Bergrettung Tirol Förderer Magazin 2017

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MAGAZIN2017 TV IPPS OM PR

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ZUM S

ELN

FASZINATION KLETTERSTEIG Wipptal, Tannheimer Tal

So wird ein Steig draus – Interview mit Thomas Senfter Die neuen Normen – Fragen an Florian Hellberg Ausrüstungstipps & Grundlagenwissen

BERGRETTUNG TIROL 2016 EINSÄTZE LEISTUNGSBERICHT TIPPS ZUM SAMMELN FOTOGALERIE Sonderkollektion von Heinz Zak

ESSAY Gerald Lehner – Warum Skitouren?

+++ Die Suchhundestaffel der Bergrettung Tirol +++ +++ Neue Produkte im Online-Shop der Bergrettung +++ Relaunch der Internetseite +++

EINSÄTZE MIT DEM HERZEN DABEI

Ergonomische und langlebige Sohle mit strapazierfähiger Polsterung, deren ergonomische Form und mechanischen Eigenschaften auch in steilem Gelände für eine hervorragende Dämpfung sorgen und so mehr Komfort als eine Standardsohle bieten.

Hoher Komfort aufgrund der Overlap-Bauweise und des anatomisch geformten Schaftes.

3F System für die perfekte Kombination aus Passform, Flexibilität und Support.

Kompaktes und leichtes Design, basierend auf einer innovativen, leichten Konstruktion der Außen- & der Mittelsohle.

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INGREDIENT PARTNER

LIEBE FĂ–RDERER DER BERGRETTUNG TIROL! Die faszinierende SchĂśnheit der Bergwelt in Tirol ist wohl einzigartig. Deshalb ist es auch verständlich, dass jährlich viele Millionen Touristen aus aller Welt in dieser grandiosen Umgebung Erholung und Entspannung suchen. Im Grunde ist es ein riesiger Spielplatz bzw. Tummelplatz fĂźr Jung und Alt. Diese SchĂśnheit birgt aber auch Gefahren. Meistens sind sie dort, wo man sie nicht vermutet. Verletzungen und auch tĂśdliche Unfälle passieren primär sehr unspektakulär. Schlechter kĂśrperlicher Zustand, falsche Kleidung (Ăœberhitzung), ein zu hoch gestecktes Tourenziel, fehlende Akklimatisierung – und schon kann ein Herzinfarkt die Folge sein. Eine Diagnose, die im Gebirge meist tĂśdlich endet.

Ein weiteres Szenario: Stolpern beim Wandern. Ein kleiner Fehler mit oft verheerender Auswirkung. Es ist Damit Sie aber erholt und auch unfallfrei zurĂźck zu Ihren Lieben kommen, arbeiten wir seit Jahren auch intensiv an diversen Präventionsprojekten. Speziell fĂźr Sie erwähnenswert ist sicherlich der Bergekostenschutz der Bergrettung Tirol. Mit nur 24,00 â‚Ź im Jahr fĂźr die ganze Familie (Ehepartner/Lebenspartner, Kinder bis zum vollendeten 18. Lebensjahr, wohnhaft im gleichen Haushalt) werden die Bergekosten bis 15.000,00 â‚Ź im alpinen Gelände Ăźbernommen. Schnell und vor allem unbĂźrokratisch. Wir hoffen trotzdem, dass Sie diesen Service nie benĂśtigen werden und dass Sie eine schĂśne und unfallfreie Zeit in unseren Bergen verbringen kĂśnnen.

Hermann Spiegl Landesleiter

Peter Veider Geschäftsfßhrer und Ausbildungsleiter

03 EDITORIAL, IMPRESSUM, INHALT

23 TIPPS VOM PROFI

04 FASZINATION KLETTERSTEIG Wipptal Interview mit Thomas Senfter Tannheimer Tal Interview mit Florian Hellberg AusrĂźstung fĂźr Klettersteiggeher Grundlagenwissen Klettersteig

18 EINSĂ„TZE DER BERGRETTUNG TIROL 21

CHECKLISTE FĂœR DEN NOTFALL

22 FAKTEN UND ZAHLEN Leistungsbericht 2015

06-07 08-09 10-11 12-13 14-15 16-17

Gletscherspalten – Die verborgene Gefahr Guide Collection zum Sammeln

28 DER FOTOGRAF HEINZ ZAK Galerie Ăœberschreitung Karwendelkette

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38 INSIDE Relaunch der Bergrettung Tirol Rettungshunde

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44 ESSAY – GERALD LEHNER 48 ONLINE-SHOP – TOLLE PRODUKTE 50 DAS ALLERLETZTE

IMPRESSUM MAGAZIN DER BERGRETTUNG TIROL, Oktober 2016 Herausgeber und Medieninhaber: Bergrettung Tirol, FlorianistraĂ&#x;e 2, 6410 Telfs, Tel. 05262 64140, E-Mail: landesleitung@bergrettung-tirol.com Produktion: RedaktionsbĂźro Bormann & Friends, D-82178 Puchheim Redaktionelle Koordination: Lutz Bormann, Peter Veider Redaktion: Lutz Bormann, Peter Veider, Klaus Pietersteiner, Gerald Lehner, Heinz Zak Titelbild: Heinz Zak Fotos: Bergrettung Tirol WE4STYLE, Silke Stiglmeir Lektorat: Elke Meisinger-Schier Inserate: Pockmedia Druck: kbprintcom.at, Druck + Kommunikation GmbH, Gutenbergstr. 2, A-4840 VĂścklabruck Anschrift fĂźr alle: Bergrettung Tirol, FlorianistraĂ&#x;e 2, 6410 Telfs, Tel. 05262 64140

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FASZINATION KLETTERSTEIG

ABENTEUER KLETTERSTEIG: TOUREN, TIPPS UND GUTE AUSRÃœSTUNG

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SIE SIND BELIEBT, WERDEN IMMER MEHR UND LEIDER AUCH OFT UNTERSCHÄTZT: HIER UNSERE STARTHILFE FÜR DIE SAISON 2017

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FASZINATION KLETTERSTEIG

RE L F O K R PETE TEIG S R E T T E L K

ORT: Std. 0 | 1,45 LÄNGE: 30 C IGKEIT: BSCHWIER

EIN OPTIMALER EISENWEG ÜBER ST. JODOK IM WIPPTAL HOHE AKZEPTANZ, HÄUFIGE BEGEHUNGEN, VIEL LOB FÜR DIE ERBAUER: DER PETER-KOFLER-KLETTERSTEIG HAT SICH IN WENIGEN JAHREN ZU EINEM DER BELIEBTESTEN STEIGE TIROLS ENTWICKELT.

FOTOS: TVB Wipptal

Etwas mehr als eine halbe Stunde brauchen die Innsbrucker bis nach St. Jodok. Seit 2012 kommen aus der Bergsteigerstadt deutlich mehr Besucher und der ! " # $ %% ' Kreise. EU-Fördermittel sowie das Engagement von Tourismusverband, Land Tirol, Bergrettung, Bergführerverband, Alpinpolizei und vielen freiwilligen Helfern haben den Steig ermöglicht. 750 Meter Stahlseil, 220 Zwischenanker und 40 Endanker wurden gesetzt, 150 Handgriffe und Trittbügel verbaut.

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as Besondere an dem Steig ist sicherlich die intensive Mitarbeit der Bergrettung Tirol, die der eigentlichen Steiganlage einen Lehrpfad vorangestellt hat. Hier erfährt man auf Schautafeln entlang des Zustiegs die wichtigsten Regeln in drei Sprachen. „Erklärt werden zum Beispiel die richtige AusrĂźstung, die richtige Technik, aber auch der Notruf“, erklärt Thomas Senfter, Initiator des Steigs (s. Interview, S. 8–9). „Wir wollen die Bewusstseinsbildung in Richtung Sicherheit fĂśrdern“, sagte der Ortsstellenleiter-Stv. von St. Jodok, Matthias KrĂśll, während der Bauphase.

i den Sportlern und "Die Akzeptanz be sagen mir, dass der die Stimmung im Ort Thomas Senfter Steig gelungen ist."

Der Klettersteig selbst enthält alles, was eine moderne Anlage bieten kann. Bei einer Gesamtlänge von 650 Metern hat man sogar zweimal die MĂśglichkeit, die Tour abzukĂźrzen. Nach 250 und 350 Metern gibt es jeweils einen Zwischenausstieg, der dann wieder zum Hauptausstieg fĂźhrt. „Ein Grundprinzip fĂźr den Klettersteig ist, dass ein zwĂślfjähriges Kind, das gewohnt ist, sich in der Natur zu bewegen, den Klettersteig bewältigen kann“, so Thomas Senfter. FĂźr das intensive Erlebnis sorgen die Schwierigkeiten im Bereich B bis C und eine luftige SeilbrĂźcke. Den Klettersteig kann man von St. Jodok Dorfmitte, vom Parkplatz Schmirner Leiter, vom Gasthof Wolf, vom Bahnhof und vom Wipptaler Radweg angehen. Nach etwa zwei Stunden erreicht man am Ende des Steiges einen liebevoll gestalteten Platz mit Gipfelkreuz, Bänken und Tischen, wo man wunderbare Aus-

blicke auf St. Jodok, das Schmirnund Valsertal sowie auf die Brennerberge und die Zillertaler Alpen genieĂ&#x;en kann. Der Abstieg erfolgt von den Zwischenausstiegen und dem Hauptausstieg zu einer ForststraĂ&#x;e, von der ein Waldweg talwärts abzweigt.

Und das steckt dahinter!

Ăœber 10.000 Klettersteigbegehungen im Jahr 2014 zeigen nicht nur, wie beliebt der Sport aktuell ist, sondern auch, wie wertvoll die Anlage fĂźr das Wipptal ist. Klar, dass auf den ersten Klettersteig der Region bald ein zweiter folgen soll. Er soll auf einer Länge von 700 Metern zum Wallfahrtsort St. Magdalena mit Jausenstation fĂźhren. Der Abstieg soll auf dem Wanderweg erfolgen, der zur Wallfahrtskirche fĂźhrt. Das Projekt wird seit 2016 verfolgt und soll die Attraktivität des Gschnitztals ebenso steigern, wie es % % ! " # ist. Bergrettung Tirol

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RE L F O K R PETE TEIG S R E T T E L K TATUS

FASZINATION KLETTERSTEIG

ENS G: EXPERT N U Z T E S S VORAU : 2 JAHRE PLANUNG 0

HELFER: 5

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WAS STECKT HINTER DEM BAU EINES KLETTERSTEIGES? AUF ALLE FÄLLE EINE STARKE GEMEINSCHAFTS-

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Mit wenig Geld und viel Engagement entstand 2012 im Wipptal ein neuer Klettersteig, der unerwartet gut angenommen wird und ein Paradebeispiel für eine gelungene Kooperation zwischen Tourismus und Bergrettern aus Tirol darstellt. Wir sprachen mit dem Initiator Thomas Senfter.

Fotos: Archiv Thomas Senfter Bergrettung Tirol

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AUSSTIEG

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Wie kam es denn von der Idee zur Ausführung?

gut, was funktioniert, was nicht, und habe viele Fotos gemacht. Beschilderungen und Passagen mit Hängebrücken sind quasi obligatorisch, ein Gasthof ebenfalls. Der Erlebnisfaktor muss hoch sein, der Zustieg möglichst kurz, der Steig nicht zu lang und nicht zu schwer. Daraus entstand quasi eine Best-Practise-Analyse, die dann in einem umfangreichen Konzeptpapier Eingang gefunden hat. Damit bin ich zum Obmann gegangen und habe gefragt, was er davon hält. Er war für den Bau und dann kam das Problem mit der Finanzierung. 40 Prozent hat das Land Tirol als Förderung gegeben, den Rest mussten die beteiligten Gemeinden und der Tourismusverband aufbringen. Sicherlich gibt es Verbände mit mehr Geld, wo man ein derartiges Projekt unbeschwerter umsetzt. Bei uns haben viele Freiwillige aus dem Ort mitgeholfen.

Thomas Senfter: Ich bin einfach quer durch Tirol gereist. Wir haben hier etwa hundert Klettersteige, von denen zehn bis 15 gut angenommen werden und populär sind. Ich habe mich immer wieder gefragt, was ist

Kann man so einfach loslegen? Da gibt es doch sicherlich wieder irgendwelche Vorgaben, nicht zuletzt von der Beschaffenheit der Wand und der Natur selbst?

Eigentlich hatte er dafür keine Zeit. Bergführerausbildung, Studium der Umwelttechnik mit den Kernfächer Abwasser- und Luftreinhaltung, Arbeit an der Dissertation. Dennoch ließ Thomas Senfter die Idee nicht los, über seinem Heimatdorf St. Jodok einen Klettersteig einzurichten. Lutz Bormann bekommt im Interview einige Einblicke hinter die Kulissen:

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B/C

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LEISTUNG! Lutz Bormann trifft auf Thomas Senfter und erfährt, wie der Klettersteig St. Jodok im Wipptal entstanden ist.

B

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Thomas Senfter: Die gibt es. Ein Klettersteig darf keine Gipfel neu erschlieĂ&#x;en oder die leichteste Route auf einen Gipfel sein, der bereits durch Kletterrouten erschlossen ist. Er darf in seinem Verlauf auch keine bestehenden Klettertouren kreuzen. Das kommt meist nicht vor, weil die Felswände fĂźr Kletterer steiler und fast ohne Bewuchs sind.

Und wenn das passt, kann jeder einen Steig bauen? Thomas Senfter: Man braucht den Expertenstatus. Der gilt nur fĂźr Industriekletterer, BergfĂźhrer oder eben die Bergrettung. Bei uns waren viele Bergretter beteiligt und letztlich wuchs es sich zu einer groĂ&#x;en mitreiĂ&#x;enden Gemeinschaftsleistung aus. 50 Helfer opferten ihre Freizeit und je $ % ; < # " Nächte bereitete mir eher die Koordination. Wenn du im Tal einen 19erSchlĂźssel vergisst, gehst du zurĂźck in die Werkstatt. Wenn dir das oben in der Wand mit zehn Helfern passiert, ist der komplette Einsatz an diesem Tag in Gefahr.

Gab es irgendwelche Ăœberraschungen oder Differenzen zwischen Theorie und Praxis? Thomas Senfter: Kaum. Ich hatte einen Korridor fĂźr die Anlage festgelegt und Toleranzen in diesem Rahmen eingeplant. Im Detail geschah der Baufortschritt Ăźber = > ? < "Q Fotos der Wand gemacht, einen feinen Raster darĂźbergelegt und ausgedruckt. Mein Vater stand mit einem Fernrohr im Tal und hat mich anhand des Rasters punktgenau dirigiert.

Wie war die Einweihung?

Es sind auch fßr Klettersteigbauer neue Normen im Gespräch? Gab es beim Bau diesbezßglich etwas zu beachten?

Thomas Senfter: Die geplante Feier wurde verschoben, da einer der wichtigsten Helfer, der Leiter der Bergrettung in Gries am Brenner, ! " $ X [ Üffnung in Sßdtirol beim Klettern tÜdlich verunglßckt war. Zum Andenken an diesen ßberaus liebenswerten und hilfsbereiten Menschen trägt der Steig seinen Namen.

Thomas Senfter: Nein, die relevanten Richtlinien stehen seit langem fest und ich habe sie permanent ĂźbererfĂźllt, also eher noch strengere Vorgaben umgesetzt. Ich wollte nicht riskieren, in meinem Heimatort ein Mahnmal des Scheiterns zu hinterlassen. Die Akzeptanz bei den Sportlern und die Stimmung im Ort sagen mir, dass wir alles richtig gemacht haben. Gott sei Dank!

Vielen Dank fßr das Gespräch. Bergrettung Tirol

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FASZINATION KLETTERSTEIG

TANNHEIMER TAL: KLETTERSTEIGE FĂœR LEIB UND SEELE MODERNER SPORT UND ROMANTISCHE MOMENTE IM TANNHEIMER TAL Das Tannheimer Tal ist mit etlichen Auszeichnungen dekoriert: Es wurde zur beliebtesten Wanderregion Ă–sterreichs sowie zum „schĂśnsten Hochtal Europas“ gekĂźrt. Wer es kennenlernt, kann sofort gute GrĂźnde fĂźr das Ăźppige Lob nennen.

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uter Fels, gutes Bier, gutes Essen, gute Gasthäuser, gute BerghĂźtten – das alles haben wir im Tannheimer Tal erlebt, in beliebiger Reihenfolge. BerĂźhmte Kletterer haben an Gimpel und Roter FlĂźh Erstbegehungen hinterlassen, die ebenso schĂśn wie respektgebietend sind. Basislager immer wieder gern: die legendäre Tannheimer HĂźtte, die einst vom Fischer Franze gefĂźhrt wurde, der Ikone des HĂźttenwirts schlechthin. Der ehemalige HĂźttenwirt der Rein \ ] ^ % % ein unterhaltsames und informatives Denkmal gesetzt. Wer hier unterwegs ist, sollte das wissen, auch wenn es schon eine Generation zurĂźckliegt. Es liegt in der Luft, es steht in die Felswände geschrieben und ziert manche HĂźttenwand – die alpinistische Aura des Tannheimer Tals.

"Es ist schÜn, wenn man solche Berge dir ekt vor der Haustßre hat!" Wilfried Rie d, Obmann der Bergr ettung Nesselwängle

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Heute sind es vordergrĂźndig die intakte Natur, Gastfreundschaft und die perfekt markierten Wanderwege, die uns gefallen. Doch wir wollen wieder einmal Hand an den Fels legen und nehmen dafĂźr gern die Hilfe von Stahlseilen in Anspruch. Der älteste ist der Friedberger Klettersteig. Er ist nur 150 Meter lang und wird von der Bergstation FĂźssener JĂśchle in Richtung Raintaler Joch vorbei an der Läuferspitze zum SchartschroDIE FAVORITEN: fen erreicht. Dort endet die einfache, KĂ–LLENSPITZE aber aussichtsreiche Wanderung und das kurze VergnĂźgen kann beginnen. SĂœDSPORN UND Einheimische wie Wilfried Ried, Obmann LACHENSPITZE der Bergrettung Nesselwängle, und Klaus TrĂśber, ein erfahrener Alpinist, kennen hier jeden Stein. FĂźr TrĂśber sind die Klettersteige Lachenspitze und KĂśllenspitze SĂźdsporn die Favoriten. „Die Lachenspitze bietet eine gute, gleichmäĂ&#x;ig steile LinienfĂźhrung. Das oberste StĂźck der steilen Nordwand wirkt fast unbezwingbar, ist aber dann doch gut zu klettern“, verrät der Experte. Der Einstieg zum Klettersteig, dessen # ' > < \ < _ < ' 20 Minuten oberhalb der Landsberger HĂźtte. „Oben hat man einen traumhaften Blick auf die drei Seen – Traualpsee, Lachensee und Vilsalpsee“, ergänzt Klaus TrĂśber. Sein zweiter Favorit, der Klettersteig KĂśllenspitze SĂźdsporn oberhalb der GimpelhĂźtte, ist ähnlich. „Mit seinen 350 HĂśhenmetern und einem Niveau D gehĂśrt er zu den anspruchsvollsten Klettersteigen in Tirol.“ Der vierte Kletter Q $' $ $ % % aber einen Katzensprung entfernt: Der Salewa-Klettersteig am Oberjoch startet bei der Bergstation der Iselerbahn und bietet einen traumhaften Blick.

FOTOS: Kletter & Bouldertreff, TVB Tannheimer Tal/Achim Meurer | Klettersteig, TVB Tannheimer Tal/Wolfgang Ehn

Damit auch der Nachwuchs schnell Balance, Trittsicherheit, eine gute Koordination und, ja, ein paar Kraftkörnchen mehr gewinnt, besucht man vor allem bei regnerischem Wetter die neue Indoor-Freizeitanlage in Tannheim für Kinder von zwei bis zwölf Jahren. Im ausgebauten Gebäude des Tourismusverbands kann sich der Nachwuchs im Obergeschoss auf einen Kletterbereich mit insgesamt 250 Quadratmetern – davon 170 Quadratmeter reine Boulderanlage – freuen. Dieser eignet sich nicht nur bestens als Übungsterrain für die Kleinen, sondern auch für Klettereinsteiger. Die neue Anlage hat im Übrigen nicht nur Vorteile für die Kids, auch die Eltern freuen sich, Betreuung der Kids in der Kletterhalle durch einen Erwachsenen vorausgesetzt, auf eine Tour zu zweit.

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FASZINATION KLETTERSTEIG

MEHR SICHERHEIT AM KLETTERSTEIG INTERVIEW FLORIAN HELLBERG Rückrufaktionen mancher Hersteller haben die Verbraucher verunsichert. Neue Normen sollen die Klettersteigsets bald noch sicherer und langlebiger machen. Damit sind die Hauptprobleme allerdings nicht gelöst. Eine wirklich fundierte technische und juristische Darstellung des Themas könnte Aktenordner füllen. Im Interview beleuchtet Florian Hellberg, Leiter der Sicherheitsforschung im Deutschen Alpenverein, die wichtigsten Punkte.

Es stehen neue Normen für Klettersteigsets an. Was soll sich ändern und wie wichtig ist das für die Klettersteiggeher? Wird Klettersteiggehen mit den neuen Normen ungefährlicher? Florian Hellberg: In der Frage schwingt ein Missverständnis mit, das allerdings sehr verbreitet ist. Das Klettersteigset ist im strengen Sinn kein Sicherungsgerät, sondern eine Notfallausrüstung. Es verhindert den Totalabsturz aus der Wand, aber nicht den Sturz an sich, der, wie wir wissen, schwerste Verletzungen zur Folge haben kann. Parallel zu dieser falschen Einschätzung entwickelten sich in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten Klettersteige mit extrem hoher Schwierigkeit und senkrechten, teils überhängenden Passagen.

Ist die neue Norm dann egal? Florian Hellberg: Keinesfalls. Wir beobachten die Produkte seit zehn Jahren sehr aufmerksam und kritisieren die Alterungsreserve sowie die Ansprechkräfte bei unterschiedlich schweren Personen. Konkret: Wie ändert sich das Ansprechverhalten des Bandfalldämpfers, wenn er jahrelang nicht benutzt wird, und wie reagiert das Klettersteigset, wenn der Stürzende weniger als 40 Kilogramm oder mehr als 100 Kilogramm wiegt? Diese Fragen sollen durch die neue Norm zur Zufriedenheit beantwortet werden. Dennoch bleibt das Klettersteigset eine Notfallausrüstung.

Aber das war sie ja immer. Lässt sich das ändern? Florian Hellberg: Nur durch eine echte Seilsicherung wie beim Klettern. Das macht das Vergnügen zwar mühsamer und langwieriger, aber das

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wäre, besonders in vertikalen Passagen, streng genommen eine Klettersteigsicherung. Wer mit Kindern auf Klettersteigen unterwegs ist, darf deren Gefährdung nicht tolerieren. Kinder sind unter 18 Jahren nicht volljährig und vor dem Gesetz aufsichtsbedürftig. Ich bin kein Jurist, aber Eltern sollten sich schon fragen, was sie den Kindern zumuten können. Eine Ermessensfrage mit hoher Verantwortung.

Eine Kausche dient zur Verstärkung eines Drahtseil-Auges. Wenn das Seil fehlt, ist die Kausche aber keinesfalls belastbar.

AuĂ&#x;erdem ist eine neue Norm fĂźr Klettersteigbauer im Gespräch. Ist das richtig? Florian Hellberg: Im Prinzip ja, aber fĂźr den Sportler ist das letztlich uninteressant. Es gibt einen Normenausschuss im Ă–sterreichischen Kuratorium fĂźr Alpine Sicherheit, der Vorgaben fĂźr Material und technische Spezi > < von der Sicherheitsforschung gemeinsam mit dem Ă–AV erstellte AusfĂźhrungsanleitung. Da geht es um Maximalabstände zwischen Ankern, die Einbohrtiefe und viele andere Dinge fĂźr die fachgerechte Einrichtung einer

Klettersteiganlage. Im Rahmen der } > ~" ' se Vorgaben und Normen penibel beachtet. Wer sich nicht daran hält, haftet im Ernstfall. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass man alten # % [ % < wenn nicht aufmerksam saniert wurde. Wichtiger ist die neue Norm fĂźr Klettersteigsets. Wir hoffen, dass sie kommt, aber es sind viele Fragen zu klären, beispielsweise die Ăœbergangsfristen fĂźr alte Sets, wie lange diese noch verkauft werden dĂźrfen.

Wir bedanken uns fßr das Gespräch!

In altem Material lassen Haarrisse oder verborgene BrĂźche den Anker durchrosten.

Nicht alle Klettersteige werden saniert und gewartet. Hier droht Verletzungsgefahr. Fahrlässige Seilfßhrung. Irgendwann ist dieses Drahtseil durchgescheuert und weggerostet.

MARMOR,STEIN UND EISEN ...

FOTOS: DAV SICHERHEITSFORSCHUNG

Bausßnden in Felswänden sind keine Seltenheit. Klettersteiggehen erfordert daher hÜchste Aufmerksamkeit.

Zu dßnn, zu schlapp, zu alt. Durchhängende Drahtseile scheuern Bohrhaken und alte einzementierte Eisenstifte mit RingÜsen durch. Hohes Verletzungsrisiko!

FĂźr solche Situationen gibt es klare Anweisungen.So darf ein Klettersteigseil nicht gefĂźhrt werden!

Totalpfusch: Alter und neuer Schrott in Kombination, fernab von Materialnormen.

Ein Klettersteig ist keine Bastelstunde fĂźr Baumarktkunden. Alle Elemente sind vĂśllig unterdimensioniert. Ein Sturz kann hier schwerste Verletzungen nach sich ziehen. Bergrettung Tirol

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FASZINATION KLETTERSTEIG llts sind Notfa Klettersteigse in rz verh Komplettabstu n ne ei h ic gl di esysteme, die le it mehreren M che StĂźrze m rli äh ef G . en dern kĂśnn ungen des den Veranker en ch is zw ietern FallhĂśhe eilen oder schw mĂśglich. An st er ab nd si ls Stahlsei eine zusätzher dringend da ird w n tte s bei rigen Abschni ganz besonder empfohlen – ng ru he ic ils liche Se wie die 4x4 gene Systeme ei es bt gi Ăźr Kindern! Hierf l. rgrettung Tiro Edition der Be

Tipp!

AUSRĂœSTUNGSTIPPS FĂœR EINE GELUNGENE KLETTERSTEIGTOUR

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HELM

Hersteller von Klettersteig- bzw. Mehrzweckhelmen gibt es weit Ăźber ein Dutzend. Die Sicherheit ist bei allen Modellen mit CE-PrĂźfzeichen gewährleistet. Passform, BelĂźftung, Verstellsystem, Polsterung, Tragekomfort, Optik und praktische Details unterscheiden die Modelle voneinander. Auch hier auf die bewährten Produkte der Bergrettung Tirol zurĂźckgreifen oder sich im Fachhandel beraten lassen. Keine alten „ErbstĂźcke“ verwenden, da Materialalterung und evtl. Steinschlag den Helm geschädigt haben kĂśnnen.

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STĂ–CKE

Streng genommen gehÜrt der Teleskopstock nicht zur Klettersteigausrßstung. FaltstÜcke kÜnnen allerdings sehr angenehm sein, denn die Tour ist am Gipfel noch nicht zu Ende. Folgt auf den anstrengenden Klettersteig noch ein Abstieg in epischer Länge, danken Gelenke und Muskulatur jegliche Entlastung. FaltstÜcke passen zusammengelegt in einer Hßlle in jeden Rucksack und kÜnnen daher auf dem Klettersteig niemanden behindern. Es gibt mindestens ein halbes Dutzend Hersteller. Optik, Griffergonomie, Arretierung, Handschlaufen, Stecksystem machen den Unterschied.

Bergrettung Tirol

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KLETTERSTEIGSET

Zwingend erforderlich! Aktueller Stand: Kommt die neue Norm zum Jahreswechsel, wird es im FrĂźhjahr 2017 eine Reihe neuer Produkte geben. Vorgängermodelle dĂźrfen aber noch abverkauft werden. Sets ohne Redundanz – nur ein Karabiner darf eingehängt werden – gelten nicht als sicher. Austauschen gegen neues Set! Kauf nur im Shop der Bergrettung oder im Fachhandel mit Beratung.

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GURT UND ZUSĂ„TZLICHE SEILSICHERUNG

Sitzgurte sind wie Helm und Set zwingend erforderlich! Auch hier sorgen Tragekomfort, Optik, Gewicht, diverse Funktionen und Materialschlaufen fĂźr die Unterschiede. FĂźr Kinder und leichte Jugendliche emp Q Q ~ ' punkts ein Kombigurt. Tests haben ergeben, dass Gurte erstaunlich viel „mitmachen“. Dennoch kĂśnnen falsche Lagerung sowie Scheuerschäden durch falsche Handhabung auch den Gurt schwächen. Daher: Kein „ErbstĂźck“ verwenden!

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HANDSCHUHE

Ohne Klettersteighandschuhe sind Blasen also vorprogrammiert. Das ist nicht lebensgefährlich, aber es mindert Aufmerksamkeit und saubere Grifftechnik. Unterschiedliche Modelle umschlieĂ&#x;en die Fin $ < ; " besonders abriebfestes Material verstärkt. Genaue Passform, SchweiĂ&#x;aufnahme und fester Sitz sind wichtig. Arbeitshandschuhe aus dem Baumarkt sind ungeeignet!

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FASZINATION KLETTERSTEIG

GRUNDLAGENWISSEN FÜR SICHERE KLETTERSTEIGTOUREN AUF DIE TOURENPLANUNG KOMMT ES AN! Beim örtlichen Tourismusverband, beim Tiroler Bergsportführerverband oder bei der Bergrettung Tirol kann man sich Infos über die aktuellen Verhältnisse holen. Informiere dich, wo die für deine Ansprüche und dein Können geeigneten Klettersteige sind. Unfallprävention ist uns sehr wichtig. Zahlreiche Publikationen und Ratgeber der Bergrettung Tirol bereiten interessierte Bergsportler auf die nächste Tour vor – sei es eine Ski-, Freeride- oder Klettertour. Auch zum Thema Klettersteig gibt es klare Empfehlungen der Bergrettung Tirol.

Darf’s a bisserl mehr sein? Unser 2015 erschienenes Seiltechnik-Lehrbuch „Perfekt“ ist ein Nachschlagewerk für alle Liebhaber der Vertikalen: vom Sportklettern über Klettersteige bis hin zum alpinen Klettern in Fels und Eis. Das Buch beschreibt die notwendigen Knoten mit detaillierten Abbildungen und entspricht den Ausbildungsrichtlinien der Bergrettung Tirol. Bei Amazon erhältlich

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P n Bau en in d PPll a al an nne e en n nu uu nd d de edn n B Be e rr g ge en n n dB a Buaeune ni n i n

Ein wichtiges Kriterium ist der ausgewiesene Schwierigkeitsgrad des Klettersteigs. Die Skala reicht dabei von A (leicht) bis E (extrem) und beschreibt die zu erwartenden Schwierigkeiten:

Beachte fĂźr die Gesamtanforderung aber nicht nur die klettertechnische Schwierigkeit, sondern auch folgende Faktoren:

1. Zu- und Abstieg Wie anspruchsvoll sind die Zu- und Abstiege?

A B C D E

Leicht

2. Kletterlänge

Einfache, gesicherte Wege und Steige in teils ausgesetztem Gelände. Leitern, Geländer und Trittbßgel sind mÜglich. Fßr Kinder/Jugendliche bzw. Anfänger meist gut geeignet.

Wie lang ist der Klettersteig?

3. Exposition Ist der Klettersteig sonnig, heiĂ&#x; und trocken oder schattig, kĂźhl oder nass?

MĂ„SSIG SCHWIERIG Bereits steileres Felsgelände mit teilweise kleintrittigen, ausgesetzten Passagen. Senkrechte, längere Leitern, Griff- oder TrittbĂźgel. Manche Passagen kĂśnnen etwas kraftraubend sein.

4. Schneefelder

Schwierig

5. HĂśhenlage

Steiles bis sehr steiles Felsgelände. GroĂ&#x;teils kleintrittige Passagen, die fast immer ausgesetzt sind. Leicht Ăźberhängende Leitern, Griff- und TrittbĂźgel, die manchmal auch weiter auseinander liegen kĂśnnen.

Wie hoch hinauf fĂźhrt mich der Klettersteig?

Ist das Klettersteigseil im Frßhjahr noch von Schnee bedeckt? Muss ich – auch im Abstieg – Schneefelder begehen, auf denen Abrutschgefahr besteht?

6. FluchtmĂśglichkeiten Gibt es Notausstiege?

7. Klettersteigtyp Sehr schwierig Senkrechtes, oft auch ßberhängendes Felsgelände. Meist sehr ausgesetzt. Oft nur mit einem Stahlseil gesichert und zum Teil ohne Griff- und Trittbßgel. Daher hohe Anforderungen an die Steigtechnik, Psyche und Armkraft.

Extrem schwierig Extreme Anforderung in allen Bereichen. Nur wenige Touren fallen darunter.

Sind nervenkitzelnde Seilkonstruktionen enthalten?

_ ? % % < „Faszination Klettersteig“. Dieser ist kostenlos online verfĂźgbar unter www.tirol.gv.at Mit dem Suchbegriff „Faszination Klettersteig“ Sie den Ratgeber dort mĂźhelos als PDF.

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EINSĂ„TZE MIT DEM HERZEN DABEI

EXTREMEINSATZ UND

GLĂœCK

IM UNGLĂœCK

Ob sich das AusmaĂ&#x; einer Rettungsaktion schnell abzeichnet oder diese vĂśllig unerwartet kommt, ist irrelevant. Am Stubaier HĂśhenweg stellen Wetter und Einsatzort die Bergrettung vor schwierigste Aufgaben, Ăźber Fulpmes wird aus einer kleinen Ăœbung Ăźberraschend Ernst. In beiden Fällen war die Bergrettung bestens gewappnet.

[A]

m Mittwochmorgen des 13. Juli 2016 brach eine deutsche Urlauberfamilie mit zwei Kindern von der Bremer HĂźtte in Richtung NĂźrnberger HĂźtte auf. Die Gruppe war am Stubaier HĂśhenweg unterwegs zum 2.754 m hohen SimmingjĂśchl. Beim anschlieĂ&#x;enden Abstieg rutschte der Vater auf dem nassen Untergrund aus und zog sich beim Sturz schwere Verletzungen zu.

EINSATZ IM GEWITTER Um 12:15 Uhr wurde die Bergrettungsortsstelle Neustift von der Leitstelle Tirol Ăźber den Unfall informiert. Das ausgesprochen schlechte Wetter an diesem Tag machte aufgrund der stark eingeschränkten Sicht den Einsatz des Rettungshubschraubers unmĂśglich. Dieser Umstand und die Abgelegenheit des Unfallortes auf einer SeehĂśhe von etwa 2.700 m lieĂ&#x;en keinen Zweifel aufkommen, dass der Mannschaft der Bergrettung Neustift ein extrem harter Einsatz bevorstehen wĂźrde. Wenn kein Hubschrauber mehr " > % % % [ $ ausrĂźstung zu FuĂ&#x; zum Verunfallten aufsteigen – selbst die jĂźngsten Bergretter lernen im Rahmen ihrer Ausbildung schnell, was ein solches „Bergretterwetter“ bedeutet. Vor einer ganz besonderen logistischen Herausforderung standen auch die erfahrenen Bergretter, die fĂźr die Einsatzleitung verantwortlich zeichnen. Das unklare Verletzungsmuster, eine angekĂźndigte Verschlimmerung des Wetters und das Wissen Ăźber schwierige Geländepassagen lieĂ&#x;en keinen Raum fĂźr Fehlentscheidungen.

Bergrettung Tirol

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Um einen Ersthelfer mĂśglichst schnell zum Patienten zu bringen, wurde der HĂźttenwirt der NĂźrnberger HĂźtte, ein mit dem Gelände bestens vertrauter Bergretter und BergfĂźhrer, in die Rettungsaktion eingebunden. Während er direkt zum Unfallopfer aufstieg, gelangte die Einsatzmannschaft, teils mit der Materialseilbahn, teils zu FuĂ&#x;, zur NĂźrnberger HĂźtte. Dieses Vorgehen ermĂśglichte es, dass um ca. 14:00 Uhr mit der Erstversorgung begonnen werden konnte.

‚ % ƒ >Q~ [ $% schaft am Unfallort eingetroffen war, galt es, den Patienten vor weiterer UnterkĂźhlung zu schĂźtzen und ihn fĂźr den Abtransport vorzubereiten. Mittlerweile waren Ăźber drei Stunden vergangen und das Wetter zeigte sich von seiner schlimmsten Seite: Gewitterzellen mit Regen, Hagel und Schneefall sollten fĂźr die kommenden Stunden ständige Begleiter sein. So geriet der liegende Patiententransport in der Trage zur Schwerstarbeit. Unterhalb des sogenannten

DER ORF BERICHTETE ÜBER DEN EINSATZ DER BERGRETTUNG!

Das Medieninteresse an derartigen Großeinsätzen ist groß. Bei einem emotionalen Interview bedankte sich der Familienvater bei seinen Rettern.

"Es war für die beteiligten 16 Bergretter ein extremer Einsatz. Ohne die Unterstützung des Hubschraubers kamen wir wirklich an unsere körperlichen Grenzen", so Helmut Haas, einer der beteiligten Bergretter im Interview mit dem ORF am 14.7.2016.

TERMINE AUF WWW.OLYMPIAWORLD.AT

„Paradieses“ wurden die an der Trage selbst gesicherten Retter samt Opfer über Plattenschüsse abgeseilt. Die anschließende Traversierung von Felsvorsprüngen, eine Gletscherbach-Überquerung, das stetige Auf und Ab, die Überwindung zahlreicher schwieriger Passagen mit Flaschenzügen und Abseilmanövern stellten an Opfer und Retter extrem hohe Anforderungen. Trotz aller Widrigkeiten wurde um ca. 21:30 Uhr die Nürnberger Hütte erreicht. Der Verunfallte wurde umgehend in Begleitung eines Sanitäters der Bergrettung mit der Materialseilbahn ins Tal transportiert und anschließend durch das Rote Kreuz in die Klinik Innsbruck überstellt. Der lange Transport war durch die Rippenbrüche für ihn natürlich äußerst schmerzhaft. Die immensen Strapazen der Bergretter waren ihm dennoch ständig bewusst. In einem Interview für den ORF zeigte sich der Familienvater zutiefst gerührt und dankbar für die Leistung seiner Retter.

Termine 2016 So, 25.12. 14.00 Uhr Sa, 31.12. 10.00 Uhr

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Olympia Eiskanal Heiligwasserwiese 1, 6080 Igls T: +43 512/37 716-0 E: bobbahn@olympiaworld.at

Termine 2017 So, 01.01. 14.00 Uhr Di, 03.01. 19.30 Uhr Do, 05.01. 19.00 Uhr Di, 17.01. 19.30 Uhr Do, 19.01. 19.00 Uhr Di, 07.02. 19.30 Uhr Di, 14.02. 19.30 Uhr Do, 16.02. 19.00 Uhr Di, 21.02. 19.30 Uhr Do, 23.02. 19.00 Uhr Di, 28.02. 19.30 Uhr Do, 02.03. 19.00 Uhr

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EINSĂ„TZE MIT DEM HERZEN DABEI

LEBENSRETTUNG IN DER SCHLICK By the Way Wie lange ist denn eigentlich dein letzter Erste-Hilfe-Kurs her?

[E]

igentlich gingen wir nur zu einem Schauplatz, an dem Tage zuvor bei einer Ăœbung der Ortsstelle Vorderes Stubaital ein Rohr des langen Zweibeins eingeknickt war. Wir, das waren sechs Personen der Ortsstelle Vorderes Stubaital, Arno Pietersteiner, Egon Veit, meine Frau Silvia und ich selbst, Peter Veider, wollten das Szenario nachstellen. Was man dazu im Ernstfall alles mitnehmen wĂźrde, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Wir hatten alle Materialien fĂźr den Versuchsaufbau, nämlich Einsatzrucksack fĂźr technisches Gerät, Zweibein und Erdverankerung, dabei. AuĂ&#x;erdem noch ein Erste-Hilfe-Set, Regenschutz – und das war’s.

„ERST WAR ES NUR EINE ĂœBUNG UND PLĂ–TZLICH WURDE ES BITTERERNST“

Wir fuhren mit unseren Autos Richtung Hoher Burgstall, wo sich das Ăœbungsgelände befand. In einer der oberen Kehren stellten wir die Fahrzeuge, das Einsatzauto der Ortsstelle Vorderes Stubai und meinen Dienstwagen, ab.

Nach 40 Minuten erreichten wir das Ăœbungsgelände und errichteten ein Sicherungsgeländer, weil der Platz zu allen Seiten steil abfällt. FĂźr die Firma Tyromont stellten wir das Ăœbungsszenario nach, streng nach den Schulungsunterlagen. Es gab keine neuen Erkenntnisse. Die FĂźĂ&#x;e des Zweibeins waren in etwa waagrecht, 185 cm weit auseinander, die Abspannung war hoch genug. Es gab nichts zu beanstanden. Nach ca. 1½ Stunden wurde wieder alles abgebaut und wir begannen mit dem Abstieg. Da es mittlerweile stark zu regnen begonnen hatte, musste dieser aufgrund des steilen Geländes sehr konzentriert erfolgen. Nach ca. 30 Minuten erreichten wir die Autos in der Kehre. Zwei Bergretter der Ortsstelle brauchten ein paar Minuten länger, da sie Egon Veit beim Abstieg begleiteten. Wir anderen begannen inzwischen schon mit dem Einräumen der Gerätschaften in das Einsatzauto.

Bergrettung Tirol

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SO SCHNELL KANN’S GEHEN! Ungefähr 50 Meter entfernt vom Auto beobachtete ich Egon Veit und stellte fest, dass er sehr mĂźde wirkte und die letzten Meter nicht sehr kontrolliert absolvierte. PlĂśtzlich stĂźrzte Egon und brach ca. 20 Meter vor dem Auto zusammen. Er hatte noch seinen Helm auf, der ihn vor weiteren Verletzungen schĂźtzte. Ein Bergretter in seiner Nähe stoppte sofort seinen Absturz. Nun wurde unverzĂźglich reagiert, da Egon kollabierte und seine Atmung aussetzte. Florian SchĂśpf begann sofort mit der Wiederbelebung. De < % < ' $ € Ortsstelle Vorderes Stubai immer mit voll bestĂźcktem Auto ausfährt, so auch zu Ăœbungen wie dieser, bei der man eigentlich derartiges Material nicht benĂśtigen wĂźrde. Nach ca. zwei Minuten Atemstillstand, mittlerweile waren [ > _ > < $ mung wieder ein. Langsam stabilisierte sich Egons Zustand wieder. Thomas SchĂśpf hatte inzwischen den Notarzthubschrauber angefordert, der in wenigen Minuten bei uns in der Kehre landete. Nur durch das professionelle und vor allem schnelle Einschreiten der gesamten Mannschaft, insbesondere von Florian SchĂśpf, sowie den Einsatz der kompletten NotfallausrĂźstung ist es gelungen, das Leben von Egon Veit zu ‚ < % _ ' % ^ % % nagement aus dem Auto benĂśtigt: Trage, Bergesack und Thermobergesack. Das Fazit: Jedes Einsatzauto muss immer voll bestĂźckt † _ < $ < # ? diesem Fall waren alle Faktoren hundertprozentig erfĂźllt.

Ein Dank an die Ortsstelle Vorderes Stubaital, die wieder einmal ihre Professionalität gezeigt hat! Peter Veider Ausbildungsleiter und Geschäftsfßhrer

YOU NEVER WALK ALONE:

Aus SicherheitsgrĂźnden sollte man nie alleine am Berg unterwegs sein. AuĂ&#x;erdem lassen sich zu zweit nicht nur die Bergerlebnisse besser teilen, sondern auch AusrĂźstungsgegenstände wie Rucksackapotheke und Biwaksack.

FĂœR DEN NOTFALL

FĂœR DEN

NOTFALL GERĂœSTET UNSERE CHECKLISTE

AUSRĂœSTUNG

CHECKLISTE

Der Bergsport entwickelt sich rasant weiter. Durch Innovationen am Materialsektor sind PackmaĂ&#x; und Gewicht der AusrĂźstung drastisch geschrumpft. Gleichzeitig ermĂśglichen moderne Werkstoffe wie Karbon (z. B. SkistĂścke), DyneemaÂŽ (z. B. Klettergurte) und CorduraÂŽ (abriebresistentes Gewebe)

% # [ $ $ Aber wie sieht es im Bereich der NotfallausrĂźstung aus? In Zeiten der „Light-and-fast-Mentalität“ wird das Thema Rucksackapotheke und Co. noch stiefmĂźtterlicher behandelt, als es bereits in der Vergangenheit der Fall war. HĂśchste Zeit also fĂźr ein paar ~~ ' % ' > $ ‚ fall vorbereitet.

SOMMER Bergwandern, Hochtouren

WINTER Klettern

Skitouren/Freeriden

Kletterhelm

Lawinenausrßstung Modernes 3-AntennenLVS-Gerät Lawinenschaufel mit AluSchaufelblatt Lawinensonde (2,4 m) Helm Airbag-Rucksack

> > ~ > % } < % ‡ ˆ !" verpackt in einer leichten, wasserabweisenden Tasche. Kleines Päckchen mit Verbandsmaterial, das sich an den Klettergurt hängen lässt. Rettungsdecke: Eine dĂźnne Folie, die schon viele Leben gerettet hat. SchĂźtzt vor Kälte, Nässe und Wind, kann aber auch als Sonnenschutz verwendet werden (Gewicht: ca. 60 g). Biwaksack fĂźr zwei Personen. Tipp: Moderne Biwaksäcke sind auch als wasser- und winddichte Ponchos verwendbar. Eine leichte LED-Stirnlampe entschärft kritische Situationen bei Einbruch der Dunkelheit. #~ ~ $

Reservekleidung: Ein trockenes Wechselshirt. Je nach Tourenziel an MĂźtze, Handschuhe und warme/wetterfeste Kleidung denken. Smartphone mit installierter Notfall-App

DAS HANDY ALS WICHTIGSTES NOTFALL-EQUIPMENT IM ALPENRAUM?

[D]

er Ausbau der Mobilfunknetze schreitet auch im Hochgebirge voran. Die MĂśglichkeit, direkt am Unfallort Hilfe zu rufen, beschleunigt die Rettungskette ungemein. In Nord- und Osttirol kĂśnnen sich Bergsportler auf einen besonderen Service per Smartphone verlassen: die Notfall-App Bergrettung Tirol, operated by Leitstelle Tirol GmbH. Die kostenlose App ermittelt Ăźber GPS die aktuelle Position und sendet diese Daten im Notfall mit einem Knopfdruck an die Leitstelle Tirol. Da die Beschreibung des Unfallortes im Gebirge immer wieder ein groĂ&#x;es Problem darstellt, erleichtert die Notfall-App die Arbeit der Bergrettung enorm.

Bergrettung Tirol

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FAKTEN & ZAHLEN LEISTUNGSBERICHT

LEISTUNGSBERICHT DER BERGRETTUNG TIROL

[D]

er Ă–sterreichische Bergrettungsdienst entwickelte sich bereits am Ende des 19. Jahrhunderts und gilt somit als weltweit erste Rettungsorganisation fĂźr Notfälle am Berg. Im Laufe dieser mittlerweile 120jährigen Geschichte stand immer die bestmĂśgliche, dem Stand der Technik entsprechende Rettung der Unfallopfer im Vordergrund. Die Bergrettung Tirol zählt heute etwa 4.400 Mitglieder, die nach den Ăśrtlichen Gegebenheiten in 92 Ortsstellen gruppiert sind. Die Hilfe der Bergrettung fängt dort an, wo andere Rettungsorganisationen nicht

mehr weiterkommen. Gerade bei extremen Wetterbedingungen im Hochgebirge, wenn kein Hubschrauber % " > ; < % > [ $ der Bergrettung statt. Ob Lawinenabgänge im Winter oder Kletterunfälle und erschĂśpfte Wanderer im Sommer – die Einsatzanlässe sind vielfältig und stellen die Bergrettung immer wieder vor neue Herausforderungen. Im Jahr 2015 wurde die Bergrettung Tirol zu Ăźber 2.000 Einsätzen gerufen, zusätzlich beteiligten sich die Mitglieder an fast 3.000 Schulungs- und Fortbildungsveranstaltungen.

ANZAHL DER EINSĂ„TZE

2016 rßckte die Bergrettung Tirol bis August bereits rund 1.500 Mal aus. Die meisten Unfälle im laufenden Jahr passierten beim Skifahren bzw. Snowboarden (746) und beim Wandern (278), wo vermeintliche Kleinigkeiten wie Stolpern und Ausrutschen im alpinen Gelände schnell zu Verletzungen fßhren kÜnnen. Besonders erwähnenswert ist die recht hohe Anzahl von Mountainbike- und Rodelunfällen. Letztere lassen sich zum Teil auf Unterschätzung der Geschwindigkeit und auf Sorglosigkeit, gerade was den Alkoholkonsum betrifft, zurßckfßhren.

TĂ„TIGKEIT BEIM UNFALL

2150

2149

2100 2050 2000

1924

1950

1996

1900

Ski/Snowboard Rodeln Mountainbiken Klettern (inkl. Abseilen) Wandern (Auf- und Abstieg) Sonstiges

903 88 58 77 556 467

1850 1800

Schon gewusst?

1750 1700 1650

1638

1600 2009

Bergrettung Tirol

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2010

2011

2012

2013

2014

2015

llen sich ehn und Bergretter ste Alle Bergretterinne it. Um im Somnst der Allgemeinhe renamtlich in den Die in, besitzt jeeinsatzbereit zu se mer wie im Winter s- und Ausgreiches Bekleidung des Mitglied ein umfan dieses Mateanzieren muss sich rĂźstungssortiment. Fin t. m grĂśĂ&#x;ten Teil selbs rial jedes Mitglied zu

GLETSCHERSPALTEN

TIPPS VOM PROFI

[G]

letscher sind Sinnbild fĂźr das Hochgebirge: Sie schmiegen sich wie weiĂ&#x;e Decken an die schroffen Felsgipfel und hĂźllen sie in majestätischen Glanz. Die meist sanften Geländeformen verbergen jedoch geschickt eine heimtĂźckische Gefahr, denn unter der #

" < % ‰ ' [ Š _

< X $ ‹< X " $ Gletschers durch dessen FlieĂ&#x;bewegung. Die meisten dieser Spalten zeigen sich dem Bergsteiger oft nur im Spätsommer, wenn der ganze Schnee geschmolzen ist und das schmutzig graue Glet ÂŽ< " Â? ~ X ‰< > ; Š Die Absturzgefahr ist nun offensichtlich und daher gut zu kalkulieren bzw. zu umgehen.

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Bergrettung Tirol

GUIDE COLLECTION: BLATT 1 GLETSCHERSPALTEN

GLETSCHERSPALTEN DIE VERBORGENE GEFAHR

TIPPS VOM PROFI GLETSCHERSPALTEN

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VORSICHT VOR SCHNEEFELDERN! Auch auf blanken Gletschern gibt es in Vertiefungen immer wieder kleine Schneefelder. Diese Bereiche wenn mĂśglich meiden und besser auf dem freiliegenden Gletschereis umgehen. Steigeisen schĂźtzen vor dem Ausrutschen!

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TĂœCKEN DES GLETSCHERS! Ganz anders ist die Situation, wenn Ăźber dem Eis eine Schneeschicht liegt. Die extremen Wetterbedingungen im Hochgebirge, allen voran der Wind, fĂźhren zur Bildung von SchneebrĂźcken Ăźber die Gletscherspalten. Der Gletscher präsentiert sich als homogene Fläche und die Gefahr bleibt dem Auge verborgen. Niemand kann nun mit Sicherheit sagen, wo sich Glet LEM: B O bar die SchneebrĂźcken darĂźber sind! Besonders in R DAS P schneearmen Wintern kĂśnnen sie schon unter dem Gewicht eines einzelnen Bergsportlers einbrechen.

NIE OHNE KNOW-HOW AM GLETSCHER! Ein Seil zwischen den Bergsteigern ist ein guter Anfang – aber wie geht es weiter? Welche Knoten verwende ich und wie ziehe ich meinen Partner aus einer Spalte heraus? Die notwendigen Techniken kÜnnen nur im Rahmen einer fundierten, praxisnahen Ausbildung erlernt werden, welche von den alpinen Vereinen und Bergfßhrern angeboten wird. Wer ohne entsprechende Ausbildung eine Tour im vergletscherten Hochgebirge unternehmen will, sollte dies unbedingt mit einem Bergfßhrer tun.

ACHT

UNG! In Gletscherskigebieten gibt es besonders viele SpaltenstĂźrze bei Variantenfahrern. Das Ambiente mit Seilbahnen und Schirmbarmusik trĂźgt: Abseits der markierten Piste gelten dieselben Spielregeln wie auf Bergen ohne Liftanlagen!

NIE OHNE SEILSICHERUNG AM GLETSCHER! Gegen diese unsichtbare Gefahr von Gletscherspalten kann sich der Bergsportler nur in einer Seilschaft schĂźtzen. Bevor der Gletscher betreten wird, ist ein passender Gurt anzuziehen. Alle Personen der Seilschaft hängen sich nun mit ausreichenden Abständen in einem geeigneten Seil ein. Im Fall einer Zweier-Seilschaft soll der Abstand zwischen den Bergsteigern mindestens 12 m betragen. Gemeinsam kann der Gletscher nun betreten werden, wobei das Seil stets einigermaĂ&#x;en straff gehalten werden sollte. Bergrettung Tirol

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MATERIALEMPFEHLUNG FĂœR ERFAHRENE BERGSTEIGER Das Motto "light and fast" hat in den letzten Jahren zu einer rapiden Weiterentwicklung am Materialsektor gefĂźhrt – und das zu Recht. Denn gerade im Hochgebirge verändern sich Wetter und entsprechende Rahmenbedingungen der Tour sehr schnell < [ $ $ %~ >Q % zu zentralen Fragen der Sicherheit werden. Die Bergrettung Tirol als vorwiegend bodengebundene Rettungsorganisation setzt bei der Materialauswahl ebenfalls auf ultraleichte Materialien und optimale Bekleidung. Aus unserer Erfahrung empfehlen wir bei Hochtouren daher folgende AusrĂźstung:

Zum GlĂźck gut gesichert!

Bekleidung: Das Zwiebelprinzip mit funktionellen Shirts, zum Beispiel aus Merinowolle, ist noch immer ideal, um bestmĂśglich temperiert zu sein. Wasser- und windabweisende Funktionskleidung ist atmungsaktiv und so geschnitten, dass sie bei sportlichen Aktivitäten nicht behindert. Im Rucksack sollte stets eine trockene und warme Reserve mitgefĂźhrt werden – das gilt auch fĂźr MĂźtze und Handschuhe. Sicherung: Die 4x4 Edition der Bergrettung Tirol beinhaltet ein vollständiges Set zur Sicherung am Gletscher. Das HerzstĂźck, eine 30 m lange DyneemaReepschnur, ersetzt das schwere Kletterseil und ist daher fĂźr den ausschlieĂ&#x;lichen Gletschereinsatz ideal.

Gerade im Winter und im FrĂźhjahr lässt ACHTUNG! sich durch die allgemeine Schneesituation oft sehr schwer abschätzen, wo der Gletscher beginnt. Die unmittelbaren Randberei ; < ~ – daher sollte im Zweifelsfall besser zu frĂźh als zu spät mit der Seilsicherung begonnen werden! Bergrettung Tirol

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TIPPS VOM PROFI GLETSCHERSPALTEN

IM FALL DES FALLES DAS SPALTENBERGESYSTEM DER BERGRETTUNG TIROL

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edes Jahr kommt es auf Tirols Gletschern zu mehreren Spaltenstßrzen ungesicherter Personen. Wenn von den Bergsportlern keine entsprechende Sicherheitsausrßstung mitgefßhrt wurde, ist eine Kameradenrettung unmÜglich. In diesen Fällen ist eine schnelle Alarmierung der Bergrettung die einzige Chance fßr den Verunfallten.

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GUIDE COLLECTION: BLATT 1 GLETSCHERSPALTEN

1. Alarmierung der Einsatzmannschaft Nach Eingang des Notrufes ermittelt die Leitstelle Tirol die nächstgelegene Ortstelle der Bergrettung. Deren Mitglieder werden mittels SMS, Pager und E-Mail Ăźber den Unfall informiert. 2. EinrĂźcken und Verladen des Einsatzmaterials Die ehrenamtlichen Retter lassen alles liegen und stehen und rĂźcken in den BergrettungsstĂźtzpunkt ein. Dort wird die AusrĂźstung in einen groĂ&#x;en Hubschrauber-Transportsack verladen. 3. Aufstieg zum Unfallort Sofern es das Wetter zulässt, werden Material und Mannschaft % % € < < $ ; ~ " _ gesamte AusrĂźstung ist aber auch zu FuĂ&#x; transportierbar! 4. Selbstsicherung und Bergung mittels Zweibein Nachdem Sicherungsseile fĂźr die Rettungsmannschaft installiert wurden, beginnt die eigentliche Bergung. Dazu wird ein Zweibein aus Karbon am Spaltenrand aufgebaut. Zwei Retter kĂśnnen an Seilen mit vierfachen FlaschenzĂźgen zum Patienten abgelassen werden. Falls notwendig kĂśnnen im Eis festgefrorene Personen mit einem Schremmhammer befreit werden. Den nĂśtigen Strom liefert ein mitgebrachtes Benzinaggregat. 5. Medizinische Versorgung und Abtransport Wenn es die Platzverhältnisse zulassen, werden die schlimmsten Verletzungen bereits in der Spalte versorgt. Nach einer X } ÂŽ< " ‘ < ders der Wärmeerhalt im Vordergrund – erfolgt der schnellstmĂśgliche Abtransport zum nächsten Krankenhaus. Bergrettung Tirol

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HEINZ ZAK KLETTERER UND FOTOGRAF

HEINZ ZAK – KLETTERER UND FOTOGRAF

Beim abendlichen Abstieg vom Katzenkopf (Karwendel) breitet sich vor uns ein Wolkenmeer aus und ich bat meinen Freund Christian Wild, für dieses Foto in die Wolken zu springen. Er hat es gleich mehrmals versucht und ist immer gut gelandet.

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HEINZ ZAK KLETTERER UND FOTOGRAF

Drei Stangen markieren den Gipfel der Östlichen Praxmarerkarspitze. Links ragt der Doppelgipfel der Sonnenspitze im Karwendelhauptkamm aus dem Wolkenmeer.

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HEINZ ZAK KLETTERER UND FOTOGRAF

Adam Ondra in der Route „Thors Hammer“, 9a+, Flatanger, Norwegen.

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Alexander Huber in der ersten Headwall-Seillänge der „Salathé“, 5.13 b, El Capitan, Yosemite Valley, Kalifornien.

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HEINZ ZAK KLETTERER UND FOTOGRAF

WOLKENSPRINGER ĂœBERSCHREITUNG DER ZWEITEN KARWENDELKETTE Ăœber den Verbindungsgrat von einem Berg zum nächsten zu klettern, hat den Vorteil, dass man „droben“ in der Bergluft bleibt und mehrere Gipfel an einem Tag besteigen kann. Deswegen nehme ich mir dieses Mal die Ăœberschreitung der zweiten Karwendelkette vor. Um zwei Uhr aufstehen, ein schneller Tee, dann fährt mich meine Frau Angelika hinauf zur Walderalm. So frĂźh unterwegs zu sein, mag ich nicht besonders gern. Ich gehe bewusst langsam, denn ich weiĂ&#x;, dass der Tag noch wirklich lang und anstrengend sein wird. Es ist noch stockdunkel, die Lichter im Inntal schlängeln sich wie ein leuchtender Wurm durch das enge Tal. Mit dem Tagesanbruch hellt sich auch meine Stimmung auf. Noch vor Sonnenaufgang bin ich am ersten Gipfel, dem Hundskopf. Der Abstieg Ăźber den Klettersteig ist einfach, ebenso der Weiterweg Ăźber die nächsten Gipfel. An diesem traumhaften Spätherbsttag geht die Sonne in fahlem Orange auf – die Luft ist zu trocken fĂźr schĂśnere Farben. Die Ăœberschreitung der FallbachkartĂźrme bringt die erste kompliziertere Passage. Wie immer habe ich keinen KletterfĂźhrer dabei. Er ist zu schwer und auĂ&#x;erdem vertraue ich meinem SpĂźrsinn. Vorher habe ich mir natĂźrlich die Alpenvereinskarte genau angeschaut und unklare Stellen im FĂźhrer nachgelesen. Man will ja keine bĂśsen Ăœberraschungen erleben. Auf der Tour selbst will ich meine Ruhe, klettere nun einfach der Nase Bergrettung Tirol

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^ " > ÂŽ<' ; %mer wieder mache und das Fortbewegen in derartigem Gelände meine eigentliche Spezialität ist, muss ich mir anfangs bewusst Zeit lassen. Hier geht es nicht darum, im achten oder neunten Grad zu klettern. Im brĂźchigen und splittrigen Karwendelfels geht es darum, hundertprozentig trittsicher und schwindelfrei unterwegs zu sein. Immer wieder Ăśffnet sich der Tiefblick unter den Sohlen Hunderte Meter, an der Nordseite dann an die 1000 Meter. Anfangs ist es schon ziemlich spannend, irgendwo auf einem ausgesetzten Grat zu stehen und beidseitig in der Tiefe nach dem Weiterweg zu suchen. Und dann hinabzuklettern in eine steile Wand oder einen Kamin, einfach auf gut GlĂźck, um zu sehen, ob es hier auch weitergeht. Im Bereich der Gipfel des GroĂ&#x;en und Kleinen Bettelwurfs ist das Gelände wieder gut erschlossen und eine willkommene Erleichterung. Der Tag beginnt lang zu werden. Langsam werde ich durstig und bin froh, als ich am späten Nachmittag auf der Speckkarspitze sitze. Nach acht Gipfeln geht es hinunter zum Halleranger, wo ich einen Rasttag einlege. Den nächsten Teil der Kette, vom Lafatscher hinaus zum Hohen Gleirsch, hatte ich schon ein Jahr zuvor Ăźberschritten – er ist wesentlich anspruchsvoller! Heute soll einer jener Tage werden, die ich nie im Leben vergessen werde. Die Luft ist wunderbar klar und kĂźhl, als ich noch im Dunkeln auf den Lafatscher klettere. Im Inntal liegt dichter Nebel. Kein einziger Windhauch kommt auf, als die Sonne aufgeht – ein Wahnsinnstag kann beginnen. Ausgesetztes Balancieren Ăźber eindrucksvoll schmale Grate. Ich liebe es, hier mit meinem Gleichgewicht zu spielen und aufrecht Ăźber die Grate dahinzulaufen und zu springen, vollkommen frei von jeglichem GefĂźhl der Angst oder Gefahr.

Nach Stunden am Grat stellt sich wieder dieses eigenartige GefĂźhl ein, das ich dort oben so liebe, und die Gedanken sind weit weg vom Alltag im Tal. Mir genĂźgt die Auseinandersetzung mit dem, was vor mir liegt: Sonne, herrliche Berge, zwei Raben, die mich besuchen, der Grat vor mir, jeder Tritt und jeder Griff, der mich weiterbringt. Es ist diese einzigartige Leere, die mich fasziniert – ein GefĂźhl, das sich bei mir erst nach vielen Stunden einstellt. Dennoch fordert das Dahinklettern am Grat pausenlos meine volle Aufmerksamkeit. Auf jedem Gipfel, den ich erreiche, mache ich eine kurze Pause und telefoniere mit meinem Freund Markus Plattner, der weit unten in der Nebelsuppe in Innsbruck in seinem BĂźro sitzt, damit er Bescheid weiĂ&#x;, wo ich umgehe. Dann fokussiere ich wieder meine volle Aufmerksamkeit auf Griffe und Tritte und den schier endlosen Schotter in jeder Form: GerĂśll in Rinnen, lockere BlĂścke am Grat. Besonders brĂźchig wird es hinter der Westlichen Praxmarerkarspitze. Eine Gegend, wo nur ganz selten jemand hinkommt. Fantastische Felsgebilde sind hier zu sehen: LĂścher im Grat und riesige Felsentore, wie man % ' PlĂśtzlich, wie aus dem Nichts, bekomme ich einen dumpfen StoĂ&#x; an den Kopf. Benommen setze ich mich hin. Ein Blutstrahl schieĂ&#x;t aus meinem Kopf, ergieĂ&#x;t sich zu einer Lache am Boden. „Ich blute ja wie eine Sau“, denke ich. Nun sehe ich auch den Zacken, in den ich mit voller Wucht mit dem Kopf gerannt bin. Die wild blutende Wunde am Kopf macht mir Sorgen. Wie schaut die wohl aus? Da fällt mir ein, dass ich ja mit meiner Digitalkamera eine Aufnahme machen kĂśnnte, um zu sehen, wie es am Kopf ausschaut. Das Foto schaut recht eindrucksvoll aus und ich rufe lieber gleich Markus im BĂźro an: „Du, ich weiĂ&#x; nicht, wie lange es mir noch gut geht. Ich hab ein Loch im Kopf und sitze am Grat hinter der Westlichen Praxmarerkarspitze. Wenn ich mich in einer Stunde nicht wieder melde, kannst du die Bergrettung verständigen!“ Mit Klopapier und Tape verbinde ich notdĂźrftig die Wunde. Die starke Blutung durchweicht aber schnell den Kleber, und letztendlich muss ich mir ein T-Shirt und meine MĂźtze als Verband aufsetzen. Ich muss zunächst ohnehin noch weiter, um Ăźberhaupt vom Grat herunterzukommen. Irgendwann beruhigt sich die Blutung, und ich klettere weiter zum nächsten Gipfel. Zum Nähen des Loches im Krankenhaus wäre ich ohnehin nicht zeitgerecht gekommen. Auf der Jägerkarspitze erlebe ich einen traumhaften Sonnenuntergang. In der Nacht steige ich ab. Angelika holt mich im Tal ab. Am nächsten Tag bin ich wieder oben, als Aufstieg zur Jägerkarspitze wähle ich den Barthgrat. Diese Route Ăźber den Verbindungsgrat vom Katzenkopf zur Jägerkarspitze ist das Meisterwerk des groĂ&#x;en frĂźhen KarwendelerschlieĂ&#x;ers Hermann von Barth. Unglaublich, mit welcher AusrĂźs-

Auch der Notverband aus T-Shirt und MĂźtze konnte die Blutung nicht stillen.

tung sich Barth diese ausgesetzte Gratkletterei zugetraut hatte: nur mit Steigeisen an den genagelten Schuhen und % > Â’ = ^ braucht man eine gute Nase, und ich komme erst am späten Nachmittag auf die Jägerkarspitze. Auf den Ăźblen Grat hinĂźber zu den Riegelkarspitzen habe ich heute keine Lust mehr. Ich hatte diese Ăœberschreitung schon im Jahr zuvor gemacht. Nach einem gefährlich brĂźchigen GratstĂźck, das ich abklettern musste, ging es damals nordseitig eine aalglatte, lehmige Steilrinne hinunter. Am liebsten hätte ich da Steigeisen und einen Pickel dabeigehabt! _ X > “ % $ das ich mich eng hindurchzwängen musste, um wieder auf die SĂźdseite und in besseres Gelände zu kommen. Mir genĂźgen die Abenteuer, die ich heute erlebt habe, und so schaue ich mir den besten Sonnenuntergang an, den ich im Karwendel je gesehen habe! Die Sonne geht glutrot unter, das Nebelmeer darunter erscheint unwirklich wie aus einer anderen Welt. Ich wähle den normalen Weiterweg. In der Nacht beginnt es zu schneien. Der Herbst ist fĂźr heuer vorbei.

Auf der Riegelkarspitze. Der letzte Sonnenuntergang vor dem ersten Schneefall.

Bergrettung Tirol

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EINSĂ„TZE HEINZ ZAKMITKLETTERER DEM HERZEN UND DABEI FOTOGRAF

BIOGRAFIE Kletterer, Slackliner und Fotograf Heinz Zak, 1958 geboren in WĂśrgl/ Tirol, lebt seit 1981 in Scharnitz am FuĂ&#x; des Karwendelgebirges. Er war einer der Ersten, der das Freiklettern von den USA nach Ă–sterreich brachte und zahlreiche Erstbegehungen in diesem Stil am SchĂźsselkar (Wetterstein) und am Halleranger (Karwendel) erĂśffnete. Zu den wichtigsten alpinen Unternehmungen im Karwendel zählt die WinterĂźberschreitung des Karwendelhauptkammes (36 Gipfel in drei Tagen) und die Durchsteigung von drei Routen in der berĂźchtigten Laliderer Nordwand an einem Tag. In den Bergen der Welt gelang ihm unter anderem (zusammen mit Peter Janschek) 1999 die dritte Durchsteigung der Route „Royal Flush“ am Fitz Roy in Patagonien und 2005 die zweite Free-Solo-Begehung der Route „Separate Reality“ im Yosemite Valley, Kalifornien. Ăœber viele Jahre begleitete er weltweit die besten Freikletterer ' rigsten Routen. Daraus entstand 1995 sein Buch „Rock Stars“.

Bergrettung Tirol

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Heinz Zak in einer seiner letzten Erstbegehungen an den Schnittlwänden, „Skalpell“, 8+, Halleranger, Karwendel.

Das persĂśnliche Statement von Heinz Zak fĂźr die Bergrettung Tirol:

“FĂźr mich leisten die Mitglieder der Bergrettung Tirol unschätzbare Arbeit auf einem hĂśchst professionellen Niveau. Ich bin froh und dankbar, dass ich mich im Notfall wirklich darauf verlassen kann!“

BĂœCHER Als Landschaftsfotograf war er immer wieder in den Bergen seiner Heimat unterwegs und verĂśffentlichte seine Bilder in zahlreichen Magazinen und BĂźchern. Weitere Infos unter: www.heinzzak.com

Seine beiden neuesten BĂźcher „Karwendel“ und „Stubai – Die Berge und das Tal“ kĂśnnen Sie handsigniert bestellen unter heinz.zak@gmail.com.

KURSE Wir bieten jedes Jahr eine breite Palette von unterschiedlichen Workshops an. Besonders wichtig ist es mir, in einer freundschaftlichen Runde unterwegs zu sein und SpaĂ&#x; zu < Â’ _ % # %% [ ” res auf unserer Homepage www.heinzzak.com.

Bergrettung Tirol

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INSIDE NEUER LOOK

DIE BERGRETTUNG IM NEUEN LOOK MODERN AUF GANZER LINIE HOMEPAGE UND MAGAZIN GLĂ„NZEN IM NEUEN LOOK

ĂœBERSICHTLICHER, FUNKTIONALER UND EINFACH SCHĂ–NER!

Von A wie App bis Z wie Zweibein – am neuesten Stand der Technik zu bleiben, ist fĂźr die Bergrettung Tirol selbstverständlich. Dies gilt in erster Linie fĂźr die Ausbildung unserer BergretterInnen und deren EinsatzausrĂźstung. Nun konnten auch im wichtigen Bereich der Ă–ffentlichkeitsarbeit dringend notwendige Modernisierungen durchgefĂźhrt werden. Passend zum neuen Layout dieses Magazins wurde ebenso der Internetauftritt der Bergrettung Tirol komplett Ăźberarbeitet.

GroĂ&#x;e Bilder lassen die Besucher in unsere Bergwelt ein ' X X ? den. In besonderem MaĂ&#x;e wurde bei der Erstellung auf die BedĂźrfnisse unserer FĂśrderer eingegangen. Informationen zum FĂśrdererprogramm, zum Versicherungsschutz und zu den Aktivitäten der Bergrettung werden schnell gefunden. Angemeldete FĂśrderer werden sich auĂ&#x;erdem Ăźber die einfache Bedienbarkeit des neuen Shops freuen. Wir hoffen, Ihnen gefällt der neue Look genauso gut wie uns, und freuen uns Ăźber Ihren Besuch auf

WWW.BERGRETTUNG.TIROL

Alle Infos des Ausbildungszentrums, der Hundestaffel und des Medizinreferates sind nun Ăźber Alle Highlights und Bereiche gleich auf der Startseite sofort im Blick

RegelmäĂ&#x;ig neue Reportagen, Reiseberichte und spektakuläre Fotostrecken Bergrettung Tirol

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INSIDE HUNDESTAFFEL

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ie rennen, schnßffeln, verbellen bis zur ErschÜpfung, zu jeder Tages- und Nachtzeit, bei jedem Wetter. Damit hÜrt aber meist schon das Wissen um die lebensrettenden Fellnasen auf. Was alles an Arbeit und Erfahrung in eine Hundestaf " • < ' X % “ Suchhundestaffel der Bergrettung Tirol erfahren.

IM "# $% Leiter der Suchhundestaffel der Bergrettung Tirol

Wie lange sind Sie schon in der Hundestaffel aktiv? Das sind inzwischen Ăźber zwei Jahrzehnte. Im Grunde bin ich in die FuĂ&#x;stapfen meines Vaters getreten. Er war auch bei der Bergrettung Tirol und Mitglied der Lawinenhundestaffel. Ich bin da langsam hineingewachsen und habe schlieĂ&#x;lich seine Arbeit weitergefĂźhrt.

Heute sind Sie Chef eines Teams mit 65 HundefĂźhrern. Sicherlich haben Sie etliche PrĂźfungen absolviert. Doch, da kommt einiges zusammen. Am Anfang stand wie bei allen die Ausbildung zum Bergretter. Um dann auch Bergrettung Tirol

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EINSATZ

als Hundebesitzer Teil der Suchhundestaffel zu werden, muss noch viel getan werden. Und es gibt einige HĂźrden. Beispielsweise muss man Erfahrung mit Hunden nachweisen kĂśnnen und in seinem Leben einen Hund mindestens Ăźber zehn Jahre hinweg an seiner Seite gehabt haben. Ich habe inzwischen den vierten Hund. Weiterhin wird die absolvierte BegleithundeprĂźfung notwendig, damit der notwendige Grundgehorsam verlässlich beim Tier abgerufen werden kann. Wenn wir auf einer Ăœbung und mit 50 Hunden auf dem Platz sind, dann darf da kein Chaos herrschen. Dauerhaft undisziplinierte Hunde oder Raufer mĂźssen abgelehnt werden, so bitter das fĂźr den Halter auch ist. Stellen Sie sich einmal vor, wir haben Einsatz. Alles muss schnell gehen

und wir sind mit zwei Teams im Rettungshubschrauber – also die ßbliche Situation. Dann sind beide Tiere auf engem Raum. Da darf es schon aus Sicherheitsgrßnden nicht hoch hergehen.

Und das reicht schon aus? Nein, das ist erst der Anfang. Das passiert ab der zwÜlften Woche. Dann ßben wir schon einmal das Verbellen des Futternapfes. Im Winter wird der Fressnapf im Schnee eingebuddelt. Das wird täglich geßbt. Verbellen und Graben, das sind die beiden wichtigsten Fähigkeiten neben der Disziplin. Nach einem Jahr ist der Hund reif fßr den ersten Suchhundekurs. Wir veranstalten den jährlich im April im Kßhtai.

, D L I B R , O D V N , U R E E R F N R E T PART S E B , E T R H Ă„ F E – G R E R Ă– SPORT H U Z , R R E E T T T S E Ă– R R S SEELENT ND WIEDER LEBEN UND HIN U Sieben Tage lang wird von morgens bis abends geĂźbt. Dann folgt ein dreitägiger Kurs im Ausbildungszentrum in der JamtalhĂźtte. Den Abschluss bildet [ $– > ~ % Gletschergebiet rund um die JamtalhĂźtte. Im Alter von zwei bis drei Jahren ist der Hund nach erfolgreich absolvierten PrĂźfungen reif fĂźr den Ernstfall. Dann kann er sich am Helikopter, auf dem StĂźtzpunkt und im Gelände „professionell“ bewegen.

Gibt es den geborenen Lawinenhund? Ich stelle mir so einen Bernhardiner mit Rumfässchen vor.

Das klingt nach viel Arbeit und Leidenschaft. Wie viele Kurse haben Sie schon besucht? Da man dabei nicht reich wird, geht es nur um das Engagement fßr die Bergrettung, die Leidenschaft und die Liebe zum Tier. Ich habe inzwischen vier Canis-Kurse und mindestens vier Kurse auswärts, also in anderen Üsterreichischen Bundesländern und in der Schweiz, besucht.

Gibt es fßr die Suchhunde eine KÜnigsdisziplin? Das ist uneingeschränkt die Flächensuche im Sommer. Im Winter habe ich ja den Lawinenstrich, also eine räumlich stark eingegrenzte Suchsituation. Wenn sich

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(lacht): Das ist ein nettes Märchen und hat nichts mit der Realität zu tun. Lawinensuchhunde mßssen widerstandsfähig, intelligent, schnell und kräftig sein, dßrfen aber nicht im Schnee zu tief einsinken. Hunderassen ßber 30 Kilogramm haben da eher ein Problem. Hunde unter 15 Kilogramm kommen an physische

Grenzen. Wir haben etliche Hunderassen in unserer Staffel und einige davon wĂźrden Sie vermutlich nicht erwarten. Da sind die Golden Retriever, die klassischen Schmuser und Familienhunde. Bei unseren Goldies handelt es sich um die dunkelhaarige Arbeitslinie. Die gehen wirklich sehr gut zur Sache und $ # _ meisten kennen nur die etwas schwerere Showlinie. Diese Hunde sind auf SchĂśnheit und Gelassenheit gezĂźchtet, beides Qualitäten, die uns nicht so wichtig sind. Ă„hnlich ist es beim Australian Shepherd. Die Arbeitslinie wiegt etwa 17 bis 25 Kilo, die Showlinie ist fĂźnf Kilo schwerer. Die Show-Aussies sind liebe, gemĂźtliche Collies, die Arbeitslinie hält in den USA ganze Rinderherden zusammen. Dann haben wir auch Malinois, die Sie vielleicht aus Polizeihundestaffeln kennen. Der Malinois ist ein idealer Suchhund, aber er braucht eine äuĂ&#x;erst erfahrene Hand. Das ist kein Hund fĂźr Anfänger oder als Gelegenheitsbeschäftigung. Sehr beliebt bei uns sind

auch Labradore aus der Arbeitslinie, die entsprechend aktiv und schlank sind. Einige Border Collies sind auch dabei, die aber aufgrund der Quirligkeit oft erst mit drei Jahren die Reife fĂźr den Ernstfall mitbringen.

Bergrettung Tirol

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INSIDE HUNDESTAFFEL

N H C S E D N 65 HU jemand im Sommer verirrt und nach ein bis zwei Tagen vermisst und gesucht wird, dann stellt das die Hunde vor eine extreme Herausforderung.

Das ist dann die Spezialaufgabe fĂźr Mantrailer? Beispielsweise Bluthunde? Nein, Bluthunde sind fĂźr diese Aufgabe erstens zu schwer und werden bei uns nicht eingesetzt, zweitens hat sich das Mantrailing fĂźr uns als nicht zweckmäĂ&#x;ig erwiesen. Beim Mantrailing wird der Hund auf Hautpartikel abgerichtet. Sie mĂźssen ihm also etwas PersĂśnliches des Vermissten als SuchkĂśder geben, ein Taschentuch, ein benutztes Hemd oder so. In der Praxis des unbefestigten Geländes der Bergwelt haben Mantrailer kaum eine Chance. Unsere Suchhunde reagieren auf Geländespuren, Trittspuren etc. Das ist fĂźr die Hunde sehr anstrengend, vor allem im Sommer. Vor wenigen Wochen hatten wir eine Suchaktion Ăźber Innsbruck bei 35 Grad ohne Wasser. Nach zwei Stunden mussten wir die Hunde von der Arbeit erlĂśsen. Im Winter halten sie viel länger durch wegen der fĂźr sie angeBergrettung Tirol

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L O R I T R Ăœ ĂœFFELN F

nehmeren Temperaturen und des eng begrenzten Suchbereichs.

Hunde sind ja leicht zu konditionieren. Sind Suchhunde permanent in Habtachtstellung? Keineswegs. Sie lernen ganz frĂźh " # Q< > wann es ernst wird. Das wirkt wie ein Schalter. Wenn Sie einem Suchhund die StĂśberdecke vom RĂźcken nehmen, schaltet er in den Feierabendmodus.

Wie oft ist das pro Jahr der Fall? Das hängt vom Wetter ab. In schneereichen Wintern kÜnnen pro Hund schon zehn Einsätze zusammenkommen und ebenso viele im Sommer.

Und gibt es dann auch Stars unter den Hunden wie jetzt gerade Brittany, den letzten Ăźberlebenden Suchhund von 9/11, der mit militärischen Ehren zum letzten Gang begleitet wurde? Nein, das klingt eher nach Hollywood. NatĂźrlich ist die Freude groĂ&#x; bei einer Lebendbergung. Das ist das SchĂśnste, was einem HundefĂźhrer passieren

kann, aber dem € [ Ob der Fund lebendig oder bereits tot ist, lĂśst bei ihm keine Emotionen aus. NatĂźrlich gibt es in jedem Fall anschlieĂ&#x;end Streicheleinheiten und was Feines fĂźr den Futternapf.

Aber es sind ja dennoch besondere Hunde. Da kĂśnnte ja jemand auf die Idee kommen, einen Suchhund fĂźr viel Geld anzubieten, wie beispielsweise bei den Blindenhunden. Das geht nicht, denn der Suchhund < > X Â? gliedschaft in der Staffel. Im Alter von zehn Jahren muss sich jeder Suchhund einer GesundheitsprĂźfung unterziehen. In Ausnahmefällen darf er ein weiteres Jahr dranhängen, aber meist geht er dann in den wohlverdienten Ruhestand und bleibt bei seinem HundefĂźhrer als ganz normales Familienmitglied. NatĂźrlich sind unsere 65 Suchhunde besonders ausgebildet und sehr reife, intelligente Tiere, aber das lässt sich zahlenmäĂ&#x;ig kaum ausdrĂźcken. Und, ganz ehrlich, ich kenne keinen von uns, der seinen Hund fĂźr egal welchen Geldbetrag hergeben wĂźrde.

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ESSAY GERALD LEHNER

WARUM SKITOUREN? Ernest Hemingway erinnerte sich bis zu seinem Tod an seine Skitouren, die er als junger Mann in Ă–sterreichs Bergen unternommen hatte. Was er darĂźber schrieb, das ist zeitlos. Wer sich Zeit fĂźr diesen Genuss nimmt, betritt das Paradies.

„Es waren prägende Monate fĂźr ihn – mit stillen Skitouren im Hochgebirge, wilden Pokernächten im Wirtshaus und einer folgenreichen Affäre mit einem Mannequin. Dort nahm sein Leben eine entscheidende Wendung ...“ So schrieb der deutsche Kulturredakteur Bernd Steinle vor ein paar Jahren Ăźber den amerikanischen Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger Ernest Hemingway. Diese Erinnerung an den berĂźhmten Gast im äuĂ&#x;ersten SĂźdwesten Ă–sterreichs an der Grenze zur Schweiz erschien im FrĂźhling 2015 in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Was nicht so viele wissen: Hemingway war ein talentierter Skitourengeher, obwohl er einst nur wenig Zeit hatte, diese zauberhafte und bei Unachtsamkeit auch gefährliche Kunst in Ă–sterreich zu erlernen. Er lebte und arbeitete damals in Paris und verbrachte die beiden Winter 1924/25 und 1925/26 mit amerikanischen und franzĂśsischen Freunden in der Silvretta. Damals gab es weltweit noch keine Skilifte, und jeder gute Skiläufer musste auch Winterbergsteiger sein, musste den Umgang mit Steigfellen, Rucksäcken, geeigneter Kleidung, Wind, Wetter und drohenden Lawinen draufhaben.

Skitouren in der Silvretta: Ernest Hemingway (2. v. l.) mit seiner Sekretärin Frl. Basler. Rechts: John Dos Passos, Schrifsteller, und Gerald Murphy, Verleger.

Bergrettung Tirol

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LEBENSLANGER TRAUM DES SKIFAHRENS Bei einer Skitour zur BielerhĂśhe, einem ca. 2.037 Meter hohen und damals nur zu FuĂ&#x; erreichbaren Pass auf der der Grenze von Tirol und Vorarlberg, gerieten Hemingway und seine Geliebte bzw. spätere (zweite) Ehefrau Pauline Pfeiffer in einen Schneesturm. Die New Yorkerin war Fotomodell und Journalistin, schrieb fĂźr „Vanity Fair“ und „Vo Š # " Â? penvereins und waren dann mehrere Tage – und Nächte – eingeschneit. Die BielerhĂśhe ist nur wenige Kilometer vom Tiroler Bergdorf GaltĂźr und vom Jamtal entfernt, wo die Tiroler Bergrettung ihr modernes und multimediales Ausbildungszentrum fĂźr ihre Nachwuchsleute betreibt. Die Erlebnisse an der Grenze Ă–sterreichs zum Kanton GraubĂźnden verarbei € % ' ] ~ % # > X Helden in den BĂźchern „Schnee auf dem Kilimandscharo“ (1936) und „Fiesta“ (1926) waren ebenfalls in der Silvretta auf Skitouren.

Unser Autor

burg, ehreniftsteller in Salz hr Sc d un r eu ÖBRDist ORF-Redakt ng sowie stellv. ttu re Gerald Lehner rg Be r le ro Ti nier ienreferent der über den Skipio amtlicher Med Seinen TV-Film h. ic re be ch Fa für den ansehen: Bundesreferent hier im Internet ng können Sie La to Ot r eu ss und Filmregi om/86226023 https://vimeo.c

DER AMERIKANER ERWÄHNT AUCH GALTÜR Der Tiroler Bergretter Toni Mattle beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Hemingway und seinen literarischen Spuren in den Alpen. 1927 erschien in Amerika sein Band mit Kurzgeschichten: „Männer ohne Frauen“. Mattle schickte uns daraus diese Textstelle über seine Heimatgemeinde Galtür: „Selbst am frühen Morgen war es heiß, wenn man ins Tal hinunterkam. Die Sonne schmolz den Schnee auf unseren Skiern, die wir trugen, und trocknete das Holz. Es war Frühling unten im Tal, und die Sonne war sehr heiß. Wir gingen die Straße entlang nach Galtür hinein und trugen unsere Skier und Rucksäcke. Als wir am Kirchhof vorbeikamen …“

steller damals an dieser großen Freiheit so bezauberte, wenn in den Städten schon der Frühsommer einzieht. Auch in Hemingways späten Erinnerungen, die 1964 nach seinem Tod mit dem Titel „Paris. Ein Fest fürs Leben“ erschienen, sind die Silvretta und seine alpinen Erfahrungen der jungen Jahre verewigt: „Ich erinnere mich an all die Arten von Schnee, die durch den Wind entstehen konnten, und deren verschiedene Tücken beim Skilaufen. Dann, während man in einer hochgelegenen Almhütte war, gab es Schneestürme. Und sie schufen eine fremde Welt, durch die wir unseren Weg so behutsam bahnen mussten, als ob wir das Land noch nie gesehen hätten … Es war schöner als Fliegen oder sonst irgendetwas.“

Und selbst heutige Winterbergsteiger bzw. Frühlingsskifahrer wissen ganz genau, was den noch jungen Schrift-

Hemingway mit seiner ersten Frau Hadley und Sohn Bumby.

Bergrettung Tirol

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Otto Lang (rechts) mit Darryl Zanuck, Chef der Filmstudios von 20th Century Fox in Hollywood, und dessen Frau in Sun Valley, Idaho.

„ALL DIE ARTEN VON SCHNEE, DIE DURCH WIND ENTSTEHEN ...“ Hemingway ahnte nicht, wie sehr ihn diese Beobachtungen fĂźr alle Zeiten mit dem Bergrettungsdienst verbinden. Der Wind ist nämlich der Baumeister von Lawinen und Schneebrettern. Ohne ihn gäbe es Katastrophen dieser Art nicht.

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Wenn die kleinen Kristalle vom HĂśhenwind Ăźber Kämme und Grate in neue Hänge, Mulden und Rinnen geblasen werden, dann bauen sich fein strukturierte, labile und viele Tonnen schwere Schneemassen neu auf. Wenn unachtsame Tourengeher, Freerider oder Variantenfahrer sie lostreten, dann kann rasch die HĂślle los sein. Wer sich auĂ&#x;erhalb von gesicherten Lift- und Pistengebieten auf Skiern, Snowboards oder Schneeschuhen bewegen will, sollte sich deshalb immer an grundlegende Regeln halten. Wir wollen aber hier nicht gleich den Teufel an die Wand malen. Das Skitourengehen und Winterbergsteigen gehĂśrt – trotz mancher Gefahren – noch immer zu den friedlichsten, sinnvollsten und schĂśnsten Aktivitäten der oft von dunklen Trieben gesteuerten Menschheit. Diese Art von Frischluft und Bewegung mit den damit verbundenen GlĂźckshormonen kommt (fĂźr hoffnungslos SĂźchtige) noch vor Sachertorte, Sauna, Radsport, Klettern, klassischer Musik, Jazz, Blues und Rock.

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Im FrĂźhling 2002 habe ich an der gebirgigen WestkĂźste der # = % < % —˜ ™ #> < ! #> € ]' = % Otto Lang gedreht.1932 hatte er die PrĂźfung zum staatlich geprĂźften Skilehrer und SkifĂźhrer abgelegt und arbeitete dann im Team des international bekannten Tiroler Skilehrers und Tourismuspioniers Hannes Schneider in St. Anton

GERALD LEHNER

ESSAY

Otto Lang am Mount Hood, Oregon 1939.

am Arlberg. Von hier gelang Lang mit Gästen der berufliche Sprung nach Amerika. Er blieb in den USA, weil er die wenig später an die Macht kommenden Nationalsozialisten aus tiefster Seele ablehnte – ebenso wie Schneider, ƒ— — # "

Lebensjahren noch immer Ski fahren, benutzte dazu aber natĂźrlich Lifte. In dem Interview sagte er mir einen entscheidenden Satz, der dann auch den Titel des ganzen Films bestimmte: „Alle Dinge in meinem Leben, die guten Dinge, die hatten immer mit dem Skifahren zu tun. Lass es mich so sagen: Alles im Leben läuft Ăźber das Skifahren.“

Wir saĂ&#x;en 2002 mit dem hochbetagten Otto Lang fĂźr ein langes Interview Ăźber sein Leben im Garten seines Hauses ^ # ! $ ÂŽ$ } SĂźdosten her leuchtete der mehr als 4.000 Meter hohe Gletschervulkan Mount Rainier (Tacoma). Mit zwei SkitouDamit da s Leben rengehern aus Montana und meinem Hund Nanuk hatte auch we ich ihn wenige Tage zuvor bestiegen, was Lang begeisteriterhin lä uft, hier te. Beim Mount Rainier hatte er beim idyllischen Bergho ‰! ? Š ƒ— ‡’ˆ ! #> schule erĂśffnet, ehe er die Skischule von Sun Valley Nie all (Idaho) als Direktor Ăźbernahm. Dort knĂźpfte er erste ein auf Skitour K urse be ! Nie o Kontakte mit Filmleuten, Produzenten und Schauspiehne Au i Alpins sbildun chulen fĂźhrern g! Anfä oder st lern und wurde Ăźber Vermittlung von Darryl Zanuck mache a nger s a t li n c . Sorgf h ollten g s e t p u rĂźften dium, ältige T (Chef von 20th Century Fox) später selbst Regisseur Berg- u bei kom ourenp n d p la li SkiWeg-Z nung in zierter in Hollywood (Los Angeles, Kalifornien) – mit vier eit-Tab en Tou klusive elle m ren au Karten L it c a h w W Nominierungen fĂźr Oscars. inenlag egpunk Abschä eberich ten. St tzung Ăźber udium tes. Tä ~ Seine alten Salzburger und Tiroler Wurzeln als Skiglich a des W

etter- u ktualis $ RĂźckke ierte W % ? nd tourengeher und Skilehrer hat Lang bis zu seinem

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anntge lle Tod nie vergessen. Er ging sogar mit mehr als 90 i Ange š

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Otto Lang an seinem 94. Geburtstag in Alki Point, West Seattle, mit Nanuk, dem Hund von Gerald Lehner.

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FALTSTĂ–CKE DYNAFIT ULTRA PRO - BR TIROL EDITION

EXTRA: Inklusive Bßchlein der Bergrettung Tirol zum Thema Lawinenprävention und Kameradenrettung.

KLETTERSTEIGSET SALEWA ERGO ZIP

Die ULTRA-PRO-SommerstĂścke sind leichte 100%-CarbonstĂścke, welche per Push-Button in Sekundenschnelle auf ein minimales PackmaĂ&#x; zusammengefaltet werden kĂśnnen! Zusätzlich sind diese SommerstĂścke in der HĂśhe von 115 cm–135 cm stufenlos verstellbar! Gewicht: 198 g

Das Klettersteigset mit dem ergonomischen Karabiner Ergotec 2.0 im neuen Design, mit Bandfalldämpfer und integriertem Zip Roller. Der unßbertroffene Handlingkomfort sorgt fßr hohe Sicherheit.

AIRBAG-RUCKSACK MAMMUT R.A.S. 35 LITER

EXTRA: Eine hochwertige InformationsbroschĂźre zum Thema „Sicher am Klettersteig“ ist im Preis inbegriffen.

Der Preishit! Viel Platz, jede Menge BefestigungsmĂśglichkeiten, viele Fächer, um sich zu organisieren, und äuĂ&#x;erst robust. Die groĂ&#x;e RĂźckenĂśffnung ermĂśglicht den Zugriff auf das Hauptfach des Rucksacks trotz frontal befestigtem Snowboard oder Ski.

90,00 â‚Ź

390,00 â‚Ź

TIROL ROCK EDITION

Extrem vielseitiges Sicherungspaket fĂźr Kletterer. Egal, ob im Klettergarten, bei einer Alpintour oder am Eisfall: Die Hightech-Schlingen der Tirol Rock Edition optimieren jede Klettertour! Die handgefertigte Selbstsicherungsschlinge aus DyneemaÂŽ ist ideal mit dem speziellen Kurzprusik aus AramidÂŽ abgestimmt, um damit Abseilvorgänge si $ $ Die verschieden langen Standplatz- und Zwischensicherungsschlingen kĂśnnen geĂśffnet werden, was zum Beispiel das „Einfangen“ eines dicken Baumes ermĂśglicht. Inklusive 8 Karabiner. EXTRA: Eine InfobroschĂźre erläutert den Umgang mit diesem genialen Set.

130,00 â‚Ź

Durch das Thermo-molded RĂźckenpolster bietet der Pro R.A.S. ready extrem hohen Tragekomfort. Inkl. Stahlkartusche.

KINDER-KLETTERGURT SALEWA ROOKIE FB

Voll verstellbarer Kinder-Komplettgurt fĂźr die ersten Schritte am Berg oder Fels. Nachwuchs-Alpinisten genieĂ&#x;en hĂśchsten Sitzkomfort und sind durch die einfach verstellbaren Schnallen auch nach einer ausgeprägten Wachstumsphase bestens gesichert. siehe Shop

es e m p fe h l u n g d a m s e t A u s b il d u n g s

MERINO-CAP

35,00 â‚Ź

Leichte MĂźtze mit Schild, in funktionellem Fasermix, Wolle und Seide fĂźr Wärme und Wohl< ! ]~ ~] = > nach auĂ&#x;en, Polyamid macht das Ganze robuster. Sie schĂźtz vor Sonne, Kälte und Feuchtigkeit, passt in jede Hosentasche – als Notfall-Kopfschutz, trägt sich gut unter dem Helm, kurz: Diese MĂźtze ist ein Allrounder fĂźr jede Jahreszeit und jeden Einsatz. Nur 30 g leicht!

Bergrettung Tirol

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DAESR

DAS GRAUEN HAT EINEN NAMEN:

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JUWEL 34

ommer 1985, Refuge d'Argentière, 11 Uhr, = ‚ " langweilen wir uns mit anderen Bergsteigern und hängen in der prallen Sonne herum. Schnauferl, vulgo Wolfgang Rimbeck, hat eine Idee: „Ich koch' uns einen Tee.“ Er packt seinen alten DDR-Kocher aus. Erstes Stirnrunzeln der Zuschauer. Das Teil ist bekannt. Der Kreis um uns wird grĂśĂ&#x;er. VorglĂźhen mit etwas Benzin, dann Regler auf und das Ding knattert los. Warum der „Juwel 34“ Geräusche eines Zweitakters (ohne Auspuff) machte, werde ich nie ergrĂźnden. Die Flamme lieĂ&#x; sich kaum regulieren, die Leistung betrug angeblich etwa 6 kW, was ich fĂźr drastisch untertrieben halte. Irgendwie verbrennt sich Schnauferl an dem Teil und kippt es samt Wassertopf um. Niemals, nie, nie, nie darf ein Juwel umkippen!

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An dieser Stelle wollen wir wieder eine Anekdote bringen. Ihnen schwebt schon ein Erlebnis vor? Dann schicken Sie es uns, am besten per E-mail: D A L @bergrettung.tirol Sie darf/soll drastisch sein, aber auch zum Lachen. Wir wählen aus und prämieren die Einsendung mit einem schÜnen Geschenk!

Das erhitzte Benzin tritt durch die DĂźse aus, sprengt die Dichtung und im Sekundenbruchteil schieĂ&#x;t eine meterlan # " %% – “ < % > > ' ? #~ ' ' X " und BergfĂźhrer aus Chamonix begleiteten uns nach der LĂśschaktion zum MĂźllcontainer. Juwel-Entsorgung unter Aufsicht. Aber ich hatte noch so ein Teil. Abends gab es vor dem Zelt auf dem Camping Argentière die Ăźbliche Zeremonie: literweise Rotwein, BĂślkstoff (Bier) und dazu Milchreis. Wie zum Trotz packte ich meinen Juwel aus, um Milchreis zu kochen. Zur Leistungsreduzierung, damit der Milchreis nicht anbrennt, hatte ich einen Aluteller zwischen Flamme und Topf gelegt. Mit der TellerwĂślbung nach unten! Es funktionierte wunderbar. Misstrauische Blicke von Zeltnachbarn, Schweigen, denn unterhalten konnte man sich nicht, während das Teil rĂśhrte. PlĂśtzlich explodierte " % % rab. Warum Alu nicht sachte schmelzen kann wie beim BleigieĂ&#x;en, versteh' ich nicht. Wieder FlĂźche, diesmal auf Deutsch, von den Kumpels. Niemand, von Gore-Jacken und Zeltplanen abgesehen, war verletzt. Wie befohlen „haute ich den ScheiĂ&#x; weg“. (Lutz Bormann)

Im Zeitalter von CE-Normen und DIN-Vorschriften ist alles sicherer geworden, aber Anekdoten wie diese gibt es eben auch nicht mehr, oder doch? Bergrettung Tirol

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SKYLOTEC.COM

Ein Klettersteigset wie gemacht f체r lange Tage am Berg: Die ultrarobusten INOX-Stahlkarabiner, das progressive Bandfalld채mpfersystem mit einer Gewichtsrange von 25 bis 120 Kilogramm sowie der CONLOOP-Karabiner zum Einbinden stellen sich jeder Herausforderung.

SKYLOTEC entwickelt und produziert hochspezialisierte Fallschutzausr체stungen f체r Industrie und Klettersport.

Bergrettung Tirol

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Heli Tirol GmbH A-6462 Karres Tiroler BundesstraĂ&#x;e 1

Tel +43 (0)5412 - 61 421 Mobil +43 (0) 664 - 80 440 80 Mail fly@heli-tirol.at

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