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Energiekosten im industriellen Mittelstand Eckdaten und Kernergebnisse einer BDI-Umfrage
18. Februar 2022 Eckdaten der Umfrage Mehr als 400 mittelständische Unternehmen verschiedener Größen, Regionen und industrieller Branchen geben Einblicke in ihre Lage, Planungen, Bewertungen und Forderungen hinsichtlich der dramatisch steigenden Energiekosten am Standort Deutschland.
Umfragezeitraum: 01. bis 14. Februar 2022
Rückläufe: 418 Unternehmen
Anzahl der Beschäftigten der teilnehmenden Unternehmen (weltweit) 20%
< 100 Beschäftigte
30%
< 250 Beschäftigte < 500 Beschäftigte
9%
< 1000 Beschäftigte > 1000 Beschäftigte
16% 25%
Quelle: BDI
Vanessa Wannicke | Mittelstand und Familienunternehmen | T: +49 30 2028-1434 | v.wannicke@bdi.eu | www.bdi.eu
Energiekosten im industriellen Mittelstand
Verbandsmitgliedschaften der teilnehmenden Unternehmen 35%
32%
30% 25%
24%
20% 15% 10%
17% 13%
11% 5%
5%
6% 3%
4%
0%
Quelle: BDI
Kernergebnisse der Umfrage ▪
88 Prozent der Unternehmen sehen in den gestiegenen Energiepreisen starke (65 Prozent) oder existenzielle Herausforderung (23 Prozent).
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Bei rund sechs Prozent der Unternehmen kam es zu einem Neuvertragsstopp oder der Insolvenz des Energieversorgers. Unternehmen, deren Versorgung in der Folge nicht gesichert war, mussten an Spotmärkten zu teuren Preisen einkaufen.
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Angesichts starker Energiepreisanstiege sollte es ein kurzfristiges Eingreifen der Politik geben, sagen 87 Prozent der Unternehmen. Sie fordern, staatliche Belastungen des Strompreises schneller als geplant abzubauen.
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Rund 75 Prozent der Unternehmen fordern, Energiehändler stärker in die Pflicht zu nehmen. Rund 53 Prozent wünschen sich, dass Händler dazu verpflichtet werden, den Großteil der verkauften Energie frühzeitig zu beschaffen (Verbot/Einschränkung von Leerverkäufen). Knapp 43 Prozent plädieren dafür, Händler dazu zu verpflichten, als Vorsorge gegen einen möglichen Ausfall einen Absicherungsmechanismus (Versicherung/Fonds) zu bilden.
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Rund 84 Prozent der Unternehmen finden, dass die Bundesregierung die Regelungen zur Erhöhung der nationalen CO2-Bepreisung angesichts stark gestiegener Gaspreise überdenken und mit flankierenden Maßnahmen zur Entlastung von Unternehmen ergänzen sollte.
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Ein Auslaufen des Spitzenausgleichs der Energie- und Stromsteuer würde rund 56 Prozent der davon betroffenen Unternehmen vor ernste Schwierigkeiten stellen.
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Rund zwei Drittel (68 Prozent) der Unternehmen können die gestiegenen Energiepreise kaum an Kunden oder Verbraucher weitergeben.
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Die Energiepreisentwicklung zwingt rund ein Drittel der Unternehmen, Investitionen in die Transformation zur Klimaneutralität zurückzustellen.
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Energiekosten im industriellen Mittelstand
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Mehr als jedes vierte Unternehmen denkt darüber nach oder ist bereits dabei, Unternehmensanteile/Teile der Produktion und Arbeitsplätze in Ausland zu verlagern. Eine gesamte Verlagerung des Unternehmens in Ausland erwägen 5,5 Prozent.
Impressum Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) Breite Straße 29, 10178 Berlin www.bdi.eu T: +49 30 2028-0 Redaktion Vanessa Wannicke Referentin Mittelstand und Familienunternehmen T: +49 30 2028-1434 v.wannicke@bdi.eu
BDI-Dokumentennummer: D 1508
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