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Dialogues des Carmélites
FRANCIS POULENC
Oper in drei Akten (12 Bilder)
Libretto vom Komponisten nach einem Drama von Georges Bernanos
Uraufführung der italienischen Fassung am 26. Januar 1957 im Teatro alla Scala, Mailand
Uraufführung der französischen Originalfassung am 21. Juni 1957 am Théâtre National de l’Opéra, Paris
Münchner Erstaufführung am 18. März 1995
DARUM GEHT’S
Blanche, eine junge Frau voller Lebensangst, geht in ein Karmelitenkloster. Doch ihre Angst bleibt. Bald verbietet die Französische Revolution Ordensregeln. Die Nonnen stellen sich dagegen und akzeptieren dafür den Tod auf dem Schafott. Blanche flieht aus dem Kloster, doch tief beeindruckt von der Haltung ihrer Schwestern kommt sie zurück. Sie folgt ihnen, endlich befreit von ihrer persönlichen Angst, in den Tod.
Inszenierung
Regisseur Dmitri Tcherniakov zeigt den inneren Wandel eines Menschen. Wir folgen Blanche auf ihrem Weg durch Selbstüberwindung und Opferbereitschaft zu Freiheit und Angstlosigkeit. Die Inszenierung hatte ein juristisches Nachspiel und sollte verboten werden. Der Prozess endete jedoch als Sieg der Münchner Interpretation und der Kunstfreiheit.
Musik
1957 uraufgeführt, wurde diese Oper sofort ein Welterfolg. Das intensive „parlando“ der im Titel erwähnten Dialoge ist extrem kontrast und farbenreich. Beklemmende und hoffnungsvolle Klänge, die besonders das vielfältige Schlagwerk vermittelt, prägen eines der wichtigsten Werke des 20. Jahrhunderts.
Refugium oder schutzloser Raum? Das schlichte Bühnenbild von Dmitri Tcherniakov hat es in sich.