Quartalsbericht Deutschland II/2018

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QII-2018 QUARTALSBERICHT DEUTSCHLAND

Investitionen weiter robust Handelskonflikte gefährden Expansion

Die handelspolitischen Schutzmaßnahmen der Vereinigten Staaten bedrohen das weltwirtschaftliche Wachstum. Geplante Maßnahmen gegen China, die eingeführten Zölle auf Stahl und Aluminium und Vorbereitungen für Schutzzölle auf Automobile gefährden das globale Investorenvertrauen, die Investitionstätigkeit und die Expansion des Welthandels.

Exporteinbußen infolge existierender und angedrohter US-Schutzmaßnahmen könnten das Wachstum der deutschen Wirtschaft sogar um bis zu einem Viertel Prozentpunkt senken. In einem Eskalationsszenario stünde weit mehr auf dem Spiel.

Wir rechnen für das laufende Jahr mit einem Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Leistung gegenüber dem Vorjahr um real 2 ¼ Prozent. Bei einer Eskalation der Handelskonflikte sind nur zwei Prozent realistisch.

Die deutsche Wirtschaft ist etwas langsamer ins neue Jahr gestartet. Das Bruttoinlandprodukt stieg im ersten Quartal 2018 preis-, kalender- und saisonbereinigt um 0,3 Prozent nach plus 0,6 Prozent im vierten und 0,7 Prozent im dritten Quartal 2017. Die deutsche Wirtschaft befindet sich im längsten Aufschwung seit dem Jahr 1991 (15 Quartale in Folge). Die Wertschöpfung der Industrie stieg um 2,4 Prozent an.

Zum Jahresbeginn investierte Deutschland kräftig. Aufgrund der hohen Kapazitätsauslastung stiegen vor allem die Ausrüstungsinvestitionen (plus 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). In Bauten wurde 1,3 Prozent mehr investiert als vor einem Jahr, in sonstige Anlagen 3,1 Prozent.

vernachlässigbar.


Investitionen weiter robust | Handelskonflikte gefährden Expansion 08/06/2018

Inhaltsverzeichnis Konjunktur in Deutschland ................................................................................................................ 3 Wachstumsschwäche im ersten Quartal 2018 vermutlich nur von kurzer Dauer ................................. 3 Außenhandel nach Ländern: Großbritannien und USA verlieren deutlich ............................................ 4 Arbeitsmarkt: Beschäftigungsaufbau geht weiter ................................................................................. 6 Industriekonjunktur ............................................................................................................................. 7 Industrieproduktion zum Jahresauftakt durch Sondereffekte beeinträchtigt ......................................... 8 Kapazitäten zum Jahresbeginn 2018 stark ausgelastet ....................................................................... 9 Perspektiven ...................................................................................................................................... 11 Sondereffekte Ursache der Wachstumsdelle zum Jahresauftakt ....................................................... 11 Mögliche Risiken durch eine protektionistische Handelspolitik der USA steigen und könnten Wachstum gefährden ............................................................................................................................................ 13 Quellenverzeichnis ............................................................................................................................ 14 Impressum ......................................................................................................................................... 14 Grunddaten zur Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ............................................................. 15

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Investitionen weiter robust | Handelskonflikte gefährden Expansion 08/06/2018

Konjunktur in Deutschland Wachstumsschwäche im ersten Quartal 2018 vermutlich nur von kurzer Dauer Die deutsche Wirtschaft ist etwas langsamer ins neue Jahr gestartet. Das reale Bruttoinlandsprodukt stieg im ersten Quartal 2018 kalender- und saisonbereinigt um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, nach zuvor plus 0,6 Prozent im vierten und plus 0,7 Prozent im dritten Quartal 2017. Das im Vergleich zu den vorherigen Quartalen etwas langsamere Wachstum war teilweise auf Sondereffekte zurückzuführen. So dürfte der außergewöhnlich hohe Krankenstand bei einer bereits angespannten Personaldecke zu Produktionsausfällen nicht nur in der Industrie, sondern auch in anderen Bereichen geführt haben. Darüber hinaus dürften die Streiks in der Metall- und Elektroindustrie die Produktionsaktivitäten etwas gedämpft haben. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Wirtschaftsleistung um 1,6 Prozent. Bereinigt um Kalendereffekte – Neujahr fiel auf einen Werktag, der Karfreitag in den März – lag die Quartalswachstumsrate im Vorjahresvergleich bei 2,3 Prozent. Ein solch kräftiges und um Kalendereffekte bereinigtes Plus zum Jahresauftakt gab es zuletzt im Jahr 2014. Die damalige Wachstumsrate von 2,8 Prozent kam allerdings durch zwei Sondereffekte zustande. Der Winter 2013/2014 war zu dem Zeitpunkt der viert-wärmste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und zum Jahreswechsel 2012/2013 befand sich Deutschland in einer technischen Rezession.

Entwicklung des realen BIP (in Prozent) 4

3 2,2

1,9

1,7 2

1

0 I

II

III

IV

I

2015

II

III

IV

I

II

2016

III 2017

IV

I

II

III

IV

2018

Veränderung ggü.Vorjahresquartal Veränderung ggü. Vorquartal, saison- und kalenderbereinigt Veränderung ggü. Vorjahr Quelle: Statistisches Bundesamt

Entstehungsseitig wurde die Wirtschaftsleistung von 43,3 Millionen Erwerbstätigen erbracht. Das waren 609.000 Personen oder 1,4 Prozent mehr als im ersten Quartal des vergangenen Jahres. Zum

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Beschäftigungsaufbau trugen im Wesentlichen die Bereiche öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit (plus 210.000 Erwerbstätige), Unternehmensdienstleister (plus 131.000) sowie der Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe (plus 102.000) bei. In der Industrie stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 105.000 Personen erstmals deutlich an. Allerdings wurden für diesen Bereich die Ergebnisse der zwei vorherigen Quartale deutlich nach oben revidiert. Mit Ausnahme der Land- und Forstwirtschaft hat sich die preisbereinigte Bruttowertschöpfung in allen Wirtschaftsbereichen erhöht. Die mit Abstand stärksten Zuwächse gab es im Informations- und Kommunikationssektor mit plus 3,2 Prozent. Ebenfalls überdurchschnittlich stieg die reale Wertschöpfung in der Industrie (plus 2,4 Prozent) und im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit plus 2,3 Prozent. Unterdurchschnittlich entwickelte sich die Wertschöpfung im Baugewerbe (plus 1,3 Prozent), bei den öffentlichen Dienstleistern (plus 1,5 Prozent), bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern (plus 0,8) sowie im Grundstücks- und Wohnungswesen (plus ein Prozent). In der verwendungsseitigen Betrachtung kamen die Wachstumsimpulse im Vorjahresvergleich überwiegend aus dem Inland. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte erhöhten sich im ersten Quartal 2018 im Vergleich zum Vorjahr preisbereinigt um 1,4 Prozent, die staatlichen Konsumausgaben um ein Prozent. Die Bruttoanlageinvestitionen stiegen mit 2,7 Prozent bereits das fünfte Mal in Folge. Mit plus 4,4 Prozent stiegen die Ausrüstungsinvestitionen im Vorjahresvergleich am kräftigsten. In sonstige Anlagen wurde 3,1 Prozent mehr investiert. Die Bauinvestitionen stiegen um 1,3 Prozent, wobei vor allem in Wohnbauten mehr investiert wurde. Insgesamt stieg die inländische Verwendung um 1,6 Prozent. Nach vorläufigen Berechnungen legten die Exporte von Waren und Dienstleistungen im ersten Quartal um drei Prozent und deren Importe um 3,3 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum zu. In der Summe ging damit vom Außenbeitrag rein rechnerisch ein positiver Beitrag von 0,1 Prozentpunkten auf das BIP-Wachstum im Vorjahresvergleich aus. Außenhandel nach Ländern: Großbritannien und USA verlieren deutlich Im ersten Quartal 2018 sind die Exporte von Waren und Dienstleistung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nach vorläufigen Berechnungen (saisonbereinigte Werte mit Länderdifferenzierungen sind nicht verfügbar) um insgesamt 8,88 Milliarden Euro oder 2,3 Prozent gestiegen. Mehr als drei Viertel der Zuwächse stammen aus Lieferungen in die Länder des Euroraums. So erhöhten sich die Ausfuhren in die Niederlande um 2,44 Milliarden Euro, nach Italien um 1,43 Milliarden Euro und nach Irland um 1,08 Milliarden Euro. Einzelne EU-Staaten, die nicht zum Euroraum gehören, fragten ebenfalls deutlich mehr Waren und Dienstleistungen aus Deutschland nach. So stiegen die Ausfuhren nach Polen um 1,09 Milliarden Euro und nach Rumänien um 424 Millionen Euro. Beim Handel mit Drittländern stiegen die Ausfuhren nach China um 1,66 Milliarden Euro oder 8,1 Prozent und auf die Marshallinseln um 343 Millionen Euro oder um mehr als das 1.800-fache. Mehr als halbiert haben sich die Ausfuhren in die Vereinigten Arabischen Emirate (minus 1,5 Milliarden Euro) und nach Ägypten (minus 825 Millionen Euro). Die Ausfuhren in die USA gingen um 987 Millionen Euro (minus 3,4 Prozent) und nach Großbritannien um 932 Millionen Euro (minus 4,2 Prozent) zurück. Die deutschen Importe sind im ersten Quartal 2018 im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 7,46 Milliarden Euro oder 2,9 Prozent gestiegen. Die nominal stärksten Zuwächse stammten dabei aus dem Handel mit den Niederlanden mit plus 2,06 Milliarden Euro, Belgien mit plus 1,21 Milliarden Euro und Italien mit plus 1,05 Milliarden Euro. Die Einfuhren von unseren östlichen Nachbarn Polen (plus 935 Millionen Euro bzw. 7,6 Prozent), Ungarn (plus 547 Millionen Euro bzw. 8,5 Prozent) und Tschechien (plus 418 Millionen Euro bzw. 3,6 Prozent) sind ebenfalls überdurchschnittlich gestiegen.

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Mit plus 1,31 Milliarden Euro oder 5,3 Prozent legten auch die Importe aus China deutlich zu. Bedingt durch den höheren Ölpreis sind auch die wertmäßigen Einfuhren aus rohstoffexportierenden Ländern wie Libyen (plus 554 Millionen Euro bzw. 117,6 Prozent) und Norwegen (plus 547 Millionen Euro bzw. 27,1 Prozent) kräftig gestiegen. Die Importe aus der Schweiz gaben in nominaler Rechnung um 1,1 Milliarden Euro oder 8,9 Prozent nach, wobei dies auf den im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Wert des Euros gegenüber dem Schweizer Franken zurückzuführen sein dürfte. Die Einfuhren aus Großbritannien nahmen um 904 Millionen Euro (minus 9,4 Prozent) und aus den USA um 341 Millionen Euro (minus 2,2 Prozent) ab.

Deutsche Ex- und Importen im 1. Quartal 2018 nach ausgewählten Ländern Veränderung gegenüber Vorjahresquartal Exporte Zu- (+) bzw. Abnahme (-)

Importe Zu- (+) bzw. Abnahme (-)

in Million Euro

in %

Niederlande

23 667

+ 2 436

+

11,5

China

22 143

+ 1 656

+

Italien

17 845

+ 1 425

Polen

15 427

Irland

2 672

in Million Euro

in %

Niederlande

25 160

+ 2 055

+

8,9

8,1

China

25 881

+ 1 311

+

5,3

+

8,7

Belgien

11 415

+ 1 205

+ 11,8

+ 1 093

+

7,6

Italien

14 559

+ 1 049

+

7,8

+ 1 077

+

67,5

Polen

13 317

+

935

+

7,6

Frankreich

27 269

+

795

+

3,0

Libyen

1 027

+

554

+ 117,6

Österreich

16 024

+

742

+

4,9

Norwegen

4 236

+

547

+ 14,8

Rumänien

4 025

+

424

+

11,8

Ungarn

6 974

+

547

+

8,5

Türkei

5 504

+

408

+

8,0

Tschechien

11 948

+

418

+

3,6

Marshallinseln

362

+

343

+ 1.805,3

Österreich

10 586

+

407

+

4,0

Ägypten

736

-

825

- 52,8

USA

15 282

-

341

-

2,2

Großbritannien

21 378

-

932

- 4,2

Frankreich

15 982

-

602

-

3,6

USA

28 155

-

987

- 3,4

Großbritannien

8 664

-

904

-

9,4

V.A. Emirate

1 451

- 1 502

- 50,9

Schweiz

11 275

- 1 102

-

8,9

329 950

+ 8 880

+ 2,8

Insgesamt

268 961

+ 7 463

+

2,9

Insgesamt

Quellen: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen

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Arbeitsmarkt: Beschäftigungsaufbau geht weiter Nach ersten vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im April 2018 auf 44,62 Millionen Personen gestiegen. Damit gingen rund 556.000 oder 1,3 Prozent mehr Personen einer Beschäftigung nach als noch vor einem Jahr. Zum Anstieg der Erwerbstätigkeit hat vor allem der Zuwachs an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung beigetragen. Nach letzten Hochrechnungen der Bundesagentur gingen im März 2018 (letzter verfügbarer Wert) insgesamt 32,66 Millionen Personen einer solchen Beschäftigung nach. Das waren 725.100 oder 2,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Zuwachs geht zu einem großen Teil zurück auf den Aufbau von sozialversicherungspflichtiger Teilzeitbeschäftigung. Diese hat um 3,8 Prozent oder 336.000 zugenommen, die Vollzeitbeschäftigung dagegen nur um 1,7 Prozent oder 389.000. In nahezu allen Wirtschaftszweigen war ein Stellenaufbau zu beobachten. Der absolut größte Zuwachs erfolgte in der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie mit insgesamt 96.400 neuen Stellen (plus 2,2 Prozent). Bei den qualifizierten Unternehmensdienstleistern entstanden 94.300 neue Stellen (plus vier Prozent), im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 75.800 (plus 1,7 Prozent) und im Bereich Verkehr und Lagerei 73.400 (plus 4,3 Prozent). Geringfügig zurück ging die Beschäftigung in der Land- und Forstwirtschaft, bei der Arbeitnehmerüberlassung sowie etwas kräftiger bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern (minus 11.700 oder 1,2 Prozent).

Arbeitsmarkt in Deutschland* 33

4 Arbeitslose (rechte Achse)

32 3 31 2 30

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (linke Achse) 1

29

2

28 2012

2013

2014

2015

2016

2017

0

2018

Veränderung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zum Vorjahresmonat (rechte Achse)

*saisonbereinigt in Million Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Die sonstigen Formen der Erwerbstätigkeit haben gegenüber dem Vorjahr abgenommen. Die Zahl der Selbstständigen, einschließlich mithelfender Familienangehöriger, sank im ersten Quartal 2018 um 67.000 oder 1,6 Prozent auf 4,24 Millionen. Die Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten hat sich ebenfalls verringert. Nach ersten Hochrechnungen der Bundesagentur sank sie im März um 64.000 oder 1,4 Prozent auf 4,66 Millionen. Im Mai 2016 registrierte die Bundesagentur für Arbeit (BA)

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2,32 Millionen arbeitslose Personen. Das waren 182.200 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent.

Industriekonjunktur Auftragseingang in der Industrie: Jahresauftakt in gemäßigter Gangart Im März 2018 sind die Auftragseingänge in der deutschen Industrie nach vorläufigen Berechnungen preis-, kalender- und saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent gesunken. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen fiel das März-Ergebnis mit minus 0,1 Prozent sogar etwas besser aus. Während die Inlandsaufträge im Vergleich zum Vormonat nochmals um 1,5 Prozent zulegen konnten, gingen die Bestellungen aus dem Ausland um 2,6 Prozent zurück. Der Rückgang erstreckte sich dabei nicht nur auf Drittländer, sondern betraf auch die Eurozone.

Auftragseingang, Verarbeitendes Gewerbe 114

10 8

110 6 106

3,5

4

2,3 2

1,2

102

0 98 -2 -2,1 94

-4 2015

2016

2017

2018

Veränderung zum Vorjahr, 2-Monats-Vergleich, in Prozent (rechte Achse) Index des Verabeitenden Gewerbes, 2-Monats-Durchschnitt, saisonbereinigt (linke Achse) Veränderung im Vergleich zum Vorquartal (q-o-q), in Prozent Quelle: Statistisches Bundesamt

Die weniger schwankungsanfällige Zweimonatsbetrachtung Februar/März 2018 gegenüber Dezember 2017/Januar 2018 weist mit 2,2 Prozent sogar noch ein etwas größeres Minus aus. Sowohl bei der Inlands- als auch bei der Auslandsnachfrage konnte das Niveau des Vorzeitraumes nicht gehalten werden. Der Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum fällt mit einem Plus von insgesamt 3,1 Prozent positiv aus, was vor allem auf die weiterhin stabile Auslandsnachfrage zurückzuführen ist. Die Inlandsnachfrage gab im Vorjahresvergleich dagegen erstmals nach 17 Monaten nach.

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Unter den einzelnen Hauptgütergruppen ging bei den Herstellern von Vorleistungsgütern im ersten Quartal 2018 der Auftragseingang im Vergleich zum Vorquartal um 2,9 Prozent zurück. Der Vorjahresvergleich weist allerdings noch ein Plus von 3,3 Prozent aus. Die Nachfrage aus dem Inland gab um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorzeitraum nach. Die Auslandsnachfrage ging mit 4,1 Prozent deutlich stärker zurück. Die Nachfrage nach Investitionsgütern verringerte sich im ersten Quartal 2018 im Vergleich zum Vorquartal um 1,8 Prozent. Der Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist mit plus sechs Prozent jedoch weiter positiv. Die inländischen Unternehmen schränkten ihre Ordertätigkeit mit minus 2,7 Prozent deutlich stärker ein als die ausländischen, die nur 1,4 Prozent weniger Investitionsgüter bestellten. Während die Inlandsnachfrage auf dem Vorjahresniveau verharrte, fragte das Ausland im ersten Quartal 9,6 Prozent mehr Investitionsgüter nach als vor einem Jahr. Bei den Konsumgüterproduzenten gingen die Bestellungen im ersten Quartal 2018 im Vergleich zum Vorquartal leicht um 0,4 Prozent zurück. Nach fünf Quartalen Wachstum in Folge war dies der erste Rückgang. Während die Nachfrage aus dem Inland um 1,9 Prozent nachgab, stiegen die Orders aus dem Ausland mit 0,7 Prozent nochmals leicht an. Der Vergleich zum Vorjahr fällt sowohl für die Inlandsals auch für die Auslandsnachfrage das fünfte Quartal in Folge positiv aus. Nachdem sich der Auftragseingang in der Industrie in der zweiten Jahreshälfte überaus kräftig entwickelt hat, kam es im ersten Vierteljahr 2018 zu einer absehbar ruhigeren Entwicklung. Dieses ist noch nicht als Trendwende zu bewerten. Der Auftragsbestand in der Industrie hat sich im ersten Quartal 2018 sogar noch erhöht. Im Mittel der ersten drei Monate des laufenden Jahres erreichte er nach Angaben des Statistischen Bundesamtes eine Reichweite von 5,6 Produktionsmonaten. Im Jahresmittel 2017 lag dieser Wert bei 5,3 Monaten. Industrieproduktion zum Jahresauftakt durch Sondereffekte beeinträchtigt Die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe ist im März 2018 nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes preis-, kalender- und saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um ein Prozent gestiegen, nachdem im Februar noch ein Rückgang um 1,7 Prozent zu verzeichnen war. Am aktuellen Rand wurde die Energieerzeugung um 1,4 Prozent ausgeweitet. Die Aktivitäten im Bau- und Bauhauptgewerbe nahmen ebenfalls zu. Auch die Industrie konnte ihre Produktion um 1,1 Prozent ausweiten. Innerhalb der Industrie konnten die Hersteller von Investitionsgütern ein kräftiges Plus von 2,6 Prozent vorweisen. Die Produktion von Vorleistungsgütern ging etwas zurück, die Herstellung von Konsumgüter erhöhte sich um 1,1 Prozent. Die Märzwerte komplettieren das Ergebnis für das erste Quartal 2018. Demnach konnte das Produzierende Gewerbe das Produktionsniveau des vierten Quartals 2017 halten. Der Vergleich zum Vorjahr weist sogar ein Plus von 3,8 Prozent aus. Die Erzeugung von Energie ging sowohl im Vergleich zum Vorquartal (minus zwei Prozent) als auch im Vergleich zum Vorjahr (minus 0,8 Prozent) zurück. Da nennenswerte witterungsbedingte Beeinträchtigungen ausblieben, konnte das Baugewerbe seine Aktivitäten im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent ausweiten. Die Industrie konnte ihre Produktion im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent steigern. Unter den industriellen Hauptgruppen erhöhten die Hersteller von Vorleistungsgütern ihre Produktion im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,7 Prozent. Bei den Investitionsgüterproduzenten fiel die Produktionsausweitung mit plus 4,3 Prozent, und bei den Herstellern von Konsumgütern mit 4,8 Prozent noch stärker aus.

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Produktionsentwicklung im Produzierenden Gewerbe Vergleich zum Vorjahr in Prozent 2016 2017 2017 2018 Jahr Q2 Q3 Q4 Q1 Ursprungswerte kalenderbereinigt

Vergleich zum Vorzeitraum in Prozent 2017 2018 Q3 Q4 Q1 Feb Mrz saison- und kalenderbereinigt

Produzierendes Gewerbe

2,0

2,7

3,4

4,1

4,7

3,8

1,1

0,8

0,0

-1,7

1,0

Industrie

1,5

2,9

3,1

4,7

5,3

4,3

1,6

1,0

0,1

-1,7

1,1

Vorleistungsgüter

1,2

3,5

3,4

5,2

6,3

3,7

1,7

1,3

-0,9

-0,7

-0,6

Investitionsgüter

1,8

2,9

3,3

4,8

5,4

4,3

1,6

0,9

0,2

-2,7

2,6

Konsumgüter

1,6

1,9

1,9

3,5

3,2

4,8

1,5

-0,1

2,0

-1,4

1,1

-1,2

-0,1

2,7

-1,8

0,3

-0,8

-2,1

1,3

-2,0

2,8

1,4

Baugewerbe

5,9

2,3

5,2

3,2

3,3

3,6

-0,7

0,0

0,1

-3,1

0,6

Bauhauptgewerbe

3,6

5,2

9,0

6,0

4,9

4,9

-0,7

-1,7

1,1

-6,4

1,4

Energie

Quellen: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen

Der Aufschwung dürfte damit intakt bleiben, zumal im ersten Quartal 2018 Sondereffekte wie vermehrte Streiks und die Grippewelle die Produktion etwas gedämpft haben dürften. Das außenwirtschaftliche Umfeld ist trotz bestehender Unsicherheiten hinsichtlich der US-Handelspolitik eher günstig einzuschätzen. Der weiterhin hohe Auftragsbestand und das noch immer recht hohe Niveau beim Geschäftsklima sprechen dafür, dass die Produktion des Produzierenden Gewerbes im weiteren Jahresverlauf wieder etwas steigen dürfte. Kapazitäten zum Jahresbeginn 2018 stark ausgelastet Der etwas gemäßigtere Produktionsverlauf in den vergangenen drei Monaten hat sich in einem leichten Rückgang der vom ifo Institut ermittelten Kapazitätsauslastung widergespiegelt. So sank der Auslastungsgrad im Verarbeitenden Gewerbe zu Beginn des zweiten Quartals im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Prozentpunkte auf nunmehr 87,7 Prozent. Dies war der erste Rückgang nachdem der Auslastungsgrad zuvor in sieben Quartalen in Folge gestiegen ist. Damit sind die Produktionskapazitäten allerdings immer noch um 4,6 Prozentpunkte höher ausgelastet als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Ohne Berücksichtigung von Ernährungsgewerbe und Tabakverarbeitung betrug der Auslastungsgrad in der Industrie 88,1 Prozent.

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Produktion, Verarbeitendes Gewerbe 110

8 7

108

6 106 5 104

4

102

3 1,5

100

1,6

2 1,0

1 0,1

98

0

96

-1 2015

2016

2017

2018

Veränderung zum Vorjahr, 2-Monats-Vergleich in Prozent (rechte Achse) Index des Verarbeitenden Gewerbes, 2-Monatsdurchschnitt, saisonbereinigt (linke Achse) Veränderung im Vergleich zum Vorquartal (q-o-q), in Prozent Quelle: Statistisches Bundesamt

Nach Angaben des ifo Instituts hat sich der Auftragsbestand in der Industrie im zweiten Quartal 2018 etwas verringert. Mit nunmehr 3,3 Produktionsmonaten wurde der bisherige Höchstwert zum Jahresbeginn 2018 allerdings nur knapp verfehlt. Über ein Auftragspolster von 3,3 Monaten verfügten die Industrieunternehmen zuletzt im Jahr 2008 sowie zu Beginn der 1990er Jahre. Unter den einzelnen industriellen Hauptgruppen benötigen die Hersteller von Vorleistungsgütern noch immer ganze drei Monate, um ihre Aufträge abzubauen. Die Konsumgüterhersteller haben noch für zweieinhalb Monate Beschäftigung. Bei den Herstellern von Investitionsgütern stehen Aufträge für vier Produktionsmonate in den Büchern. Geschäftsklima: Rückgang nach Rekordwerten zum Jahresende Der Abwärtstrend beim ifo-Geschäftsklima Deutschland scheint beendet. Nach fünf Monaten Rückgang in Folge verharrte der Index im Mai auf dem Niveau des Vormonats. Zwar haben sich die Geschäftserwartungen aller Unternehmen für die kommenden sechs Monate weiter eingetrübt. Dafür hat sich die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage wieder verbessert. Unter den einzelnen Sektoren sind die Dienstleister positiv gestimmt. Die Firmen blicken optimistisch in die Zukunft, sind aber bei der Einschätzung der aktuellen Lage etwas vorsichtiger. Im Handel ist der Index kräftig gestiegen, was vor allem auf die deutlich positivere Einschätzung der aktuellen Geschäftslage zurückzuführen ist, während der Ausblick nahezu unverändert ausfällt. Dieses gilt sowohl für den Einzel- als auch für den Großhandel. Ein neues Rekordhoch erreichte das Bauhauptgewerbe. Die Unternehmen waren merklich zufriedener mit ihrer aktuellen Lage, nahmen aber ihre Erwartungen etwas zurück. Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima im Mai, den vierten Monat in Folge, eingetrübt. Die Unternehmen schätzten zwar nach drei Monaten ihre aktuelle Lage wieder besser ein. Dafür haben sich die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate weiter eingetrübt. Die Exporterwartungen der Unternehmen haben sich ebenfalls den sechsten Monat in Folge verschlechtert.

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Erwartungen für die nächsten 6 Monate

ifo Konjunktur-Uhr Deutschland ifo Geschäftsklima-Index im Verarbeitenden Gewerbe* Aufschwung

25

Boom Jan 2011

Jan 2014

Jan 2018

15 Jan 2010

5

Jan 2017

Mai 2018

Jan 2016 Jan 2015

-5

Jan 2012

Jan 2013

-15

-25

Abschwung

Rezession -30

-20

-10

0

10

20

30

40

50

60

Beurteilung der Geschäftslage *Salden, saisonbereinigt

Perspektiven Sondereffekte Ursache der Wachstumsdelle zum Jahresauftakt Die konjunkturelle Dynamik hat zwar zum Jahresbeginn 2018 einen leichten Dämpfer erhalten, ist aber weiter aufwärtsgerichtet. Das preis-, saison- und kalenderbereinigte BIP ist zwar so gering gewachsen wie seit zwei Jahren nicht mehr. Dafür war es aber bereits der fünfzehnte BIP-Anstieg in Folge. Die deutsche Wirtschaft befindet sich damit in der längsten Aufschwungsphase seit dem Jahr 1991. Die kleine Wachstumsdelle dürfte zum Teil auf den außergewöhnlich hohen Krankenstand und streikbedingte Produktionsbeschränkungen zurückzuführen sein. Eine Korrektur unserer Prognose ist zu jetzigen Zeitpunkt noch nicht erforderlich. Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland dürfte im laufenden Jahr, so wie es sich bereits im ersten Quartal abgezeichnet hat, von den binnenwirtschaftlichen Faktoren bestimmt werden. Wir erwarten einen weiteren Anstieg der Beschäftigung, der vor allem durch den Zuwachs von sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen geprägt sein dürfte. Der Arbeitskräftebedarf ist weiter hoch. In einzelnen Berufen haben die Unternehmen immer mehr Schwierigkeiten, entsprechendes Personal zu finden. Neben dem Aufwuchs an Beschäftigten dürften die in den zurückliegenden Tarifverhandlungen vereinbarten Lohn- und Gehaltszuwächse, die zum größten Teil zu Beginn der vereinbarten Laufzeit zum Tragen kommen, in diesem Jahr die private Kaufkraft deutlich stärken. Entsprechend positiv sind laut der Gesellschaft für Konsumforschung die Verbraucher gestimmt. Der von ihr ermittelte Konsumklimaindex befindet sich aber weiter auf einem sehr hohen Niveau. Zwar ist die Bereitschaft der Konsumenten, neue Anschaffungen zu tätigen, etwas gesunken. Die Einkommens- und Konjunkturerwartungen bewegten sich zuletzt über dem Niveau des Vorjahres. Wir rechnen für das laufende Jahr weiterhin mit einem Anstieg der Privaten Konsumausgaben um zwei Prozent. Etwas

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Investitionen weiter robust | Handelskonflikte gefährden Expansion 08/06/2018

verhaltener wird sich die Nachfrage des Staatssektors entwickeln, zumal die Ausgaben für die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen nicht weiter expandieren dürften. Bei den staatlichen Konsumausgaben erwarten wir in diesem Jahr weiterhin einen Anstieg in einer Größenordnung von real 1,5 Prozent. Die Investitionen als zweite Säule der binnenwirtschaftlichen Nachfrage dürften im laufenden Jahr ebenfalls weiter expandieren. Die Kapazitätsauslastung in der Industrie ist weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Allein dies dürfte zu Erweiterungsinvestitionen führen, zumal trotz politischer Unsicherheiten die weltweiten Handelsaktivitäten weiterhin expandieren. Laut DIHK-Konjunkturumfrage vom Frühsommer liegen die Investitionsabsichten der befragten Unternehmen weit über dem langjährigen Durchschnitt. Wir rechnen daher weiter mit einem Anstieg bei den Ausrüstungsinvestitionen um real 7,5 Prozent. Die Bauindustrie stößt mehr und mehr an ihre Kapazitätsgrenzen, so dass die Wachstumsmöglichkeiten bei den Bauinvestitionen entsprechenden Beschränkungen unterliegen. Wir erwarten hier nur noch einen Zuwachs in einer Größenordnung von real 2,5 Prozent, der vor allem von den Investitionen in Wohnbauten getrieben sein dürfte. Die Investitionen in sonstige Anlagen (Software, Forschung und Entwicklung) sind zum Jahresbeginn um etwas mehr als drei Prozent gestiegen. Sofern sich die Investitionsdynamik im weiteren Jahresverlauf erhöht, dürften auch die prognostizierten 4,5 Prozent Wachstum für das Jahr 2018 noch erreichbar sein. BDI-Prognosen für 2017/18: Veränderung der realen Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorjahr in Prozent IST

BDI

Bundesregierung

2017

2018

2018

Europäische Kommission 2018

Bruttoinlandsprodukt

2,2

2,4

2,3

Konsumausgaben

1,8

1,9

-

-

-Private Konsumausgaben

1,9

2,0

1,9

1,8

-Staatsverbrauch

1,6

1,5

1,8

1,6

3,3

4,5

3,8

3,2

- Ausrüstungsinvestitionen

4,0

7,5

5,0

5,7

- Bauinvestitionen

2,7

2,5

2,8

-

- Sonstige Anlagen

3,5

4,5

4,2

-

Exporte

4,7

5,0

5,3

5,9

Importe

5,1

6,0

5,8

6,1

Außenbeitrag, Wachstumsleistung

0,2

0,0

0,2

0,4

Bruttoanlageinvestitionen

Quellen: Statistisches Bundesamt, Bundesregierung, Europäische Kommission (Mai 2018), eigene Berechnungen

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Investitionen weiter robust | Handelskonflikte gefährden Expansion 08/06/2018

Die große Unbekannte dürfte in diesem Jahr das außenwirtschaftliche Umfeld sein. Gerade mit Blick auf mögliche Handelsbarrieren nicht nur zwischen den USA und der Europäischen Union, sondern auch beim bilateralen Verhältnis zwischen China und den USA bestehen Unsicherheiten. Die aktuellen Konjunkturdaten zeichnen bisher aber ein positives Bild. Für die wichtigsten Zielländern und -regionen von deutschen Exporten zeichnet sich weiter eine stabile konjunkturelle Entwicklung ab (siehe Quartalsbericht I/2018). In der Industrie sind weiterhin die Auftragseingänge aus dem Ausland die bestimmende Größe. Der Exporte von Waren und Dienstleistungen dürfte daher in einer Größenordnung von fünf Prozent steigen. Bei den Importen erwarten wir eine Größenordnung von sechs Prozent. Wir gehen weiter davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um real 2 ¼ Prozent steigen wird. Kalendereffekte dürften im laufenden Jahr vernachlässigbar sein.

Mögliche Risiken durch eine protektionistische Handelspolitik der USA steigen und könnten Wachstum gefährden Die von den Vereinigten Staaten geplanten handelspolitischen Maßnahmen gegen China, die eingeführte Zölle auf Stahl und Aluminium und die Vorbereitungen für Schutzzölle auf Automobile können das globale Investorenvertrauen, die Investitionstätigkeit und die Expansion des Welthandels gefährden. Dies dürfte in der mittleren Frist die weltweite Nachfrage nach deutschen Investitionsgütern und damit die deutschen Exporte beeinträchtigen. Gleichzeitig belastet die Iran-Entscheidung mit möglichen Ölpreiseffekten. Im schlimmsten Fall könnte dies das Wachstum der deutschen Wirtschaft um bis zu einem Viertel Prozentpunkt beeinträchtigen. Da das Jahr schon etwas fortgeschritten ist, ist das unterstellte Wachstum des Exports von bislang fünf Prozent zwar weiter möglich. Treten die negativen Effekte aber recht bald ein, ist eine Abschwächung der Exporttätigkeit auf vier bis viereinhalb Prozent für dieses Jahr durchaus wahrscheinlich. Zugleich steigen die Ölrechnung und der Import stärker als erwartet an, so dass der Außenbeitrag eine leichte Bremswirkung entfalten könnte.

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Quellenverzeichnis BDI. Quartalsbericht Deutschland QI (2018). Die konjunkturelle Dynamik setzt sich fort. Aussichten für 2018 günstig. März. Berlin.

Impressum Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) Breite Straße 29 10178 Berlin T: +49 30 2028-0 www.bdi.eu Autor Thomas Hüne T: +49 30 2028-1592 t.huene@bdi.eu Redaktion/Grafiken Dr. Klaus Günter Deutsch T: +49 30 2028-1591 k.deutsch@bdi.eu Marta Gancarek T: +49 30 2028-1588 m.gancarek@bdi.eu

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Grunddaten zur Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung Verwendung des Bruttoinlandsproduktes (preis-, saison- und kalenderbereinigt) Veränderung zum Vorzeitraum in Prozent 2017 2016

2018

2017

Q1

Q2

Q3

Q4

Q1

2,5

1,8

0,4

0,7

0,2

0,2

0,2

-Private Konsumausgaben

2,0

1,9

0,5

0,8

0,0

0,1

0,4

-Konsumausgaben des Staates

4,0

1,6

0,1

0,5

0,5

0,4

-0,5

2,3

3,3

2,6

1,5

0,4

0,3

1,7

-Ausrüstungsinvestitionen

1,1

4,0

2,6

3,3

1,3

0,7

1,2

-Bauinvestitionen

3,0

2,7

2,9

0,5

-0,2

0,1

2,1

-sonstige Anlagen

2,6

3,5

2,0

0,9

0,6

-0,1

1,5

Inländische Verwendung

2,3

2,2

0,4

1,1

0,4

0,1

0,4

Exporte

2,6

4,7

1,6

1,1

1,7

2,6

-1,0

Importe

3,7

5,1

0,5

2,4

1,0

1,8

-1,1

Insgesamt

1,9

2,2

0,9

0,6

0,7

0,6

0,3

Konsumausgaben

Bruttoanlageinvestitionen

Wachstumsbeiträge zum preisbereinigten BIP (in Prozentpunkten) Konsumausgaben

1,8

1,3

0,3

0,5

0,1

0,1

0,1

-Private Konsumausgaben

1,1

1,0

0,3

0,4

0,0

0,0

0,2

-Konsumausgaben des Staates

0,8

0,3

0,0

0,1

0,1

0,1

-0,1

0,5

0,7

0,5

0,3

0,1

0,1

0,3

-Ausrüstungsinvestitionen

0,1

0,3

0,2

0,2

0,1

0,0

0,1

-Bauinvestitionen

0,3

0,3

0,3

0,1

0,0

0,0

0,2

-sonstige Anlagen

0,1

0,1

0,1

0,0

0,0

0,0

0,1

Vorratsveränderungen u. Ä.

-0,2

0,1

-0,5

0,2

0,1

-0,1

-0,1

Inländische Verwendung

2,1

2,0

0,4

1,0

0,3

0,1

0,4

Außenbeitrag

-0,2

0,2

0,5

-0,4

0,4

0,5

-0,1

Bruttoanlageinvestitionen

Quelle: Destatis

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