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Tab. 12: Verkaufte Packungen, ApU und AVP für Arzneimittel mit Einzelwirkstoff Diclofenac in 2019

Es fällt auf, dass ca. 93,3 % der ca. 218,3 Mio. Tagesdosen auf schmerzlindernde bzw. entzündungshem-

mende Arzneimittel entfallen, obwohl nur 68 der 97 Arzneimittel dieser Kategorie angehören.

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Umsätze von Arzneimitteln mit dem Wirkstoff Diclofenac

Um eine Indikation hinsichtlich der Gesamtumsätze der Inverkehrbringer von Arzneimitteln mit dem Einzel-

wirkstoff Diclofenac zu erhalten, sind obige Werte um weitere Aspekte zu ergänzen. Zum einen ist nicht nur

die Abgabe von Arzneimitteln an GKV-Mitglieder, sondern auch an privatversicherte Patienten zu berücksichtigen. Zum anderen sind auch Arzneimittel hinzuzurechnen, die keiner Rezeptpflicht unterliegen und

daher in Apotheken im Rahmen der Selbstmedikation rezeptfrei verkauft werden (nicht verschreibungs-

pflichtige Arzneimittel). In Tab. 12 sind die verkauften Packungen, der Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers (ApU) sowie der Apothekenverkaufspreis (AVP)46 für Arzneimittel mit dem Einzelwirkstoff

Diclofenac angegeben, differenziert nach nicht verschreibungspflichtigen und verschreibungspflichtigen

Arzneimitteln. Die Werte beinhalten die Verkäufe über öffentliche Apotheken sowie den Versandhandel.

Kategorie Verkaufte Packungen (in Mio.) Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers (ApU, in Mio. €)

Apothekenverkaufspreis (AVP, in Mio. €)

nicht verschreibungspflichtig verschreibungspflichtig 22,77 191,08

9,51 50,97

391,82 168,86

Summe 32,28 242,05 560,68

Tab. 12: Verkaufte Packungen, ApU und AVP für Arzneimittel mit Einzelwirkstoff Diclofenac in 2019 Quelle: IQVIA (2021, Bereich Consumer Health, Apotheke plus Versandhandel, Rx/Non RX).

Auffallend ist, dass ca. 70,6 % der 32,28 Mio. verkauften Packungen in Form von Selbstmedikationen erwor-

ben wurden, die nicht verschreibungspflichtig sind. Diese Tatsache unterstreicht, dass einer gewünschten

Lenkungswirkung durch Einpreisung der Umweltkosten für Diclofenac grundsätzlich hohe Chancen einge-

räumt werden kann, weil davon auszugehen ist, dass Patienten im Fall einer zu erwartenden Preiserhöhung

durch die Inverkehrbringer auf andere Arzneimittel ausweichen. Erfolgt nur eine teilweise Ausweichreak-

tion wäre dies gleichwohl aus umweltökonomischer Sicht unproblematisch: Durch Einpreisung der Umwelt-

kosten würde dem Verursacherprinzip Rechnung getragen.

ApU-Wert für rezeptpflichtige Arzneimittel und Umsatz

Der ApU (früher als Herstellerabgabepreis [HAP] bezeichnet) gibt an, welchen Preis der pharmazeutische

Unternehmer für seine Arzneimittel beim Verkauf an den Großhandel bzw. direkt an Apotheken verlangt.

46 In der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) ist festgelegt, welche Zuschläge die Großhändler und Apotheken auf die Abgabepreise pharmazeutischer Unternehmer für rezeptpflichtige Arzneimittel erheben dürfen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Verkaufspreise für rezeptpflichtige Arzneimittel in allen Apotheken einheitlich sind. Anders verhält es sich bei Arzneimitteln, die zwar apotheken-, aber nicht rezeptpflichtig sind. Sie sind seit 2004 von den Regelungen der AMPreisV ausgenommen, sodass ihre Preise von den Apotheken eigenständig festgelegt werden können.

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