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Bilanz nach einem Jahr LkSG – Bürokratieaufwand hoch, Diversifizierung erschwert Ergebnisse einer BDI-Umfrage im November 2023
23. Januar 2024 Eckdaten Knapp 400 deutsche Unternehmen unterschiedlicher Größe und industrieller Branchen gewähren Einsicht in die Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG). Die Bilanz nach knapp einem Jahr LkSG ist ernüchternd: Neben einer erheblichen Mehrbelastung diagnostizieren deutsche Unternehmen eine erschwerte Diversifizierung. Umfragezeitraum: 30. Oktober – 17. November 2023
Rückläufe: 393 Unternehmen
Beschäftigenanzahl der teilnehmenden Unternehmen 120 104
100 82 80 54
60 46 38
40
29
20
20
< 5.000
< 10.000
20 0
< 100
< 250
< 500
< 1.000
< 3.000
Mehr als 10.000
Bilanz nach einem Jahr LkSG – Bürokratieaufwand hoch, Diversifizierung erschwert
Wie hoch schätzen Sie Ihren bürokratischen Mehraufwand durch das LkSG ein? 60%
55%
50%
45%
43% 40%
37%
30%
20%
13% 10%
5% 2%
0% Gering
Moderat
Hoch
Direkt betroffene Unternehmen
Sehr hoch
Indirekt betroffene Unternehmen
Welche Umstrukturierungsmaßnahmen wurden getroffen oder sind geplant? (Anteil aller befragten Unternehmen, die direkt vom Gesetz betroffen sind; Mehrfachauswahl möglich)
Produktionsprozesse werden zunehmend internalisiert und seltener outgesourct
3%
Größere Zulieferer werden bevorzugt
12%
Der Rückzug aus risikoreichen Ländern erfolgt
14%
Die Anzahl der Zulieferer wird minimiert
24%
Schwer zu prüfende Zulieferer werden gemieden
24%
Risikoreiche Zulieferer werden gemieden
39%
Sonstiges
5% 0%
10%
20%
30%
40%
50%
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Bilanz nach einem Jahr LkSG – Bürokratieaufwand hoch, Diversifizierung erschwert
Kernergebnisse ▪ Bürokratie hoch: 92 Prozent der befragten Unternehmen, die unter den Anwendungsbereich des LkSG fallen, schätzen den bürokratischen Mehraufwand für ihre Organisation als „sehr hoch“ oder „hoch“ ein. ▪ Mittelstand belastet: Auch Unternehmen, die nicht unter den gesetzlichen Anwendungsbereich fallen und dementsprechend nur indirekt betroffen sind, geben zu 88 Prozent eine „sehr hohe“ oder „hohe“ Mehrbelastung durch das LkSG an. ▪ LkSG erschwert Diversifizierung: 24 Prozent der direkt vom Gesetz betroffenen Unternehmen geben an, die Anzahl ihrer Zulieferer zu reduzieren. Weitere 24 Prozent meiden schwer zu prüfende Zulieferer. 14 Prozent prüfen gar einen Rückzug aus risikoreichen Ländern. ▪ Hoher Ressourceneinsatz nötig: 54 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass Sie für die Umsetzung des LkSG Leistungen von Beratungsunternehmen oder Anwaltskanzleien in Anspruch nehmen. ▪ LkSG im Ausland kein Gütesiegel: 77 Prozent der befragten Unternehmen stimmen der Aussage zu, dass das LkSG den bürokratischen Aufwand bei Verträgen mit deutschen Unternehmen steigert und deren Attraktivität bei Zulieferern aus dem Ausland senkt.
Welcher dieser Aussagen trifft eher zu?
20% 3%
77% Das LkSG erhöht den bürokratischen Aufwand bei Verträgen mit deutschen Unternehmen und senkt deren Attraktivität bei Zulieferern aus dem Ausland. Das LkSG ist ein Gütesiegel und erhöht die Attraktivität deutscher Unternehmen bei Zulieferern aus dem Ausland. Keine dieser Aussagen trifft zu.
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Bilanz nach einem Jahr LkSG – Bürokratieaufwand hoch, Diversifizierung erschwert
Impressum Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) Breite Straße 29, 10178 Berlin www.bdi.eu T: +49 30 2028-0 Lobbyregisternummer: R000534
Redaktion Anne Lauenroth Stellvertretende Abteilungsleiterin Internationale Zusammenarbeit, Sicherheit, Rohstoffe & Raumfahrt T: +49 30 2028-1405 a.lauenroth@bdi.eu Vanessa Wannicke Referentin Internationale Zusammenarbeit, Sicherheit, Rohstoffe & Raumfahrt T: +49 30 2028-1563 v.wannicke@bdi.eu Verena Westphal Referentin Recht, Wettbewerb und Verbraucherpolitik T: +49 30 2028-1405 v.westphal@bdi.eu Jonathan Kaupenjohann Werkstudent Internationale Zusammenarbeit, Sicherheit, Rohstoffe & Raumfahrt T: +49 30 2028-1464 j.kaupenjohann@bdi.eu
BDI Dokumentennummer: D1873
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