Bejo-Uien magazine 2024_DE - LR

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Eine Veröffentlichung der Bejo Samen GmbH

Danziger Straße 29 47665 Sonsbeck

T: +49 2838 98989-0

E: info@bejosamen.de W: www.bejosamen.de

Redaktion

Yolanda Voster

Christel Bruin

Bart Schriever

Evert van Crombrugge

Lynette Verweel

Peter Vroegindeweij

Endredaktion

Annemarie Gerbrandy

(Klare Taal)

Yolanda Voster

Deutsche Überarbeitung

Angelina Folger, Bejo Samen GmbH

Fotos

De Groot en Slot

Design

Nathalie España, Bejo Zaden B.V.

Layout

Studio Mieke

Druck

Koopmans’ drukkerij BV Zwaag, Niederlande

Haftungsausschluss

Die Verwendung von ganzen Artikeln und/oder Illustrationen oder Teilen davon ist ausschließlich nur mit Zustimmung des Herausgebers erlaubt. Weder die Redaktion noch der Herausgeber übernimmt irgendeine Verantwortung für eventuelle Schäden, die durch die Verwendung von Angaben aus diesem Magazin entstehen können.

INHALTSANGABE

BEJO ZWIEBEL-MAGAZIN

03 VORWORT

04 VERBESSERTES PRIMING FÜR ZWIEBELSAATGUT: BEJO/DE GROOT EN SLOT FÜHREN B-MOX® EIN

07 ZWIEBELANBAU IN BELGIEN: CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN

10 UNABHÄNGIGE SORTENPRÜFUNG: FÜR BERATUNG NACH MASS

12 INNOVATIONEN IM ZWIEBELANBAU: DER SPOTSPRAYER

15 SORTIMENT STECKZWIEBELN QUALITY INSIDE

16 SORTIMENT SÄ-ZWIEBEL UND SÄ-SCHALOTTEN BEJO/DE GROOT EN SLOT

18 4. JULI 2024: QUALITY INSIDE STECKZWIEBELTAG IN NORDRHEIN-WESTFALEN

20 TROPFBEWÄSSERUNG/FERTIGATION: DIE NEUE ANBAUMETHODE IN BENELUX?

24 SCHÖNE ERFOLGE NACH SECHS JAHREN UIREKA: AUF ZU EINEM ZUKUNFTS SICHEREN ZWIEBEL ANBAU

26 FLEVOTRADE EXPERIMENTIERT MIT PAPERPLANT: SÄZWIEBELN VERFRÜHT AUF DEN MARKT BRINGEN

28 4X JAN IM INTERVIEW: WIE SIND DIE ERFAHRUNGEN MIT BIOSTIMULANZIEN?

31 KOLUMNE GIJSBRECHT GUNTER: WELTWEIT NIEDERLÄNDISCHE ZWIEBELN ESSEN - SEGEN ODER PROBLEM?

32 ZWEI ANBAUER BERICHTEN: FÜHRT AUSSAAT IM MAI ZU DICKHÄLSEN?

34 DEN NACHBARN AUF DIE FINGER SCHAUEN: DAS VEREINIGTE KÖNIGREICH

36 INNOVATIONEN BEI BEJO/DE GROOT EN SLOT: DIE INNOVATIONEN AUF EINEN BLICK

38 JUBILÄUMSAUSGABE: 50 JAHRE ZWIEBEL-MAGAZIN

39 TEAM BEJO SAMEN GMBH FÜR DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND DIE SCHWEIZ

Beziehungen... Sie sind das Herzstück unseres Zwiebel-Magazins .

SEHR GEEHRTE LESERIN, SEHR GEEHRTER LESER,

Innovationen – die gibt es im Zwiebelsektor sehr oft. Wenn ich mir die Innovationen anschaue, die jedes Jahr in Bereichen wie Anbau, Mechanisierung und Verarbeitung, aber auch intern in unserem Betrieb stattfinden, dann sind es insgesamt viele Innovationen. Manchmal aufgrund von Gesetzesänderungen, manchmal weil jemand denkt: „Das könnte noch ein bisschen besser laufen.”

Man kann lernen, innovativ zu sein, aber man lernt auch aus der Innovation. Wenn man stehen bleibt, macht man Rückschritte, obwohl nicht jede Innovation gleich ein Fortschritt ist. Deshalb muss man Innovationen nach ihrer Vollendung bewerten, um zu sehen, ob und wie man sie verbessern kann, wenn das gewünschte Ergebnis nicht erreicht wird. Wichtig ist dabei, den gesunden Verstand des Landwirts einzusetzen und zu sehen, welche Innovationen zu ihm und seinem Betrieb passen.

In dieser Ausgabe des Zwiebel-Magazins werden einige Innovationen vorgestellt. Diese Innovationen sind vielleicht nicht für jeden neu, aber sie bieten sicherlich viele Denkanstöße. Wer weiß, vielleicht denken Sie: „Das kann ich auch oder vielleicht sogar noch ein bisschen besser.”

Außerdem blicken wir zurück in die Vergangenheit, denn dieses Magazin erscheint bereits seit 50 Jahren. Wir schauen auch über die Grenze und sprechen über den Zwiebelanbau in Großbritannien.

Wir hoffen, dass wir Sie mit dieser Ausgabe des Zwiebel-Magazins wieder inspirieren können. So wie Sie uns Jahr für Jahr inspirieren. Unser Slogan lautet nicht umsonst: ‘Leading in Allium, inspired by you’.

Viel Spaß beim Lesen!

Im Namen des Teams der Bejo Samen GmbH Markus Saphörster Geschäftsführer

VERBESSERTES PRIMING FÜR ZWIEBELSAATGUT

BEJO/ DE GROOT EN SLOT FÜHREN B-MOX® EIN

FÜR EINEN GESUNDEN UND UNIFORMEN ZWIEBELBESTAND IST ES WICHTIG, DASS DIE JUNGEN PFLANZEN EINEN STARKEN START BEKOMMEN. DESHALB HABEN FORSCHER UND SPEZIALISTEN VON BEJO DIE INNOVATIVE SAATGUTVERBESSERUNGSTECHNOLOGIE B-MOX® FÜR ZWIEBELSAATGUT ENTWICKELT: EIN VERBESSERTES PRIMING IN KOMBINATION MIT EINEM OPTIMALEN COATING.

Auf der Grundlage einer neuen Technologie macht B-Mox ® den Keimling kräftiger, stimuliert das Wachstum in der frühesten Phase und macht die Pflanze robuster. Während der gesamten Wachstumsperiode zeigen die Pflanzen eine erhöhte Stresstoleranz und eine bessere allgemeine Gesundheit aufgrund eines stärker entwickelten Wurzelsystems. Für den Anbauer bedeutet dies ein geringeres Risiko in der empfindlichen frühen Wachstumsphase der Pflanze, stressresistentere Pflanzen und höhere Erträge.

Bejo hat die B-Mox ® -Technologie 2017 für Möhren eingeführt. Viele Möhrenanbauer haben die Vorteile gegenüber nicht geprimtem Saatgut bereits erfahren. Möhren entwickeln sich kräftiger und gleichmäßiger und liefern bei der Ernte bessere Erträge. Ab der Zwiebelsaison 2023/2024 wird auch das gesamte geprimte Zwiebelsaatgut von Bejo/De Groot en Slot standardmäßig mit der verbesserten B-Mox ® -Technologie geliefert. Die Innovation ist SKAL-zertifiziert und daher auch für den biologischen Zwiebelanbau geeignet.

‘Das Produkt ist auf dem Markt einzigartig’

Liesbeth van der Heijden

SAATGUTTECHNOLOGIE

Anfrage aus dem Vertrieb

Liesbeth van der Heijden, Senior Researcherin in der Abteilung Saatguttechnologie von Bejo, hat das B-Mox ® -Zwiebelprojekt geleitet. Sie ist von dem Produkt begeistert. „Die B-Mox ® -Technologie wurde speziell für moderne Anbaumethoden entwickelt, bei denen eine starke, weniger stressempfindliche Pflanze im Vordergrund steht. Wir sind stolz darauf, dass wir nun neben Möhren und Wurzelpetersilie auch Zwiebeln in unser B-Mox ® -Sortiment aufnehmen können.”

Die Nachfrage nach B-Mox ® für Zwiebelsaatgut kommt von der Vertriebsabteilung, sagt Van der Heijden. Das Produkt ist auf dem Markt einzigartig, sagt die Forscherin. „Man beginnt einen solchen Prozess, indem man die Leute befragt. Was sind die Wünsche, was sind die Erwartungen? Dabei zeigte sich, dass Wurzelwachstum, gleichmäßige und beschleunigte Keimung ganz oben auf der Wunschliste standen. Anhand dieser Wünsche haben wir Testmethoden entwickelt. Man beginnt im Labor mit einer Vielzahl von Ideen und am Ende bleibt eine Handvoll von Möglichkeiten übrig. Damit geht man dann auf den Acker und führt Versuche durch.”

Die Forschung im Bereich der Saatguttechnologie ist ein wichtiger Bestandteil der Aktivitäten von Bejo. Die Forscher der Abteilung für Saatgutpathologie sorgen dafür, dass Anbauer mit gesundem Saatgut beliefert werden. Die Spezialisten der Abteilung Physiologie überwachen und verbessern die innere Qualität des Bejo-Saatguts. Die B-Mox ®Saatgutverbesserungstechnologie ist eines der innovativen Ergebnisse der saatguttechnologischen Forschungsprogramme, die den Anbauern die beste Qualität liefern.

Versuche in Europa

Diese Versuche wurden in den Niederlanden, in Dänemark und in Großbritannien durchgeführt. Fünf Jahre lang wurden verschiedene Sorten bei verschiedenen Anbauern getestet. Die Auswertung der Versuche umfasste Forschung, Züchtung, aber vor allem die Verkaufsabteilung, sagt Van der Heijden. „Die Verkaufsabteilung spielte eine entscheidende Rolle in der Forschung, denn die Nachfrage kam von ihr. Wir haben viele Feldversuche gemacht, viele Auszählungen, viele Bestandsauswertungen. Gemeinsam kommt man auf die gleiche Behandlungspräferenz. Das wiederholt man so lange, bis man sicher ist, dass man auf dem richtigen Weg ist.”

Die Feldversuche wurden teilweise während der Corona-Periode durchgeführt, was bedeutete, dass die niederländischen Forscher nicht nach Dänemark und Großbritannien reisen konnten. „Dort wurden die Untersuchungen von Fachleuten vor Ort durchgeführt”, so die Forscherin. „Diese bevorzugten die gleichen Behandlungen wie wir in den Niederlanden. >>

Die Forschung kam auch während Corona voran. Wir freuen uns, dass wir B-Mox ® jetzt auch für Zwiebelsaatgut anbieten können. Wir hoffen, mehr Kunden davon überzeugen zu können.”

Erfolgreiche Ergebnisse

‘Die Pflanzen wachsen während der gesamten Saison sehr gut und kräftig.’

Account Manager Tom Langenberg von De Groot en Slot und Joost Litjens, Senior National Sales Representative bei Bejo Benelux, waren eng in die Versuche in den Niederlanden eingebunden und ziehen eine positive Bilanz.

„In den mehrjährigen Versuchen mit B-Mox ® habe ich erfolgreiche Ergebnisse gesehen”, sagt Langenberg. „Auf den Versuchsfeldern haben wir verschiedene Technologien verglichen und bei der unabhängigen optischen Beurteilung hat B-Mox ® jedes Mal positiv abgeschnitten.”

KEIMUNG

ZEIT

B-MOX®

GEPRIMTES SAATGUT

UNBEHANDELTES SAATGUT

Verbesserte Uniformität

Schnellere Keimung

Joost Litjens: „Ich bin sehr erfreut über die Versuche, die ich auf unseren Feldern gesehen habe. B-Mox ® hilft den Pflanzen bereits in der frühen Wachstumsphase, eine starke Pflanze mit einem guten Wurzelsystem zu entwickeln. Davon profitiert die Pflanze bis zur Ernte. Das Ergebnis ist ein gesünderer Feldbestand und ein uniformeres Endprodukt.”

Management von Geschäftsrisiken

Henrik Jørgensen, Verkaufsleiter bei SeedCom, war eng in die Versuche in Dänemark eingebunden. Er ist begeistert von den Versuchen, die er auf seinen eigenen Feldern und bei Kunden gesehen hat. „Die Pflanzen wachsen während der gesamten Saison sehr gut und kräftig, was zu höheren Erträgen im Vergleich zu Pflanzen führt, die aus nicht geprimtem Saatgut angebaut werden. B-Mox ® hilft den Pflanzen schon früh in der Wachstumsphase ein gutes Wurzelsystem zu entwickeln. Davon profitiert die Pflanze bis zur Ernte. Das sind wirklich großartige Ergebnisse. Ich freue mich, dass wir unseren Kunden mit B-Mox ® helfen können, ihre Erträge weiter zu steigern und ihre Geschäftsrisiken zu kontrollieren.”

Potenzial für andere Gemüsearten Längerfristig sieht die Forscherin Liesbeth van der Heijden auch ein Potenzial für andere Kulturen. „Wir haben auch schon eine Anfrage für B-Mox ® in Sellerie erhalten. Unsere Forschung geht weiter. Mit dem Wegfall von Pflanzenschutzmitteln steigt das Interesse an gut keimendem Saatgut. Es gibt viele Möglichkeiten für diese Entwicklung.”

ZWIEBELANBAU IN BELGIEN

CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN

DER ZWIEBELANBAU IN BELGIEN HAT IN DEN LETZTEN JAHREN EIN STARKES WACHSTUM ERFAHREN. DIE ANBAUFLÄCHE IST AUF 5.000 HEKTAR GESTIEGEN. ES GIBT CHANCEN, ABER NATÜRLICH AUCH HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE WEITERE ENTWICKLUNG DES ANBAUS. DREI BELGISCHE HÄNDLER VON DE GROOT UND SLOT ÄUSSERN SICH ZU DEN TRENDS AUF DEM BELGISCHEN MARKT UND ZU DER ROLLE DER HY-SORTEN IN DIESER GESCHICHTE.

PETER BODYN

Agri-Tech

Wie sehen Sie die weitere Entwicklung des belgischen Marktes?

„Auf dem belgischen Markt erwarten wir in den kommenden Jahren ein stetiges Wachstum. Dies wird vor allem auf den lehmigen Böden im Süden des Landes geschehen, wo es noch viele jungfräuliche Zwiebelböden gibt und im Westen, wo es Möglichkeiten sowohl für den Frischmarkt als auch für den Anbau für die Industrie gibt. Die größten Chancen für den Anbau liegen unserer Meinung nach am Ende der Saison. Die Vermarktung ab Feld ist schnell gesättigt, während das Angebot in den ersten Monaten ebenfalls mehr als ausreichend ist. Die Kunst besteht darin, in den Monaten März, April und Mai Qualitätszwiebeln zu liefern. Die Sortenwahl ist hier entscheidend, aber auch die Lagerstrategie ist eine Herausforderung, um in dieser Zeit ein Qualitätsprodukt zu liefern.”

Was sind die Herausforderungen?

„Bei vielen Erzeugern ist die Lagerinfrastruktur heute noch nicht optimal, um einen solchen Zeitraum zu überbrücken. Andererseits stellen wir auch fest, dass die Qualität des geernteten Produkts manchmal nicht optimal ist. Dies kann verschiedene Ursachen haben, z. B. Trockenheit, oft in Kombination mit starkem Thripsbefall. Dies kann zu erheblichen Ertragseinbußen führen. Solche Zwiebeln sind auch anfälliger für Austrieb im Lager. Außerdem stellen wir fest, dass Fusarium in den letzten Jahren in Flandern immer häufiger vorkommt.”

Welche Rolle können die Hy-Sorten von Bejo/De Groot und Slot in diesem Zusammenhang spielen?

„Die Sortenpalette von Bejo/De Groot en Slot ist breit gefächert und bietet Optionen für jeden Absatzmarkt und jeden Anbauzweck. Sowohl im frühen als auch im späten Segment gibt es mehrere Sorten, die für eine lange Lagerung geeignet sind. Außerdem sind Sorten mit intermediärer Resistenz gegen Fusarium, wie Hysky F1 und Hygate F1, erhältlich. Die Aussaat einer solchen Sorte verringert das Risiko für Qualitätseinbußen durch hohe Abfallanteile. Weitere Sortenentwicklungen und die Züchtung

von Toleranzen gegen Hitze, Krankheiten und Schädlinge sind notwendig, um diese Herausforderungen zu meistern.”

Wie machen Sie die Landwirte mit den Sorten von Bejo/De Groot und Slot bekannt?

„Jedes Jahr säen wir ein Versuchsfeld mit verschiedenen Zwiebelsorten von verschiedenen Saatgutzüchtern. In den Wintermonaten werden die Erträge dieser Sorten ermittelt und mit unseren Anbauern diskutiert. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse kann dann eine wohlüberlegte Sortenwahl getroffen werden. Auch der intensive Kontakt mit den Anbauern und deren Beratung während der gesamten Saison erleichtert die Wahl der für sie am besten geeigneten Sorten von Bejo/De Groot und Slot.” >>

IGNACE CARRON

Sanac

Wie sehen Sie die weitere Entwicklung des belgischen Marktes?

„Dank der guten Zwiebelpreise, die wir auch im Jahr 2023 beibehalten haben, werden die Landwirte weiterhin Zwiebeln anbauen. Diese Preise sind vor allem auf das nasse Frühjahr und die späte und schwierige Aussaat zurückzuführen, was zu Produktionsverlusten führte. Für Anbauer, die mit dem Anbau beginnen oder ihn ausweiten wollen, kann dies ein verzerrtes Bild der Preisbildung und der Auswirkungen der Anbauflächen auf den Handel ergeben. Aber es gibt durchaus Chancen für die Zwiebelanbauer. Schließlich verlangt die wachsende Weltbevölkerung nach mehr Zwiebeln und aufgrund des Klimawandels kommt es häufiger zu Ernteausfällen.”

Was sind die Herausforderungen?

„Die größte Herausforderung bleibt der Anbau an sich. Klima und Gesetzgebung erschweren den Anbau zunehmend. Auch die Wasserverfügbarkeit ist in vielen Regionen ein Problem. Ausreichend Wasser für die Bewässerung erfordert Investitionen. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Tropbewässerung einen wichtigen Beitrag dazu leisten kann. Überschüssiges Wasser kann ebenfalls eine Herausforderung darstellen. Ein nasses Frühjahr wie 2023 oder ein nasser Sommer wie 2021 brachten viele Probleme für die Gesundheit und die Qualität der Zwiebeln mit sich. Und ohne gesunde Zwiebeln kein Handel.”

Welche Rolle können die Hy-Sorten von Bejo/De Groot und Slot in diesem Zusammenhang spielen?

„Bejo/De Groot en Slot bieten seit Jahren hochproduktive Sorten an, sowohl im Früh -

segment als auch für die lange Lagerung. Das Unternehmen arbeitet intensiv an der Selektion in Richtung intermediärer und hoher Resistenz gegen Krankheiten und vielleicht haben sie auch schon Ideen in Richtung Thrips-Toleranz, analog zur Blattlausresistenz bei Salat.”

Wie positionieren Sie die Sorten von Bejo/De Groot und Slot auf dem Markt?

„Bei unseren Kunden sehen wir, dass die Zwiebeln bis Ende März verladen sind. Nur wenige Erzeuger lagern bis Mai oder Juni. Die Zwiebeln von Bejo/De Groot und Slot passen perfekt in dieses Segment und sind im Durchschnitt die produktivsten Sorten auf dem Markt für diesen Zweck. Mit dem Anbau von Hysinger F1 und Hytune F1 werden höhere Erträge/ha hinzukommen. Hyfive F1 und Hyroad F1 werden ihrerseits mit MitbewerberSorten mit besonders langer Lagerfähigkeit konkurrieren. Auf diese Weise kann Bejo/ De Groot en Slot eine Lösung für jeden Zwiebelanbauer anbieten.”

Wie machen Sie die Erzeuger mit den Sorten von Bejo/De Groot en Slot bekannt?

„Neue Informationen erhalten unsere Kunden über unsere regionalen Ansprechpartner/innen und Anbauberatung. Auch neue Entwicklungen bei den Sorten werden unseren Kunden vorgestellt. Feldtage sind in dieser Hinsicht wichtig, weil man auf dem Feld wirklich zeigen kann, was eine Sorte leisten kann und wo die Unterschiede zu anderen Sorten liegen. Außerdem veranstalten wir regelmäßig Wintertagungen für Kunden, bei denen alle neuen Entwicklungen erläutert werden.”

JOERI JANS

Agro-Sud

Wie sehen Sie die weitere Entwicklung des belgischen Marktes?

„Der Zwiebelanbau in unserem Einzugsgebiet ist in diesem Jahr recht erfolgreich gewesen. Dies und die derzeit guten Preise werden das Wachstum des Zwiebelanbaus ankurbeln. Wir stellen auch fest, dass neue Erzeuger daran interessiert sind, mit dem Anbau zu beginnen. Besonders stark ist das Interesse

aus Wallonien. In einigen belgischen Gebieten sind die Böden für den Zwiebelanbau noch jungfräulich und die Anbaupläne sind weniger intensiv. Infolgedessen spielen bodenbürtige Krankheiten eine geringere Rolle und auch der Druck durch die Zwiebelfliege ist gering.”

Was sind die Herausforderungen?

„Mit dem schrumpfenden Spritzmittelsortiment wird die Beikrautregulierung immer schwieriger; vor allem auf Sandböden ist es manchmal ein Kampf gegen das Beikraut. Auch die Bohnenfliege begegnet uns immer häufiger. In Belgien gibt es keine offiziell zugelassenen Mittel gegen sie. Außerdem stellt das Klima eine große Herausforderung dar. Wir haben es zunehmend mit längeren Dürre- oder Niederschlagsperioden zu tun”.

Welche Rolle können die Hy-Sorten von Bejo/De Groot und Slot in diesem Zusammenhang spielen?

„Hy-Sorten sind für ihr starkes Wurzelsystem bekannt. Dies ist die Grundlage für einen erfolgreichen Anbau. Je besser die Wurzeln sind, desto weniger leidet die Zwiebel unter der Trockenheit. Außerdem kann eine Zwiebel mit einem starken Wurzelsystem auch besser

damit umgehen, wenn wir stärker mit Herbiziden spritzen müssen. Bei der Bohnenfliege ist ein schneller Aufgang und ein gleichmäßiges Jungpflanzenwachstum wichtig. Geprimtes Saatgut ist hier im Vorteil.”

Wie positionieren Sie die Sorten von Bejo/De Groot und Slot auf dem Markt?

„Als frühe Zwiebel empfehlen wir vor allem Hybound F1, die immer einen guten Ertrag bringt und sehr schalenfest ist. Wegen dieser Schalenfestigkeit ist die Sorte auch sehr gut für Anbauer geeignet, die viel mit Gülle arbeiten. Hybound F1 ist sehr vielseitig - die Sorte kann auf allen Böden angebaut werden und enttäuscht nie. Als Lagersorte empfehlen wir besonders Hyfive F1. Diese Sorte liefert hohe Erträge, kombiniert mit guter Qualität. Hyfive F1 ist eine harte Zwiebel und daher für eine längere Lagerung geeignet.”

Wie machen Sie die Erzeuger mit den Sorten von Bejo/De Groot und Slot bekannt?

„Jedes Jahr versuchen wir, zusammen mit einem Anbauer irgendwo ein Demofeld anzulegen. In diesem Jahr hatten wir ein Demofeld in Wallonien. Etwa 40 wallonische Anbauer haben mit großem Interesse daran teilgenommen.”

‘Hysorten sind für ihr starkes Wurzelsystem bekannt.’

Joeri Jans

UNABHÄNGIGE SORTENPRÜFUNG

FÜR BERATUNG NACH MASS

‘Wissen mit den Anbauern teilen für eine Beratung nach Maß.’

WELCHE ANFORDERUNGEN SOLLTE DIE SORTENPRÜFUNG

ERFÜLLEN, DAMIT SIE DEN BEDÜRFNISSEN DER LANDWIRTE SO NAHE WIE MÖGLICH KOMMT? UM DIESE FRAGE ZU

BEANTWORTEN HAT DE GROOT UND SLOT IM JAHR 2023 ZUM ERSTEN MAL VERSUCHE AN ZWEI STANDORTEN ANGELEGT, UM DAS WISSEN MIT DEN ANBAUERN IN DIESEN REGIONEN ZU TEILEN UND EINE MASSGESCHNEIDERTE BERATUNG ZU ERMÖGLICHEN.

Die Sortenprüfung ist ein Thema, über das man lange diskutieren und debattieren kann. Im Jahr 2023 wurden in den Niederlanden und in Belgien wieder groß angelegte Sortenversuche von verschiedenen Organisationen durchgeführt. Das Verkaufsteam von De Groot en Slot ist gerne bereit, sich damit zu befassen.

Die Auswahl der richtigen Sorten

Das Verkaufsteam von De Groot en Slot erntet seit mehreren Jahren viele Versuche bei den Anbauern von Hand, um die Unterschiede zwischen den Sorten auf dem gleichen Standort sichtbar zu machen. Es wird nicht nur der Bruttoertrag bestimmt, sondern im Februar wird auch immer eine Auswertung vorgenommen, um den Nettoertrag für den Anbauer zu ermitteln. Die Anbauer erhalten ein persönliches Feedback zu den Ergebnissen, was ihnen hilft, die richtige Sortenwahl für ihren eigenen Bodentyp und ihr Anbauziel zu treffen.

Ein Nachteil kann sein, dass die Proben erst später in der Saison ausgewertet werden und der Anbauer seine Sortenwahl gerne früher trifft. Nun kann der Zeitpunkt der Einlagerung je nach Saison und Anbauer unterschiedlich sein, genauso wie dies auch für die Beurteilung von Sorten zu verschiedenen Zeitpunkten der Auslagerung gilt. Eine offizielle Sortenprüfung ist manchmal weniger gut mit der Situation des Anbaues zu

vergleichen. Dadurch kann es etwas schwieriger sein, an Zahlen zu kommen, die für die richtige Sortenwahl brauchbar sind.

Eigene Versuchsfelder

‘Weil wir es immer so machen’ ist für das Team von De Groot und Slot kein Grund, die Art und Weise, wie die Sortenversuche durchgeführt werden, nicht zu ändern. Das Unternehmen ist gerne innovativ. So wurde die Idee geboren, im Jahr 2023 eigene Versuchsfelder in verschiedenen Zwiebelanbaugebieten anzulegen: auf Sandböden in Wachtum in Drenthe und Nederweert in Limburg. Dies sind zwei Standorte in wachsenden Zwiebelanbauregionen. Hier fanden im August erfolgreiche Demo-Nachmittage statt, bei denen die Anbauer die Möglichkeit hatten, die Versuchsfelder mit einer Führung zu besuchen.

Unabhängige Forschung ist eine wichtige Voraussetzung. Aus diesem Grund wurden die beiden landwirtschaftlichen Forschungszentren Vertify aus Zwaagdijk und HLB aus Wijster mit der Durchführung der Versuche beauftragt. Sie betreuen beide einen Standort mit einem Sortenversuch. Während der Lagersaison finden zu verschiedenen Zeitpunkten (kurze, mittlere oder lange Lagerung) Bewertungen statt. Dabei werden auch Merkmale wie Härte, Schalenqualität, Farbe und Austriebstoleranz bestimmt. Die Ergebnisse werden an die Anbauer in den betreffenden Regionen weitergegeben, damit sie eine Sortenberatung erhalten, die auf ihren eigenen Bodentyp abgestimmt ist.

Im Jahr 2024 wird die Zahl der unabhängigen Demofelder von De Groot und Slot erweitert, um die Anbauer noch besser beraten zu können. Auf diese Weise wird es für jeden Bodentyp und jede Region eine maßgeschneiderte Beratung geben, die Aufschluss darüber gibt, welche Sorten auf dem jeweiligen Bodentyp am besten gedeihen. Möchten Sie mehr über die unabhängigen Sortenversuche und ihre Ergebnisse erfahren? Bitte wenden Sie sich an Ihre/n regionale/n Ansprechpartner/in.

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse in Tonnen pro Hektar. Für den Sortenversuch wurden neben den Sorten von Bejo/ De Groot en Slot auch die fünf gängigsten Sorten (pro Region) von anderen Saatgutunternehmen getestet. Der Bruttoertrag in Wachtum wurde durch Wiegen ganzer Zwiebelschwade ermittelt.

Wachtum: sandiger Torfboden

Tonnen/ha

HYFIVE F1 89,905

HYBOUND F1 88,042

HYWAY F1 88,042

HYPARK F1 86,011

Nederweert: Boden mit Sand-Deckschicht

‘Eigene Versuchsfelder in wachsenden Zwiebelanbaugebieten’

SORTE 1 83,132

SORTE 3 82.624

SORTE 5 81,270

SORTE 4 80,593

HYROAD F1 80.423

SORTE 2 79,915

F1

4

2

5

3

SORTE 1

* Die Sortenprüfung wurde von HLB (Wachtum) und Vertify (Nederweert) im Auftrag von De Groot und Slot durchgeführt.

DER SPOTSPRAYER

BEJO/DE GROOT EN SLOT IST NAHE DRAN AN INNOVATIONEN UND BLEIBT GERNE AUF DER HÖHE BEI DEN NEUESTEN ENTWICKLUNGEN IM ZWIEBELSEKTOR. IN DER ANBAUSAISON 2023 WURDE DER SPOTSPRAYER AUF VIELEN FELDERN EINGESETZT, VOR ALLEM, UM KARTOFFELDURCHTRIEB ZU BEKÄMPFEN. DER BETRIEB DOORGROND.NL IMPORTIERT DIE SCHWEIZER MASCHINE, DIE MIT HILFE VON ALGORITHMEN BEIKRÄUTER UND DURCHTRIEB IN VERSCHIEDENEN KULTURPFLANZEN ERKENNT. BEJO/ DE GROOT EN SLOT HAT DEN BETRIEB BEI VERSCHIEDENEN DEMONSTRATIONEN EINGELADEN, UM DIE WIRKUNGSWEISE DER MASCHINE ZU ERKLÄREN. DAS ZWIEBEL-MAGAZIN HAT ZWEI LOHNUNTERNEHMEN NACH IHREN ERFAHRUNGEN GEFRAGT.

PROFYTODSD

Lohnunternehmen in Emmeloord

Profytodsd war das erste Lohnunternehmen in den Niederlanden, das im Jahr 2022 den EcoRobotix kaufte. Nach Angaben von Douwe Dijkstra und Frans van Egmond sah das Unternehmen in dem Punktsprühsystem eine Chance. „Wir finden es wichtig, mit den neuesten Anwendungen und Techniken Schritt zu halten, damit wir sie unseren Kunden anbieten können”, so die beiden.

Anfangs war EcoRobotix etwas gewöhnungsbedürftig, da es den Händlern damals an Erfahrung fehlte. Inzwischen hat sich die Software verbessert und die Ergebnisse sind besser geworden. In der letzten Saison setzte das Unternehmen die Maschine hauptsächlich bei Kartoffeldurchtrieb in Zwiebeln und Rüben ein. „Mit der Maschine wird viel Zeit gespart und sie arbeitet in den meisten Fällen genauso exakt wie beim manuellen Betupfen”, sagt Dijkstra.

Aus diesem Grund wurde die Maschine auch in mehreren Kulturen zur Beikrautregulierung eingesetzt. Als Beispiel nennt Van Egmond den Ampfer im Grünland. „Das späte, größere Beikraut auf Säzwiebelfeldern zum Beispiel sollte unbedingt beseitigt werden. Die Punktspritze benetzt nur das Beikraut und die umliegenden Zwiebeln. Diese Zwiebeln werden zwar gehemmt, aber es ist nur ein kleiner Prozentsatz.”

Weitere Vorteile der Maschine werden vor allem in der Einsparung von Ressourcen, der geringeren Anzahl von Treffern auf die Kulturpflanzen, der Geschwindigkeit und damit der Kapazität gesehen. Profytodsd sagt, dass die Landwirte in der letzten Saison ebenfalls überrascht und positiv hinsichtlich der Anwendung waren. „Die Anwendung ist gefragt und die Nachfrage danach wird steigen. Die Palette der Mittel wird kleiner und der Zeitpunkt und die Art und Weise, wie ein Mittel angewendet wird, werden „wichtiger”, sagt Dijkstra.

Die Arbeitskräfte werden knapper und teurer. Wenn der EcoRobotix Arbeitskräfte überflüssig macht, ist das ein Gewinn, sagt Van Egmond. Als Nachteil führt er an, dass viele Landwirte den EcoRobotix erst dann einsetzen wollen, wenn das Beikraut groß genug und die Kulturpflanze noch klein ist. Das ist oft ein kurzer Zeitraum im Jahr und Wetterbedingungen wie Regen und Wind begrenzen den Zeitpunkt des Einsatzes.

Profytodsd geht davon aus, dass das Gerät in Zukunft auch Krankheiten erkennen kann, wodurch es noch breiter eingesetzt werden kann.

Aber, so Profytodsd, „für die richtige Anwendung ist es nach wie vor wichtig, Kenntnisse und Erfahrung mit der Maschine und den Mitteln zu haben, um das beste Ergebnis mit dem geringsten Schaden für den Pflanzenbestand zu erzielen.” >>

‘Der Spotsprayer arbeitet genauso exakt wie beim manuellen Betupfen.’

Douwe Dijkstra

‘Mit dem Spotsprayer können doch bis zu 90% Herbizide eingespart werden.’

SAMUEL RASE

Ateliers Rase in Eghezée (Wallonien/Belgien)

Samuel Rase ist Eigentümer von Ateliers Rase in Eghezée, Wallonien. Dieses Unternehmen ist ein Händler für Landmaschinen der Marke Grimme. Darüber hinaus besitzt Rase einen Ackerbaubetrieb, in dem Zwiebeln einen festen Platz im Anbauplan haben.

Im Januar 2023 kaufte Rase eine Punktspritze von EcoRobotix, zusammen mit drei anderen Anbauern, mit denen er eine Maschinengemeinschaft bildet (gemeinsamer Kauf und Einsatz von Maschinen) und die Bedienung und den Einsatz der Maschinen gemeinsam übernimmt. Die Idee, eine Punktspritze anzuschaffen, entstand, als sie 2022 feststellten, dass der Chicorée bei einem benachbarten Biobauern besser stand als der Chicorée bei ihnen. Sie kamen schnell zu dem Schluss, dass der höhere Druck und die hemmende Wirkung der Herbizide die Ursache dafür waren und beschlossen, dass deren Einsatz verringert werden musste.

Im Jahr 2023 setzten sie zum ersten Mal die Punktspritze ein. Um Erfahrungen zu sammeln, entschied man sich, die Punktspritze im ersten Jahr nur auf den eigenen Feldern einzusetzen. Die ersten Anwendungen erfolgten in Rüben und Chicorée. Später in der Saison wurde die Maschine auch erfolgreich in Zwiebeln und Bohnen eingesetzt. Es bestand auch die Absicht, mit dem Spotsprayer in Möhren zu arbeiten, aber das Programm und der Algorithmus für Möhren kamen zu spät in der Saison, so dass die Maschine in diesem Jahr noch nicht in dieser Kultur eingesetzt werden konnte.

Die ersten Erfahrungen mit dem Spotsprayer sind vielversprechend. Durch die punktuelle Beikrautregulierung wurde deutlich weniger Mittel eingesetzt. Rase rechnete vor, dass durch den Einsatz der Maschine der Herbizideinsatz um 70 Prozent reduziert werden konnte - auf einigen Feldern konnten sogar bis zu 90 Prozent eingespart werden. Darüber hinaus waren die Anbauer von der hohen Präzision der Maschine überrascht, die fast keine Schäden an den Kulturpflanzen verursachte. Sie nennen daher diese starken Ressourceneinsparungen und die erhebliche Reduzierung der Phytotoxizität als die größten Vorteile des Spot-Sprayers.

Die vier Anbauer haben die Maschine in diesem Jahr auf ihren eigenen Feldern eingesetzt, aber sie bemerken auch ein großes Interesse von anderen Anbauern in der Region. Dies gilt insbesondere für den Gemüsebau, bei dem die Pflanzen häufig ohnehin stärker auf die eingesetzten Herbizide reagieren.

Es bestehen noch Zweifel, ob die Maschine von Beginn der Beikrautregulierung an eingesetzt werden kann. Derzeit sehen Rase und seine Kollegen die Spot-Spritze vor allem als eine Lösung, um bestimmte Beikräuter zu bekämpfen, die im normalen System nicht erwischt werden oder stehen bleiben.

Als Hauptnachteil des Spot-Sprayers nennt Rase die Effizienz der Maschine. Wenn alles reibungslos läuft, kann die Maschine maximal 3 Hektar pro Stunde bearbeiten, was die Anzahl der Hektar, die sie bearbeiten kann, begrenzt. Ein weiterer Nachteil ist, dass das Produkt oder die Produktmischung aufgrund der geringeren Ausbringung länger im Tank bleibt. Dadurch kann die Wirksamkeit sinken.

Aufgrund der immer engeren Wirkstoffpalette erwartet Samuel Rase, dass die Anwendungen mit der Punktspritze in Zukunft deutlich zunehmen werden. Da die Algorithmen noch präziser werden, wird die Maschine noch besser und genauer arbeiten. So wird der Spot-Sprayer in Zukunft auch in schwierigeren und feinblättrigen Kulturen, wie zum Beispiel Möhren, erfolgreich eingesetzt werden.

QUALITY INSIDE

TROY F1

GELB FÜR HERBST- UND FRÜHJAHRSPFLANZUNG

X Sehr hohes Schosstoleranz-Niveau

X Wüchsig und hoher Ertrag an runden Zwiebeln

X Schöne, dunkelgelbe Farbe

X Geeignet für direkte Vermarktung

X Auch aus biologischer Produktion verfügbar

X Pflanzung ab 2. Oktoberwoche empfohlen

FORUM F1 GELB

X Die früheste Sorte für Pflanzung im Frühjahr

X Ideal für frühe Ernte

X Attraktive, runde Zwiebel von exzellenter Qualität, mit einer hohen Schosstoleranz

X Dünne Hälse ermöglichen einen kürzeren Trocknungsprozess, so dass die Ware schneller vermarktbar ist

TARMO F1 GELB

X Starker, wüchsiger Typ im mittelspäten Segment

X Hohes Ertragspotenzial mit uniformen, runden Zwiebeln

X Empfohlen für lange Lagerung

X Robuster Typ, kommt aufgrund des beeindruckenden Wurzelsystems gut mit stressigen Wachstumsbedingungen zurecht

CARBALLO F1 GELB WÄRMEBEHANDELT

X Eine runde Hybride mit einem sehr hohen Ertrag

X Aufgrund ihres beeindruckenden Wurzelsystems sehr gut für trockenere Bedingungen geeignet

X Liefert einen hohen Ertrag an Zwiebeln von guter Qualität

X Für Langzeitlagerung geeignet

BOGA F1 GELB WÄRMEBEHANDELT

X Mittelfrühe, sehr produktive Steckzwiebeln

X Hohe Resistenz (HR) gegen Falschen Mehltau

X Schöne, runde Zwiebeln von exzellenter Qualität

X Prädestiniert für lange Lagerung

X Auch aus biologischer Produktion verfügbar

RED RAY F1 ROT WÄRMEBEHANDELT

X Uniforme Qualitätszwiebeln mit exzellenter Schale

X Wunderschöne, dunkelrote Farbe

X Produktiv aufgrund des starken Wurzelsystems

X Empfohlen für lange Lagerung

SORTE BIOLOGISCH

Diese Informationen wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Jedes Jahr testet die Züchtungsabteilung von Bejo/De Groot en Slot ihre Sorten auf ihren eigenen Versuchsfeldern in Europa. Alle Informationen beruhen auf einem Vierjahresdurchschnitt aus diesen Versuchen. Aus den angegebenen Daten (Mai 2024) können keine Rechte abgeleitet werden. Legende Frühzeitigkeit: Eine Einheit höher bedeutet eine Woche früher zu ernten. Ertrag: Indikatorzahl für Vergleich nur innerhalb der Sortengruppe. Schalenqualität: Einstufung 1-10. Eine höhere Zahl bedeutet, dass die Sorte eine bessere Schalenqualität hat. Lagerfähigkeit: Einstufung 1-10. Eine höhere Zahl gibt an, dass die Sorte im Lager langsamer austreibt. Festigkeit: Einstufung 1-10. Eine höhere Zahl steht für eine härtere Zwiebel. Schosstoleranz: - = gering, +/- = durchschnittlich, + = hoch, wb = wärmebehandelt. Trockensubstanz: Angabe in %. HR: eine hohe Resistenz gegen Falschen Mehltau.

ZWIEBELN

Allium cepa

AMERIKANER UND INTERMEDIÄRE SORTEN

AMERIKANER UND INTERMEDIÄRE SORTEN, ROT

UND INTERMEDIÄRE SORTEN, WEISS

CONSERVOR F1 SÄ-SCHALOTTEN

Langjährig bewährt im deutschen Anbau. Attraktive, braunschalige Sorte. Hochrunde, typisch „französische” Schalotte. Rosa- bis pinkfarbiges Fruchtfleisch. Ein stabiles Wurzelsystem garantiert eine ausgeglichene Sortierung. Geeignet für Frischmarkt und Schälbetriebe. Für lange Lagerung empfohlen.*

INNOVATOR F1 SÄ-SCHALOTTEN

Die Sensation! Die erste Sä-Schalotte mit hoher Resistenz gegen Falschen Mehltau! Die schönen, länglichen Schalotten mit ihrer attraktiven, rötlich braunen Farbe reifen etwas später ab als Conservor F1 und sind sehr gut lagerfähig.*

ZWIEBELN

Allium cepa

SORTE

RIJNSBURGER, FRÜH

RIJNSBURGER, MITTELFRÜH

RIJNSBURGER, SPÄT

= Auch oder nur als Bio-Saatgut erhältlich. Alle Angaben in der Tabelle basieren auf gemittelten, mehrjährigen Erfahrungen von Bejo/De Groot en Slot Versuchsfeldern. Sie dienen dem Vergleich innerhalb dieser Tabelle und den darin stehenden Sortengruppen. Die Angaben zur Austriebstoleranz beziehen sich auf die Lagerfähigkeit ohne Einsatz von Austriebshemmstoffen. Durch deren Einsatz lässt sich die Lagerfähigkeit zum Teil deutlich erhöhen. Bitte beachten Sie dabei die jeweilige Zulassungssituation in Ihrem Anbaugebiet.

Frühzeitigkeit: Eine Einheit mehr, bedeutet eine Woche früher zu ernten. Ertrag: 100 ist eine Indikatorzahl (für Vergleiche zwischen den Sorten).

Schalenqualität: Eine hohe Zahl bedeutet, dass die Sorte eine gute Schalenqualität besitzt.

Austriebstoleranz: Eine hohe Zahl gibt an, dass die Sorte spät zur Triebbildung im Lager übergeht. Bewertung ohne Einsatz chemischer Austriebshemmstoffe.

Härte: Eine hohe Zahl steht für eine harte Zwiebel.

* Sä-Schalotten: Um die vom Markt erwünschten kleinen Sortierungen zu erzielen, wird eine hohe Aussaatstärke von 1,75 bis 2,25 Mio. Korn/ha empfohlen. Die Abreife erfolgt im Vergleich zu Sä-Zwiebeln etwas früher. Das Erntegut erfordert aufgrund der höheren Dichte größere Lüftungskapazitäten. Kulturmaßnahmen und Ansprüche sind weitgehend vergleichbar mit denen von Zwiebeln.

Das Produkt ist gehaltvoller (ca. 17 % Trockensubstanz) und ausgesprochen aromatisch und geschmackvoll. Sä-Schalotten haben ihren Platz im Angebot des LEHs, auch unter dem Gesichtspunkt der Regionalität, erobert.

4. JULI 2024

QUALITY INSIDE STECKZWIEBELTAG IN NORDRHEINWESTFALEN

BEJO/DE GROOT UND IHR STECKZWIEBELPARTNER BROER BV ORGANISIEREN AM 4. JULI 2024 EINEN INTER NATIONALEN QUALITY INSIDE-STECKZWIEBEL FELDTAG. ES WERDEN VORMITTAGS FACHVORTRÄGE ZU STECKZWIEBELN, PHYTOPATHOLOGIE UND ZWIEBELHANDEL ANGEBOTEN.

Auf dem Demofeld wird das gesamte Sortiment an Steckzwiebeln gezeigt und bei Führungen vorgestellt. Alle Teilnehmer freuen sich auf einen regen Austausch von Wissen und Erfahrungen zu Anbau, Pflanzenschutz, Vermarktung und vielem mehr.

Erfahrungsaustausch am internationalen

QI-Steckzwiebeltag 2023 in den Niederlanden

In Zusammenarbeit mit PPA, Bejo/De Groot en Slot und Broer BV veranstaltete De Groot en Slot am 8. Juni 2023 den QI-Steckzwiebelfeldtag in den Niederlanden, mit dem Thema: Wie wird der Steckzwiebel anbau in Zukunft aussehen? Die vielen Möglichkeiten, die diskutiert wurden, reichten von den neuesten Anbautechniken und Pflanzenschutzherausforderungen bis hin zum gegenseitigen Austausch zu Erntebeständen, erfolgtem Verkauf und Chancen im Steckzwiebelhandel.

Der Empfang fand bei PPA in Dronten statt und umfasste eine Präsentation über die Aktivitäten von PPA und einen Blick auf die aktuelle Marktsituation. Im Anschluss an die Präsentation wurde ein Feld mit Zweitjahressteckzwiebeln der Sorte Jetset F1 besichtigt. Das Feld war Ende Februar gepflanzt worden (1.700 kg/ha) und die Bulbenbildung hatte gerade begonnen. Die Bestandesdichte entsprach bereits völlig den Erwartungen.

Zukunft

Das Nachmittagsprogramm fand bei Broer BV in Creil statt. Hier standen Präsentationen, eine Betriebsführung, eine Ausstellung und Feldbegehungen mit Erst- und Zweitjahressteckzwiebeln auf dem Programm.

Die Präsentationen lagen in den Händen mehrerer Referenten. Christoffel den Herder von Ceres Horti Advice erörterte die Möglichkeiten eines zukunftssicheren Anbaus von Steckzwiebeln. Jan van Strien von PPA erläuterte den Markt für Erst- und Zweitjahressteckzwiebeln. Ron Spaans von Broer BV erzählte mehr über Quality inside: Steckzwiebeln für die Zukunft. Mark Ermers von Cebeco sprach über Engpässe im Pflanzenschutz: Bedrohung oder Chance?

Es ist klar, dass in Zukunft weniger Chemikalien zur Bekämpfung von Krankheiten, Schädlingen und Beikraut zur Verfügung stehen werden. In den Vorträgen kamen diverse Lösungen zur Sprache, damit auch in der Zukunft (Steck-)Zwiebelanbau möglich ist. Allerdings wird dies eine andere Art des Anbaus erfordern: eine Kombination aus chemischen und biologischen Mitteln und ein verstärkter Einsatz von Mechanisierung, wie z. B. Hacken.

Verfahren

Bei der Besichtigung der Produktionsstätte von Broer BV in Creil wurde deutlich der gesamte Bearbeitungsprozess aufgezeigt, den die Steckzwiebeln durchlaufen. Von der Annahme über die Lagerung bis hin zur Vorbereitung der Steckzwiebeln für die Auslieferung. Oft denkt man: heute anrufen und morgen liefern. Aber eine gute Qualität zu liefern, dauert mehrere Arbeitstage. Das wurde bei der Besichtigung klarer.

In der Ausstellung waren mehrere Unternehmen aus den Bereichen Mechanisierung, biologische Schädlingsbekämpfung/Stimulanzien, Bewässerungs- und Fertigationssysteme und Logistiksysteme und Programme, die auf Anbaumonitoring spezialisiert sind und vieles mehr vertreten. Es gab eine gute Interaktion zwischen Besuchern und Ausstellern und es ergaben sich interessante Gespräche.

Besuche vor Ort Für den Besuch am Nachmittag standen zwei Feldbegehungen auf dem Programm: ein Feld mit Erstjahressteckzwiebeln und ein Feld mit Zweitjahressteckzwiebeln. Das Feld mit den Erstjahressteckzwiebeln sah sehr gut aus. Für viele Besucher war dies die erste Begegnung mit dieser Kultur. Sie waren beeindruckt von der Spezialisierung dieser Kultur und dem Know-how, das sie von den Anbauern in Zusammenarbeit mit Broer erfordert.

Der zweite Besuch galt einem biologischen Feld mit Zweitjahressteckzwiebeln, wo die Unterschiede zum konventionellen Anbau noch einmal deutlich wurden. So wurde das Feld am 3. März 2023 mit 2.000 kg/ha bepflanzt. Der biologische Anbau erfordert mehr Kilogramm pro Hektar als der konventionelle Anbau. Dies hat mit der Nachfrage des Marktes nach Kaliber 50-70 mm zu tun. Außerdem ist die Beikrautregulierung im Bioanbau eine der größten Herausforderungen. Das Feld war bereits siebenmal mit einem Treffler gestriegelt und einmal gehackt worden.

Wissen teilen

Der Tag endete gesellig mit Getränken und einem Grillabend. Alle veranstaltenden Unternehmen konnten nicht nur auf einen gelungenen Tag zurückblicken, sondern auch auf eine tolle Zusammenarbeit mit Referenten, Ausstellern und nicht zuletzt den Besuchern, die dafür gesorgt haben, dass dieser SteckzwiebelWissenstag ein voller Erfolg war. Denn Informationen werden erst dann zu Wissen, wenn man sie miteinander teilt!

TROPFBEWÄSSERUNG/FERTIGATION

DIE NEUE ANBAUMETHODE IN DEN BENELUXLÄNDERN?

IN DEN LETZTEN JAHREN HABEN WIR IN DEN NIEDERLANDEN UND IN BELGIEN IMMER MEHR ANBAUFLÄCHEN GESEHEN, DIE MIT TROPFBEWÄSSERUNG ODER FERTIGATION ARBEITEN. WAS IST DER GRUND DAFÜR, DASS DIE LANDWIRTE ZU DIESER ART DER BEWÄSSERUNG UND/ODER DÜNGUNG VON ZWIEBELN ÜBERGEHEN ODER DAMIT BEGINNEN? EINIGE LANDWIRTE BERICHTEN ÜBER IHRE ERFAHRUNGEN.

BETRIEB FEITSMA

Zwiebelanbauer in Eenum (GR)

Der Betrieb Feitsma in Eenum, Groningen, hat in diesem Jahr zum ersten Mal mit der Fertigation einer 16 Hektar großen Säzwiebelfläche begonnen. „Wir wollten in den Zwiebelanbau einsteigen und einmal etwas anderes ausprobieren. Wir haben an einer Düngungstagung von Van Iperen teilgenommen und sind auf diesem Weg mit ihnen ins Gespräch gekommen”, erzählt Sohn Eegert.

In einem 2,25 m breiten Beet legte das Unternehmen nach der Aussaat drei Schläuche aus. Der Boden ließ in dem nassen Frühjahr eine Aussaat vor dem 4. Mai nicht zu. Ein Nachteil war die Bodenbearbeitung, sagt Vater Klarense, der mit seinem Bruder Hilko den Betrieb leitet. „Der Boden blieb länger nass”, sagt er. Am 5. Mai ergossen sich heftige Regenfälle

mit 45 mm/m² über Feitsmas Feld, wodurch eine Kruste entstand. Das Feld war noch nicht vollständig eingesät, und die nächsten Chancen kamen erst am 9. und 19. Mai.

Später im Mai wurde die Fertigation vollständig angeschlossen. „Nächstes Jahr wollen wir das gleich nach der Aussaat machen”, sagt Klarense. „Die Tropfschläuche können dann auch zur Vermeidung von Krustenbildung dienen.” Auf der Fläche wurden 3,6 Einheiten/ha der geprimten Hypark F1 ausgesät. „Sie sind hier schon später dran, deshalb säen wir schon seit Jahren geprimtes Zwiebelsaatgut”, sagt er. Auf dem später gesäten Stück hat Feitsma vier Einheiten gesät, um ein wenig voranzukommen. Feitsma ist von der Fertigation begeistert und überlegt bereits, was er im nächsten Jahr anders machen will. Dass es wieder Schläuche auf dem Feld geben wird, steht fest. Wir wollen im nächsten Jahr alle 20 cm ein Loch im Schlauch haben, statt alle 30 cm, sagt Eegert. „Außerdem werden die Schläuche näher an den Zwiebelreihen verlegt, was besser sein sollte, falls es zur Krustenbildung kommt.”

RUDI UND GERWIN LUIMES

Zwiebelanbauer in Marknesse, Niederlande, Provinz Flevoland

Rudi und Gerwin Luimes von Luimes VOF aus Marknesse haben 2023 Jahr zum ersten Mal ein Feld mit Fertigation in Säzwiebeln angelegt. Zuvor hatten sie etwa sechs Jahre lang Erfahrungen mit erhöhten Beeten gesammelt und in den letzten beiden Jahren einen kleinflächigen Versuch mit Tropfbewässerung angelegt.

„Ein befreundeter Anbauer innerhalb der SB Agro-Kooperation wollte 2023 mit der Fertigation beginnen und da wir bereits damit experimentiert hatten, war es für uns ein relativ kleiner Schritt, ebenfalls damit anzufangen, erklären die Brüder. Auf einem 10 Hektar großen Feld wurden am 1. Mai die Sorten Hybelle F1 (3,8 Einheiten/ha) und Red Baron (3,3 Einheiten/ha) auf Beeten gesät. Kurz darauf wurden Schläuche in der Parzelle verlegt. „Wir hatten einen Versuch mit zwei und drei Schläuchen auf einem 2,25 Meter breiten Beet angelegt. Die Proberodungen sollten zeigen, welches das beste System ist.”

Kosten und Arbeitsaufwand sind nach wie vor ein Problem. „Wir hatten zu dritt etwa drei Tage damit verbracht, alles zu verlegen”, sagen sie. Während der Saison waren die Unterschiede auf dem Feld schnell und gut sichtbar gewesen. Die Regenperiode hatte die Unterschiede etwas verringert. Es scheint, dass der Teil, in dem drei Schläuche verlegt waren, eine bessere Verteilung geboten und mehr Laub gebildet hatte. Gerwin Luimes gehört der Arbeitsgruppe Excellent von De Groot und Slot an, die sich einst das Ziel gesetzt hatte, weiterhin 80 Tonnen/ ha zu liefern. „Das hilft uns, diesem Ertrag und dieser Qualität näher zu kommen. Nächstes Jahr wollen wir eine Entscheidung treffen und noch einen Schritt in Richtung Fertigation gehen.”

JACOB-JAN

BUTH, GO-CROPS

Zwiebelanbauer in Sommelsdijk, Niederlande, Provinz Südholland

Jacob-Jan Buth von Go-Crops aus Sommelsdijk in Südholland hat jetzt vier Jahre Erfahrung mit Tropfbewässerung/ Fertigation. 2023 hat er 12 ha Schalotten mit Fertigation und 4 ha Säzwiebeln mit Tropfbewässerung angebaut.

Buth kann seine Felder auch beregnen, gibt er an. „Der Grund, warum wir uns doch für die Tropfbewässerung entscheiden, ist, dass die Beregnung zu einer Bodenverdichtung führt, die Fusarium begünstigt. Außerdem haben wir einen deutlich geringeren Thripsdruck, weil die Pflanzen vitaler sind und schön langsam wachsen. Wir erwarten bei dieser Anbaumethode ein höheres Ertragspotenzial als bei der Schlauchtrommelbewässerung.”

Der Zwiebelanbauer hat sich 2023 zum ersten Mal für die Fertigation bei Schalotten entschieden. „Diese Kultur ist sehr teuer und wir wollen das Beste herausholen für einen uniformen Feldbestand, einen guten Ertrag und Qualität.”

Der Arbeitsaufwand bei der Verlegung und die Arbeit, um Schäden zu beseitigen, darf nicht unterschätzt werden. Buth: „Wir verlegen die Schläuche in 2-3 cm Tiefe, um Schäden durch Wildtiere zu minimieren. 2023 musste ich etwa 350 Kupplungen ersetzen, die undicht waren. Nach einer Untersuchung stellte sich heraus, dass dies auf Drahtwürmer zurückzuführen war. Es kommt auch vor, dass Schläuche durch Reibung beim Einfahren in die Spritzspur beschädigt werden.”

Die Kosten sind recht hoch, sagt Buth. „Wir arbeiten mit vier Schläuchen auf acht Reihen mit einer Beetbreite von 2,25 Metern. Damit erreichen wir eine feine Verteilung, aber die Kosten pro Hektar belaufen sich auf etwa 1.400 Euro bei 22 mm Schlauchdurchmesser.”

Trotz der Kosten und dem Arbeitsaufwand bleiben wir bei der Tropfbewässerung, so Buth abschließend. „Wir sehen definitiv einen Mehrwert. Als Landwirt ist man bemüht, schöne Feldbestände zu haben. Wenn ich da durchlaufe, ist es eine Freude, das anzuschauen.” >>

‘Wir erwarten bei dieser Anbaumethode ein höheres Ertragspotenzial als bei der Schlauchtrommelbewässerung’

Jacob-Jan Buth

STEINS PFLANZENSCHUTZ

Zwiebelanbauer in Hulsberg, Niederlande, Provinz Limburg

Steins Gewasverzorging aus Hulsberg in Südlimburg arbeitet seit 2017 mit Tropfbewässerung bei Zwiebeln. Damit war das Unternehmen das Erste in seiner Region. Die Idee, die Tropfbewässerung bei Zwiebeln einzusetzen, stammt aus Marokko, wo dieses System bei Kartoffeln verwendet wird, sagt Emiel Steins.

Steins führt die Arbeiten auf dem Hof gemeinsam mit seinen Söhnen Sander und Frank durch. Sie begannen 2017 mit 3 ha Schlauchverlegung, die von Hand ausgerollt wurden. Das war eine sehr harte Arbeit. Sohn Frank entwickelte im darauffolgenden Jahr ein System zur maschinellen Schlauchverlegung. „Wir können jetzt etwa 10 ha Schläuche pro Tag verlegen. Wir verlegen die Schläuche über dem Boden und haben jetzt unseren gesamten Anbau - 30 ha Zwiebeln und 10 ha Schalotten – mit Tropfschläuchen ausgestattet”, sagt Steins.

Die Schläuche werden ab Mitte Juni verlegt, wenn die Zwiebelpflanzen groß genug sind, so dass die Schläuche nicht mehr weggeweht werden können, sagt der Limburger. Späte Verlegung der Schläuche ist kein Problem. „Wir haben manchmal noch Mitte Juli Schläuche verlegt, was immer noch einen großen Unterschied im Ertrag brachte. Im Jahr 2021 zum Beispiel haben wir beschlossen, die Schläuche nicht zu verlegen, weil es in dieser Wachstumsperiode regelmäßig geregnet hat. Das ist der Vorteil des Verlegens von Schläuchen: Wenn man es nicht muss, lässt man es bleiben. Dann muss man auch die Kosten nicht tragen.”

Die Bewässerung erfolgt bei Steins aus der Wasserleitung. Das ist zwar teuer (0,80 €/m³), aber die Investition lohnt sich, meint er. „Wir bewässern nach Gefühl. Es schwankt zwischen 80-100 mm/m² pro Saison. Einmal hatten wir einen Ausreißer auf 150 mm in einer Trockenzeit.” Die negative Erfahrung mit Tropfschläuchen ist die Beschädigung der Schläuche durch Krähen, vor allem in der Anfangszeit. „Wir kontrollieren das jetzt, indem wir die Krähen mit Schall verscheuchen. Das funktioniert gut.”

Vater und Söhne Steins werden auch in Zukunft mit der Tropfbewässerung arbeiten. „Wir sind davon überzeugt, dass dies jedes Jahr einen höheren Ertrag bringt und daher rentabel ist”, sagt Sander. „Im Durchschnitt erzielen wir über die Jahre hinweg einen Mehrertrag von 20 bis 25 Tonnen pro ha im Vergleich zur Bewässerung mit einer Schlauchtrommel.”

‘Späte Verlegung der Schläuche ist kein Problem.’

Frank Steins

FIRMA THIELMAN

Zwiebelanbauer in Graauw, Niederlande, Provinz Zeeland

Seit 4 Jahren wird ein Teil der Zwiebeln der Firma Mangnus-Thielman aus Graauw in Zeeuws-Vlaanderen mit Tropfbewässerung und seit diesem Jahr auch mit Fertigation angebaut. Die Erfahrungen sind im Allgemeinen positiv, sagt Joost Mangnus.

Der Betrieb hat in der Vergangenheit 100 ha Zwiebeln angebaut, jetzt nur noch 30 ha, davon ein Teil Steckzwiebeln. In diesem Jahr hat Mangnus zum ersten Mal auf einer 8 ha großen Anbaufläche Fertigation (Flüssigdüngung über Tropfschläuche) durchgeführt, nachdem er in den Jahren zuvor nur Tropfbewässerung eingesetzt hatte. „Wir haben in diesem Jahr auch eine kleine Fläche mit Säzwiebeln, die wir nicht bewässern können. Das hat gezeigt, dass so der Anbau von Zwiebeln in dieser Region nicht mehr möglich ist”, sagt der Landwirt.

Weil Mangnus nicht beregnen kann, wurde vor vier Jahren mit der Tropfbewässerung begonnen. Es wird Wasser mit einer Tiefendrainage in ein Becken hochgepumpt. Auf diese Weise können etwa 2 mm/m² Wasser pro Tag gegeben werden. Auch dieses Wasser wurde bald zu salzig, der EC-Wert stieg auf 15. „Leider haben wir das zu spät erkannt, was uns viel Ertrag gekostet hat”, sagt er. „Dieses Jahr haben wir glücklicherweise ein Feld mit einer Tiefendrainage mit qualitativ gutem Wasser.”

An Anfänger mit Tropfbewässerung und/oder Fertigation möchte er weitergeben, dass der Arbeitsaufwand nicht unterschätzt werden sollte. In den ersten Jahren waren die Schäden durch Wildtiere nicht so schlimm, aber 2023 gab es viele Schäden durch Fasane, die Löcher in die Schläuche pickten, obwohl diese 3 bis 4 cm tief liegen. „Ich gehe jeden Tag auf das Feld, um zu sehen, ob noch alles in Ordnung ist”, sagt er.

Mangnus wird auf jeden Fall auch in Zukunft Zwiebeln mit Fertigation anbauen, allerdings begrenzt auf ein Feld, wo genügend Wasser von guter Qualität hochgepumpt werden kann, sagt er abschließend.

DE GROOT UND SLOT

Versuche im Nordostpolder, Niederlande

Im dritten Jahr hat De Groot und Slot 2023 einen eigenen Versuch zur Tropfbewässerung im Nordostpolder durchgeführt. An diesem Standort werden seit mehreren Jahren auch Fusarium-Versuche durchgeführt. Hier werden hauptsächlich neue und bestehende Sorten auf Befall getestet und andere Maßnahmen/Lösungen untersucht.

Die Eignung des Standorts für die Durchführung von Sorten- und Fusarium-Forschung machte De Groot und Slot neugierig darauf, zu untersuchen, wie Fusarium auf Sorten mit Tropfbewässerung reagiert. Im Jahr 2021 wurde zum ersten Mal ein Versuch mit Tropfbewässerung angelegt, um die Unterschiede zwischen sieben Sorten festzustellen. Im darauffolgenden Jahr entschied man sich, die drei Sorten, die am wenigsten empfindlich für Fusarium sind, in den Tropfversuch aufzunehmen: Hygate F1 und Hysky F1 (beide mit intermediärer Resistenz gegen Fusarium oxysporum f.sp. cepae) sowie Hyway F1.

Die Versuche wurden im gleichen System mit zwei Schläuchen zwischen zwei Reihen angelegt, bei insgesamt vier Reihen auf einem 1,50 Meter breiten Beet. 2023 wurden die Bodenfeuchtesensoren stärker kontrolliert und ein Teil des Versuchs wurde auch über Kopf beregnet.

Darüber hinaus laufen seit mehreren Jahren mehrere Versuche zur Tropfbewässerung und Fertigation in Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen der Kette. Bei diesen Versuchen geht es vor allem darum, wie die verschiedenen Sorten bei Tropfbewässerung reagieren. Sobald hieraus Schlussfolgerungen gezogen werden können, werden diese den Landwirten mitgeteilt, um eine optimale Sortenberatung zu ermöglichen. Möchten Sie mehr wissen? Kontaktieren Sie bitte Ihre/n BejoAnsprechpartner/in.

SEIT DER GRÜNDUNG VON UIREKA

WURDE VIEL ÜBER DEN ZWIEBELANBAU GEFORSCHT. ES WURDEN MEHRERE ARBEITSGRUPPEN GEBILDET, DIE DIE FORSCHUNG DURCHFÜHREN UND WEITER VERFOL GEN. DA EIN NEUER DREIJÄHRIGER FORSCHUNGSZEITRAUM BEVORSTEHT, IST ES AN DER ZEIT, KURZ ZURÜCK- UND VORAUSZUBLICKEN.

SCHÖNE ERFOLGE NACH SECHS JAHREN UIREKA

AUF ZU EINEM ZUKUNFTSSICHEREN ZWIEBELANBAU

Chris de Visser und Gijsbrecht Gunter sind beide seit der Gründung von Uireka im Jahr 2017 dabei. Die Teilnehmer dieser Plattform sind Unternehmen aus dem gesamten Zwiebel sektor, wie Saatgutfirmen, Verarbeiter, Forschungseinrichtungen und Pflanzen schutzunternehmen. In den vergangenen sechs Jahren wurden von Uireka zahlreiche Forschungsarbeiten durchgeführt. Einige dieser Studien sind bereits abgeschlossen, andere laufen noch. So wurden beispielsweise Studien zu Kopffäule, Bewässerung, Fusarium, Erntezeitpunkt, Stickstoff, Sorten und Restströmen durchgeführt.

Fusarium-Forschung

Wenn es eine Studie gibt, die als besonders erfolgreich eingestuft werden kann, dann ist es die über Fusarium, sagt Chris de Visser. „Es ist uns gelungen, Fusarium zu identifizieren. Wir haben Gene gefunden, mit denen wir diesen Pilz in Pflanzen und Böden molekular identifizieren können. Kurz gesagt bedeutet dies, dass es möglich ist, anhand einer Bodenprobe festzustellen, ob und in welchem Ausmaß Fusarium vorhanden ist.”

Die Möglichkeiten zur Entnahme von Bodenproben werden derzeit weiterentwickelt und es wäre schön, wenn ein kommerzieller Anbieter dies aufgreifen würde, so De Visser weiter. „Alle diesbezüglichen Informationen sind vorhanden

und für jedermann zugänglich. Fusarium ist ein großes Problem im Zwiebelanbau und dies gibt uns Werkzeuge für den Anbau an die Hand. Die Fusarium-Forschung wird auch in den kommenden Jahren weitergehen, denn wir wollen auch untersuchen, welche Pflanzenarten Fusarium vermehren oder reduzieren.”

Tropfbewässerung

Eine weitere laufende Studie ist die Tropfbewässerung. Dabei wird die beste Wasserverteilung erforscht, z. B. der Abstand der Schläuche zwischen den Reihen, die Tropferabstände, wie viel Wasser man wann gibt und wie tief man die Schläuche verlegt (oben auf dem Boden oder im Boden und wie tief). Auch Fertigation und der Anbau auf Dämmen werden in diese Studie einbezogen. Frischwasser wird immer knapper und muss in Zukunft dosierter eingesetzt werden, sagt De Visser. „Wir sehen, dass der Zwiebelanbau mit Tropfbewässerung jedes Jahr leicht zunimmt, aber in zehn Jahren wird dieses System im Zwiebelanbau unverzichtbar sein.”

Bekämpfung von Falschem Mehltau

„Die Forschung im Bereich der Kontrollierbarkeit und des Managements des Falschen Mehltaus befasst sich mit den Möglichkeiten vorherzusagen, wann der Pilz aktiv wird. Derzeit gibt es Messgeräte, die den Pilz erkennen

‘Alle Informationen stehen jedem zur Verfügung’

können, aber wir wollen dem einen Schritt voraus sein”, erklärt Gijsbrecht Gunter. „Dann muss man in Zukunft nicht mehr wöchentlich spritzen, sondern nur dann, wenn es nötig ist. Das Wissen ist vorhanden, es muss nur noch in ein Messinstrument umgesetzt werden. Auch das ist eine großartige Entwicklung.”

Neue Forschung: Maßgeschneidertes Wissen Im Jahr 2024 werden an drei Standorten Versuche durchgeführt, um das gesamte in den letzten Jahren bei Uireka gewonnene Wissen anzuwenden. Dieser integrierte Anbau wird auf dem Forschungsbetrieb Rusthoeve in Colijnsplaat, auf dem Forschungsbetrieb Valthermon und bei PPO Lelystad stattfinden. „Das wird ein schöner und interessanter Versuch”, sagt Chris de Visser. „Ich freue mich sehr darauf und habe hohe Erwartungen.”

Informationen über die Versuche sind auf der Uireka-Website zu finden. Diese enthält viel nützliches Wissen für Zwiebelanbauer, sagt Gijsbrecht Gunter. „Informationen, die dem Landwirt helfen können, den Zwiebelanbau noch besser zu machen.”

Wenn es Initiativen von Züchtern oder Arbeitsgemeinschaften gibt, kann man sich immer an Uireka wenden, sagt er. „Zum Glück geschieht das auch regelmäßig. Auf diese Weise arbeiten wir gemeinsam an einem gesunden Zwiebelanbau, jetzt und in Zukunft.”

FLEVOTRADE EXPERIMENTIERT MIT PLANTTAPE (JUNGPFLANZEN IN PAPIERBÄNDERN)

SÄZWIEBELN VERFRÜHT AUF DEN MARKT BRINGEN

FLEVOTRADE HAT IN DER LETZTEN SAISON MIT JUNGPFLANZEN IN PAPIERBÄNDERN EXPERIMENTIERT, UM SÄZWIEBELN IM JULI AUF DEN MARKT ZU BRINGEN. TROTZ EINER SCHWIERIGEN SAISON MIT EINEM SPÄTEN ANBAU UND FROST- UND HAGELSCHADEN IM BESTAND IST DER EXPORTEUR MIT DEM ERGEBNIS ZUFRIEDEN. DIE TECHNIK IST BESONDERS FÜR DEN ANBAU HOCHWERTIGER ROTER ZWIEBELN INTERESSANT, SAGT EMIEL KAMMINGA VON FLEVOTRADE.

Der Exporteur hat im März 2023 5 ha gelbe Säzwiebeln mit dieser Technik bei einem Anbauer gepflanzt. Bei Jungpflanzen in Papierbändern wird das Saatgut Ende Januar/Anfang Februar in Töpfchen in den Papierbändern gesät - fünf Korn/Topf. Im Gewächshaus wird bis etwa zum zweiten Laubblatt vorkultiviert. Dann werden die Trays in eine Kiste gestellt.

Erhebliche Arbeitsersparnis

Die Kisten werden auf die Pflanzmaschine gestellt, alle 17 cm wird ein Topf gepflanzt und das Band automatisch durchgeschnitten. Auf diese Weise können Zwiebeln mit einer ziemlich hohen Kapazität gepflanzt werden, 5 ha/Tag, sagt Kamminga. „Außerdem kann man die Arbeit mit drei Leuten erledigen – einer auf dem Traktor und zwei an der Pflanzmaschine. Das bedeutet eine enorme Arbeitsersparnis.”

Der große Vorteil ist, dass die Jungpflanzen auf sauberen Boden und im Zweiblattstadium gepflanzt werden, sagt der Exporteur. „Die Pflanze ist viel fester und wächst leichter los, zumindest wenn die Wetterbedingungen stimmen. Außerdem erfordert sie weniger Beikrautregulierung.”

Die Zwiebeln werden idealerweise auf Sandboden gepflanzt, da sich dieser Boden für einen frühen Anbau eignet. Aufgrund des kalten und nassen Frühjahrs erfolgte die Aussaat drei Wochen später als gewünscht. Die Fröste im April führten außerdem dazu, dass die Blätter abfroren und sich das Wachstum der Pflanzen verzögerte. „Dadurch hatten wir nicht mehr den gewünschten Vorsprung, den wir uns vorher vorgestellt hatten”, sagt Kamminga.

Neue Märkte erschließen

Das Hauptziel der Technik ist es, die Ernte zu verfrühen. FlevoTrade will bereits im Juli mit Säzwiebeln auf den Markt gehen, wenn noch völlig Steckzwiebeln exportiert werden.

„Die Qualität der Zweitjahressteckzwiebeln kann in manchen Jahren sehr unterschiedlich

sein. Indem wir den Anbau von Säzwiebeln verfrühen, hoffen wir, früher mit Zwiebeln von guter Qualität auf den Markt zu kommen, wodurch wir unsere Kunden besser bedienen und (möglicherweise) neue Märkte erschließen können.”

Schließlich wurden die Zwiebeln in der ersten Augustwoche geerntet. Kamminga ist mit dem Ergebnis zufrieden: 54 Tonnen/ha wurden geerntet. In einer günstigen Wachstumsperiode sind sogar bis zu 60 t/ha möglich, meint er. Die Kosten für PlantTape liegen deutlich über dem Einkaufspreis von Steckzwiebeln, etwa 8 Cent im Vergleich zu Zweitjahressteckzwiebeln. Der Anbau ist dann auch vor allem für hochwertige rote oder gelbe Säzwiebeln interessant, für die schon früh in der Saison ein hohes Preisniveau mit den Abnehmern vereinbart werden kann, so der Exporteur.

Mehr Organisation

FlevoTrade will die Technik auch im nächsten Jahr anwenden, denkt aber nicht daran, die Hektarzahl zu vergrößern. „Man muss auch den Anbauer mit ins Boot holen”, sagt Kamminga. „Außerdem erfordert der Anbau mehr Organisation als der normale Zwiebelanbau. Und man weiß nie im Voraus, wie sich der Zwiebelpreis entwickeln wird. Wir müssen einen Mehrwert daraus ziehen, sonst ist der Anbau zu teuer.”

Außerdem hat der Exporteur kürzlich Winterzwiebeln gesät, um früher auf den Markt zu kommen. Das sei an sich nichts Neues, sagt Kamminga, aber die Erfahrungen mit der Qualität der Wintersäzwiebeln seien bisher schlecht gewesen. „Wir haben jetzt eine Sorte gesät, von der wir uns viel versprechen. Die Anbaukosten sind ähnlich hoch wie bei einer normalen Zwiebelkultur, so dass sich die Produktionskosten relativieren. Wenn die Wintersäzwiebeln von besserer Qualität sind als die Zweitjahressteckzwiebeln, dann hat diese Anbaumethode durchaus eine Zukunft.”

‘Im Juli bereits mit Säzwiebeln auf dem Markt’

WELCHE ERFAHRUNGEN HABEN SIE MIT BIOSTIMULANZIEN GEMACHT?

WELCHE ERFAHRUNGEN HABEN SIE MIT BIOSTIMULANZIEN GEMACHT? DIESE FRAGE STELLTE DAS ZWIEBEL-MAGAZIN VIER ANBAUERN NAMENS JAN IN DEN NIEDERLANDEN UND IN BELGIEN. ALLE HABEN UNTER ANDEREM GEÄUSSERT, DASS DIE WECHSELNDEN WETTERBEDINGUNGEN STRESS FÜR DIE PFLANZEN BEDEUTEN. DASS BIOSTIMULAN ZIEN EINEN POSITIVEN BEITRAG ZUM WACHSTUM LEISTEN, DARIN SIND SIE SICH EINIG.

JAN VOORDENDAG

Ackerbaubetrieb in Strijen, Niederlande

Ackerbauer Jan Voordendag aus Strijen baut auf 8 Hektar Zwiebeln an. In den letzten Jahren hat er verschiedene wachstumsfördernde Mittel ausprobiert, aber die Ergebnisse waren sehr unterschiedlich.

Es macht sicherlich etwas mit dem Pflanzenbestand, sagt er. „Um das richtig beurteilen zu können, müsste ich eigentlich das gleiche Produkt über mehrere Jahre anwenden. In diesem Jahr habe ich bei den Zwiebeln keine wachstumsfördernden Mittel eingesetzt, sondern die Düngung in vier kleine Teilgaben aufgeteilt. Ich denke, dass dies besser funktioniert, weil die Zwiebeln dadurch gleichmäßiger wachsen.

‘In diesem Jahr habe ich bei den Zwiebeln keine wachstumsfördernden Mittel eingesetzt, sondern die Düngung in vier kleine Teilgaben aufgeteilt.’

Jan Voordendag

Angesichts des Ergebnisses der letzten Saison werde ich dies wohl auch im nächsten Jahr tun. Sollte während der Vegetationsperiode etwas passieren, wodurch die Zwiebeln etwas extra benötigen, dann bin ich auf jeden Fall bereit, wieder ein Wachstumsstimulans zu verwenden.”

‘Es gibt noch viel zu tun und Hürden zu überwinden, aber Biostimulanzien werden sicherlich ihren Teil zu zukünftigen Lösungen beitragen.’

Jan Vanherck

JAN VANHERCK

Global Crop Manager Gemüse Certis Belchim

Certis Belchim hat über viele Jahre hinweg Erfahrungen mit Biostimulanzien in südeuropäischen Regionen gesammelt. In diesen Regionen ist der Einsatz von Biostimulanzien im Rahmen des integrierten Pflanzenschutzes gut etabliert und nimmt von Jahr zu Jahr zu. Obst und Gemüse sind hier die Hauptanwendungsgebiete.

In Mitteleuropa und den Benelux-Ländern sieht das Unternehmen ebenfalls ein steigendes Interesse an Biostimulanzien und deren Einsatz. Gründe dafür sind unter anderem die begrenzte Verfügbarkeit von ausreichend hochwertigem Wasser und die extremeren Wetterbedingungen, mit denen wir konfrontiert sind, sagt Jan Vanherck. „Das führt zu mehr Stress für die Pflanzen. Außerdem wird der Einsatz von synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln auf Druck aus Europa mit der Zeit weiter reduziert werden. Gleichzeitig wird erwartet, dass Qualität und Produktion gleichbleiben.”

Dies führt in vielen Kulturen zu Herausforderungen, auch im Zwiebelanbau. „Es gibt noch viel zu tun und Hürden zu überwinden, aber Biostimulanzien werden sicherlich ihren Teil zu zukünftigen Lösungen beitragen”, so Vanherck abschließend.

JAN PIETER BIJNAGTE

Ackerbauberater bei Van Iperen, Niederlande

Jan Pieter Bijnagte ist seit fast 10 Jahren bei Van Iperen tätig. In seiner Funktion berät er Landwirte im Südwesten des Landes, insbesondere auf den seeländischen Inseln Tholen und Schouwen-Duiveland. Als Berater für Ackerkulturen ist er in allen Ackerkulturen tätig und gehört auch zum Team der Bodenspezialisten des Unternehmens.

Laut Bijnagte beschäftigt sich Van Iperen schon lange mit dem Einsatz von Biostimulanzien in verschiedenen Kulturen. In den letzten Jahren hat das Unternehmen auch zunehmend kulturspezifisch untersucht, welche Biostimulanzien und Mikronährstoffe am meisten zum Wachstum der einzelnen Kulturen beitragen. Die Kombinationen dieser Produkte liefern die besten Ergebnisse, sagt er.

Beim Zwiebelanbau sehen wir auch, dass die Pflanzen länger durchhalten, sagt Bijnagte. „Dies wurde in einem praktischen Versuch bei einem Ackerbaubetrieb in Zeeland sehr schön sichtbar. Der Landwirt hatte einen Teil seiner Parzelle mit Biostimulanzien behandelt, einen anderen Teil nicht. In der Dürreperiode konnte man sehen, dass der behandelte Teil länger vital blieb.”

Das zeigt die Stärke von Biostimulanzien: Je schwieriger die Bedingungen sind, desto größer ist der Unterschied, sagt der Ackerbauberater. „Es ist am besten, vorher zu handeln, denn sobald eine Pflanze unter Trockenheit leidet, ist der Schaden bereits eingetreten. Auch hier gilt: Vorbeugen ist besser als heilen. Schließlich kostet die Reparatur der Zellen der Pflanze mehr Energie.”

Es ist zu kühn zu glauben, dass die Pflanze durch den Einsatz von Biostimulanzien überhaupt nicht unter der Trockenheit leidet, schließt Bijnagte. „Aber die Pflanze kann ein bisschen besser damit umgehen.” >>

‘In der Dürreperiode konnte man sehen, dass der behandelte Teil länger vital blieb.’

Jan Pieter Bijnagte

‘In der Praxis erlebe ich oft, dass eine Wachstumshemmung die Pflanze stresst, was zu einer größeren Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlingen führt.’

Jan Koelmans

JAN KOELMANS

Pflanzenschutzberater bei George Pars Grain Trade, Niederlande

Jan Koelmans ist seit 2016 als Anbauberater bei George Pars Graanhandel BV in Sint Jacobiparochie, Friesland, tätig. Er berät in verschiedenen Ackerkulturen, darunter auch Säzwiebeln. Dies insbesondere auf den friesischen und Groninger Lehmböden. „Die Beratung reicht von der Sortenwahl über die Düngung bis hin zur Spritzberatung”, so Koelmans.

Kalte Frühjahrsperioden mit hohen Niederschlägen und/oder heiße und trockene Perioden während der Saison sind Extreme, die immer häufiger auftreten. Dies erfordert eine neue Herangehensweise, um das Wachstum und den Ertrag zu sichern, sagt der Pflanzenbauberater. „In der Praxis erlebe ich oft, dass eine Wachstumshemmung die Pflanze stresst, was zu einer größeren Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlingen führt. Eine Pflanze, die mit ihrem Wachstum zu kämpfen hat, ist dafür anfälliger als eine gut wachsende und gesunde Pflanze.

Laut Koelmans konnte man in der letzten Saison deutlich sehen, dass das Wurzelsystem aufgrund der mäßigen Struktur der Felder Schwierigkeiten hatte, richtig in den Boden einzudringen und Nährstoffe und Wasser aufzunehmen. Das stagnierende Wachstum führte zu weniger Blättern und mehr Thripsen.

Am Ende der Saison wollten die Zwiebel sich weniger gut legen, sagt er. „Neben unserer Standarddüngung und der Beratung gegen Schädlinge und Krankheiten liegt der Schwerpunkt daher immer häufiger auf dem

Nährstoff- und Wasserbedarf der Pflanzen. Wir kombinieren daher unsere Standardberatung mit Produkten, die die Widerstandsfähigkeit erhöhen.”

Mit dem Verzicht auf Pestizide sucht Koelmans auch nach anderen Lösungen, um Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen. Der Einsatz von Biostimulanzien, die die Pflanzen und den Boden stärken und unterstützen, gehört zunehmend dazu, manchmal mit vielversprechenden Ergebnissen, schließt er.

DER WELTWEITE VERZEHR NIEDERLÄNDISCHER ZWIEBELN

SEGEN ODER PROBLEM?

SIND ALL DIE NIEDERLÄNDISCHEN ZWIEBELN JETZT WIRKLICH NÖTIG? DIESE FRAGE WIRD REGELMÄSSIG MIT FAST RHETORISCHEM TONFALL GESTELLT. ES SEI SUSPEKT UND UNNÖTIG, LEBENSMITTEL RUND UM DEN GLOBUS ZU TRANSPORTIEREN, LAUTET DIE SCHLUSS FOLGERUNG. WENN MAN SICH VERGEGENWÄRTIGT, DASS KAUM 5 PROZENT DER NIEDERLÄNDISCHEN ZWIEBELN IN EINEM NIEDERLÄNDISCHEN BAUCH VERSCHWINDEN UND SOMIT ZWANZIG MAL SO VIELE ZWIEBELN HUNGRIGE MÄGEN IN EINEM DER 140 EXPORTLÄNDER DER NIEDERLANDE FÜLLEN, LIEGT DIE FESTSTELLUNG NAHE: GEHT ES NICHT MIT WENIGER NIEDERLÄNDISCHEN ZWIEBELN?

Am 15. April 2023, als mancher niederländische Landwirt hoffnungsvoll Zwiebeln gesät hat, gab die NOS bereits die Antwort. „So kann es wirklich nicht weitergehen”, lautete die Schlussfolgerung. Schade, dass der Reporter nach Afrika geflogen war, um eine Meinung einzuholen, aber vergessen hatte, den einheimischen Zwiebelbauer zu Wort kommen zu lassen. Geradezu schlechter Journalismus, dachte ich. Glücklicherweise bietet mir diese Kolumne die Gelegenheit, die niederländische Seite der Medaille zu zeigen.

Von den 100.000.000.000 Kilo Zwiebeln, die weltweit angebaut werden, stammen 92 Prozent aus lokaler Produktion. Lokale Ernten, die größtenteils in den (Sub-)Tropen angebaut werden, können höchstens ein paar Wochen gelagert werden. Zwar können jedes Jahr mehrere Sätze Kulturpflanzen angebaut werden, aber kurze Tageslängen und Dürreperioden führen dazu, dass es Perioden gibt, in denen keine Zwiebeln von eigenen Feldern verfügbar sind. Die geringen 8 Prozent, die weltweit für den Export zur Verfügung stehen, um den lokalen Mangel zu decken, werden daher dringend benötigt.

Die niederländischen Langtagszwiebeln mit ihrer gelben Schale sind in einer einzigartigen Position, um den lokalen Mangel auszugleichen. Diesen Stolz brauchen die Niederlande nicht zu verbergen. Die Käufer sind glücklich darüber. Denn sein Kind nicht ernähren zu können, ist die schlimmste Krise, die es gibt, hörte ich einmal jemanden in einem Interview sagen.

Um noch einmal auf die Tageslänge zurückzukommen: Nur zwischen Nord-Dänemark und etwa der Höhe von Paris können Zwiebeltypen für sehr langen Tag angebaut werden. Diese ausgezeichnet lagerfähigen Zwiebelsorten brauchen mindestens 16 Stunden Tageslicht, um sich zu

entwickeln. Auf der Südhalbkugel liegen die Breitengrade mit den gleichen klimatischen Eigenschaften in den Ozeanen. Der Rest der Welt baut also Kurztagszwiebeln an, die sich physiologisch völlig von unseren Zwiebeln unterscheiden und nur wenige Wochen haltbar sind.

Abgesehen von diesen Fakten, die auf dem beruhen, was die Natur uns bietet, liefern die Niederländer ihren Kunden auch maßgeschneiderte Produkte. Das ist es, was sie als Handelsnation groß gemacht hat. Mit dem Senegal zum Beispiel vereinbaren sie auf Regierungsebene, wann die letzten Zwiebeln importiert werden können, je nach der lokal verfügbaren Ernte von Kurztagszwiebeln. Außerdem werden Einfuhrzertifikate nur ausgestellt, wenn die Importeure auch die lokale Ernte vermarkten, sofern diese verfügbar ist. Das Verteilungssystem für das Hinterland ist das gleiche, so dass das Messer in beide Richtungen schneidet und die lokale Ernte buchstäblich mitgerissen wird. Der Austausch von Wissen über Anbau, Ernte und Lagerung hilft ebenfalls. Aber eine Kurztagszwiebel wird nie zu einer Langtagszwiebel.

Schließlich zahlen die Importeure Abgaben auf importierte Zwiebeln. Wenn diese Abgaben eins zu eins in lokale landwirtschaftliche Programme investiert würden, wäre das eine schöne Form der Entwicklungszusammenarbeit. Auf diese Weise würden Wissen, Finanzierung, Entwicklung der logistischen Infrastruktur und Produkte von den Niederländern bereitgestellt, könnte man sagen. Leider stellt sich heraus, dass die Dinge in afrikanischen Regimen ziemlich oft schieflaufen. Dass die NOS die niederländische Zwiebel als Sündenbock dafür ansieht, ist meiner Meinung nach zu kurz gedacht.

Gijsbrecht Gunter, Vorsitzender der Holland Onion Association

ZWEI ANBAUER BERICHTEN

FÜHRT AUSSAAT IM MAI ZU DICKHÄLSEN?

FÜR DIE AUSSAAT VON ZWIEBELN HÄLT MAN SICH MEIST AN DIE FAUSTREGEL, DASS VOR DEM 1. MAI GESÄT SEIN MUSS. DAS FRÜHJAHR 2023 WAR FÜR DIE MEISTEN ANBAUER IN DEN NIEDERLANDEN EIN SPÄTES FRÜHJAHR, WENN ES UM DEN ZEITPUNKT DER ZWIEBELAUSSAAT GEHT. DIE MEISTEN ZWIEBELN SIND IM APRIL GESÄT WORDEN, ABER EINIGE MUSSTEN IHRE GEDULD BIS MAI STRAPAZIEREN. DAS ZWIEBEL-MAGAZIN HAT ZWEI ANBAUER NACH IHREN ERFAHRUNGEN MIT DEN ZWIEBELN GEFRAGT, DIE IM MAI GESÄT WORDEN WAREN. IST ES ECHT SO, DASS DIE IM MAI GESÄTEN ZWIEBELN DICKHÄLSE MACHEN?

JOS KEIJBETS

Zwiebelanbauer aus Voerendaal im niederländischen Limburg

Jos Keijbets aus Voerendaal hat seine Zwiebeln am 4. Mai 2023 auf Lössboden gesät. Normalerweise sät er immer im April, also waren die paar Tage im Mai für mich kein Problem, die Zwiebeln dann erst zu säen, erklärt er. Die Bedingungen waren früher noch nicht gut genug, um zu säen. Der Boden war noch nicht gut oder es war kurz nach der Aussaat Regen vorhergesagt.

Wir haben 2023 zum ersten Mal geprimtes Saatgut gekauft, was ein großer Vorteil für die späte Aussaat war.

Die Zwiebeln waren innerhalb einer Woche aufgegangen und ab diesem Zeitpunkt hatten wir eigentlich immer genau zur richtigen Zeit einen Regenschauer bekommen, wodurch die Zwiebeln gut weitergewachsen sind und wir kein einziges Mal bewässern mussten.

Das Ergebnis der geernteten Zwiebeln sieht gut aus. Aufgrund der späten Aussaat sehe ich zwar gelegentlich ‚Dickhälse‘, aber der Prozentsatz ist

sehr gering. Wir schätzen den Ertrag doch wohl auf 55-60 t/ha, also hat uns die Mai-Aussaat dieses Jahr nicht enttäuscht.

‘Aussaat im Mai hat uns nicht enttäuscht’

Jos Keijbets

MARCEL KOOIJMAN

Zwiebelanbauer in Poortvliet, Niederlande

Wir haben unsere seine beiden Zwiebelfelder am 6. Mai 2023 gesät. Innerhalb von zehn Tagen waren die Zwiebeln auf beiden Feldern vollständig gekeimt. Etwa eine Woche später gab es auf einem Feld 85-90 % Ausfall. Nach einer Untersuchung stellte sich heraus, dass dies auf einen Schaden durch die Bohnenfliege zurückzuführen war. Ich beschloss dann schnell, das Feld nochmal zu säen, da ich angesichts des Zeitpunkts wenig andere Möglichkeiten hatte und weil bereits die Schläuche für die Tropfbewässerung auf dem Feld verlegt waren. Bei der Entscheidung spielte auch eine Rolle, dass meine Eltern 1983 Zwiebeln im Juni gesät hatten und sie sich nicht daran erinnern können, dass dies damals schlecht ausgegangen war. Der Termin für die Zweitsaat war der 27. Mai und

‘Innerhalb von zehn Tagen waren die Zwiebeln auf beiden Feldern voll ständig gekeimt.’

Marcel Kooijman

inner halb einer Woche waren alle Zwiebeln wieder gut gekeimt.

Leider folgten im Laufe der Vegetationsperiode auf dem Feld noch einige andere Rückschläge. So haben die Zwiebeln im August einmal nach einem heftigen Platzregen komplett unter Wasser gestanden.

Letztendlich bin ich hinsichtlich des Ertrags doch noch ziemlich positiv gestimmt. Aufgrund der späten Aussaat und späterer Rückschläge in der Vegetationsperiode erwarte ich doch noch 20 t/ha netto liefern zu können. Ich hatte mir natürlich mehr erhofft, aber zum Glück war der Ertrag auf meinen anderen Feldern besser.

DEN NACHBARN AUF DIE FINGER SCHAUEN

DAS VEREINIGTE KÖNIGREICH

DIE KUNDENBETREUER VON BEJO/DE GROOT UND SLOT ERHALTEN REGELMÄSSIG FRAGEN, WIE SICH DIE ZWIEBELN IN DEN ANDEREN GROSSEN EUROPÄISCHEN ZWIEBELANBAULÄNDERN ENTWICKELN UND AUCH FRAGEN ZU THEMEN WIE QUALITÄT, ERTRAG UND EXPORT. FÜR DAS ZWIEBEL-MAGAZIN EIN GRUND, JEDES JAHR EINEN BLICK ÜBER DIE GRENZE ZU WERFEN, UM ZU SEHEN, WIE SICH DER ZWIEBELANBAU IN UNSEREN NACHBARLÄNDERN ENTWICKELT, MIT ZAHLEN, HERAUSFORDERUNGEN UND FAKTEN.

Das erste Land, das wir unter die Lupe nehmen, ist das Vereinigte Königreich (UK). Die Redakteure reisten Mitte August 2023 nach England und führten ein Gespräch mit Chris Bettinson von Elsoms Seeds. Bei diesem Besuch haben sie mehrere Zwiebelfelder in der Region besichtigt, in der die meisten Zwiebeln im Vereinigten Königreich angebaut werden: East Anglia. Diese Region umfasst die Grafschaften Norfolk, Suffolk, Cambridgeshire und Essex. Die Zwiebeln sahen in dieser Vegetationsperiode gut aus. Auf ein paar Feldern war der Bestand ein wenig unregelmäßig, aber im Allgemeinen war er als gut zu bezeichnen. Die ersten Felder sind bereits im Februar gesät worden, danach wurde es eine Zeitlang zu nass für die Aussaat. Der Rest wurde alles im April gesät, sagte Chris Bettinson.

Zahlen und Fakten

Im Vereinigten Königreich werden etwa 8.650 ha Zwiebeln angebaut: 8.500 ha in England, 100 ha in Schottland und 50 ha in Nordirland. Von den 8.650 ha sind etwa 50 % Steckzwiebeln. Der Anteil der gelben Zwiebeln beträgt 70%, 30% sind rote Zwiebeln. Nur 3 % der Zwiebelanbaufläche sind biologisch, bei den Winterzwiebeln beträgt der Anteil 5 %. In den letzten Jahren lag der durchschnittliche Ertrag pro Hektar bei gelben Zwiebeln bei 45 Tonnen und bei roten Zwiebeln bei 40 Tonnen. Die Zwiebeln werden für den Verzehr im eigenen Land angebaut und von einigen großen Packbetrieben für Supermärkte verpackt. Mit dem Anbau im Vereinigten Königreich kann das Land etwa 60 % des eigenen

Jahresbedarfs decken. Der Rest wird vor allem aus den Niederlanden und Spanien importiert. Die meisten Bodenarten, auf denen Zwiebeln angebaut werden, sind leichter Lehm, Sand und Torf. Etwa 70-80 % der Zwiebeln können bewässert werden. Dies geschieht in der Regel mit einer Schlauchtrommel und einer Kanone oder auf größeren Feldern mit einem Pivot (Kreisberegnung). Nur wenige Felder haben Tropfbewässerung. Im Vereinigten Königreich besteht eine Nachfrage des Marktes nach großfallenden Zwiebeln (Standard 60-90 mm). Gelbschalige Zwiebeln werden mit 600.000, rote Zwiebeln mit 500.000 Korn/ha gesät. Die Sorten Hybound F1 und Hypark F1 gehören zu den wichtigsten gelbschaligen Zwiebelsorten im Vereinigten Königreich. Bei den rotschaligen Zwiebeln ist Red Tide F1 die größte Sorte.

Chancen und Herausforderungen

Der Zwiebelanbau im Vereinigten Königreich birgt auch Chancen und Herausforderungen. Zu den größten Herausforderungen zählen Fusarium oxysporum f.sp. cepae und Falscher

‘Im Vereinigten Königreich werden 8.650 ha Zwiebeln angebaut’

Mehltau. „Glücklicherweise haben wir derzeit noch genügend Mittel, um Falschen Mehltau zu bekämpfen, aber es wird doch schwierig”, erklärt Chris Bettinson. „Auch 2023 gab es eine Reihe von Feldern mit erheblichem Befall von Falschem Mehltau. Außerdem gab es in den letzten Jahren auch vermehrt Probleme mit Fusarium oxysporum f.sp. cepae, sowohl auf dem Feld als auch im Lager. Was Fusarium anbelangt, wäre es schön, wenn es Sorten mit noch höherer Resistenz gegenüber dem Pilz gäbe.” Das ist etwas, woran die Züchter hart arbeiten. Weitere Herausforderungen sind der Mangel an Wasser und höhere Energie- und Anbaukosten, wodurch Druck auf billigere Importe entstehen kann. Die Anbaufläche für Zwiebeln in Übersee wird in den kommenden Jahren voraussichtlich ziemlich gleich bleiben. Die Zwiebel ist eine schöne Kulturpflanze, die für viele Landwirte in ihre Anbaupläne passt und auch rentabel ist. Aber es gibt sicherlich auch Exportmöglichkeiten für niederländische Zwiebeln nach Großbritannien.

INNOVATIONEN BEI BEJO/DE GROOT EN SLOT

DIE INNOVATIONEN AUF EINEN BLICK

ZÜCHTUNG

Mit der Züchtung als Kernaktivität haben Bejo/De Groot en Slot ‘Innovation in ihrer DNA’. Innovation hört nicht bei der Verbesserung oder Erschaffung von Zwiebelsorten auf – Innovation liegt auch in der Mechanisierung, im Prozess oder in der Art und Weise, wie wir unsere Zwiebeln vermarkten.

HOTBOX

Seit 2022 bietet De Groot en Slot am Firmenstandort in den Niederlanden die ‘Hotbox-Dienstleistung’ an. Dabei wird eine Probe einer Partie Zwiebeln 3 Wochen lang extremen Bedingungen ausgesetzt. Dadurch können wir etwa 3 Monate in die Zukunft schauen und eine Vorhersage über die Lagerfähigkeit dieser Partie Zwiebeln machen.

SÄ-SCHALOTTEN

Nach jahrelanger Forschung gelang Bejo/De Groot und Slot die Entwicklung von Schalotten aus Samen. Diese Schalotten sind von vegetativen Schalotten nicht zu unterscheiden, aber sie bieten dem Anbauer viele Vorteile in Bezug auf die Effizienz und die geringere Verbreitung von Krankheiten und Viren.

SCHNEIDEANLAGE

Um die Innenqualität von Zwiebeln beurteilen zu können, wurde eine Maschine zum Halbieren der Zwiebeln entwickelt. Diese wird unter anderem verwendet, um die Qualität zu beurteilen, nachdem die Zwiebeln drei Wochen in der Hotbox gelegen haben. Mittlerweile ist dieser Prozess weiter automatisiert worden, um größere Mengen beurteilen zu können.

HÄRTEMESSGERÄT

Traditionell wurde der Härtegrad einer Zwiebel geschätzt, indem man mit dem Daumen auf sie drückte. De Groot en Slot hat ein Härtemessgerät entwickelt, das objektiv einen Wert für die Härte angibt. Dieses Härtemessgerät ist jetzt zum Standard innerhalb des Sektors geworden, so dass wir Äpfel mit Äpfeln oder noch besser, Zwiebeln mit Zwiebeln vergleichen können.

SORTEN MIT HOHER RESISTENZ GEGEN FALSCHEN MEHLTAU

Bejo/De Groot en Slot waren die Ersten, die eine Zwiebelsorte mit einer hohen Resistenz gegen Falschen Mehltau auf den Markt gebracht haben. Neben der gelbschaligen Rijnsburger-Sorte Hylander F1 und der rotschaligen Rijnsburger-Sorte Redlander F1 gibt es die intermediäre bronzefarbene Sorte Restora F1 und die Sä-Schalotte Innovator F1.

EINZELKORNSÄMASCHINE

AUF PARZELLENEBENE

Die Aussaat von Versuchsparzellen ist ganz anders als die großflächige Aussaat durch einen Anbauer. Dennoch ist es für die Züchtung wichtig, dass die Bedingungen vergleichbar sind. Bis vor Kurzem war es nicht möglich, Zwiebelversuche auf Präzisionsbasis zu säen, so wie es auf Praxis-Zwiebelfeldern üblich ist. Deshalb hat De Groot und Slot zusammen mit dem Maschinenhersteller Kramer eine Prazisionssämaschine für Versuchsfelder entwickelt.

VISION-TECHNIK

Wie rund ist rund? Wie rot ist rot? Mit Hilfe der Bildverarbeitungstechnologie sind wir immer besser in der Lage, objektiv zu beurteilen. De Groot en Slot verfolgt diese Entwicklungen genau und nutzt diese Technologie für verschiedene Anwendungen.

ZUSAMMENARBEIT

IN UIREKA

Seit 2017 sind Bejo/De Groot und Slot Teil des Forschungsprojekts Uireka. Gemeinsam mit Branchenkollegen arbeiten wir an der Verbesserung der Qualität der Zwiebeln und der Erhöhung der Nachhaltigkeit und der Widerstandfähigkeit im Zwiebelanbau. Durch dieses gemeinsame Konzept helfen wir dem Sektor, sich weiterzuentwickeln.

B-MOX®

Auf dem Zwiebeltag 2023 in den Niederlanden haben Bejo und De Groot en Slot die B-Mox ® -Technologie für ein verbessertes Priming, kombiniert mit einem optimalen Coating, vorgestellt. Diese neue Technologie sorgt dafür, dass der Keimling kräftiger ist und liefert ein Wachstumsstimulanz im frühesten Stadium und führt dadurch zu robusteren Pflanzen.

CRIMSUN®

Die rosa Zwiebel, die Bejo/De Groot und Slot zusammen mit JP Beemsterboer, Warmenhuizen, Niederlande, entwickelt hat, ist eine Zwiebel der Zukunft. Sie hat einen hohen Ertrag und einen geringen Abfallprozentsatz, was der Nachhaltigkeit zugutekommt.

NIEMALS STILLSTEHEN

Bejo/De Groot en Slot stehen niemals still. Wir sind immer auf der Suche nach Neuerungen und Verbesserungen, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden.

JUBILÄUMSAUSGABE:

50 JAHRE ZWIEBELMAGAZIN

2024 IST ES EIN HALBES JAHRHUNDERT HER, DASS DAS ZWIEBEL-MAGAZIN, DAMALS NOCH UI-UI (ZWIEBELZWIEBEL) GENANNT, DAS LICHT DER WELT ERBLICKTE. ES WURDE EINE ZEITUNG MIT INFORMATIONEN UND FAKTEN ÜBER ZWIEBELN UND DIE ZWIEBELSORTEN VON BEJO/ DE GROOT UND SLOT. EIN NOVUM ZU DIESER ZEIT. IN DER EINLEITUNG DES ERSTEN EXEMPLARS HEISST ES: „MIT DIESER ZEITUNG MÖCHTEN WIR EINEN EINDRUCK VON DEN MÖGLICHKEITEN VERMITTELN, DIE DER MODERNE ZWIEBELANBAU HEUTE BIETET.”

Kurz zuvor hatten sich De Groot und Slot und Jacob Jong (später Bejo) zusammengetan, was zu einer „Zusammenarbeit auf dem Gebiet “Züchtung, Saatgutproduktion und Verkauf” führte. Als weitere Entwicklungen stattfanden und mehr Wissen gesammelt wurde, war die informative Ui-Ui eine großartige Plattform, um alle Informationen rund um die Zwiebel auszutauschen.

In der Zeitung wurden nicht nur Sorten besprochen, sondern auch allerlei anderes Wissenswertes über Zwiebeln. Von historischem Wissen über Bekämpfung von Krankheiten, Austriebshemmung und Beikrautregulierung bis hin zu Ertrags- und Frühzeitigkeitsdaten von eigenen Versuchsfeldern.

Mit dem Beginn der achtziger Jahre erhielt Ui-Ui nach sechs Ausgaben einen neuen Namen und ein neues Layout. Damit sah die Zeitung plötzlich viel professioneller aus und erschien nun auch in Farbe als ”Zwiebel-Zeitung”. Die Tatsache, dass die Zeitung mehr Professionalität ausstrahlte, zeigte sich auch in den Artikeln. Der gesamte Sektor wurde stärker einbezogen.

Es wurden Anbauer und Verarbeiter vorgestellt und die Artikel waren Organisationen wie SNUiF (Stiftung des Niederländischen Zwiebelverbands), NIVUI (Niederländisches Institut für Zwiebelverkaufsförderung) und IBVL (Institut für Lagerung und Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse) gewidmet. Bis 1990 wurde die Zwiebel-Zeitung mehrere Jahrgänge lang veröffentlicht. Dann folgte plötzlich eine lange Zeit der Stille.

Bis 2004. Bei De Groot en Slot wurde die Kommunikationsabteilung gegründet, die die Produktion der Zeitung wieder aufnahm. Und so erschien 2004 die erste und erneuerte Version der Zeitung, die noch immer jedes Jahr in großer Auflage erscheint: das Zwiebel-Magazin. Die neue Ausgabe erforderte auch ein anderes Layout. In Zusammenarbeit mit einem Designstudio wurde ein neues Design entworfen und aus der Zeitung wurde ein Magazin. Immer noch mit demselben Ziel: die zwiebelliebende Branche über alles zu informieren, was sich innerhalb, aber auch außerhalb des Sektors abspielt.

Die Herausgabe des Magazins liegt vollständig in den Händen von De Groot en Slot. Die Themen werden in Absprache mit der Verkaufsabteilung festgelegt. Schließlich sind unsere Kundenbetreuer die Männer und Frauen vor Ort, die ihre Augen und Ohren für alles offenhalten, was in der Branche passiert. Die Erfahrungen und das Fachwissen unserer Kollegen und vieler Menschen aus der Zwiebelbranche bilden immer die Grundlage für interessante Artikel.

Nach der Zusammenstellung der niederländischen Version des Magazins übersetzt unser Partner in Allium, Bejo, viele der Artikel, mit denen seit sehr vielen Jahren ein deutsches und seit einigen Jahren ein französisches Magazin zusammengestellt und veröffentlicht wird. Das Magazin trifft zum Jahresende bei den Kunden ein. Nach der Veröffentlichung der gedruckten Ausgabe kann das Magazin auch digital über die Website abgerufen werden. Wenn Sie ein gedrucktes Exemplar erhalten möchten, dann wenden Sie sich bitte gerne an Ihren Bejo-Ansprechpartner.

für Deutschland, Österreich und die Schweiz

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Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen

Mathias Meier

M +49 172 5660325

E mathias.meier@bejosamen.de

Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen

Günter Hugenberg

Bio-Koordinator

M +49 172 2613001

E guenter.hugenberg@bejosamen.de

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Michel Eising

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E michel.eising@bejosamen.de

Esther Radtke

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Pfalz, Hessen, nordwestliches BadenWürttemberg

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Zoltán Szabó

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Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen

Jürgen Bensch

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Bayern, südöstliches BadenWürttemberg

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