis des landesfürstlichen Besitzes wurde Feldbach 1265 als Markt bezeugt. Damit waren Privilegien verbunden, welche positive Auswirkungen auf Gewerbe und Handel hatten. Im Jahr 1362 wurden mit Urkunde Rudolf des Stifters den Feldbachern auch die hohe Gerichtsbarkeit und weitere Handelsrechte zuerkannt.
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Stadtviertel im 18. Jahrhundert
Lรถschordnung 1877
Der Steinerne Metzen, ein kelchartiges Hohlmaß mit zwei Lochungen auf einer achteckigen Säule, hergestellt aus Basalttuff, wurde zum historischen Wahrzeichen der Stadt Feldbach. Beim Metzen handelte es sich um ein Getreidemaß, welches aus dem 15. oder 16. Jh. stammt und als Mustermaß – auch Feldbacher Maß – für einen großen Teil der Oststeiermark vor der Einführung des metrischen Systems diente. Die wirtschaftliche Entwicklung wurde durch innere und äußere Bedrohungen immer wieder gehemmt. Ende des 14. bzw. zu Beginn des 15. Jh. wurde das Wirtschaftsleben durch Adelsfehden fast zum Erliegen gebracht, wie etwa durch die Baumkirchner Fehde gegen den Kaiser (1469), die offenbar Anlass zur Errichtung des Feldbacher Tabors, einer Wehr- bzw. Schutzanlage um die Kirche, war. 1605 fielen die Türken mit den verbündeten Haiducken in das Raabtal ein, wobei Feldbach im Oktober des Jahres teilweise zerstört wurde, der Tabor aber allen Anstürmen standhielt. In den Jahren zwischen 1620 und 1630 wurde der Marktplatz befestigt und mit drei Toren ausgestattet. Das 17. Jh. war auch die Hochzeit der Feldbacher Hexenprozesse, die überregionale Bekanntheit erlangten und trauriger Höhepunkt der Landesgerichtsbarkeit der Stadt Feldbach waren. 1232 wurde der erste Priester erwähnt, ab 1387 wurde Feldbach erstmalig als eigenständige Pfarre geführt. Die heutige Pfarrkirche wurde in den Jahren 1898 bis 1900 im Stil der Neorenaissance errichtet. Die einzelnen Zünfte entwickelten sich über Jahrhunderte hinweg und bekamen nach und nach ihre Freiheiten: 16. Jh. Schuster und Leinweber, 17. Jh. Sattler, Fleischer, Wagner, Tischler und Schlosser, 18. Jh. Schneider, Kotzenmacher (grobe Wolldecken), Seifensieder, Hafner, Maurer, Zimmermeister und Bäcker. Unter Kaiserin Maria Theresia (1740 bis 1780) wurden Werbbezirke als politische Verwaltungsebenen eingerichtet, wobei Hainfeld (bestehend aus Leitersdorf, Raabau, Lödersdorf, Mühldorf, Oedt, Weißenbach, Gniebing und Gossendorf) einen Werbbezirk um den landesfürstlichen Markt Feldbach bildete und Vorläufer des späteren Bezirkes Feldbach war. 1884 wurde Feldbach zur Stadt erhoben. Mit dem Bau der Eisenbahn Mitte des 19. Jh. und der Eröffnung der Ungarischen Westbahn, der Verbindung zwischen Budapest und Graz, erhielt Feldbach 1873 den Anschluss an das Bahnnetz der Monarchie. Im industriellen Zeitalter des 19. Jh. entwickelte sich Bad Gleichenberg zum Kurort und wurde damit wirtschaftlicher Motor für die Region.
Darstellung Geologie Großraum Feldbach
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Franziszeischer Kataster 1821 (StLA)
Kriegsgefangenenlager 1915
Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges wurde in Feldbach ab Dezember 1914 ein Kriegsgefangenenlager für vornehmlich russische Gefangene eingerichtet. Zwischen der östlichen Stadtgrenze und dem Steinberg entstand auf einer Fläche von rund 92 ha ein Barackenlager für bis zu 50.000 Mann. Der Werkstättenteil sollte später als Grundlage für eine Gewerbe- und Industriezone dienen, aber die wirtschaftliche Not der Zwischenkriegszeit war für dieses Vorhaben hinderlich. Während der Erste Weltkrieg eine Stadterweiterung mit sich brachte, erfuhr Feldbach im Zweiten Weltkrieg von Ostern bis 8. Mai 1945 Krieg und Zerstörung. Es dauerte bis 1955, um den Wiederaufbau zu bewältigen. Am 1. April 1945 wurde Feldbach von der Roten Armee besetzt, die jedoch durch einen Gegenangriff bis auf die Höhe des Steinbergs zurückgedrängt werden konnte, wo auch die Front bis Kriegsende verlief. Durch die Kriegshandlungen wurden mehr als 50 Gebäude des ehemaligen Stadtgebietes von Feldbach zum Großteil zerstört und mehr als 100 beschädigt. Auch Brücken wurden gesprengt, ebenso wie – am 8. Mai 1945, am Tag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht – der Kirchturm. Der Feldbacher Tabor ist Zeuge der geschichtsträchtigen Zeiten und wird heute als einzigartiges Museum genutzt. Er ist ein baukulturelles Juwel und Denkmal, welches weithin bekannt ist und die Besucherinnen und Besucher in die vergangenen Zeiten eintauchen lässt. Mit seinen in unterschiedlichen Abteilungen spannend aufbereiteten Themen spiegelt der Tabor die bewegte und interessante Geschichte Feldbachs wider. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte der Wiederaufbau. Feldbach konnte sich als Bezirkshauptstadt mit umfassender Infrastruktur für die ganze Region behaupten: Verwaltungsadministration wie etwa Bezirkshauptmannschaft, Finanzamt, Polizei, Von-der-Groeben Kaserne sowie Schulstandort mit höheren Bildungsinstitutionen wie AHS und BHS (HAK, HLW), Gerichtsstandort (BG Feldbach), Standort für verschiedene Körperschaften des öffentlichen Rechts, für Krankenversicherungsträger, für ein Schwerpunktkrankenhaus und schließlich noch Pfarrstandort für die römisch-katholische und die evangelische Kirche, Sitz eines Königsreichsaales der Zeugen Jehovas und des Islamischen Kulturzentrums Feldbach.
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LANDSCHAFT KULTURLANDSCHAFT KULTURRAUM Das Landschaftsbild der Stadt Feldbach mit seinen unterschiedlichen Ausformungen vom Raabtal über den Steinberg nach Gossendorf sowie über das Auersbachtal in Richtung Markt Hartmannsdorf und entlang des Weißenbach von Unterweißenbach bis nach Oberweißenbach ist einerseits geprägt vom sehr breiten und aufs Erste dominant wirkenden Raabtal und andererseits von den zart hügeligen, lieblichen Formen, in die das Raabtal an den Rändern und Ausläufern übergeht. Über weite Entfernungen ist der Steinberg mit seinen terrassenförmig angelegten Steinabbauflächen in der Landschaft sichtbar. Wie bereits erwähnt, dominiert das Raabtal mit seiner nicht unbeträchtlichen Breitenentwicklung. Das ehemalige Stadtgebiet Feldbach (Stadtgemeinde vor Gemeindefusion) wird von der Raab durchschnitten und liegt im Zentrum des ursprünglichen Augebietes. Neben den Ortsteilen Feldbach docken auch Gniebing-Weißenbach, Auersbach, Mühldorf, Raabau und Leitersdorf unmittelbar an das Raabtal an, verlaufen sich aber teilweise bereits im hügeligen Umland. Gossendorf ist über Pertlstein (Gemeinde Fehring) ausufernd mit dem Raabtal verbunden. Das übersichtliche Auersbachtal (Auersbach) mit seinen sanft geformten Hangentwicklungen mündet im Süden zwar in das Raabtal, ist selbst aber nicht von der breiten Ebene des Raabtals geprägt. Im Norden wird das Auersbachtal durch eine Hügelkette begrenzt (Zartlerberg). Die beiden Ortsteile des ehemaligen Gemeindegebietes Gniebing-Weißenbach, nämlich Gniebing einerseits und Weißenbach andererseits, sind landschaftlich durch die Raab getrennt. Das im Norden der Raab situierte Gniebing liegt direkt an der Hügelkette, die parallel zur Raab das breite Tal eingrenzt. Das im Süden gelegene Ortsgebiet am Weißenbach („Weißenbach“) ist ein sanft verlaufener Taleinschnitt, der vom Raabtal kommend durch stetig sanfte Höhenentwicklung geprägt ist und an der Gemeindegrenze ihren Höhepunkt findet.
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Der Eisengraben (Unterweißenbach), der in der Literatur als ein ursprünglich erhaltener Lava-Ausguss der jüngeren vulkanischen Ausbrüche beschrieben wird, zeigt ein signifikantes Relief. Mühldorf bildet die Verbindung vom Raabtal in Richtung Süden, wobei man nur den Gleichenberger Rücken überwinden muss, damit man abfallend – dem Sulzbach entlang – bis Radkerburg gelangt. Von Leitersdorf Richtung Süden bildet der dominant in Erscheinung tretende Steinberg eine topografische Schwelle. Leitersdorf liegt in der Ebene nahe der Raab und zeigt nur zum Steinberg hin eine relevante Höhenentwicklung. Über das Seitental des Edersgrabens gelangt man von Leitersdorf nach Gossendorf, wobei Gossendorf selbst sich als breitere Talausprägung genüber dem Edersgraben zeigt. Eine Besonderheit am südlichen Ende von Gossendorf ist ein ehemaliges Trass-Abbaugelände, welches mittlerweile von der Natur zum Teil rückerobert wurde. Raabau, im Norden direkt an der Raab gelegen, ist ebenfalls durch das ebene Raabtal geprägt, wobei sich der historische Ortskern direkt an der Einmündung des Schützingbaches in das Raabtal befindet und unmittelbar in die nördlich vom Raabtal gelegene Hügelkette übergeht.
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SCHWIMMBECKEN, ENERGIE UND WEITERE EINBAUTEN Schwimmbecken Hinsichtlich der Entwicklung der Gartengestaltung und der damit verbundenen Wasserflächen als Gestaltungselemente gibt es eine starke Tendenz zum eigenen Schwimmbecken. Die Ausprägungsformen sind mannigfaltig: Schwimmbecken / Pools aus unterschiedlichsten Materialien (Folie, Fliesen, Edelstahl und Ähnliches), Schwimmteiche oder aber kombinierte Varianten. Poolabdeckungen sind teilweise massive visuelle Eingriffe in die natürliche Landschaft. Hinzu kommt die Thematik der Wasserknappheit zumal gegenwärtig nahezu ausschließlich Trinkwasser zur Beckenbefüllung verwendet wird. Die diesbezüglichen, derzeit noch relativ geringen Kosten werden als teuer empfunden, wohingegen die Errichtungskosten selbst in den Hintergrund gedrängt werden. Energie Gerade im Bereich von Baukultur ist die Frage der Energieeffizienz ein wesentlicher Aspekt. Massive Entwicklungen innerhalb kurzer Zeit sind prägend für die Bauwirtschaft. Ob Heizungssysteme, Wärmegewinnung mittels Solaranlagen oder aber Stromgewinnung mittels Fotovoltaik – all diese Fragestellungen gewinnen an Bedeutung. Die zunehmende Elektromobilität mit ihrer rasanten Entwicklung wird auch wesentliche Auswirkung auf unsere Baukultur haben.
LANDSCHAFTLICH EINSCHNEIDEND UND HERAUSFORDERND Die Umfahrung Zur verkehrstechnischen Entlastung der Stadt Feldbach wurde in einem ersten Schritt in den 1970er Jahren die Errichtung einer Umfahrung in Form von Unter- und Überführungen entlang der Nord- und Ostseite des Stadtgebietes umgesetzt. Die „Querspange Gnas“ wurde in den Jahren 2005 bis 2007 errichtet und ist die Verbindung der Umfahrung der Stadt Feldbach mit einer Anbindung an die Landesstraße im Bereich von Saaz.
AUERSBACH
KAPITEL_B
BAUKULTUR . Dokumentation 04 / 2016 – 04 / 2017 Auersbach . Feldbach . Gniebing-Weißenbach . Gossendorf . Leitersdorf . Mühldorf . Raabau B_1604_AU_06
Schlosssiedlung – Wetzelsdorf Vorort
Siedlung – Details
B_1604_AU_07
Schlosssiedlung – Wetzelsdorf Vorort
Siedlung
B_1604_AU_08 Wetzelsdorf Dorfkern und Erweiterung B_1604_AU_09 Wetzelsdorf Dorfkern und Erweiterung B_1604_AU_10 Wetzelsdorf Dorfkern und Implementierungen B_1604_AU_11 Wetzelsdorf Bauten am Hang B_1604_AU_12 Wetzelsdorf Gasthaus B_1604_AU_13 Wetzelsdorf Dorfhaus B_1604_AU_14 Wieden Innovationszentrum B_1604_AU_15
Auersbach
Landwirtschaftliche Substanz bzw. Einfamilienhaus
B_1604_AU_16 Auersbach Industrieller Schweine-Zuchtbetrieb B_1604_AU_17 Auersbach Schinkenmanufaktur B_1604_AU_18 Wieden Gelungene Adaptierungen und Erweiterungen B_1604_AU_19 Kleinwalkersdorf Gelungene Sanierungen B_1604_AU_20 Kleinwalkersdorf Traditionelle Bebauungen B_1604_AU_21 Kleinwalkersdorf Traditionelle Bebauungen
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FELDBACH Wetzelsdorf M 1 : 5000
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Aufgrund der relativ großen Entfernung von ca. 5 km vom historischen Zentrum von Feldbach präsentiert sich Auersbach als ein Ortsteil mit stark ausgebildeter Infrastruktur. Die Ortsmitte ist geprägt von öffentlichen Strukturen wie der örtlichen Mehrzweckhalle, einer Kapelle, Kindergarten, Musikschule („Musik im Vulkan“) und der einzigen privaten Pflichtschule mit Öffentlichkeitsrecht im Bezirk („Vulkanschule“), die sich reformpädagogischen Ansätzen verschrieben hat.
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Erwähnt sei auch das Innovationszentrum Auersbach der Steirischen Wirtschaftsförderung mit den dort angesiedelten Gewerbebetrieben. Zahlreiche gewerbliche Aktivitäten von Kleinstbetrieben werden vom häuslichen Umfeld aus angeboten. Wertvolle bäuerliche Strukturen mit ihren Nahversorgern und Direktvermarktern sind im Ortsteil Auersbach / Wetzelsdorf ebenfalls vorhanden. Hervorzustreichen ist in diesem Bereich ein Milchbauer von relevanter Größe – mittlerweile eine Seltenheit in der Region. Schließlich sei auch noch die Sternwarte einschließlich der angrenzenden Heurigenschenke als touristisch relevant genannt.
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FELDBACH Auersbach M 1 : 5000 38 0
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Die Gemeinde verfügt darüber hinaus über eine sehr aktive örtliche Freiwillige Feuerwehr und Sportanlagen. Der gewerbliche Sektor von Auersbach / Wetzelsdorf zeigt zwei Phänomene, die für periphere Räume typisch sind: einerseits die rückläufige Entwicklung der konventionellen Nahversorgungsstruktur für BewohnerInnen. Wie auch in anderen Ortschaften des ländlichen Raums hat der in der Ortsmitte ansässige Lebensmitteleinzelhandel kürzlich seinen Betrieb eingestellt und wurde die zentral im Ort gelegene Gastwirtschaft geschlossen. Andererseits verfügt Auersbach / Wetzelsdorf über einige Leitbetriebe, wie etwa die Vulcano Fleischwarenmanufaktur, die aufgrund qualitativ hochwertiger Produkte österreichweit Bekanntheit genießt und als Tourismusmagnet der Region fungiert.
B_05
Die Aufnahmen zeigen Einfamilienhäuser, die sich aufgrund ihrer hang- und straßenparallelen Situierung gut in die Landschaft einfügen. Das Blau des Hauses am Bild oben rechts sticht unangenehm hervor, wird jedoch durch die Bäume abgemildert. Die Grünstreifen zwischen Straße und Gehweg bzw. Grundstücksgrenzen schaffen Distanz zum Verkehr und sorgen für ein freundliches Ambiente. Die Begrenzungsmauern der beiden oberen Beispiele bleiben durch ihre geringe Höhe und die üppige Bepflanzung dezent, besonders schön ist jener Bereich am Bild rechts oben, der ganz ohne Abgrenzung auskommt.
Die Siedlung an der Strecke von Feldbach nach Auersbach – direkt an der Landesstraße gelegen – hat sich über die letzten Jahrzehnte hinweg entwickelt. So unterschiedlich die Satteldach-Ausformungen inkl. Dacheinbauten auch ausfielen, dennoch sind diese Bauten – auch in Hinsicht auf Bepflanzung – gut in den Hang eingefügt. Die farbliche Gestaltung sollte bei den zukünftigen Bautätigkeiten entsprechend überlegt vorgegeben werden.
AUERSBACH Ort: Wetzelsdorf Schlosssiedlung Eigentümer: Privat Thema: Einfamilienhäuser
B_07
Entlang der südlichen Ortseinfahrt von Wetzelsdorf, einem Teil von Auersbach, stehen gewerblich und privat genutzte Häuser unterschiedlicher Dimension, deren Heterogenität durch den Baumbestand etwas gemildert wird. Dennoch sollte bei zukünftigen Maßnahmen auf größere Einheitlichkeit im Straßenbild, etwa durch gleich gefärbte Dachdeckungen, geachtet werden. Obwohl im Dorfkern alle infrastrukturellen Einrichtungen vorhanden sind, gibt es eine gestalterisch monotone Siedlungsentwicklung an den Ortsrändern. Besser wäre eine Siedlungspolitik, die Verdichtung bzw. Auffüllung im Zentrum verfolgt, um Leerstände, Zersiedelung und Erschließungskosten zu vermeiden.
Zäune mit heimischen und bei Bedarf auch im Winter belaubten Gehölzen, die sowohl eine harmonische und natürliche Einbindung in die Umgebung erlauben als auch Lebensraum für Vögel, Insekten etc. bieten, sollten grundsätzlich zur Einfriedung verwendet werden. Die Abgrenzung des Grundstücks im Bild mit einem engmaschigen Netz ist zwar durch gedeckte Farbgebung und geringe Höhe kein auf den ersten Blick störendes Element, lässt aber dennoch einen feinsinnigen Umgang mit dem Thema vermissen und ist auch hinsichtlich Materialität und Dauerhaftigkeit problematisch.
AUERSBACH Ort: Eigentümer: Thema:
Wetzelsdorf Öffentlich / Privat Dorfkern / Infrastruktur
B_09
Das strukturell nach wie vor bäuerliche Wetzelsdorf zeigt eine gute, lockere Baumassenverteilung und eine weitgehende Homogenität in Farbgebung, Kubaturen und Dachlandschaft. Der über die Jahre gewachsene Baumbestand stellt eine übergeordnete Verbindung zwischen den einzelnen Wohnhäusern, Höfen und Wirtschafts- bzw. Nebengebäuden her und sollte gepflegt bzw. in Form von Hausbäumen etc. erweitert werden.
AUERSBACH Ort: Eigentümer: Thema:
Wetzelsdorf Landwirtschaft / Privat Dorfkern / Landwirtschaft
Die Einfamilienhäuser am Westhang von Wetzelsdorf wurden nicht in die bestehende Topografie integriert, sondern auf durch Aufschüttung begradigten Grundstücken errichtet. Die zum Teil massiven Stützmauern und als Sichtschutz gepflanzten Koniferen-Hecken unterstreichen die Künstlichkeit des Geländes zusätzlich. Die Sockelgeschosse, die in erster Linie Lagerbzw. Kellerräume beinhalten, führen zu unschönen, weil im Verhältnis zu hohen Hausproportionen. Besser wäre es, diese Nutzungen tiefer im Erdreich anzulegen.
AUERSBACH Ort: Eigentümer: Thema:
Wetzelsdorf Privat Hangbebauung
B_11
Das ehemalige, nun leerstehende Gasthaus befindet sich in verkehrstechnisch günstiger Lage im Ortszentrum von Auersbach. Die Substanz ist nach wie vor gut erhalten, das L-förmige, zweigeschossige Gebäude ein wichtiger Teil der Dorfstruktur. Sowohl die Größe des Gebäudes als auch die prominente Situierung beinhalten viel Potenzial, ein neuerlicher Gastbetrieb bzw. eine andere Form der Nutzung ist wünschenswert.
AUERSBACH Ort: Eigentümer: Thema:
Wetzelsdorf Öffentlich / Privat Infrastruktur
Das Dorfhaus in Wetzeldorf, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft bzw. im direkten Verbund mit einer privaten Schule, Kindergarten und Sportplatz befindet, wurde in traditioneller Bauweise und mit großen Fensterflächen errichtet. Die Außenanlagen sind großzügig dimensioniert, der Parkplatz wurde nicht asphaltiert, sondern lediglich gekiest, wodurch ein natürliches Versickern des Regenwassers gewährleistet ist. Entlang der Zufahrtsstraße gibt es eine Baumreihe, die den Parkplatz einerseits abschirmt und andererseits – zumindest partiell – für Beschattung sorgt. Maßnahmen, die sich positiv auf Erscheinungsbild und Mikroklima auswirken.
AUERSBACH Ort: Eigentümer: Thema: Planung: Jahr:
Wetzelsdorf Öffentlich / Privat Infrastruktur DI Edeltraud Sammer 1999
B_13
Im Ortsteil Wieden befindet sich das Innovationszentrum Auersbach, das „Zentrum für Lebensmitteltechnologie- und Entwicklung“ mit Büroflächen und Produktionshallen, das in den 1990er Jahren errichtet wurde. Aus raumplanerischer Sicht ist die Situierung in der kleinteilig strukturierten Umgebung zu kritisieren, aus gestalterischer Sicht die Massivität der Baukörper, ihre Farbgebung und die lieblose formale Gestaltung bis hin zum Detail. Eine ansprechende Außenraumgestaltung sowie zusätzliche Bepflanzung rund um den Gebäudekomplex würden die bestehende Situation zwar nicht maßgeblich ändern, jedoch entschärfen. Der Straßenraum ist mit eigenem Geh- und Fußweg und abwechslungsreicher Bepflanzung sowie den zumindest ansatzweisen Grünstreifen funktionell und abwechslungsreich angelegt.
AUERSBACH Ort: Wieden Eigentümer: Privat / Investoren Thema: Gewerbe / Innovations- zentrum Planung: Ingenos ZT-GmbH Jahr: 2000
Das Gehöft liegt am Fuß eines Hanges und während Stall- und Wirtschaftsgebäude giebelständig und parallel zueinander zur Straße hin orientiert sind, wodurch dazwischen ein (Arbeits)Hof entsteht, befindet sich das Wohnhaus mit teilweise in den Hang gegrabenem Sockelgeschoss am hinteren Ende des Grundstücks. Die Proportionen sowohl der Anlage als auch der einzelnen Gebäude sind, ebenso wie die Materialwahl, angemessen und schön. Ein Hausbaum vervollständigt das harmonische Bild des Ensembles. Auch wenn Funktion, Bauweise und Ansprüche sich seit der Entstehungszeit dieses Gehöfts verändert haben, so kann es doch als strukturelles und gestalterisches Vorbild für neue Bauten herangezogen werden.
AUERSBACH Ort: Eigentümer: Thema:
Auersbach Landwirtschaftl. Betrieb Lage / Materialität
B_15
Der Betrieb mit Freilauf-Schweineställen weist trotz seiner überschaubaren Größe viele Merkmale industrieller Landwirtschaft auf: Die Gebäude sind funktionell und schmucklos, ihre Anordnung entspricht den betrieblichen Abläufen und es gibt wenig Spielraum für eine ambitionierte Gestaltung. Dennoch sind mehrere Punkte positiv hervorzuheben: Die Bauten stehen nah an einem dicht bewachsenen Hang, sie sind von der Straße durch einen breiten und mit Bäumen und Büschen bepflanzten Wiesenstreifen getrennt, die straßenseitig offenen Ställe sind durch Stützen gegliedert und der gesamte Komplex ist äußerst kompakt angelegt. Seine dennoch beträchtliche Länge wird durch die Situierung an der Außenseite einer Kurve relativiert. Dazu kommen die noch jungen Bäume einer straßenbegleitenden Allee, die einen visuellen Puffer bilden.
AUERSBACH Ort: Eigentümer: Thema: Planung: Jahr:
Auersbach Privat / Investoren Industrielle Landwirtschaft Karl Puchleitner Bau GmbH 2005
Die Vulcano Fleischwarenmanufaktur ist einer der Leitbetriebe der Region und besteht aus einer im Lauf der Zeit gewachsenen Ansammlung von Gebäuden mit unterschiedlichen Funktionen und ebenso unterschiedlichen baulichen Ausformulierungen. Während Wirtschaftsgebäude sowie das alte Wohnhaus eine im Großen und Ganzen authentische Formensprache zeigen, will etwa die „Schinkenwelt“ mit einer dem „Landhausstil“ der Toskana nachempfundenen Architektur punkten, die jedoch nichts mit der regionalen Baukultur verbindet. Auch die Außenraumgestaltung lässt an Qualität zu wünschen übrig und wirkt lieblos und willkürlich. Eine stilisierte Schinkenskulptur, die den Eingang rahmt, mag ein eindeutiges Erkennungszeichen sein, schön ist sie allerdings nicht.
AUERSBACH Ort: Auersbach Eigentümer: Gewerblicher Betrieb Thema: Authentizität Planung: arinco planungs und consulting gmbh Jahr: 2011
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Die beiden linken Bilder zeigen die Sanierung eines ehemaligen bäuerlichen Bestandes. Kubatur, Teile der Fassaden und die schönen Dachkörper blieben erhalten und wurden zum Teil durch neue Elemente wie das große Fenster an der Giebelfront ergänzt. Problematisch sind einzelne Details wie die fremd wirkende Auskragung über dem „Carport“ oder die Waschbetonsäule mit Laterne beim Einfahrtstor. Rechts sieht man ein unaufdringlich saniertes Erzherzog-Johann-Haus mit dem charakteristischen Eingang. Es fügt sich vorbildhaft in die Landschaft ein, die Übergänge vom Garten in die Umgebung sind fließend und natürlich. Gemeinsam mit der Kapelle, deren rot gedecktes Dach etwas zu stark hervorsticht, bildet das Haus in Einzellage ein kleines Ensemble, das durch die vorhandenen Bäume in seiner besonderen Wirkung noch gestärkt wird.
AUERSBACH Ort: Eigentümer: Thema: Planung: Jahr:
Wieden Privat Wohnhäuser / Kapelle DI Horst Hönig (li) 1998
Das Haupthaus (rechts unten) dieser ehemals landwirtschaftlich genutzten Hofstelle wurde in der Weststeiermark demontiert, sorgfältig saniert und in Auersbach wieder aufgebaut, wodurch der ursprüngliche Charakter des Ensembles vollständig erhalten blieb. Auch hier sieht man die Qualität, die durch richtige Positionierung, authentische Materialität, sanfte Übergänge, unaufdringliche Zäune und gut integrierte, heimische Gehölze erzielt werden kann.
AUERSBACH Ort: Kleinwalkersdorf Eigentümer: Privat Thema: Wohnhäuser / Sanierungen
B_19
Das Haus im Kreuzungsbereich von Kleinwalkersdorf zeigt, wie gut sich ein Gebäude mit niedrigem Sockel, ruhiger Dachfläche und dezenter Gliederung in das Ortsbild einfügen kann. Obwohl es für heutige Begriffe zu nah an der Straße steht (und wohl deshalb nicht mehr bewohnt bzw. im Sockelbereich beschädigt ist), ist die Bedeutung der „richtigen“ Positionierung im räumlichen Gefüge eines Dorfes an diesem Beispiel gut ablesbar.
Auch hier stimmen Proportionen, Situierung und die Einbettung in die Landschaft, und auch die bauliche Substanz scheint in einem guten Zustand zu sein. Das neue Einfamilienhaus ist ein Implantat aus den 1980er Jahren, das weder in Dimensionierung noch in Baukörperstellung auf den Bestand eingeht.
AUERSBACH Ort: Eigentümer: Thema:
Kleinwalkersdorf Privat Wohnhäuser / Sanierung / Straßenbild
B_21
FELDBACH
KAPITEL_C
BAUKULTUR . Dokumentation 04 / 2016 – 04 / 2017 Auersbach . Feldbach . Gniebing-Weißenbach . Gossendorf . Leitersdorf . Mühldorf . Raabau C_1607_FE_06 Feldbach Bahnhof Feldbach C_1607_FE_07 Feldbach Franz-Josef-Straße / Gemeindewohnbau C_1704_FE_08 Feldbach Flusslandschaft Raab C_1607_FE_09 Feldbach Flusslandschaft Raab C_1607_FE_10
Feldbach
Ärztezentrum Sigmund-Freud-Platz Gartenstadt Wohnbau
C_1607_FE_11 Feldbach Gartenstadt Wohnbau C_1704_FE_12 Feldbach Bundesschulzentrum Feldbach C_1607_FE_13 Feldbach Bundesschulzentrum Feldbach C_1607_FE_14 Feldbach Landeskrankenhaus C_1704_FE_15 Feldbach Landeskrankenhaus C_1607_FE_16 Feldbach Veranstaltungszentrum C_1607_FE_17
Feldbach
Stadtpark mit Kinderspielplatz / Schulareal
C_1704_FE_18 Feldbach Hauptplatz Feldbach C_1607_FE_19 Feldbach Hauptplatz Feldbach C_1607_FE_20
Feldbach
Lagerhaus – Agrarunion Südost
C_1607_FE_21
Feldbach
Gewerbegebiet West / Einkaufszentrum Krobath
C_1607_FE_22
Feldbach
Schillerstraße – Gemeindewohnbau
C_1607_FE_23
Feldbach
Ungarstraße / Bürgergasse – Kernzone
C_1607_FE_24 Feldbach Gleichenbergerstraße C_1607_FE_25 Feldbach Gewerbegebiet Europastraße C_03
FELDBACH Das Stadtzentrum von Feldbach präsentiert sich gut strukturiert mit einem zentral gelegenen Hauptplatz, dessen bauliches Herzstück das recht schlicht gehaltene Rathaus (Amtsgebäude) ist. Unmittelbar davor findet man das Wahrzeichen der Stadt, den Steinernen Metzen, sowie die Mariensäule. Am nördlichen Ende des Hauptplatzes, der sich in spitzer Form verjüngt, liegen die Stadtpfarrkirche, gesäumt von Resten des Tabors, sowie die im neugotischen Stil errichtete Villa Hold. Die Villa Hold, ein Prachtbau aus dem 19. Jh., dominiert den Kirchplatz und beherbergt gegenwärtig die städtische Musikschule und das Standesamt. Die Stadtpfarrkirche („Pfarrkirche zum Heiligen Leonhard“) wurde Ende des 19. Jh. im Neorenaissancestil errichtet, die seitlich gelegene Gedächtniskirche (gotisches Kirchenschiff) entstammt dem 14. Jh. Der Kirchturm der Stadtpfarrkirche wurde Ende 1945 zerstört und in den 60er Jahren durch einen frei stehenden, schlichten Betonturm ersetzt. 1987 wurde der 72 m hohe Turm nach einem Entwurf von Gustav Troger und unter dem Motto „Viele Farben, ein Turm – viele Menschen, eine Pfarre“ gestaltet, wobei die Bemalung der über 2000 Farbfelder unter Mitwirkung von Jugendlichen der Pfarre Feldbach erfolgte. Der einzigartige Turm ist mittlerweile zum zweiten Wahrzeichen der Stadt geworden. Gleich hinter dem Kirchenplatz mit der Villa Hold liegt der sogenannte Sparkassenpark, der mit seinem alten Baumbestand ein Stück Natur inmitten der Stadt bietet, welches gegenwärtig keiner besonderen Nutzung zugeführt ist (kein Spielplatz, keine Bänke, keine Infrastruktur). Gleich daneben findet man das katholische Pfarrzentrum Feldbach sowie das Bundesschulzentrum, das neben verschiedenen höher bildenden Schulen (AHS, BHS wie HAK und HLW) auch die örtliche Stadtbibliothek beherbergt. Auf der anderen Seite des Hauptplatzes liegt der Torplatz – vor dem Grazer Tor, dem einzigen noch bestehenden der ursprünglich drei Stadttore der Stadtmauer von Feldbach. Neben der Stadtpfarrkirche gibt es zwei weitere Monumentalbauten aus dem späten 19. Jh., die beide an der Ringstraße gelegen sind, nämlich die Volksschule I und das Gerichtsgebäude, das das Bezirksgericht Feldbach beherbergt. Nur zwei Gehminuten entfernt, in der Bismarckstraße, befindet sich das Amtsgebäude der Bezirkshauptmannschaft Südoststeiermark, welches in den 1960er Jahren errichtet wurde und das über einen baukulturell interessanten Arkadenhof mit Tierkreiszeichen an der Decke verfügt.
Feldbach wurde nach der teilweisen Zerstörung durch die Heiducken im 16. Jahrhundert wiederaufgebaut und verfügt im Zentrum daher um einen wie auf dem Reißbrett geplanten Grundriss: Vom Rathaus kommend und nach Norden über den Hauptplatz in gerader Achse weiterführend gibt es eine zentrale, mit Bäumen gesäumte Zufahrtsstraße, die Franz-Josef-Straße, die direkt über die Hauptbrücke zum Bahnhof führt, der nicht einmal fünf Gehminuten vom Rathaus entfernt ist. Entlang der Raab wurden in den letzten Jahren mehrere Revitalisierungsmaßnahmen getroffen: Der Fluss selbst wurde durch Wege und Betonelemente erschlossen („Flusslandschaft“). Eine neu errichtete Fußgängerbrücke bindet ein jenseits der Raab gelegenes Wohngebiet mit teilweise bereits errichteten, teilweise noch in Entwicklung befindlichen Häusern an das Zentrum an, womit auch das jenseits der Raab direkt an der Brücke gelegene Ärztezentrum mit integrierter Kunsthalle eine infrastrukturelle Aufwertung erfahren hat. Fortgeführt wurde diese Entwicklung in der Neugestaltung des Radwegs entlang der Raab. Vom Stadtzentrum kommend kann man nun bequem neben der Clement Mühle direkt bis nach Gniebing gelangen. Jenseits der Raab – nordwestlich des Stadtzentrums – wurden in kompakter Form zahlreiche Sportanlagen angesiedelt, die auf dem Fußweg vom Zentrum und von sämtlichen schulischen Institutionen leicht erreichbar sind: Hallen- und Freibad, Tennis- und Fußballplätze, Leichtathletikanlagen, die im Winter kostenlos zugängliche Kunsteisbahn sowie ein Multifunktionsplatz einschließlich Skaterpark. Infrastrukturell hervorzustreichen ist noch das LKH Feldbach, das sich zentrumsnah an der Achse Schillerstraße befindet und zahlreiche baulichen Erweiterungen erfahren hat. Das Gewerbe- und Industriegebiet wurde zwischen Gleichenberger Straße, Raab und Umfahrung Feldbach am östlichen Teil des Stadtkerns entwickelt und ist verkehrstechnisch sehr gut angebunden. Der Stadtkern ist über zahlreiche Verkehrswege mit den einzelnen Ortsteilen verbunden und es sind insbesondere in den letzten Jahren zusätzlich vor allem Fuß- und Radwege entstanden. Eine Weiterführung dieser Entwicklung ist wünschenswert. In wirtschaftlicher Hinsicht ist die Stadt Feldbach vor allem vom gewerblichen Sektor und von Dienstleistungsbetrieben geprägt. Industrielle Betriebe sowie Betriebe der Forschung und Entwicklung sind nur eingeschränkt vorhanden. Strategien zur weiteren Standortentwicklung sind auch aus raumplanerischer und baukultureller Sicht eine Herausforderung.
C_05
Der Umbau des Bahnhofs Feldbach zielte in erster Linie auf bauliche und energetische Sanierung sowie auf Barrierefreiheit und Sicherheit ab. Die Beseitigung von Nebengebäuden und die Schaffung behindertengerechter Zugänge zu den Bahnsteigen (jetzt z.T. überdacht) inklusive eines Personentunnels, der die Stadtteile südlich und nördlich der Bahn verbindet, waren ebenso Teil der Adaptierungen wie die Errichtung einer neuen Park & Ride Anlage und Fahrradabstellplätzen. Außerdem wurde auf dem Gelände eine Fotovoltaikanlage installiert. Während die Maßnahmen am Bahnhofsgebäude und an den Bahnsteigen auch aus architektonischer Sicht gut gelungen sind – die behutsame Fassadensanierung ebenso wie die Bahnsteigüberdachung und die Fahrradabstellplätze in zarten Stahlkonstruktionen – ist die Fotovoltaikanlage in Situierung und Ausführung ein plumpes und störendes Element in diesem zentralen, stark frequentierten und ohnehin schon heterogenen städtischen Umfeld.
FELDBACH Ort: Eigentümer: Thema: Jahr:
Feldbach ÖBB Infrastruktur 1873 / 2011
Die Franz-Josef-Straße verläuft in gerader, nord-südlicher Richtung vom Bahnhof zum Hauptplatz mit dem Rathaus in Verlängerung der Straßenachse. Gesäumt wird die Straße von einer schönen Allee sowie von meist zweigeschossiger Wohnbebauung in offener Bauweise. Die Erdgeschosszonen dieser innerstädtischen Bebauung sind teilweise von Geschäften und Gastbetrieben besetzt, zwischen den Wohnhäusern befinden sich einzelne Gewerbebetriebe sowie infrastrukturelle Einrichtungen. In den 1950er Jahren wurden zwischen Raab und Franz-Josef-Straße weitere Wohnhäuser durch die Gemeinde errichtet. Die nach wie vor bestehende Charakteristik der Franz-Josef-Straße sollte unbedingt erhalten und Baumaßnahmen – Neubauten, Um- und Zubauten, Dachgeschossausbauten – sollten auf das vorhandene Ortsbild abgestimmt werden.
FELDBACH Ort: Franz-Josef-Straße Eigentümer: Gemeinde / Privat Thema: Straße / Gemeinde wohnungen Jahr: Straßenführung aus dem 16. Jh.
C_07
Das EU-Projekt Flusslandschaft Feldbach ist im Rahmen von Hochwasserschutzmaßnahmen entlang der Raab und auf Basis einer Studie von Klaus Loenhart, Professor am Institut für Architektur und Landschaftsgestaltung der TU Graz, entstanden. Dabei kam es ebenso zur Errichtung bzw. Adaptierung, Neugestaltung und Vernetzung von Wegen für Fußgänger und Radfahrer sowie von zwei Übergängen über die Raab und einer Aussichtsplattform, die auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. Damit in Verbindung wurden Plätze am Wasser, schlichte Sitzmöbel und Freizeitmöglichkeiten geschaffen, die ein attraktives, naturnahes und unaufdringliches Ambiente schaffen und einen großen Erholungswert für Bevölkerung und BesucherInnen haben.
FELDBACH Ort: Flussraum Raab Eigentümer: Gemeinde / Öffentl. Wassergut Thema: Städtische Naherholung Planung: Arch. DI Heimo Math ZT Konzept: loenhart&mayr BDA Jahr: 2010 – 2012
C_09
Das Ärztezentrum an der Raab entstand am ehemaligen Standort der Molkerei Feldbach und beherbergt neben Wohnungen und einem Restaurant auch die Kunsthalle Feldbach. Die Lage unmittelbar beim Bahnhof und trotzdem zentrumsnah ist gut gewählt und gewährleistet eine optimale Erreichbarkeit. Die kubischen Gebäude treten nur in den Wintermonaten stark in Erscheinung, da der hohe Baumbestand der angrenzenden Raab die Fassaden ausblendet. Die großzügig verglaste Erdgeschosszone bildet freundliche Räume aus, welche teils gastronomisch, teils als Kunsthalle genutzt werden und damit auch für die Öffentlichkeit zugänglich sind.
FELDBACH Ort: Eigentümer: Thema: Planung: Jahr:
Feldbach Gemeinschaftspraxis Ärztezentrum Arch. DI Erich Andree 1998
Die verdichtete Flachbauweise ist eine gute Alternative zum flächen- und energiemäßig viel aufwändigeren Einfamilienhaus und bietet sowohl in den einzelnen Vorgärten als auch im großzügige Grünbereich zwischen den beiden Typologien sowie durch ihre autofreien Zonen eine hohe Lebensqualität. Öffentliche und private (Frei)Räume gehen subtil ineinander über, die städtebauliche Anlage, die gestalterische Ausformulierung und die Materialwahl – verputztes Mauerwerk, dunkel gebeizte Holzelemente sowie Waschbeton – haben deutliche Vorbilder in der Architektur der Moderne. Doch nicht nur als Beispiel und Fortschreibung einer historischen Typologie, sondern auch als zeitgemäße Alternative zu anderen Wohnformen und als insgesamt lebenswerte Anlage ist die Gartenstadt Feldbach unbedingt zu erhalten.
FELDBACH Ort: Thema: Eigentümer: Planung: Jahr: Literatur:
Gartenstadt Wohnbau Privat Arch. DI Hans Morawetz 1977–80 Achleitner, S.180
C_11
Friedrich Achleitner schreibt über das Bundesschulzentrum Feldbach, in dem BORG, HAK, HASCH und HLW untergebracht sind: „[…] Die zentrale Grünlage (am Tabor) erlaubte eine gute, allseitige fußgängige Erschließung. Das dreieckige Grundstück provozierte ein diagonal erschlossenes, winkelförmiges Raumkonzept. Es besteht aus der verschobenen, geometrischen Überlagerung von quadratischen Konstruktionseinheiten von 25,20 m Seitenlänge. Dieses geometrische Prinzip ermöglicht auf wirtschaftliche Weise kompakte Geschoßfläche bei maximalen Außenflächen, die für den optimalen Außenkontakt notwendig sind‘ (Team A Graz).
Tatsächlich sind auch, abgesehen von der soliden Durchbildung des Baues, die inneren und äußeren Raumbeziehungen, ihre ,kleinteilige Großzügigkeit‘, das Hauptcharakteristikum der Anlage, die auch besonders gut in die stadtlandschaftliche Situation eingebunden ist.“ Ein Befund, dem man sich auch nach der Generalsanierung und Erweiterung von ZT Arquitectos LDA anschließen kann.
FELDBACH Ort: Eigentümer: Thema: Planung: Jahr: Literatur:
Hauptplatz Nähe BIG Schule TEAM A (1978) ZT Arquitectos LDA 1978 / 2010–2015 Achleitner, S.179
C_13
Das Landeskrankenhaus Feldbach liegt südwestlich des Stadtzentrums an der Schillerstraße. Es wurde 1911 als Siechenanstalt Feldbach errichtet und seither laufend erweitert. Die ursprüngliche Anlage besteht aus einem langgestreckten, mit zwei kurzen Quertrakten versehenen, drei- bis viergeschossigen Haupthaus mit sparsamem Jugendstildekor. Hinter diesem befinden sich ein weitläufiger Park sowie kleine Nebengebäude. Die schrittweisen Erweiterungen, die seit der Ernennung des LKH in den 1960er Jahren zu einem Schwerpunktkrankenhaus erfolgten, finden prinzipiell entlang einer zum Bestand im rechten Winkel verlaufenden Achse statt, die im Mitteltrakt des Altbaus ansetzt. Dadurch wurde erreicht, dass große Teile des Jugendstilgebäudes nach wie vor sichtbar und prägend für das Gesamtensemble sind.
Die Zubauten sprechen jeweils die Sprache ihrer Zeit, sind jedoch allesamt bemüht, in Höhenentwicklung, Farbgebung, Gliederung etc. auf den Bestand zu reagieren, wodurch ein kontinuierlicher architekturhistorischer Transformationsprozess ablesbar ist. Aktuell wird nach Plänen von Kaufmann Wanas Architekten an der Nordwestseite des 60er Jahre Traktes eine aufgeständerte Intensiveinheit zugebaut.
FELDBACH Ort: Schillerstraße Eigentümer: KAGES Thema: Landeskrankenhaus Planer: Arch. DI Hans Morawetz Jahr: 1967–2009 Planer: Innocad ZT GmbH Jahr: 2009–2010 Planer: Kaufmann-Wanas ZT GmbH Jahr: 2013–2016 C_15
Südlich des Hauptplatzes, am Übergang von kleinteiliger Bebauung zu Geschosswohnhäusern, befindet sich das Veranstaltungsgebäude „Zentrum“, das über eine Passage durchs Rathaus gut an den Stadtkern angebunden ist. Der Vorplatz sowie die neue Nutzung des ehemaligen Feuerwehrturms mit Ausstellungsplattformen vermitteln zwischen innen und außen bzw. stellen einen direkten Bezug zum öffentlichen Raum her. Insgesamt ist das „Zentrum“ ein gelungenes Projekt, das sich trotz seiner außergewöhnlichen Gestalt gut mit der Nachbarschaft arrangiert.
FELDBACH Ort: Thema: Eigentümer: Planung: Jahr:
Kerngebiet Veranstaltungen Stadtgemeinde Pittino & Ortner ZT GmbH 2005
Im westlichen Teil des Feldbacher Stadtparks wurde Ende 2014 ein 4400 m2 großer Kinderspielplatz mit alters- und zeitgemäßer Ausstattung für Kinder und Jugendliche eröffnet. Neben den – auch hinsichtlich ihrer Gestaltung – hochwertigen Spielgeräten gibt es Ruhezonen und Spazierwege. Der alte Baumbestand in diesem geschützten Landschaftsteil konnte erhalten bleiben; so ist nicht nur für ein naturnahes Ambiente, sondern auch für ausreichende Beschattung sowie ein gutes Mikroklima gesorgt. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich zwei Kindergärten, eine heilpädagogische Einrichtung sowie ein Gebäude der Lebenshilfe, wodurch auch die Kinder in diesen Institutionen von der zentralen Lage des Spielplatzes mit seinem hohen pädagogischen und gestalterischen Anspruch profitieren. Leider nimmt die großzügige Verteilung der Spielgeräte einen zu großen Teil des Stadtparks in Anspruch.
FELDBACH Ort: Eigentümer: Thema: Planung: Jahr:
Grazerstraße / Ringstraße Stadtgemeinde Park / Kinderspielplatz Stadtgemeinde 2014
C_17
Der sich von Norden nach Süden dreieckig öffnende Hauptplatz mit geschlossener Bebauung an Längsschenkeln und Basis konnte sich seine Charakteristik als kleinstädtisches Zentrum mit lebhafter Frequentierung und einem vielfältigen Angebot an Geschäften, Dienstleistungseinrichtungen und Gastbetrieben bis heute bewahren. Die Platzgestaltung von Architekt Christian Andexer aus dem Jahr 2000 mit Wasserflächen, Sitzgelegenheiten, neuen Beleuchtungskörpern, differenzierten Bodenoberflächen etc. schafft, vor allem im Sommer, gute Aufenthaltsqualitäten.
Ein nach wie vor ungelöstes und in der Verantwortung der örtlichen Politik angesiedeltes Problem ist jedoch, dass der Hauptplatz zu den allergrößten Teilen als Autoabstellplatz dient, was sich nachteilig auf Nutzbarkeit und Erscheinungsbild auswirkt. Die oftmals vorgebrachte Argumentation, dass sich ein (weitgehend) autofreier Hauptplatz negativ auf das Geschäftsleben und damit auf die Auslastung der Verkaufsflächen auswirkt, kann anhand zahlreicher Beispiele widerlegt werden.
FELDBACH Ort: Hauptplatz Eigentümer: Stadtgemeinde Thema: Platzgestaltung Planung: Arch. DI Christian Andexer Jahr: 2000
C_19
An der nordwestlichen Stadteinfahrt von Feldbach, also aus Richtung Graz kommend, verläuft als eine der Haupteinfahrtsstraßen in die Stadt die Lugitschstraße parallel zum Bahngelände. Vor allem entlang der Nordseite begleiten Lagerflächen und Hallenbauten ohne jeden raumplanerischen oder gestalterischen Anspruch die zentrumsnahe Straße und schaffen ein heterogenes und wenig einladendes Bild. Auch wenn diese Flächen und Kubaturen wichtig für eine wirtschaftlich florierende Stadt sind und ihre Konzeption in erster Linie auf Funktionalität und Effektivität ausgerichtet ist, so sind doch Maßnahmen möglich, die die Situation deutlich entschärfen könnten. Dazu zählen unter anderem ein Bebauungsplan mit gestalterischen Vorgaben, zurückhaltende Werbetafeln oder -aufschriften, Grünflächen und Bepflanzung außer- und innerhalb der betreffenden Grundstücke sowie eine bessere, „aufgeräumtere“ Strukturierung der Lagerflächen im Freien.
FELDBACH Ort: Thema: Eigentümer: Planung:
Feldbach West Gewerbe / Handel Agrarunion Südost Agrarunion Südost
Das Gewerbegebiet-West ist zwischen der Umfahrungsstraße im Norden der Stadt und dem Freizeitzentrum Feldbach entlang der Grazer Straße angesiedelt. Zwei kaum gegliederte und ohne jeglichen gestalterischen Anspruch ausgeführte, Hallenkonglomerate mit unterschiedlichen Mietern besetzen unter großem Flächenverbrauch das ehemalige Grünland. Die Bereiche rund um diese Bauten dienen als Parkplätze und Lagerflächen sowie für die Zulieferung. Dass diese Zonen bis auf marginale Ausnahmen vor dem nordöstlichen Gebäudeteil auf versiegelten Bodenflächen ausgewiesen sind ist eine (raum)planerische Fehlleistung. Zumindest im Bereich der Autoparkplätze wäre durch eine Bepflanzung mit schattenspendenden Bäumen schon einiges gewonnen. Die Verkaufsfläche von ca. 6000 m2 soll in der nächsten Zeit erweitert werden und es ist zu hoffen, dass im Zuge dieser Erweiterung, diese Fehler nicht wiederholt bzw. korrigiert werden.
FELDBACH Ort: Eigentümer: Thema:
Feldbach West Ferdinand Krobath EKZ
C_21
Mit der Schillerstraße, die auf Höhe der Ungarstraße in die Gleichenberger Straße übergeht, verfügt Feldbach über eine einzige Achse, die das Stadtgebiet von West nach Ost vollständig durchquert und in beide Richtungen befahren werden kann. Grundsätzlich ist die Straße von meist offener vorstädtischer Wohnbebauung mit einzelnen Geschäften geprägt. Aufgrund der günstigen Verkehrslage entstanden seit den 1970er Jahren jedoch auch Gewerbe-, Dienstleistungs- und Infrastrukturbauten, die eine grundsätzlich positiv zu bewertende zentrumsnahe Verdichtung und Versorgung bedeuten. Während aber das Gebäude der Wirtschaftskammer in Einfügung ins unmittelbare Umfeld, Gliederung und Farbgebung noch durchaus verträglich ist, zeigt das Bild oben links einen viergeschossiges Wohn- und Bürohaus, bei dem zwar offensichtlich versucht wurde, mit einzelnen Elementen wie verputzter Lochfassade und Farbgebung an Vorhandenes anzuknüpfen, was jedoch deutlich misslungen ist.
FELDBACH Ort: Schillerstraße Thema: Straßenraum Eigentümer: Öffentlich / Gewerbe / Privat
Die Ungarstraße bzw. ihre Verlängerung, die Bürgergasse, ist ein historischer Straßenzug östlich des Hauptplatzes und parallel zu diesem. Besonders in der Ungarstraße und im südlichen Bereich der Bürgergasse bis hin zur Passage, die zum Hauptplatz führt, befinden sich zahlreiche Geschäfte und Gastronomiebetriebe, die gut frequentiert sind. Erst weiter nördlich gibt es leerstehende Geschäftsflächen. Beide Straßen sind durch eine weitgehend erhaltene, zweigeschossige und geschlossene Bebauung charakterisiert. Vergleichsweise breite Gehsteige, eine schöne Baumreihe an der Ostseite des Straßenzuges sowie gepflegte Grünflächen tragen zur einladenden und angenehmen Atmosphäre bei. Dazu kommen eine Einbahnführung für den Autoverkehr sowie ein begleitender Radweg – beides Maßnahmen, die zu einer Verlangsamung des fließenden Verkehrs beitragen bzw. diesen entkoppeln und die Aufenthaltsqualität zusätzlich steigern.
FELDBACH Ort: Ungarstraße / Bürgergasse Eigentümer: Öffentlich / Gewerbe / Privat Thema: Straßenraum
C_23
An ihrem südlichen Ende mündet die Ungarstraße in die Gleichenberger Straße, welche ihrerseits die Verlängerung der Schillerstraße in östlicher Richtung ist. Während die stark befahrene Straße im innerstädtischen Bereich noch ein gewisses Maß an Lebens- und Gestaltungsqualität aufweist, was vor allem durch die homogene Bebauung mit giebelständigen, meist zweigeschossigen Häusern sowie breite Grünstreifen und Baumbestand gegeben ist, verliert sie Richtung Osten zunehmend an Charakter. Die üblichen Gewerbe- und Handelsbetriebe mit versiegelten Parkplätzen, überdimensionierten Werbeeinrichtungen und ohne jeden gestalterischen Anspruch nehmen überhand und drängen die bestehenden Reste von bäuerlichen Betrieben und kleinen Wohnsiedlungen in den Hintergrund. Es wäre viel gewonnen, wenn zumindest die straßenbegleitende Bepflanzung auch über das städtische Kerngebiet hinaus eine Fortsetzung finden würde.
FELDBACH Ort: Gleichenbergerstraße Thema: Straßenraum Eigentümer: Öffentlich / Gewerbe / Privat
Das Gewerbegebiet am nordöstlichen Rand des Feldbacher Stadtgebiets lässt eine gute verkehrstechnische Anbindung ebenso vermissen wie ein Gesamtkonzept hinsichtlich raumplanerischer und städtebaulicher oder die Gestaltung der Bauwerke und des Außenraums betreffender Kriterien. Das unmittelbar südlich der Raab und damit am Raabtalradweg gelegene Areal profitiert zwar von bereits vorhandenem Baumbestand, was jedoch umso mehr zu einer bewussten Gestaltung des näheren Umfelds führen sollte. Ein weiterer Vorteil ist seine Lage in einem Gebiet, in dem sich keine Wohnbauten befinden, sondern das sich nördlich der Gleichenbergerstraße recht locker im Lauf der Zeit als Ansammlung von Gewerbebetrieben entwickelt hat. Aber auch dieser Umstand muss dazu führen, dass ein Masterplan zur weiteren Entwicklung erarbeitet wird, um einerseits ein in jeder Hinsicht kontrolliertes Wachstum zu gewährleisten und andererseits zu vermeiden, dass weitere große landwirtschaftliche Flächen verloren gehen.
FELDBACH Ort: Thema: Eigentümer:
Europastraße Gewerbegebiet Gewerbe / Unternehmer
C_25
GNIEBING – WEISSENBACH
KAPITEL_D
BAUKULTUR . Dokumentation 04 / 2016 – 04 / 2017 Auersbach . Feldbach . Gniebing-Weißenbach . Gossendorf . Leitersdorf . Mühldorf . Raabau D_1604_GW_06
Gniebing
Kornberger Tor / Gasthaus Herbst
D_1604_GW_07 Gniebing Villa Kasteliz D_1604_GW_08
Gniebing
Wohnbebauung am Auersberg
D_1604_GW_09
Gniebing
Gewerbegebiet an der Landesstraße B68
D_1604_GW_10 Gniebing Straßendorf Gniebing D_1604_GW_11
Gniebing
Öffentliche Einrichtungen im Dorfkern
D_1604_GW_12 Gniebing Straßenraum Paurach D_1604_GW_13 Gniebing Gewerbegebiet Paurach D_1604_GW_14
Gniebing
Sanierungen, Halle und Pferdekoppel
D_1604_GW_15 Gniebing Gewerbegebiet Gniebing D_1604_GW_16
Unterweißenbach
Wohnbebauung im Kreuzungsbereich Unterweißenbach
D_1604_GW_17
Unterweißenbach
Straßenbild Unterweißenbach Kreuzung – ehem. Gasthaus
D_1604_GW_18
Unterweißenbach
Unterweißenbach Einfamilienhausbebauung
D_1604_GW_19
Unterweißenbach
Unterweißenbach Dorfbereich
D_1604_GW_20
Oberweißenbach
Oberweißenbach Dorf
D_1604_GW_21
Oberweißenbach
Oberweißenbach Freizeiteinrichtungen und Landschaftsbild
D_1604_GW_22
Oberweißenbach
Bäuerlicher Betrieb in Hang- und Kuppenlage
D_1604_GW_23 Oberweißenbach Landschaftsbild D_1604_GW_24 Alm Einfamilienhaus D_1604_GW_25 Alm Einfamilienhaus D_03
334400
340
360 34 0
36 0
30 0
33440 0
FELDBACH Gniebing
320
332200 336 600
360
FELDBACH Oberweißenbach Gniebing
00 3300
36 0
0 30
3400 34
340
320 320
N
320
340
320
2 2
N
380
0 34
1:10 000
Unterstorcha Edelsbach
1:10 000
360
Riegersburg
Gniebing
Auersbach
Edelsbach bei Feldbach Rohr
Rohr Rohr
Saaz Perlsdorf
Mühldorf
340
Gniebing
Kornberg Kornberg
380
Feldbach Feldbach
Gniebing Gniebing
Raabau
Unterstorcha
Feldbach
Fischa Maierdorf Hirsdorf
Weißenbach
Feldbach Feldbach Raabau Raabau
Unterstorcha Unterstorcha
Oedt
Paldau
Gnas
Riegersburg Riegersburg
Kornberg
Weißenbach
Saaz
Auersbach Auersbach
Edelsbach Edelsbach
Edelsbach bei bei Feldbach Feldbach Edelsbach
Feldbach
Riegersburg
Paldau
Paldau
2 2
320
Saaz Saaz
Paldau Paldau
Feldbach Feldbach Weißenbach Weißenbach
Paldau Paldau
Oedt
Oedt Oedt
340
340
34 0
34 0
FELDBACH Gniebing Paurach
320 36 0
36 0
320
36 0
0 30
0 30
340 340
340
320
320
300
FELDBACH Gniebing Unterweißenbach
320
320
30 0
320
N
2 2 Fischa Maierdorf Hirsdorf
Gnas
Mühldorf
320
Kornberg Kornberg
Gniebing Gniebing
Raabau
Feldbach Weißenbach
Oedt
320
Feldbach Feldbach Raabau Raabau
Unterstorcha Unterstorcha
340
Saaz Perlsdorf
Riegersburg Riegersburg
Kornberg
Oedt
Paldau
Rohr Rohr
340
Feldbach Feldbach
Auersbach Auersbach
Edelsbach Edelsbach bei bei Feldbach Feldbach
300
Weißenbach
Unterstorcha
Paldau
Edelsbach Edelsbach
Riegersburg
Gniebing
1:10 000
Feldbach
Rohr Saaz
2 2
Auersbach
Edelsbach bei Feldbach
Paldau
N
30 0
Unterstorcha Edelsbach
Riegersburg
Gniebing
0 30
30 0
1:10 000
340
Saaz Saaz Paldau Paldau
Paldau Paldau
Feldbach Feldbach Weißenbach Weißenbach
Oedt Oedt
0
320 36 0
GNIEBING-WEISSENBACH
0 30
340
320
Gniebing-Weißenbach ist der drittgrößte Ortsteil der Gemeinde und hat zwei Kernbereiche, nämlich Gniebing im Nordwesten der Raab und Weißenbach südlich der Raab gelegen. Gniebing dominiert den Ortsteil aufgrund vorhandener Verwaltungs- und Infrastruktur. Auch im Vergleich zu den anderen Ortsteilen der Stadtgemeinde Feldbach verfügt Gniebing über einen attraktiven Dorfkern, da sich hier die Bürgerservicestelle, der Bauhof, die Feuerwehr, ein Sport- und Vereinshaus, ein Jugendraum, Sportplätze und ein Spielplatz befinden. Unweit davon sind der gemeindeeigene Kindergarten sowie eine Einrichtung für betreutes Wohnen. Auch ein Cafe / Bäckerei hat sich im Ortszentrum angesiedelt. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang, dass nicht einmal fünf Gehminuten vom Gemeindezentrum entfernt eine Zuganbindung besteht und Gniebing als einziger Ortsteil, neben dem Bahnhof Feldbach, über eine eigene Zughaltestelle der Steirischen Ostbahn verfügt. In Gniebing-Weißenbach befinden sich neben bäuerlichen Betrieben einige Leitbetriebe, die im Großraum Feldbach Bekanntheit genießen. Darüberhinaus gibt es zahlreiche kleine Gewerbetreibende der unterschiedlichsten Branchen. Gniebing-Weißenbach ist eine Zuzugsgemeinde, weshalb in den letzten Jahren zahlreiche neue Wohnungen und Wohnanlagen entstanden sind. Verglichen mit den anderen eingemeindeten Ortsteilen ist Gniebing–Weißenbach nach Mühldorf und Feldbach der einwohnerreichste Ortsteil mit derzeit 2181 EinwohnerInnen (2015).
FELDBACH Gniebing M 1 : 6000
D_05
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Kornberger Tor, das 1922 von Karl Bardeau als südliche Empfangspforte zum Schloss Kornberg erbaut wurde, befindet sich das „Landhotel und Restaurant Herbst“. Obwohl das Haus selbst, das Ende der 1960er Jahre errichtet wurde, keine besonderen baukulturellen Qualitäten aufweist, so bildet es gemeinsam mit dem Kornberger Tor dennoch ein ansprechendes Ensemble. Die gepflegte Fassade, die unaufdringliche Beschilderung und vor allem die prachtvollen und visuell dominanten Kastanienbäume im Gastgarten tragen zum freundlichen und einladenden Gesamteindruck bei. Eine nicht allzu hohe Mauer grenzt den Gastgarten zur Straße ab und wird durch Laternensockel bzw. nischenartige, verglaste Öffnungen dezent gegliedert. Die generelle Einbettung in den Grünraum und ein beidseits der Straße verlaufender Rasenstreifen sind ebenso positiv hervorzuheben wie die zum Großteil durch Bepflanzung „entschärften“ Parkstreifen.
GNIEBING-WEISSENBACH Ort: Eigentümer: Thema:
Gniebing Öffentlich / Privat Historisch / Gasthaus
Auf einem Hügel nördlich des Feldbacher Stadtzentrums liegt die Villa Kasteliz mit ihren Wirtschaftsgebäuden. Sie war Wohnsitz der Geigerin Ella Kasteliz (1911–1989), die bis zu ihrem Tod hier lebte. Das Ensemble ist allseitig von Streuobstwiesen, Büschen und Bäumen umgeben, die das Gebäude in Kuppenlage teilweise verdecken. Dieser Bewuchs setzt sich bis zu den Grundstücksgrenzen und darüber hinaus fort und macht deutlich, welch hohe Qualität eine gewachsene, vielfältige und auch teilweise wirtschaftlich intendierte Flora in landschaftsräumlicher Hinsicht hat.
GNIEBING-WEISSENBACH Ort: Eigentümer: Thema: Planung: Jahr:
Gniebing Diözese Graz-Seckau Historischer Bestand DI Ernst Rieger (Zubau) 1947
D_07
Die Wohnbebauung am Auersbach zeigt die Problematik von unkoordinierter, heterogener Hangbebauung. Trauf- und giebelständige Häuser mit unterschiedlicher Dachdeckung, hohe Sockelgeschosse, die überdimensionierte Kubaturen zur Folge haben, Steinschlichtungen und schwierige Zufahrtslösungen prägen den chaotischen Gesamteindruck der Siedlung. Hier wäre ein Bebauungsplan mit Vorgaben bezüglich Ausrichtung und Höhenentwicklung ebenso hilfreich gewesen wie ein sensiblerer Umgang mit Farben, Zäunen und Hecken sowie Aufschüttungen. Im Nachhinein kann diese Situation wohl nicht mehr entschärft werden, für künftig ausgewiesenes Bauland bzw. noch unbebaute Grundstücke wären diese Maßnahmen jedoch wichtig, um die negativen Auswirkungen von Zersiedelung bzw. der Auffüllung von Restflächen abzumildern.
GNIEBING-WEISSENBACH Ort: Eigentümer: Thema: Planung:
Gniebing Privat Bauen am Hang / EFH DI Josef Niederl (l.unten)
Im oberen Bild sieht man ein über die Jahre immer wieder erweitertes Autohaus, was zur Folge hat, dass ein unübersichtliches Konglomerat unterschiedlichster Gebäude entstanden ist. Hier wäre es besser gewesen, die Schauräume und Werkstätten in einer einheitlicheren Gestaltung auszuführen und zumindest den östlichen Platz mit den ausgestellten Autos mit einer Baumreihe zur Straße hin zu bepflanzen, was dem Erscheinungsbild insgesamt gut getan hätte und auch nachgeholt werden kann. Am unteren Bild sieht man ein kompakteres Beispiel, das durch Farbgebung, Gliederung, niedrige Höhe, seine Lage in einer kleinen Senke sowie zeitgemäße und nicht anspruchslose Gestaltung um einiges verträglicher ist. Im Fall von etwaigen Erweiterungen müsste mit großer Sensibilität vorgegangen werden, um diese Aspekte nicht zu zerstören.
GNIEBING-WEISSENBACH Ort: Eigentümer: Thema:
Gniebing B68 Privat / Agrarunion Gewerbe
D_09
Die einander gegenüberliegenden Häuser an der B 68 sind großteils in gepflegtem Zustand und besonders die Sanierung des Anwesens am Bild unten links ist gut gelungen. Kritischer müssen die Einfriedungen betrachtet werden, die zwar aufgrund ihrer geringen Höhe für Transparenz sorgen, doch formal bzw. farblich verbesserungswürdig sind. Der Grün gestrichene Metallzaun unten links erinnert an Baunetze, die eng gesetzten Gitterstäbe führen in der Schrägansicht zu einem massiven Eindruck. Der „Jägerzaun“ oben und unten links sowie unten rechts hat weder etwas mit ursprünglichen, dörflichen Einfriedungen zu tun, noch harmoniert er in seiner rustikalen Anmutung mit dem zugehörigen Haus. Formal besser ist der weiße Bretterzaun oben rechts, jedoch wäre eine natürliche Holzfarbe besser, um ihn mehr in den Hintergrund treten zu lassen. Optisch wohltuend ist der Baumbestand, der das gerade Straßenstück auf angenehme Weise gliedert.
GNIEBING-WEISSENBACH Ort: Eigentümer: Thema:
Gniebing Landwirtschaft / Privat Ortsdurchfahrt / Zäune
Gniebing erstreckt sich im Wesentlichen entlang zweier Achsen: Der Ost-West verlaufenden Bundesstraße und einer diese im rechten Winkel kreuzenden Landestraße. Das ehemalige Gemeindehaus mit dem Dorfkreuz lag in diesem Kreuzungsbereich, der Neubau wurde zur Verbesserung der Verkehrsübersicht an den neuen Standort verlegt. Dieses neue funktionelle Zentrum zeichnet sich zumindest teilweise durch eine Abfolge von Aufweitungen aus, die Verkehrs- und Parkflächen sind jedoch fast ausnahmslos asphaltiert und mit nur unzureichender Bepflanzung ausgestattet. Lediglich die kurze Baumreihe von der Feuerwehr bis zur Bürgerservicestelle ist positiv hervorzuheben. Diesen beiden Gebäuden kann auch eine gewisse architektonische Intention nicht abgesprochen werden. Die nur sehr zaghaft bepflanzte Lärmschutzwand auf der gegenüberliegenden Seite, die zwei große Einfamilienhäuser abschirmt, sollte besser gestaltet werden.
GNIEBING-WEISSENBACH Ort: Eigentümer: Thema: Planung: Jahr:
Gniebing Gemeinde öffentl. Einrichtungen Arch. DI Hans Morawetz Arch. DI Martin Cserni 2001
D_11
Auch der Gniebinger Ortsteil Paurach hat sich aus einem Straßendorf entwickelt, das mittlerweile nach Norden weiterwächst. Entlang der Feldbacher Straße findet sich noch ein weitgehend intaktes Ortsbild mit historischer, bäuerlich geprägter Bausubstanz. Der Verzicht auf Zäune, die Wiesen, die sich bis zum Straßenbankett ziehen, der abwechslungsreiche Baumbestand und die Hausgärten ergeben ein harmonisches Bild, das durch die sichtbaren Wirtschaftsgebäude noch unterstrichen wird. Lediglich der Erker am Foto oben rechts ist als nachträglich hinzugefügtes Element, das nicht dem Stil des übrigen Gebäudes entspricht, erkennbar und stört den Eindruck authentischer, regionaler Baukultur.
GNIEBING-WEISSENBACH Ort: Eigentümer: Thema:
Gniebing Landwirtschaft / Privat Ortsdurchfahrt
Auch zwischen Gniebing und Paurach wurde an der B 68 ein Gewerbegebiet geschaffen. Die Halle am oberen Bild ist funktional und schlicht und tritt durch ihre Lage vor einem bewaldeten Hügelrücken zumindest von der Westseite her betrachtet etwas in den Hintergrund. Es gibt auch keine Nebengebäude oder Lagerflächen im Freien, was grundsätzlich positiv ist. Trotzdem wäre eine zeitgemäßere Gestaltung ebenso wünschenswert wie eine Bepflanzung entlang der Außenränder der versiegelten Flächen oder auch im Nahbereich der Fassaden dort, wo keine Zulieferung stattfindet. Das untere Gebäude ist gestalterisch deutlich ambitionierter, aber auch hier würden Bäume und Sträucher einerseits für Beschattung und andererseits für eine landschaftsräumliche Aufwertung sorgen. Für beide Bauwerke gilt wieder, dass Zubauten nur mit größtmöglicher Sorgfalt in umfassender raumplanerischer, architektonischer und vorausblickender Hinsicht durchgeführt werden sollten.
GNIEBING-WEISSENBACH Ort: Eigentümer: Thema: Planung: Jahr: Eigentümer: Planung: Jahr:
Paurach Ferdinand Krobath Group Gewerbe / Lagerhallen GP Lugitsch und Partner Mag Peter Paul Pontiller Arch. DI Heimo Math 2010–2012 Beerenobstgesellschaft STUAG. 8010 Graz 1985 D_13
Mit dem Pferdehof im in Gniebing existiert ein Betrieb, der nicht nur wirtschaftlich relevant ist, sondern durch seine Größe und seine zentrale Lage auch maßgeblich zum Charakter des Ortsteils beiträgt. Die großen Stall- und Wirtschaftsgebäude sind in sehr gutem Zustand und werden offensichtlich laufend gewartet. Auch wenn die Farbgebung des Gebäudes am Bild unten rechts (noch) zu grell ist, so müssen das schöne Dach, die geschützte Sockelzone und die optische Herausarbeitung der Materialien Holz und Stein dennoch positiv hervorgehoben werden. Die Reithalle am oberen Bild ist ein mächtiges, langgestrecktes Bauwerk, das sowohl hinsichtlich Materialität und Funktionalität den Anforderungen entspricht, jedoch einen etwas abweisenden Eindruck erweckt, und unter dem Materialwechsel in der Giebelwand leidet.
GNIEBING-WEISSENBACH Ort: Eigentümer: Thema: Planung: Jahr:
Gniebing Privat Sportanlage HAAS Fertigbau (Reithalle) 1995
Ausgehend von einer alten Mühle haben sich am Ufer der Raab mehrere Betriebe angesiedelt, deren größter Futtermittel erzeugt und Geflügel züchtet. Am Firmenareal ist im Lauf der Jahre eine Agglomeration von unterschiedlichen Betriebsgebäuden entstanden. Ihre massive Dominanz wirkt sich in der kleinteilig strukturierten Umgebung für das Orts- und Landschaftsbild nachteilig aus. Nahezu absurd ist diese Wirkung dort, wo die kleine Privat-Kapelle, die 1852 erbaut wurde, und die riesigen Silos in unmittelbarer Nachbarschaft aufeinandertreffen. Die Problematik des Nebeneinanders von alteingesessenen (Groß)Betrieben, die für die Region als Arbeitgeber und Wirtschaftsmotor wichtig sind, und dörflichen Strukturen ist wohl kaum zu vermeiden, bei künftigen Entwicklungen jedoch zu bedenken.
GNIEBING-WEISSENBACH Ort: Eigentümer: Thema: Planung:
Gniebing Familie Lugitsch Gewerbe / Straßenbild Lugitsch ZT GmbH
D_15
An einer Kreuzung im Ortsteil Unterweißenbach wurde ein ehemaliger Bauernhof saniert. Auf den ersten Blick wird eine nahe Verwandtschaft des sanierten Wohnhauses mit dem parallel situierten Wirtschaftsgebäude sichtbar, und der Versuch, in Kubatur, Höhenentwicklung, Dachneigung, Fenstergrößen etc. an das vorhandene Ensemble anzuknüpfen ist positiv zu bewerten. Dieses Gebäude ist um vieles verträglicher und dem Ortsbild entsprechender als der Großteil Häuser in der näheren Umgebung.
Gegenüber dem Beispiel D_16 befindet sich ein hohes, schön proportioniertes, ehemaliges Gasthaus, das in Bezug auf die L227 Richtung Nordwesten auf einer Kuppe steht, jedoch durch dichten Bewuchs zum Teil verdeckt wird. Nach Südosten hin präsentiert es sich sehr offen, bis hin zur fast beiläufigen Begrenzungshecke und der im Vergleich zum Haus kleinen Gartentür, was zum freundlichen Erscheinungsbild beiträgt. Der Garten ist mit alten, auch exotischen Bäumen und Sträuchern bepflanzt. Die horizontalen Gesimsgliederungen am historistischen Gebäude treten deutlicher hervor als die vertikalen Eckquaderungen und Lisenen, was seine Höhe relativiert. Die regelmäßig und auf Achse gesetzten Kastenfenster haben je nach Geschoss variierende, schlichte Stuckrahmungen und klassische Holzbalkenflügel, was der ruhig rhythmisierten Fassade sowohl Vielfalt als auch Tiefe verleiht.
GNIEBING-WEISSENBACH Ort: Eigentümer: Thema:
Unterweißenbach Privat (ehem. Gasthaus) Straßenbild
D_17
Die beiden Bilder zeigen Häuser mit ähnlicher Formensprache, die unweit voneinander gelegen sind. Trotz seiner Schlichtheit ist das Gebäude am linken Bild differenzierter ausformuliert und gegliedert, wodurch auch die weiße Farbgebung entschärft wird. Durch die Positionierung innerhalb eines bestehenden Siedlungsverbandes mit üppigem Baumbestand ist es gut in die Umgebung integriert. Die Gartengestaltung steht erst am Anfang, lässt aber eine Bepflanzung mit heimischen Hölzern erwarten. Das zweite Haus sticht viel deutlicher hervor, was mit der Lage des Grundstücks, der monotonen, fast fensterlosen Fassade und der durch das Sockelgeschoss größeren Höhe zu tun hat. Die unnatürliche Wirkung des aufgeschütteten Damms, der dem Hochwasserschutz dient, wird durch die Bepflanzung mit Koniferen noch verstärkt.
Die Bebauung des historischen Dorfzentrums von Unterweißenbach zeigt die Qualitäten einer materialgerechten Bauweise, wo je nach Bauaufgabe Holz, Ziegelmauerwerk, Beton oder eine Mischbauweise zur Anwendung kamen. Die Positionierung der Gebäude folgt den landwirtschaftlichen Abläufen sowie den vorhandenen Gelände- und Straßenverläufen. Obstgehölze, Wiesenflächen ohne Eingrenzungen, eine dezente Farbgebung und schöne Details wie Spalierobst oder Ziegelgitter tragen zum harmonischen und entspannten Gesamteindruck bei.
GNIEBING-WEISSENBACH Ort: Eigentümer: Thema:
Unterweißenbach Privat / Landwirtschaft EFH / Materialität
D_19
Oberweißenbach zeichnet sich durch eine nach wie vor relativ kompakte Struktur aus, die noch nicht so stark unter Zersiedelung zu leiden hat, wie andere Ortsteile von Feldbach. Die Bebauung im Zentrum ist maßstäblich weitgehend einheitlich, gestalterisch jedoch lieblos und heterogen. Am Beispiel des örtlichen Gasthofs lässt sich nachvollziehen, wie sich schrittweise und weder materiell noch visuell aufeinander abgestimmte Erweiterungen und Zubauten negativ auf das Ortsbild auswirken. Die damit einhergehende überflüssige Versiegelung des Bodens durch eine Asphaltdecke ist ein weiterer Aspekt, der durch eine planerische Gesamtbetrachtung vermieden hätte werden können. Durch die Überschaubarkeit und die gute Durchgrünung von Oberweißenbach ist der baukulturelle Gesamteindruck positiv. Zukünftige Maßnahmen bedürfen jedoch sorgfältigerer und weitsichtigerer Planung.
Schräg gegenüber dem Gasthof befinden sich eine kleine Kirche, ein Tennisplatz, ein verbesserungswürdig ausgestatteter Kinderspielplatz und die mit einer Holzkonstruktion überdachte Bahn des Oberweißenbacher Eisschützenvereins, die auch für andere Aktivitäten genutzt wird. Das zentral gelegene Areal hätte das Potenzial, sich zu einer Art Dorfplatz zu entwickeln, müsste dazu aber unter Berücksichtigung der in dieser Broschüre bereits wiederholt erwähnten städtebaulichen Parameter inhaltlich und formal weiterentwickelt werden. Folgt man der schmalen Straße, die zwischen Kirche und Tennisplatz nach Osten führt, so gelangt man zu einer wunderbar in die Umgebung eingebetteten Hofstelle, die ein gutes Beispiel für den richtigen Umgang mit Landschaft und Gelände ist.
GNIEBING-WEISSENBACH Ort: Eigentümer: Thema: Planung: Jahr:
Oberweißenbach Gasthaus / Kapelle Dorfplatz DI Kurt Peter Edelsbrunner 1997
D_21
Baukörper in Kuppenlage können durch Ausrichtung, Anpassung ans Gelände, geringe Höhe, zurückhaltende Formensprache, dezente Farbgebung und Bäume und Sträucher, die auch als Windschutz ihre Dienste leisten, gut in die Landschaft integriert werden. Am linken Bild sieht man Beispiele, die diese Kriterien großteils nicht erfüllen: Das linke Haus wäre mit dezenterer Farbgebung und hangparalleler Ausrichtung weit weniger störend, wie am dazu quer stehenden Gebäude dahinter zu sehen ist. Das mittlere ragt durch seine Höhe zu sehr über den Horizont hinaus und auch die vorgelagerte Stützmauer bildet eine visuelle Barriere. Das gelbe Haus rechts im Vordergrund steht zwar hangparallel und etwas unterhalb der Kuppe, ist aber durch seine fast quadratische Proportion und sein nur flach geneigtes Dach ebenfalls kein gutes Beispiel.
An diesem Bild ist zu sehen, dass das hintere, geducktere Gebäude mit anschließendem Wirtschaftstrakt nahezu perfekt in den Hang eingebettet ist. Das vordere Haus ist wiederum zu voluminös, was durch die große, ruhige Dachfläche und – vor allem – durch die Bäume deutlich abgemildert wird.
GNIEBING-WEISSENBACH Ort: Eigentümer: Thema:
Oberweißenbach Privat Landschaftsbild
D_23
Das neue Einfamilienhaus wurde gut am Grundstück platziert und nimmt durch die langgestreckte Ausrichtung und das steile Satteldach Elemente der regionalen Baukultur auf. Auch die Ausbildung der Nebengebäude mit Fassaden aus unbehandelten Holzlatten und niedrigerer Höhe sowie deren hofbildende Situierung knüpfen an lokale Bauweisen an. Es entsteht ein geschützter Bereich, der keine weiteren Abgrenzungen benötigt, lediglich locker gesetzte Sträucher und Bäume bilden eine natürliche Rahmung.
GNIEBING-WEISSENBACH Ort: Eigentümer: Thema: Planung: Jahr:
Alm Privat Einfamilienhaus planwerk.stadt 2006
D_25
GOSSENDORF
KAPITEL_E
BAUKULTUR . Dokumentation 04 / 2016 – 04 / 2017 Auersbach . Feldbach . Gniebing-Weißenbach . Gossendorf . Leitersdorf . Mühldorf . Raabau
E_1604_GO_06 Edersgraben Landschaftsbild E_1604_GO_07 Gossendorf Wohnbau E_1604_GO_08 Gossendorf Leerstand E_1604_GO_09 Gossendorf Dorfkern / Sanierungen E_1604_GO_10 Gossendorf Sanierungen E_1604_GO_11 Gossendorf Wohnbau E_1604_GO_12 Gossendorf Landschaft / Streuobst E_1604_GO_13 Gossendorf Gasthaus Kulmberghof E_1604_GO_14 Gossendorf Kellerstöckl E_1604_GO_15 Gossendorf Ehemaliger Trassabbau
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FELDBACH Gossendorf M 1 : 5000
GOSSENDORF Der Ortsteil Gossendorf liegt im Südosten der Neuen Stadt Feldbach und ist über die Ortsteile Mühldorf und Leitersdorf mit der Kernstadt verbunden. Gossendorf erstreckt sich über die südliche Hügelkette des Raabtales, eine tertiäre Schotterablagerung direkt an der nördlichen Abdachung des Gleichenberger Kogels. Der Ortsteil umfasst die drei Ortschaften Edersgraben, Höflach und den „Hauptort“ Gossendorf, ein Straßendorf im Schwengenbachtal. Historisch gesehen wurde Gossendorf dem „Bezirk“ Hainfeld zugeordnet und die damaligen Anwesen (16. Jahrhundert) waren dem Leibsteuerverzeichnis der Herrschaft Hainfeld zugeteilt. Später wurde die Orts- und Katastralgemeinde Teil des Gerichtsbezirks Feldbach. Seit 1982 ist Gossendorf auf Beschluss der Landesregierung Steiermark berechtigt, die Bezeichnung „Erholungsort“ zu führen. Das Gemeindewappen des Ortsteils zeigt passend dazu einen rechtsgewendeten goldenen Winkel, der als Symbol für planvolles Arbeiten steht, ausgerichtet auf eine gute und lebenswerte Zukunft. Daneben steht ein Edelkastanienblatt für Natur und Landschaft und die südliche, sonnige Lage von Gossendorf. Grundsätzlich ist Gossendorf – wie auch die anderen Ortsteile von Feldbach – von bäuerlichen bzw. landwirtschaftlichen Strukturen geprägt, die meisten Wohnbebauungen befinden sich in höheren Randlagen. Da der Ortskern von Gossendorf rund 9 km vom Stadtzentrum Feldbach entfernt ist, verfügt er über eine gut gewachsene öffentliche Infrastruktur: Neben dem Gemeindeamt (nunmehr Servicestelle) mit Dorfplatz, gibt es eine komfortable Freizeitanlage, eine Abfallwirtschaftsammelstelle, ein Kulturhaus / Haus der Musik sowie eine ortseigene Feuerwehr (Standort FF Gossendorf sowie FF Edersgraben / Höflach). Hervorzustreichen ist, dass es neben einem Kindergarten auch eine zweiklassige Volksschule gibt, die einzige öffentliche Pflichtschule auf dem Gemeindegebiet der Neuen Stadt Feldbach, die nicht im Stadtzentrum der Bezirkshauptstadt gelegen ist. Der Ortsteil besitzt eine eigene, der Heiligen Maria geweihten Kapelle und gehört zur Pfarre Feldbach. In religiöser bzw. kultureller Hinsicht erwähnenswert ist der „Gossendorfer Kripperlweg“. Als Leitbetrieb des Ortsteiles Gossendorf ist das Restaurant und Hotel Kulmberghof zu nennen, das auf einer ruhigen Anhöhe nahe den Gleichenberger Kogeln im südlichen Ortsgebiet gelegen ist. Daneben werden in Gossendorf noch Ferienwohnungen und Privatzimmer angeboten, es gibt Direktvermarkter, Buschenschänke und Weinbaubetriebe sowie einige kleinere Gewerbebetriebe. Ein Museum über die Geschichte des Abbaus von Trassit im Gossendorfer Steinbruch ist in Planung. E_05
Edersgraben ist ein kleiner Ortsteil von Gossendorf mit einem kompakten Ortskern und guter Durchgrünung. Sowohl im Dorfzentrum als auch außerhalb davon besteht hauptsächlich bäuerlich geprägte Struktur. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung sind vor allem drei Faktoren zu berücksichtigen: Erstens die prinzipielle Beibehaltung der gewachsenen Struktur, zweitens die Vermeidung von Zersiedelung und drittens eine gute Qualität von Zu- und Neubauten im Bereich der vorhandenen Gehöfte. Letzteres betrifft vor allem Situierung, Kubatur und Farbgebung, was z.B. beim neuen Wohnhaus in der Bildmitte links – abgesehen von der Farbgebung – nicht gut gelungen ist.
GOSSENDORF Ort: Eigentümer: Thema:
Edersgraben Privat Landschaftsbild
Von Feldbach kommend, vor dem Ortskern von Gossendorf, wurden sechs jeweils zweigeschossige Reihenhäuser errichtet. Die Kompaktheit der Anlage, ihre höhenmäßige Staffelung und die zeitgemäße Formensprache sind positiv hervorzuheben. Kritischer ist die Gesamthöhe, insbesondere jene der beiden Häuser mit Satteldach, die durch die Lage am Grat eines Hügels besonders stark ins Auge fällt und durch Bepflanzung abgemildert werden sollte. Die Situierung des Wohnbaus näher am Dorfverband wäre besser gewesen, um der Zersiedelung entgegenzuwirken. Trotzdem sind Reihenhäuser in vielerlei Hinsicht eine gute Alternative zu Einfamilienhäusern.
GOSSENDORF Ort: Gossendorf Eigentümer: Privat / SGK Gem. Siedlungsgen. Köflach Thema: Wohnbau Architekt: Arch. DI Erich Paugger Jahr: 2012–2014
E_07
Auch in Gossendorf findet man noch viele bäuerliche Strukturen und einige wunderschöne Bestandsobjekte, die jedoch leer stehen bzw. nicht hinreichend oder zweckmäßig genutzt werden. Langfristig sollte der Bestand gesichert und einer Nachnutzung zugeführt werden, um diese baukulturell wertvolle Substanz und die Charakteristik des Ortes zu erhalten. Man muss darüber nachdenken, wie man den Gebäuden ihren Wert zurückgeben kann und welche Funktionen sie übernehmen können. Denkbar wäre es, Wohnungen einzubauen, um weitere Zersiedelung zu verhindern.
GOSSENDORF Ort: Eigentümer: Thema:
Gossendorf Privat / Landwirtschaft Leerstand
Der Ortsteil Gossendorf präsentiert sich mit passabler Infrastruktur und vielen Vereinseinrichtungen: Kapelle, Dorfhaus, Feuerwehr, Sportanlagen, Vereinslokalen usw. Die Gemeindeimmobilien werden in absehbarer Zeit saniert werden müssen, insbesondere im Hinblick auf thermische Optimierung. Bei jeder Adaptierung ist auf zeitgemäße, nachhaltige Planung sowie baukultureller Qualität und Langlebigkeit in der Umsetzung zu achten. Die Neugestaltung des Dorfplatzes mit dem Pavillon ist grundsätzlich zu begrüßen, eine liebevollere Bepflanzung an Stelle der Rasenstücke um die Kapelle und entlang der Fassade der Bürgerservicestelle sowie der Thujenhecke zum Nachbargrundstück würde, ebenso wie eine größere Anzahl an Sitzgelegenheiten, die Aufenthaltsqualität am Platz deutlich steigern.
GOSSENDORF Ort: Gossendorf Eigentümer: Gemeinde Thema: Dorfhaus / Feuerwehr Sanierungen
E_09
Eine Reihe an Sanierungen und Adaptierungen wurde bereits durchgeführt. Gut gelungene Beispiele sind auf den Bildern oben links und unten rechts zu sehen. Hier wurde auf Materialität, Gliederung und Charakteristik Wert gelegt und das Ergebnis sind schöne, unaufdringliche und gepflegte Gebäude. Das Bild oben rechts zeigt ebenfalls ein Bauwerk, das in gutem Zustand ist, die große halbrunde Öffnung zum Ein- und Ausladen im Giebel ist jedoch befremdlich. Dasselbe gilt für die grelle Fassadenfarbe des Gasthauses im Hintergrund, die auch aus der Ferne unangenehm hervorsticht. Die auf diesem Bild ebenfalls sichtbaren neu gepflanzten Bäume werden den schönen Straßenraum noch weiter aufwerten.
GOSSENDORF Ort: Eigentümer: Thema:
Gossendorf Privat / Landwirtschaft Dorfkern / Sanierungen
Sowohl die kleine Einfamilienhaussiedlung am unteren Bild als auch die beiden Wohnhäuser oben fügen sich gut in die Landschaft ein. Die Siedlungshäuser sind kompakt organisiert, sie haben alle dieselbe Ausrichtung, die Lage vor der Hügelkette und die Bäume und Sträucher schaffen einen zusätzlichen visuellen Puffer. Die beiden zweigeschossigen und langgestreckten Wohnhäuser auf den Bildern oben sind in Höhenentwicklung und Proportionierung gut gelungen. Die Balkone gliedern die Fassaden ebenso wie die Drittelung der Ansicht in zwei außenliegende, breitere und einen mittleren, schmäleren Teil. Dadurch wird die Masse der Baukörper auf eine sehr strukturierte Weise in „Einzelteile“ zerlegt und sie verschwimmt gleichermaßen mit dem Hintergrund, was durch den bewaldeten Hang dahinter noch stärker zum Tragen kommt. Trotz ihrer Größe sind sie unauffälliger als die beiden Einfamilienhäuser links und rechts.
GOSSENDORF Ort: Gossendorf Eigentümer: Privat Thema: Wohnbau / Wohnsiedlung Planung: Arch. DI Udo Mössler (oben) Arch. DI Hans Morawetz (unten) Jahr: 1980 / 1982 (oben)
E_11
Das Beispiel zeigt bäuerliche Bestandsobjekte in einer für die Südoststeiermark typischen Streuobstwiese. Die Volumen sind entsprechend ihrer Funktion dimensioniert und situiert. Zwei Bauwerke stehen giebelseitig zum Hang. Das Wohnhaus hingegen ist hangparallel orientiert – und damit zugleich in Richtung der Stall- und Wirtschaftsgebäude sowie der Zufahrt – und steht als letztes in dieser Abfolge an der geschütztesten Stelle. Zwischen den drei Baukörpern entsteht eine Hofsituation. Auch wenn sowohl Nutzung als auch Bauweise solcher Ensembles am Verschwinden sind, so kann man daraus doch die wichtige Einheit von Landschaft, Funktion und Materialität ablesen und Erkenntnisse für aktuelles Bauen ableiten.
GOSSENDORF Ort: Gamitz Eigentümer: Privat Thema: Landschaft Streuobstwiese
Das Gasthaus Kulmberghof mit Übernachtungsmöglichkeiten liegt abseits vom Dorfkern in Kuppenlage. Das Haus ist gut proportioniert und in die Landschaft eingebettet, lässt aber keinen besonderen baukulturellen Anspruch erkennen. Trotzdem gibt es erwähnenswerte Aspekte: Der Baukörper des Kernhauses ist schlicht, die giebelseitige Lochfassade ist freundlich und nicht überladen. An der Längsseite befinden sich die Balkone der Gästezimmer, die in derselben unaufdringlichen Art ausgeführt sind. Das Haus ist im Lauf der Zeit um mehrere Zubauten gewachsen, die sich jedoch allesamt dem Vorhandenen anpassen und auch so organisiert sind, dass nicht viel an zusätzlichen Flächen verbaut werden mussten. Ein insgesamt angenehmes und einheitliches Erscheinungsbild.
GOSSENDORF Ort: Eigentümer: Thema:
Kulmberg Privat Gasthaus
E_13
Kleine Häuser sind wesentlich besser als große dazu geeignet, starke Geländeneigungen ohne künstliche Terrassierung zu überwinden. Obwohl das abgebildete Kellerstöckl funktionsbedingt nicht hangparallel situiert ist, fügt es sich gut in die landschaftliche Umgebung ein, was auch damit zusammenhängt, dass der in den Hang eingegrabene Sockel als solcher erkennbar ist.
GOSSENDORF Ort: Eigentümer: Thema:
Steinberg Privat / Landwirtschaft Kellerstöckl
Der Trass-Steinbruch in Gossendorf wurde 2008 stillgelegt und wird seither von der Natur zurückerobert. Trass ist ein Gestein, das sich aus Vulkanasche bildet und als Zusatz für Zemente verwendet werden kann. Die baulichen Reste des Abbaugebiets verfallen zusehends. Das Gelände wird punktuell für Veranstaltungen genutzt, außerdem wird Gossendorfer Fango, eine Heilerde vulkanischen Ursprungs gewonnen. Der Steinbruch war lange Zeit von überregionaler Bedeutung und derzeit finden Überlegungen statt, auf dem Areal ein Museum über den Trass-Bergbau zu gründen – eine in mehrfacher Hinsicht erfreuliche Perspektive.
GOSSENDORF Ort: Eigentümer: Thema:
Kulmberg Gemeinde Trassbergbau
E_15
LEITERSDORF
KAPITEL_F
BAUKULTUR . Dokumentation 04 / 2016 – 04 / 2017 Auersbach . Feldbach . Gniebing-Weißenbach . Gossendorf . Leitersdorf . Mühldorf . Raabau
F_1606_LE_06 Leitersdorf Schloss Hainfeld F_1606_LE_07
Leitersdorf
Wohnbau beim Schloss Hainfeld
F_1606_LE_08
Leitersdorf
Gemeinnützige Wohnbaugesellschaft – Siedlung Ost
F_1606_LE_09
Leitersdorf
Gemeinnützige Wohnbaugesellschaft – Siedlung Ost
F_1606_LE_10 Leitersdorf Dorf Dorfhaus und Veranstaltungsbereich F_1606_LE_11 Leitersdorf Dorf Dorfhaus und Veranstaltungsbereich F_1606_LE_12
Leitersdorf Dorf
Gasthaus Puff und Dorfkern
F_1606_LE_13 Leitersdorf Dorf Historische Dorfstraße F_1606_LE_14 Leitersdorf Geländeveränderungen F_1606_LE_15 Leitersdorf Hainfelder Teiche F_1704_LE_16 Leitersdorf Baumschule Matzer F_1606_LE_17 Leitersdorf Baumschule Matzer
F_03
280
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FELDBACH Leitersdorf M 1 : 5000
LEITERSDORF Der Ortsteil Leitersdorf schließt nach Mühldorf direkt an die ehemalige Gemeindegrenze von Feldbach an und zwar dort, wo die massivste Entwicklung an Gewerbeflächen in den letzten Jahrzehnten stattgefunden hat. Leitersdorf partizipierte an dieser Entwicklung sehr eingeschränkt, da nur wenige Betriebe in diesem Bereich angesiedelt wurden und der Hauptteil des großräumigen Gewerbegebiets dem Ortsteil Mühldorf zuzurechnen ist. Der Ortskern von Leitersdorf liegt an der Durchfahrtsstraße, die nach Gossendorf führt, wobei die infrastrukturellen Gemeindeobjekte (Gemeindeamt, Feuerwehr) nebst Kapelle etwas abseits gelegen sind. Zentraler Mittelpunkt im Ort ist das sogenannte KOMM-Zentrum Leitersdorf, ein attraktives Veranstaltungszentrum (Halle, Seminarräumlichkeiten) mit einem eigenen Café. Die Nahversorgung ist durch ein Geschäft gegeben. Baulich angeschlossen sind auch der gemeindeeigene Kindergarten, Tennisplätze mit Vereinslokal und ein Sportplatz. An der Bundesstraße wurde kürzlich ein Gasthaus wiedereröffnet. Bäuerliche Strukturen findet man in Leitersdorf in zurückgedrängter Form. Leitersdorf ist jener Ortsteil, der neben Gniebing und Mühldorf den größten Zuzug zu verzeichnen hat, zumal der Wohnungs- und Siedlungsbau im letzten Jahrzehnt massiv vorangetrieben wurde und der Ortsteil bei Jungfamilien hohe Attraktivität genießt. Im Ortskern gibt es noch einen Nahversorger, darüberhinaus findet man Gewerbebetriebe im Ortsgebiet von Leitersdorf sowie einige Buschenschänke und mit dem Schloss Hainfeld im Nordwesten ein baukulturelles Juwel.
F_05
Nordwestlich vom Dorfkern Leitersdorf und in einigem Abstand zur Bebauung befindet sich mit dem Schloss Hainfeld – dem größten Wasserschloss der Steiermark – ein baukulturelles Juwel. Errichtet wurde der Vierflügelbau Ende des 16. Jh. im Renaissancestil, wobei die Anlage auch über eine barocke Schlosskapelle sowie wertvolle Stuckdecken verfügt. Die Sanierung des denkmalgeschützten und seit jeher in Privatbesitz befindlichen Objekts gestaltet sich schwierig, da die immensen erforderlichen finanziellen Mittel schwer aufzubringen sind. Kulturelle Veranstaltungen, für die der Innenhof und die Räumlichkeiten eine beeindruckende Kulisse hergeben, haben in den letzten Jahren stattgefunden. Die Einzellage des Schlosses, die Inszenierung der umliegenden Landschaft mit Raab, der flussnahen Bepflanzung und den Fischteichen machen die Anlage zu einem wichtigen Anziehungspunkt für unterschiedliche Freizeitaktivitäten.
LEITERSDORF Ort: Eigentümer: Thema:
Schloss Hainfeld Privat Historisches Gebäude
Zwischen dem Schloss Hainfeld und der Bundesstraße B 57 wird seit den 1980er Jahren eine Wohnsiedlung errichtet. Die bisher umgesetzten Häuser entbehren jeglicher Auseinandersetzung mit dem Kontext, sondern schreiben falsche Vorstellungen und Bilder über eine Art südlich geprägten Landhausstil weiter: Positionierung, Maßstab, Farbgebung sowie die einzelnen architektonischen Elemente entsprechen in keiner Weise dem regionalen Umfeld und die Gebäude sind Fremdkörper innerhalb des Gesamtensembles des Schlosses Hainfeld.
LEITERSDORF Ort: Eigentümer: Thema:
Schloss-Siedlung Privat Wohnbau
F_07
Östlich des Zentrums von Leitersdorf entsteht ein Siedlungsgebiet aus zweigeschossigen Mehrfamilienhäusern. Die lineare Anordnung, die identischen Baukörper, die lieblosen Fassaden und die nicht vorhandene Detaillierung sind ebenso unerfreulich wie die Gestaltung des Außenraums mit kleinen Vorgärten, auch nicht viel größeren Gärten auf der Rückseite der Gebäude, schmalen asphaltierten Wegen ohne jede Großzügigkeit, schlecht gelösten Standplätzen für die Mülltonnen und den Grundstücksbegrenzungen. Alternativen dazu müssten eine bei weitem höhere Qualität aufweisen, um eine Bewusstseinsänderung in Gang zu setzen.
Wie zuvor gilt hier ebenfalls: Wenn es schon zu flächenintensiven Siedlungsbauten an den Ortsrändern kommt, dann sollte bereits raumplanerisch bzw. im Bebauungsplan ein Konzept entwickelt werden, das räumliche und gestalterische Vielfalt beinhaltet und damit Lebensqualität und Attraktivität schafft. Diese wären durch eine andere Stellung der Baukörper zueinander, durch Hof- oder Platzbildungen, durch eine abwechslungsreiche Wegeführung, durch einzelne, sorgfältige geplante Details, etwa die Müllsammelstellen betreffend, und durch eine differenziertere Außenraumgestaltung mit Bäumen, Hecken oder schlichten Zäunen zu erreichen, ohne dass wesentliche Mehrkosten anfallen würden.
LEITERSDORF Ort: Siedlung Ost Eigentümer: Gemeinnützige Wohnbauge- nossenschaften Thema: Wohnbau
F_09
An der zentralen Kreuzung von Leitersorf wurde in direkter Nachbarschaft zu den bestehenden Sport- und Freizeitanlagen das KOMM Zentrum errichtet. Hier finden kulturelle Veranstaltungen, Vereinstreffen, Sportereignisse, Fortbildungsseminare und Kurse sowie private Feste statt, und es gibt ein Café mit schöner Terrasse. Die Großform besteht im Wesentlichen aus zwei übereinandergeschobenen Baukörpern: einem niedrigeren, in dem Eingang, Café, Küche, Seminarraum und Nebenräume untergebracht sind und das an seiner nordwestlichen Seite den Kreuzungswinkel der beiden tangierenden Straßen aufnimmt, sowie einem höheren für die große Veranstaltungshalle, die parallel zur Schmalseite des Fußballfeldes positioniert ist.
Die Architektur ist zeitgemäß, in Form und Materialität differenziert, und die Verschränkung bzw. Schrägstellung der Baukörper bewirkt, dass die beträchtliche Größe des Gebäudes von keiner Seite her vollständig erfasst wird. Besonders erwähnenswert ist die Außenraumgestaltung: sehr breite Stufen zur Terrasse, die von einem Sonnensegel überspannt wird, eine vielfältige, nicht überladene Bepflanzung, sowie gute Übergänge zwischen innen und außen und nicht zuletzt der attraktive Platz im Ortszentrum machen das KOMM zu einem beliebten Treffpunkt.
LEITERSDORF Ort: Eigentümer: Thema: Planung: Jahr:
Leitersdorf – Dorfkern Gemeinde Dorfkern Arch. DI Erich Paugger 2005–2006
F_11
Der ursprüngliche Dorfkern entwickelte sich von der jetzigen Greißlerei Puff, wo auch ein altes Marterl steht, entlang dem Krauzigrabenweg in Richtung Steinberg nach Süden. In den dort vorhandenen ehemaligen Bauernhöfen befinden sich jetzt überwiegend Wohnungen – eine positive Entwicklung, die Vorbild für andere Ortsteile sein sollte. Die bäuerlichen Strukturen sind in diesem Bereich noch sichtbar, darüber hinaus gibt es aber auch in Leitersdorf starke Zersiedelungstendenzen, wie in den Beispielen 8 und 9 bereits erwähnt wurde.
Entlang dem Krauzigrabenweg Richtung Süden ist abzulesen, wie hochwertig ein Straßenbild mit gepflegten Fassaden in unaufdringlichen Farben, einem gekurvten Verlauf und ohne Geländeveränderungen und Zäune sein kann. Der breite Grünstreifen zwischen Straße bzw. Gehsteig und Häusern und die abwechslungsreiche Bepflanzung schaffen eine großzügige und einladende Atmosphäre und angenehme Übergänge zwischen öffentlichen, halböffentlichen und privaten Zonen.
LEITERSDORF Ort: Eigentümer: Thema:
Dorfkern Privat Straßenraum
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Die Aufnahme zeigt zwei benachbarte künstliche Geländeverläufe, die durch Aufschüttung bzw. Errichtung einer Steinschlichtung hergestellt wurden. Beide wirken unnatürlich und hätten visuell verträglicher umgesetzt werden können. Beim Grundstück unten links sind Bepflanzungsmaßnahmen zu erkennen – hier dürfte es noch zu Veränderungen kommen. Die Steinschlichtung oben rechts ist für sich genommen schon sehr hoch und massiv und die dichte Thujenhecke verstärkt diesen Eindruck noch. Das Haus dahinter ist durch den Geländesprung dennoch sichtbar, seine Gestaltung mit Erker und Quergiebel, halbrunden und „maurischen“ Fenstern und dem umlaufenden Vordach macht die Anlage zu einem zweifelhaften architektonischen „Ausreißer“. Generell werden Steinmauern und Steinschlichtungen oft nicht mehr nur als Mittel zur Geländebewegung eingesetzt, sondern sind Bestandteil von Garten- und Landschaftsgestaltungen geworden, was aus baukultureller Sicht abzulehnen ist.
LEITERSDORF Ort: Eigentümer: Thema:
Richtung Steinberg Privat Gelände / Pool
Der „Hainfelder Teich“ liegt zwischen dem Schloss Hainfeld und den Gewerbeflächen östlich von Feldbach und ist damit ein natürlicher Puffer zwischen der historischen Anlage und der sich ausbreitenden Stadt. Er ist knapp 9 ha groß und wird hauptsächlich als Anglerteich genutzt. Die gesamte Anlage ist gepflegt und bis auf wenige kleine Anglerhütten kaum bebaut. Demnächst sollen eine Liegewiese, ein Spielplatz, Sitzbänke und Sanitäranlagen errichtet werden, wobei auf eine qualitätsvolle Planung zu achten ist.
LEITERSDORF Ort: Eigentümer: Thema:
Leitersdorf Hans Georg Dietz Freizeit / Natur
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Östlich von Leitersdorf, an der Bundesstraße nach Güssing und nahe der Raab, liegt der Gartenbaubetrieb Matzer, der sich seit 1994 an diesem Standort befindet. Das Verkaufs- und Wohnhaus ist weit von der Straße zurückversetzt. Davor befinden sich ein Teil der Baumschule sowie eine Zone mit hohem Baumbestand, die das Grundstück abgrenzt und die Zufahrt markiert. Auch entlang der kleinen Stichstraße zum ebenfalls mit schattenspendenden Bäumen bepflanzten Parkplatz wurden unterschiedliche Bäume eingesetzt.
Entlang der Straße und der Zufahrt gibt es unauffälligen Bretter- und Maschendrahtzäune, ein einzelner Werbepylon weist auf die Firma hin. An diesem Beispiel kann gezeigt werden, dass der Erfolg von Betrieben nicht von ihrer auffälligen visuellen Präsenz oder von möglichst großen Werbetafeln abhängt und wie wohltuend eine sensible und verantwortungsvolle Einbettung in die Umgebung ist.
LEITERSDORF Ort: Eigentümer: Thema: Planung: Jahr:
Leitersdorf-Ost Gärtnerei Matzer Gärtnerei Arch. DI Hans Morawetz 1989
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MÜHLDORF
KAPITEL_G
BAUKULTUR . Dokumentation 04 / 2016 – 04 / 2017 Auersbach . Feldbach . Gniebing-Weißenbach . Gossendorf . Leitersdorf . Mühldorf . Raabau
G_1604_MU_06 Mühldorf Steinbruch und Betrieb G_1604_MU_07 Mühldorf Steinbruch G_1604_MU_08 Mühldorf Mühldorfer Straße G_1604_MU_09 Mühldorf Mühldorfer Straße G_1604_MU_10 Mühldorf Zubau Aufbahrungshalle Mühldorfer Friedhof G_1604_MU_11 Mühldorf Sanierter bäuerlicher Betrieb G_1604_MU_12 Mühldorf Dorf Bäuerlicher Betrieb G_1604_MU_13 Mühldorf Dorf Dorfkern / Plätze G_1604_MU_14 Mühldorf Böschungen Steinschlichtung G_1604_MU_15 Mühldorf Landschaftsbild G_1704_MU_16 Mühldorf Wohnhaus Ersatzbau G_1604_MU_17 Mühldorf Landschaftsbild G_1604_MU_18 Mühldorf Untergiem Gärnterei Posch G_1604_MU_19 Mühldorf Untergiem Gärnterei Posch G_1604_MU_20 Mühldorf Untergiem Zubau Kapelle G_1604_MU_21 Mühldorf Untergiem Einfamilienhaus G_1604_MU_22 Mühldorf EKZ – Einkaufszentrum – Ost G_1604_MU_23 Mühldorf EKZ – Einkaufszentrum – Ost G_1704_MU_24 Mühldorf Einfamilienhaus G_1704_MU_25 Mühldorf Einfamilienhaus G_03
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MÜHLDORF Mühldorf ist – abgesehen vom ehemaligen Stadtgebiet Feldbach – der einwohnerstärkste Ortsteil der Neuen Stadt Feldbach. Rund 3100 Menschen leben in dem sehr weitläufigen Gebiet bestehend aus Oedt, Obergiem, Untergiem, Reiting, Petersdorf und dem Dorfkern von Mühldorf. Hervorzustreichen ist, dass Mühldorf direkt an das Gewerbe- und Industriegebiet der Kernstadt Feldbach angrenzt und insbesondere im letzten Jahrzehnt zur wirtschaftlichen Entwicklung des Großraums Feldbach beigetragen hat. Im ortsteileigenen Gewerbegebiet haben sich zahlreiche überregionale Geschäftsketten angesiedelt, die man typischerweise im Speckgürtel von Städten vorfindet und neben diesen relativ neu bezogenen Gewerbeflächen verfügt Mühldorf auch über Betriebe, die schon seit Jahrzehnten bestehen. Der Dorfkern von Mühldorf liegt abseits des an Feldbach angrenzenden Gewerbegebiets, am Fuße des Steinbergs. Der Ortskern ist geprägt von gewachsenen bäuerlichen Strukturen sowie zahlreichen Einfamilienhäusern, die in den letzten Jahrzehnten entstanden sind. Infrastrukturelle Einrichtungen sind in attraktiver Form im Dorfkern vorhanden: Gemeindeamt (nunmehr Bürgerservicestelle sowie Abteilung Baurecht/Raumordnung), Gasthaus, Feuerwehrhaus, Veranstaltungshalle mit angeschlossenen Fußball- und Tennisplätzen, Vereinsgebäude, Kinderspielplatz, BMX-Bahn und Multifunktionsplatz sowie ein Bauhof. Hauptsiedlungsgebiet im Ortsteil Mühldorf ist das Land um den sogenannten Rotkreuz-Berg, wo im vergangenen Jahrzehnt zahlreiche Siedlungs- und Wohnbauten entstanden sind, die sowohl von gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften als auch von privaten Investoren errichtet wurden. In diesem Bereich findet man in Hanglage auch einen Friedhof mit Aufbahrungshalle, der neben dem Stadtfriedhof von Feldbach der einzige Friedhof im Ballungsraum Feldbach ist. Im Wohngebiet beim Rotkreuz-Berg ist nahe der Gleichenberger Straße, auf Höhe der Von-der-Groeben-Kaserne, ein Infrastrukturkomplex bestehend aus Kindergarten, Kinderkrippe und betreutem Wohnen entstanden. Eine weitere beliebte Wohngegend ist das Gebiet von Oedt, zumal es unmittelbar an die Kernstadt Feldbach grenzt. Hier führt auch die Trasse der Gleichenberger Landesbahn entlang und es gibt eine eigene Haltestelle. In den Ortsteilen Obergiem, Untergiem, Reiting, und Petersdorf dominieren bäuerliche Strukturen, u.a. ein Weinbaubetrieb von überregionaler Bedeutung. In Oedt befindest sich des weiteren eine Stocksporthalle mit 7 Bahnen sowie Fußball- und Kinderspielplatz, in Obergiem gibt es eine Freizeitanlage mit Fußball- und Tennisplatz, Stocksportbahn und Fischteich und in Untergiem hat sich ein Fischerzentrum (Vulkanlandfischzentrum) entwickelt. G_05
Die Aufbereitungsanlage des Steinbruchs ist von beeindruckender Dimension, fügt sich jedoch gut in die unmittelbare Umgebung ein. Sie ist auf den ersten Blick als Industriebau erkennbar, dessen Äußeres von der Funktion bestimmt wird. Die dadurch vorhandene Gliederung sowie die unauffällige Farbe des Bauwerks tragen maßgeblich dazu bei, dass die Anlage nicht als störend wahrgenommen wird. Das kleine Wohnhaus – ein Bestandsgebäude mit Zubau – in der Mitte des oberen Bildes ist hingegen kein gutes Beispiel für gelungene Integration in die Landschaft. Zwar ist gegen Ausrichtung und Kubatur nichts einzuwenden, die ungeschickte Farbgebung, die breiten Kunststoffrahmen der Fenster, die monotone Gliederung der Fassade sowie das Fehlen jeglicher Umraumgestaltung sind jedoch Faktoren, die das Gebäude zu einem bezugslosen Fremdkörper machen.
Der ausgedehnte Basalt-Steinbruch am Steinberg östlich von Mühldorf ist ein dominantes Element in der Landschaft und und über große Entfernungen hinweg sichtbar. Durch den seit dem 17. Jahrhundert betriebenen Abbau sind faszinierende Gelände- und Gesteinsformationen entstanden, welche die lange Geschichte ebenso wie die aktuellen Aktivitäten im Steinbruch auf beeindruckende Weise dokumentieren.
MÜHLDORF Ort: Steinberg Eigentümer: Christian und Michael Appel Thema: Landschaft / Gewerbe
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Die historische Mühldorfer Straße verbindet die Ortsteile Feldbach und Mühldorf und ist nahezu entlang ihres gesamten Verlaufs von Einfamilienhäusern gesäumt. Durch offene Bebauung und abwechslungsreiche Bepflanzung entsteht ein prinzipiell angenehmer Gesamteindruck, der jedoch von Begrenzungsmauern und -zäunen bzw. Thujenhecken sehr gestört wird. Sowohl die auf den Bildern dargestellten Steinkorbzäune, als auch die Betonsteinmauern und der Metallzaun auf Betonsockel sind zu massiv, ihre Gestaltung verkörpert in keiner Weise die lokal üblichen Latten- oder Bretterzäune bzw. die mit heimischen Gehölzen bepflanzten Grundstücksgrenzen.
Auch auf diesen Fotografien sind Beispiele für aufdringliche bzw. monotone sowie nicht ortsübliche Zäune zu sehen. Transparente, fein gegliederte bzw. rhythmisierte Einfriedungen, die den Straßenraum öffnen und für eine freundliche und zum Ortsbild passende Atmosphäre sorgen, sind in der Minderzahl. Der Maschendrahtzaun oben rechts ist prinzipiell unauffällig, durch Thujenreihe und Netz allerdings unattraktiv. Das dunkle Netz auf Betonsockel unten rechts wirkt wie eine Lärmschutzwand entlang einer Schnellstraße, seine Höhe sprengt jeden dörflichen Maßstab und auch die Aufenthaltsqualität hinter dieser monotonen Mauer dürfte sowohl klimatisch als auch optisch mäßig sein. Der Zaun unten links ist dagegen ein gutes Beispiel für eine transparente, differenzierte, feingliedrige und dennoch verträgliche solide Einfriedung mit moderner Anmutung.
MÜHLDORF Ort: Thema:
Mühldorfer Straße Straßenraum / Einfriedung
G_09
Die Aufbahrungshalle des Friedhofs Mühldorf, die 1916 gesegnet wurde und jetzt auch als Kapelle genutzt wird, steht als Beispiel für ein Bauwerk im Jugendstil unter Denkmalschutz. In Analogie zum flach überwölbten, an der Nordseite situierten Eingangsvorbau wurde südseitig ein ebenfalls zur Kapelle symmetrisch angelegter Zubau errichtet, der nun als Aufbahrungsund Verabschiedungshalle dient. Der Versuch, hier eine transparente und damit auch unauffällige Erweiterung zu verwirklichen, ist durch die harte Grenze des Glases nicht vollständig geglückt, trotzdem kann der Anbau durch seine zurückhaltende Formensprache und das Eingehen auf den Bestand als angemessen und gelungen bezeichnet werden.
MÜHLDORF Ort: Eigentümer: Thema: Planung: Jahr
Mühldorfer Friedhof Diözese Graz-Seckau Zubau Aufbahrungshalle Arch. DI Hans Moraetz 2006
Das bäuerliche Ensemble mit Wohn-, Wirtschafts- und Nebengebäuden wurde sensibel saniert. Es ist etwas abseits der Mühldorfer Straße an einem leicht abfallenden Hang situiert und fügt sich in Verbindung mit altem Baumbestand auf ganz selbstverständliche Weise ins Gelände ein. Die ursprüngliche Materialität mit je nach Nutzung verputzten, hölzernen oder gemischten Fassaden und schönen, ruhigen Ziegeldächern blieb ebenso erhalten wie Proportionen, Fenstergliederung und der harmonische Gesamteindruck.
MÜHLDORF Ort: Eigentümer: Thema:
Mühldorf Privat Sanierung
G_11
Das für die Steiermark typische Gehöft mit Wohnhaus, einem L-förmigen Wirtschaftsgebäude und einem dazwischenliegenden Hof wurde sorgfältig renoviert und vermittelt den bäuerlichen Charakter des Ensembles in authentischer Form. Zurückhaltende Farbgebung an den Putzflächen in Verbindung mit dezenten Faschen sowie die Ausführung der beweglichen Teile des Wirtschaftstraktes in leichtem Holz führen zu einer ruhigen und dennoch abwechslungsreichen Gliederung der großen Fassadenflächen. Ein schlichter Holzzaun grenzt das Grundstück ab und dient als Absturzsicherung, die vielfältige Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern trägt maßgeblich zur Qualität des Außenraums bei.
MÜHLDORF Ort: Mühldorf – Dorf Eigentümer: Privat Thema: Sanierung und Außenanlage
In vorbildlicher Form hat Mühldorf am Beispiel des ehemaligen Gemeindeamts und der Feuerwehr gezeigt, welche positiven Ergebnisse durchdachte und behutsame Sanierungen und Adaptierungen von Bestandsgebäuden hervorbringen. Die ursprüngliche Charakteristik der Häuser blieb erhalten, dennoch zeigen sie eine eindeutig zeitgemäße architektonische Sprache. Vorhandene Elemente, die für die Identität des Ortsteilzentrums wichtig sind, wie ein Marterl und die alte Schmiede in unmittelbarer Nähe des Gemeindeamts blieben erhalten. Die Parkflächen sind durch Grünflächen gegliedert und werden von Bäumen beschattet, was klimatisch und optisch begrüßenswert ist.
MÜHLDORF Ort: Mühldorf-Dorf Thema: Plätze und Gebäude Planung: DI Hans Morawetz (FF Mühldorf ) DI Christian Meier (Gemeindeamt) Jahr: 1999 FF Mühldorf 2008 Gemeindeamt
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Alle vier Bilder zeigen Häuser, Geländeformen und weitere Elemente, die aus gestalterischer Sicht abzulehnen sind. Eintönige Rasenflächen, nicht heimische Bepflanzung, Häuser „aus dem Katalog“, die nichts mit regionalem Bauen zu tun haben, absurde Böschungsvarianten und überladene oder monotone Fassaden lassen auf fehlende Begleitung durch qualifizierte Fachleute ebenso wie auf ungenügende oder nicht vorhandene Bebauungspläne bzw. verbindliche Gestaltungsparameter schließen. Eine Steinschlichtung ist keine Gartengestaltung.
MÜHLDORF Ort: Eigentümer: Thema:
Mühldorf Privat Künstliche Böschungen
Die Integration mehrerer Gebäude unterschiedlicher Form und Dimension in die Umgebung geschieht hier in natürlicher und funktioneller Weise. Ebene Flächen werden nur dort hergestellt, wo sie wirklich erforderlich sind. Die Kleingliedrigkeit und Materialität der zwei Baukörper im Vordergrund tragen ebenso zum schönen Erscheinungsbild bei wie die Streuobstwiese und der Übergang zwischen Straße und Grundstück. Das neue Wohnhaus ist deutlich größer, näher an der Straße und durch einen niedrigen Zaun von dieser abgegrenzt. Trotzdem sticht es als Teil des Gesamtensembles nicht unangenehm hervor und profitiert von seiner Lage leicht unterhalb der Straße.
MÜHLDORF Ort: Eigentümer: Thema:
Mühldorf Privat Fassade / Gelände
G_15
Trotz der Kuppenlage fügt sich das Bestandsgebäude wunderbar in die Landschaft ein, was auch mit dem vorhandenen Baumbestand zusammenhängt. Das neu gebaute Wohnhaus hingegen wurde auf einer noch höheren Kuppe platziert und sticht durch seine helle Farbgebung und durch die großen Ansichtsflächen aufgrund der annähernd quadratischen Bauform hervor. Auch das große, flach geneigte Dach trägt dazu bei, dass das Haus in seiner Umgebung fremd wirkt. Wenn zu Bestandsobjekten Neubauten hinzukommen, sollte in formaler und materieller, aber auch in topografischer Hinsicht unbedingt an das Vorhandene angeknüpft werden. Ersatzbauten sollten nur dann errichtet werden, wenn die Sanierung der vorhandenen Gebäude ernsthaft geprüft und für undurchführbar befunden wurde.
MÜHLDORF Ort: Eigentümer: Thema:
Mühldorf Privat / Landwirtschaft Wohnhaus
Auch hier wird deutlich, wie sehr Obst- und andere heimische Laubbäume die Landschaft aufwerten. Sie dienen nicht nur der visuellen Bereicherung sondern auch als Schutz vor Hangrutschungen. Die Fotografie zeigt, wie gut sich die alten Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit ihren roten Ziegeldächern und den cremefarbenen Putz- bzw. den dunklen Holzfassaden in die Landschaft integrieren. Die später hinzugekommenen Wirtschaftsgebäude mit grauer Deckung und weißen Fassaden stechen – auch durch ihre größeren Volumen – deutlicher hervor, was durch die Obstbäume einigermaßen entschärft wird.
MÜHLDORF Ort: Eigentümer: Thema:
Mühldorf-Steinberg Privat / Landwirtschaft Ensemble
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Dass ein lokaler Gärtnereibetrieb mit vier Filialen in der Region und heimischer Produktion viele Gewächshäuser benötigt, ist unbestritten. Auch sind die Glashäuser durch ihre transparenten, strukturierten Fassaden und ihre additive Anordnung im Vergleich zu den Bauten anderer Gewerbebetriebe meist relativ gut verträglich. Abzulehnen ist jedoch die Vielzahl an unterschiedlichen und aufdringlichen Werbetafeln entlang der Bundesstraße, die nicht nur hinsichtlich ihrer Gestaltung sondern auch in Bezug auf die erwünschten Wirkung in Frage gestellt werden müssen. Viel besser – und auch wirksamer – wäre eine schöne Bepflanzung entlang der Straße und lediglich ein solide gestaltetes Schild im Bereich der Einfahrt.
Die Gärtnerei ist im Lauf der Jahre zu einem Großbetrieb herangewachsen, der eine immense Fläche auf einem aus drei Straßen gebildeten Zwickelgrundstück besetzt, da Produktion und Logisitk eine flache Gebäudestruktur und möglichst kurze Wege erfordern. Dennoch sollte gerade eine Gärtnerei in der Lage sein, die Außenflächen und Grundstücksgrenzen so zu gestalten, dass die vielen tausend Quadratmeter nicht dermaßen massiv in Erscheinung treten. Völlig unverständlich ist die Tatsache, dass die Parkplätze sowohl unbepflanzt als auch unbeschattet sind. Hier sollten und könnten entsprechende Maßnahmen unbedingt und leicht umgesetzt werden.
MÜHLDORF Ort: Untergiem Eigentümer: Familie Posch Thema: Glashäuser / Gärtnerei Planung: Arch. DI Hans Morawetz (2007) Bmstr. Karl Puchleitner (2005) Jahr: 2007 (Präsentationsraum) 2005 (Div. Zubauten) G_19
Eine gelungene Überdachung über den bislang ungeschützten Sitzbänken der 1892 errichteten und 1939 durch einen Glockenturm erweiterten Kapelle wurde in Form eines schlichten Glasdaches als Witterungsschutz errichtet. Die zarte Stahlkonstruktion ist unauffällig und transparent, Details wie etwa die Lagerpunkte der Glaselemente, die Entwässerung und die Windaussteifung sind elegant gelöst.
MÜHLDORF Ort: Eigentümer: Thema: Jahr:
Untergiem Privat Kleine Zubauten 2014
Am Beispiel dieses Einfamilienhauses können einige positive Aspekte sichtbar gemacht werden: Das Grundstück ist nicht eingezäunt und es gibt eine variantenreiche Bepflanzung entlang der Straße. Dennoch vermittelt das Haus Intimität, denn die nördliche Eingangsfassade ist im Erdgeschoss fensterlos – lediglich die Eingangstür und zwei schlichte, verblechte Gaupen im ausgebauten Dachgeschoss öffnen sich auf diese Seite –, und der niedrigere, im rechten Winkel an das Haus anschließende Garagen- und Werkstattzubau mit zusätzlichem Hauseingang bildet eine schützende Sichtbarriere zur Südund Gartenseite. Das ganze Gebäude ist schlicht, der längliche Baukörper mit Satteldach entspricht der regionalen Bautradition. Das unauffällige, graue Dach steht in schönem Kontrast zur rötlich gebeizten Holzfassade. Die Garage ist ebenfalls mit einer – allerdings unbehandelten – Holzfassade versehen.
MÜHLDORF Ort: Eigentümer: Thema: Planung: Jahr:
Untergiem Privat EFH / Außenanlage Josef Lorber 2004
G_21
Das Einkaufszentrum Mühldorf scheint einem Bebauungsplan zu folgen, der vor allem im südlichen Teil einem gewissen Raster folgt. Trotzdem ist das Gebiet dies- und jenseits der Bundesstraße nahezu unüberschaubar und manche der Hallen sprengen jeden Maßstab. Wie bei fast allen Einkaufszentren an der Peripherie sind auch hier die Werbemaßnahmen aufdringlich und überbordend. Diesbezügliche Vorgaben könnten wesentlich zu einem erträglicheren Erscheinungsbild beitragen.
Erschließungs- und Parkierungsflächen sind in so hohem Ausmaß vorhanden, dass an einer regelmäßigen Auslastung gezweifelt werden kann und der damit einhergehende Versiegelungsgrad dramatisch ist. Zwar gibt es immer wieder Bereiche mit Grünstreifen und Bäumen zwischen den Parkplätzen – und in einem Fall sogar Rasensteine –, dennoch sind diese Versuche angesichts der schieren Größe und Ausbreitung des Einkaufszentrums kaum mehr als eine wirkungslose Geste.
MÜHLDORF Ort: Eigentümer: Thema:
EKZ Ruter GmbH Einkaufszentrum
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Das an der Verbindungsstraße zwischen Raabau und Mühldorf liegende Einfamilienhaus ist in einer zeitgemäßen Gestaltung errichtet worden. Das Spiel mit zwei Baukörpern, die zu einer L-Form zusammengeführt wurden, sowie die materialmäßig differenzierte Ausführung unterstreicht die überlegte Planung. Das Gebäude liegt umgeben von bestehenden und neu gepflanzten Bäumen idyllisch an der Raab. Auf eine hohe Einfriedung wird verzichtet, jedoch wäre ein einheimischer natürlicher Bewuchs als Einfriedung wünschenswert.
MÜHLDORF Ort: Eigentümer: Thema: Planung: Jahr:
Mühldorf - Nord Privat EFH / Straßenbild planwerk.stadt 2012
G_25
RAABAU
KAPITEL_H
BAUKULTUR . Dokumentation 04 / 2016 – 04 / 2017 Auersbach . Feldbach . Gniebing-Weißenbach . Gossendorf . Leitersdorf . Mühldorf . Raabau
H_1604_RA_06 Raabau Ertlermühle H_1704_RA_07 Raabau Dorf Zubau / Mehrfamilienhaus H_1604_RA_08
Raabau Dorf
Kapelle, Dorfkern und Freizeitanlage
H_1604_RA_09 Raabau Dorf Alte Bauernhäuser H_1604_RA_10 Raabau Siedlung-Ost Wohnbau H_1604_RA_11
Raabau Siedlung-Ost
Bebauungsplan / Wohnbau
H_1604_RA_12 Raabau Dorf Gasthaus / Straßenbild H_1604_RA_13 Raabau Dorf Wohnbau / Straßenbild H_1604_RA_14 Raabau Konixberg Bauen am Hang H_1604_RA_15 Raabau Konixberg Wohnbau
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RAABAU Raabau war vor der Gemeindefusion jener Ortsteil mit eigenständiger Gemeindestruktur, der mit ca. 600 Personen die geringste Einwohnerzahl aufwies. Das Zentrum der Aktivitäten im Dorf präsentiert sich in kompakter Gliederung: Im Kreuzungsbereich von Feldbach kommend, an der Abzweigung nach Schützing bzw. dort, wo der Schützingbach in das Raabtal eintritt, steht zentral positioniert die Gemeindekapelle. Gleich daneben sind Freiwillige Feuerwehr und Gemeindeamt (nunmehr Bürgerservicestelle) in einem Gebäude vereint. Die dahinterliegende Halle, die primär für den Stocksport errichtet wurde, aber auch das Tennisvereinsgebäude beherbergt, dominiert das Gebäudeensemble an der Südseite und grenzt an den Sportplatz. Der historische Dorfkern befindet sich nördlich davon an der Straße Richtung Riegersburg. Im Gegensatz zur Situation in den anderen Ortsteilen ist auch der vor wenigen Jahren entstandene Spielplatz zentral neben dem Gemeindeamt positioniert und für BesucherInnen und BewohnerInnen gut sicht- und leicht erreichbar. Historisch typische Gemeinschaftseinrichtungen wie etwa das Kühlhaus mit Obstpresse, eine Getreidetrockenanlage usw. existieren baulich noch und sind auch teilweise in Betrieb, weitere kommunale Infrastruktureinrichtungen – abgesehen von einer jüngst entstandenen Grünschnittkompostieranlage – sind jedoch nicht vorhanden. So ist Raabau der einzige Ortsteil der Stadtgemeinde Feldbach, der über keinen eigenen Kindergarten verfügt. Obwohl der Dorfkern von Raabau die geringste räumliche Distanz zum Stadtzentrum von Feldbach aufweist (zum Hauptplatz sind es nur ca. 2 km), ist Raabau jener Ortsteil, der die geringste Siedlungsentwicklung bzw. Wohnbautätigkeit im letzten Jahrzehnt aufweist. Der Grund dafür liegt in den Strukturen, die den Ortsteil dominieren: Kein anderes Gebiet der Neuen Stadt Feldbach ist dermaßen von bäuerlichen Betrieben geprägt, u.a. von zwei alteingesessenen Obstbaubetrieben. Aus siedlungspolitischer, raumplanerischer und baukultureller Sicht spannend ist die Frage, wie man in den nächsten Jahren bzw. Jahrzehnten mit den bäuerlichen Strukturen in historischen Dorfkernlagen umgeht und inwieweit man diesen Betrieben Raum lässt. Mitentscheidend wird sein, ob es zu gegenwärtig nahezu nicht vorhandenem Siedlungs- und Wohnbau kommt bzw. ob sich – neben den wenigen vorhandenen – weitere gewerbliche Strukturen entwickeln werden.
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Die wirtschaftliche Entwicklung entlang der Raab ging mit der Errichtung von Mühlen einher. Im neuen Gemeindegebiet von Feldbach gibt es nun vier Mühlen entlang der Raab. Eine davon ist die Ertlermühle, eine Getreide- und Ölmühle, die in Verbindung mit einer Brücke errichtet wurde, welche die Ortsteile Raabau, Mühldorf und Leitersdorf miteinander verbindet. Typologisch exemplarisch besteht die Ertlermühle aus Wohn-, Wirtschaftsund Mühlengebäuden, die entsprechend den arbeitstechnischen Abläufen am Areal angeordnet sind und ein ausgesprochen harmonisches Gesamtbild ergeben. Vervollständigt wird das stimmige Ambiente durch den schönen alten Baumbestand und den entspannten Umgang mit den Freiflächen, die nicht „übergestaltet“ aber dennoch sehr gepflegt sind.
RAABAU Ort: Eigentümer: Thema:
Ertlermühle Privat Historische Gebäude
Die Revitalisierung von Bestandsobjekten wird immer mehr zum Thema: Der Zubau zu einem Einfamilienhaus aus den 70er Jahren erfolgte unter großer Rücksichtnahme auf die unmittelbare Umgebung. Formal wurde ein Baukörper mit Flachdach gewählt, bei welchem die Attikahöhe die bestehende Traufenlinie aufnimmt. Im Umgang mit dem Gelänge wurde auf eine natürliche terrassenförmige Abtreppung geachtet – nur teilweise wurde eine Steinmauer erforderlich. Als Fassadenmaterial wurde neben der großzügigen Verglasung und dem VWS ein heimischer Stein gewählt. Der Eingangsbereich wird durch eine 3 Meter hohe Holztür betont.
RAABAU Ort: Eigentümer: Thema: Planung: Jahr:
Raabau Dorf Privat Zubau / Mehrfamilienhaus Arch. DI Heimo Math 2011
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Unmittelbar neben der Kapelle von Raabau, die 1912 erbaut und 2011 renoviert wurde, befindet sich das ehemalige Gemeindehaus, das neben den Amtsräumlichkeiten der nunmehrigen Bürgerservicestelle Jugend- und Besprechungsräume sowie Umkleide- und Sanitärbereiche für die angeschlossenen Freizeiteinrichtungen – Eissporthalle, Tennisplätze, Sport- und Kinderspielplatz – beherbergt. Die Freiwillige Feuerwehr ist ebenfalls in den Gebäudekomplex integriert. Strukturell ist die Anlage einwandfrei organisiert, Spiel- und Parkplatz sind prinzipiell gut integriert. Ein Bepflanzungskonzept sowie eine Gesamtgestaltung des Dorfkerns wären jedoch wünschenswert.
Bäuerliche Strukturen, die besonders der Umgang mit dem vorhandenen Gelände sowie Bewuchs und Bepflanzung auszeichnet, sind in Raabau teilweise noch gut erhalten. Schön proportionierte Drei- und Vierkanthöfe existieren in Einzelfällen noch in ihrer ursprünglichen Form. Der Vierkanthof am linken unteren Bild etwa steht an prominenter Stelle an einer Kreuzung schräg gegenüber vom Gemeindeamt und trägt wesentlich zur Charakteristik des Ortskerns bei. Das Gehöft befindet sich weitgehen in Originalzustand, sollte aber dringend renoviert werden, da ein Abbruch und / oder Neubau ein schmerzhafter baukultureller Verlust wäre. Die unmittelbare Straßenlage vieler Bauwerke erschwert einen sicheren Fußund Radverkehr ebenso wie ihre durch Schmutz und Lärm beeinträchtigte Nutzung. Folge davon sind Leerstand oder eine mindere Nutzung etwa als Lager.
RAABAU Ort: Eigentümer: Thema:
Dorfkern Öffentlich / Verein Freizeitanlage / Leerstand
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Die Wohnsiedlung „Raabau Ost“ wurde im Jahr 2004 durch einen Bebauungsplan in Richtung Westen erweitert und im Anschluss an die bestehende Siedlung konsequent umgesetzt. Die schlichten Baukörper der zweigeschossigen Zweifamilienhäuser mit Pultdächern verfügen großteils über Holzfassaden, einfache Carports, eine differenzierte Fassadengestaltung und attraktive Öffnungen Richtung Süden. Die im Bebauungsplan mögliche Siedlungserweiterung der Gemeinde wurde im Jahr 2016 ausgeschöpft, langfristig sollte sich der Wohnbau jedoch in Richtung des Dorfzentrums entwickeln, um eine kompakte Struktur zu schaffen und weiterer Zersiedelung entgegenzuwirken.
RAABAU Ort: Siedlung-Ost Eigentümer: Privat / Wohnbauträger Thema: Bebauungsplan Wohnbau Planung: Arch. DI Hans Morawetz (Bebauungsplan) Arch. DI Heimo Math (Wohnbau) Jahr: 2005–2009 H_11
Die bauliche Entwicklung der 1950er bis 70er Jahre entlang der Straße nach Feldbach mit einem Gasthaus und Einfamilienhäusern ergänzend zu den landwirtschaftlichen Betrieben wurde in den vergangenen 20 Jahren nicht fortgeführt. Die Umfahrung des Stadtkerns Feldbach im Süden und der steile Hügelrücken im Norden begrenzen die Möglichkeiten weiterer Siedlungsbauten, die noch vorhandenen Flächen, die sich in geringer Entfernung zum Bahnhof von Feldbach befinden, werden nach wie vor landwirtschaftlich genutzt.
Entlang dieser Anbindungsstraße nach Feldbach sind in jüngster Zeit ein Pultdachhaus sowie ein Garagenzubau mit Flachdach entstanden. Man sieht, dass diese baulichen Objekte stark im Widerspruch zum sonstigen Bestand wirken. Das Pultdach ist ein Fremdkörper, der sich nicht in das Straßenbild einfügt. Das Flachdach der Garage ist im Grunde unaufdringlich. Der Baukörper tritt aber durch die Farbwahl und die Zaunanlage allzu stark in Erscheinung.
RAABAU Ort: Eigentümer: Thema:
Raabau Dorf Privat Wohnbau / Straßenbild
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Am westlichen Ende des Ortsteils Raabau befinden sich noch die Betriebsgebäude und die Gewächshäuser der ehemaligen Baumschule Amschl, die gemeinsam mit dem vorhandenen Wohnhaus ein überschaubares und gut verträgliches – wenn auch seit dem Verkauf etwas heruntergekommenes – gewerbliches Ensemble bilden. Der dahinter ansteigende Hügel wird nun sukzessive mit modernen Einfamilienhäusern in unterschiedlicher Qualität bebaut. Wie bereits mehrfach kritisiert sind auch hier wieder Geländeaufschüttungen, farbliche Ausreißer und schlecht in die Topografie integrierte Bauwerke sowie mangelnder Baumbestand zu sehen.
Der Umgang mit der Geländesituation (Zufahrten) sowie die Planung der Außenanlagen (Grünbereiche), sollte bei einer weiteren Entwicklung in diesem Siedlungsbereich bedacht werden. Als Schwierigkeit könnte sich dabei erweisen, dass die Gemeindegrenze zwischen Feldbach und Riegersburg direkt durch diese Wohnsiedlung verläuft: Die zwei ersten Bestandsobjekte im Bild links sind auf dem Gemeindegebiet von Riegersburg, wobei die unmittelbare Zufahrtsstraße in Feldbach gelegen ist.
RAABAU Ort: Eigentümer: Thema:
Konixberg Privat Wohnbau / Bauen am Hang
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IMPRESSUM KONZEPT, INHALT UND ORGANISATION Arch. DI Heimo Math
BEAUFTRAGUNG DURCH DI Günter Koberg, Fachteam Baukultur in der Abteilung 16, Verkehr und Landeshochbau Amt der Steiermärkischen Landesregierung und Ing. Josef Ober Stadtgemeinde Feldbach FOTOS DI Heimo Math, DI Andrea Jeindl, planwerk.stadt, Mag. Ulrike Kaufmann-Math LEKTORAT Mag. DI Eva Guttmann LAYOUT / GRAPHIK Arch. DI Heimo Math
LITERATUR Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert, Band II, Residenz Verlag, Wien-Salzburg 1983 125 JAHRE STADT FELDBACH von Dr. Rudolf Grasmug, 2009 Herausgeber: Stadtgemeinde Feldbach
DANKSAGUNG für das Vertrauen und den Auftrag von Bürgermeister Ing. Josef Ober, für den Auftrag und die gesamte intensive Unterstützung durch DI Günter Koberg, Fachteam Baukultur in der Abteilung 16, Verkehr und Landeshochbau, Amt der Steiermärkischen Landesregierung,
Feldbacher Beiträge zur Heimatkunde der Südoststeiermark, Heft 6, Anläßlich „110 Jahre Stadt Feldbach“ von Dr. Rudolf Grasmug und Mag. Werner Kölldorfer, 1994 Herausgeber: Südoststeirischer Verein für Heimatkunde
für die Unterstützung durch das Bauamt Feldbach bei Manfred Promitzer und Alois Hutter,
Hangstabilisierungen, Geländekorrekturen und Landschaftspflege im Weinbau im Naturpark Südsteirisches Weinland – Leitfaden, Herausgeber: Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Fachabteilung 19B, 2009
für die informativen Gespräche mit den Ortsteilbürgermeister Helmut Buchgraber, Manfred Promitzer, Helmut Marbler, Christoph Langer, Karl Kaufmann, sowie Stadtamtsdirektor Dr. Michael Mehsner, Vizebürgermeister Anton Schuh und Herrn Mag. Friedrich Weingartmann.
für die historischen Anmerkungen und Korrekturen von Herrn Dr. Rudolf Grasmug,
© 2017 Das sachliche Eigentumsrecht an der vorliegenden Dokumentation geht mit Bezahlung des Honorars an die Auftraggeber über. Das geistige Eigentum bleibt beim Verfasser Arch. DI Heimo Math