Digitalpolitik | Position | Wahl 17

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Digitalpolitik | Position | Wahl 17 Handlungsempfehlungen der Deutschen Industrie fĂźr die 19. Wahlperiode des Deutschen Bundestages


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Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. Abteilung Digitalisierung, Innovation und Gesundheitswirtschaft

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Inhaltsverzeichnis Einführung................................................................................................................................................................................... 5 Faktencheck: Breitbandausbau.. ........................................................................................................................................... 8 Breitbandnetze für Gigabit-Gesellschaft vorantreiben................................................................................................... 9 Erfolgreiche 5G-Einführung sichern. . ................................................................................................................................. 10 Europäischen Digitalen Binnenmarkt zügig realisieren.. .............................................................................................. 11 Ordnungsrahmen für digitale Plattformen modernisieren. . ......................................................................................... 12 Faktencheck: Digitalisierung und Recht........................................................................................................................... 14 Rechtsrahmen an die Digitalisierung anpassen............................................................................................................. 15 Arbeitswelt auf die Digitalisierung vorbereiten. . ............................................................................................................. 16 Vertrauen in IT-Sicherheit stärken...................................................................................................................................... 17 Internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Cybersicherheitsbranche stärken. . ................................. 18 Faktencheck: Digitale Reife der Industrie........................................................................................................................ 20 Investitionen in Digitalisierung fördern............................................................................................................................. 21 Digitalisierung durch Industrie-Start-ups voranbringen.............................................................................................. 22 Level-Playing-Field für Infrastrukturbetreiber und Kommunikationsdienste schaffen. . ..................................... 23 Tempo bei E-Government erhöhen.................................................................................................................................... 24 Glossar .. ..................................................................................................................................................................................... 25 Quellenverzeichnis ................................................................................................................................................................. 28 Impressum ............................................................................................................................................................................... 30

Legende Bewertungsskala für einzelne Handlungsempfehlungen

Industrie empfiehlt eine politische Maßnahme

Industrie sieht Handlungsbedarf der Politik, warnt aber vor Risiken

Industrie rät von einer politischen Maßnahme ab


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Einführung Die Digitalisierung unserer Wertschöpfungsprozesse und Arbeitsabläufe sowie die Auswirkungen der Digitalisierung auf unser gesellschaftliches Miteinander sind seit Jahren ein wichtiges Thema. Diese Entwicklung bietet viele Möglichkeiten. Bis 2025 kann Europa durch eine vernetzte, effizientere Wirtschaft und neue Geschäftsmodelle einen Zuwachs von 1,25 Bio. Euro an industrieller Bruttowertschöpfung erzielen. Die Digitalisierung ermöglicht der deutschen Industrie, die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und auszubauen. Die Digitalisierung konfrontiert Industrie und Gesellschaft auch mit einem Strukturwandel. Es ist wichtig, dass die Politik diesen Strukturwandel konstruktiv begleitet; erste Schritte sind mit der „Digitalen Agenda“ gegangen worden. Auch die Wirtschaft hat unter anderem mit der Arbeit der „Plattform Industrie 4.0“ gute Fortschritte erzielt. Darauf aufsetzend brauchen Unternehmen in den nächsten Jahren: Mehr Tempo beim Breitbandausbau, mehr Investitionen in digitale Innovationen, mehr qualifizierte Mitarbeiter, mehr Vertrauen in die IT-Sicherheit, mehr Wagniskapital für Start-ups und mehr Tempo bei E-Government. Mit Unterstützung der Politik kann aus der digitalen Transformation der Industrie die erhoffte Erfolgsgeschichte für Deutschland werden.

Michael Ziesemer Co-Vorsitzender des BDI-Ausschusses Digitale Wirtschaft, Telekommunikation und Medien. Präsident ZVEI

„Digitale Lösungen zu entwickeln ist in erster Linie Aufgabe der Unternehmen. Hierfür müssen die Voraussetzungen stimmen. Die Industrie benötigt qualifizierte Fachkräfte, schnelles Internet und einen wettbewerbsfähigen Rechtsrahmen. Hier ist die Politik gefordert.“

Dr. Hermann Rodler Co-Vorsitzender des BDI-Ausschusses Digitale Wirtschaft, Telekommunikation und Medien. Executive Vice President Products, Kathrein Werke KG

„Grundlage für eine erfolgreiche digitale Transformation sind hochleistungsfähige Breitbandnetze für stationäre und mobile Industrie-4.0-Anwendungen. Industrie und Politik müssen sich jetzt gemeinsam ehrgeizige Ziele setzen. Wir dürfen den Anschluss gegenüber Spitzenreitern wie Südkorea oder Japan nicht verlieren.“

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Breitbandausbau

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Faktencheck Ist der zügige Ausbau gigabitfähiger Infrastrukturen in Fest- und Mobilfunknetzen für unsere Wettbewerbsfähigkeit wirklich so wichtig?

Ja!

Hochleistungsfähige Netze sind nicht nur zentral für die Standortwahl von Unternehmen, von ihnen gehen auch wichtige Impulse für die Entwicklung neuer digitaler Anwendungen und Geschäftsmodelle aus. Daher müssen wir jetzt den Netzausbau vorantreiben. Bis 2025 könnte Europa durch eine vernetzte Produktion und neue Geschäftsmodelle einen Zuwachs von 1,25 Bio. Euro an industrieller Bruttowertschöpfung erzielen. Gleichzeitig droht ein Wertschöpfungsverlust von 605 Mrd. Euro, wenn wir die Potenziale der Digitalisierung nicht optimal nutzen.1 Es ist besorgniserregend, dass Deutschland bei der durchschnittlichen Verbindungsgeschwindigkeit (13,7 Mbit/s) im internationalen Vergleich lediglich einen Platz im Mittelfeld belegt. Als führende Industrienation müssen wir uns an Spitzenreitern wie Südkorea (26,3 Mbit/s) orientieren.2 Allein die Erhöhung der durchschnittlichen Verbindungsgeschwindigkeit in Deutschland um 1 Prozent würde zu einer Erhöhung des BIP um knapp 2 Mrd. Euro führen.3

Anstieg des weltweiten Datenvolumens (1992 - 2019)

1992

0,0012 GB/s (100 GB/Tag)

1997

0,0278 GB/s (100 GB/Stunde)

2002

100 GB/s

2007

2.000 GB/s

2014

16.144 GB/s

2019 (Prognose)

51.794 GB/s

Darstellung ist um das 1.000-Fache vergrößert

Quelle: Cisco Systems (2015). Visual Networking Index. In: IW Köln Consult (2016). Der Weg in die Gigabit Gesellschaft. S. 10.


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Handlungsempfehlung

Breitbandnetze für Gigabit-Gesellschaft vorantreiben Um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu sichern, müssen konvergente, gigabitfähige Infrastrukturen flächendeckend bedarfsgerecht verfügbar sein. Viele Anwendungen für Industrie 4.0, Smart Health oder Smart Mobility sind auf Qualitätsmerkmale wie Datenraten im Download und Upload bis in den Gigabit-Bereich, niedrige Latenzzeiten, minimales Jitter und Zuverlässigkeit angewiesen. Im Mobilfunk werden Netze der 5. Generation (5G), im Festnetz Glasfaseranschlüsse sowie entsprechend leistungsfähige Anschlüsse Elemente dieses „Gigabit-Technologiemixes“ sein. Während die Breitbandversorgung von Unternehmen in Städten relativ gut ist, hinkt sie im ländlichen Raum deutlich hinterher.4 Hier verfügen nur 29 Prozent der Unternehmen über ≥ 50 Mbit/s. Das ist besorgniserregend. Denn: Rund 70 Prozent aller Industriearbeitsplätze befinden sich auf dem Land. Überdies sind viele Anwendungen z. B. im Bereich Smart Mobility oder Smart Health auf flächendeckende Hochleistungsnetze angewiesen. Daher sollte sowohl die Anbindung des städtischen als auch des ländlichen Raums sowie entlang der Verkehrswege vorangetrieben werden.

ʘʘ Bis 2025 müssen Gigabit-Infrastrukturen im Fest- und Mobilfunknetz flächendeckend bedarfsgerecht verfügbar sein. Hierfür gilt es, Investitionsanreize zu setzen und einen fairen Investitionsund Infrastrukturwettbewerb zu sichern. ʘʘ In Regionen, in denen kein eigenwirtschaftlicher Ausbau möglich ist, sollten gigabitfähige Infrastrukturen technologie- und anbieterneutral gefördert werden. Neben der Förderung des Anschlusses von Gewerbegebieten an Glasfasernetze sollte auch die Anbindung von Industrieunternehmen außerhalb solcher Gebiete unterstützt werden. Gleiches gilt für die Anbindung entlang der Verkehrswege. ʘʘ Geförderte Infrastrukturen sollten im Infrastrukturatlas transparent und übersichtlich dargestellt werden. ʘʘ Langwierige Genehmigungsprozesse müssen beschleunigt, Baukosten für Telekommunikationsinfrastrukturen reduziert werden – z. B. durch erleichterte Genehmigung oberirdischer Kabelverlegung. ʘʘ Regulierung, die weitere Netzinvestitionen verhindert, ist zu vermeiden.

nur 29% der Unternehmen im ländlichen Raum verfügen über ≥ 50 Mbit/s


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Handlungsempfehlung

Erfolgreiche 5G-Einführung sichern Durch die Digitalisierung wächst das Datenvolumen. Gleichzeitig müssen für Steuerungsprozesse in Echtzeit Übertragungsraten von bis zu 10 Gbit/s pro Zelle und Latenzzeiten von nur 1 bis 10ms garantiert sein. 5G ist nicht nur eine Weiterentwicklung von 4G, sondern ermöglicht neuartige Dienste, die u. a. für Industrie 4.0 notwendig sind. 5G schafft quasi das „Netz der Netze“. Es integriert Festnetz und Mobilfunk, Infrastruktur von Anbieter A und B. Es schafft nahtlose Konnektivität, insbesondere in der Fläche, und die flexible Bereitstellung unterschiedlicher Qualitätsparameter.

5G

= Netz der Netze

Für 5G müssen ausreichend geeignete Frequenzen verfügbar gemacht werden. Hierfür brauchen wir eine vorausschauende und EU-weit koordinierte Strategie zur Vergabe von Frequenzen, die sich in den globalen Harmonisierungsprozess einbettet. Denn: Bedingt durch Fragmentierung der Spektrumvergabe können Skaleneffekte bisher oft nicht realisiert werden und es kommt zu Nutzungseinschränkungen durch schwierige Grenzkoordinierung. Viele künftige 5G-Anwendungen sind überdies darauf angewiesen, dass ausdifferenzierte Dienstqualitäten bereitgestellt werden können.

ʘʘ Vergabe von Spektrum in Europa weitgehend harmonisieren und koordinieren. Ziel sollte sein, Investitionen zu stärken, geeignetes Spektrum zeitgerecht zuzuteilen, ineffiziente oder diskriminierende Auktionsdesigns zu verhindern und einen gemeinsamen Markt mit Innovationspotenzial im globalen Maßstab zu schaffen. ʘʘ Verfügbarkeit von Frequenzen sicherstellen: Testfrequenzen für 5G kurzfristig bis 2018; 3.4 bis 3.8 GHz und 26 GHz gemäß internationaler Standardisierung und Harmonisierung bis spätestens 2020; mittel- bis langfristig weitere Frequenzbänder für 5G in den Bereichen L-Band, 6-24 GHz und über 24 GHz. ʘʘ Vergabeverfahren nicht primär auf eine Maximierung des Auktionserlöses ausrichten. Es gilt zu vermeiden, den marktbeteiligten Unternehmen notwendige Investitionsmittel für den Netzausbau zu entziehen. ʘʘ Regelungen zur Netzneutralität müssen eine Differenzierung von Qualitäten zulassen. Kritische Anwendungen wie z. B. netzbasierte medizinische oder industrielle Dienste sowie innovative Spezialdienste sind auf höherwertige gesicherte Qualität angewiesen. Gleichzeitig ist eine Diskriminierung einzelner Dienste, Inhalte oder Nutzer entschieden abzulehnen. ʘʘ Handlungsspielräume für Investitionen in 5G-geeignete glasfaserbasierte Netze schaffen und durch zielgerichtete Anreize unterstützen. ʘʘ Fördermittel für 5G-Forschung und Entwicklung zur Verfügung stellen.


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Handlungsempfehlung

Europäischen digitalen Binnenmarkt zügig realisieren Ein europäischer digitaler Binnenmarkt ist Voraussetzung dafür, das Potenzial digitaler Innovationen optimal nutzen zu können. Gerade digitale Geschäftsmodelle und Plattformen sind auf einen großen Markt angewiesen, um sich im globalen Wettbewerb zu behaupten. Digitalisierung und Vernetzung sind globale Herausforderungen, die international, zumindest aber europäisch, angegangen werden müssen. Mit über 500 Mio. Einwohnern erreicht die EU eine beachtliche Marktgröße. Bei sämtlichen Rechtsfragen der Digitalisierung favorisieren Unternehmen die EU-Gesetzgebung gegenüber nationalen Alleingängen.5 Gerade auch bei der Umsetzung europäischer Gesetze sollte oberste Priorität die einheitliche Umsetzung in den Mitgliedsstaaten sein.

ʘʘ Nationale Alleingänge vermeiden. Die EU-Datenschutzgrundverordnung sollte in der EU einheitlich umgesetzt werden. Der Gesetzgeber ist nun aufgerufen, die Umsetzung der neuen Datenschutzregeln im Dialog mit der Wirtschaft und anderen Mitgliedsstaaten durchzuführen. ʘʘ Einheitliche Anforderungen für Cybersicherheit. Bei der Umsetzung der NIS-Richtlinie müssen gesetzliche Sicherheitsanforderungen für Betreiber von IT-Infrastrukturen einheitlich für die gesamte EU gelten. ʘʘ Breitbandnetze für die Gigabit-Gesellschaft zügig vorantreiben. Investitionsanreize setzen und einen fairen Investitions- und Infra­ strukturwettbewerb sichern. Regulierung vermeiden, die weitere Netzinvestitionen verhindert. ʘʘ Vernetzung der verschiedenen nationalen Industrie-4.0-Initiativen weiter ausbauen. Modelle von Kompetenzzentren wie die Initiative „Mittelstand 4.0“ sollten auf Europa übertragen werden. ʘʘ Freien Datenverkehr in Europa ermöglichen. Ungerechtfertigte gesetzliche Barrieren abschaffen und nationale Lokalisierungsanforderungen einem kritischen Digitalcheck unterziehen.

500Mio Einwohner umfasst der europäische Binnenmarkt


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Handlungsempfehlung

Ordnungsrahmen für digitale Plattformen modernisieren Die Digitalisierung führt auf vielen Märkten zu grundlegenden Veränderungen der Wettbewerbsbedingungen. Eine zentrale Rolle spielen dabei digitale Plattformen. Diese sind in vielerlei Hinsicht ein großer Treiber für Innovation. Sie erbringen aber auch zunehmend Leistungen, die im Wettbewerb zu traditionellen Akteuren stehen (etwa im Transport-, Hotel-, Reisegewerbe) und im Einzelfall einer anderen, geringeren Regulierung unterliegen. Soweit Marktverzerrungen bestehen, gilt es, diese auszugleichen.

5 der 10 wertvollsten Unternehmen der Welt betreiben digitale Plattformen

Plattformen sind zu einem dominierenden Geschäftsmodell der digitalen Wirtschaft geworden. 5 der 10 wertvollsten Unternehmen der Welt und 7 der 10 höchstbewerteten Start-ups der Welt sind mit diesem Modell erfolgreich.6 Plattformen sind bislang überwiegend im B2C-Bereich aktiv. Inzwischen ist auch die Industrie auf dem Weg in die B2B-Plattform-Ökonomie.

ʘʘ Bei der Reform des Ordnungsrahmens sollte die Frage, wie der bestehende Rechtsrahmen gestrafft und vereinfacht werden kann, Ausgangspunkt der Überlegungen sein. Die Schaffung zusätzlicher Regelungen, Verfahren und Institutionen ist rechtfertigungsbedürftig und die Notwendigkeit in jedem Einzelfall nachzuweisen. ʘʘ „Gleiches Recht für gleiche Dienste“ sollte ein weiterer Grundsatz der Reformüberlegungen sein. Traditionelle (analoge) und neue (digitale) Leistungserbringer müssen den gleichen Regularien unterliegen, wenn sie die gleichen Dienste erbringen. Dabei ist besonderes Augenmerk darauf zu legen, ob die bestehende Regulierung insgesamt für alle Akteure reduziert werden kann. ʘʘ In Fällen, in denen Informationsasymmetrien festgestellt werden können, sollte auf eine größere Transparenz der Betreiber von digitalen Plattformen hingewirkt werden. ʘʘ Bei der Regulierung Unterschiede zwischen B2C- und B2B-Plattformen beachten. Im B2B-Bereich gelten andere Voraussetzungen. Eine Regulierung insbesondere industrieller Plattformen ist derzeit nicht erforderlich.


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Digitalisierung und Recht

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Faktencheck Brauchen wir für das Zeitalter der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft auch ein neues „digitalisiertes“ Recht?

Nein!

Unser Recht kann viele aktuelle Rechtsfragen der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft gut abbilden.7 Angesichts der Dynamik der digitalen Entwicklung raten viele Rechtsexperten zur Zurückhaltung bei der Regulierung digitaler Technologien und Anwendungen. Vielmehr sollte die bestehende Regulierung europaweit vereinheitlicht werden, um einen europäischen digitalen Binnenmarkt zu schaffen. Am stärksten betrifft die Digitalisierung das „Datenrecht“, das das Recht der IT-Sicherheit, das Datenschutzrecht und darüber hinaus auch das Recht an nicht-personenbezogenen Daten umfasst. Wesentliche weitere Bereiche sind das Vertrags- und Haftungsrecht sowie der Bereich des geistigen Eigentums. Bei all diesen Rechtsfragen sollte geprüft werden, ob (neue) gesetzliche Regulierung erforderlich ist oder ob die Klärung neuer Rechtsfragen auf Basis des vorhandenen Rechtsrahmens nicht zuerst den Unternehmen zu überlassen ist. Dies betrifft insbesondere die Rechte an nicht-personenbezogenen Daten.

Welche Rechtsbereiche betrifft Digitalisierung in Ihrem Unternehmen?

Datenschutz Kartellrecht

6

IT-Sicherheit

5

Steuerrecht

Recht an (nichtpersonen­bezogenen)

4 3

Daten

2

Wettbe­­werbsrecht

1

Vertrags­recht

0

Arbeitsrecht

Haftungsrecht

Allgemeines Zivilrecht

Gewerblicher Rechtsschutz Produktsicherheit

N=72. Skala von 1 (gar nicht betroffen) bis 6 (voll und ganz betroffen) Quelle: BDI/Noerr (2016). Industrie 4.0 - Rechtliche Herausforderungen der Digitalisierung. S. 7.


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Handlungsempfehlung

Rechtsrahmen an die Digitalisierung anpassen Wenn sich Wirtschaft und Gesellschaft digitalisieren, stellt sich die Frage, ob auch unser Recht ein „digitales Update“ braucht. Die zunehmenden digitalen Abläufe fordern die bestehenden Regelungen in vielen Bereich zumindest heraus. Seit längerem diskutiert die juristische Fachwelt mit den Praktikern aus den Unternehmen, ob eine Anpassung einzelner Regelungen erfolgen sollte oder ob die nun oft digitalen Sachverhalte noch durch die bestehenden Regelungen treffend abgebildet werden. Ende 2015 hat der BDI zusammen mit Noerr LLP eine Umfrage unter Unternehmensjuristen durchgeführt. Danach gehen 84 Prozent der befragten Juristen davon aus, dass die Digitalisierung das Geschäftsmodell ihres Arbeitgebers und damit auch ihre tägliche Arbeit stark beeinflussen wird. Trotz dieser hohen Zahl hat die Umfrage und ein entsprechendes Gutachten ergeben: Wirklicher rechtlicher Reformbedarf besteht nur punktuell, und zwar am ehesten im Bereich Datenrecht, IP-Recht sowie im Haftungs- und Vertragsrecht.8

ʘʘ Vor allem bei nicht-personenbezogenen (Industrie-)Daten stellt sich die Frage, wer wie über diese verfügen darf – eindeutige gesetzliche Regelungen fehlen. Empfehlenswert ist, die Unternehmen eigenverantwortlich über diese Fragen entscheiden zu lassen und keine gesetzliche „One size fits all“-Regelung einzuführen. ʘʘ Stetig autonomer werdende Systeme stellen das Haftungsrecht vor Herausforderungen. Sollten Systeme eines Tages vollständig autonom ohne menschliches Zutun agieren, stellt sich die Frage nach der Verantwortlichkeit für Schäden. Wer für durch autonome Systeme verursachte Schäden haftet, sollte Gegenstand einer breiten rechtspolitischen Diskussion sein. ʘʘ Innovationen entwickeln sich am besten dort, wo Unternehmen sie ungehindert erproben und verwirklichen können. Bei nachgewiesenem Bedarf sollten Innovationsprojekte gegebenenfalls zeitlich/örtlich begrenzt von regulatorischen Hemmnissen befreit werden können (Experimentierräume).9

Rechtlicher Reformbedarf besteht nur punktuell


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Handlungsempfehlung

Arbeitswelt auf die Digitalisierung vorbereiten Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt und Lebensweise massiv, was u. a. unter dem Schlagwort „Arbeiten 4.0“ diskutiert wird. Der grundlegende Wandel umfasst alle Branchen- und Wirtschaftsbereiche. Die Digitalisierung bringt Herausforderungen, aber auch große Chancen für den einzelnen Arbeitnehmer mit sich. Die Arbeitnehmer werden durch die Digitalisierung immer flexibler; mobiles Arbeiten wird immer selbstverständlicher und neue Beschäftigungsformen entstehen.

Auf allen Stufen des deutschen Bildungssystems besteht erheblicher Verbesserungsbedarf

(Digitale) Bildungskompetenzen und lebenslanges Lernen werden immer wichtiger, damit möglichst viele Arbeitnehmer die Vorteile von „Arbeiten 4.0“ (z. B. flexibleres Arbeiten von zu Hause im „Home Office“) nutzen und in der digitalen Arbeitswelt bestehen können. So liegen deutsche Achtklässler im internationalen Vergleich von IT-Kompetenzen laut ICILS-Studie beispielsweise nur auf dem fünften Platz (von 18).10 Auf allen Stufen des deutschen Bildungssystems besteht daher erheblicher Verbesserungsbedarf.

ʘʘ Kontinuierliche Bildung und Weiterbildung fest in der Gesellschaft verankern, damit jeder Einzelne den Wandel zur digitalen Arbeitswelt hin positiv mitgestalten kann. Hierfür müssen in den Bildungseinrichtungen entsprechende Instrumente und Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden. ʘʘ Digitale Kompetenzen und „Digital Literacy“ frühzeitig und umfassend in allen Bildungsstufen vermitteln, beginnend in der frühkindlichen Bildung (z. B. in der Kita). Dabei ist es wichtig, dass digitale Medien und Technologien sowie geeignete didaktische Instrumente zum (Selbst)-Lernen (z. B. E-Learning Instrumente) sinnvoll in Lehre und Unterricht integriert werden. ʘʘ Die Vermittlung von digitalen Kompetenzen sollte integraler Bestandteil in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern sein. Die Digitalisierung wird neue Flexibilität in Arbeitsformen, -abläufe und Beschäftigungsverhältnisse bringen. Diese sollte nicht durch weitere Regulierung behindert oder eingeschränkt werden, damit die positiven Wettbewerbs- und Beschäftigungseffekte nicht zunichte gemacht werden.


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Handlungsempfehlung

Vertrauen in IT-Sicherheit stärken Die digitale Transformation stellt völlig neue Herausforderungen an die Sicherheit von Informations- und Kommunikationstechnologien. Diesen Herausforderungen kann die Wirtschaft nicht mit einfachen Lösungen im Bereich der Hardware, Software oder der Prozesse begegnen. Es bedarf risikobasierter Lösungsmodelle, die Unternehmen schützen und das Vertrauen in die Digitalisierung stärken. Aktuelle Umfragen bestätigen die steigenden Kosten aufgrund von Cyberangriffen. In der Industrie wurden bereits zwei Drittel der Unternehmen Opfer von Angriffen. Komplexe Cyberangriffe gehören im industriellen Umfeld mittlerweile zu den größten Bedrohungen. Die Schäden für Deutschland belaufen sich auf 1,6 Prozent des BIP.11

ʘʘ Freiwillige Sicherheitskennzeichnung für private Anwender stärken. Dies sensibilisiert den Nutzer und fördert das Vertrauen in Produkte und Dienste. ʘʘ Zur Steigerung der Bewertungskompetenz institutioneller Anwender bedarf es neutraler Prüfstellen. Die Verfahren dürfen keine Markthindernisse darstellen. ʘʘ Politik sollte sich international für sichere Ende-zu-Ende Verschlüsselung ohne Backdoors einsetzen. Obwohl die Verschlüsselung lediglich einen Teilbereich darstellt, ist es wichtig, diese zu stärken. Insbesondere das Quantencomputing fordert bestehende Technologien heraus. ʘʘ Europa sollte sich stärker für ein internationales Level-Playing-Field im Bereich der Cybersicherheit einsetzen. Dabei müssen gemeinsame internationale Maßstäbe für den staatlichen Zugriff auf Informations- und Kommunikationstechnologien entwickelt werden. ʘʘ Bestehende Dialogforen zwischen Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft müssen weiterentwickelt und neue aufgesetzt werden. Öffentlich-Private Partnerschaften auf nationaler und europäischer Ebene werden von der deutschen Industrie begrüßt, dabei sollte die Zusammenarbeit der Initiativen stärker koordiniert werden. Auch der Nationale Cybersicherheitsrat sollte eine engere Einbindung in bestehende Strukturen wagen.

1,6%

des BIP beträgt der Schaden durch Cyberangriffe in Deutschland

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Handlungsempfehlung

Internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Cyber­ sicherheitsbranche stärken Sicherheit ist die Voraussetzung für die digitale Souveränität Europas. Obwohl das Bewusstsein für die Cybersicherheit zunimmt und Unternehmen investieren, steigt das Gefährdungspotenzial stark an. Angriffe auf Unternehmen nehmen an Komplexität und Häufigkeit zu. Nur mit der Stärkung der europäischen Cybersicherheitswirtschaft können Hardware, Software und Prozesse in Europa entwickelt und zur Verfügung gestellt werden, die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit gewährleisten. Sicherheit kann somit zu einem Standortvorteil für Europas Industrie werden.

10,6%

beträgt das künftige jährliche Wachstum des Cybersicherheitsmarktes

Die Cybersicherheit ist ein zukunftsweisender Wachstumsmarkt. Schätzungen zufolge soll der weltweite Markt für Cybersicherheit künftig um durchschnittlich 10,6 Prozent pro Jahr steigen – von 122 Mrd. US-Dollar im Jahr 2016 auf 202 Mrd. US-Dollar im Jahr 2021.12 Die Stärken der deutschen Cybersicherheitsindustrie liegen im Bereich der Dienstleistungen und der Hochsicherheit.

ʘʘ Zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit muss der Cybersicherheitsbranche der Zugang zu den Weltmärkten gewährleistet werden. Insbesondere bei der Exportkontrolle (Dual-UseReform) darf es nicht zu einer einseitigen Benachteiligung europäischer Cybersicherheits-Unternehmen kommen. ʘʘ Unternehmen benötigen Aufträge und Referenzprojekte der öffentlichen Stellen in Europa, um ein kritisches Marktvolumen generieren zu können. Ein einheitlicher, standardisierter europäischer Beschaffungsmarkt würde Europas Cybersicherheitswirtschaft helfen, aus der Nische zu wachsen. ʘʘ Die Verfügbarkeit hochausgebildeter Fachkräfte ist eine zentrale Voraussetzung für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit Europas. Der schon jetzt augenscheinliche Fachkräftemangel wird zu einem zunehmenden Problem für den Wirtschaftsstandort. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Cybersicherheit. ʘʘ Cybersicherheit stellt für viele kleine Unternehmen eine Einstiegshürde dar, um in die Digitalisierung zu investieren. Die deutsche Industrie fordert daher ein Anreizmodell zur Förderung von Investitionen, insbesondere in die Cybersicherheit bei KMU.


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Faktencheck Ist die Digitalisierung in der Praxis deutscher Unternehmen angekommen?

Ja!

Die Mehrheit der Unternehmen nutzt digitale Plattformen (68 Prozent), vernetzt ihre Prozesse und Produkte und analysiert ihre Daten (56 Prozent).13 Fast jedes zweite Industrieunternehmen hat bereits spezielle Anwendungen für Industrie 4.0.14 Allerdings fühlten sich nur ein Viertel der Unternehmen in Sachen Digitalisierung gut aufgestellt.15 Viele Industrie-4.0-Anwendungen und Technologien stehen zwar grundsätzlich bereit, werden aber vor allem von KMU noch nicht hinreichend genutzt.16

Aber das volle Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft

Vor allem bei der Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle und Smart Services stehen viele Unternehmen noch am Anfang. Die größten Herausforderungen der Digitalisierung sehen die mittelständischen Unternehmen in der Gewährleistung der Sicherheit für Unternehmens- und Kundendaten sowie in der Veränderung von Unternehmenskultur und Arbeitsorganisation.

Herausforderungen der Digitalisierung aus Sicht der mittel­ ständischen Unternehmen Sorgen um die Datensicherheit hemmen Digitalisierungsprozess Werte hochgerechnet, n= 727 (2.150 Antworten) Mehrfachnennungen waren möglich

Datensicherheit

73,4 %

Veränderung der Unternehmenskultur/ Arbeitsorganisation

55,3 %

Verfügbarkeit der digitalen Infrastruktur

49,6 %

fehlendes Know-how der Mitarbeiter

45,0 %

wachsender Investitionsdruck

29,4 %

grundlegende Veränderung des Geschäftsmodells

22,2 %

wachsender Innovationsdruck

22,0 %

Digitalisierung ist nicht relevant

17,6 %

Quelle: IfM Bonn (2015). BDI/PwC-Mittelstandspanel. S. 27. URL: http://bdi.eu/media/presse/publikationen/mittelstand-undfamilienunternehmen/Mittelstandspanel_1-2015.pdf. [Aufgerufen am 17.03.2017].


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Handlungsempfehlung

Investitionen in Digitalisierung fördern Mit Hilfe der eigenen digitalen Transformation können Unternehmen Kosten senken, den Umsatz steigern und neue Märkte erschließen. Aber viele Unternehmen stehen noch am Anfang. Gerade KMU fehlt es häufig an finanziellen Mitteln für Investitionen in digitale Initiativen. Um die Verbreitung digitaler Technologien zu fördern, sollte die Politik die Förderpolitik sowie die Finanzmarktregulierung an die Anforderungen von Industrie 4.0 anpassen. 75 Prozent aller Industrieunternehmen fürchten die hohen Investitionskosten von Industrie 4.0.17 Zudem zeichnen sich Industrie-4.0-Projekte aufgrund ihres innovativen Charakters durch ein höheres Risikoprofil aus als klassische Investitionen. Während große Unternehmen die Finanzierung häufig aus eigenen Mitteln darstellen, sind KMU bei der Finanzierung stärker auf Außenfinanzierungsinstrumente wie Bankkredite einschließlich öffentlicher Förderprogramme angewiesen.

ʘʘ Bestehende Programme der Förderbanken (z. B. KfW) an die spezifischen Anforderungen von Industrie 4.0 anpassen, z. B. hinsichtlich förderfähiger Kosten, Laufzeiten, Haftungsübernahmen. ʘʘ Neues flexibles Investitionsförderprogramm einführen, das speziell auf die Zwecke von Industrie 4.0 ausgerichtet ist. Dabei weniger strenge Anforderungen an den Innovationsbegriff stellen, um Ausbreitung von Industrie-4.0-Technologien zu fördern. ʘʘ Überzogene Banken- und Finanzmarktregulierung korrigieren, die die Finanzierung von Industrie 4.0 behindert. Zum Beispiel erschweren erhöhte Eigenkapitalanforderungen für Banken durch Basel III/IV die Langfristfinanzierung von Unternehmen. ʘʘ Volumenbasierte Steuergutschrift für F&E-Aufwendungen einführen, größenunabhängig für alle Unternehmen und komplementär zu bestehenden direkten Fördermaßnahmen. ʘʘ Beratungsangebote wie z. B. die „Mittelstand-4.0-Kompetenzzentren“ ausbauen und kontinuierlich an die spezifischen Bedürfnisse des Mittelstandes anpassen.

75%

aller Industrieunter­ nehmen fürchten die hohen Investitions­ kosten von Industrie 4.0


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Handlungsempfehlung

Digitalisierung durch Industrie-Start-ups voranbringen Industrie-Start-ups sind auf Skalierung und Wachstum ausgerichtete innovative, bis zu 10 Jahre junge Gründungen des produzierenden Gewerbes und der unternehmensorientierten wissensintensiven Dienstleistungen, die die Entwicklung der Industrie vorantreiben. Sie fungieren als Treiber und Integrator der Digitalisierung, denn sie entwickeln und integrieren rasch digitale Lösungen und Geschäftsmodelle. Mit ihnen kommt das Digitale ins Reale. Effizienz, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft steigen.

In den USA steht mehr als das

7-Fache

Risikoreiche Technologien und Innovationen benötigen ausreichend Wagniskapital für das Unternehmenswachstum. Gemessen an der deutschen Wirtschaftskraft ist der deutsche Wagniskapitalmarkt recht klein: In Deutschland wurden von 2007 bis 2015 pro Jahr rund 0,029 Prozent des BIP in Wagniskapital investiert. Damit liegt Deutschland nur leicht über dem europäischen Durchschnitt (0,028 %). In den USA steht relativ zur Wirtschaftskraft mehr als das Siebenfache (0,211 %) an Wagniskapital zur Verfügung.18

an Wagniskapital zur Verfügung

ʘʘ Rahmenbedingungen für Wagnis- und Wachstumskapital verbessern, z. B. durch Einführung eines Börsensegments für wachstumsorientierte Unternehmen. ʘʘ Regionale Gründerinitiativen stärken. Gründungen sind insbesondere dort erfolgreich, wo Gründer Kontakte zu Kapitalgebern und Mentoren knüpfen können. ʘʘ Bildung und Ausbildung stärker auf wirtschaftliche Inhalte ausrichten, damit schon in den Schulen ein positives Bild von Unternehmertum vermittelt wird. ʘʘ Einrichtung und Erweiterung von Gründungszentren an Hochschulen, die Weiterbildung, Beratung und Räume für Gründer anbieten. Diese Zentren können als regionale Gründernetzwerke dienen. ʘʘ Öffentliche Mittel wie EXIST, ZIM Koop, Horizont 2020 für Forschungskooperationen junger Hochtechnologieunternehmen bereitstellen und einfacher zugänglich machen. ʘʘ Gründer von bürokratischen Auflagen entlasten (z. B. Meldepflichten, steuerrechtlichen Vorgaben). Einstellung von hochqualifizierten Fachkräften erleichtern, insbesondere, wenn diese aus dem (EU)-Ausland kommen und z. T. rechtlich aufwändige Einstellungsprozedere durchlaufen müssen.


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Handlungsempfehlung

Level-Playing-Field für Infrastrukturbetreiber und Kommunikationsdienste schaffen Immer mehr Nutzer ersetzen traditionelle Telekommunikationsdienste wie Telefonie oder SMS durch Over-the-top (OTT) Kommunikationsdienste wie WhatsApp oder Skype. Insgesamt eine positive Entwicklung, denn Wettbewerb belebt das Geschäft. Allerdings müssen für vergleichbare Dienste auch die gleichen Regeln gelten. Wir brauchen ein Level-Playing-Field. Das ist derzeit nicht gegeben: Internetbasierte und traditionelle Dienste sind von unterschiedlichen rechtlichen Rahmenbedingungen und deren Anwendung erfasst, z. B. im Bereich Kunden- und Datenschutz oder öffentliche Sicherheit. Der Anteil der OTT-Dienste am Sprachverkehr hat sich seit 2011 mehr als verdoppelt.19 Gleichzeitig sind die Dienste von Anbietern mit eigenem Netz derzeit strengen sektorspezifischen Regeln unterstellt, die so für die Anbieter von internetbasierten Kommunikationsdiensten nicht gelten. Wettbewerbsverzerrungen sind die Folge. Das ist weder im Interesse der Gesellschaft noch im Interesse der Wirtschaft. Denn wir dürfen nicht diejenigen Unternehmen benachteiligen, die hohe Summen in den Netzausbau investieren. Es ist Zeit, den Regulierungsrahmen an das digitale Zeitalter entsprechend anzupassen.

ʘʘ Level-Playing-Field schaffen, das Investitionsanreize setzt und für alle Marktteilnehmer faire Wettbewerbsbedingungen ermöglicht. In diesem Sinne sollte geprüft werden, wie gleiche Rahmenbedingungen für traditionelle Telekommunikationsdienste und internetbasierte Kommunikationsdienste geschaffen werden können. Das betrifft z. B. datenschutzrechtliche Bestimmungen oder verbraucherschutzrechtliche Verpflichtungen. Hierdurch darf es keine Einschränkungen für Angebote digitaler Plattformen geben, die nicht im Wettbewerb zu regulierten Diensten stehen. ʘʘ Bestehende sektorspezifische Regelungsvorgaben, die teilweise über 20 Jahre alt und nicht mehr zeitgemäß sind, sollten abgebaut werden. ʘʘ Der Begriff des Telekommunikationsdienstes im Sinne des Telekommunikationsgesetzes ist dergestalt anzupassen, dass fortan ein horizontal angelegtes Regulierungsregime funktionsgleiche Dienste erfasst. Als Anknüpfungspunkt könnte anstelle der Signal- und Nummernübertragung die Funktion des Dienstes herangezogen werden. ʘʘ Die geeigneten Rahmenbedingungen müssen kurzfristig geschaffen werden.

Der Anteil der OTT-Dienste am Sprachverkehr hat sich seit 2011 mehr als verdoppelt


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Handlungsempfehlung

Tempo bei E-Government erhöhen Digitalisierung ist nicht nur ein Thema der Wirtschaft. Auch der Staat ist aufgefordert, in seinem Bereich die digitale Transformation voranzutreiben. So können etwa über das Internet Behördengänge in vielen Fällen deutlich unkomplizierter und schneller erledigt werden als mit einem persönlichen Erscheinen auf dem Amt. Wichtig ist nun, Bürger und Unternehmern aktiv und umfassend über schon bestehende digitale Anwendungen aufzuklären und alle weiteren Möglichkeiten für E-Government konsequent und zügig umzusetzen.

Nur

55%

der Deutschen nutzen E-Government

In Deutschland nutzen nur 55 Prozent der Internetnutzer das Internet für die Interaktion mit Behörden – Deutschland belegt damit nur den 12. Platz im europäischen Vergleich. In den nordeuropäischen Ländern nutzen jeweils mehr als 80 Prozent der Bürger E-Government. Hier verschenkt Deutschland wertvolles Potenzial.20

ʘʘ Daten sind ein immer bedeutenderer Faktor der digitalen Wertschöpfung, der auch einen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen kann. Aus diesem Grund sollte auch die deutsche Verwaltung ihre Datenschätze öffnen, solange die Veröffentlichung der Informationen im Einzelfall nicht gesetzeswidrig ist. „Open Data by Default“ sollte zum Grundsatz für Verwaltungsbehörden werden. ʘʘ Die in den Verhandlungen zum Länder-Finanzausgleich vorgeschlagene Verzahnung der Onlineportale von Bund und Länder sollte zügig umgesetzt werden. ʘʘ Akzeptanz des neuen Personalausweises durch vertrauenswürdige und einfache Bedienung sowie durch attraktive Online-Angebote stärken. ʘʘ Viele Onlineformulare, für die kein Gesetz eine Unterschrift zwingend vorsieht, enthalten dennoch Unterschriftenfelder. Dies erschwert die elektronische Antragstellung und -bearbeitung. Es sind zügig alle Unterschriftsfelder auf Formularen abzuschaffen, bei denen kein gesetzliches Schriftformerfordernis gegeben ist. ʘʘ Leuchtturmprojekte für E-Government-Anwendungen sollten an ausgewählten öffentlichen Einrichtungen angeboten werden.


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Glossar 5G 5G bezeichnet die fünfte Generation der Mobilfunk- und Netztechnologie. 5G kann durch die flexible Integration verschiedener Netzinfrastrukturen nahtlose Konnektivität, insbesondere in der Fläche, und die flexible Bereitstellung erforderlicher Qualitätsparameter ermöglichen, quasi als „Netz der Netze“. Arbeiten 4.0 Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt werden unter dem Stichwort Arbeiten 4.0 diskutiert. Damit ist gemeint, dass die Arbeitswelt der Zukunft durch die Digitalisierung vernetzter und flexibler wird, vor allem Arbeitsformen und Arbeitsverhältnisse, und zwar nicht nur im industriellen Sektor, sondern in der gesamten Arbeitswelt. Autonome Systeme Autonome Systeme sind z. B. Maschinen, Roboter oder Computer, die selbstständig auf äußere Einflüsse reagieren können und ohne das Zutun des Menschen Entscheidungen treffen. Backdoors Backdoors ermöglichen einen Zugang zu Informations- und Telekommunikationstechnologien unter Umgehung der normalen Zugriffssicherung. Dies kann bspw. durch einen Trojaner, eine ungesicherte Schnittstelle oder ein Standardpasswort erfolgen. Basel III/IV Vorschriften des Basler Ausschusses der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zur Regulierung von Banken. Big Data Unter Big Data versteht man eine Datenmenge, die aufgrund ihrer Größe, Vielfalt und Schnelllebigkeit nur mit speziellen Methoden der Datenverarbeitung ausgewertet werden kann. Cyberangriff (Gezielter) Angriff auf die Gewährleistung der Verfügbarkeit, Integrität, Authentizität und Vertraulichkeit von Informations- und Telekommunikationstechnologien. Digitale Agenda Die Digitale Agenda 2014 - 2017 ist ein Konzept der Bundesregierung, das Absichtserklärungen zu digitalpolitischen Fragen enthält. Digital Literacy Fähigkeit, über Computer dargestellte Informationen unterschiedlicher Formate verstehen und anwenden zu können. E-Learning Unter E-Learning werden alle Formen des Lernens verstanden, bei denen elektronische oder digitale Medien für die Präsentation und Distribution von Lernmaterialien und/oder zur Unterstützung zwischenmenschlicher Kommunikation zum Einsatz kommen. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung Bezeichnet die Verschlüsselung von Informationen vom Sender bis zum Empfänger, sodass Zwischenstationen keine Möglichkeit haben die Daten mitzulesen.

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EXIST EXIST ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). EXIST soll das Gründungsklima an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen verbessern und die Anzahl und den Erfolg technologieorientierter und wissensbasierter Unternehmensgründungen erhöhen. F&E Abkürzung für Forschung und Entwicklung Fragmentierung der Spektrumvergabe Frequenzen werden in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten zu unterschiedlichen Zeitpunkten und in unterschiedlichen Frequenzbereichen vergeben. Gigabit Gigabit steht für eine Datenübertragungsrate von bis zu einer Milliarde Bits pro Sekunde. Grenzkoordinierung Grenzkoordinierung umschreibt die Vermeidung von Interferenzen und optimale Nutzung von Frequenzen in Grenznähe. Horizont 2020 Horizont 2020 ist das Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation. Als größtes Förderprogramm der Welt mit 70,2 Mrd. Euro Fördervolumen (für den Zeitraum 2014-2020) zielt es drauf ab, EU-weit eine wissens- und innovationsgestützte Gesellschaft und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft aufzubauen. ICILS-Studie Die internationale Vergleichsstudie „International Computer and Information Literacy Study“ (ICILS) testet Kinder auf computer- und informationsbezogenen Kompetenzen, z. B. Kompetenzen zur Nutzung von Technologien zur Recherche von Informationen (z. B. im Internet). Darüber hinaus wird mit der Studie ermittelt, welchen Beitrag das deutsche Schulsystem zum Erwerb von ICT-Kenntnissen leistet und ob Medienkompetenz etwas mit Herkunft und Geschlecht zu tun hat. Außerdem wird erfasst, welche Einstellung die Schülerinnen und Schülern zu Computer- und Informationstechnik haben. Industrie 4.0 Industrie 4.0 steht für die vierte industrielle Revolution. Industrie 4.0 meint die technische Integration von cyberphysischen Systemen in die Produktion und in die Logistik sowie die Anwendung des Internets der Dinge und Dienste in industriellen Prozessen – einschließlich der sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Wertschöpfung, die Geschäftsmodelle sowie die nachgelagerten Dienstleistungen und die Arbeitsorganisation.21 Infrastrukturatlas Im Infrastrukturatlas der Bundesnetzagentur werden vorhandene Infrastrukturen erfasst und einem bestimmten Nutzerkreis auf Antrag zur Verfügung gestellt. Dadurch sollen Synergien aufgedeckt und Breitbandausbauprojekte beschleunigt werden. Internet der Dinge Vernetzung von Gegenständen mit dem Internet, die eigenständig mit diesem kommunizieren und neue Funktionen für den Besitzer übernehmen können.


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Jitter Jitter bezeichnet die Schwankung der Latenzzeit. Konvergenz Konvergenz bezeichnet das Zusammenwachsen verschiedener Dienste und Übertragungswege. Latenzzeiten Latenz bezeichnet die Signalverzögerung bei der Datenübertragung. Nationaler Cybersicherheitsrat Das höchste Gremium der Bundesregierung koordiniert die Zusammenarbeit im Bereich der Cybersicherheit in Deutschland. Der BDI ist Mitglied im Nationalen Cyber-Sicherheitsrat. Nationale Lokalisierungsanforderungen für Daten Gesetzliche oder behördliche Vorschriften eines EU-Mitgliedsstaats, die den Speicher- oder Verarbeitungsort bestimmter Daten lokal begrenzt vorschreiben. NIS-Richtlinie Die Richtlinie der EU zur Netzwerk- und Informationssicherheit wurde im Sommer 2016 verabschiedet und trifft Regelungen für die Sicherheit von kritischen Infrastrukturen. Deutschland hat mit dem IT-Sicherheitsgesetz den nationalen Rahmen frühzeitig umgesetzt. Over-the-top content (OTT) Übertragung von Audio- und Videoinhalten über das Internet, bei der kein Internet Service Provider an der Übermittlung oder der Kontrolle der Inhalte beteiligt ist. Plattform Industrie 4.0 Die Plattform Industrie 4.0 ist das zentrale Netzwerk für nationale und internationale Aktivitäten zu Industrie 4.0 in Deutschland. Quantencomputer Der Quantencomputer ist ein Rechner, der auf den Regeln der Quantenmechanik beruht. Die Leistungsfähigkeit dieser Technologie überschreitet bisherige Computer um ein Vielfaches. Smart Services Smart Services sind intelligente Dienstleistungen, die auf vernetzte Produkte und Prozesse aufsetzen. Sicherheits-Kennzeichnung Eine freiwillige Sicherheits-Kennzeichnung auf digitalen Produkten und Diensten kann privaten Anwendern einen Hinweis über die Sicherheitseigenschaften geben und eine Hilfestellung beim Kauf darstellen.

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Quellenverzeichnis Roland Berger Strategy Consultants/BDI (2015). Die digitale Transformation der Industrie. S. 3. URL: http://bdi.eu/media/user_upload/Digitale_ Transformation.pdf. [Aufgerufen am 06.02.2017]. 2 Akamai (2016). State of the Internet Q3 2016 Report. S. 60-61. URL: https://www.akamai.com/us/ en/multimedia/documents/state-of-the-internet/ q3-2016-state-of-the-internet-connectivity-report. pdf. [Aufgerufen am 06.02.2017]. 3 IW Köln Consult (2016). Der Weg in die Gigabit Gesellschaft. S. 4. URL: http://www.vodafone-institut.de/wp-content/uploads/2016/06/Vodafone-Gigabit-Gesellschaft_Aktualisierung-170616. pdf. [Aufgerufen am 06.02.2017]. 4 „Privatverfügbarkeit an Gewerbestandorten in Deutschland“ in: TÜV Rheinland (2015). Bericht zum Breitbandatlas Ende 2015. S. 25. URL: http:// www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/Digitales/bericht-zum-breitbandatlas-ende-2015-ergebnisse.pdf?__ blob=publicationFile. [Aufgerufen am 06.02.2017]. 5 BDI/Noerr (2016). Industrie 4.0 – Rechtliche Herausforderungen der Digitalisierung. S. 9. URL: http://bdi.eu/media/presse/publikationen/information-und-telekommunikation/201511_Industrie-40_Rechtliche-Herausforderungen-der-Digitalisierung.pdf. [Aufgerufen am 06.02.2017]. 6 Netzoekonom (2016). Der Plattform-Index. URL: https://netzoekonom.de/2016/08/06/der-plattform-index/. [Aufgerufen am 06.02.2017]. 7 BDI/Noerr (2016). Industrie 4.0 - Rechtliche Herausforderungen der Digitalisierung. S. 8. URL: http://bdi.eu/media/presse/publikationen/information-und-telekommunikation/201511_Industrie-40_Rechtliche-Herausforderungen-der-Digitalisierung.pdf. [Aufgerufen am 06.02.2017]. 8 BDI/Noerr (2016). Industrie 4.0 - Rechtliche Herausforderungen der Digitalisierung. S. 8. URL: http://bdi.eu/media/presse/publikationen/information-und-telekommunikation/201511_Industrie-40_Rechtliche-Herausforderungen-der-Digitalisierung.pdf. [Aufgerufen am 06.02.2017]. 9 Begriffliche Abgrenzung der Experimentierräume vgl. BMWi (2016). Digitale Strategie 2025. S. 26f. URL: https://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/ PDF/Publikationen/digitale-strategie-2025,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true. pdf. [Aufgerufen am 13.12.2016]. 10 BMBF (2014). Pressemitteilung zu „Internationale Bildungsstudie ICILS misst Computerkompetenzen“. URL: https://www.bmbf.de/de/internationale-bildungsstudie-icils-misst-computerkompetenzen-767.html. [Aufgerufen am 3.11.2016]. 1

Center for Strategic and International Studies (2014). Net Losses: Estimating the Global Cost of Cybercrime. Economic impact of cybercrime II. S.8. 12 The Business of Cybersecurity (2016): Market Size, Cyber Crime, Employment and Industry Statistics. URL: http://www.marketsandmarkets. com/Market-Reports/cyber-security-market-505. html?gclid=COqVjeXX0dMCFdYK0wodkwYCeg. [Aufgerufen am 20.04.2017]. 13 DIHK (2016). Unternehmensbarometer Wirtschaft 4.0. S. 4. URL: www.dihk.de/ressourcen/ downloads/unternehmensbarometer-digitalisierung-2016.pdf. [Aufgerufen am 3.11.2016]. 14 Bitkom Research (2016). Fast jedes zweite Industrieunternehmen nutzt Industrie 4.0. URL: https:// www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Fast-jedes-zweite-Industrieunternehmen-nutzt-Industrie-40.html. [Aufgerufen am 4.11.2016]. 15 DIHK (2016). Unternehmensbarometer Wirtschaft 4.0. S. 5. URL: www.dihk.de/ressourcen/downloads/unternehmensbarometer-digitalisierung-2016. pdf. [Aufgerufen am 3.11.2016]. 16 Agiplan (2015). Erschließen der Potenziale der Anwendung von Industrie 4.0 im Mittelstand. Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. S. 144. 17 Bitkom Research (2016). Fast jedes zweite Industrieunternehmen nutzt Industrie 4.0. URL: https:// www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Fast-jedes-zweite-Industrieunternehmen-nutzt-Industrie-40.html. [Aufgerufen am 4.11.2016]. 18 Acevedo, M. et al. (2016). Building Momentum in Venture Capital across Europe. S. 18. Herausgeber: KfW et al. URL: https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/Konzernthemen/Research/PDF-Dokumente-Studien-und-Materialien/Building-Momentum-in-Venture-Capital-across-Europe.pdf. [Aufgerufen am 28.03.2017]. 19 Dialog Consult/VATM (2016). 18. TK-Marktanalyse Deutschland 2016. S. 24. URL: http://www. vatm.de/vatm-marktstudien.html. [Aufgerufen am 25.04.2017]. 20 Eurostat (2017). URL: http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=isoc_ciegi_ac&lang=de [Aufgerufen am 02.05.2017]. Hinweis: Die in der themenübergreifenden Publikation aufgeführten 53% beziehen sich auf eine ältere Datenbasis. 21 Forschungsunion/acatech (2013). Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0. URL: https://www.bmbf.de/files/Umsetzungsempfehlungen_Industrie4_0.pdf. [Aufgerufen am 13.02.2017]. 11


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Impressum Herausgeber Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI) Breite Straße 29 10178 Berlin T: +49 30 2028-0 www.bdi.eu Gesamtredaktion Iris Plöger Mitglied der Hauptgeschäftsführung Clemens Otte, Referent Abteilung Digitalisierung, Innovation und Gesundheitswirtschaft Redaktion Quirin Blendl, Referent Abteilung Digitalisierung, Innovation und Gesundheitswirtschaft Christian Rudelt, Referent Abteilung Digitalisierung, Innovation und Gesundheitswirtschaft Jan Christian Sahl, Referent Abteilung Digitalisierung, Innovation und Gesundheitswirtschaft Sarah Seidemann, Referentin Abteilung Digitalisierung, Innovation und Gesundheitswirtschaft Stefanie Stündel, Referentin Abteilung Digitalisierung, Innovation und Gesundheitswirtschaft Dr. Carsten Wehmeyer, Referent Abteilung Digitalisierung, Innovation und Gesundheitswirtschaft

Konzeption & Umsetzung Sarah Pöhlmann, Referentin Abteilung Marketing, Online und Veranstaltungen Layout Tilman Schmolke www.europrint-medien.de Druck Das Druckteam Berlin www.druckteam-berlin.de Verlag Industrie-Förderung GmbH, Berlin Bildnachweis Seite 6-7: © 101709371 / Nataliya Hora / Fotolia.com Seite 13: © 118640357 / Trenchcoat / Fotolia.com Seite 19: © 124895194 / foxyburrow / Fotolia.com Seite 29: © 108965301 / Westend61 / Fotolia.com Stand Mai 2017 BDI-Publikations-Nr.: 0061




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