Arbeitswelt Liechtenstein Herbst 2017

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Arbeitswelt Liechtenstein Unternehmen im FĂźrstentum als attraktive Arbeitgeber Ausgabe Herbst 2017

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on v n e g i e z n a n Mit Stelle en m h e n r e t n U r echtensteine


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engineering. tomorrow.

Editorial

together.

Begehrter Nachbar. Aktuelle Zahlen bestätigen: Liechtenstein wird seiner Rolle als attraktiver Arbeitsplatz gerecht. Vor allem die internationale Unternehmenslandschaft sorgt dafür, dass Arbeitnehmende herausfordernde Stellenangebote vorfinden.

Aufgrund des starken Wachstums an unserem Hauptsitz in Eschen, Fürstentum Liechtenstein, haben wir aktuell für HTL-/Hochschulabsolventen sowie Berufserfahrene spannende Stellen in folgenden Bereichen zu vergeben:

• Entwicklung • Technischer Einkauf & Vertrieb • Projektmanagement und -leitung • Fertigungsplanung • Supply Chain Management

Was wir Ihnen bieten • abwechslungsreiche Aufgaben und Projekte mit hoher Eigenverantwortung • flache Hierarchien und eine gelebte Open Door Policy • attraktive Anstellungsbedingungen und Sozialleistungen • eine Unternehmenskultur, die von Offenheit, Fairness, aktiver Mitgestaltung und Teamarbeit geprägt ist • laufende Einarbeitungs- und Weiterbildungsprogramme

• Informatik • Qualität und Prozesse • Controlling & Accounting

thyssenkrupp Presta AG Essanestrasse 10 9492 Eschen/Liechtenstein

Detaillierte Informationen, Anforderungsprofile sowie Ansprechpartner zu offenen Positionen finden Sie online unter:

karriere.thyssenkrupp-presta.com Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Online-Bewerbung.

Technik neu erfinden. Heute die Lösungen für morgen entwickeln. Mit Ihnen. Autonomes Fahren, Industrie 4.0, E-Mobility – das sind Themen, die Sie bei uns erwarten.

In der Tat vielfältig präsentiert sich die „Arbeitswelt Liechtenstein“. Neben großen und international erfolgreichen Industriebetrieben finden sich bei Vorarlbergs Nachbarn auch zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus Handwerk, produzierendem Gewerbe, dem Dienstleistungsbereich und der Finanzwirtschaft, die Arbeitnehmenden aus dem In- und Ausland attraktive Arbeitsplätze und Karrieremöglichkeiten bieten. Die Volkswirtschaft in Liechtenstein war in den vergangenen Jahren geprägt von einem überdurchschnittlichen Beschäftigungswachstum – der Blick in die Zukunft ist daher optimistisch.

Gute Aussichten. Auf eine positive Zukunft sind auch die Strategien zahlreicher Unternehmen ausgerichtet. Nachhaltigkeit, geprägt von der Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt, ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Auch neue Technologien gehen damit Hand in Hand und fördern Innovation.

Wir freuen uns, Ihnen gemeinsam mit den VN Liechtensteins Unternehmen als attraktive Arbeitgeber vorstellen zu dürfen.

Auf den folgenden Seiten bringen Ihnen die Vorarlberger Nachrichten, zusammen mit der Allmedia AG aus Liechtenstein, die „Arbeitswelt“ jenseits der Grenze ein kleines Stück näher.

Beat Frick, Allmedia AG www.allmedia.li

Viel Spaß beim Lesen!

Inhalt Seite 4: Mehr als ein Modewort Nachhaltigkeit gehört heute einfach dazu Immer mehr Unternehmen und Organisationen übernehmen heute auch Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft. Damit Nachhaltigkeit aber überhaupt gelingen kann, braucht es Transparenz, die nötige Technologie und engagierte Menschen. Seite 6: Energiegeladen in die Zukunft Wo E-Mobilität den Arbeitsalltag mitbestimmt Bei der thyssenkrupp Presta AG sind die Weichen in Richtung Zukunft gestellt. Im Kompetenzzentrum E-Mobility arbeiten Dr. Daniel Fritsche und sein Team an der Antriebstechnik von morgen. Seite 7: Signifikant gewachsen Mehr Beschäftigte am Standort Liechtenstein Die aktuelle Beschäftigungsstatistik zeigt: Das Fürstentum ist und bleibt ein gefragter Arbeitsplatz. Doch nicht nur mehr Arbeitnehmer gibt es zu verzeichnen, auch die Zahl der Unternehmen legte zu. Seite 10: Von Theorie und Praxis Effiziente Arbeitsabläufe im Mittelpunkt An der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis liegt der Arbeitsplatz von Dr. Johannes Schneider. Der Vorarlberger ist als Assistenzprofessor für Data Science am Hilti Lehrstuhl für Business Process Management der Universität Liechtenstein tätig.

Impressum: Herausgeber, Medieninhaber und Hersteller: Russmedia Verlag GmbH, Gutenbergstr. 1, A-6858 Schwarzach Redaktion: Sabine Blechschmidt, Russmedia Layout: Nadine Rüscher, Russmedia Bilder: Liechtenstein Marketing, LGT, Thyssenkrupp Presta AG, Universität Liechtenstein, Shutterstock Anzeigen: Allmedia AG, Zollstr. 16, FL-9494 Schaan, www.allmedia.li Erscheinungstag: 30. September 2017


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Mehr als nur ein Modewort Die Zukunft im Blick. Von Unternehmen und Organisationen wird heute viel erwartet: Sie sollen nicht nur gute und dabei möglichst preiswerte Produkte und Dienstleistungen anbieten, sondern auch Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft übernehmen. Es gilt daher, die Strategie auf Nachhaltigkeit auszurichten. Wie das gelingen kann, zeigen bereits zahlreiche Unternehmen in Liechtenstein – sie sind bereits „auf Kurs“. Nachhaltigkeit ist weit mehr als nur ein Luxusthema, davon sind Experten überzeugt. Zahlreiche Unternehmen haben die Weichen bereits gestellt und achten auf ökologische und soziale Anforderungen im Kerngeschäft, im lokalen Umfeld

Wir wollen als Unternehmen erfolgreich sein und gleichzeitig Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft wahrnehmen. Nachhaltiges Handeln sollte als Bestandteil der Kultur auf dem Finanzplatz weiter etabliert und wahrgenommen werden. Ursula Finsterwald, Nachhaltigkeitsverantwortliche LGT

und entlang der Wertschöpfungskette. Doch was genau bedeutet eigentlich Nachhaltigkeit? Im Grunde ist es ganz einfach erklärt: Nicht mehr zu verbrauchen, als künftig bereitgestellt werden kann. Für Unternehmen bedeutet das, gut zu wirtschaften, mit einer realistischen Ausgewogenheit zwischen kurzfristiger Gewinnerzielung und Sicherung der Zukunftsfähigkeit und dabei kontinuierlich den Ausgleich zwischen ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Interessen zu suchen. Viele Unternehmen im Fürstentum sind hier bereits auf einem guten Weg, das Thema Nachhaltigkeit begleitet die tägliche Ar-

beit. So beispielsweise auch im Bereich des Bankenverbandes, der mit seiner Roadmap 2020, der Strategie für den Bankenplatz, auf Qualität, Stabilität und Nachhaltigkeit setzt. Nachhaltigkeit wird vom Liechtensteinischen Bankenverband dabei in einem sehr umfassenden Sinn verstanden. Verantwortungsvolles, nachhaltiges Handeln und das entsprechende Reporting würden immer mehr zu einem Muss. Berichte unter der Lupe. Doch wie kann eigentlich festgestellt werden, wie und ob ein Unternehmen nachhaltig arbeitet? Einen Anhaltspunkt liefert hier der Nachhaltigkeitsbericht, der für zahlreiche Unternehmen mittlerweile zum jährlichen Berichtswesen dazugehört. Darin wird über die Aktivitäten und die Performance eines Unternehmens im Hinblick auf verschiedene Themen der Nachhaltigkeit informiert. Dass hier jedes Unternehmen eigene Schwerpunkte setzt, zeigt eine Studienarbeit von Dr. Nadine Székely und Prof. Dr. Jan vom Brocke vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Liechtenstein. Sie haben dafür über 9500 Nachhaltigkeitsberichte von internationalen Unternehmen aus den Jahren 1999 bis 2015 mithilfe von Texterkennungsalgorithmen analysiert. Identifiziert werden konnten dabei 42 Themen, mit denen sich Unternehmen in den Berichten befassen. Die Analyse zeigte, dass die Themen gesamtheitlich gesehen auf ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit aufgeteilt sind. Im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit liegt der Fokus auf Emissionen und Ressourcenverbrauch, insbesondere im Hinblick auf Energieverbrauch. Themen wie Biodiversität und erneuerbare Energien sind von untergeordneter Relevanz. „Im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit liegt der Schwerpunkt auf den Mitarbeitern, aber auch Themen wie Kundenorientierung sowie Sponsoring sind im Fokus der Unternehmen. Im Rahmen der ökonomischen Nachhaltigkeit berichten Unternehmen hauptsächlich über ihre Finanzdaten ohne viel Informationen zur Unternehmenssteuerung und zu Verhaltenskodexen zur Verfügung zu stellen“, fasst Jan vom Brocke zusammen. Um ihre Potenziale also optimal zu nutzen, sollten Unternehmen in ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit investieren. Im Bereich der ökolo-

gischen Nachhaltigkeit bedeutet dies, nicht nur Energieverbrauch und Emissionen zu beachten, sondern zum Beispiel auch die Nutzung weiterer, nicht erneuerbarer Ressourcen. Weiterhin im Fokus der Aktivitäten in den Unternehmen sollten die Mitarbeiter stehen, denn durch Praktiken, die über die gesetzlichen Bestimmungen hinausgehen, können Unternehmen im Kampf um Talente punkten. Aber auch die anderen Stakeholder sollten einbezogen werden. Statt nur

über die aktuellen finanziellen Daten zu berichten, sollten Unternehmen auch über die vergangene und zukünftige Entwicklung ihrer wirtschaftlichen Ergebnisse informieren. Kleine Schritte, große Wirkung. Doch wie kann man als Unternehmen oder Organisation überhaupt nachhaltig werden? Wie gelingt die Transformation vom reinen Geld verdienen zum zukunftsfähigen Wirtschaften? „Möchte

Nachhaltigkeit kann gelingen, wenn ökologische und soziale Anforderungen im Kerngeschäft und entlang der Wertschöpfungskette berücksichtigt werden.

man die Mitarbeiter mit ins Boot holen – und das muss man –, geht es darum, Transparenz zu schaffen und zu messen“, erklärt vom Brocke. Auf wie viel Blatt Papier wird monatlich gedruckt? Wie viel Strom wird verbraucht? Nur zwei Aspekte, die in die Nachhaltigkeitsstrategie mit einfließen können und die den Mitarbeitern die Möglichkeit gibt zu reagieren. Denn oftmals sind es kleine Schritte, die eine große Bewegung ausmachen können. „An der Universität selbst haben wir

beispielsweise vor mehr als drei Jahren Uni GO (Green Organisation) ins Leben gerufen und konkrete – auf den ersten Blick einfache – Maßnahmen umgesetzt wie den sorgsamen und sparsamen Umgang mit Papierhandtüchern oder Plastikbechern. Darüber hinaus wurde in den Hörsälen die nötige Technik für Videokonferenzen geschaffen, weite Anreisen von Experten können dadurch vermieden werden.“ Dieses Beispiel zeigt, welche Aufgaben auf ein Unternehmen auf dem Weg

zur Nachhaltigkeit zukommen: Zum einen sollten die Mitarbeiter transparent über die Pläne und Aktionen informiert werden, zum anderen sollten Handlungsmöglichkeiten geschaffen werden, sprich die nötigen technischen Systeme. Und hier kommt auch das Thema Digitalisierung ins Spiel. Sie bildet laut Prof. vom Brocke einen wesentlichen Schlüssel für die Nachhaltigkeit. „Denken Sie nur mal in den privaten Bereich. Mittlerweile gibt es Systeme, die sind nicht nur ‚on‘ oder ‚off‘. Da wird mit Sensoren gemessen und dementsprechend ‚smart‘ reagiert. Und so wird zum Beispiel automatisch nur dann geheizt, wenn es die Räume bzw. die Menschen auch wirklich brauchen. Oder öffentliche Mülleimer, die nur dann geleert werden, wenn eine bestimmte Füllmenge erreicht wurde – Sensorenmessung macht‘s möglich.“ Clean Technolgy lautet das Zukunftsthema, das vor allem die Industrie schon jetzt stark aufgegriffen hat. Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen, die die Produktivität oder Effizienz steigern und dabei gleichzeitig Kosten, natürliche Ressourcen, Energieverbrauch oder Abfälle reduzieren. „Am Ende geht es aber immer auch um den Menschen. Schließlich trifft jeder die Entscheidung für sein Handeln. Doch stellt man den Menschen die entsprechende Technologie zur Verfügung, kann gerade diese Entscheidung für nachhaltiges Handeln erleichtert werden. Und das ist genau die Kombination, auf die es schlussendlich ankommt“, bringt es Jan vom Brocke auf den Punkt. Einen Mehrwert schaffen. Wie sich das Thema Nachhaltigkeit im Unternehmensumfeld weiterentwickeln wird, hängt neben den Unternehmen selbst natürlich auch von den Auflagen der Politik und der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Doch es ist davon auszugehen, dass um-

Unternehmen sollten in ökologische, soziale und ökonomische Nachhal­tigkeit investieren – das schafft auch Innovationspoten­ ziale. Wichtig ist dabei, die Mitarbeitenden umfassend zu informieren und als Akteure mit ins Boot zu holen. Prof. Dr. Jan vom Brocke, Universität Liechtenstein

fassende Konzepte vermehrt in die Planungen mit einbezogen werden. Denn ist die Nachhaltigkeit im Kerngeschäft verankert, können Unternehmen einen Mehrwert schaffen, nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Gesellschaft. Schlüssel dazu ist die strategische Beschäftigung mit den Berührungspunkten zwischen Betrieb und seinem gesellschaftlichen Umfeld.

Ob es um mehr erneuerbare Energie, die Verbesserung der Effizienz oder allgemeine Systemlösungen geht: Auf lange Sicht läuft ohne Investitionen nichts. Hier sind auch die Unternehmen und Organisationen gefordert. Denn wollen sie nachhaltig wirtschaften, gilt es unter anderem gesteckte Energieund klimapolitische Ziele zu erreichen.


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Energiegeladen in die Zukunft

Signifikant gewachsen

Volle Kraft voraus. Dr. Daniel Fritsche leitet das neu geschaffende Kompetenzzentrum E-Mobility von thyssenkrupp Presta in Eschen. Gemeinsam mit seinem Team entwickelt er einen leistungsstarken und besonders effizienten Elektromotor. Wir trafen ihn zum Gespräch über aktuelle Trends und die Anforderungen, die der Wandel in der Automobilbranche an die zuliefernde Industrie stellt.

Gefragter Arbeitsplatz. Wie die Beschäftigungsstatistik 2016 des Amts für Statistik (AS) zeigt, hat sich das Beschäftigungswachstum in Liechtenstein 2016 gegenüber dem Vorjahr signifikant erhöht. Neue Stellen wurden dabei vor allem im Dienstleistungssektor geschaffen. Doch nicht nur mehr Arbeitnehmer gibt es zu verzeichnen, auch die Zahl der Unternehmen legte gegenüber 2015 zu.

Der Bereich E-Mobilität hat sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt. Wie reagiert man bei thyssenkrupp Presta darauf? thyssenkrupp ist bereits seit vielen Jahren ein wichtiger Zulieferer im Bereich E-Mobilität, zu nennen sind hier unter anderem Motorkomponenten wie Rotorwellen, Lenksysteme für Elektrofahrzeuge oder die Herstellung von Fertigungslinien für Elektromotoren und Batterien. Aktuell befindet sich die Automobilbranche aber in einem Wandel, was die Antriebstechnologie betrifft. Da wir als thyssenkrupp Presta bereits in der Vergangenheit unseren Erfolg unter Beweis gestellt haben, hat uns der Konzern damit beauftragt, die Aktivitäten an unserem Standort in Liechtenstein weiter auszubauen. Und wie wirkt sich dieser Wandel auf Ihre Arbeit aus? Wir haben ein Startup innerhalb des Unternehmens gegründet. Dieses neu eingerichtete Kompetenzzentrum EMobilität in Eschen bietet einige entscheidende Vorteile: so können wir Themen rasch angehen und die Ideen und Entwicklungen, anders als andere Startups, aufgrund der Möglichkeiten und Erfahrungen von thyssenkrupp als Systemlieferant direkt in die Entwicklung einfließen lassen. So entwickeln wir am traditionsreichen Standort von Steering aktuell einen Elektroantrieb, der besonders leistungsfähig ist und sich später gut für den serienmäßigen Einbau und Einsatz in E-Mobilen eignet. Der Motor ist Kern einer hochintegrierten Antriebsachse, zu der auch ein Getriebe und die Leistungselektronik gehören. Der erste Prototyp der Antriebsachse soll Mitte 2019 zur Verfügung stehen, die Serienproduktion könnte Ende 2020 starten.

Dr. Daniel Fritsche

aber auch neue Zusammenarbeitsmodelle mit externen Firmen werden notwendig. Zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen wird die heute schon starke Mechatronikkompetenz. Ebenso wie die Entwicklung von sicherheitskritischen Elektronikkomponenten und der dazu gehörenden Software im Fahrzeugbereich. Die Herausforderung liegt hier klar im Fachkräftemangel im Bereich E/E Entwicklung und Software. In diesem Sinne sind wir auch stark auf qualifizierte Arbeitskräfte im Rheintal angewiesen. Besonders Ingenieure mit elektrischem oder mechatronischem Hintergrund sowie IT-Spezialisten haben bei uns sehr gute Chancen, ihr Können in der E-Mobilität von morgen einzubringen. Denken Sie, E-Mobilität, wie wir sie heute kennen, ist die Technologie der Zukunft? Wo gibt es noch Verbesserungspotenzial? Die Elektrifizierung des Individualverkehrs hat gerade eben erst begonnen. Die entsprechenden Produktionsvolumen sind noch klein. Elektrofahrzeuge werden in Zukunft aber eine stärkere Marktdurchdringung haben, höhere Stückzahlen werden produziert. Dies hat zur Folge, dass auch die Technologie ausgereifter wird. Denn aktuell gibt es tatsächlich noch Verbesserungspotenzial, in Hinlick auf die Kostenseite und Zuverlässigkeit der Produkte ebenso wie auf Reichweite und Dauer der Ladezeiten.

Greifen Sie damit die aktuellen Trends und Entwicklungen auf? Ja, denn der Trend ist klar: CO2-Reduktion durch stärkere Elektrifizierung (Hybridisierung von Verbrennungsmoto-

thyssenkrupp Presta AG/thyssenkrupp Presta TecCenter AG  Die thyssenkrupp Presta AG ist ein Automobilzulieferer mit Sitz in Eschen. Das Unternehmen ist mit 16 Produktionsstätten in elf Ländern auf vier Kontinenten präsent und beschäftigt über 8000 Mitarbeitende. Liechtensteins größter Arbeitgeber beschäftigt – zusammen mit der thyssenkrupp Presta TecCenter AG – über 2000 Personen am Hauptsitz in Eschen und ca. 170 in dessen Zweigwerk in Oberegg AI.  Die thyssenkrupp Presta AG ist einer der weltweit größten Hersteller von Lenksäulen und Lenksystemen für Automobile und Technologieführer in der Entwicklung und Produktion von Bauteilen aus der Massivumformung in Präzisionkaltfließpressung. Jährlich werden über 20 Millionen Lenksysteme für Fahrzeuge produziert.  Das Unternehmen erzielt einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2015/2016 per Ende September).

ren) bis hin zum reinen batteriebetriebenen Fahrzeug ohne jegliche lokalen CO2-Emissionen. Für die Antriebstechnik im Allgemeinen bedeutet das eine stärkere Integration der Systeme Leistungselektronik, Elektromotor und Getriebe, die Erhöhung der Leistungsdichte, bessere Wirkungsgrade, kleinere Bauräume und geringeres Gewicht. Auch die Nachhaltigkeit der eingesetzten Materialien ist ein großes Thema, beispielsweise durch die Vermindung des Einsatzes von seltenen Erden. Inwiefern ist thyssenkrupp Presta diesbezüglich gefordert? Die höhere Integration erfordert mehr Systemkompetenz und eine stärkere Zusammenarbeit unterschiedlicher Abteilungen innerhalb des Unternehmens,

Wirkt sich die E-Mobilität auch auf die Industrie aus? Im Bereich der Automobilindustrie werden bisher bestehende Zuliefererketten aufgebrochen und neu besetzt. Und auch auf der Automobilherstellerseite ist eine markante Bewegung zu spüren: Etablierte Hersteller ändern die Basistechnologie für ihre Plattformen, neue Marken wie Tesla drängen in den Volumenmarkt. Zudem gibt es nach wie vor etliche Ankündigen von neuen Marktteilnehmern. Was im Allgemeinen weiter zunehmen wird und sicherlich auch zunehmen muss, ist die Elektronikkompetenz der Unternehmen. Ist man in Liechtenstein dafür bereit? In der Wirtschaftsregion herrscht eine ausgeprägte Innovationskultur, geprägt von Automotive-Know-how und weltweit agierenden Unternehmen. Das ist eine gute Basis, um auch in Zukunft in dem sich wandelnden Bereich erfolgreich zu sein.

Den Hauptergebnissen der Beschäftigungsstatistik 2016 des Amts für Statistik zufolge ist die Zahl der in Liechtenstein Beschäftigten im vergangenen Jahr gegenüber 2015 um 698 Personen oder 1,9 Prozent auf insgesamt 37.453 Arbeitnehmer angewachsen. Im Vergleich dazu: Im Jahr zuvor konnte lediglich ein Beschäftigungszuwachs von 0,2 Prozent realisiert werden.

Liechtenstein ist gefragt und hat viel zu bieten: Am Arbeitsplatz ebenso wie in der Freizeit.

Mehrheit im Dienstleistungssektor. Neue Stellen wurden im vergangenen Jahr vor allem im Dienstleistungssektor geschaffen, wo sich die Zahl der Beschäftigten um 629 Personen erhöhte. Im Industriebereich wurden 109 Personen mehr beschäftigt als 2015. Die Zahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft ging dagegen im Jahr 2016 um 40 Personen zurück. Mit über 61 Prozent sind fast zwei Drittel aller Beschäftigten im Fürstentum im Dienstleistungssektor tätig. Im Industriesektor arbeiten knapp 38 Prozent. Der Anteil der Landwirtschaft beträgt 0,7 Prozent. Mit 54 Prozent handelt es sich bei etwas mehr als der Hälfte der zum Stichtag am 31. Dezember 2016 erfassten Beschäftigten um Zupendler aus dem Ausland. Ihre Zahl nahm im Berichtszeitraum um 3 Prozent beziehungsweise 587 Personen zu. Mehr als die Hälfte der Zupendler kommt aus der Schweiz, vier von zehn stammen aus Österreich und Deutschland stellt 3,1 Prozent der Pendler. Unternehmenslandschaft mit Zuwachs. Neben der Zahl der Arbeitnehmer konn-

te im Fürstentum im vergangenen Jahr aber auch ein Zuwachs an Unternehmen festgestellt werden. So wurden Ende 2016 in Liechtenstein insgesamt

4567 Unternehmen gezählt, das sind 1,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Fast neun von zehn Unternehmen haben weniger als zehn Beschäftigte, nur 2,3

Prozent beschäftigen mehr als 50 Mitarbeiter. Knapp jedes zehnte Unternehmen weist zwischen zehn und 49 Beschäftigte auf.


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LGT: Arbeitgeber auf lange Sicht

WIR SUCHEN DICH. Wir sind ein international führendes Technologieunternehmen, ein dynamisches globales Geschäft, ein Zentrum der Forschung und innovativen Produktentwicklung und ein renommierter Arbeitgeber. Möchtest Du Teil eines wirklich dynamischen, weltweit agierenden Teams sein? Um unsere Zukunft zu gestalten, brauchen wir die motiviertesten, zukunftsorientiertesten Talente auf dem globalen Arbeitsmarkt. Klingt interessant? Dann freuen wir uns darauf, Dich kennenzulernen. In unserem Hauptsitz in Ruggell, Liechtenstein haben wir aktuell für HTL-/Hochschulabsolventen sowie Berufserfahrene folgende Stellen zu vergeben:

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Verantwortung übernehmen. Wer die besten Talente für sich gewinnen will, muss heute mehr bieten als eine attraktive Aufgabe und ein gutes Gehalt. Bei der Wahl des Arbeitgebers spielen Kollegialität, attraktive Fortbildungsangebote und das Engagement des Unternehmens hinsichtlich seiner sozialen und ökologischen Verantwortung eine immer größere Rolle. Für die LGT als familiengeführtes Unternehmen sind diese Aspekte Teil ihrer Unternehmenskultur.

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Langfristigkeit, individuelle Beratung, umfassende Kompetenz und unternehmerisches Denken prägen die Strategie, aber auch den Arbeitsalltag bei der global agierenden Private Banking und Asset Management Gruppe, die sich seit mehr als 80 Jahren im Besitz der Fürstenfamilie von und zu Liechtenstein befindet. Ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung kommt die LGT aus Überzeugung nach. „Vorausschauendes Denken und Handeln bilden das Fundament unserer Geschäftsphilosophie. Wir wollen als Unternehmen erfolgreich sein und gleichzeitig Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft wahrnehmen“, sagt Ursula Finsterwald, Nachhaltigkeitsverantwortliche der LGT. „Beides bedingt sich unserer Meinung nach gegenseitig, daher ist nachhaltiges Denken und Handeln integraler Bestandteil unserer Strategie und Kultur.“ Konkret heißt das, dass die LGT Nachhaltigkeit konsequent sowohl in die Geschäftstätigkeit als auch in die Produktpalette integriert.

Detaillierte Informationen und Anforderungsprofile findest Du online unter: pantec.com/de/karriere

Bei Interesse sende Deine Bewerbung bitte in digitaler Form an Frau Sandra Mähr: sandra.maehr@pantec.com

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KARLIE KLOSS

Wir bringen das Funkeln in den Alltag der Menschen Wussten Sie, dass SWAROVSKI IN LIECHTENSTEIN • für das weltweite Swarovski Konsumgütergeschäft das Supply-Chain & Logistics Kompetenzzentrum ist, • zu den zehn grössten Arbeitgebern in Liechtenstein zählt, • 140 Grenzgänger aus Vorarlberg beschäftigt bei insgesamt rund 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Wir bieten interessante Jobs für leidenschaftliche, erfinderische, schlagkräftige und verantwortungsvolle Menschen. Aktuell suchen wir zum Beispiel Senior S&OP and Global Inventory Analyst, Senior S&OP Program Manager, Process and Knowledge Manager Global Customs and Foreign Trade Compliance.

Klare Klima- und Ressourcenschutzziele. Auch wenn die Finanzbranche weniger energieintensiv ist als beispielsweise die Maschinenindustrie, möchte die LGT ihren Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz leisten. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis zum Jahr 2020 80 Prozent ihres Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen stammt und setzt bereits heute entsprechende Maßnahmen um. Seit 2010 kompensiert sie ihre CO2-Emissionen und reduziert diese schrittweise durch ein systematisches Energiemanagement und den Übergang zu erneuerbaren Energien. Außerdem fördert das Unternehmen das Pendeln mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und hat solarstrom-gespeiste Zapfsäulen für Elektroautos von Kunden und Mitarbeitenden installiert. „Nachhaltigkeit und Innovation sind oft komplementär“, sagt Ursula Finsterwald. „So wird uns unsere Digitalisierungsstrategie helfen, in vielen Bereichen noch nachhaltiger agieren zu können.“

Anlageentscheidungen berücksichtigen. Zudem setzt die LGT mit ihren Zusatzangeboten im Bereich Impact Investing und Philanthropie ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit. Mit Investments und Spenden können ihre Kunden Organisationen unterstützen, die sich für die Verbesserung der Lebensqualität benachteiligter Menschen einsetzen.

Nachhaltig anlegen. Auch in ihrem Kerngeschäft strebt die LGT eine führende Rolle in puncto Nachhaltigkeit an. Ihre Kunden erhalten über ein sogenanntes Nachhaltigkeitsrating für Aktien, Obligationen, Fonds und ETFs Transparenz bezüglich der Nachhaltigkeitsqualität der jeweiligen Anlagelösung und können diese Information so zusätzlich in ihren

Mitarbeitende fachlich und persönlich fördern. Bei der LGT gehen Mitarbeitende ihrer Tätigkeit im Wissen nach, dass sich ihr Unternehmen für eine nachhaltige Entwicklung einsetzt. Zugleich profitieren sie auch persönlich davon. Denn langfristiges, nachhaltiges Denken prägt die Haltung der LGT gegenüber ihren Mitarbeitenden. Sie investiert kontinu-

Ursula Finsterwald (li.) und Nathalie Merkofer.

bestätigen unabhängige Prüfinstanzen. 2017 ist sie bereits zum dritten Mal zum „Top Arbeitgeber“ ernannt worden. „Wir freuen uns über die wiederholte Zertifizierung, denn sie zeigt, dass unsere hohen Anforderungen an Personalführung und -entwicklung Früchte tragen“, sagt Nathalie Merkofer. Die LGT ist in allen Belangen, sei es in ihrer Geschäftstätigkeit, ihren Produkten, aber auch der Förderung ihrer Mitarbeitenden, auf eine nachhaltige Entwicklung ausgerichtet und strebt weiterhin klare Ziele an. Für Mitarbeitende ist sie damit ein Arbeitgeber auf lange Sicht. Weitere Informationen und Kontakt:  www.lgt.com

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ierlich in deren Aus- und Weiterbildung und lanciert eigene Ausbildungsprogramme, beispielsweise die Fortbildung zum Zertifizierten Private Banker. „Unser Geschäft wird komplexer und anspruchsvoller“, sagt Nathalie Merkofer, Head Human Resources bei der LGT. „Unseren Mitarbeitenden bieten wir daher kontinuierlich Weiterbildungen an, die sie optimal auf das sich verändernde Marktumfeld vorbereiten.“ Mit dem Trainingsprogramm der hauseigenen LGT Academy bietet die LGT Mitarbeitenden außerdem die Möglichkeit, sich zusätzlich zur fachlichen Ausbildung auch mit Kursen zu Bewegung, Ernährung oder Kommunikation persönlich weiterzuentwickeln. Dass sich die LGT mit ihrer Strategie auf dem richtigen Weg befindet,

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Von Theorie und Praxis

Vorab bestens informiert

Transferleistungen. An der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis liegt der Arbeitsplatz von Dr. Johannes Schneider. Der Vorarlberger ist als Assistenzprofessor für Data Science am Hilti Lehrstuhl für Business Process Management der Universität Liechtenstein tätig. Effiziente betriebliche Arbeitsabläufe unter Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologie stehen dort im Mittelpunkt.

Richtig gemeldet. Grenzgänger gehören zu Liechtenstein einfach dazu. Über 50 Prozenz der Arbeitnehmenden pendeln täglich aus dem Ausland zu ihrem Arbeitsplatz ins Fürstentum. Es empfiehlt sich bereits vorab, wichtige Informationen einzuholen: Braucht man zum Beispiel eine Grenzgängerbewilligung? Oder wie setzt sich eigentlich die soziale Vorsorge zusammen?

Angesiedelt ist der Lehrstuhl von Prof. Dr. Jan vom Brocke am Institut für Wirtschaftsinformatik. Ein Schwerpunkt liegt hier auf Strategien und Methoden sowie Analysen zum Management von Geschäftsprozessen, die in enger Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft und der internationalen Forschungsgemeinschaft entwickelt werden. Damit werden bereits an der Universität Transferleistungen für die regionale Wirtschaft erbracht, beschäftigen sich Forschung und Lehre am Institut doch umfassend mit der Gestaltung, Implementierung und Verwendung von Informationssystemen sowie mit ihrer Rolle für Innovation und Transformation in Unternehmen und Gesellschaft. Zu den Themen, die am In-

Dr. Johannes Schneider

stitut täglich vermittelt werden, zählen unter anderem Big Data Analytics, Enterprise Resource Planning, Culture Assessment, Sustainably Digital und Prozessmanagement. Und hier kommt der Hilti Lehrstuhl für Business Process Management (BPM) ins Spiel. Dort werden nicht nur Möglichkeiten zur Qualitäts- und Effizienzsteigerung, sondern auch neue Marktpotenziale, die sich durch den Einsatz von Informationstechnologie ergeben, untersucht. Die Forschungsarbeiten sind nicht nur von wissenschaftlicher, sondern auch von praktischer Relevanz. Wir haben mit Dr. Johannes Schneider über den Lehrstuhl, aber auch über das Arbeiten in Liechtenstein gesprochen.

Was schätzen Sie an Ihrem Lehrstuhl? Zum einen natürlich das Themenumfeld. Bei uns wird Prozessmanagement in Forschung, Lehre und Transfer ganzheitlich betrachtet. Sprich, es werden nicht nur technologische und methodische Aspekte berücksichtigt, sondern auch organisatorische und soziale Erfolgsfaktoren. Das schließt weitere spannende Themen wie die Kultur im Unternehmen oder Nachhaltigkeit ein. Was mir zum anderen gefällt, ist das gute kollegiale Umfeld am Institut, es gibt viel Kollaboration untereinander. Was unterscheidet die Universität Liechtenstein von anderen Universitäten? Auf jeden Fall das besondere und sehr persönliche Betreuungsverhältnis. Stu-

dierende finden bei uns keine überfüllten Hörsäle vor, Vorlesungen werden im kleinen Rahmen abgehalten. Dabei bietet sich natürlich auch die Chance, mit den Professoren stärker zu interagieren. Und ich weiß, wovon ich spreche: ich habe selbst an der ETH in der Schweiz, in Japan und Schweden studiert. Dort hat man selten mit einem der Professoren länger als fünf Minuten gesprochen. Auch schätze ich, dass die Universität Liechtenstein zwar eine Uni mit starkem Forschungsfokus ist, dennoch aber sehr praxisnah gearbeitet wird. Viele Studenten machen beispielsweise ihre Masterarbeit bei Firmen, hinzu kommen einige Projekte, die gemeinsam mit Unternehmen durchgeführt werden. Eine logische Weiterführung findet sich in den Weiterbildungsprogrammen für Beschäftigte aus der Praxis, Industrie 4.0 ist hier ein wichtiges Schlagwort. Und dann darf man natürlich auch den besonderen Ort und die Kultur nicht vergessen. Wir haben eine tolle Mischung aus internationalen Studierenden und Mitarbeitenden aus der Region. Was schätzen Sie als Vorarlberger am Arbeiten in Liechtenstein? Ich denke, das Arbeiten an sich ist ähnlich wie in Vorarlberg, aber doch nicht ganz gleich. Die Internationalität und Abwechslung bei meiner Tätigkeit gefällt mir sehr, und auch die Kleinigkeiten, die man oft am Rande mitbekommt: sei es nun das Fürstenfest oder der Einfluss von Regulierungen im Bankenumfeld. In Liechtenstein trifft man einfach auch Leute, die das direkt betrifft. Des Weiteren ist das Fürstentum an sich faszinierend. Die interessante Wirtschaftsstruktur zeigt, wie stark man in verschiedenen Bereichen sein kann: von der Industrie über den Bereich Dienstleistung bis hin zum Tourismus. Das führt – zusammen mit guter Bezahlung – zu einem sehr guten Ökosystem von guten und motivierten Fachkräften.

Vita Johannes Schneider  Unternehmen: Universität Liechtenstein  Funktion: Assistenzprofessor für Data Science Hilti Lehrstuhl für BPM  Karriere: Studium an der ETH Zürich, u. a. tätig bei IBM und ABB Corporate Research, Dozent an der Uni Zürich, seit 2016 an der Uni Liechtenstein

Ist eine Stelle in Liechtenstein gefunden, stellt sich die Frage, wie allfällige Bewilligungen beantragt werden. Je nach Staatsangehörigkeit des Arbeitnehmenden sind andere Regelungen zu beachten. Für Personen, die ihren Wohnsitz im Inland haben, bedarf es zum Antritt einer Arbeitsstelle in Liechtenstein grundsätzlich keiner Bewilligung. Vorbehalten sind Lehrstellen für Auszubildende. Für Arbeitnehmende ohne Wohnsitz in Liechtenstein, sog. Grenzgänger, gelten unterschiedliche Vorschriften bezüglich des Erhalts einer Bewilligung. Nimmt ein EWR-Staatsangehöriger (Europäischer Wirtschaftsraum) eine Stelle an, ist dies meldepflichtig; das heißt, der Arbeitgebende ist verpflichtet, die Anstellung spätestens binnen zehn Tagen nach Arbeitsantritt dem Ausländer- und Passamt bekanntzugeben. Der Arbeitnehmer erhält daraufhin eine sogenannte Grenzgängermeldebestätigung. Per Losverfahren. Das liechtensteinische Aufenthaltsrecht ist restriktiv. Ausländische Arbeitnehmende können in der Regel nicht Wohnsitz in Liechtenstein nehmen, auch wenn sie von einem inländischen Unternehmen angestellt werden. Um als ausländischer Arbeitnehmender in Liechtenstein wohnen zu können, bedarf es einer Aufenthaltsbewilligung. Für EWR-Staatsangehörige, die bereits in Liechtenstein erwerbstätig sind, werden

Zahlreiche Pendler führt der Weg täglich über die Grenze nach Liechtenstein.

jährlich 56 Aufenthaltsbewilligungen (B) vergeben. Die Hälfte wird verlost, die andere Hälfte vergibt die Landesregierung. Die Verlosungen finden jeweils im Frühling und Herbst statt. Infos hierzu gibt es beim Ausländer- und Passamt. Abgesichert. Das liechtensteinische Sozialversicherungssystem basiert auf staatli-

cher Vorsorge, betrieblicher Vorsorge und Selbstvorsorge. Mit diesem Netzwerk decken Erwerbstätige Risiken wie Krankheit, Unfall, Invalidität oder Arbeitslosigkeit ab und leisten Vorsorge für den Ruhestand. Während die erste und zweite Säule obligatorische Absicherungen darstellen, ist die dritte Säule freiwillig. Und natürlich sind auch in Liechtenstein Steu-

In liechtensteinischen Betrieben kommen Arbeitnehmende in den Genuss eines Sozialversicherungssystems, das Risiken wie Krankheit, Unfall, Invalidität oder Arbeitslosigkeit abdeckt.

ern zu zahlen. Der Grenzsteuersatz für Einkommen aus selbstständiger oder unselbstständiger Erwerbstätigkeit ist in acht Stufen eingeteilt und beträgt je nach Höhe des Einkommens zwischen drei und 24 Prozent. Die Besteuerung von Arbeitnehmern mit Wohnsitz im Ausland ist abhängig vom jeweiligen Doppelbesteuerungsabkommen.


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