HEFT 44 JUNI 2017
M A G A Z I N F Ü R M I TG L I E D E R U N D PA RT N E R
Medizin: Der neue Alpin-Doc-Kurs ergänzt die Alpin-Medic-Ausbildung Lebensrettung: Zwei Bergretter als erfolgreiche Ersthelfer Alpinmesse: Erfolgreicher Start der
P. b.b. 06Z037051M 6410 Telfs
Sommerausgabe
Perfektion und Routine
Liebe Bergretterinnen und Bergretter,
Hermann Spiegl Landesleiter
Peter Veider Geschäftsführer
als Mitglieder der Bergrettung Tirol verkörpern wir jenen Typus Mensch, der neben seinem sozialen Engagement auch Bergsteiger ist. Das heißt, dass er in erster Linie gerne in die Berge geht, sich dort wohlfühlt und sich auch dadurch nicht beeinträchtigen lässt, wenn es einmal blitzt und donnert oder es „luftig“ unter den Sohlen wird. Dies bedeutet für unsere Bergsteigerinnen und Bergsteiger, auch in Gebieten unterwegs zu sein, wo auszurutschen oder zu stolpern absolut fatale Folgen hätte. Kurzum gesagt, ist höchste Geländetauglichkeit, selbstverständlich gepaart mit
entsprechender Fitness, einer unserer wichtigsten Aspekte bzw. unabdingbare Voraussetzung. Und da der Bergrettungsdienst keine One-Man-Show ist, sind Kameradschaft und Teamwork in unseren Reihen unerlässlich. Nunmehr haben wir seit geraumer Zeit Alpin-Medic-Kurse im Programm. Diese Kurse werden mit großem Erfolg angeboten und durchgeführt. Denn erst die Kombination von fitten, bergaffinen Bergretterinnen und Bergrettern, die auch alpinmedizinisch gut ausgebildet sind, ergibt den oder die „Bergretter/in 2020“.
14
17
6
3 INTERVIEW Peter Veider über neue Kurse, Herausforderungen und Technik.
8 KOOPERATION Neue Pläne in der Zusammenarbeit mit Mercedes.
14 INTERNATIONAL Bergretter unterstützen die Menschen in Nepal.
5 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 12.000 Likes für die Bergrettung und die Website wird zweisprachig.
9 ALPINFORUM Die Sommerausgabe informierte über Biken, Klettern und Co.
17 MEDIZIN Erfolgreicher Start der neuen Alpin-Doc-Ausbildung.
6 EXTREMEINSÄTZE Bergretter wurden am Stubaier Gletscher zu Lebensrettern.
12 SOZIALE MEDIEN Wo Fallen für den Nutzer lauern.
20 REISE Harter Fels kombiniert mit kühlem Nass.
Titelseite Im Jamtal fand der erste Alpin-Doc-Kurs der Bergrettung Tirol statt. Foto Markus Isser
www.bergrettung.tirol
IMPRESSUM MAGAZIN DER BERGRETTUNG TIROL, JUNI 2017 Herausgeber und Medieninhaber Bergrettung Tirol, Florianistraße 2, 6410 Telfs, Tel. 05262/64140, E-Mail: landesleitung@bergrettung-tirol.com Produktion Mag. Christa Hofer Medienraum e.U., 6410 Telfs Redaktionelle Koordination Christa Hofer, Peter Veider Redaktion Christa Hofer, Gerald Lehner, Daniela Pfennig, Klaus Pietersteiner, Martin Polz, Markus Raich Foto Titelseite Markus Isser Fotos Seite 2 Bergrettung Tirol, Markus Isser, Thomas Ofer, Anton Thaler Lektorat Elke Meisinger-Schier Grafik frischgrafik.at Druck Athesia Druck GmbH, Exlgasse 20, 6020 Innsbruck Anschrift für alle Bergrettung Tirol, Florianistraße 2, 6410 Telfs, Tel. 05262/64140
2
EDITORIAL/INHALT
Das hohe Niveau, das die Arbeit der Bergretterinnen und Bergretter auszeichnet, soll in den nächsten Jahren gefestigt werden. TEXT CHRISTA HOFER FOTOS MARKUS ISSER
Technische Entwicklung und Ausbildungsabläufe in der Bergrettung Tirol sind in den vergangenen Jahren einem starken Wandel unterzogen gewesen. Nun gilt es, die Abläufe und Prozesse zu festigen und zur Routine werden zu lassen. Das ist das Ziel von Geschäftsführer und Ausbildungsleiter Peter Veider. INTERVIEW
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Perfektion und Routine
Liebe Bergretterinnen und Bergretter,
Hermann Spiegl Landesleiter
Peter Veider Geschäftsführer
als Mitglieder der Bergrettung Tirol verkörpern wir jenen Typus Mensch, der neben seinem sozialen Engagement auch Bergsteiger ist. Das heißt, dass er in erster Linie gerne in die Berge geht, sich dort wohlfühlt und sich auch dadurch nicht beeinträchtigen lässt, wenn es einmal blitzt und donnert oder es „luftig“ unter den Sohlen wird. Dies bedeutet für unsere Bergsteigerinnen und Bergsteiger, auch in Gebieten unterwegs zu sein, wo auszurutschen oder zu stolpern absolut fatale Folgen hätte. Kurzum gesagt, ist höchste Geländetauglichkeit, selbstverständlich gepaart mit
entsprechender Fitness, einer unserer wichtigsten Aspekte bzw. unabdingbare Voraussetzung. Und da der Bergrettungsdienst keine One-Man-Show ist, sind Kameradschaft und Teamwork in unseren Reihen unerlässlich. Nunmehr haben wir seit geraumer Zeit Alpin-Medic-Kurse im Programm. Diese Kurse werden mit großem Erfolg angeboten und durchgeführt. Denn erst die Kombination von fitten, bergaffinen Bergretterinnen und Bergrettern, die auch alpinmedizinisch gut ausgebildet sind, ergibt den oder die „Bergretter/in 2020“.
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3 INTERVIEW Peter Veider über neue Kurse, Herausforderungen und Technik.
8 KOOPERATION Neue Pläne in der Zusammenarbeit mit Mercedes.
14 INTERNATIONAL Bergretter unterstützen die Menschen in Nepal.
5 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 12.000 Likes für die Bergrettung und die Website wird zweisprachig.
9 ALPINFORUM Die Sommerausgabe informierte über Biken, Klettern und Co.
17 MEDIZIN Erfolgreicher Start der neuen Alpin-Doc-Ausbildung.
6 EXTREMEINSÄTZE Bergretter wurden am Stubaier Gletscher zu Lebensrettern.
12 SOZIALE MEDIEN Wo Fallen für den Nutzer lauern.
20 REISE Harter Fels kombiniert mit kühlem Nass.
Titelseite Im Jamtal fand der erste Alpin-Doc-Kurs der Bergrettung Tirol statt. Foto Markus Isser
www.bergrettung.tirol
IMPRESSUM MAGAZIN DER BERGRETTUNG TIROL, JUNI 2017 Herausgeber und Medieninhaber Bergrettung Tirol, Florianistraße 2, 6410 Telfs, Tel. 05262/64140, E-Mail: landesleitung@bergrettung-tirol.com Produktion Mag. Christa Hofer Medienraum e.U., 6410 Telfs Redaktionelle Koordination Christa Hofer, Peter Veider Redaktion Christa Hofer, Gerald Lehner, Daniela Pfennig, Klaus Pietersteiner, Martin Polz, Markus Raich Foto Titelseite Markus Isser Fotos Seite 2 Bergrettung Tirol, Markus Isser, Thomas Ofer, Anton Thaler Lektorat Elke Meisinger-Schier Grafik frischgrafik.at Druck Athesia Druck GmbH, Exlgasse 20, 6020 Innsbruck Anschrift für alle Bergrettung Tirol, Florianistraße 2, 6410 Telfs, Tel. 05262/64140
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EDITORIAL/INHALT
Das hohe Niveau, das die Arbeit der Bergretterinnen und Bergretter auszeichnet, soll in den nächsten Jahren gefestigt werden. TEXT CHRISTA HOFER FOTOS MARKUS ISSER
Technische Entwicklung und Ausbildungsabläufe in der Bergrettung Tirol sind in den vergangenen Jahren einem starken Wandel unterzogen gewesen. Nun gilt es, die Abläufe und Prozesse zu festigen und zur Routine werden zu lassen. Das ist das Ziel von Geschäftsführer und Ausbildungsleiter Peter Veider. INTERVIEW
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„
Bergretterinnen und Bergretter müssen perfekt agieren können – technisch und alpinmedizinisch.
„
Peter Veider Ausbildungsleiter Bergrettung Tirol
Alpin-Medic und nun das Pilotprojekt Alpin-Doc sind die jüngsten Ausbildungsschwerpunkte, die in der Bergrettung Tirol gesetzt wurden. „Die Alpin-Medic-Kurse kommen sehr gut an. Das Interesse daran ist sehr hoch, wir merken das an den Anmeldezahlen fürs Jamtal“, schildert Peter Veider. Ergänzend zur Ausbildung der Bergretterinnen und Bergretter wurde in den vergangenen Monaten nun ein neues Schulungsprogramm für Bergrettungsärztinnen und -ärzte entwickelt (siehe auch Seite 17). Mit dem Alpin-Doc-Kurs soll den Medizinerinnen und Medizinern das Rüstzeug für die besonderen Anforderungen im alpinen Gelände gegeben werden. Kombination aller Fähigkeiten Für Peter Veider und das Ausbilderteam der Bergrettung Tirol ist es jedoch wichtig, dass das „Gesamtpaket“ stimmt. „Das Risiko bei einzelnen Schwerpunkten ist, dass man sich nur noch darauf konzentriert. Es geht aber um die Kombination aller Fähigkeiten. Ein Bergrettungsmitglied muss alle Facetten seiner Tätigkeit perfekt beherrschen. Technik oder medizinische Kenntnisse alleine bringen am Berg nicht den Erfolg, den
Harte Fakten, gemütliches Beisammensein FOTOS ANTON THALER
Die Bergrettung Tirol zog bei der Landesversammlung am 22. April Bilanz über das Einsatzjahr 2016. Zu mehr als 2000 Einsätzen mussten die Bergretterinnen und Bergretter im Vorjahr ausrücken, so die Statistik, die Geschäftsführer Peter Veider im Congress Centrum Alpbach präsentierte. Eine Ursache liege in der weiter steigenden Zahl an Menschen, die es in die Natur zieht. Auch die 1
4
1 Peter Veider präsentierte die Einsatzstatistik für 2016. 2 Landesärztin Jutta Wechselberger mit Regina Poberschnigg, Ortsstellenleiterin in Ehrwald. 3 Der stv. Landesleiter der Bergrettung Tirol Toni Mattle im Gespräch mit Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler, mit dem Landesobmann des Tiroler Wirtschaftsbundes Franz Hörl und mit Markus Bischofer, Bürgermeister
4
LANDESLEITUNG
Risikobereitschaft der Freizeitsportler nehme zu. Schlechte Tourenplanung und mangelndes Können seien weitere Gründe. Dazu komme die „Vollkasko-Mentalität“ vieler Freizeitsportler. Auf dem Programm des „Tags der Bergrettung“, der erstmals in Alpbach stattfand, standen noch die Berichte der Bezirksleiter und Referenten, bevor der Abend gemütlich ausklang. 2
5
3
6
von Alpbach. 4 Landesleiter Hermann Spiegl mit seinem Stellvertreter Toni Mattle. 5 Die Landesversammlung im neuen Rahmen: Erstmals fand der „Tag der Bergrettung“ in Alpbach statt. 6 Immer für die Anliegen der Bergretterinnen und Bergretter engagiert: Claudia Krase, Martina Pali und Evelin Erler.
wir benötigen“, erläutert Veider. „Um einen Patienten optimal versorgen zu können, braucht es nun mal beides.“ Auch aus Sicherheitsgründen – für sich selbst, die Kameradinnen und Kameraden und den zu Versorgenden – braucht es das Komplettprogramm. Konzentration auf die Basis Aus diesem Grund müsse man, so Veider, immer wieder zur Basis zurückfinden, zum Grundgedanken, was die Anforderungen an jedes einzelne Bergrettungsmitglied sind. Das hohe Niveau, das die Arbeit der Bergrettung Tirol auszeichnet, soll daher in den kommenden Jahren weiter gefestigt werden. Erreicht werden soll dies mit Schulungen, Trainings und Übungen, die die Aspekte Technik und Medizin verbinden. Geschehen muss das, wie Veider betont, auf Landesebene – mit den Kursen im Jamtal – ebenso wie auf Ortsstellenebene. 1 Das Ausbildungszentrum im Jamtal bietet das ideale Umfeld für die Aus- und Fortbildung. 2 Übung im Jamtal: Der Verletzte ist versorgt, der Abtransport wird vorbereitet.
Facebook und Website TEXT KLAUS PIETERSTEINER
Aus der Pra für die Praxxis is
Zu einem wichtigen Kommunikationsmittel, um die Öffentlichkeit über die Arbeit der Bergrettung Tirol zu informieren, hat sich unsere Facebook-Seite entwickelt. Inzwischen hat die Seite (https://www.facebook.com/BergrettungTirol) mehr als 12.000 „Likes“ erhalten und ist von 12.000 Facebook-Nutzern abonniert. Über diesen Kommunikationskanal gewinnt die Tiroler Bergrettung zunehmend Förderinnen und Förderer. Weiters nutzen wir die Seite, um vor besonders kritischen Lawinensituationen zu warnen. Auch das Thema Unfallprävention ist wichtig. Dafür nutzen wir eindrucksvolle (Lehr-)Videos. Unser Ziel ist es, noch mehr auf die Facebook-Seite aufmerksam zu machen. Dabei kann jede Bergretterin und jeder Bergretter aktiv werden – nicht zuletzt durch konsequentes Teilen der Postings. Neues gibt es auch von unserer Website bergrettung.tirol. Deren Inhalte stehen dank eines professionellen Übersetzers nun auch auf Englisch zur Verfügung. Die Firma General Solutions wurde mit der technischen Umsetzung des englischen Webauftritts beauftragt. Außerdem wird die Website um eine Reportagen-Seite erweitert. Künftig soll auch ein Archiv mit entsprechender Suchfunktion eingerichtet werden. Außerdem gibt es laufende Optimierungen im Hinblick auf die Bedienbarkeit. AUSBILDUNG
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www.rock-snake.com
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Bergretterinnen und Bergretter müssen perfekt agieren können – technisch und alpinmedizinisch.
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Peter Veider Ausbildungsleiter Bergrettung Tirol
Alpin-Medic und nun das Pilotprojekt Alpin-Doc sind die jüngsten Ausbildungsschwerpunkte, die in der Bergrettung Tirol gesetzt wurden. „Die Alpin-Medic-Kurse kommen sehr gut an. Das Interesse daran ist sehr hoch, wir merken das an den Anmeldezahlen fürs Jamtal“, schildert Peter Veider. Ergänzend zur Ausbildung der Bergretterinnen und Bergretter wurde in den vergangenen Monaten nun ein neues Schulungsprogramm für Bergrettungsärztinnen und -ärzte entwickelt (siehe auch Seite 17). Mit dem Alpin-Doc-Kurs soll den Medizinerinnen und Medizinern das Rüstzeug für die besonderen Anforderungen im alpinen Gelände gegeben werden. Kombination aller Fähigkeiten Für Peter Veider und das Ausbilderteam der Bergrettung Tirol ist es jedoch wichtig, dass das „Gesamtpaket“ stimmt. „Das Risiko bei einzelnen Schwerpunkten ist, dass man sich nur noch darauf konzentriert. Es geht aber um die Kombination aller Fähigkeiten. Ein Bergrettungsmitglied muss alle Facetten seiner Tätigkeit perfekt beherrschen. Technik oder medizinische Kenntnisse alleine bringen am Berg nicht den Erfolg, den
Harte Fakten, gemütliches Beisammensein FOTOS ANTON THALER
Die Bergrettung Tirol zog bei der Landesversammlung am 22. April Bilanz über das Einsatzjahr 2016. Zu mehr als 2000 Einsätzen mussten die Bergretterinnen und Bergretter im Vorjahr ausrücken, so die Statistik, die Geschäftsführer Peter Veider im Congress Centrum Alpbach präsentierte. Eine Ursache liege in der weiter steigenden Zahl an Menschen, die es in die Natur zieht. Auch die 1
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1 Peter Veider präsentierte die Einsatzstatistik für 2016. 2 Landesärztin Jutta Wechselberger mit Regina Poberschnigg, Ortsstellenleiterin in Ehrwald. 3 Der stv. Landesleiter der Bergrettung Tirol Toni Mattle im Gespräch mit Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler, mit dem Landesobmann des Tiroler Wirtschaftsbundes Franz Hörl und mit Markus Bischofer, Bürgermeister
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LANDESLEITUNG
Risikobereitschaft der Freizeitsportler nehme zu. Schlechte Tourenplanung und mangelndes Können seien weitere Gründe. Dazu komme die „Vollkasko-Mentalität“ vieler Freizeitsportler. Auf dem Programm des „Tags der Bergrettung“, der erstmals in Alpbach stattfand, standen noch die Berichte der Bezirksleiter und Referenten, bevor der Abend gemütlich ausklang. 2
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von Alpbach. 4 Landesleiter Hermann Spiegl mit seinem Stellvertreter Toni Mattle. 5 Die Landesversammlung im neuen Rahmen: Erstmals fand der „Tag der Bergrettung“ in Alpbach statt. 6 Immer für die Anliegen der Bergretterinnen und Bergretter engagiert: Claudia Krase, Martina Pali und Evelin Erler.
wir benötigen“, erläutert Veider. „Um einen Patienten optimal versorgen zu können, braucht es nun mal beides.“ Auch aus Sicherheitsgründen – für sich selbst, die Kameradinnen und Kameraden und den zu Versorgenden – braucht es das Komplettprogramm. Konzentration auf die Basis Aus diesem Grund müsse man, so Veider, immer wieder zur Basis zurückfinden, zum Grundgedanken, was die Anforderungen an jedes einzelne Bergrettungsmitglied sind. Das hohe Niveau, das die Arbeit der Bergrettung Tirol auszeichnet, soll daher in den kommenden Jahren weiter gefestigt werden. Erreicht werden soll dies mit Schulungen, Trainings und Übungen, die die Aspekte Technik und Medizin verbinden. Geschehen muss das, wie Veider betont, auf Landesebene – mit den Kursen im Jamtal – ebenso wie auf Ortsstellenebene. 1 Das Ausbildungszentrum im Jamtal bietet das ideale Umfeld für die Aus- und Fortbildung. 2 Übung im Jamtal: Der Verletzte ist versorgt, der Abtransport wird vorbereitet.
Facebook und Website TEXT KLAUS PIETERSTEINER
Aus der Pra für die Praxxis is
Zu einem wichtigen Kommunikationsmittel, um die Öffentlichkeit über die Arbeit der Bergrettung Tirol zu informieren, hat sich unsere Facebook-Seite entwickelt. Inzwischen hat die Seite (https://www.facebook.com/BergrettungTirol) mehr als 12.000 „Likes“ erhalten und ist von 12.000 Facebook-Nutzern abonniert. Über diesen Kommunikationskanal gewinnt die Tiroler Bergrettung zunehmend Förderinnen und Förderer. Weiters nutzen wir die Seite, um vor besonders kritischen Lawinensituationen zu warnen. Auch das Thema Unfallprävention ist wichtig. Dafür nutzen wir eindrucksvolle (Lehr-)Videos. Unser Ziel ist es, noch mehr auf die Facebook-Seite aufmerksam zu machen. Dabei kann jede Bergretterin und jeder Bergretter aktiv werden – nicht zuletzt durch konsequentes Teilen der Postings. Neues gibt es auch von unserer Website bergrettung.tirol. Deren Inhalte stehen dank eines professionellen Übersetzers nun auch auf Englisch zur Verfügung. Die Firma General Solutions wurde mit der technischen Umsetzung des englischen Webauftritts beauftragt. Außerdem wird die Website um eine Reportagen-Seite erweitert. Künftig soll auch ein Archiv mit entsprechender Suchfunktion eingerichtet werden. Außerdem gibt es laufende Optimierungen im Hinblick auf die Bedienbarkeit. AUSBILDUNG
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www.rock-snake.com
1 Thomas Ofer ist Bergretter und Chef der Pistenrettung am Stubaier Gletscher. 2 Das Fahrzeug der Pistenrettung verfügt über eine geheizte Kabine, in der der Patient weiter versorgt wurde. 3 Phillip Pichlbauer ist bereits seit dem 16. Lebensjahr in der Ortsstelle Innsbruck und voll ausgebildetes Bergrettungsmitglied. 4 Bei einer Ortsstellenübung im Gelände: Für Phillip Pichlbauer hat sich die Ausbildung bei der Bergrettung und während des Zivildienstes zum Rettungssanitäter bereits bezahlt gemacht. 1
2
Extremeinsätze am Gletscher Gleich zwei Mal wurden Mitglieder der Bergrettung Tirol am Stubaier Gletscher zu Lebensrettern. TEXT CHRISTA HOFER FOTOS MATTHIAS HASELBACHER, THOMAS OFER
4
3
Dank des beherzten Eingreifens von Ersthelfern, Pistenrettung und Rettungshubschrauber-Crew konnte im April einem Skifahrer am Stubaier Gletscher das Leben gerettet werden. Für Thomas Ofer, seit 24 Jahren bei der Pistenrettung am Stubaier Gletscher aktiv und inzwischen deren Chef, war es alles andere als ein normaler Einsatz. „Wir haben die Meldung bekommen, dass eine Person gestürzt war und sich dabei eine offene Oberschenkelverletzung mit Verletzung der Arterie zugezogen hatte. Noch während wir zum Unfallort gefahren sind, hab ich über die Leitstelle den Rettungshubschrauber angefordert. Bei der beschriebenen Verletzung war sofort klar, dass das lebensbedrohlich ist“, schildert Ofer, der seit 27 Jahren Bergretter in der Ortsstelle Neustift im Stubaital ist, die ersten Minuten. Zwei Israeli Bandages waren nötig Bereits fünf Minuten nach der Alarmierung waren er und seine Kollegen beim Verletzten. „Dort befanden sich bereits einige Ersthelfer. Ein Arzt, der zufällig hinter dem Skifahrer unterwegs war, hatte die Situation gleich richtig erkannt und mit seinem Gürtel den Oberschenkel abgebunden“, erzählt Thomas Ofer weiter. Da die Pistenrettung immer einen Notarztrucksack dabeihat, konnte Ofer den Gürtel durch ein Tourniquet ersetzen und die Wunde, die immer noch blutete, entsprechend versorgen. „Dabei musste ich zwei Israeli Bandages einsetzen, da die Wunde doch ziemlich groß war.“ Zeitgleich hatte auch der Rettungshub-
6
AUS DEN ORTSSTELLEN
schrauber die Unfallstelle erreicht, der Patient konnte weiter versorgt werden. „Das war auch wichtig, da sich der Zustand des Patienten durch den Blutverlust, den er bereits erlitten hatte, verschlechterte. Wir haben den Skifahrer zur weiteren Versorgung außerdem in unser Pistenfahrzeug gebracht, dessen Kabine beheizt ist“, schildert Ofer. „Es gelang uns allen dann, den Mann so weit zu stabilisieren, dass er mit dem Hubschrauber in die Klinik geflogen werden konnte.“ Für Thomas Ofer hatte der Skifahrer unglaubliches Glück. Und: „Es geht ihm so weit gut, er ist auf dem Weg der Besserung“, erzählt Ofer, der noch Kontakt zum Patienten hat. Wichtig war auch, dass das notwendige medizinische Material vorhanden war. „Die Israeli Bandage z. B. haben wir immer dabei, das habe ich bei uns in der Pistenrettung eingeführt. Und ich hab sie auch schon einige Male einsetzen müssen“, erklärt Thomas Ofer, der ausgebildeter Sanitäter ist und bei der Bergrettung die Alpin-Medic-Kurse besucht hat. Dramatisches Ende einer Skitour Dass das Ende einer Skitour im April voller Dramatik sein würde, damit hatte Phillip Pichlbauer, jüngster Bergretter der Ortsstelle Innsbruck, nicht gerechnet. „Die letzte Abfahrt führte mich am Stubaier Gletscher durchs Skigebiet. Dabei kam ich an einem Skifahrer vorbei, der auf der Piste lag und Schnappatmung, also keine normale Atmung mehr, hatte. Das Gesicht des Mannes fing auch schon an blau zu
werden. Also hab ich sofort mit der Reanimation begonnen, während ein Skilehrer die Leitstelle informierte“, berichtet der 19-Jährige von den ersten Augenblicken. Nach kurzer Zeit kamen mehrere Leute zur Unglücksstelle und halfen dem jungen Bergretter bei der Reanimation. „Damit war es möglich, dass wir uns abwechseln konnten. Inzwischen kam auch ein Pistenfahrzeug, das einen Defi dabeihatte. Den setzten der Fahrer und ich dann ein. Der erste Schock wurde ausgelöst und die Reanimation fortgesetzt. Beim zweiten Schock war dann wieder der Kreislauf vorhanden. Der Mann erlangte sogar so weit das Bewusstsein, dass er verstanden hat, was wir ihm erklärt haben. Allerdings hatte er massive Schmerzen“, schildert Pichlbauer die Situation. Er und die anderen Helfer konnten den Skifahrer dann an die Pistenrettung übergeben, die ihn bis zum Rettungshubschrauber brachte. „Von der Klinik aus hat der Skifahrer dann schon selbst seine Frau angerufen, die mit den Kindern noch am Gletscher war. Sie hatten, wie ausgemacht, auf ihn im Restaurant gewartet und noch gar nichts vom Unglück mitbekommen“, berichtet Pichlbauer. Der junge Bergretter, der Ende Juni seinen Zivildienst bei den Johannitern beendet, hat noch Kontakt zum Geretteten. „Brian, der in der Schweiz lebt, ist mit seiner Familie nach Tirol zurückgekommen und hat für die Helfer eine Grillfeier organisiert“, freut sich der Bergretter über die Geste – aber vor allem, dass es ihm wieder gut geht.
AUS DEN ORTSSTELLEN
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1 Thomas Ofer ist Bergretter und Chef der Pistenrettung am Stubaier Gletscher. 2 Das Fahrzeug der Pistenrettung verfügt über eine geheizte Kabine, in der der Patient weiter versorgt wurde. 3 Phillip Pichlbauer ist bereits seit dem 16. Lebensjahr in der Ortsstelle Innsbruck und voll ausgebildetes Bergrettungsmitglied. 4 Bei einer Ortsstellenübung im Gelände: Für Phillip Pichlbauer hat sich die Ausbildung bei der Bergrettung und während des Zivildienstes zum Rettungssanitäter bereits bezahlt gemacht. 1
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Extremeinsätze am Gletscher Gleich zwei Mal wurden Mitglieder der Bergrettung Tirol am Stubaier Gletscher zu Lebensrettern. TEXT CHRISTA HOFER FOTOS MATTHIAS HASELBACHER, THOMAS OFER
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Dank des beherzten Eingreifens von Ersthelfern, Pistenrettung und Rettungshubschrauber-Crew konnte im April einem Skifahrer am Stubaier Gletscher das Leben gerettet werden. Für Thomas Ofer, seit 24 Jahren bei der Pistenrettung am Stubaier Gletscher aktiv und inzwischen deren Chef, war es alles andere als ein normaler Einsatz. „Wir haben die Meldung bekommen, dass eine Person gestürzt war und sich dabei eine offene Oberschenkelverletzung mit Verletzung der Arterie zugezogen hatte. Noch während wir zum Unfallort gefahren sind, hab ich über die Leitstelle den Rettungshubschrauber angefordert. Bei der beschriebenen Verletzung war sofort klar, dass das lebensbedrohlich ist“, schildert Ofer, der seit 27 Jahren Bergretter in der Ortsstelle Neustift im Stubaital ist, die ersten Minuten. Zwei Israeli Bandages waren nötig Bereits fünf Minuten nach der Alarmierung waren er und seine Kollegen beim Verletzten. „Dort befanden sich bereits einige Ersthelfer. Ein Arzt, der zufällig hinter dem Skifahrer unterwegs war, hatte die Situation gleich richtig erkannt und mit seinem Gürtel den Oberschenkel abgebunden“, erzählt Thomas Ofer weiter. Da die Pistenrettung immer einen Notarztrucksack dabeihat, konnte Ofer den Gürtel durch ein Tourniquet ersetzen und die Wunde, die immer noch blutete, entsprechend versorgen. „Dabei musste ich zwei Israeli Bandages einsetzen, da die Wunde doch ziemlich groß war.“ Zeitgleich hatte auch der Rettungshub-
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AUS DEN ORTSSTELLEN
schrauber die Unfallstelle erreicht, der Patient konnte weiter versorgt werden. „Das war auch wichtig, da sich der Zustand des Patienten durch den Blutverlust, den er bereits erlitten hatte, verschlechterte. Wir haben den Skifahrer zur weiteren Versorgung außerdem in unser Pistenfahrzeug gebracht, dessen Kabine beheizt ist“, schildert Ofer. „Es gelang uns allen dann, den Mann so weit zu stabilisieren, dass er mit dem Hubschrauber in die Klinik geflogen werden konnte.“ Für Thomas Ofer hatte der Skifahrer unglaubliches Glück. Und: „Es geht ihm so weit gut, er ist auf dem Weg der Besserung“, erzählt Ofer, der noch Kontakt zum Patienten hat. Wichtig war auch, dass das notwendige medizinische Material vorhanden war. „Die Israeli Bandage z. B. haben wir immer dabei, das habe ich bei uns in der Pistenrettung eingeführt. Und ich hab sie auch schon einige Male einsetzen müssen“, erklärt Thomas Ofer, der ausgebildeter Sanitäter ist und bei der Bergrettung die Alpin-Medic-Kurse besucht hat. Dramatisches Ende einer Skitour Dass das Ende einer Skitour im April voller Dramatik sein würde, damit hatte Phillip Pichlbauer, jüngster Bergretter der Ortsstelle Innsbruck, nicht gerechnet. „Die letzte Abfahrt führte mich am Stubaier Gletscher durchs Skigebiet. Dabei kam ich an einem Skifahrer vorbei, der auf der Piste lag und Schnappatmung, also keine normale Atmung mehr, hatte. Das Gesicht des Mannes fing auch schon an blau zu
werden. Also hab ich sofort mit der Reanimation begonnen, während ein Skilehrer die Leitstelle informierte“, berichtet der 19-Jährige von den ersten Augenblicken. Nach kurzer Zeit kamen mehrere Leute zur Unglücksstelle und halfen dem jungen Bergretter bei der Reanimation. „Damit war es möglich, dass wir uns abwechseln konnten. Inzwischen kam auch ein Pistenfahrzeug, das einen Defi dabeihatte. Den setzten der Fahrer und ich dann ein. Der erste Schock wurde ausgelöst und die Reanimation fortgesetzt. Beim zweiten Schock war dann wieder der Kreislauf vorhanden. Der Mann erlangte sogar so weit das Bewusstsein, dass er verstanden hat, was wir ihm erklärt haben. Allerdings hatte er massive Schmerzen“, schildert Pichlbauer die Situation. Er und die anderen Helfer konnten den Skifahrer dann an die Pistenrettung übergeben, die ihn bis zum Rettungshubschrauber brachte. „Von der Klinik aus hat der Skifahrer dann schon selbst seine Frau angerufen, die mit den Kindern noch am Gletscher war. Sie hatten, wie ausgemacht, auf ihn im Restaurant gewartet und noch gar nichts vom Unglück mitbekommen“, berichtet Pichlbauer. Der junge Bergretter, der Ende Juni seinen Zivildienst bei den Johannitern beendet, hat noch Kontakt zum Geretteten. „Brian, der in der Schweiz lebt, ist mit seiner Familie nach Tirol zurückgekommen und hat für die Helfer eine Grillfeier organisiert“, freut sich der Bergretter über die Geste – aber vor allem, dass es ihm wieder gut geht.
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Leidenschaft für die Berge Seit knapp sieben Jahren besteht die Kooperation zwischen Bergrettung Tirol und dem Retterwerk Hall (nun Pappas Tirol). Beinahe gleich lang arbeitet Peter Hesina mit der Bergrettung zusammen – anfangs als Vertriebsleiter, inzwischen als Geschäftsführer des Unternehmens. INTERVIEW CHRISTA HOFER FOTO BERGRETTUNG TIROL
Start in die Sommersaison BERGRETTUNG TIROL
Bei der ersten Sommerausgabe der Alpinmesse informierten Institutionen und Firmen über Klettern, Wandern, Bergsteigen und Co. TEXT ALPINMESSE, CHRISTA HOFER, KLAUS PIETERSTEINER FOTOS ALPINMESSE/SIMON RAINER, CHRISTA HOFER, ISTOCK/MBBIRDY
Wie würden Sie die Partnerschaft mit der Bergrettung Tirol beschreiben? Peter Hesina: Auf der Suche nach einer geeigneten Mobilitätslösung ist die Bergrettung Tirol vor etwa sieben Jahren auf uns gestoßen. Seit damals besteht eine enge Zusammenarbeit. Das Interesse war dabei gegenseitig: Die Marke „Bergrettung“ hat uns neugierig gemacht: Material, Ausrüstung – bei der Bergrettung passt alles zusammen, wird alles optimiert. Wenn man hier Partner sein darf, ist das eine Auszeichnung. Die Kombination der Marken „Mercedes“ und „Bergrettung“ hat uns daher von Anfang an gut gefallen.
„
Wir arbeiten derzeit an einem neuen Projekt, mit dem die Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden soll.
„
Peter Hesina Geschäftsführer Pappas Tirol
Was waren die Anforderungen an Ihr Unternehmen? Peter Hesina: Es galt, Fahrzeuge zu liefern, die den hohen Anforderungen der Bergrettungsarbeit entsprechend angepasst sind. Am Ende sollte ein fertiges Produkt vorhanden sein, das nur noch im Innenausbau entsprechend adaptiert werden muss. Haben Sie den Prozess von Anfang an begleitet? Peter Hesina: Ich bin etwa nach einem Jahr dazugekommen. Was bedeutet diese Partnerschaft für Ihr Unternehmen? Peter Hesina: Die Partnerschaft ist eine Win-win-Situation für 8
KOOPERATION
alle, da wir etwa im Bereich Marketing gemeinsam auftreten. Hier wollen wir noch enger zusammenarbeiten. Wir überlegen etwa für den Pkw-Bereich eine „Edition Bergrettung Tirol“. Das heißt: Die Ausstattung könnte ergänzt werden – etwa durch einen Skisack, Helmpakete etc. Mit eingeschlossen soll dabei auch ein Jahr Förderermitgliedschaft bei der Bergrettung Tirol sein. Hier sind wir beim Planen und hoffen, dass wir schon bald gemeinsam ein konkretes Konzept erarbeitet haben. Wie bewerten Sie die Arbeit der Bergrettung? Peter Hesina: Als höchst professionell. Wir waren im Jamtal und sehr beeindruckt, auf welchem Niveau die Ausbildung der Bergretterinnen und Bergretter abläuft. Dies gilt auch für die technischen Entwicklungen, die von der Bergrettung Tirol kommen. Uns war zum Beispiel neu, dass diese Techniken und Materialien im alpinen Rettungswesen rund um die Welt eingesetzt werden. Das ist sehr beeindruckend.
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Sie sind seit rund sechs Jahren in die Partnerschaft mit der Bergrettung eingebunden, aber schon viel länger bei Pappas Tirol. Peter Hesina: Ich habe als technischer Lehrling im Retterwerk in Hall begonnen und in der Folge alle Stationen im Haus durchlaufen. Nach Abschluss der Lehre bin ich in den Kundendienst gewechselt. Zuletzt war ich als Pkw-Vertriebsleiter für Tirol verantwortlich. Seit 1. Mai sind Sie Geschäftsführer von Pappas Tirol, wie das Retterwerk Hall inzwischen heißt. Was bedeutet es für Sie, das Unternehmen zu leiten? Peter Hesina: Das ist eine ganz besondere Auszeichnung: Man beginnt als Lehrling und kommt bis an die Spitze. Für mich hat das auch eine Signalwirkung für jüngere Mitarbeiter, dass man etwas erreichen kann. Und es zeichnet auch diese Firma aus – mit der meine Familie übrigens tief verwurzelt ist: Schon mein Großvater hat 1937 hier gearbeitet. Neben Ihrer beruflichen Tätigkeit: Verbindet Sie auch das Interesse an den Bergen mit der Bergrettung Tirol? Peter Hesina: Ja. Ich bin ein leidenschaftlicher Bergsteiger. Die Berge sind meine Krafttankstelle. Wenn der Druck, der Stress steigt, sind die Berge wie ein Ventil. Ich mag Hochalpinrouten, ich war zum Beispiel schon auf dem Großglockner, aber auch den Karwendelmarsch. Drei Mal war ich schon dabei. Heuer hat es leider nicht geklappt. Für 2018 soll er aber wieder ein Fixpunkt im Kalender sein. 9
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Leidenschaft für die Berge Seit knapp sieben Jahren besteht die Kooperation zwischen Bergrettung Tirol und dem Retterwerk Hall (nun Pappas Tirol). Beinahe gleich lang arbeitet Peter Hesina mit der Bergrettung zusammen – anfangs als Vertriebsleiter, inzwischen als Geschäftsführer des Unternehmens. INTERVIEW CHRISTA HOFER FOTO BERGRETTUNG TIROL
Start in die Sommersaison BERGRETTUNG TIROL
Bei der ersten Sommerausgabe der Alpinmesse informierten Institutionen und Firmen über Klettern, Wandern, Bergsteigen und Co. TEXT ALPINMESSE, CHRISTA HOFER, KLAUS PIETERSTEINER FOTOS ALPINMESSE/SIMON RAINER, CHRISTA HOFER, ISTOCK/MBBIRDY
Wie würden Sie die Partnerschaft mit der Bergrettung Tirol beschreiben? Peter Hesina: Auf der Suche nach einer geeigneten Mobilitätslösung ist die Bergrettung Tirol vor etwa sieben Jahren auf uns gestoßen. Seit damals besteht eine enge Zusammenarbeit. Das Interesse war dabei gegenseitig: Die Marke „Bergrettung“ hat uns neugierig gemacht: Material, Ausrüstung – bei der Bergrettung passt alles zusammen, wird alles optimiert. Wenn man hier Partner sein darf, ist das eine Auszeichnung. Die Kombination der Marken „Mercedes“ und „Bergrettung“ hat uns daher von Anfang an gut gefallen.
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Wir arbeiten derzeit an einem neuen Projekt, mit dem die Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden soll.
„
Peter Hesina Geschäftsführer Pappas Tirol
Was waren die Anforderungen an Ihr Unternehmen? Peter Hesina: Es galt, Fahrzeuge zu liefern, die den hohen Anforderungen der Bergrettungsarbeit entsprechend angepasst sind. Am Ende sollte ein fertiges Produkt vorhanden sein, das nur noch im Innenausbau entsprechend adaptiert werden muss. Haben Sie den Prozess von Anfang an begleitet? Peter Hesina: Ich bin etwa nach einem Jahr dazugekommen. Was bedeutet diese Partnerschaft für Ihr Unternehmen? Peter Hesina: Die Partnerschaft ist eine Win-win-Situation für 8
KOOPERATION
alle, da wir etwa im Bereich Marketing gemeinsam auftreten. Hier wollen wir noch enger zusammenarbeiten. Wir überlegen etwa für den Pkw-Bereich eine „Edition Bergrettung Tirol“. Das heißt: Die Ausstattung könnte ergänzt werden – etwa durch einen Skisack, Helmpakete etc. Mit eingeschlossen soll dabei auch ein Jahr Förderermitgliedschaft bei der Bergrettung Tirol sein. Hier sind wir beim Planen und hoffen, dass wir schon bald gemeinsam ein konkretes Konzept erarbeitet haben. Wie bewerten Sie die Arbeit der Bergrettung? Peter Hesina: Als höchst professionell. Wir waren im Jamtal und sehr beeindruckt, auf welchem Niveau die Ausbildung der Bergretterinnen und Bergretter abläuft. Dies gilt auch für die technischen Entwicklungen, die von der Bergrettung Tirol kommen. Uns war zum Beispiel neu, dass diese Techniken und Materialien im alpinen Rettungswesen rund um die Welt eingesetzt werden. Das ist sehr beeindruckend.
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Sie sind seit rund sechs Jahren in die Partnerschaft mit der Bergrettung eingebunden, aber schon viel länger bei Pappas Tirol. Peter Hesina: Ich habe als technischer Lehrling im Retterwerk in Hall begonnen und in der Folge alle Stationen im Haus durchlaufen. Nach Abschluss der Lehre bin ich in den Kundendienst gewechselt. Zuletzt war ich als Pkw-Vertriebsleiter für Tirol verantwortlich. Seit 1. Mai sind Sie Geschäftsführer von Pappas Tirol, wie das Retterwerk Hall inzwischen heißt. Was bedeutet es für Sie, das Unternehmen zu leiten? Peter Hesina: Das ist eine ganz besondere Auszeichnung: Man beginnt als Lehrling und kommt bis an die Spitze. Für mich hat das auch eine Signalwirkung für jüngere Mitarbeiter, dass man etwas erreichen kann. Und es zeichnet auch diese Firma aus – mit der meine Familie übrigens tief verwurzelt ist: Schon mein Großvater hat 1937 hier gearbeitet. Neben Ihrer beruflichen Tätigkeit: Verbindet Sie auch das Interesse an den Bergen mit der Bergrettung Tirol? Peter Hesina: Ja. Ich bin ein leidenschaftlicher Bergsteiger. Die Berge sind meine Krafttankstelle. Wenn der Druck, der Stress steigt, sind die Berge wie ein Ventil. Ich mag Hochalpinrouten, ich war zum Beispiel schon auf dem Großglockner, aber auch den Karwendelmarsch. Drei Mal war ich schon dabei. Heuer hat es leider nicht geklappt. Für 2018 soll er aber wieder ein Fixpunkt im Kalender sein. 9
Knapp 5900 BergsportInteressierte haben am 20. und 21. Mai die erste Sommerausgabe der Alpinmesse Innsbruck besucht, die den SommerBergsportarten eine eigene Plattform gibt.
Klettern, Wandern, Bergsteigen, Biken, aber auch die Flugsportarten und das Thema Reisen waren die Themen der SommerAlpinmesse, bei der 85 Hersteller und alpine Institutionen ihre aktuellen Produkte sowie Dienstleistungsangebote präsentierten. An mehr als 700 Workshop-Plätzen vom Mountainbike-Fahrtechniktraining bis zum Klettersteigkurs wurden Messebesucher vielfältig und kostenlos geschult. Auf der Hauptbühne in der Halle B1 sprachen im Stundentakt Experten des Kuratoriums für Alpine Sicherheit, des Alpenvereines, der Bergrettung Tirol und anderer Institutionen über sicheres Klettern, Gewitterstrategie, Standplatzbau oder richtiges Verhalten am Klettersteig.
2
Workshops der Bergrettung Die Bergrettung Tirol war von Beginn an mit der Alpinmesse verwurzelt und auch bei der neuen Sommer-Messe war dies nicht anders. Im Gegenteil, die Bergrettung Tirol bot so viele kostenlose Workshops zu verschiedenen sicherheitsrelevanten Themen an wie noch nie. Der Grund dafür ist einfach erklärt: Jede boomende Bergsportdisziplin spiegelt sich leider auch in der Einsatzstatistik der Bergrettung wider. Zum Beispiel kann ein deutlicher Anstieg von Unfällen an Klettersteigen beobachtet werden. Unfallprävention ist neben der Rettungstätigkeit eine Kernaufgabe der Bergrettung Tirol. Bei den 20 spannenden Workshops versuchten die erfahrenen Ausbilder, das Bewusstsein der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu schärfen und so einen Beitrag zur Senkung der Unfallzahlen zu leisten. Die Workshops waren den Themen „Trittsicherheit im Gelände“, „GPS-Navigation mit dem Smartphone“, „Rettungstechniken bei Hochtouren“, „Baustelle Standplatz“, „Klettersteig für Anfänger“, „Alpine Notfallversorgung für jedermann“ und „Alpiner Notfall für Wanderführer“ gewidmet. Klettersteig-Info direkt am Fels Der Klettersteig-Workshop fand am Peter-Kofler-Klettersteig in St. Jodok statt. Dort kümmerte sich das Ausbilderteam um Interessierte, die erste Schritte in der Vertikalen probieren wollten. Schon am Zustieg zum Klettersteig erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Lehrpfad wichtige Informationen zur Sicherheitsausrüstung, zur richtigen Handhabung der Ausrüstung und zum Verhalten im Klettersteig. Wie sich all das in der Praxis anfühlt und umgesetzt werden muss, vermittelten die Trainer dann direkt im Klettersteig, der bis zum ersten Ausstieg begangen wurde. Das Feedback der Teilnehmenden war äußerst positiv. Trittsicherheit im Gelände konnten die Besucherinnen und Besucher der Sommer-Alpinmesse in einer speziell aufgebauten „Gehschule“ üben. Vermittelt wurden Schrittpräzision und Körperhaltung auf unterschiedlichem Untergrund. An einem Kletterturm, der auf der Alpinmesse aufgebaut wurde, vermittelten die Bergrettungsmitglieder wiederum die notwendigen Rettungstechniken für Hochtouren. Gelehrt wurden das Anseilen am Gletscher sowie die Selbst- und Kameradenrettung aus der Spalte.
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VERANSTALTUNG
Serienmäßig mit Bremsassistent, Anti-Panik-Funktion und Gangschaltung.
Photo © www.kalice.fr
3
1 Der Bikesport am Berg boomt. Immer mehr zieht es in Bikeparks und ins freie Gelände. 2 Auf reges Interesse stieß die Sommerausgabe der Alpinmesse. Knapp 5900 Besucherinnen und Besucher informierten sich über Sommer-Bergsportarten. 3 Am Kletterturm vermittelten Bergrettungsmitglieder wichtiges Know-how für Touren im (hoch-)alpinen Gelände.
GRIGRI® +
Mit dem GRIGRI + wächst die Familie der Petzl Sicherungsgeräte Das GRIGRI + ist neben dem GRIGRI 2 das zweite bremskraftunterstützende Sicherungsgerät von Petzl. Es verfügt über eine Anti-Panik-Funktion und ist für Seildurchmesser von 8,9 bis 10,5 mm optimiert. Anwender können zwischen einem Vorstiegs- und einem Toprope-Modus wählen. Das Handling ist komfortabel – in der Halle wie am Fels. www.petzl.com
JUBILÄUM
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Knapp 5900 BergsportInteressierte haben am 20. und 21. Mai die erste Sommerausgabe der Alpinmesse Innsbruck besucht, die den SommerBergsportarten eine eigene Plattform gibt.
Klettern, Wandern, Bergsteigen, Biken, aber auch die Flugsportarten und das Thema Reisen waren die Themen der SommerAlpinmesse, bei der 85 Hersteller und alpine Institutionen ihre aktuellen Produkte sowie Dienstleistungsangebote präsentierten. An mehr als 700 Workshop-Plätzen vom Mountainbike-Fahrtechniktraining bis zum Klettersteigkurs wurden Messebesucher vielfältig und kostenlos geschult. Auf der Hauptbühne in der Halle B1 sprachen im Stundentakt Experten des Kuratoriums für Alpine Sicherheit, des Alpenvereines, der Bergrettung Tirol und anderer Institutionen über sicheres Klettern, Gewitterstrategie, Standplatzbau oder richtiges Verhalten am Klettersteig.
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Workshops der Bergrettung Die Bergrettung Tirol war von Beginn an mit der Alpinmesse verwurzelt und auch bei der neuen Sommer-Messe war dies nicht anders. Im Gegenteil, die Bergrettung Tirol bot so viele kostenlose Workshops zu verschiedenen sicherheitsrelevanten Themen an wie noch nie. Der Grund dafür ist einfach erklärt: Jede boomende Bergsportdisziplin spiegelt sich leider auch in der Einsatzstatistik der Bergrettung wider. Zum Beispiel kann ein deutlicher Anstieg von Unfällen an Klettersteigen beobachtet werden. Unfallprävention ist neben der Rettungstätigkeit eine Kernaufgabe der Bergrettung Tirol. Bei den 20 spannenden Workshops versuchten die erfahrenen Ausbilder, das Bewusstsein der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu schärfen und so einen Beitrag zur Senkung der Unfallzahlen zu leisten. Die Workshops waren den Themen „Trittsicherheit im Gelände“, „GPS-Navigation mit dem Smartphone“, „Rettungstechniken bei Hochtouren“, „Baustelle Standplatz“, „Klettersteig für Anfänger“, „Alpine Notfallversorgung für jedermann“ und „Alpiner Notfall für Wanderführer“ gewidmet. Klettersteig-Info direkt am Fels Der Klettersteig-Workshop fand am Peter-Kofler-Klettersteig in St. Jodok statt. Dort kümmerte sich das Ausbilderteam um Interessierte, die erste Schritte in der Vertikalen probieren wollten. Schon am Zustieg zum Klettersteig erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Lehrpfad wichtige Informationen zur Sicherheitsausrüstung, zur richtigen Handhabung der Ausrüstung und zum Verhalten im Klettersteig. Wie sich all das in der Praxis anfühlt und umgesetzt werden muss, vermittelten die Trainer dann direkt im Klettersteig, der bis zum ersten Ausstieg begangen wurde. Das Feedback der Teilnehmenden war äußerst positiv. Trittsicherheit im Gelände konnten die Besucherinnen und Besucher der Sommer-Alpinmesse in einer speziell aufgebauten „Gehschule“ üben. Vermittelt wurden Schrittpräzision und Körperhaltung auf unterschiedlichem Untergrund. An einem Kletterturm, der auf der Alpinmesse aufgebaut wurde, vermittelten die Bergrettungsmitglieder wiederum die notwendigen Rettungstechniken für Hochtouren. Gelehrt wurden das Anseilen am Gletscher sowie die Selbst- und Kameradenrettung aus der Spalte.
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VERANSTALTUNG
Serienmäßig mit Bremsassistent, Anti-Panik-Funktion und Gangschaltung.
Photo © www.kalice.fr
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1 Der Bikesport am Berg boomt. Immer mehr zieht es in Bikeparks und ins freie Gelände. 2 Auf reges Interesse stieß die Sommerausgabe der Alpinmesse. Knapp 5900 Besucherinnen und Besucher informierten sich über Sommer-Bergsportarten. 3 Am Kletterturm vermittelten Bergrettungsmitglieder wichtiges Know-how für Touren im (hoch-)alpinen Gelände.
GRIGRI® +
Mit dem GRIGRI + wächst die Familie der Petzl Sicherungsgeräte Das GRIGRI + ist neben dem GRIGRI 2 das zweite bremskraftunterstützende Sicherungsgerät von Petzl. Es verfügt über eine Anti-Panik-Funktion und ist für Seildurchmesser von 8,9 bis 10,5 mm optimiert. Anwender können zwischen einem Vorstiegs- und einem Toprope-Modus wählen. Das Handling ist komfortabel – in der Halle wie am Fels. www.petzl.com
JUBILÄUM
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Facebook als Falle BERGRETTUNG TIROL
Soziale Medien wie Facebook, Twitter und andere Web-Plattformen eignen sich gut, um alpinistische Erfolge und Abenteuer einem breiteren Publikum vorzustellen. Gefährlich wird das Terrain, wenn man eigenes Fehlverhalten oder Unfälle öffentlich zu „Heldentaten“ umschreibt. Wer das tut, gibt sein Grundrecht auf Anonymität preis und liefert sich der öffentlichen Kritik in Massenmedien aus.
1 Der Umgang mit sozialen Medien erfordert große Sorgfalt. 2 und 4 Der Bericht über die Erstbegehung, der auf weiteren Facebook-Profilen geteilt wurde. 3 Fotos von der Erstbegehung auf der Facebook-Seite des Tiroler Bergretters.
TEXT UND PC-SCREENSHOTS GERALD LEHNER FOTO ISTOCK/ALEXSI
1
2
Nehmen wir zu Beginn ein positives Beispiel dafür, wie soziale Medien im Internet gut und sinnvoll genutzt werden können. Mehr als 15.000 Leser erntete unser junger Tiroler Bergretter Lukas Frena in den Tagen nach dem 1. April 2017, an dem er in Facebook mit tollen Fotos über seine Erstbegehung in den Stubaier Alpen berichtet hatte. Mit seiner Freundin Romana Mair, ebenfalls Bergretterin und hervorragende Alpinistin in Tirol, durchstieg Frena die Nordwand des Zwölferkogels auf einer neuen Route – über acht Seillängen Kletterei plus längere Passagen über steile Schneefelder. „Nordwandprinzessin“ tauften die beiden ihre Tour durch das kombinierte Gelände in Fels und Eis. Zu Beginn das positive Beispiel Als ich als ehrenamtlicher Medienarbeiter und Redakteur der Tiroler Bergrettung das Posting von Lukas im Web sah, teilte ich es mit einer Gratulation und einer kurzen Einleitung für unbedarfte Leser auf meinem eigenen Facebook-Profil, auf dem der Tiroler Bergrettung und jenem des ÖBRD-Bundesverbandes. Lukas und Romana haben neben der Beschreibung ihrer prächtigen Erstbegehung nicht auf das Thema RisikoManagement vergessen. Sie schilderten auch die objektiven Gefahren und die – abhängig von Wetter und Jahreszeiten – in der Neutour vorhandenen Steinschlag- und Lawinengefahren. Generell vermittelten sie mit ihrer Facebook-Story den Gesamteindruck fürs Publikum im Web: Hier sind zwei junge, 12
SOZIALE MEDIEN
3
leistungsfähige Bergrettungsleute auf dem Weg. Sie suchen und finden neue Herausforderungen, meistern diese und sind alles andere als Weicheier und Stubenhocker. Aber sie würden wohl niemals blind und eitel in ihr Verderben laufen bzw. klettern. Es gibt auch negative Beispiele Etwas anders stellte sich das Bild nach einem schweren Unfall von Hochleistungsalpinisten im vergletscherten Hochgebirge dar. Was ich hier als Gegenbeispiel zur Facebook-Story von Lukas und Romana beschreibe, spielte sich außerhalb der Tiroler Landesgrenzen ab. Ich nenne dazu keinerlei Details, die für Außenstehende konkrete Rückschlüsse auf diesen Unfall oder beteiligte Personen zulassen würden. Darum geht es auch gar nicht. Unser Thema ist der Umgang von Alpinisten mit eigenen Fehlleistungen und der medialen Öffentlichkeit, wenn es zu einem Unfall gekommen ist. Smartphones mit dauerndem Internet-Anschluss, Online-Plattformen wie Facebook und andere Portale der dauernden Selbstdarstellung bilden mittlerweile ein veritables Minenfeld – ganz besonders auch für Alpinisten. Bitter kann es für jene werden, die sich mit dem Medienrecht nicht auskennen und möglicher Kritik an ihren offensiv geposteten Heldentaten damit ins offene Messer laufen. Zurück zu unserem Beispiel: Es kam im vergletscherten Hochgebirge zu dem hier schon angedeuteten schweren Unfall. Bei diesem sprangen die Bergsteiger dem Tod knapp von der Schaufel. Glücklicherweise. Sie hatten alpinistische Grund-
regeln für das Terrain missachtet. Als sie gestartet waren, herrschte zudem – aus übereinstimmender Sicht mehrerer Fachleute und Kenner des Gebietes – auch völlig falsches Wetter für die schwierige Umgebung und die große Seehöhe. Dazu kamen noch eine schlechte Prognose für die folgenden Tage und große Lawinengefahr. Die Männer konnten nach mehreren Tagen im Sturm dann bei einem schwierigen Hubschraubereinsatz doch noch lebend ins Tal gebracht werden. Hättest du geschwiegen, wärst du ein Philosoph geblieben, lautet eine alte Weisheit aus der Antike. Wer Postings sät, wird Kritik ernten Die geretteten Bergsteiger waren schon vor ihrem Unfall dafür bekannt, dass sie im Internet seit Jahren offensiv und gelegentlich „heldisch“ über ihre Abenteuer schrieben. Postings, Fotos und Kommentare ließen einigen Fachleuten bei wiederkehrenden Eruptionen die Haare zu Berge stehen. Lange wurde geschwiegen, lange blieben Debatten rein im Privaten. Niemand widersprach manchen Darstellungen im Web. Nach dem Rettungseinsatz begannen die Schreiber damit, ihre Unfalltour öffentlich zu rechtfertigen und zu einer nur knapp gescheiterten, sehr sinnvollen Aktion umzudeuten. Manche Leser außerhalb der Fangemeinde empfanden diese Auftritte als Provokation. Es kamen dann noch Leute aus dem Freundes- und Bekanntenkreis der Verunfallten ins Spiel, die mit Postings gegen die Bergrettungskräfte andeuteten, diese wären zu feige oder inkompetent, weil sie nicht früher zu den
4
Unfallopfern aufgebrochen seien. Experten begannen nun, sich öffentlich zu Wort zu melden – mit dem Argument, man müsse solche Behauptungen in die Schranken weisen. In der Folge beklagten sich die Verunfallten darüber, dass sie nun erst recht im Kreuzfeuer der Kritik standen. Es entstand eine rege Berichterstattung mit vollen Namensnennungen auch in „normalen“ Massenmedien wie TV, Radio und Zeitungen. Zuvor hatten alle Journalisten noch anonymisiert berichtet – wie es das Mediengesetz vorschreibt. Jedes Unfallopfer – ob in den Bergen, auf der Straße oder sonst wo – hat nämlich das Grundrecht, nicht namentlich in der Öffentlichkeit aufzuscheinen. Das Unwissen beim Umgang mit dem Internet hat auch hier alles komplett verändert. Kernsätze meines Artikels: Unfallopfer oder andere Leute, die selbst aus ihrer Anonymität heraustreten, verlieren augenblicklich das Recht auf diese Anonymität. Sie eröffnen damit anderen die Möglichkeit von öffentlicher Kritik an ihrem Tun. Wir sollten als Bergsteiger und Bergrettungsleute immer daran denken, wenn wir uns im Web bewegen. Völlig andere Regeln herrschen ohnehin für Leute, die beruflich oder sonst wie öffentlich auftreten bzw. öffentlich bekannt sind. Diese müssen immer und überall damit rechnen, dass namentlich über sie berichtet wird. Zum Autor: Gerald Lehner ist Journalist, Autor und ORF-Redakteur in Salzburg, außerdem ehrenamtlicher Pressereferent der Bergrettung Tirol. SOZIALE MEDIEN
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Facebook als Falle BERGRETTUNG TIROL
Soziale Medien wie Facebook, Twitter und andere Web-Plattformen eignen sich gut, um alpinistische Erfolge und Abenteuer einem breiteren Publikum vorzustellen. Gefährlich wird das Terrain, wenn man eigenes Fehlverhalten oder Unfälle öffentlich zu „Heldentaten“ umschreibt. Wer das tut, gibt sein Grundrecht auf Anonymität preis und liefert sich der öffentlichen Kritik in Massenmedien aus.
1 Der Umgang mit sozialen Medien erfordert große Sorgfalt. 2 und 4 Der Bericht über die Erstbegehung, der auf weiteren Facebook-Profilen geteilt wurde. 3 Fotos von der Erstbegehung auf der Facebook-Seite des Tiroler Bergretters.
TEXT UND PC-SCREENSHOTS GERALD LEHNER FOTO ISTOCK/ALEXSI
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Nehmen wir zu Beginn ein positives Beispiel dafür, wie soziale Medien im Internet gut und sinnvoll genutzt werden können. Mehr als 15.000 Leser erntete unser junger Tiroler Bergretter Lukas Frena in den Tagen nach dem 1. April 2017, an dem er in Facebook mit tollen Fotos über seine Erstbegehung in den Stubaier Alpen berichtet hatte. Mit seiner Freundin Romana Mair, ebenfalls Bergretterin und hervorragende Alpinistin in Tirol, durchstieg Frena die Nordwand des Zwölferkogels auf einer neuen Route – über acht Seillängen Kletterei plus längere Passagen über steile Schneefelder. „Nordwandprinzessin“ tauften die beiden ihre Tour durch das kombinierte Gelände in Fels und Eis. Zu Beginn das positive Beispiel Als ich als ehrenamtlicher Medienarbeiter und Redakteur der Tiroler Bergrettung das Posting von Lukas im Web sah, teilte ich es mit einer Gratulation und einer kurzen Einleitung für unbedarfte Leser auf meinem eigenen Facebook-Profil, auf dem der Tiroler Bergrettung und jenem des ÖBRD-Bundesverbandes. Lukas und Romana haben neben der Beschreibung ihrer prächtigen Erstbegehung nicht auf das Thema RisikoManagement vergessen. Sie schilderten auch die objektiven Gefahren und die – abhängig von Wetter und Jahreszeiten – in der Neutour vorhandenen Steinschlag- und Lawinengefahren. Generell vermittelten sie mit ihrer Facebook-Story den Gesamteindruck fürs Publikum im Web: Hier sind zwei junge, 12
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leistungsfähige Bergrettungsleute auf dem Weg. Sie suchen und finden neue Herausforderungen, meistern diese und sind alles andere als Weicheier und Stubenhocker. Aber sie würden wohl niemals blind und eitel in ihr Verderben laufen bzw. klettern. Es gibt auch negative Beispiele Etwas anders stellte sich das Bild nach einem schweren Unfall von Hochleistungsalpinisten im vergletscherten Hochgebirge dar. Was ich hier als Gegenbeispiel zur Facebook-Story von Lukas und Romana beschreibe, spielte sich außerhalb der Tiroler Landesgrenzen ab. Ich nenne dazu keinerlei Details, die für Außenstehende konkrete Rückschlüsse auf diesen Unfall oder beteiligte Personen zulassen würden. Darum geht es auch gar nicht. Unser Thema ist der Umgang von Alpinisten mit eigenen Fehlleistungen und der medialen Öffentlichkeit, wenn es zu einem Unfall gekommen ist. Smartphones mit dauerndem Internet-Anschluss, Online-Plattformen wie Facebook und andere Portale der dauernden Selbstdarstellung bilden mittlerweile ein veritables Minenfeld – ganz besonders auch für Alpinisten. Bitter kann es für jene werden, die sich mit dem Medienrecht nicht auskennen und möglicher Kritik an ihren offensiv geposteten Heldentaten damit ins offene Messer laufen. Zurück zu unserem Beispiel: Es kam im vergletscherten Hochgebirge zu dem hier schon angedeuteten schweren Unfall. Bei diesem sprangen die Bergsteiger dem Tod knapp von der Schaufel. Glücklicherweise. Sie hatten alpinistische Grund-
regeln für das Terrain missachtet. Als sie gestartet waren, herrschte zudem – aus übereinstimmender Sicht mehrerer Fachleute und Kenner des Gebietes – auch völlig falsches Wetter für die schwierige Umgebung und die große Seehöhe. Dazu kamen noch eine schlechte Prognose für die folgenden Tage und große Lawinengefahr. Die Männer konnten nach mehreren Tagen im Sturm dann bei einem schwierigen Hubschraubereinsatz doch noch lebend ins Tal gebracht werden. Hättest du geschwiegen, wärst du ein Philosoph geblieben, lautet eine alte Weisheit aus der Antike. Wer Postings sät, wird Kritik ernten Die geretteten Bergsteiger waren schon vor ihrem Unfall dafür bekannt, dass sie im Internet seit Jahren offensiv und gelegentlich „heldisch“ über ihre Abenteuer schrieben. Postings, Fotos und Kommentare ließen einigen Fachleuten bei wiederkehrenden Eruptionen die Haare zu Berge stehen. Lange wurde geschwiegen, lange blieben Debatten rein im Privaten. Niemand widersprach manchen Darstellungen im Web. Nach dem Rettungseinsatz begannen die Schreiber damit, ihre Unfalltour öffentlich zu rechtfertigen und zu einer nur knapp gescheiterten, sehr sinnvollen Aktion umzudeuten. Manche Leser außerhalb der Fangemeinde empfanden diese Auftritte als Provokation. Es kamen dann noch Leute aus dem Freundes- und Bekanntenkreis der Verunfallten ins Spiel, die mit Postings gegen die Bergrettungskräfte andeuteten, diese wären zu feige oder inkompetent, weil sie nicht früher zu den
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Unfallopfern aufgebrochen seien. Experten begannen nun, sich öffentlich zu Wort zu melden – mit dem Argument, man müsse solche Behauptungen in die Schranken weisen. In der Folge beklagten sich die Verunfallten darüber, dass sie nun erst recht im Kreuzfeuer der Kritik standen. Es entstand eine rege Berichterstattung mit vollen Namensnennungen auch in „normalen“ Massenmedien wie TV, Radio und Zeitungen. Zuvor hatten alle Journalisten noch anonymisiert berichtet – wie es das Mediengesetz vorschreibt. Jedes Unfallopfer – ob in den Bergen, auf der Straße oder sonst wo – hat nämlich das Grundrecht, nicht namentlich in der Öffentlichkeit aufzuscheinen. Das Unwissen beim Umgang mit dem Internet hat auch hier alles komplett verändert. Kernsätze meines Artikels: Unfallopfer oder andere Leute, die selbst aus ihrer Anonymität heraustreten, verlieren augenblicklich das Recht auf diese Anonymität. Sie eröffnen damit anderen die Möglichkeit von öffentlicher Kritik an ihrem Tun. Wir sollten als Bergsteiger und Bergrettungsleute immer daran denken, wenn wir uns im Web bewegen. Völlig andere Regeln herrschen ohnehin für Leute, die beruflich oder sonst wie öffentlich auftreten bzw. öffentlich bekannt sind. Diese müssen immer und überall damit rechnen, dass namentlich über sie berichtet wird. Zum Autor: Gerald Lehner ist Journalist, Autor und ORF-Redakteur in Salzburg, außerdem ehrenamtlicher Pressereferent der Bergrettung Tirol. SOZIALE MEDIEN
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Bergretter helfen im Himalaya BERGRETTUNG STEIERMARK UND TIROL
Zwei Jahre nach der großen Erdbebenkatastrophe in Nepal kommt weiter Hilfe bei den Menschen vor Ort an. TEXT CHRISTA HOFER, MARKUS RAICH FOTOS MARKUS RAICH, ANTON THALER
2
1
3
Vor genau zwei Jahren ereignete sich in Nepal eines der schwersten Erdbeben. Es gab mehr als 9000 Tote und viele Schwerverletzte. Viele verloren ihr ganzes Hab und Gut, ihre Lebensgrundlage. Die Katastrophe erschütterte die Menschen in aller Welt, zahlreiche Hilfsaktionen wurden gestartet – auch durch Bergrettungsmitglieder in Österreich. 14
INTERNATIONAL
Großzügige Unterstützung Seit dieser Zeit wurden zugunsten dieser Hilfsaktion „Bergretter helfen im Himalaya“ zahlreiche Veranstaltungen, Vorträge und diverse Aktivitäten durchgeführt. Viele Firmen, Vereine, Institutionen, viele Privatpersonen, auch die Presse und die Bergretter selbst unterstützten dankenswerterweise und großzügig dieses Projekt. In der ersten Hilfsaktion (2015) konnten über 4000 Menschen mit überlebenswichtigen Nahrungsmitteln, Wasser, Zeltplanen und Schlafsäcken während der Monsunzeit im Sommer (Regenzeit) und im Winter unterstützt werden. Das zweite große Hilfsprojekt (2016), der Wiederaufbau einer total zerstörten Schule in Satyadevi (Distrikt Dhading), dem Heimatort von Shiba Hari Rijal (ein Nepalese, der einige Jahre in Aussee lebte und auch zwei Söhne in Aussee hat), wurde am 19. März 2016 feierlich eröffnet. Auch eine Gruppe aus dem Salzkammergut besuchte diese Zeremonie während einer Trekkingtour im Annapurnagebiet. In dieser Schule werden jetzt bis zu 80 Kinder unterrich-
tet. Voller Freude und mit großem Drang nach Wissen und Bildung verbringen die SchülerInnen stundenlang ihre Unterrichtszeiten in „ihrer“ neuen Schule. Auch ein Lehrergehalt für zwei Jahre konnte von den Spendengeldern bezahlt werden, damit die SchülerInnen eine bestmögliche Ausbildung erhalten. Das dritte Projekt (2017), der Wiederaufbau einer Schule in Monjo im Everest-Nationalpark, ist gerade in der Umsetzung. Die durch das Erdbeben zerstörte Schule wurde nun abgetragen, das Material wird von den Trägern rund eine Woche lang zur Baustelle gebracht, wo die Aufbauarbeiten beginnen. Die Eröffnung ist für den 11. November 2017 geplant. Der Schulunterricht wird derzeit noch immer zwischen den Trümmern abgehalten, denn die Schüler wollen keine Zeit verlieren und sind froh, dass sie etwas lernen dürfen, denn mit Bildung haben sie die größte Möglichkeit, in ihrem Land im Tourismus Geld zu verdienen. Nepal ist ja für seinen Trekking- und Expeditionstourismus weltberühmt. Dieses Schulprojekt in Monjo wird dankenswerterweise auch von verschiedensten Lions Clubs aus Österreich mit unterstützt. Aber es fehlen jetzt noch 15.000 Euro, die wir unbedingt noch auftreiben möchten, damit den Schülerinnen und Schülern, den Eltern, der Schulverwaltung und natürlich auch den Lehrern in Monjo ihre wiederaufgebaute Schule wie geplant übergeben werden kann. Außerdem gibt es im November eine Trekkingtour im Mt.-Everest-Nationalpark, bei der auch die feierliche Schuleröffnungszeremonie besucht wird (Infos Markus Raich, mr.alpin@gmx.at).
4 1 Die Folgen des Erdbebens waren verheerend. Tausende Menschen verloren ihr Hab und Gut. 2 Noch wird in den Trümmern der Schule in Monjo unterrichtet. Im November dieses Jahres soll der Aufbau des neuen Gebäudes abgeschlossen sein. 3 Tanzvorführung beim Dorffest in Thoulodunga. 4 Die Dankesurkunde für die Bergrettung Tirol. 5 Erdrutsche stellen immer wieder eine Gefahr dar. In Thoulodunga laufen derzeit Hangsanierungs- und -sicherungsarbeiten. 6 Die Kinder von Monjo profitieren von der Hilfe aus dem Ausseerland: Ihre Schule wird wieder aufgebaut. 7 Im Rahmen eines Dorffestes bedankten sich die Bewohner für die Unterstützung aus Tirol.
INFO
1
In der Steiermark initiierte Markus Raich sofort nach dem Beben mit seinen Ausseerland-Bergrettungskameraden spontan eine Spendenaktion. Er arbeitete unmittelbar nach dem Erdbeben bei einem Helikopterunternehmen, das für das Ausfliegen Überlebender und den Transport von Lebensmitteln in unzugängliche Gegenden zuständig war. Raich kam nach seinem dreiwöchigen Einsatz zurück, erschüttert vom Leid und Elend, das dieses Erdbeben angerichtet hatte. Diese Katastrophe von damals ist zwar aus den Medien verschwunden, das Leid ist aber großteils geblieben.
SPENDENKONTEN Steiermark: Für alle, die die Spendenaktion „Bergretter helfen im Himalaya“ (Schulwiederaufbau in Monjo) unterstützen wollen, gibt es die Möglichkeit, auf die angeführte Kontonummer einen Betrag zu überweisen: Spendenkonto: Volksbank Steirisches Salzkammergut IBAN: AT364274035009070111 BIC: VOSSAT2102G Tirol: Spenden für die Hilfsaktion von Anton Thaler können auf das Konto bei der Bank Austria eingezahlt werden – Kennwort „Anton Thaler – Nepalhilfe“. IBAN: AT171200010013170575 INTERNATIONAL
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Bergretter helfen im Himalaya BERGRETTUNG STEIERMARK UND TIROL
Zwei Jahre nach der großen Erdbebenkatastrophe in Nepal kommt weiter Hilfe bei den Menschen vor Ort an. TEXT CHRISTA HOFER, MARKUS RAICH FOTOS MARKUS RAICH, ANTON THALER
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Vor genau zwei Jahren ereignete sich in Nepal eines der schwersten Erdbeben. Es gab mehr als 9000 Tote und viele Schwerverletzte. Viele verloren ihr ganzes Hab und Gut, ihre Lebensgrundlage. Die Katastrophe erschütterte die Menschen in aller Welt, zahlreiche Hilfsaktionen wurden gestartet – auch durch Bergrettungsmitglieder in Österreich. 14
INTERNATIONAL
Großzügige Unterstützung Seit dieser Zeit wurden zugunsten dieser Hilfsaktion „Bergretter helfen im Himalaya“ zahlreiche Veranstaltungen, Vorträge und diverse Aktivitäten durchgeführt. Viele Firmen, Vereine, Institutionen, viele Privatpersonen, auch die Presse und die Bergretter selbst unterstützten dankenswerterweise und großzügig dieses Projekt. In der ersten Hilfsaktion (2015) konnten über 4000 Menschen mit überlebenswichtigen Nahrungsmitteln, Wasser, Zeltplanen und Schlafsäcken während der Monsunzeit im Sommer (Regenzeit) und im Winter unterstützt werden. Das zweite große Hilfsprojekt (2016), der Wiederaufbau einer total zerstörten Schule in Satyadevi (Distrikt Dhading), dem Heimatort von Shiba Hari Rijal (ein Nepalese, der einige Jahre in Aussee lebte und auch zwei Söhne in Aussee hat), wurde am 19. März 2016 feierlich eröffnet. Auch eine Gruppe aus dem Salzkammergut besuchte diese Zeremonie während einer Trekkingtour im Annapurnagebiet. In dieser Schule werden jetzt bis zu 80 Kinder unterrich-
tet. Voller Freude und mit großem Drang nach Wissen und Bildung verbringen die SchülerInnen stundenlang ihre Unterrichtszeiten in „ihrer“ neuen Schule. Auch ein Lehrergehalt für zwei Jahre konnte von den Spendengeldern bezahlt werden, damit die SchülerInnen eine bestmögliche Ausbildung erhalten. Das dritte Projekt (2017), der Wiederaufbau einer Schule in Monjo im Everest-Nationalpark, ist gerade in der Umsetzung. Die durch das Erdbeben zerstörte Schule wurde nun abgetragen, das Material wird von den Trägern rund eine Woche lang zur Baustelle gebracht, wo die Aufbauarbeiten beginnen. Die Eröffnung ist für den 11. November 2017 geplant. Der Schulunterricht wird derzeit noch immer zwischen den Trümmern abgehalten, denn die Schüler wollen keine Zeit verlieren und sind froh, dass sie etwas lernen dürfen, denn mit Bildung haben sie die größte Möglichkeit, in ihrem Land im Tourismus Geld zu verdienen. Nepal ist ja für seinen Trekking- und Expeditionstourismus weltberühmt. Dieses Schulprojekt in Monjo wird dankenswerterweise auch von verschiedensten Lions Clubs aus Österreich mit unterstützt. Aber es fehlen jetzt noch 15.000 Euro, die wir unbedingt noch auftreiben möchten, damit den Schülerinnen und Schülern, den Eltern, der Schulverwaltung und natürlich auch den Lehrern in Monjo ihre wiederaufgebaute Schule wie geplant übergeben werden kann. Außerdem gibt es im November eine Trekkingtour im Mt.-Everest-Nationalpark, bei der auch die feierliche Schuleröffnungszeremonie besucht wird (Infos Markus Raich, mr.alpin@gmx.at).
4 1 Die Folgen des Erdbebens waren verheerend. Tausende Menschen verloren ihr Hab und Gut. 2 Noch wird in den Trümmern der Schule in Monjo unterrichtet. Im November dieses Jahres soll der Aufbau des neuen Gebäudes abgeschlossen sein. 3 Tanzvorführung beim Dorffest in Thoulodunga. 4 Die Dankesurkunde für die Bergrettung Tirol. 5 Erdrutsche stellen immer wieder eine Gefahr dar. In Thoulodunga laufen derzeit Hangsanierungs- und -sicherungsarbeiten. 6 Die Kinder von Monjo profitieren von der Hilfe aus dem Ausseerland: Ihre Schule wird wieder aufgebaut. 7 Im Rahmen eines Dorffestes bedankten sich die Bewohner für die Unterstützung aus Tirol.
INFO
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In der Steiermark initiierte Markus Raich sofort nach dem Beben mit seinen Ausseerland-Bergrettungskameraden spontan eine Spendenaktion. Er arbeitete unmittelbar nach dem Erdbeben bei einem Helikopterunternehmen, das für das Ausfliegen Überlebender und den Transport von Lebensmitteln in unzugängliche Gegenden zuständig war. Raich kam nach seinem dreiwöchigen Einsatz zurück, erschüttert vom Leid und Elend, das dieses Erdbeben angerichtet hatte. Diese Katastrophe von damals ist zwar aus den Medien verschwunden, das Leid ist aber großteils geblieben.
SPENDENKONTEN Steiermark: Für alle, die die Spendenaktion „Bergretter helfen im Himalaya“ (Schulwiederaufbau in Monjo) unterstützen wollen, gibt es die Möglichkeit, auf die angeführte Kontonummer einen Betrag zu überweisen: Spendenkonto: Volksbank Steirisches Salzkammergut IBAN: AT364274035009070111 BIC: VOSSAT2102G Tirol: Spenden für die Hilfsaktion von Anton Thaler können auf das Konto bei der Bank Austria eingezahlt werden – Kennwort „Anton Thaler – Nepalhilfe“. IBAN: AT171200010013170575 INTERNATIONAL
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Training für Alpinärzte im Jamtal
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Die neue Alpin-Doc-Ausbildung bietet realitätsnahe Übungen, interessante Vorträge und eine Austauschplattform für Alpinärzte. TEXT DANIELA PFENNIG FOTOS BERGRETTUNG TELFS, MARKUS ISSER
Positive Bilanz Eine positive Bilanz kann Anton Thaler, Bergretter der Ortsstelle Innsbruck, für die Hilfsaktion in Thoulodunga ziehen. In dem kleinen Ort mit seinen 170 Familien konnte dank der Spenden aus Tirol der Neubau einer Schule finanziert werden. Zusätzlich flossen Mittel in den Bau eines Internats, dessen Räume bei Bedarf ebenfalls als Klassenzimmer genutzt werden können, und in die Wiederherstellung des „Rhododendrenwegs“, des Verbindungswegs nach Thoulodunga. Unterstützung für das Projekt kam von der Bergrettung Tirol, die u. a. den Erlös eines Fördererpakets für die Nepalhilfe Anton Thalers zur Verfügung stellte, weiters vom Skiklub Innsbruck und von den Pächtern der Amberger Hütte. Vor Ort organisiert Amrit Rai, Trekkingveranstalter und langjähriger Freund Anton Thalers, die Arbeiten. Mit einem zweitägigen Dorffest wurde nun im April die neue Schule offiziell eröffnet. Anton Thaler war einer der Gäste und konnte sich direkt vor Ort ein Bild von den umgesetzten Arbeiten machen. Im Zuge des Festes erhielt Anton Thaler 16
INTERNATIONAL
auch eine Urkunde, mit der das Dorfkomitee der Bergrettung Tirol den Dank für die Unterstützung ausdrücken wollte. „Bildung ist den Menschen in Thoulodunga ein wichtiges Anliegen. Sie freuen sich, dass ihre Kinder wieder eine Schule vor Ort haben, denn diese sichert ihnen eine bessere Zukunft“, berichtet Anton Thaler. Er freute sich auch besonders, dass mit zusätzlichen Mitteln, die inzwischen wieder auf dem Spendenkonto eingelangt waren, drei zusätzliche Lehrer für jeweils ein Jahr bezahlt werden können. „Damit profitieren nicht nur die Kinder und Eltern, sondern auch drei Junglehrer, die nach ihrer Ausbildung gleich eine Arbeitsstelle haben“, ergänzt Thaler. Neue Projekte geplant Was Anton Thaler weiter freut, ist die Wiederherstellung des „Rhododendrenweges“. „Wir konnten ihn auf unserer Anreise nach Thoulodunga selbst nutzen.“ In den vergangenen Monaten waren die Befestigungsarbeiten erfolgt, was den Bewohnern gleichzeitig Beschäftigung und damit die Finanzierung
ihres Lebensunterhaltes ermöglicht hat. „Der Weg ist gut zu gehen, die Infrastruktur entlang der Strecke zum Teil jedoch noch sehr einfach. Das heißt, es gibt nur wenige Lodges, dazwischen wird in Zelten übernachtet“, erzählt Anton Thaler, der darin aber auch einen besonderen Reiz sieht. „Hier zu wandern, ist auch sehr ursprünglich. Hier bewegen sich noch keine Massen – obwohl die Gegend wunderschön ist. Wir waren während der Rhododendrenblüte vor Ort, das war unglaublich beeindruckend. Dazu kommt noch der atemberaubende Blick auf die Berge“, schwärmt Thaler. Für ihn ist das Projekt in dem kleinen Dorf noch nicht abgeschlossen: „Solange ich Spendenmittel erhalte, wird es weiter Unterstützung für die Menschen in Thoulodunga geben. Derzeit laufen noch Hangsanierungsarbeiten, die nach einem Erdrutsch notwendig geworden sind. Vielleicht geht sich in weiterer Zukunft dann noch die Errichtung eines Kindergartens aus, in dem die Jüngsten die entsprechende Frühförderung erhalten können“, plant der Bergretter schon weiter.
DAS PERFEKTE SETUP ADVENTURE 1
„Ich habe mir oft überlegt, wie ich einem Patienten in einer Steilwand am besten helfen kann, bin aber selbst auf keinen grünen Zweig gekommen. Bei der Alpin-Doc-Ausbildung habe ich diese Frage gestellt. Die Verantwortlichen haben nicht gezögert und gemeint: ‚Das probieren wir aus‘“, erzählt Christian Hilkenmeier. Er ist einer von vier Ärzten, die vor Kurzem die neue Alpin-Doc-Ausbildung der Bergrettung Tirol absolvierten. Drei Tage verbrachten sie im Jamtal, um mitund voneinander zu lernen, zum Beispiel an seiner Frage. Sie war nicht nur außer Plan, sondern aufwändig und schwierig nachzuspielen. Dabei hat sich der Bergrettungsarzt abgeseilt und in senkrechter Felswand die Patientenversorgung geübt. „Es hat mich beeindruckt, wie aufgeschlossen die Verantwortlichen waren und dass sie meine Frage sofort zu
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BACKLAND TOUR + BRAKE
BACKLAND CARBON
TECHNIK
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Training für Alpinärzte im Jamtal
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Die neue Alpin-Doc-Ausbildung bietet realitätsnahe Übungen, interessante Vorträge und eine Austauschplattform für Alpinärzte. TEXT DANIELA PFENNIG FOTOS BERGRETTUNG TELFS, MARKUS ISSER
Positive Bilanz Eine positive Bilanz kann Anton Thaler, Bergretter der Ortsstelle Innsbruck, für die Hilfsaktion in Thoulodunga ziehen. In dem kleinen Ort mit seinen 170 Familien konnte dank der Spenden aus Tirol der Neubau einer Schule finanziert werden. Zusätzlich flossen Mittel in den Bau eines Internats, dessen Räume bei Bedarf ebenfalls als Klassenzimmer genutzt werden können, und in die Wiederherstellung des „Rhododendrenwegs“, des Verbindungswegs nach Thoulodunga. Unterstützung für das Projekt kam von der Bergrettung Tirol, die u. a. den Erlös eines Fördererpakets für die Nepalhilfe Anton Thalers zur Verfügung stellte, weiters vom Skiklub Innsbruck und von den Pächtern der Amberger Hütte. Vor Ort organisiert Amrit Rai, Trekkingveranstalter und langjähriger Freund Anton Thalers, die Arbeiten. Mit einem zweitägigen Dorffest wurde nun im April die neue Schule offiziell eröffnet. Anton Thaler war einer der Gäste und konnte sich direkt vor Ort ein Bild von den umgesetzten Arbeiten machen. Im Zuge des Festes erhielt Anton Thaler 16
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auch eine Urkunde, mit der das Dorfkomitee der Bergrettung Tirol den Dank für die Unterstützung ausdrücken wollte. „Bildung ist den Menschen in Thoulodunga ein wichtiges Anliegen. Sie freuen sich, dass ihre Kinder wieder eine Schule vor Ort haben, denn diese sichert ihnen eine bessere Zukunft“, berichtet Anton Thaler. Er freute sich auch besonders, dass mit zusätzlichen Mitteln, die inzwischen wieder auf dem Spendenkonto eingelangt waren, drei zusätzliche Lehrer für jeweils ein Jahr bezahlt werden können. „Damit profitieren nicht nur die Kinder und Eltern, sondern auch drei Junglehrer, die nach ihrer Ausbildung gleich eine Arbeitsstelle haben“, ergänzt Thaler. Neue Projekte geplant Was Anton Thaler weiter freut, ist die Wiederherstellung des „Rhododendrenweges“. „Wir konnten ihn auf unserer Anreise nach Thoulodunga selbst nutzen.“ In den vergangenen Monaten waren die Befestigungsarbeiten erfolgt, was den Bewohnern gleichzeitig Beschäftigung und damit die Finanzierung
ihres Lebensunterhaltes ermöglicht hat. „Der Weg ist gut zu gehen, die Infrastruktur entlang der Strecke zum Teil jedoch noch sehr einfach. Das heißt, es gibt nur wenige Lodges, dazwischen wird in Zelten übernachtet“, erzählt Anton Thaler, der darin aber auch einen besonderen Reiz sieht. „Hier zu wandern, ist auch sehr ursprünglich. Hier bewegen sich noch keine Massen – obwohl die Gegend wunderschön ist. Wir waren während der Rhododendrenblüte vor Ort, das war unglaublich beeindruckend. Dazu kommt noch der atemberaubende Blick auf die Berge“, schwärmt Thaler. Für ihn ist das Projekt in dem kleinen Dorf noch nicht abgeschlossen: „Solange ich Spendenmittel erhalte, wird es weiter Unterstützung für die Menschen in Thoulodunga geben. Derzeit laufen noch Hangsanierungsarbeiten, die nach einem Erdrutsch notwendig geworden sind. Vielleicht geht sich in weiterer Zukunft dann noch die Errichtung eines Kindergartens aus, in dem die Jüngsten die entsprechende Frühförderung erhalten können“, plant der Bergretter schon weiter.
DAS PERFEKTE SETUP ADVENTURE 1
„Ich habe mir oft überlegt, wie ich einem Patienten in einer Steilwand am besten helfen kann, bin aber selbst auf keinen grünen Zweig gekommen. Bei der Alpin-Doc-Ausbildung habe ich diese Frage gestellt. Die Verantwortlichen haben nicht gezögert und gemeint: ‚Das probieren wir aus‘“, erzählt Christian Hilkenmeier. Er ist einer von vier Ärzten, die vor Kurzem die neue Alpin-Doc-Ausbildung der Bergrettung Tirol absolvierten. Drei Tage verbrachten sie im Jamtal, um mitund voneinander zu lernen, zum Beispiel an seiner Frage. Sie war nicht nur außer Plan, sondern aufwändig und schwierig nachzuspielen. Dabei hat sich der Bergrettungsarzt abgeseilt und in senkrechter Felswand die Patientenversorgung geübt. „Es hat mich beeindruckt, wie aufgeschlossen die Verantwortlichen waren und dass sie meine Frage sofort zu
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einer Übung gemacht haben. Einfach toll, denn so praxisnah und wenn man selbst aktiv ist, lernt man am meisten“, zeigt sich Hilkenmeier von der Flexibilität des Kursprogramms begeistert und dankbar für diese Erfahrung: „Jetzt weiß ich, was ich tun muss, wenn ich einmal in einer solchen Situation bin.“
1 Christian Hilkenmeier, Bergrettungsarzt der Ortsstelle Telfs, ist seit rund 30 Jahren in der Bergrettung Tirol aktiv. 2 Intensiv gestaltete sich die Ausbildung für Alpinmediziner und Bergretter beim Alpin-Doc- und Alpin-Medic-Kurs im Jamtal.
„
Austausch gibt Sicherheit Die Ausbildung hat den Arzt, der als Jugendlicher vor gut 30 Jahren zur Bergrettung kam, darin bestätigt, dass er auf dem richtigen Weg ist, weil „ich gesehen habe, dass es andere gleich oder ähnlich machen. Das gibt mir Sicherheit für die nächsten Einsätze. Auch der intensive Austausch mit den anderen Ärzten hat mir sehr viel gebracht“, bekräftigt Hilkenmeier. Für ihn war diese Ausbildung ein sehr bereicherndes Erlebnis, das seine Erwartungen weit übertraf. „Zugegeben, ich wusste nicht, was mich erwartet, und ich bin mit gemischten Gefühlen
Jetzt weiß ich, was ich tun muss, wenn ich einmal in einer solchen Situation bin.
„
Christian Hilkenmeier Bergrettungsarzt der Ortsstelle Telfs
Athlet: Patrick Jost, Photo: Hansi Heckmair
2
ins Jamtal gefahren. Heutzutage, wo jeder so wenig Zeit hat, möchte man von drei Kurstagen so viel wie möglich mitnehmen. Und das konnte ich auch“, resümiert er und kann eine solche Ausbildung jedem alpinmedizinisch tätigen Arzt nur empfehlen. Taktische Alpinmedizin Besonders interessant erlebte der Hubschrauberarzt die „Taktische Alpinmedizin“ als neue Herangehensweise, die sie auch simulierten. Dabei geht der Arzt sofort mit den Bergrettern zum Patienten – egal, in welcher Lage sich dieser befindet – und wartet nicht – so wie früher – im Tal auf den Verwundeten. „Es geht darum, dass sofort möglichst gute medizinische Versorgung gewährleistet wird“, so Hilkenmeier. Früher stand die Bergung des Verletzten im Vordergrund. „Medizinisch kann die Bergrettung heute viel mehr tun, zum Beispiel in der Schmerztherapie. Allerdings braucht es beim Einsatz von Medikamenten einen
Arzt. Als Alpinmediziner muss man oft nicht viel tun, um sinnvoll zu helfen. In Extremsituationen konzentriert man sich auf die wichtigsten Maßnahmen“, fügt Hilkenmeier hinzu. „Wir haben nie Laborbedingungen.“ Bei seiner Arbeit hat ein Bergrettungsarzt alles andere als Laborbedingungen: In einem Krankenhaus ist es trocken und warm, man hat gutes Licht und meistens viel Zeit. Am Berg ist es bei Einsätzen oftmals kalt und windig, es regnet oder schneit und der Arzt ist auf sich allein gestellt. Unter solch extremen Bedingungen ist eine medizinische Versorgung schwierig. Hängt der Arzt am Tau an einem Felsgrat, muss jeder Handgriff sitzen, damit er nicht dem Patienten oder sich selbst schadet. „Aber genau das ist die große Herausforderung, der ich mich immer wieder gerne stelle. Mit der Alpin-Doc-Ausbildung im Rucksack bin ich dafür noch besser gerüstet“, sagt Hilkenmeier.
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Hand drauf: www.pappas.at/topdeal
18
FAHRZEUGE
Pappas Tirol GmbH, 6060 Hall in Tirol, Löfflerweg 2, Tel. 05223/500-0; Zweigbetriebe: Kirchbichl, Imst
ZUR PERSON
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einer Übung gemacht haben. Einfach toll, denn so praxisnah und wenn man selbst aktiv ist, lernt man am meisten“, zeigt sich Hilkenmeier von der Flexibilität des Kursprogramms begeistert und dankbar für diese Erfahrung: „Jetzt weiß ich, was ich tun muss, wenn ich einmal in einer solchen Situation bin.“
1 Christian Hilkenmeier, Bergrettungsarzt der Ortsstelle Telfs, ist seit rund 30 Jahren in der Bergrettung Tirol aktiv. 2 Intensiv gestaltete sich die Ausbildung für Alpinmediziner und Bergretter beim Alpin-Doc- und Alpin-Medic-Kurs im Jamtal.
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Austausch gibt Sicherheit Die Ausbildung hat den Arzt, der als Jugendlicher vor gut 30 Jahren zur Bergrettung kam, darin bestätigt, dass er auf dem richtigen Weg ist, weil „ich gesehen habe, dass es andere gleich oder ähnlich machen. Das gibt mir Sicherheit für die nächsten Einsätze. Auch der intensive Austausch mit den anderen Ärzten hat mir sehr viel gebracht“, bekräftigt Hilkenmeier. Für ihn war diese Ausbildung ein sehr bereicherndes Erlebnis, das seine Erwartungen weit übertraf. „Zugegeben, ich wusste nicht, was mich erwartet, und ich bin mit gemischten Gefühlen
Jetzt weiß ich, was ich tun muss, wenn ich einmal in einer solchen Situation bin.
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Christian Hilkenmeier Bergrettungsarzt der Ortsstelle Telfs
Athlet: Patrick Jost, Photo: Hansi Heckmair
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ins Jamtal gefahren. Heutzutage, wo jeder so wenig Zeit hat, möchte man von drei Kurstagen so viel wie möglich mitnehmen. Und das konnte ich auch“, resümiert er und kann eine solche Ausbildung jedem alpinmedizinisch tätigen Arzt nur empfehlen. Taktische Alpinmedizin Besonders interessant erlebte der Hubschrauberarzt die „Taktische Alpinmedizin“ als neue Herangehensweise, die sie auch simulierten. Dabei geht der Arzt sofort mit den Bergrettern zum Patienten – egal, in welcher Lage sich dieser befindet – und wartet nicht – so wie früher – im Tal auf den Verwundeten. „Es geht darum, dass sofort möglichst gute medizinische Versorgung gewährleistet wird“, so Hilkenmeier. Früher stand die Bergung des Verletzten im Vordergrund. „Medizinisch kann die Bergrettung heute viel mehr tun, zum Beispiel in der Schmerztherapie. Allerdings braucht es beim Einsatz von Medikamenten einen
Arzt. Als Alpinmediziner muss man oft nicht viel tun, um sinnvoll zu helfen. In Extremsituationen konzentriert man sich auf die wichtigsten Maßnahmen“, fügt Hilkenmeier hinzu. „Wir haben nie Laborbedingungen.“ Bei seiner Arbeit hat ein Bergrettungsarzt alles andere als Laborbedingungen: In einem Krankenhaus ist es trocken und warm, man hat gutes Licht und meistens viel Zeit. Am Berg ist es bei Einsätzen oftmals kalt und windig, es regnet oder schneit und der Arzt ist auf sich allein gestellt. Unter solch extremen Bedingungen ist eine medizinische Versorgung schwierig. Hängt der Arzt am Tau an einem Felsgrat, muss jeder Handgriff sitzen, damit er nicht dem Patienten oder sich selbst schadet. „Aber genau das ist die große Herausforderung, der ich mich immer wieder gerne stelle. Mit der Alpin-Doc-Ausbildung im Rucksack bin ich dafür noch besser gerüstet“, sagt Hilkenmeier.
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ZUR PERSON
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T E A M AT H L E T D A N I E L - D A L T O N – H O R V AT H
Poseidons Klinge BERGRETTUNG STEIERMARK
Steirische Bergretter kombinierten den harten Fels mit dem glasklaren Nass vor der kroatischen Küste. TEXT UND FOTOS MARTIN POLZ
A USTRIA LPIN.A T
Das Wetter kann sich, ganz dem Klischee entsprechend, nicht entscheiden, ob der Winter für beendet erklärt werden soll oder ob vielleicht doch schon der Frühling ausgerufen werden kann. Meine Bergrettungskameraden und ich beratschlagen ein Ziel für den anstehenden Ausflug unserer Ortsstelle. Von Mountainbiken in Finale Ligure bis zu Skihochtouren im Glocknergebiet ist alles dabei. Aber es will sich keine Einstimmigkeit herstellen lassen. Ich wittere meine Chance und schlage vor, einen Segeltörn in Kroatien mit spontanen Kletterpartien anzureichern. Fragende Gesichter rundum. Ich setze nach: „Diverse Erstbegehungen sind ebenfalls möglich.“ Diese Mitteilung, in Kombination mit in Aussicht gestellten kulinarischen Genüssen und ausreichend dazu passenden Getränken, bildet jene Grundlage, auf der nach kurzer Diskussion der Entschluss steht: Wir fahren nach Kroatien! Aufgrund meiner eigenen jahrelangen Segelerfahrung ist die Verpflichtung eines Skippers mit einem Telefonat erledigt. Termin, Bootsgröße und Passagierwünsche werden kurz abgeglichen, um alles Nautische kümmert sich ab jetzt unser Kapitän. Schon 14 Tage später kann es losgehen.
Der Ortsstellenausflug sollte sich abseits der sonstigen Skioder Mountainbiketouren abspielen. Abwechslung war gefragt und die ideale Kombination rasch gefunden: Es ging zum Klettern und Segeln nach Kroatien.
1
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FISH - Der erste Autotuber für Einfachseile mit zusätzlichem Ablasshebel. 68 Gramm.
20 1 2
Im Set mit HMS RONDO Autolock Selfie.
REISE
Made in Tirol.
REISE
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T E A M AT H L E T D A N I E L - D A L T O N – H O R V AT H
Poseidons Klinge BERGRETTUNG STEIERMARK
Steirische Bergretter kombinierten den harten Fels mit dem glasklaren Nass vor der kroatischen Küste. TEXT UND FOTOS MARTIN POLZ
A USTRIA LPIN.A T
Das Wetter kann sich, ganz dem Klischee entsprechend, nicht entscheiden, ob der Winter für beendet erklärt werden soll oder ob vielleicht doch schon der Frühling ausgerufen werden kann. Meine Bergrettungskameraden und ich beratschlagen ein Ziel für den anstehenden Ausflug unserer Ortsstelle. Von Mountainbiken in Finale Ligure bis zu Skihochtouren im Glocknergebiet ist alles dabei. Aber es will sich keine Einstimmigkeit herstellen lassen. Ich wittere meine Chance und schlage vor, einen Segeltörn in Kroatien mit spontanen Kletterpartien anzureichern. Fragende Gesichter rundum. Ich setze nach: „Diverse Erstbegehungen sind ebenfalls möglich.“ Diese Mitteilung, in Kombination mit in Aussicht gestellten kulinarischen Genüssen und ausreichend dazu passenden Getränken, bildet jene Grundlage, auf der nach kurzer Diskussion der Entschluss steht: Wir fahren nach Kroatien! Aufgrund meiner eigenen jahrelangen Segelerfahrung ist die Verpflichtung eines Skippers mit einem Telefonat erledigt. Termin, Bootsgröße und Passagierwünsche werden kurz abgeglichen, um alles Nautische kümmert sich ab jetzt unser Kapitän. Schon 14 Tage später kann es losgehen.
Der Ortsstellenausflug sollte sich abseits der sonstigen Skioder Mountainbiketouren abspielen. Abwechslung war gefragt und die ideale Kombination rasch gefunden: Es ging zum Klettern und Segeln nach Kroatien.
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FISH - Der erste Autotuber für Einfachseile mit zusätzlichem Ablasshebel. 68 Gramm.
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Im Set mit HMS RONDO Autolock Selfie.
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Erster Erkundungstörn Unser Ziel ist Trogir, wir sind insgesamt zu acht, das Boot bietet Platz für zwölf, Platz im Überfluss sozusagen. Mit drei Bootskundigen in der Mannschaft ist die Übernahme des Segelboots rasch erledigt. „Skipper! Ablegen, wir wollen klettern!“ Eine Besonderheit der aus dem Wasser aufragenden Felswände stellt eindeutig der Zustieg dar. Dieser erfolgt in der Regel vom Beiboot aus, angesichts des Wellengangs mitunter eine wackelige Angelegenheit. Diese Herausforderung wird einstimmig auf den folgenden Tag verschoben. Vorerst wird die Insel Ciovo vom Boot aus auf mögliche Kletterrouten hin erkundet und auch die Seetauglichkeit der Mannschaft wird getestet. Am Abend, im Hafen von Primošten, lautet die einhellige Meinung aller: Erfolgreicher erster Tag, morgen geht’s los.
5
6
„ Wie beim Klettern und in der Bergrettung führt auch beim Segeln Teamwork zum Erfolg.
„
Martin Polz
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REISE
75 Sportkletterrouten auf Marjan Split ist das Ziel des zweiten Tages. Die Halbinsel Marjan bietet rund 75 Sportkletterrouten von 4b bis 8a. Diese sind aufgrund der in den Fels gebauten religiösen Bauwerke entsprechend kurzweilig und unterhaltsam. Ein stabiler Einstieg ist auch an diesem windigen Tag ein nicht zu unterschätzender Bonus. Auch lernen wir die Vorzüge eines Segelboots als Zubringer schätzen: Man wähle den gewünschten Kletterspot, suche einen Ankerplatz, packe das Beiboot und wenige Minuten später ist man ohne Stress und Parkgebühren am Wandfuß. Ein weiterer Vorteil: Durstige und hungrige Kletterer finden bei der Rückkehr auf das Segelboot bereits das vom Schiffskoch vorbereitete Essen vor und die Getränke sind in der Regel auch gut gekühlt. Um die Fahrt an den geplanten Ankerplatz für die Nacht muss sich auch niemand kümmern, und so beginnt der beschauliche Ausklang eines Klettertages bereits wenige Minuten nach dem letzten Seilkontakt. Erstbegehung auf Ciovo Tag drei bricht mit strahlendem Sonnenschein und ruhigem Meer an. Heute lassen sich die Routen auf Ciovo mit dem Beiboot erreichen und klettern! Auch die versprochene neue Route
soll heute erschlossen werden. Drei Motivierte steuern auf den Einstieg zu. Dieser wird tadellos überwunden und die Erstbegehung kann mit Sonne im Rücken und Meer unter den Kletterschuhen beginnen. Die Route wird erfolgreich erschlossen und von den Erstbesteigern ob ihres Erscheinungsbildes auf den passenden Namen „Poseidons Klinge (6b)“ getauft. Der vierte Tag ist als Segeltag geplant und bietet dafür die idealen Voraussetzungen. Sonniges Wetter, ausreichender, aber nicht zu heftiger Wind und dennoch ruhige See. Die unwissenden Binnenlandbewohner unter uns stellen rasch fest, dass ernsthaftes Segeln ordentlich Arbeit bedeutet. Eine Unzahl an Leinen ist zu bedienen, der Wind zu beachten, die Segel sollen ordentlich getrimmt sein und noch einiges mehr. Aber Teamwork führt wie beim Klettern und bei der Bergrettung auch beim Segeln zum Erfolg. Nach kurzer Gewöhnung ans Gerät und entsprechender Einweisung durch die drei Seg-
ler im Team läuft bald alles planmäßig und wir legen am späten Nachmittag in einem Hafen auf der Insel Brač an. Ein Landgang mit üppigem lokalen Abendessen in der örtlichen Konoba rundet diesen Tag ab. Deep Water Soloing bei Split Tag fünf ist dem Goldenen Horn, dem wohl bekanntesten Strand der Region, und dem Relaxen gewidmet, bevor es am Tag sechs noch einmal ernst wird. Es geht nach Split. Neben Marjan bietet diese sehenswerte Stadt direkt westlich der Hafeneinfahrt noch eine besondere Kletterherausforderung: Deep Water Soloing. Ein Quergang von ca. 200 Meter Länge in wechselndem Schwierigkeitsgrad zieht sich an den Felsen unterhalb einer Parkanlage in Richtung Hafen. Und so viel ist sicher: Ein Abgang ins glasklare Wasser der Adria ist deutlich spaßiger als der vertraute Fangstoß beim Klettern. Ein Besuch der Hafenstadt Split mit ihren Sehenswürdigkeiten und einer Unzahl
von Lokalen bildet den krönenden Abschluss einer außergewöhnlichen Reise, die am folgenden Tag schon wieder zu Ende geht. Zum Autor: Martin Polz ist Ortsstellenleiter der Bergrettung Leoben und Umgebung.
7
INFO
1 Klettern und Segeln bei besten Bedingungen. 2 Das Goldene Horn, der wohl bekannteste Strand Kroatiens. Noch sind kaum Touristen unterwegs. 3 Die ideale Tour wird gesucht. 4 Mit dem Beiboot geht’s zum Einstieg. 5 Split lockt als Ausflugsziel. 6 Romantische Abendstimmung. 7 Ideale Segelbedingungen: guter Wind, der Wellengang hält sich in Grenzen.
Wissenswertes zum Segeln und Klettern in Kroatien gibt es im Internet unter www.waveclimber.com.
Berg, bergen, Starkenberger! Natürlich nur aus edlen, reinen Rohstoffen. Natürlich aus frischem Bergquellwasser. Natürlich mit über zweihundertjähriger Brautradition. Natürlich sortenreich. Natürlich auch für Bergretter. Natürlich zum Erfrischen und Genießen und natürlich auch als Alkoholfreies.
Starkenberger Bier. Natürlich aus Tirol.
Holzgauer Wetterspitze, 2895 m ü. M.
REISE 23 Starkenberger Bier · Griesegg 1 · 6464 Tarrenz · Tel + 43 / 54 12 / 66 201 · brauerei @ starkenberger.at · www.starkenberger.at
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Erster Erkundungstörn Unser Ziel ist Trogir, wir sind insgesamt zu acht, das Boot bietet Platz für zwölf, Platz im Überfluss sozusagen. Mit drei Bootskundigen in der Mannschaft ist die Übernahme des Segelboots rasch erledigt. „Skipper! Ablegen, wir wollen klettern!“ Eine Besonderheit der aus dem Wasser aufragenden Felswände stellt eindeutig der Zustieg dar. Dieser erfolgt in der Regel vom Beiboot aus, angesichts des Wellengangs mitunter eine wackelige Angelegenheit. Diese Herausforderung wird einstimmig auf den folgenden Tag verschoben. Vorerst wird die Insel Ciovo vom Boot aus auf mögliche Kletterrouten hin erkundet und auch die Seetauglichkeit der Mannschaft wird getestet. Am Abend, im Hafen von Primošten, lautet die einhellige Meinung aller: Erfolgreicher erster Tag, morgen geht’s los.
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„ Wie beim Klettern und in der Bergrettung führt auch beim Segeln Teamwork zum Erfolg.
„
Martin Polz
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75 Sportkletterrouten auf Marjan Split ist das Ziel des zweiten Tages. Die Halbinsel Marjan bietet rund 75 Sportkletterrouten von 4b bis 8a. Diese sind aufgrund der in den Fels gebauten religiösen Bauwerke entsprechend kurzweilig und unterhaltsam. Ein stabiler Einstieg ist auch an diesem windigen Tag ein nicht zu unterschätzender Bonus. Auch lernen wir die Vorzüge eines Segelboots als Zubringer schätzen: Man wähle den gewünschten Kletterspot, suche einen Ankerplatz, packe das Beiboot und wenige Minuten später ist man ohne Stress und Parkgebühren am Wandfuß. Ein weiterer Vorteil: Durstige und hungrige Kletterer finden bei der Rückkehr auf das Segelboot bereits das vom Schiffskoch vorbereitete Essen vor und die Getränke sind in der Regel auch gut gekühlt. Um die Fahrt an den geplanten Ankerplatz für die Nacht muss sich auch niemand kümmern, und so beginnt der beschauliche Ausklang eines Klettertages bereits wenige Minuten nach dem letzten Seilkontakt. Erstbegehung auf Ciovo Tag drei bricht mit strahlendem Sonnenschein und ruhigem Meer an. Heute lassen sich die Routen auf Ciovo mit dem Beiboot erreichen und klettern! Auch die versprochene neue Route
soll heute erschlossen werden. Drei Motivierte steuern auf den Einstieg zu. Dieser wird tadellos überwunden und die Erstbegehung kann mit Sonne im Rücken und Meer unter den Kletterschuhen beginnen. Die Route wird erfolgreich erschlossen und von den Erstbesteigern ob ihres Erscheinungsbildes auf den passenden Namen „Poseidons Klinge (6b)“ getauft. Der vierte Tag ist als Segeltag geplant und bietet dafür die idealen Voraussetzungen. Sonniges Wetter, ausreichender, aber nicht zu heftiger Wind und dennoch ruhige See. Die unwissenden Binnenlandbewohner unter uns stellen rasch fest, dass ernsthaftes Segeln ordentlich Arbeit bedeutet. Eine Unzahl an Leinen ist zu bedienen, der Wind zu beachten, die Segel sollen ordentlich getrimmt sein und noch einiges mehr. Aber Teamwork führt wie beim Klettern und bei der Bergrettung auch beim Segeln zum Erfolg. Nach kurzer Gewöhnung ans Gerät und entsprechender Einweisung durch die drei Seg-
ler im Team läuft bald alles planmäßig und wir legen am späten Nachmittag in einem Hafen auf der Insel Brač an. Ein Landgang mit üppigem lokalen Abendessen in der örtlichen Konoba rundet diesen Tag ab. Deep Water Soloing bei Split Tag fünf ist dem Goldenen Horn, dem wohl bekanntesten Strand der Region, und dem Relaxen gewidmet, bevor es am Tag sechs noch einmal ernst wird. Es geht nach Split. Neben Marjan bietet diese sehenswerte Stadt direkt westlich der Hafeneinfahrt noch eine besondere Kletterherausforderung: Deep Water Soloing. Ein Quergang von ca. 200 Meter Länge in wechselndem Schwierigkeitsgrad zieht sich an den Felsen unterhalb einer Parkanlage in Richtung Hafen. Und so viel ist sicher: Ein Abgang ins glasklare Wasser der Adria ist deutlich spaßiger als der vertraute Fangstoß beim Klettern. Ein Besuch der Hafenstadt Split mit ihren Sehenswürdigkeiten und einer Unzahl
von Lokalen bildet den krönenden Abschluss einer außergewöhnlichen Reise, die am folgenden Tag schon wieder zu Ende geht. Zum Autor: Martin Polz ist Ortsstellenleiter der Bergrettung Leoben und Umgebung.
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1 Klettern und Segeln bei besten Bedingungen. 2 Das Goldene Horn, der wohl bekannteste Strand Kroatiens. Noch sind kaum Touristen unterwegs. 3 Die ideale Tour wird gesucht. 4 Mit dem Beiboot geht’s zum Einstieg. 5 Split lockt als Ausflugsziel. 6 Romantische Abendstimmung. 7 Ideale Segelbedingungen: guter Wind, der Wellengang hält sich in Grenzen.
Wissenswertes zum Segeln und Klettern in Kroatien gibt es im Internet unter www.waveclimber.com.
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Pic: Klaus Fengler