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SCHNEESCHUHWANDERN Stressfreies Erlebnis in verschneiter Landschaft. Dabei werden mögliche Risiken oft übersehen

Ausbildungszentrum Jamtal

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TEXT CHRISTA HOFER FOTOS BERGRETTUNG TIROL, CHRISTIAN EDER

Im Jamtal steht das Ausbildungszentrum der Bergrettung Tirol. Hier trifft modernste technische Ausstattung im Gebäude auf das perfekte alpine Gelände, um Bergretterinnen und Bergretter optimal auf ihre Arbeit vorbereiten zu können.

1 Das Gelände rund um das Ausbildungszentrum eignet sich perfekt für das

Training der Bergrettungskräfte. 2 Christian Eder ist

Schulleiter im ABZ

Jamtal und Ausbildungsleiter Alpin der Bergrettung Tirol.

Im Jahr 2006 erwarb das Land Tirol die ehemalige Hochgebirgsschule der Zollwache im Jamtal und stellte das Gebäude, das bereits 1941 erbaut worden war, der Bergrettung Tirol zur Verfügung. Offiziell eröffnet wurde das Ausbildungszentrum (ABZ) mit einem zweitägigen Festprogramm dann im Juli 2007. Seit damals dient es der Bergrettung Tirol als Schulungszentrale. Egal ob im Anwärterstatus oder als langjähriges Bergrettungsmitglied – hier finden alle das entsprechende Umfeld, um Grundausbildung, Spezial- oder Fortbildungskurse zu absolvieren.

Perfekt für die Bergrettung Von Anfang an wurde das Gebäude so adaptiert, dass es den Bedürfnissen der Bergrettung entspricht und alle Bereiche der alpinen Rettungsarbeit trainiert werden können. Für die Vermittlung der notwendigen Theorie steht im ABZ dafür modernste Technik zur Verfügung. Aber auch räumlich veränderte sich das Ausbildungszentrum immer wieder: 2015 war eine Sanierung des Dachs notwendig geworden, das dabei angehoben wurde, wodurch mehr Platz für Schlafräume entstand. Sanitär- und Sicherheitstechnik wurden in diesem Zusammenhang ebenfalls verbessert. Bedingt durch die Corona-Pandemie mussten im Frühjahr 2020 alle Kurse im Jamtal abgesagt werden. Die strikten Abstandsregeln hätten nicht eingehalten werden können. Das ABZ stand aber trotzdem nicht leer, vielmehr wurde die Möglichkeit genutzt, weitere Sanierungs- und Adaptierungsarbeiten durchzuführen. Die Maßnahmen umfassten vor allem die Erhöhung der Hygienestandards in Anbindung an die Vorgaben der Hygienerichtlinie für den Lebensmittelbereich und einer möglichst hohen Covid-19-Prävention. Die Finanzierung der baulichen Maßnahmen erfolgte dabei vollständig über das Hochbau-Budget des Landes Tirol, die Finanzierung der zur inventarisierenden Einrichtung durch die Bergrettung Tirol selbst.

Ausbildungsteam Alpin Geleitet wird das ABZ Jamtal seit 2019 durch Christian Eder. Der langjährige Bergretter – er gehört seit 1994 der Ortsstelle Ginzling an – ist Schul- und Ausbildungsleiter und damit für die Organisation und die Inhalte der Alpinkurse der Bergrettung Tirol verantwortlich. „Wobei ich das nicht nur allein mache: Dem Leitungsteam Alpin gehören neben mir noch Uwe Eder, Alex Riml und Thomas Müllauer an“, erklärt Christian Eder. Sie stimmen sich in regelmäßigen Treffen ab, zusätzlich gibt es zwei Mal im Jahr eine Koordinierung mit dem gesamten Ausbilderteam, dem insgesamt 21 Alpinexperten angehören. Den Kurskalender stellen Eder und seine Kameraden meist im Herbst zusammen. Dies geschieht gemeinsam mit dem Ausbildungsteam Medic der Bergrettung Tirol.

Fordernde Situation wegen Corona In normalen Jahren, wenn die Kurse wie geplant durchgeführt werden können, kümmern sich Christian Eder und Vinzenz Klimmer, der als Koch im Ausbildungszentrum arbeitet, um die Vorbereitungen im ABZ. „Wir richten am Tag vor Kursstart alles her, damit beim Eintreffen der Ausbilder und der Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer alles vorbereitet ist“, schildert Eder. Insgesamt 30 Personen können im Ausbildungszentrum untergebracht werden. „Wegen Corona wird diese Zahl künftig etwas reduziert werden, damit es im Lehrsaal nicht zu eng wird“, erklärt der Schulleiter. Wobei die Kurse vorwiegend im Freien stattfinden: „Die Theorie ist im Ausbildungsschema auf das Wesentliche reduziert. Es geht vor allem um die Praxis, die Arbeit im Gelände. Diese wird intensiv geübt, um im Einsatz bestens vorbereitet zu sein“, erzählt Eder und ergänzt: „Insgesamt ist die Situation derzeit schwierig, die Planungen sind aufwendiger. Wir müssen etwa zwei Grundkurse nachholen, die wegen der Pandemie abgesagt werden mussten. Nach dem Lockdown haben wir die Kurse ja wieder angeboten – allerdings in Kleingruppen in den Bezirken sowie in der Wattener Lizum, wo wir Infrastruktur des Österreichischen Bundesheeres nutzen können“, beschreibt Eder die Lage. Er und auch alle anderen im Team hoffen, dass ab Februar 2021 die Kurse wieder im Jamtal durchgeführt werden können. „Denn hier haben wir alles zentral – von der Ausrüstung bis hin zum perfekten Umfeld, in dem wir schulen und trainieren können“, ist Eder stolz

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