Konjunkturflaute hält weiter an
BIP im zweiten Quartal 2024 wieder gesunken
▪ Die seit Ende 2022 anhaltende Investitionsschwäche hält weiter an. Wir rechnen für das gesamte Jahr 2024 mit einem Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen um sechs Prozent.
▪ Der deutsche Außenhandel hat sich noch nicht von dem schwachen Ergebnis aus dem Jahr 2023 erholt. Wir rechnen für das gesamte Jahr 2024 mit einem Rückgang der Exporte von Waren und Dienstleistungen um 0,5 Prozent. Bei den Importen erwarten wir einen Rückgang um 1,5 Prozent.
▪ Der Private Konsum ist weiterhin schwach. Trotz spürbar gestiegener Reallöhne halten sich die Verbraucher zurück.
▪ Dem Verarbeitenden Gewerbe gehen die Aufträge aus. Wir rechnen im laufenden Jahr mit einem Rückgang der Industrieproduktion um drei Prozent. Das wäre der dritte Produktionsrückgang in Folge.
▪ Wir rechnen weiterhin mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um 0,3 Prozent. Die Abwärtskorrekturen bei den Investitionen werden durch den positiven Außenbeitrag kompensiert.
Konjunktur in Deutschland
Wachstumsschwäche hält weiter an
Die konjunkturelle Erholung lässt weiter auf sich warten. Im zweiten Quartal 2024 sank nach Angaben des Statistischen Bundesamtes das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der saison- und kalenderbereinigten Berechnung gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent. Im ersten Quartal des laufenden Jahres hatte es noch einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent gegeben. Gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres konnte das reale BIP zwar um 0,3 Prozent zulegen. Kalenderbereinigt stagnierte das BIP im Vorjahresvergleich, da im zweiten Quartal 2024 ein Arbeitstag mehr zur Verfügung stand.
Im internationalen Vergleich steht die Entwicklung der deutschen Wirtschaft schlecht da. Denn statt zu schrumpfen, wie in Deutschland im zweiten Quartal geschehen, erhöhte sich das BIP in der Europäischen Union und auch im Euroraum gegenüber dem ersten Quartal 2024 um 0,3 Prozent. Auch im Vergleich mit den großen EU-Mitgliedsstaaten schneidet die deutsche Wirtschaft schlecht ab. In Italien legte das BIP im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent zu, in Frankreich um 0,3 Prozent und in Spanien um 0,8 Prozent. Starke Wachstumsdaten kamen auch aus den Niederlanden (plus ein Prozent) und aus Polen mit plus 1,5 Prozent.
Entwicklung des realen BIP in Prozent
Veränderung ggü.Vorjahresquartal Veränderung ggü. Vorquartal, saison- und kalenderbereinigt Veränderung ggü. Vorjahr
Quelle: Statistisches Bundesamt
Die Wirtschaftsleistung wurde im zweiten Quartal 2024 von 46,1 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Dies waren 167.000 Personen oder 0,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Das in Stunden gemessene Arbeitsvolumen stieg nach vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung um 0,8 Prozent. Schaut man weiter auf die Entstehungsseite des Bruttoinlandsproduktes fällt auf, dass die Wachstumsimpulse wie schon zu Jahresbeginn nur aus den
Dienstleistungsbereichen kamen. Die Bruttowertschöpfung im Informations- und Kommunikationssektor legte wie bereits im ersten Quartal am stärksten zu (plus 3,3 Prozent), gefolgt vom Grundstücksund Wohnungswesen und den Unternehmensdienstleistern, die ihre Aktivitäten um jeweils mehr als zwei Prozent ausweiten konnten. Um jeweils 1,6 Prozent erhöhte sich die Bruttowertschöpfung im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe sowie im Bereich öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit. Bei den sonstigen Dienstleistern (die auch die Sparten Kunst und Kultur mit abdecken) und den Finanz- und Versicherungsdienstleistern nahmen die Aktivitäten nur um etwas mehr als ein Prozent zu. Die stärksten Produktionseinbußen verbuchte das Baugewerbe. Hier sank die Bruttowertschöpfung um 3,4 Prozent, nach minus 3,5 Prozent im ersten Quartal. Im Verarbeitenden Gewerbe sank die Wertschöpfung um 1,2 Prozent nach minus 4,3 Prozent zu Jahresbeginn.
In der verwendungsseitigen Betrachtung sind die preisbereinigten privaten Konsumausgaben im zweiten Quartal 2024 im Vorjahresvergleich leicht um 0,1 Prozent gestiegen. Die Verbraucher erhöhten vor allem ihre Ausgaben für Verkehr (plus 3,7 Prozent) und für Information und Kommunikation (plus 2,9 Prozent). Auch für Freizeit, Unterhaltung, Kultur und Bildungsdienstleistungen sowie für Gesundheit gaben die Verbraucher in realer Rechnung jeweils deutlich über zwei Prozent mehr Geld aus als noch vor einem Jahr. Die Ausgaben für Wohnung, Energie- und Wasserversorgung sowie für Nahrungsmittel gingen um etwas weniger als ein Prozent zurück. Bei Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen (minus 6,5 Prozent), Bekleidung und Schuhe (minus 3,5 Prozent) sowie für alkoholische Getränke und Tabakwaren hielten sich die Verbraucher deutlich stärker zurück. Die Konsumausgaben des Staates stiegen im gleichen Zeitraum mit plus 2,9 Prozent deutlich stärker an. In der Summe stiegen die Konsumausgaben im Frühjahresquartal um 0,9 Prozent.
Die seit Ende 2022 anhaltende Investitionsschwäche hielt auch im Frühjahr 2024 weiter an. Die Bruttoanlageinvestitionen gingen im zweiten Quartal im Vorjahresvergleich preisbereinigt um 2,9 Prozent nach minus 3,5 Prozent zu Jahresbeginn zurück. Für den Rückgang war vor allem die Entwicklung bei den Ausrüstungsinvestitionen verantwortlich, die mit minus 6,5 Prozent das fünfte Quartal in Folge nachgaben. Bedingt durch Basiseffekte waren die um 12,6 Prozent gesunkenen Investitionen in den Fuhrpark dabei die treibende Kraft. Die Anschaffung von Maschinen und Geräten ging mit minus 3,3 Prozent ebenfalls deutlich zurück. Der Rückgang bei den Bauinvestitionen hat sich mit minus 3,2 Prozent etwas verlangsamt. Während die Wohnungsbauinvestitionen um 4,6 Prozent nachgaben, sanken die Investitionen in Nichtwohnbauten im Vergleich zum Vorjahres-Niveau nur um 1,1 Prozent. Bei den Investitionen in sonstige Anlagen (Patente; Lizenzen) gab es im Vergleich zum Datenstand Mai 2024 umfangreiche Aufwärtsrevisionen in einer Größenordnung von zehn Prozent des Investitionsvolumens. Nach den aktuellen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes stiegen die sonstigen Anlageinvestitionen im Vorjahresvergleich um 4,4 Prozent nach plus 4,9 Prozent zu Jahresbeginn. Der Export von Waren und Dienstleistungen ist im zweiten Quartal 2024 preisbereinigt um 0,3 Prozent gestiegen. Während die Warenausfuhren im Vorjahresvergleich um 0,4 Prozent zulegten, sanken die Dienstleistungsexporte um 0,3 Prozent. Bei den Importen nahm der Bezug von Waren preisbereinigt um 3,7 Prozent ab. Die Dienstleistungsimporte, vor allem Reisen ins Ausland, stiegen hingegen um 2,3 Prozent an. In der Summe nahmen die Importe allerdings um zwei Prozent ab. Aufgrund der leicht gestiegenen Exporte bei gleichzeitigem Rückgang der Importe, lag der Wachstumsbeitrag, der vom Außenhandel ausgeht bei einem Prozentpunkt.
Außenhandel: steigende Exporte in die USA und nach Großbritannien, schwaches Chinageschäft
Die deutschen Exporte sanken im zweiten Quartal 2024 in nominaler Rechnung gegenüber dem Vorjahreszeitraum (saisonbereinigte Werte sind nicht für alle Länder verfügbar) um 0,8 Milliarden Euro beziehungsweise 0,2 Prozent auf rund 400 Milliarden Euro. Den in absoluten Zahlen gemessenen stärksten Rückgang gab es im Handel mit China. Die Exporte dorthin gingen um 1,08 Milliarden Euro oder 4,3 Prozent zurück. Um jeweils mehr als 900 Millionen Euro verminderten sich die Ausfuhren nach Österreich (minus 4,7 Prozent) und in die Türkei (minus 12,4 Prozent). Die Exporte nach Russland sanken um 353 Millionen Euro oder gut ein Sechstel. Deutlich belebt wurde das Exportgeschäft durch die Ausfuhren in die USA mit plus 2,28 Milliarden Euro oder sechs Prozent und nach Großbritannien (plus 1,55 Milliarden oder 8,2 Prozent). Auch die Ausfuhren in die Schweiz (plus 1,26 Milliarden Euro) und nach Polen (plus 907 Millionen) haben überdurchschnittlich zugelegt.
Deutsche Ex- und Importe im zweiten Quartal 2024 nach ausgewählten Ländern Veränderung gegenüber Vorjahresquartal
Exporte Zu- (+) bzw. Abnahmen
Quellen: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
Die deutschen Importe von Waren sind im zweiten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit minus 4,7 Prozent deutlich stärker zurückgegangen als die Ausfuhren. Der in absoluten Zahlen stärkste Rückgang um minus 2,57 Milliarden Euro oder 9,6 Prozent stammte aus dem Handel mit den Niederlanden, gefolgt vom China-Geschäft mit minus 1,9 Milliarden Euro oder minus 4,9 Prozent. Zum Teil bedingt durch die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunkenen Preise für fossile Energieträger sind die Einfuhren aus den Vereinigten Arabischen Emiraten um 1,75 Milliarden Euro oder 87 Prozent deutlich zurückgegangen. Nahezu halbiert haben sich die Einfuhren aus Singapur (minus 1,47 Milliarden Euro oder 59,3 Prozent). Die Importe von unseren Nachbarn Polen und Österreich gaben jeweils um rund sechs Prozent nach. Das Importgeschäft mit Russland hat sich binnen zweier Jahre von gut 11,7 Milliarden Euro auf nunmehr 490 Millionen Euro marginalisiert. Entgegen dem allgemeinen Trend stiegen die Importe aus Vietnam um gut ein Sechstel oder 526 Millionen Euro.
Arbeitsmarkt zeigt erste Schwächen
Nach ersten vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im Juli 2024 saisonbereinigt um 4.000 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahrsmonat stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 0,3 Prozent auf 46,19 Millionen. Im Gegensatz dazu ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erstmals seit April 2023 zurückgegangen. Nach Hochrechnungen der Bundesagentur gingen im Juni 2024 (letzter verfügbarer Wert) saisonbereinigt insgesamt 34,94 Millionen Personen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Das waren 9.000 Personen weniger als im Mai. Während die sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung im Juni im Vorjahresvergleich um 211.000 oder zwei Prozent anstieg, sank die sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung um 68.000 oder 0,3 Prozent auf 24,22 Millionen.
Arbeitsmarkt in Deutschland*
Arbeitslose (rechte Achse)
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (linke Achse)
Veränderung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zum Vorjahresmonat (rechte Achse)
*saisonbereinigt in Millionen
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Die sonstigen Formen der Erwerbstätigkeit haben sich unterschiedlich entwickelt. So sank die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger im zweiten Quartal im Vorjahresvergleich um 29.000 oder 0,8 Prozent auf 3,82 Millionen. Die Zahl der ausschließlich geringfügig entlohn-
ten Beschäftigten sank nach ersten Hochrechnungen der Bundesagentur im Juni 2024 binnen Jahresfrist um 14.000 oder 0,3 Prozent mit 4,25 Millionen. Die Zahl der arbeitslosen Personen stieg im August im Vorjahresvergleich um 176.500 oder 6,5 Prozent auf 2,87 Millionen. In der saisonbereinigten Betrachtung stieg die Arbeitslosigkeit leicht um 2.000 Personen, nachdem sie im Juli bereits um 17.000 Personen gestiegen war. Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen ist im August saisonbereinigt um 10.000 gesunken. Nicht saisonbereinigt belief sich der Bestand auf 698 900 Stellen. Das waren 72.000 oder 9,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag im August nach Systematik der Bundesagentur bei sechs Prozent und nach ILO-Systematik bei einem Wert von 3,4 Prozent.
Auftragseingang im Juni erstmals seit Jahreswechsel gestiegen
Im Juni 2024 sind die Auftragseingänge in der deutschen Industrie nach vorläufigen Berechnungen preis-, kalender- und saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 3,3 Prozent gestiegen. Dies war nach fünf Rückgängen in Folge das erste Auftragsplus. Auch unter Berücksichtigung von Großaufträgen hat sich die Auftragslage mit einem Plus von 3,3 Prozent verbessert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen allerdings 11,8 Prozent weniger Aufträge ein. Es war vor allem die Nachfrage aus dem Inland, die mit einem Plus von 9,1 Prozent im Monatsvergleich die Orderbücher der Unternehmen füllte. Die Nachfrage aus dem Ausland stieg nur leicht um plus 0,4 Prozent. Während die Nachfrage aus Drittländern um knapp ein Prozent zulegte, gingen aus der Eurozone 0,3 Prozent weniger Aufträge ein als im Mai
Mit den Juni-Werten sind die Daten für das zweite Quartal komplett. Im Vergleich zum Vorquartal sammelten die Industrieunternehmen kalender- und saisonbereinigt 1,3 Prozent weniger Aufträge ein. Mit minus 7,7 Prozent fiel der Vorjahresvergleich bereits das siebte Quartal in Folge negativ aus. Mit Blick auf die Herkunft der Aufträge sind im zweiten Quartal die Aufträge aus dem Inland im Vorquartalsvergleich um 1,3 Prozent gestiegen. Die Auslandsbestellungen gingen mit minus 3,1 Prozent deutlich zurück. Während die Nachfrage aus dem Euroraum leicht nachgab (minus 0,4 Prozent), gingen die Bestellungen aus Drittländern um 4,7 Prozent zurück.
Unter den einzelnen Hauptindustriegütergruppen ging bei den Herstellern von Vorleistungsgütern der Auftragseingang in kalender- und saisonbereinigter Rechnung im zweiten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal das zweite Mal in Folge zurück (minus ein Prozent) Die Nachfrage aus dem Inland sank mit minus 1,9 Prozent deutlich stärker als die aus dem Ausland (minus 0,3 Prozent)
Die Investitionsgüterhersteller sammelten im Vergleich zum ersten Quartal 2024 2,2 Prozent weniger Aufträge ein. Hierzu haben vor allem die um 5,5 Prozent gesunkenen Bestellungen aus dem Ausland beigetragen. Die Investitionsgüternachfrage aus dem Inland legte im gleichen Zeitraum um plus 4,1 Prozent zu. Im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres verminderte sich der Auftragseingang jedoch deutlich (minus 10,5 Prozent).
Bei den Konsumgüterproduzenten stiegen die Bestellungen im zweiten Quartal 2024 gegenüber dem Vorzeitraum um 3,1 Prozent. Aus dem Ausland gingen mit plus 4,1 Prozent deutlich mehr Aufträge ein als aus dem Inland (plus 1,6 Prozent). Damit wurde nicht nur das Vorkrisen-Niveau um 19,6 Prozent überschritten. Verglichen mit dem Vorjahresquartal gab die Ordertätigkeit jedoch nach (minus ein Prozent).
Die Reichweite des Auftragsbestands im Verarbeitenden Gewerbe blieb nach Berechnungen des ifo Instituts zu Beginn des dritten Quartals 2024 zwar im Vergleich zum Vorquartal unverändert. Mit 3,9 Produktionsmonaten waren dies aber 0,4 Monate oder gut neun Prozent weniger als vor einem Jahr. Unter den industriellen Hauptgruppen sank der Auftragsbestand bei den Herstellern von Vorleistungsgütern im Vorjahresvergleich um 0,2 auf nunmehr 3,2 Produktionsmonate. Bei den Herstellern von Investitionsgütern ging der Auftragsvorlauf das sechste Quartal in Folge auf nunmehr 5,1 Produktionsmonate zurück Auch bei den Konsumgüterproduzenten ist das Auftragspolster geschmolzen. Es sank im Vorjahresvergleich um 0,4 auf 2,4 Produktionsmonate. Aufgrund der rückläufigen Nachfrage nehmen die Auftragspolster in der Industrie kontinuierlich ab.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sank der Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe im Juni 2024 im Vergleich zum Vormonat kalender- und saisonbereinigt um 0,2 Prozent. Im Jahresvergleich ging er sogar um 6,2 Prozent zurück. Während die noch nicht abgearbeiteten Aufträge aus dem Inland im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent abnahmen, ging der Orderbestand aus dem Ausland mit minus 7,2 Prozent deutlich stärker zurück.
Auftragseingang, Verarbeitendes Gewerbe
Veränderung zum Vorjahr, 2-Monats-Vergleich, in Prozent (rechte Achse)
Index des Verabeitenden Gewerbes, 2-Monats-Durchschnitt, saisonbereinigt (linke Achse)
Veränderung im Vergleich zum Vorquartal (q-o-q), in Prozent
Quelle: Statistisches Bundesamt
Industrieproduktion auch im Frühjahr schwach
Die Industrieproduktion (Produzierendes Gewerbe ohne Energie und Bau) konnte im Juni 2024 gegenüber dem Vormonat zwar um 1,4 Prozent zulegen. Für ein positives Quartalsergebnis reichte dieses aufgrund der schwachen Entwicklung in den beiden Monaten zuvor jedoch nicht aus. Im Ergebnis sank die Produktion im zweiten Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal saison- und kalenderbereinigt um ein Prozent. Im ersten Quartal war die Ausbringung noch um 0,3 Prozent gestiegen. Der Vergleich zum Vorjahreszeitraum wies ein Minus von 5,2 Prozent aus. Die Energieerzeugung verminderte sich saison- und kalenderbereinigt gegenüber dem ersten Quartal mit minus 1,2 Prozent. Der Vergleich zum Vorjahreszeitraum wies ebenfalls ein Minus von 1,2 Prozent aus
Produktionsentwicklung im Produzierenden Gewerbe
Vergleich zum Vorjahr in Prozent 2022 2023 2023 2024 Jahr Q4 Q1 Q2 Ursprungswerte kalenderbereinigt
Vergleich zum Vorzeitraum in Prozent 2023 2024 Q4 Q1 Q2 Apr Mai Jun saison- und kalenderbereinigt
Quellen: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
Im Baugewerbe nahmen die Aktivitäten nach dem witterungsbedingten starken ersten Quartal saison- und kalenderbereinigt um 2,7 Prozent ab. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Bauproduktion im zweiten Quartal 2024 um fünf Prozent zurück.
Produktion, Verarbeitendes Gewerbe
Veränderung zum Vorjahr, 2-Monats-Vergleich in Prozent (rechte Achse)
Index des Verarbeitenden Gewerbes, 2-Monatsdurchschnitt, saisonbereinigt (linke Achse) Veränderung im Vergleich zum Vorquartal (q-o-q), in Prozent
Quelle: Statistisches Bundesamt
Die rückläufige Produktion erstreckte sich über alle industriellen Hauptgruppen. So verzeichneten die Hersteller von Vorleistungsgütern im saison- und kalenderbereinigten Vorquartalsvergleich
Produktionseinbußen in Höhe von 1,2 Prozent, nachdem zu Jahresbeginn noch ein Plus von 1,4 Prozent zu verzeichnen war. Gegenüber dem Vorjahresquartal fiel der Rückgang mit minus 4,7 Prozent deutlicher höher aus. Die Investitionsgüterproduktion sank im Vergleich zum Vorquartal ebenfalls um 1,2 Prozent. Im Vorjahresvergleich gingen die Aktivitäten mit minus 6,8 Prozent deutlich stärker. Die Konsumgüterhersteller verminderten ihre Produktion im Vergleich zum Vorquartal um 0,4 Prozent und produzierten 2,2 Prozent weniger als vor Jahresfrist.
Kapazitätsauslastung nimmt deutlich ab
Die Auslastung der Produktionskapazitäten im Verarbeitenden Gewerbe hat zu Beginn des dritten Quartals um 2,6 Prozentpunkte deutlich abgenommen. Dies war der fünftstärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1991. Nach Angaben des ifo-Instituts lag der Auslastungsgrad in der Industrie zu Beginn der zweiten Jahreshälfte bei 77,5 Prozent. Die Kapazitäten waren damit um 6,6 Prozentpunkte geringer ausgelastet als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Der Auslastungsgrad im Verarbeitenden Gewerbe ohne Ernährungsindustrie ging im gleichen Zeitraum mit minus 3,1 Prozentpunkte noch stärker zurück und lag mit 77,1 Prozent 7,1 Prozentpunkte unterhalb des langjährigen Durchschnitts.
Die rückläufige Kapazitätsauslastung erstreckte sich über nahezu alle Branchen. Am stärksten sank der Auslastungsgrad im Vorjahresvergleich bei den Herstellern von Datenverarbeitungsgeräten (minus elf Prozentpunkte), gefolgt vom Maschinenbau mit minus 9,4 Prozentpunkten und den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen mit minus 8,6 Prozentpunkten. Überdurchschnittlich stark ging im Vorjahresvergleich auch der Auslastungsgrad bei den Herstellern von Möbeln, bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen und in der Pharmaindustrie zurück. Auf bereits niedrigem Niveau hat sich der Auslastungsgrad des Maschinenparks im Textilgewerbe und in der chemischen Industrie kaum verändert. Nur in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie legte der Nutzungsgrad der Kapazitäten leicht zu.
Stark divergierende Umsatzentwicklung in den Branchen
Im zweiten Quartal 2024 sind die Umsätze im Verarbeitenden Gewerbe in nominaler Rechnung im Vorjahresvergleich um 3,2 Prozent gesunken, nach minus 6,4 Prozent im ersten Quartal. Für die ersten sechs Monate des Jahres 2024 ergibt sich daraus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Umsatzrückgang von 4,8 Prozent. Unter den einzelnen Branchen war der Umsatzrückgang in der ersten Jahreshälfte in der Elektroindustrie (minus 9,8 Prozent) und in der Metallindustrie (minus 8,9 Prozent) am stärksten. Unter den energieintensiven Branchen gingen die Umsätze in der Glas, Keramik-, Steine- und Erden-Industrie und der Papierindustrie überdurchschnittlich zurück. Leicht unterdurchschnittlich waren die Umsatzeinbußen in den gewichtigen Branchen Fahrzeugbau (minus 4,7 Prozent) und Maschinenbau (minus 3,7 Prozent). Gegen den Trend stiegen die Umsätze in der pharmazeutischen Industrie (plus 0,6 Prozent) und im sonstigen Fahrzeugbau mit plus 3,2 Prozent.
Preisebereinigt sind die Umsätze im Verarbeitenden Gewerbe im zweiten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal in saisonbereinigter Rechnung um 1,4 Prozent gesunken, nach minus 0,4 Prozent im ersten Quartal. Der Vorjahresvergleich weist ein Minus von 4,7 Prozent aus. Mit Blick auf die Herkunft der Umsätze ergibt sich folgendes Bild. Während die Umsätze aus dem Inland im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,9 Prozent nachgaben, waren die Einbußen aus dem Auslandsgeschäft mit minus 3,4 Prozent moderater. Mit minus 3,1 Prozent gingen die Umsätze
aus der Eurozone im Vorjahresvergleich nicht ganz so stark wie die aus Drittländern (minus 3,7 Prozent) zurück. Der Vergleich zum vierten Quartal 2019, dem letzten Quartal vor Ausbruch der Pandemie, weist einen um 6,9 Prozent niedrigeren Umsatz aus. Während im Inlandsgeschäft das Vorkrisen-Niveau mit minus 11,2 Prozent deutlich verfehlt wurde, waren die Umsätze aus dem Auslandsgeschäft nur 2,6 Prozent niedriger als vor Ausbruch der Pandemie.
Umsatz* im Verarbeitenden Gewerbe (erstes Halbjahr 2024)
sonstiger Fahrzeugbau
Pharmazie
Ernährungs- und Genussmittel
Maschinenbau
Textil, Bekleidung, Leder
Fahrzeugbau
Verarbeitendes Gewerbe
Chemie
Energieintensive
Papierindustrie
Glas, Keramik, Steine & Erden
Metallherstellung & -verarbeitung
*Veränderung in Prozent zum Vorjahreszeitraum
Quelle: Statistisches Bundesamt
Produktion des Verarbeitenden Gewerbes sinkt das dritte Jahr in Folge
Im vergangenen Jahr hat noch der hohe Auftragsbestand für eine Stabilisierung der Produktion in der Industrie gesorgt. In der zweiten Jahreshälfte 2023 hat die Produktionsdynamik aufgrund von fehlender Nachfrage jedoch deutlich nachgelassen. Aufgrund des Verlaufs ist die Industrie mit einem statistischen Unterhang von mehr als drei Prozent in das laufende Jahr gestartet.
Produktion* Verarbeitendes Gewerbe nach Branchen (Januar bis Juni 2024)
Chemie
sonstiger Fahrzeugbau
Ernährungs- und Genussmittel
Energieintensive
Papier & Pappe
Glas, Keramik, Steine & Erden
Verarbeitendes Gewerbe
Stahl- und Metallindustrie
Pharma
Textil & Mode
Maschinenbau
Fahrzeugbau
Elektroindustrie
*real; Veränderung in Prozent zum Vorjahreszeitraum
Quelle: Statistisches Bundesamt
Bei der im April 2024 vom BDI aufgestellten Produktionsprognose wurde eine konjunkturelle Erholung in der Industrie im Jahresverlauf unterstellt, die bisher noch nicht eingetreten ist. In der ersten Jahreshälfte sank die Produktion des Verarbeitenden Gewerbes im Vergleich zum Vorzeitraum um 5,8 Prozent. Auch wenn es aufgrund von Basiseffekten in der zweiten Jahreshälfte zu einer Erholung kommen könnte, dürfte die bisherige Produktionsprognose von minus 1,5 Prozent nicht zu halten sein. Wir werden daher unsere Produktionsprognose für das Jahr 2024 auf minus drei Prozent nach unten korrigieren.
Ifo-Geschäftsklima: Trübe Stimmung in der deutschen Wirtschaft
Die Stimmungslage in der deutschen Wirtschaft trübt sich weiter ein. Der ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland ist im August bereits das vierte Mal in Folge gefallen. Die befragten Unternehmen waren nicht nur mit der aktuellen Geschäftslage unzufrieden. Auch der Ausblick auf die kommenden Monate war mehrheitlich pessimistisch. In nahezu allen Sektoren befindet sich die Stimmungslage im Keller. Bei den Dienstleistern haben sich die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate spürbar eingetrübt Gleichzeitig hat sich die aktuelle Lage etwas verschlechtert. Nach zwei
ifo Konjunktur-Uhr Deutschland ifo Geschäftsklima-Index im Verarbeitenden Gewerbe*
Aufschwung
Erwartungen für die nächsten 6 Monate August 2024
Rezession
* Salden, saisonbereinigt Jan 2020
Quelle: ifo Institut
Boom
Jan 2023
Jan 2024
Abschwung
Beurteilung der Geschäftslage
Rückgängen in Folge hat sich die Stimmung im Handel etwas verbessert. Grund hierfür waren die etwas weniger pessimistischen Erwartungen. Mit dem laufenden Geschäft waren die Händler aber weiter unzufrieden. Im Bauhauptgewerbe blieb die Stimmungslage unverändert. Die Unternehmen waren zwar etwas weniger unzufrieden mit der aktuellen Lage. Dafür haben sich die Geschäftsaussichten etwas eingetrübt. Im Verarbeitenden Gewerbe fiel der Geschäftsklimaindex auf den tiefsten Stand seit Juni 2020. Die Unternehmen waren nicht nur mit ihren laufenden Geschäften deutlich
unzufriedener Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate fielen gleichzeitig auf den niedrigsten Wert seit Februar. Die Unternehmen klagten erneut über rückläufige Auftragsbestände. Vor allem Investitionsgüterhersteller sind in einer schwierigen Lage. Der Zeiger der ifo-Konjunkturuhr für das Verarbeitende Gewerbe bewegt sich damit weiter im Rezessions-Quadranten. Die Exporterwartungen in der Industrie haben sich im August das dritte Mal in Folge eingetrübt und werden schon seit Mai letzten Jahres von der Mehrheit der Unternehmen negativ eingeschätzt. Laut Ifo-Institut behindern Material- und Kapazitätsengpässe kaum noch die Produktion. Dafür klagt mittlerweile fast jedes zweite Unternehmen über Auftragsmangel. Vor Jahresfrist waren es nur ein Drittel.
Perspektiven
Nachdem die technische Rezession im Winterhalbjahr ausblieb und die deutsche Wirtschaft mit einem leichten Wachstum in das laufende Jahr gestartet war, deutete einiges auf eine konjunkturelle Belebung hin. Das Ifo-Geschäftsklima stieg im Frühjahr drei Mal in Folge und die Fußball-Europameisterschaft stand vor der Tür. Nach den Eisheiligen im Mai hat sich die Stimmung jedoch abgekühlt. Zunächst ein wenig in der gesamten gewerblichen Wirtschaft, ab Juni dann sehr kräftig in der Industrie. Die deutsche Wirtschaft geriet erneut in eine Art Schockstarre. Von den konjunkturellen Einbrüchen durch die Corona-Pandemie zu Beginn des Jahrzehnts und der darauffolgenden Energie-Krise scheint sie sich nicht erholen zu können. Seit nunmehr gut drei Jahren bewegt sich die Konjunktur stabil seitwärts.
Die von uns erwartete spürbare Belebung beim privaten Konsum ist im ersten Halbjahr ausgeblieben. Dabei war die Kaufkraft der Beschäftigten aufgrund der zuletzt hohen nominalen Lohnabschlüsse und gleichzeitig abnehmenden Inflationsraten durchaus vorhanden. So stiegen die Reallöhne nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im zweiten Quartal 2024 mit über drei Prozent bereits das fünfte Quartal in Folge. Trotzdem scheinen die Verbraucher ihre Kaufzurückhaltung nicht abzulegen. So sank das HDE-Konsumbarometer seit Juli den dritten Monat in Folge. Der von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im August veröffentlichte Konsumklimaindex zeigt ein ähnliches Bild. Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen der Verbraucher lagen zwar zuletzt noch im positiven Bereich. Die Bereitschaft, Anschaffungen zu tätigen hat aber deutlich abgenommen und die Sparneigung ist entsprechend gestiegen, so dass sich in der Summe das Konsumklima weiter eingetrübt hat. Wir rechnen nicht mehr damit, dass die Konsumzurückhaltung der Verbraucher in der zweiten Jahreshälfte spürbar nachlassen wird, und reduzieren unsere Wachstumsprognose für den privaten Konsum auf nun real plus 0,6 Prozent. Bei den öffentlichen Konsumausgaben halten wir aufgrund der Entwicklung im ersten Halbjahr eine Aufwärtsrevision erforderlich Wir rechnen nun damit, dass diese um real 1,5 Prozent zulegen werden. Hieraus ergibt sich ein Anstieg der Konsumausgaben um 0,9 Prozent.
Die verhaltene Binnennachfrage aber auch das schwache Exportgeschäft haben im Wesentlichen dazu beigetragen, dass die Ausrüstungsinvestitionen laut den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen in der ersten Jahreshälfte um mehr als fünf Prozent zurückgegangen sind. Diese Investitionsschwäche dürfte nach unseren Einschätzungen noch etwas anhalten. Zudem sind weitere Zinsschritte der Notenbanken erforderlich, damit sich das Investitionsklima spürbar verbessert. Die von uns in der zweiten Jahreshälfte prognostizierte Belebung bei den Investitionen dürfte erst einmal ausbleiben. Wir rechnen aufgrund des bisherigen Verlaufs, der hohen Unsicherheit und der weiterhin trüben Stimmung im Unternehmenssektor für das laufende Jahr mit einem Rückgang bei den Ausrüstungsinvestitionen im Vorjahresvergleich um sechs Prozent. Die hohen Finanzierungskosten belasten weiterhin die Bau-
investitionen. Diese sind im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp vier Prozent gesunken. Bei den Wohnungsbauinvestitionen war der Rückgang mit minus fünf Prozent sogar noch stärker. Die Investitionsschwäche im Wohnungsbau dürfte noch weiter anhalten. So befinden sich die Baugenehmigungen weiterhin auf einem Abwärtstrend. Derzeit liegen sie über 30 Prozent unter dem Niveau des vierten Quartals 2021, als die Europäische Zentralbank die Zinswende einleitete. Etwas weniger rückläufig waren die Investitionen bei öffentlichen und gewerblichen Bauten, weil es in diesen Sparten spürbare Impulse aus den Bereichen Straßen-, Schienen- und Leitungsbau gab. Die bisherige Entwicklung im Baubereich entspricht in etwa unseren Erwartungen, so dass wir unsere Wachstumsprognose für die Bauinvestitionen von minus 3,5 Prozent aufrecht halten. Bedingt durch die starken Revisionen des Statistischen Bundesamtes sehen wir uns aber veranlasst, unsere Prognose über die Entwicklung bei den Investitionen in sonstige Anlagen (Software, Forschung und Entwicklung) anzupassen. Angesichts des bisherigen Verlaufs im ersten Halbjahr rechnen wir nun für das gesamte Jahr 2024 mit einem deutlichen Anstieg in Höhe von vier Prozent. Alles in allem dürften die Bruttoanlageinvestitionen im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozent sinken.
BIP-Prognose für 2024: Veränderung der realen Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorjahr in Prozent
Quellen: Bundesregierung (Februar 2024; *Private Haushalte und priv. Organisationen ohne Erwerbszweck), Sachverständigenrat (Mai 2024); **einschließlich priv. Organisationen ohne Erwerbszweck,*** einschließlich militärischer Waffensysteme, eigene Berechnungen eigene Berechnungen
Der deutsche Außenhandel hat sich noch nicht von dem schwachen Ergebnis aus dem Jahr 2023 erholt. Vielmehr sind die Exporte im ersten Halbjahr 2024 in realer Rechnung im Vergleich zum Vorjahr nochmals zurückgegangen. Um den statistischen Unterhang aus dem Vorjahr zu kompensieren, müssten die Ausfuhren in der zweiten Jahreshälfte deutlich zulegen. Hiernach sieht es derzeit nicht aus. Laut ifo-Institut sind die Exporterwartungen im Verarbeitenden Gewerbe weiter gesunken. Wir rechnen daher für das gesamte Jahr mit einem Rückgang der Exporte von Waren und Dienstleistungen um minus 0,5 Prozent. Die Importe dürften aufgrund des sinkenden Bezugs von Vorleistungsgütern und der schwachen Binnennachfrage um 1,5 Prozent sinken In der Summe rechnen wir damit, dass das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr gegenüber dem Vorjahr in realer Rechnung um 0,3 Prozent steigt.
Impressum
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI)
Breite Straße 29 10178 Berlin
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Lobbyregisternummer R000534
Autor
Thomas Hüne
T: +49 30 2028-1592 t.huene@bdi.eu
Redaktion/Grafiken
Dr. Klaus Günter Deutsch T: +49 30 2028-1591 k.deutsch@bdi.eu
Marta Gancarek T: +49 30 2028-1588 m.gancarek@bdi.eu
Grunddaten zu den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen
Verwendung des Bruttoinlandsproduktes (preis-, saison- und kalenderbereinigt) Veränderung zum Vorzeitraum in Prozent
Wachstumsbeiträge zum preisbereinigten BIP (in Prozentpunkten)
Quelle: Statistisches Bundesamt