Baukultur in der Modellregion Südweststeiermark

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Baukultur in der Modellregion SĂźdweststeiermark

Strategie 2015 – 2020 Mai 2015


Baukultur Südweststeiermark Strategie 2015 - 2020

Ausgangssituation Baukultur hat im Naturpark Südsteiermark schon seit Langem Tradition. Bereits seit Jahren wird aktiv am Thema Baukultur gearbeitet (z.B. Gestaltungsbeiräte) und im Rahmen von LEADER aktiv gefördert. Jetzt geht es darum, dies zu festigen und weiter auszubauen. Im aktuellen Regionalen Entwicklungsleitbild ist Baukultur als Leitprojekt für die gesamte Südweststeiermark definiert. Zusätzlich markieren wichtige Vorgaben des Landes, z.B. die Baupolitischen Leitsätze den Weg. Sie werden auf das Aktionsfeld der Südweststeiermark projiziert und in eine regionale Strategie übergeführt. Es gilt die charakteristische und schöne Kulturlandschaft als Lebensumfeld und Tourismusregion zu stärken.

Projektstruktur, Herangehensweise (1) Kurzbeschreibung und Darlegen der Entwicklungstendenzen in der Bau[:kultur:]landschaft (2) Sammlung, Analyse und Evaluierung der zahlreichen bisher durchgeführten und initiierten Projekte und ihre Wirkung (3) Ausarbeitung und Begründung eines strategischen Gesamtkonzeptes für die weitere Etablierung der Baukultur in der Südweststeiermark (4) Umsetzungsvorschläge in Form von Modulen und Arbeitspaketen.

Die vier Leitziele Die vier Leitziele unterliegen den Strategischen Zielen des Regionalen Entwicklungsleitbildes Südweststeiermark und sind richtungsweisend für die Baukultur in der gesamten Region:

ZIEL: Schärfung der Wahrnehmung und Diskussionkultur zum Thema Baukultur in der Bevölkerung

ZIEL: Potenziale vorhandener Verwaltungseinrichtungen und rechtlicher Instrumente weiterentwickeln und in den Dienst der Sache stellen

Das Ziel steht in erster Linie für eine Vertiefung des Themas Baukultur mit allen Beteiligten. Die Bevölkerung soll die Qualitäten und regionalen Besonderheiten des gebauten und gestalteten Lebensumfeldes kennen und verstehen lernen. Baukultur soll Thema im Alltag, an den Stammtischen und bei regionalen Diskussionen sein.

Dieses Ziel bezieht sich auf die Umsetzung und Anwendung bereits festgelegter Bestimmungen und Abläufe. Instrumente der verschiedenen Planungsebenen weisen rechtlich Aspekte und Möglichkeiten zur Implementierung des Themas Baukultur auf, werden in der Praxis jedoch nicht entsprechend gewürdigt.

ZIEL: Wechsel der Sichtweisen vom Objekt zur ganzheitlichen Betrachtung

ZIEL: für regionale Firmen Anreize schaffen und sie als Verbündete gewinnen

Dieses Ziel erweitert den Blickwinkel und hilft mit, Baukultur in den Alltag zu integrieren. Baukultur umfasst nicht nur die Betrachtung einzelner Objekte, sie spannt einen Bogen von einzelnen Elementen eines Objektes bis hin zur landschaftlichen Einbettung ganzer Ortschaften.

Dieses Ziel nimmt Bezug auf Stärken und Chancen der regionalen (Bau-)Wirtschaft und regt Kooperationen an. Vor allem regionale Firmen sind mit traditionellen und regional typischen Techniken und Materialien vertraut, vielfach fehlt jedoch der wirtschaftliche Anreiz diese auch anzuwenden.

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Baukultur Südweststeiermark Strategie 2015 - 2020

Die vier Zielgruppen Die „4 B´s“ der Baukultur umfassen die im Mittelpunkt stehenden Adressaten und zeigen jeweils im Zusammenhang stehende Themen- und Aktionsfelder auf: →→ Baukultur für Bürger

→→ Baukultur für Bauschaffende

→→ Baukultur für Bauherren

→→ Baukultur für Behörden

Menschen jeden Alters werden in Gesprächen, Diskussionen oder Informationen angeregt das Thema Baukultur besser kennen und schätzen zu lernen.

Menschen, die sich in ihrem Berufsleben mit Planung von Bauwerken oder deren baulicher Umsetzung beschäftigen, können regionales Bauwissen weitergeben. Menschen als Träger öffentlichen Interesses können steuernd eingreifen und so das Thema Baukultur in Verfahren und Instrumenten implementieren und stärken.

Menschen oder Instanzen, die ein Bauwerk finanzieren und errichten lassen, tragen einen wesentlichen Teil der Verantwortung baukultureller Anliegen.

Module und Arbeitspakete GRUNDLAGEN UND ANALYSEN Modul A: INFORMATIONSAUFBEREITUNG, EMPFEHLUNGEN A Grundlagen, Expertisen, Inhalte

KOMMUNIKATION Modul C: INFORMATIONSOFFENSIVE C Medien und Öffentlichkeitsarbeit

WERKZEUGE Modul E: HANDHABUNG IN DER RAUMPLANUNG E1 Landes- & Regionalplanung E2 Örtliche Raumordnung

Modul B: BAU[:KULTUR:]LANDSCHAFT

Modul D: BERATUNG, KOMMUNIKATION, DISKUSSION

B1 Stellenwert der Kulturlandschaft

D1 Baukulturvermittlung für junge Menschen

B2 Kulturlandschaftsanalyse

D2 Baukulturvermittlung & Bewusstseinsbildung D3 Politik, Verwaltung

Die drei Arbeitsfelder GRUNDLAGEN & ANALYSEN, KOMMUNIKATION und WERKZEUGE bilden den Rahmen, der sämtliche Projektvorhaben von der Erstellung fachlicher Grundlagen über Vermittlung und Diskussion bis hin zur Anwendung in Wirtschaft und Verwaltung in den Dienst der Sache stellt. Es gilt eine strategische Vorgangsweise zu beschreiben, um die Baukultur und das Bewusstsein dafür in der Südweststeiermark generell zu heben. Strategisches Vorgehen bedeutet dabei nicht, sich in detail-

Modul F: HANDHABUNG IN WIRTSCHAFTS-KREISLÄUFEN F innovativ / konservativ

Modul G: HANDHABUNG IN FÖRDERMECHANISMEN G1 Aktionsprogramm Ortskerne & -rand G2 Anreiz schaffen

lierten Maßnahmenvorschlägen zu verirren, sondern sich im Bewusstsein der vier Leitziele aller verfügbaren Mittel zu bedienen, um diese zu erreichen. Die Vertreter der 4B´s sind die Akteure in der Region mit denen gemeinsam die Module und Arbeitspakete der Strategie Baukultur umgesetzt werden. Seite 3


Südweststeiermark mit nachfolgenden Modulen zur Modellregion für Bauen mit/in der Landschaft A Grundlagen, Expertisen, Inhalte... ...soll allgemeine Informationen fachlich aufbereiten sowie baukulturelle Standards zusammenführen B1 Stellenwert der Kulturlandschaft... ...soll die gesellschaftliche Bedeutung der Kulturlandschaft durch eine Umfrage aufzeigen

B2 Kulturlandschaftsanalysen...

...soll die regionale Siedlungsstruktur in Anlehnung an die kulturlandschaftlichen Gegebenheiten dokumentieren

C Medien und Öffentlichkeitsarbeit...

...soll einfache, rasche und gebündelte Informationen mit althergebrachten und modernen Medien verbreiten

D1 Baukulturvermittlung für junge Menschen... ...soll vor allem junge Menschen für das Thema Baukultur gewinnen

D2 Baukulturvermittlung und Bewusstseinsbildung...

...soll durch konsequente Thematisierung zu mehr Kompetenz und Bewusstsein in der Bevölkerung führen

D3 Politik, Verwaltung...

...soll das Thema Baukultur in regionalen und lokalen Verwaltungs- und Planungsprozessen integrieren und umsetzen

E1 Landesplanung und Regionalplanung...

...fordert eine konsequente Umsetzung der Raumordnungsgrundsätze und Implementierung des Themas Baukultur im REPRO sowie weiterführend im Räumlichen Leitbild

E2 Örtliche Raumordnung...

...soll die Bevölkerung in die Ortskernentwicklung einbinden sowie die gesellschaftliche Verantwortung stärken, um einen gewachsenen Ortskern und dessen umgebenden Landschaftsraum zu erhalten

F1 Innovativ / konservativ...

...soll regionalspezifische Elemente im Spannungsfeld von Tradition und Innovation entwickeln und wirtschaftlich verwerten z.B.: Tourismusprodukt „Landschaft und Architektur für Genießer“

G1 Aktionsprogramm "Ortskerne" und "Ortsrand"... ...soll Wertschätzung gewachsener Ortskerne als Zeugnisse regionaler Baukultur wiedergewinnen

G2 Anreiz schaffen...

Impressum

...soll Interesse für Baukultur durch gezielte Anreize (Fördermaßnahmen) schärfen Auftraggeber:

Amt der Steiermärkischen Landesregierung A 16 Verkehr und Landeshochbau | Baukulturkoordinator DI G. Koberg Stempfergasse 7; A-8010 Graz

Fachliche Begleitung:

Baubezirksleitung Südweststeiermark Marburger Straße 75 A-8435 Wagna

Inhaltliche Bearbeitung:

freiland Umweltconsulting ZT GmbH Landentwicklung Steiermark HoG Architekten

Fotos:

BBL Südweststeiermark NP Südsteiermark Verein Baukultur Steiermark


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