Bertel-Express 30

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Vorwort

Willkommen zurück, liebe Leserinnen und Leser, der Bertel Express wird mit dieser Ausgabe kontinuiert! Mit diesem Neuanfang möchten wir Ihnen ein honoriges Journal bieten. Enthalten sind wie fast immer einige Comics und Zeichnungen unserer Lieblinge aus dem Duck-Universum. Natürlich werden Sie auch auf Artikel stoßen, die wir mit Freude für Sie geschrieben haben. Also viel Spaß mit der ersten Ausgabe seit über vier Jahren. Ihre Bertel-Express-Reducktion

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Inhaltsverzeichnis

Neues aus der Disney-Welt 70 Jahre Onkel Dagobert „Die Eule eult nicht mehr“: Don-Rosa-Neuübersetzungen Interview: Jano Rohleder Vielseitig: Die Gefangene am White-Agony Creek Rezension: Micky Maus reist zum Mond Macht Glück wirklich glücklich? Analyse: Eine geheimnisvolle Melodie Interview: Fabian Erlinghäuser Rezension: Das Geheimnis der Silberleuchter Rezension: Café Zombo Interview: Uli de Planque In welcher Zeitzone liegt Entenhausen? Aufgefallen: Das Zeitreisen-Paradoxon in „Donald im Jahre 2001“ Interview: Massimo Fecchi DuckTales 2017 DuckTales: Easter Eggs und Anspielungen in „Woohoo“ Rezension: DuckTales Comics (IDW) #0+1 Comic: Bankett Comic: Eine bleibende Erinnerung Comic: Verhängnisvolle Weihnachten Comic: Lucrum in arca Lyrics: The Rainbow Connection Impressum

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Neues aus der Disney-Welt VON DAVID BÜHRING 2017 war kein ruhiges Jahr im Hause Disney! Im Kino liefen „Die Schöne und das Biest“, „Pirates of the Caribbean: Salazars Rache“, „Cars 3: Evolution“ und Pixars „Coco - Lebendiger als das Leben“, im Fernsehen kommen die „DuckTales“ zurück und auch Rapunzel bekommt eine Serie, es wurden stillschweigend die Mega-Micky-Maus veröffentlicht und mit Riesenrummel die „Entenhausener Stars“, die Dagobert-Dokumentation „The Scrooge Mystery“ und das Don-Rosa-Fotobuch „I still get Chills“ kamen raus und die Dr. Dark-Saga erschien im Micky-Maus-Magazin und dem Lustigen Taschenbuch. Viel zu viel also für eine einzelne Ausgabe! Aber auf einige Neuigkeiten des Jahres können wir dennoch eingehen!

„Entenhausen-Stars“-Sammelfiguren Zehn DisneySammelfiguren gab es ab Juli im Kiosk-Handel zu kaufen! Nach dem WundertütenPrinzip waren die Figuren allerdings blickdicht verpackt und es war reines Glück, ob man nun Donald oder Micky kaufte.

Maus-Magazin 35/17 eine exklusive goldene DagobertSammelfigur, nur leider ohne Comic. Zusätzlich zu den zehn Figuren gab es einen „coolen MiniComic“ mit dreireihigen Comics, die meist schon vorher im LTB oder dessen Nebenreihen veröffentlicht wurden: Donald kam mit „Marktforschung“, einer deutschen Erstveröffentlichung. Micky kam mit „Überwachung aus dem All“ aus dem Lustiges Taschenbuch 210. Dagobert kam mit „Genesung wider Willen“ aus dem Lustiges Taschenbuch 293. Tick, Trick und Track kamen mit „Das geheime Zimmer“ aus dem Lustiges Taschenbuch Enten-Edition 36. Daisy kam mit „Der Kochwettbewerb“ aus Onkel Dagobert 39 Daniel Düsentrieb kam mit „Der erfundene Erfinder“ aus dem Lustiges Taschenbuch 284. Goofy kam mit „Vernetzt im Urlaub“, einer deutschen Erstveröffentlichung. Phantomias kam mit „Phantomias Kalender“, einer deutschen Erstveröffentlichung. Der Panzerknacker 761-167 kam mit „Vandalen im Zündsteintal“ aus dem Lustiges Taschenbuch 293. Gundel Gaukeley kam mit „Überraschungsgäste“ aus dem Lustiges Taschenbuch Enten-Edition 35. Die Wundertüten kosten pro Packung 2,99 Euro, ein komplettes Set würde also mindestens 29,90 Euro

© Egmont Ehapa

Die Figuren sind aus Hartgummi und liebevoll bemalt. Bei der Authentizität der Farben schwanken die Figuren allerdings: Die Drillinge und Donald tragen schwarz und Dagobert rot wie in den Comics, aber die Kappen der Drillinge und Düsentriebs Weste sind zum Beispiel mit nur einer Farbe versehen. Dadurch, dass die Figuren in Tüten gesteckt wurden, können sie auch nicht immer aus eigener Kraft stehen, aber mit etwas tollkühnem Biegen lässt sich das ändern. Die Größenverhältnisse stimmen bei den meisten Figuren, nur Micky ist im Vergleich zu Donald und Goofy etwas groß geraten. Eine erste Überraschungs-Figur gab es als Extra zum Micky-Maus-Magazin 29/17, später gab es im Micky-

Micky-Maus-Extra: Comics zum Sammeln Drei Micky-Maus-Extra-Bände sind 2016 erschienen, „Die besten Witze zum Sammeln“ im Micky-Maus-Magazin 22/16, „Die besten Comics zum Sammeln“ im Micky-Maus-Magazin 31/16 und „Die besten Tricks zum Sammeln“ im Micky-MausMagazin 46/16. Ein Jahr später zeigte sich, welcher der drei Bände am erfolgreichsten war. Zwei weitere

Bände erschienen im Micky-Maus-Magazin 14/17 und im Micky-Maus-Magazin 30/17, diesmal unter dem knackigeren Namen „Comics zum Sammeln“. Bei den Comics darin handelt es sich bis auf einen Einseiter um Nachdrucks aus dem Lustigen Taschenbuch und Nebenreihen sowie alten DonaldDuck-Ausgaben.

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Neues aus der Disney-Welt

„Die Schöne und das Biest“ Neuverfilmungen von Trickfilmen ist für den DisneyKonzern nichts Neues. Seitdem 1996 „101 Dalmatiner“ mit Glenn Close ins Kino kam, wird immer wieder versucht, Zeichentrick-Zauber in Realverfilmungen zu übertragen. Dabei steht „Die Schöne und das Biest“ zwischen den Stühlen: Der Film bedient sich großzügig am Disney-Trickfilm von 1991, bringt Aspekte des französischen Märchens ein und stopft Plotlöcher durch eigene Ideen. Das Einfügen einer homosexuellen Figur führte zu

einer höheren Altersfreigabe in Russland, in Kuwait durfte der Film unter anderem aus diesem Grund gar nicht erst gezeigt werden. In Deutschland blieb ein so weit reichender Skandal zum Glück aus, sodass der Film auf eigenen Füßen stehen kann. Es gibt sogar Gerüchte über eine mögliche Fortsetzung, wobei zu hoffen gilt, dass sich diese nicht an den Fortsetzungen des Trickfilms orientiert. Eine Realverfilmung von „Die Schöne und das Biest: Weihnachtszauber“ und „Belles zauberhafte Welt“ braucht die Welt nicht.

„The Scrooge Mystery“ Morgann Gicquels Dokumentation soll zu Dagoberts siebzigsten Geburtstag erscheinen und behandeln, wie Carl Barks' vielleicht bekannteste Figur seine Fans inspirierte. Zumindest sagt das die Beschreibung. Im Trailervideo ist nämlich nur sehr prominent Don Rosa zu sehen, das Zugpferd des Films. Ein

anderer Prominenter, der interviewt werden soll, ist Nightwish-Mitglied Tuomas Holopainen, der immerhin das Album „The Life and Times of Scrooge“ komponierte. Über Crowdfunding wurde der Vertrieb der Dokumentation auf DVD finanziert, der fertige Film lag uns noch nicht vor.

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70 Jahre Onkel Dagobert VON HUWEY Eine Sache haben die meisten Ducks gemeinsam – sie traten zuerst nur am Rand und als Nebenfigur auf. Donald neben Micky, Tick, Trick und Track neben Donald und Dagobert neben Donald und Tick, Trick und Track. Mittlerweile hat es Dagobert zu der wohl beliebtesten Figur Entenhausens geschafft – dementsprechend gebührt ihm auch zum 70. Geburtstag viel Ehre.

Seite lebt die Tradition der vierreihigen Geschichten aus Amerika weiter, auf der anderen Seite beginnt ein italienischer Dokumentar-Regisseur Geschichten zu schreiben. Sein Name lautet Guido Martina und er arbeitete von 1948 bis 1984 für Mondadori, dem Verlag, der damals die Rechte für DisneyComics in Italien hatte.

Lasst uns erst mal zurück zu den Anfängen gehen: Die erste Geschichte, in der Dagobert vorkam, war „Die Mutprobe“ (W OS 178-02). Allein seine ersten Worte zeugen davon, wie Barks Dagobert damals konzipiert hat.

Als einen griesgrämigen, alten Geizkragen, der keinerlei Spaß am Leben hat, und deshalb auch allen anderen den Spaß am Leben nehmen möchte. Natürlich ist Dagobert schon lange nicht mehr so. Schon in seiner zweiten Geschichte „Das Gespenst von Duckenburgh“ (W OS 189-02) werden der schottische Ursprung und die Familienverhältnisse aufgedeckt, doch die klaren Linien, mit denen wir heute leben, wurden erst in „Der arme reiche Mann“ (W OS 386-02) gezogen. Diese lauten: – Dagobert hat sein Vermögen auf ehrliche Weise verdient, indem er „zäher als die Zähsten und schlauer als die Schlauesten war“. – Dagobert kommt aus einer verarmten schottischen Familie und hat sich sein Vermögen ganz allein aufgebaut.

© Luca Boschi Die italienische Linie, die sich am Anfang durch extreme Gewaltdarstellung und eine eine erbarmungslose Familie Duck auszeichnete, entwickelte sich von nun an vollkommen unabhängig von früheren Disney-Comics. Dagoberts Lebensgeschichte wurde deutlich skrupelloser und fieser. Hier ein paar Beispiele, was Dagobert laut italienischen Storys getan haben soll: – Er war professioneller Falschspieler, bevor er zum Yukon ging („Die Gedanken-Uhr“ in LTB 129) – Er war Hehler in Java („Onkel Dagobert auf Sensationssuche“ in LTB 50) – Er versetzte einem Geschäftspartner K.O.-Tropfen und setzte ihn auf einem Felsen im Ozean aus („Aus dem Leben Traugott Taugerichs“ in LTB 22) – Er betrog seinen Geschäftspartner um dessen Anteil („Onkel Dagoberts Unterschrift ist Gold wert!“ in LTB 4) – Er stahl professionell Kohle von einem Zug und verkaufte sie der Eisenbahngesellschaft wieder („Der Überfall auf den Postzug“ in LTB 35) – Er stahl professionell Kohle von einem Zug und verkaufte sie der Eisenbahngesellschaft wieder („Der Überfall auf den Postzug“ in LTB 35)

Diese Entscheidung erfolgte hauptsächlich dadurch, dass Dagobert in Amerika seine eigene Heftreihe bekam, und er ja nicht Held und Bösewicht in einem sein kann. Ab diesem Zeitpunkt teilt sich die Geschichte Dagoberts: Auf der einen

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70 Jahre Onkel Dagobert –

Er raubte auf den Sandwichinseln mit Waffengewalt Reisende aus („Geldspeicher Nr. 23“ in LTB 24) – Er lieferte einen Geschäftspartner dem sicheren Tod aus („Der große Sarani“ in LTB 36) Doch auch in der Gegenwart ist Dagobert unehrlicher geworden, er flunkert andauernd und neigt zu emotionalen Übertreibungen.

seine Geschichten veröffentlicht und verehrt, insbesondere seine Biografie von Dagobert Duck „The Life and Times of Scrooge McDuck“ erfreut sich der höchsten Beliebtheit. Das geht sogar so weit, dass der Finne Tuomas Holopainen einen offiziellen Soundtrack gemacht hat, der tatsächlich bei einem renommierten Label veröffentlicht wurde. Doch hinter der Erfolgsgeschichte verbirgt sich mehr. Laut einem Interview mit Don Rosa wollte nämlich zuerst Disney die Biografie in Auftrag geben. Don Rosa ist allerdings der Meinung, dass Disney die Figuren nicht gehören, da die Figuren nicht von Disney gemacht wurden, und so veröffentlichte Egmont die Biografie.

Während die europäische Comickultur aufblüht, verfällt die amerikanische zunehmend. Die monatlichen Heftreihen des Verlags „Gold Key“ (der stellte übrigens seine Veröffentlichungen 1984 ein, dem gleichen Jahr in dem Guido Martina ausstieg) verkaufen sich sehr schlecht und bis heute pendeln die Lizenzen der Disney-Hefte zwischen verschiedenen Indipendentverlagen. Jahrelang zeichnet kein US-Amerikaner mehr Disney-Comics und der Markt wird hauptsächlich von dänischen (die Zeichner und Autoren kamen hauptsächlich aus Lateinamerika und Spanien) und italienischen Produktionen (Bis heute zeichnen und schreiben dort hauptsächlich Italiener, da die Skripte auf Italienisch abgegeben werden, bei Egmont in Dänemark allerdings auf Englisch). Zumindest bis der Redneck Keno Don Hugo Rosa in einem Comicheft den amerikanischen Namen „Marty Greim“ sieht. Rosa kannte Marty Greim von früher und wusste, dass er kein professioneller Zeichner war, sondern einfach ein Fan. Da er auch den Herausgeber Byron Erickson (dieser Mann war, wie sich später herausstellte, für die Entwicklung von Egmont-Micky Mitte der 90er verantwortlich) kannte, schmiss er seinen gut bezahlten Job beim Familienbetrieb „Keno Rosa Co.“ hin und begann für einen Hungerlohn zu schreiben und zu zeichnen. Der Rest ist Geschichte.

Rosa bezieht sich in seinem Opus Magnum nur auf BarksComics und erfindet selber etwas dazu. Es gibt viele Fans, die Don Rosa verachten, weil er laut deren Meinung zu viele Freiheiten hat, zu kitschige Geschichten schreibt und allen anderen Zeichnern nicht mehr die Ehre gezeigt wird, die sie (angeblich) davor genossen. Andere Leser und Autoren (darunter Barks selber) sehen endlich einen Sinn in Dagoberts Lebensgeschichte und sehen Rosas Version als „offizielle“ an. Er selbst sagte jedoch „Es ging nie darum, eine amtliche Vita zu schreiben, sondern nur um meine persönliche Version“. Rosas Geschichten sind oft sehr pathetisch, in „A Little Something Special“ (D 96325) zum Beispiel geht es um die ganze Stadt Entenhausen, die Dagobert aufgebaut hat und nun nicht verlieren möchte. Rosas Geschichten verlaufen meist wie folgt: 1. Akt: Dagobert ist ein harter Geschäftsmann, der alle hasst. 2. Akt: Dagobert besinnt sich durch eine Begebenheit auf seine Grundwerte. 3. Akt: Dagobert ist wieder ein „skrupelloser Geschäftsmann aus Entenhausen“. Dagobert war nie nur auf sein Geld fokussiert. Besonders mochte er auch das Abenteuer darum. Und das macht die Geschichten ja auch so lesenswert, oder? Teilweise werden in seinen Comics ja auch komplexe Themen behandelt, z. B. in „A Christmas for Shacktown“ (W OS 367-02). Dort geht es um unser Problem mit Weihnachten. Können wir es uns gutgehen lassen, während andere Leute nur einige Kilometer weg betteln müssen und unseren Luxus sich nur erträumen können? Die Geschichten mit Dagobert sind tatsächlich welche der besten im Anaversum. Happy Birthday, Scrooge!

Wieso ich Don Rosa hier erwähne? Nur ein unerfahrener Comicfan darf diese Frage stellen, Rosa stellte sich nämlich als absoluter Publikumsliebling heraus und bis heute werden

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Don-Rosa-Neuübersetzungen

„Die Eule eult nicht mehr“ Neuübersetzungen der Don-Rosa-Comics VON DAVID BÜHRING Als 2009 der fünfte „Hall of Fame“-Band mit Don Rosa erschien, waren einige Leser verwundert. Das waren nicht ganz die Comics, die sie damals in den Neunzigern gelesen hatten! Ein paar Titel wurden verändert, auch die Sprechblasen-Texte wichen leicht von vorherigen Veröffentlichungen ab. Mitverantwortlich für diese Änderungen war Jano Rohleder, der neue Name im Impressum der Reihe, beauftragt vom ungekrönten König der „Hall of Fame“-Reihe, Don Rosa.

um eine Fortsetzung handelt, bestimmt Rosa auch lieber selbst. „Superduck“ darf mit dem neuen Titel „Der Supermensch kehrt zurück“ gerne auf die BarksGeschichte „Der Supermensch“ verweisen, während die oben genannten Geschichten über Tralla La und die Zwergindianer sich erst im Lauf der Geschichte als Fortsetzungen entpuppen. Viele Veränderungen sind auch nur minimal. Dagobert als „Finanzielles Schwergewicht“ treibt nun eher „Finanzielle Fitness“, „Die Krone der Kreuzritter“ ist nun „Die Krone der Kreuzfahrerkönige“. Der neue Titel von „Kometenrodeo“ ist einer, der fast schon vor Janos Überarbeitungen existierte: Im „Donald Duck Sonderheft“ hieß die Geschichte „Raketenträume“, bei Jano hingegen „Raketenträumerei“. „Der Schwarze Ritter sprotzt wieder“ wurde zu „Der Schwarze Ritter glorpt wieder“, da im Comic die OriginalSoundwörter benutzt werden.

Rosa ist nicht nur in seinen Comics um Authentizität bemüht, sondern wünscht dies auch in den Übersetzungen. In Deutschland ist das eine kleine Neuheit, da seit der ersten deutschen Micky-Maus-Ausgabe die Übersetzungen oft frei waren und vieles eingedeutscht wurde. Also ließ Rosa ab Herbst 2008 nur noch originalgetreue Übersetzungen seiner Geschichten zu, mit der er Jano Rohleder beauftragte. Mit der Don-Rosa-Collection erschienen 2011 erstmals alle Rosa-Comics in überarbeiteter Form.

Einige Titel-Übersetzungen ergeben erst mit etwas Recherche Sinn. Etwa ist „The Once and Future Duck“ eine Anspielung an den Roman „The Once and Future King“ von T. H. White, der auf Deutsch mit „Der König auf Camelot“ übersetzt wurde. Also wurde aus „The Once and Future Duck“ in der Jano-Übersetzung „Verschollen in Camelot“. „Schrumpfende Onkels“ heißt im Original „The Incredible Shrinking Tightwad“. Prämisse und Titel verweisen auf den Science-Fiction-Film „The Incredible Shrinking Man“, der auf Deutsch als „Die unglaubliche Geschichte des Mister C.“ vermarktet wurde. Deshalb auch „Die unglaubliche Geschichte des Herrn D.“ als neuer ComicTitel.

Doch wo genau liegen die Unterschiede? Ist das Original immer besser oder ist eine freie Adaption angenehmer zu lesen? Wie gut hält sich die neue Fassung im Vergleich zur alten und umgekehrt? Titel Die meisten neuen Titel wurden dem englischen OriginalTitel angepasst. So wurde aus dem träumerischen Titel „Reisende durch die Ewigkeit“, womit der Übersetzer Asteroide und Kometen umschrieb, das reißerische „Angriff der Weltraummonster“, welches an PulpMagazine erinnern soll. Mit zwei Titeln wurde „Ein ganz besonderer Weihnachtsbaum“ beziehungsweise „Kein schöner Baum in dieser Zeit...“ bestraft, „Tannenbaumtumult“ heißt die Geschichte dank Jano inzwischen einheitlich. Nichtssagende Überschriften wie „Tiere aus aller Welt“, „Eine verhängnisvolle Erfindung“ und „Der erste Erfolg“ wurden dank der Zweitübersetzung spezifischer und lauten nun „Eine sagenhafte Tierschau“, „Die Zeitdiebe“ und „Düsentriebs erster Erfolg“. Bei „Wiedersehen mit Tralla La“ und „Zurück ins Land der Zwergindianer“ wurden mit „Rückkehr nach Xanadu“ und „Der Krieg der Wendigowak“ sogar Spoiler entfernt. Während „Duck“ im englischen Original sowohl der Nachname der Ducks ist als auch die Tierart, machte Jano daraus im Deutschen klar den Nachnamen: „Der Duck, der vom Himmel fiel“ und „Der Duck, den es nie gab“ (vormals „Satellitenjäger“ und „Kein Tag wie jeder andere“) umschreiben ganz klar die Hauptperson Donald. Ob eine Geschichte nun schon im Titel zeigt, dass es sich

Die Kapitel aus Dagoberts Comic-Biografie wurden nun wie im Original in ein einheitliches Schema gebracht: Erst eine Personenumschreibung und dann die Verbindung zu einem Ort. „Der Kupferkönig“ ist nun „Der Kupferkönig von Montana“, aus „Der Herrscher über Entenhausen“ wurde „Der Eroberer von Fort Entenhausen“, „Der Geschäftsmann ohne Gewissen“ zeigt mit „Der gewissenlose Geschäftsmann aus Calisota“ seine Herkunft, die zusätzlichen Kapitel „Verschwörung der Gauner“ und „Abenteuer auf Java“ konnten mit „Die zwei Herzen des Yukon“ und „Der Cowboy-Käpt'n der Cutty Sark“ ebenfalls angepasst werden. Alliterationen wie im letzten Beispiel hat Jano weitgehend beibehalten. „An Eye for Detail“ blieb „Scharfblick schützt vor Schaden nicht“, „The Beagle Boys vs. The Money Bin“ blieb „Gauner gegen Geldspeicher“ und „Schund und Schätze“ wurde nur minimal zu „Schund oder Schatz?“ geändert. Manchmal wird aus einer zweifachen Alliteration

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Don-Rosa-Neuübersetzungen eine dreifache gemacht: „Das Geheimnis des Glückszehners“ wurde „Zehnerjagd zwischen den Zeiten“, was wie der Originaltitel „Of Ducks and Dimes and Destinies“ dreimal stabreimt.

Dingen - keine zwingende Vorgabe, aber ich habe diese Entscheidung bewusst getroffen, um die bisherigen Logikprobleme zu umgehen, die sich zum Beispiel beim 'Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden'-Band gezeigt hatten.“ Diese erklärt er im Detail: „Dagobert kommt wegen des Dimes nach Amerika, also muss es in der Geschichte zwingend eine amerikanische Münze sein. In späteren Geschichten daraus wieder zehn Kreuzer zu machen, wäre komisch. Dann ist er quer durch Amerika unterwegs und das auf seinen Abenteuern verdiente Geld landet im Speicher. Da wäre es ebenfalls komisch, wenn das später plötzlich Taler sind, während er im Rest der USA mit Dollar bezahlt hat. Und in den in der Gegenwart spielenden Geschichten wäre es auch seltsam, wenn Entenhausen als in den USA liegende Stadt plötzlich eine andere Währung als der Rest des Landes hätte, nachdem man den Aufstieg der Stadt in den 'Onkel Dagobert - Sein Leben, seine Milliarden'-Kapiteln miterlebt hat.“ Diese Änderung ist auch ziemlich unauffällig in den Geschichten. Manchmal geht es zwar explizit um Geld und Geldeswert, aber ob Donald in „Die Münze“ nun einen Vierteldollar oder einen Taler bekommt, ändert nichts an der Handlung. Dagoberts Vermögen von fünf Fantastilliarden, neun Trillionen Taler und 16 Kreuzer sind übrigens, so Jano, „kein Barks-Zitat. Direkt übersetzen kann man sie trotzdem nicht, da sowohl Multiplujillions als auch Impossibidillions natürlich Fantasiebegriffe sind, die lediglich ausdrücken sollen, dass Dagobert unschätzbar viel Geld besitzt.“ Und das hat er auf jedem Fall, egal in welcher Währung.

Besonders sinnvoll sind neue Titel bei Comics, deren erster Titel zu Verwechslungen führen kann. Ist mit „Das Gold der Inkas“ nun die Barks- oder die Rosa-Geschichte gemeint? Jetzt muss es Barks sein, denn bei Rosa heißt der Comic nun „Der Sohn der Sonne“. Meint man mit „Die drei Caballeros“ den Film oder den Comic, der die Fortsetzung zum Film bildet? Der Comic kann es nicht mehr sein, denn der ist „Die Rückkehr der drei Caballeros“. Schrieb Jules Verne oder Don Rosa die „Reise zum Mittelpunkt der Erde“? Der neue Comic-Titel „Der Alles-Auflöser“ löst auch dieses Problem! Doch nicht alle englischen Original-Titel wurden ins Deutsche übertragen, einige Geschichten tragen noch ihren alten Titel. Zum Beispiel schrieb Jano im Donald-Club zur Geschichte „Die Prüfung“ (Originaltitel „Nobody's Business“): „Heißt noch genauso. Unübersetzbares Wortspiel.“ „Alles schwer verquer“ durfte auch bleiben, weil das Wortspiel im Originaltitel „A Matter of Some Gravity“ nicht auf Deutsch funktioniert. „Fortune on the Rocks“ blieb „Ein zweifelhaftes Geschäft“, „Fit to be pied“ blieb „Der Kürbiskampf“, „Cash Flow“ hat auf Deutsch mit „Eine schlüpfrige Angelegenheit“ einen anderen Wortwitz bekommen und „Metaphorically Spanking“ wurde zum leicht widersprüchlich klingenden „Schwänzen will gelernt sein“.

Orte

Titel-Änderungen sind aber auch nur dann vorgenommen worden, wenn der deutsche Titel inhaltlich dem OriginalTitel oder der Geschichte widersprach. Einige Titel klangen zwar ganz gut, gaben aber nicht ganz das wieder, was Rosa mit seinem Originaltitel beabsichtigt hatte. Eine interessant klingende Abenteuer- oder Mystery-Geschichte wird auf einmal als Fortsetzung entpuppt? Das war beabsichtigt. Ein Comic mit einem reißerischen Pulp-Titel wird tiefsinnig und ernst? Auch das wollte Don Rosa. Wenn eine Titel-Änderung den Twist verrät, ist es keine gute Änderung.

Einen gewaltigen Unterschied gibt aber das Abändern von Orten, wie es in „Seine Majestät Dagobert 1.“ geschah. Statt einfach die einen existierenden Länder durch andere zu ersetzen, wurden aus Briten Hachsen und aus Spaniern Tranzosen. Selbst wenn wir im Geiste darauf Franzosen und Sachsen machen, ergibt es keinen Sinn, denn die Schenkungsurkunde stammt vom sächsischen König Otto, obwohl der historische König Otto mit seinen vier weiteren Vornamen König von Bayern war. Im Original und der neuen Übersetzung ist dieser König übrigens King George der Dritte. Otto aus Bayern und George aus England haben nicht einmal zur selben Zeit gelebt. Ganz zu schweigen von Marco Polo (in der ersten Übersetzung Marko Molo genannt) und Sir Francis Drake!

Währung Titel-Änderungen bei deutschen Comics ist gang und gäbe, aber mit der Einführung des Dollars in Entenhausen hat Jano endgültig Neuland betreten. Seitdem in den ersten Ausgaben der „Micky Maus“ noch Mark und Pfennig benutzt wurden, gab es seitdem noch Taler und Kreuzer. (Eine Ausnahme bilden da die Disney-Bände aus dem Melzer-Verlag wie zum Beispiel "Ich Donald Duck" und "Ich Onkel Dagobert", in denen auch andere Währungen verwendet werden.) Taler gab es zwar in deutschsprachigen Ländern und Kreuzer ebenfalls, aber nie gleichzeitig im selben Land. „Das mit der Währung war - im Gegensatz zu anderen

Gedichte Ob Donald in „Schwänzen will gelernt sein“ nun Mörike zitiert („Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte“, alte Übersetzung) oder adaptiert („Ah, Frühling! Ein Himmel wie blaue Seide, die Zeit der Ruhe und Entspannung“, neue Übersetzung), ändert nicht viel am sprachverliebten Donald. In „Der letzte Schlitten nach Dawson“ zitiert Dagobert einen Ausschnitt des Gedichts „The Spell of the Yukon“ von Robert W. Service:

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Don-Rosa-Neuübersetzungen vierundfünfzig-versige Gedicht nicht komplett vorlesen, sondern nur Ausschnitte in drei Szenen. Coleridge beginnt das Gedicht wie folgt:

There's gold and it's haunting and haunting, it's luring me on as of old! Yet it isn't the gold that I'm wanting so much as just finding the gold!

In Xanadu did Kubla Khan A stately pleasure-dome decree: Where Alph, the sacred river, ran Through caverns measureless to man Down to a sunless sea. So twice five miles of fertile ground With walls and towers were girdled round: And there were gardens bright with sinuous rills, Where blossomed many an incense-bearing tree; And here were forests ancient as the hills, Enfolding sunny spots of greenery.

It's the great, big, broad land 'way up yonder! It's the forests where silence has lease! It's the beauty that thrills me with wonder! It's the stillness that fills me with peace! Die alte deutsche Übersetzung nennt als Dichter einen Freddy Flenn, dessen Gedicht nur wenig mit Services Original zu tun hat: Wo der Blizzard pfeift, wo die Flechte reift, wo der Polarfuchs bellt, wo der Neuschnee fällt, da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.

Die alte Übersetzung traf die meisten Punkte auch genau, zumindest wenn man die ersten zwei Zeilen ignoriert: Die Mauern über Xanadu, dem Feind zum Trotz, dem Freund zur Ruh! Dort, beim sonnlosen See, dem heiligen Ort, schuf sich Kublai-Khan seinen heimlichen Hort. Zweimal fünf Meilen von fruchtbarem Grund, Mauern und Türme umschützen das Rund. Hier fanden sich Gärten voll blühender Pracht, weihrauchtragende Bäume zwischen Bäumlein sacht, und Wälder, alt wie das Felsgestein, schweigend und mächtig unter der Sonne Schein.

Wo der Leitwolf heult, wo die Eule eult, wo der Digger flucht, weil nach Gold er sucht, da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus. Eine simple Aufzählung von den Tätigkeiten diverser Tiere mit Höhepunkten wie „wo die Eule eult“ klingt nicht gerade nach der Sorte Gedicht, die sich Dagobert merken würde, sondern eher fast wie ein Kinderreim. Die Bedeutungen der zwei Gedichte sind gegensätzlich. Dagobert bezeichnet auf einmal den Norden Amerikas als seine Heimat, obwohl sein Patriotismus in anderen RosaComics ungebrochen ist. Jano hingegen hat das Gedicht an sich übersetzt, inklusive schwülstiger Sprache und mittelmäßiger Reime:

Aber auch wenn die erste Übersetzung ziemlich originalgetreu war, hat Jano lieber die deutsche Übersetzung von Wolfgang Breitwieser zitiert, die 1959 im Lambert Schneider Verlag erschien: In Xanadu schuf Kubla Khan ein Lustschloss, stolz und kuppelschwer, wo Alph, der Fluss des Heiles, rann, durch Höhlen, die kein Mensch ermessen kann, in sonnloses Meer. So ward zehn Meilen Ackergrund mit Turm und Wall umfriedet rund. Dort glänzten Gärten von der Bäche Schein, dort blühte weihrauchträchtig mancher Baum. Dort schloss der Forst, uralt wie das Gestein, die Falten um manch sonnengrünen Raum.

Gold liegt dort und es ruft mich und ruft, schon immer, von alter Zeit her; Doch nicht das Gold selbst ist, was ich begehr, das Finden lieb ich viel mehr! Das große, weite Land da oben; Die Wälder, von Stille umhüllt!

Der heilige Fluss wird von Coleridge auch noch im Detail beschrieben:

Die Schönheit hat mein Herz gehoben, der Friede mein Leben erfüllt!

Five miles meandering with a mazy motion Through wood and dale the sacred river ran, Then reached the caverns measureless to man, And sank in tumult to a lifeless ocean.

Statt dass der Yukon als Heimat Dagoberts bezeichnet wird, ist es nun die ehrliche Arbeit in schöner Landschaft, die er dort schätzt. Das trifft Dagoberts Einstellung weitaus besser als die plötzliche Verbundenheit zu einem Land, das er später kaum noch besucht.

Die alte Übersetzung raffte das ganze auf zwei Verse, die grob in dieselbe Richtung gehen:

Ein weiteres Gedicht bot Rosa in „Rückkehr nachXanadu“, nämlich Samuel Taylor Coleridges „Kubla Khan“. Allerdings lässt Rosa die Drillinge das

Durch Wälder und Täler drang der Fluss mit Macht, um endlich zu stürzen in ewige Nacht.

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Don-Rosa-Neuübersetzungen Die Breitwieser-Fassung in Janos Überarbeitung hingegen ruht sich nicht auf so simple Reime aus:

Ende der Geschichte glatt doppelt so grausam. Oder um es mit Dagoberts Worten zu sagen: „Er spricht in schönen Versen, aber sie klingen gar nicht gut!“

Fünf Meilen rann in Kehr und Gegenkehre das heilige Wasser ruhig durch Tal und Tann, durch Höhlen, die kein Mensch ermessen kann, bis tosend es versank im toten Meere.

Wortwitze Die größte Befürchtung, die viele Fans bei der Überarbeitung der Übersetzung hatten, war ein möglicher Verlust der vielen Wortwitze, welche die erste deutsche Fassung weitgehend ausmachte. Das stimmt schon, gelungene Wortwitze und misslungene werden stellenweise gestrichen, zum Beispiel wurde Donalds „Ich staune. Sonst gehst du doch immer stiften, wenn's ans Stiften geht!“ aus „Der Sohn der Sonne“ durch ein laues „Ich hätte nie gedacht, dass ich dich mal was stiften sehe, Onkel Dagobert!“ ersetzt. Damit klingt Donald weitaus weniger wortverliebt als zuvor. Ein anderes Beispiel ist das berüchtigte Beispiel aus dem Comic „Der Cowboy-Käpt'n der Cutty Sark“, in dem ein junger Dagobert mit einem „Lauft zu, ihr Michael Muhmachers“ motiviert. Auch die Sprechblase darauf besteht fast nur aus miesen Wortwitzen, die Jano komplett durch eine angemessenere Übersetzung strich. Auch nicht mehr ganz zeitgemäße Wortwitze auf Kosten der asiatischen Tralla-La-Bewohner konnte Jano mit seiner Übersetzung vermeiden: Der kleine Wash Zwang wurde kurzerhand zu Chang und muss sich nicht mehr dem Spott deutscher Leser aussetzen.

Bevor im Originalgedicht die Handlung erst richtig beginnt, schreibt Coleridge einen Zweizeiler zur Einstimmung: It was a miracle of rare device, A sunny pleasure-dome with caves of ice! Die alte Übersetzung und Breitwiesers Überarbeitung konnten in diesem Fall sogar auf denselben Reim zurückgreifen. In der ersten Fassung hieß es: Es ist ein Wunder, von dem ich weiß, ein sonnlichter Ort, umschlossen von Eis. Breitwieser formulierte es wie folgt: Ein Wunderwerk, wie man kein zweites weiß! Durchsonntes Lustschloss mit Gewölb von Eis! Eine ganz andere Sorte von Gedichten trifft man in „Die Jagd nach der Goldmühle“. Alle Figuren aus dem Kalevala (Väinämöinen, Tuoni, Louhi) sprechen im englischen Original nach dem Versmaß aus dem Kalevala, einem trochäischen Tetrameter. „Die alte Übersetzung“, so Jano, „hielt sich zum einen oftmals weder an das Versmaß mit der zwingend vorgegebenen Silbenzahl (acht pro Zeile) noch an den Originaltext.“ In der ursprünglichen Übersetzung wurden daraus meist mehr Text, viele Alliterationen und ganz vereinzelt sogar ein Reim: „Ilmarinen, Herr der Hämmer • schuf einst einen Wasserrechen • Um des Wassers Wehr zu brechen • um die Kantele zu greifen • schuf er Zinken, zehn an Zahl.“ Selbst wenn man ignoriert, dass der Rechen nur neun Zacken hat, bricht das Silbenmuster im letzten Vers zusammen. Janos Überarbeitung ist kürzer und durchgehend achtsilbig: „Ilmarinen, Herr der Hämmer Schuf einst einen Wasserrechen - Für die Rettung der Kantele.“ Donald jammert zu recht herum, dass Dagobert nun so klingt wie ein finnischer Zwergindianer, denn diese sprechen auch in achtsilbigen Versen, nicht nur im englischen Original, sondern dank Jano auch in der deutschen Fassung. Dadurch gewinnt „Der Krieg der Wendigowak“ ungeheuer an Qualität. Was in der ersten Fassung nach altmodisch-blumigen Formulierungen wie bei Klein-Adlerauge klang, gewinnt an einer gewissen Schönheit, ohne ihren Humor zu verlieren: „Uns're Hoffnung, großer Retter, wurd beim ersten Streich bezwungen! Früher waren diese bleichen Krieger noch aus and'rem Holze!“ Und gerade dank diesen geschliffenen Formulierungen klingen Bedrohungen und der eskalierende Krieg gegen

Zu behaupten, dass Jano aber nur Wortwitze streicht, ohne welche hinzuzufügen, wäre falsch. Einer der Drillinge fordert in „Der Supermensch kehrt zurück“ beschämt seine Brüder auf, ihn heim zu treten, die drei beschweren sich in „Schwänzen will gelernt sein“ über Alliterationen und Vergleiche, nur um direkt danach Beispiele für beides von Donald zu bekommen. Beide Fälle sind aber eher die Ausnahme. Gerade Rosas frühe Comics sind voller Wortwitze, die sich eher schlecht als recht übersetzen lassen. (Als er nicht mehr für Gladstone arbeitete, sondern für Oberon und Egmont, hat er seine Wortwitze auf ein Minimum reduziert, da diese für einen nicht-amerikanischen Markt ohnehin unverständlich wären.) Also warum etwas reparieren, was nicht kaputt ist? Die billigen Ausreden, von wem Moneysacs Geldsäcke in „Sein goldenes Jubiläum“ stammen, sind geblieben. „Ein zweifelhaftes Geschäft“ ist weiterhin voller kleiner Gags und das Ohnepferdvehikel aus „Der Cowboy-Käpt'n der Cutty Sark“ hat weiterhin eine leichter zu merkende Abkürzung. Wo ist der Unterschied zwischen einer Alliteration und einer anderen Alliteration? Korrekturen Der zweifellos wichtigste Aspekt der Neuübersetzung ist die Korrektur diverser Fehler, die sich in die bisherige deutsche Fassung eingeschlichen haben. Dagobert beleidigt Mac Moneysacs Geldspeicher in „Der Sohn der Sonne“ als Protzvilla, was Jano korrekterweise

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Don-Rosa-Neuübersetzungen Fazit

zum Minigeldspeicher ändern musste. Rosa macht damit Moneysac zum Spiegelbild von Dagobert, so wie er in „Die Jagd nach der Goldmühle“ Gundel Gaukeleys Zauberbedarf-Laden zum Gegenstück zu Düsentriebs Erfinder-Werkstatt macht. In der ersten Übersetzung stand über Gundels Heim nur „Hexenhaus“, obwohl der Leser schon aus der Erzählerbox weiß, dass es sich im Gundels „Hütte auf dem Vesuv“ handelt. In derselben Geschichte stellt Väinämöinen Dagobert vor die Entscheidung, ihm in die Wolken hinauf zu folgen oder auf der Erde sein eigenes Schicksal zu finden. Dagobert entscheidet sich für sein eigenes Schicksal, nachdem Väinämöinen ihn daran erinnert, dass am Yukon noch sein eigenes Kalevala und seine Liebe auf ihn wartet. Etwas kitschig, aber eindeutig, jedenfalls bei Janos Fassung. Die erste Fassung zeigt Väinämöinen, wie er Dagobert an den Yukon erinnert, „dorthin werd ich dich entführen“, denn seine Liebe „lang erwartet deine Rückkehr • Nun sag mir, bist du bereit?“ Väinämöinen bietet Dagobert also eine Reise zum Yukon an, aber Dagobert verneint. Da Dagobert danach im Schnee landet, ist in dieser Fassung unklar, ob er nun doch im Norden Amerikas landete oder doch wieder zurück in Finnland. Diese Möglichkeit wurde in Janos Überarbeitung zum Glück komplett gestrichen.

Es ist unmöglich, kreative Arbeiten wie Übersetzungen vernünftig zu vergleichen und zu bewerten, gerade bei Disney-Comics in Deutschland. Dank Dr. Erika Fuchs gab es von Anfang an eine sehr freie deutsche Fassung, bei der verschiedene Figuren unterschiedlich mit Sprache umgehen und oft der Inhalt der Sprechblase komplett umgekrempelt wird. Ist eine freie Übersetzung besser als eine originalgetreue? Manchmal. Manchmal sollte man aber auch nicht an etwas rumdoktoren, was nicht kaputt ist. Deshalb möchte ich abschließend meine eigenen Gedanken zu beiden Text-Fassungen äußern und meine Mutmaßungen, warum ich so denke. Mit der ersten Übersetzung der Rosa-Comics bin ich aufgewachsen. Redewendungen wie „Schmier's dir in die Haare“ schafften es in meinen Wortschatz und der trockene Humor von „Komm mir bescheuert vor“ und „Sind wir zu Scherzen aufgelegt“ begeisterte mich. Über die Geschichten von Don Rosa lernte ich die Comics von Carl Barks und somit die ebenfalls sehr freie Übersetzung von Dr. Erika Fuchs kennen. Nicht zuletzt dank den deutschen Texten verliebte ich mich in die Vielfalt der deutschen Sprache Als ich dann erfuhr, dass die Comics von Don Rosa neu übersetzt werden sollen, betrachtete ich das als Angriff auf meine Kindheit. Wer ist eigentlich dieser Rohleder, dass er sich erlaubt, Comics zu überarbeiten, die ich stellenweise Wort für Wort mitsprechen kann? Das entwertet die Fassung, mit der ich aufgewachsen bin, das darf nicht sein! Jahrelang weigerte ich mich, den neuen Texten eine Chance zu geben. Was für ein Fehler! Jano hat zwar in Entenhausen den Dollar eingeführt, aber sich sonst sehr liebevoll um die Geschichten gekümmert! Einige Geschichten wurden poetischer, andere haben in zwei Sätzen das ausgedrückt, was ursprünglich in vier stabreimenden Sätzen stecke. Was dank Michael Muhmacher gnadenlos ein Produkt der 1990er-Jahre war, wurde dank Janos Einsatz zeitlos.

Der Stein der Weisen wird dank Überarbeitung in „Der Sohn der Sonne“ auch korrekterweise zur „Leihgabe der internationalen Währungsbehörde“. Donalds Höhenangst war ursprünglich nur eine Unzufriedenheit wegen seiner Bezahlung und Dagobert behauptet nicht, dass er schon die viereckigen Eier gefunden habe. Dass Hobbypilot Donald Höhenangst habe, ist ja schon absurd, aber Don Rosas Fortsetzung „Zurück ins Land der viereckigen Eier“ existierte damals noch nicht einmal! Einen großen Fehler fand man in der ursprünglichen deutschen Fassung von „Die zwei Herzen des Yukon“. Dort wurde Sam Steele überall als Oberst Bodo von Beinhardt übersetzt. Überall? Nein! Als dieser versucht, Dagobert aufzuhalten, kommentiert er dessen Aussehen mit „Wir können nicht alle wie Sam Steele aussehen, mein Junge!“ Irritierend, da dieser Steele vorher nie erwähnt wurde. Dadurch, dass die historische Persönlichkeit in Janos Übersetzung seinen Namen behalten darf, kommt es nicht zu solchen Malheuren.

Danke dafür.

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Interview mit Jano Rohleder VON FLOYD MONEYSAC UND DAVID BÜHRING Bevor du angefangen hast, Disney-Comics zu übersetzen, hast du diese schon lange gelesen. Was glaubst du, warum sich Geschichten aus Entenhausen so gut in Deutschland verkaufen? Gibt es einen Grund, weshalb sich die Micky Maus schlechter verkauft als das Lustige Taschenbuch?

Comicbereich war und jetzt gar keine mehr veröffentlicht, kann man schon froh sein, dass es überhaupt noch ein paar Disney-Titel jenseits des Buchhandels gibt. 2006 hast du David Carradines Spirit of Shaolin über einen On-Demand-Service drucken lassen. Gab es da schon erste Pläne für einen eigenen Verlag oder kam dir die Idee erst später?

Keine Ahnung, aber ich denke, so überzogen die Figuren auch sind, gibt es doch immer wieder Identifikationspunkte. Natürlich will wohl niemand so super-knausrig wie Onkel Dagobert sein oder so mittellos (aber in der Regel zufrieden!) wie Donald … aber doch haben beide Eigenschaften, mit denen man sich identifizieren kann oder nach denen man streben möchte. Die besten Geschichten sind meiner Meinung nach daher auch die, in denen Onkel Dagobert und Donald zusammen auftreten. Die Charakterzüge von beiden ergänzen sich perfekt und sorgen für die unterhaltsamsten Storys. Geschichten nur mit Donald oder Dagobert sind hingegen immer etwas lahm (von solchen nur mit den Neffen oder einer anderen Nebenfigur in der Hauptrolle gar nicht erst zu reden …).

Nein, das war völlig unabhängig davon. Zumal ich damals auch noch keine Zeit gehabt hätte, mich mit den ganzen rechtlichen und wirtschaftlichen Themen zu beschäftigen, die für den Betrieb eines Verlags – selbst wenn’s nur ein kleiner Ein-Mann-Verlag ist – zwingend erforderlich sind. Der Spirit-Band war eine recht spontane Sache nach einem Treffen mit David, weil ich den sehr interessant fand und mal Lust hatte, was anderes als Comics zu übersetzen. Im September 2010 hattest du auf deiner Homepage eine deutsche Version der neuen Darkwing-DuckComicreihe angeregt und sogar eine Übersetzung der ersten drei Seiten angefertigt. Hast du sonst irgendwie die deutsche Veröffentlichung beeinflusst oder entstand die komplett unabhängig von dir?

Das Micky-Maus-Heft war seit jeher als Jugendzeitschrift ausgelegt und hat sich die meiste Zeit seines Bestehens deutlich besser als alle anderen Produkte verkauft. Den extremen Auflagenfall bzw. die Verschiebung der Käuferschaft eher hin zum LTB und seinen danach etablierten zig Nebenreihen gibt es erst seit so zehn, fünfzehn Jahren. Ich denke mal, dass es unter anderem daran liegt, dass Zeitschriften es generell inzwischen recht schwer haben und Jugendliche heute auch deutlich mehr Auswahl bei den Beschäftigungsmöglichkeiten haben. Da ist dann eben das Streamen der neuesten Game-of-Thrones-Folge oder irgendein YouTube-Star-Video interessanter, als ein vergleichsweise nicht sooo super-günstiges Comicheft zu kaufen, in dem vielleicht zwei, drei kurze Geschichten drin sind. Da bieten die Taschenbuchsachen halt deutlich mehr Inhalt und ein besseres Preis-UmfangsVerhältnis. Daher greifen wohl auch viele Erwachsene eher zu ihnen.

Die letztliche Veröffentlichung der Darkwing-Sachen hatte nichts mit mir zu tun. Der Plan war eigentlich, dass die als Paperbacks o. Ä. in der Comic Collection erscheinen sollten (und von mir übersetzt worden wären). Die Redaktion hat sich zwar darum bemüht, aber dann ist letztlich doch nichts draus geworden, weil wie so oft Vertrieb und Controlling nicht so recht davon überzeugt waren. Dass es dann einige Jahre später diesen Abdruck im Premium-LTB gab, von dem ich erst einen Monat vor Erscheinen erfahren habe und entsprechend auch nicht dran beteiligt war, hatte nichts mit mir zu tun. Das wurde vom Kioskbereich völlig unabhängig gemacht (weshalb man dort auch nicht wusste, dass mir schon Jahre vorher versprochen worden war, die übersetzen zu können, wenn sie mal kommen).

Es ist aber schon eine Leistung, dass es die DisneySachen überhaupt noch so weit verbreitet im Kioskbereich gibt. Denn die meisten Kioskcomics sind ja Anfang der 2000er von der Bildfläche verschwunden, nachdem es da einen großen Crash des Kioskmarkts gab. Als ich noch in der Schule war, gab es z. B. von Bastei unendlich viele Heftreihen zu allen möglichen Themen – Der kleine Vampir, Käpt’n Blaubär, Schlümpfe, Jurassic Park, Graf Duckula und was nicht alles. Wenn man sich mal vor Augen hält, dass Bastei früher einer der größten Verlage im

Ich persönlich bin auch ehrlich gesagt nicht so der allergrößte Fan dieser Premium-LTBs, da die enthaltenen Storys meiner Meinung nach eine etwas aufwendigere Bearbeitung verdient hätten, bei der z. B. was anderes als das übliche ArialMaschinenschriftlettering zum Einsatz käme. Bei Darkwing oder auch den Phantomias- und MickyMystery-Sachen hätte man was richtig Cooles draus

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Interview mit Jano Rohleder machen können … aber jetzt ist’s halt in üblicher LTBBearbeitung gekommen. Für die Leser ist das natürlich immer noch besser als wenn es die Reihen überhaupt nicht auf Deutsch gäbe, aber hier wird trotzdem etwas Potenzial verschenkt, denke ich.

haben möchte, während beim anderen die Nummerierung der Blasen über den ganzen Band hinweg erfolgt. War deine gute Beziehung zu Don Rosa der Grund, weshalb du Don-Rosa-Redakteur bei Egmont und Administrator seiner Facebook-Seite wurdest, oder ist das eher die Folge davon?

Nachdem du die Nicht-Disney-Werke von Don Rosa und das als Graphic Novel umgesetzte Drehbuch Tale of Sand von Jim Henson veröffentlicht hast: Planst du weitere Veröffentlichungen der unbekannteren Arbeiten großer Stars? Nervous Rex von William Van Horn ist zum Beispiel nie komplett auf Deutsch erschienen.

Ich bin mit Don inzwischen seit rund 16 Jahren in gutem Kontakt. Das erste Mal habe ich ihn im Oktober 2000 bei der Buchmesse in Frankfurt getroffen und zwei Monate später mit DuckMania die erste deutsche DonRosa-Website/-Fanpage veröffentlicht. Dafür war ich dann noch öfter in Mailkontakt mit ihm, genauso wie für die Übersetzung von „Ein Brief von daheim“ Ende 2003, die ich bekommen habe, weil damals Peter Daibenzeiher keine Zeit hatte.

Da sowohl die Rosa-Classics als auch Tale of Sand nicht wirklich Bestseller waren (Rosa aber zumindest noch kostendeckend, während ich bei Henson fast 10.000 Euro Minus gemacht habe), steht da in absehbarer Zeit erst mal nichts konkret an. Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass es irgendwann mal wieder solche Sammlerausgaben geben wird, aber geplant ist derzeit nichts.

Als dann 2008 die Neuausgabe von „Sein Leben, seine Milliarden“ anstand, habe ich mich als Übersetzer für die Kommentartexte angeboten und wurde im Zuge dessen auch gleich noch damit beauftragt, die Comictexte zu überarbeiten. Das war im Sommer des Jahres … und als Don dann im Herbst auf Signiertour war und sich mal wieder furchtbar über die nicht so toll bearbeiteten Hall-of-Fame-Bände aufgeregt hat (z. B. waren Fotos, die zu bestimmten Artikeln gehört haben, an völlig anderen Stellen im Buch, wo sie natürlich keinen Sinn mehr ergeben haben …), hat er bei der Buchmesse zur Redaktion gemeint, dass sie mich zum Redakteur der Bände machen sollen (weil er sich da halt sicher sein konnte, dass das Ergebnis so sein würde, wie es von ihm beabsichtigt war) und er sie nur noch seinen Namen auf Bänden

Du hast nicht nur für deinen eigenen Verlag dani books, sondern auch für Ehapa, Splitter und Popcom übersetzt. Wie kommt es zu dieser großen Bandbreite? Hast du dich für die verschiedenen Verlage beworben, wurdest du empfohlen oder angeschrieben? Gibt es Unterschiede in der Arbeit für die verschiedenen Verlage? Na ja, wenn man bald 15 Jahre mit Comics arbeitet, kennt man sich natürlich in den entsprechenden Kreisen … und Egmont ist ja eh mein Stammverlag mit den Disney-Sachen. In den konkreten Fällen von Popcom und Splitter war es aber einfach so, dass man dort Reihen eingekauft hat, die ich selbst gern auf Deutsch gebracht hätte (Fairy Quest und Magda Ikklepotts) … was halt nicht wirklich schwierig ist, da ich so ziemlich der winzigste deutsche Comicverlag sein dürfte, den es gibt, und entsprechend jeder andere mehr für Lizenzen bieten kann. Daher hab ich mich dann dort fürs Übersetzen aufgeschwätzt, um zumindest in irgendeiner Form an den Bänden beteiligt zu sein … und die Kollegen waren dem auch nicht abgeneigt. ;-)

verwenden

lasse,

die

ich

bearbeitet

habe.

Da ich ja vorher im Sommer schon für die Überarbeitung der „Sein Leben, seine Milliarden“-Texte angefragt worden war, denke ich mal, dass so was sowieso bereits angedacht gewesen war, aber das hat dann das Ganze auch noch mal offiziell gemacht. Seitdem habe ich zunächst für die restlichen „Hall of Fame“-Bände (ab „Don Rosa 5“) und danach für die Don-Rosa-Collection alle Geschichten entweder komplett neu übersetzt oder anhand der englischen Originaltexte mehr oder weniger stark nachbearbeitet. Da die ursprünglichen Texte aber fast immer extrem weit vom Original entfernt waren, dürften wohl maximal so etwa zehn, fünfzehn Storys nicht in kompletter Neuübersetzung von mir vorliegen.

Die eigentliche Textarbeit ist bei allen Verlagen ziemlich gleich, man schreibt die Texte halt durchnummeriert in eine Worddatei. Da gibt es lediglich kleine Abweichungen bezüglich Formatierungswünschen oder dass der eine Verlag jede Seite neu durchnummeriert

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Interview mit Jano Rohleder Diese Fassungen sind nun auch die einzigen, die seitdem noch verwendet werden dürfen.

auch nicht sooo der aller riesigste Schreib- und Kostenaufwand.

Das mit der Facebookseite hat sich 2012 spontan ergeben, da AC, der dänische Fan, der die eingerichtet hatte, damals keine Zeit mehr hatte, sie selbst zu betreuen, und mich daher als zusätzlichen Administrator mit ins Boot geholt hat. Seitdem hab ich das Ganze noch etwas erweitert und ausgebaut, mit offiziellem Signierterminplan, regelmäßigen Updates, Livestreams während Dons Signierstunden etc., sodass die Seite mittlerweile bei über 35.000 Gefällt-mir-Angaben ist. Dadurch ist zwar meine eigene DuckMania-Seite etwas inaktiv geworden, aber ich denke, die Facebookseite ist nur die logische Weiterführung von ihr. Dort kann man einfach viel mehr Fans viel zeitnäher erreichen und ist immer in direktem Kontakt zu ihnen.

Was wäre dein Traumprojekt, egal ob von Disney oder ohne? Das mache ich bereits, denn ich veröffentliche ja schon die Gesamtausgabe von Monster Allergy, meiner eigenen Lieblingscomicreihe. ;-) Nachdem sie bereits zweimal auf Deutsch eingestellt worden war, war für mich klar, dass ich versuchen musste, sie nach Deutschland zurückzubringen, wenn es irgendwie möglich war … und zum Glück hat das auch funktioniert. Die Veröffentlichung geht zwar etwas lahmer vonstatten, als ich mir erhofft hatte, aber jetzt sollen bis Mitte 2017 endlich alle Bände der Hauptreihe vorliegen … und seit Herbst 2016 gibt es ja auch die Fortsetzung Monster Allergy: Evolution, von der in Italien immer eine neue Geschichte pro Jahr erscheinen soll.

Du bist Comicübersetzer und -herausgeber. Hast du schon einmal überlegt, weiter in die bunte Welt der Comics reinzuschnuppern und Comicautor zu werden?

Ansonsten fände ich eine Gesamtausgabe der Käpt’nBlaubär-Zeitungsstrips ganz cool, aber die würden am Ende wieder nicht genug Leute kaufen.

Ich hab mal vor vielen Jahren das Autoren-Starterset von Egmont in Dänemark bekommen, in dem ausführlich erklärt wird, wie Synopsen und Skripts etc. anzufertigen sind. Von daher könnte ich mir schon vorstellen, mal einen Comic zu schreiben, aber mir fehlen einfach wirklich gute Ideen. In dem Starterset steht z. B. extra drin, dass man Geschichten abliefern soll, die originell und noch nie dagewesen sind … woran sich zwaranscheinend eh keiner hält, wenn man sich mal anguckt, wie viele der Egmont-Standardstorys Themen und Situationen aufgreifen, die man so oder in leicht abgewandelter Form schon in Dutzenden Geschichten gelesen hat, aber für mich wäre das nichts. Wenn ich eine Geschichte schreibe, dann soll es eine sein, die wirklich gut ist, nicht eine lahme 08/15-Story von der Stange, die nur zum Geldverdienen dient.

Und natürlich wäre es nicht schlecht, irgendwas Neues von Don Rosa veröffentlichen zu können, ob nun einen Roman oder eine Nicht-Duck-Comicstory … aber er hat ja auf beides keinerlei Lust, da es für ihn immer nur interessant war, Geschichten mit Dagobert zu erzählen. Von daher wird da sicher auch nichts kommen. Schade eigentlich. Vielen Dank für das Gespräch! Foto: ©Jano Rohleder

Spannend fände ich z. B. eine albenlange Story rund um die Suche nach dem Bernsteinzimmer … was aber aufgrund der Nazithematik nicht so wirklich toll verwendbar ist. Oder für Deutschland sicherlich auch ganz interessant wäre die Jagd nach dem Schatz der Nibelungen. Würde aber nur funktionieren, wenn so was so aufwendig recherchiert und mit historischen und geografischen Fakten untermauert wäre wie bei Don Rosa … und dafür fehlt mir zum einen die Zeit und bin ich zum anderen auch etwas zu faul. Von daher wird es wohl auf absehbare Zeit keine DuckComics von mir geben. Es ist aber gut möglich, dass es künftig hin und wieder mal von mir geschriebene Monster-Allergy-Gag-Einseiter geben wird. Ich überlege gerade, ob ich so was als Bonusmaterial für die kommenden Monster-Allergy-Evolution-Bände machen soll … und mit einem Einseiter pro Jahr wäre das jetzt

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Vielseitig: ein Comic, viele Meinungen In dieser neuen Rezensionsreihe stellen wir ab sofort in jeder Ausgabe eine einzelne Disney-Perle vor, die dann von mehreren Personen vielseitig rezensiert wird. Viel Spaß! Diesmal:

Die Gefangene am White Agony Creek INHALTSANGABE VON DAVID BÜHRING

Während seine Familie sich fragt, was wohl Dagoberts größter Schatz ist, träumt dieser von seiner Zeit am Klondike. Damals war er Golddigger und ist in Blackjacks Saloon auf eine ganz andere Art Golddigger gestoßen: Die betrügerische Sängerin Nelly betäubte ihn und raubte ihn aus. Einen Teil seines Golds konnte Dagobert sich damals zurückholen,

doch den Rest ließ er die Dame auf seinem Claim abarbeiten. In der Zwischenzeit aber planten die WildwestLegenden Wyatt Earp, Bat Masterson und Richter Roy Bean Nellys Rettung. Nur möchte Nelly wirklich von einem Ort voller Gold gerettet werden?

REZENSION VON DAVID BÜHRING: Manchmal neigt Don Rosa dazu, Dinge zu erklären, die man eigentlich nicht erklären muss. Zum Beispiel hat Dagobert zwar einen riesigen Tresor voller Schätze und Bargeld, aber dennoch wird ein einzelner Groschen separat unter einem Glassturz verwahrt. Es liegt daran, dass dieser Zehner das erste Geldstück war, das er je verdiente, und das somit den Grundstein für sein sehenswertes Vermögen bildete. Mit diesen wenigen Informationen erfahren wir viel Persönliches über Dagobert, ohne überhaupt etwas anderes von ihm zu wissen als seinen bloßen Besitz. Dagobert wird durch diese Infos auf einmal zu einem Geld sammelnden Messi, der seine Wurzeln nicht vergisst. Zu jemandem, der sich von ganz unten den Weg in die 1% erarbeitet hat und sich nicht allzu sehr auf seinen Lorbeeren ausruhen möchte, sondern durch den Blick auf seine erste Münze Motivation gewinnt. Vergleichen wir das ganze kurz mit Gustavs erstverdienten Zehner (aus Barks' „Eine peinliche Enthüllung“), den er als einzigen in einem Safe verwahrt. Gustav bekommt das Geldstück nie zu sehen, für ihn ist es eine Mahnung anstatt eine Motivation. Ohne diese Motivation wird Gustav auch nie reich werden, sondern als DauerArbeitsloser stets nur so gerade über die Runden kommen. An für sich braucht man also keine Geschichte, die einem im Detail erklärt, was es mit dem Glückszehner auf sich hat. Ein anderes Beispiel: In einem Schließfach aus

Dagoberts erster Bank in Whitehorse liegt schon seit Jahrzehnten Dagoberts Kaufurkunde für den Glatzenkogel und eine mysteriöse Locke. In „Seine Majestät Dagobert I.“ führt Don Rosa diese das erste Mal ein und lässt Donald fragen: „Was hast du denn da für eine goldene Locke aufgehoben?“ Dagobert weicht der Frage aus. Kaufvertrag und Schließfach stammen beide aus der Goldgräberzeit Dagoberts, wo er nur ein blondgelocktes Wesen kannte, das schon vorher sowohl bei Barks als auch Rosa eingeführt wurde. Es ist klar, wem die Locke gehört, warum Dagobert sie aufhebt und warum er auf Nachfragen nicht eingeht. Jahre später durfte Don Rosa die Biografie Dagoberts illustrieren und zeigte in „Der Milliardär im Hochmoor“ neben dem Schließfach und dem Kaufvertrag darin auch die Locke. Diesmal gehen wieder Verwandte darauf ein. Seine Schwester Matilda fragt: „Was ist das für eine Haarlocke, Bertel?“ Auch ohne Antwort weiß sie genau, was Sache ist: „Bertel hat 'ne Freundin! Bertel hat 'ne Freundin!“ An für sich braucht man also keine weitere Geschichte, die einem im Detail erklärt, was es mit diesem Haarbüschel auf sich hat. Aber dann zeichnete Don Rosa seinen letzten Comic, in dem er alles kombinierte, was er schon immer gerne in vorherigen Comics behandelt hat: Dagoberts Vergangenheit, der Klondike und Nelly.

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Vielseitig: ein Comic, viele Meinungen

Zu Beginn von „Die Gefangene am White Agony Creek“ diskutieren Dagoberts Neffe und Großneffen darüber, was wohl sein größter Schatz ist. Donald vermutet den Geldspeicher, die Krönung eines arbeitsreichen Lebens voller Entsagungen und eine schamlose Schaustellung seines Bargelds. Trick denkt eher an den Glückzehner, Ursprung und Motivation des Lebensstils, dem sich sein Großonkel widmete. Sein Bruder Track setzt eher auf das StraußeneiNugget, da Dagobert keinen Hehl aus der Lieblingszeit seines Lebens macht. Oft erzählt er von der Zeit, in der er nicht nur seine erste Bank eröffnete, sondern auch seine erste Million verdiente, und das auf ehrliche Art im Schweiße seines Angesichtes. Tick wählt wie sein Onkel auch ein Gebäude, nämlich die Duckenburgh, das Dagobert schon von Kindesbeinen an faszinierte und seine schottischen, ärmlichen Wurzeln zeigt. Subtil zeigt Rosa die Prioritäten der vier Ducks, ohne Dagobert aus den Augen zu verlieren. Donald lebt lieber im protzigen Reichtum, als sich diesen hart verdienen zu wollen. Statt den Weg als Ziel zu nehmen, geht es ihm um den Triumph, am Ende gut da zu stehen, was man auch gut in seinen Wettkämpfen mit Zorngiebel und Gustav erkennen kann. Tick romantisiert die stolze Herkunft Dagoberts und somit auch die seine: Auch in seinen Adern fließt das Blut eines McDucks, der hoch hinaus möchte. Trick wählt den Glückszehner. Dieser symbolisiert den ersten Schritt eines Weges voller Abenteuer, was dem Träumer Trick wohl besonders gefällt. Track ist wohl eher auf Lob und Belohnung aus statt auf Träumerei, statt symbolischer Werte nimmt er das Sinnbild des ersten Erfolges Dagoberts, seinen Straußenei-Nugget. Beim Fähnlein Fieselschweif, wo man mit Medaillen und wertvollen Büchern nur so um sich wirft, würde sich Track besonders wohl fühlen. Ein Künstler, ein Träumer und ein Faulpelz also. Rosa hat in wenigen Panels die Neffen genauer unterschieden als andere in ihrem gesamten zeichnerischen Werk.

Aber hat Rosa auch Nelly gut charakterisiert? Bei Barks wurde in „Wiedersehen mit Klondike“ gezeigt, wie sie ihr Gehalt als Sängerin dadurch unterstützt, indem sie Digger betäubt und ausraubt. Als sie diese Masche (erfolgreich) bei Dagobert versucht, überwältigt er sie. Aber statt dass er sie dem Gesetz überlässt, entführt er sie und lässt sie für sich arbeiten, um ihr eine Lektion zu erteilen. Er bestraft Unrecht mit Unrecht, und einen Monat bezahlt Dagobert sie, was Nelly nicht zulässt. Ob es daran liegt, dass sie ihre Gesellschaft nicht als Dienstleistung sehen möchte oder ob sie nichts aus der gemeinsamen Zeit gelernt hat, zeigt sich Jahre später, wenn Dagobert und Nelly sich anschmachten, statt sich weiterhin gegenseitig in die Pfanne hauen zu wollen. In dem Monat ist also laut Barks etwas passiert, was lieber im Kopf des Lesers geklärt werden soll als auf dem Papier. Das sind Prinzipien, die Rosa zwar kennt, aber beim Finale seines Disney-Schaffens über Bord warf. Rosa bringt auf Papier, was Barks-Fans wissen. Rosa lässt Donald schmutzige Geheimnisse hinter dem Monat vermuten und Dagobert schockiert zusammen zucken. Subtile Andeutungen werden bei ihm gezeichnete Realität und Barks' Absicht völlig ignoriert. Und so kommt es zu „Die Gefangene am White Agony Creek“, eine kitschige, überzeichnete, unnötige, aber süße und unverzichtbare Geschichte, die nicht nur das eiskalte Herz von Nelly schmelzen lässt, sondern auch das von ihren Fans. So ist der Comic keine Hommage an Rosas eigene Ursprünge und keine Selbstbeweihräucherung, auch kein erster Meilenstein für künftige Erfolge, sondern eine Erinnerung an die schöne Zeit, die Rosa uns ermöglichte. Danke, Don, für einen krönenden Abschluss deiner Comics.

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Vielseitig: ein Comic, viele Meinungen REZENSION VON BORIS BRAUN: Don Rosas Geschichte „Die Gefangene von White Agony Creek“ ist meiner Meinung nach ein äußerst gelungenes Werk und fügt sich sehr gut in Don Rosas Epos „Onkel Dagobert – Sein Leben, Seine Milliarden ein“, da es – zum größten Teil in Dagoberts Vergangenheit spielt, und zwar zu seiner Goldschürferzeit am Yukon. Dort trifft er auf Nugget Nelly, die dem Duck'schen Leser sicherlich ein Begriff ist. Die beiden sind sich einander zunächst überhaupt nicht grün und das auch aus gutem Grund. Doch mehr möchte ich denjenigen, die die Geschichte noch nicht kennen, vorerst nicht verraten. Der Konflikt zwischen dem zukünftig reichsten Mann der Welt und der mit allen Wassern gewaschenen Saloon-Dame gibt der Geschichte allerlei Zündstoff, ordentlich Dynamik und den ein oder anderen Moment zum Grinsen. Vor allem als erwachsener Leser kann man sich bei so mancher Andeutung ein wissendes Lächeln nicht verkneifen. Rosas breit gefächerte Charakterpalette bietet neben den Hauptcharakteren einen kleinen Auftritt von Dagoberts Widersacher „Shandy Schofel“ und,

was mir besonders gefallen hat, die Einflechtung realer Western – Legenden, die keinem Fan dieser Zeit unbekannt sein sollten: Wyatt Earp, Bartholomew William Barclay „Bat“ Masterson und Richter Roy Bean. Lediglich letzterer ist der Anlass meiner einzigen Kritik. Seine omnipräsente Obsession, Leute für jedes noch so kleine und profane Vergehen hängen zu wollen, ist bis zum dritten Mal vielleicht noch witzig, ab einem gewissen Punkt weicht das Schmunzeln jedoch einem Augenrollen. Rosas Zeichnungen sind von gewohnt hoher Qualität und strotzen wie immer vor Detailfülle. Anfang und Ende der Story spielen in der Gegenwart, in Dagoberts Geldspeicher und zeigen neben einem zum Geld schaufeln verdonnerten Donald samt Neffen einen verträumten Onkel Dagobert. Die charamante Moral der Geschichte ist die, dass selbst für den reichsten Mann der Welt all sein Geld nicht sein wertvollster Schatz ist. Klare Leseempfehlung!

REZENSION VON SIDNEY SCHERING: Welcher Aspekt von "Die Gefangene am White Agony Creek" hallt am meisten nach? Comichistorisch wohl der Umstand, dass es Don Rosas letzter Disney-Comic werden sollte. Und für alle, die dieses Addendum zu "Sein Leben, seine Milliarden" im Nachhinein lesen, nun, wo dieser Umstand bekannt ist, hat dieser Comic einen immensen Erwartungsdruck zu erfüllen. Rosa, einer der berühmtesten Enten-Zeichner, eine der kontroversesten Persönlichkeiten der erweiterten Disney-Maschinerie, verlässt nicht lange nach diesem Werk seinen Zeichentisch. Zwangsweise führt dieser Umstand dazu, dass automatisch ein regelrechter Sensationscomic erwartet wird. Und mit diesem Erwartungsdruck tut man "Die Gefangene am White Agony Creek" keinen Gefallen.

Rampenlicht, dass jede seiner neuen Geschichten mit Eifeseifer und großer Sehnsucht erwartet wurde – oder von seinen Gegnern mit gewetzten Krallen herbeigesehnt wurde, um sie niedermetzeln zu können. Ein neuer Rosa-Comic war ein neues Disney-Comic-Event, ein Happening, ein Highlight im Ehapa-Jahr – und somit war die Fallhöhe für die späteren Geschichten des allmählich müde werdenden Zeichners und Autoren zu hoch, als dass dem Comic eine faire Rezeption vergönnt gewesen wäre. Ich für meinen Teil zähle mich zu denjenigen, die man als Fan Rosas bezeichnen könnte – und daher konnte ich es 2006 nicht erwarten, die "Micky Maus"-Ausgaben mit "Die Gefangene am White Agony Creek" in meinen Händen zu halten. Und, um Kontext für diese Review zu liefern: Ich war damals enttäuscht. Ein paar Mal habe ich geschmunzelt, insgesamt war es für mich aber ein großes Auf-der-Stelle-Treten in Dagoberts

Nicht, dass es damals bei der Erstveröffentlichung anders war. Rosa, wahrlich kein Fließbandzeichner, stand in den späteren Zügen seiner aktiven Disney-Karriere so sehr im

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Vielseitig: ein Comic, viele Meinungen Vielleicht bricht Rosa die Dialektik des hartenzarten Dagobert Duck wiederholt übers Knie, weil er im Mittelteil viel Zeit für die Einführung und Weiterentwicklung von Butch Cassidy, Wyatt Earp und Sundance Kid sowie letztlich im finalen Drittel für ihren Rausschmiss aufwendet. Die Antagonisten nehmen dermaßen viel Raum in "Die Gefangene am White Agony Creek" ein, dass sich das Hin und Her zwischen Nelly und Dagobert sowie Dagoberts Auftauen, Wiedererhärten und erneutem Auftauen gerafft wird. Schade. Denn Rosas Passion liegt hier spürbar in der melancholischen Romantik dieser Geschichte – die Westernaction wirkt in diesem Maße aufgesetzt. Und dann ist sie auch noch maßlos übertrieben – Dagobert, Karibus auf einer Eisscholle auf einer Lawine reitend? Kann cool sein, geht im atmosphärischen Kontext dieses Comics aber zu weit und scheint nur Rosas reiner Heldenverehrung Dagoberts zu dienen. Aber ich bin ja auch ein Donald-Liebhaber, vielleicht bin ich da voreingenommen.

Stelle-Treten in Dagoberts Biografie. Und als sich dann rausstellte, dass es Rosas letzte DisneyGeschichte bleiben sollte, machte sich nur umso größere Ernüchterung breit. Nun werden mir manche vielleicht meinen fiktiven Fanausweis entreißen wollen (wie auch immer sie das bewerkstelligen möchten), aber: Während ich andere Rosa-Comics in den vergangenen elf Jahren mehrmals noch einmal gelesen habe, sollte mein erstes Mal mit "Die Gefangene am White Agony Creek" mein letztes Mal bleiben. Bis ich die Story, nun mit nüchternen Erwartungen, für diese Besprechung erneut aufgeschlagen habe. Und? Hat sich was an meiner Meinung geändert? Tja … Der Reihe nach … Die Geschichte eröffnet mit einer Rahmenhandlung, wie sie aus dem kleinen RosaEinmaleins scheint, hier ohne Verve umgesetzt: Donald und die Neffen mutmaßen, was Dagoberts wertvollster Besitz sein könnte. Vor Dagoberts innerem Auge werden Erinnerungen wach. Zack, wir befinden uns zur Pionierzeit im Klondike. Genauer gesagt zur Zeit, als Nelly mit Dagobert auf seinem Claim arbeitete. Nicht lange, und Rosa pfeffert seiner Leserschaft seine "Harte Schale, rauer Kern"-Sicht auf Dagobert um die Ohren – Dagobert verjagt mit grimmigem Gesicht einen Bären, erzählt Nelly prompt darauf, dass er ja gezwungen war, schnell erwachsen zu werden. Mit 13 hat er seine Heimat verlassen, und seither schlägt er sich durch, um seiner Familie auszuhelfen. Hach …

Schlecht ist "Die Gefangene am White Agony Creek" in meinen Augen dennoch nicht. Rosas Detailfreude gefällt mir, selbst wenn die Proportionen der Figuren ungleich ausfällt. Und wenn die emotionaleren Momente mit Ruhe erzählt werden, räsonieren sie. Dennoch: Rosa konnte cleverer, pointierter, dramatischer. Oh. Was ich bisher nicht erwähnt habe: "Die Gefangene am White Agony Creek" ist berühmtberüchtigt in Disney-Fankreisen und auch bei neugierigen Popkulturbeobachtenden als "der Comic, wo Dagobert Duck Sex hat. Skandal!" Ich bin nicht näher auf diesen Ruf des Comics eingegangen, weil ich diese ganzen Reaktionen für übertrieben halte. Rosa macht in diesem Comic ein paar doppeldeutige Witze, und einer davon ist die Andeutung, dass Nelly und Dagobert vielleicht Versöhnungs- und/oder Wutsex haben – oder sich so lange zanken, bis sie umkippen. Oder sich im besten Screwball-Stil erst kloppen, dann küssen. Oder sonst etwas Unschuldiges tun – ganz wie es individuell beliebt. Ja, die Implikation ist sehr stark, aber es ist noch immer eine Implikation, und kein explizites Bild, wer also anders deuten will, kann das noch immer. Kurzum: Es ist nicht der erste und nicht der letzte Disney-Comic mit rauerem Witz. Stellt euch alle nicht so an.

Nicht falsch verstehen: Rosas ausdifferenzierte Darstellung Dagoberts gefällt mir (sonst wäre es für mich schwer geworden, Rosa-Fan zu werden), doch in "Die Gefangene am White Agony Creek" fehlt es an Subtilität und dramaturgischem Fingerspitzengefühl. Dagobert legt wiederholt seine sanfte Seite offen, und das oftmals ohne direkten, in der Geschichte gebotenen Anlass. Dass Rosa auch weniger forciert vorgehen kann, zeigt er beispielsweise gegen Ende des Comics, wenn Dagobert einer wütenden, zynischen, ihre Arbeit seelenlos verrichtenden Nelly den Rücken zudreht, und überlegt, ob er es wirklich zulassen möchte, dass sie noch hartherziger wird als er. Dabei erblickt er eine Blume. Er beginnt, mit Kalkül über ein Blumengeschenk nachzudenken, dann fließt ein romantischer Beigedanke mit ein – das ist schönes Figurenskizzieren! 19


Rezension

Micky Maus reist zum Mond VON DAVID BÜHRING Die Handlung ist etwas absurd: Bei einem Wettbewerb werden fünfzigtausend Mark für denjenigen geboten, der als nächstes auf dem Mond landet. Für Micky ein reizendes Angebot, denn er hat mit Donald schon eine beinahe fertig gebaute Rakete außerhalb der Stadt. Fünfzigtausend Mark waren nach damaligem Umrechnungskurs etwa zwanzigtausend Dollar und somit etwa 0,00008% der Gesamtkosten des ApolloProgramms. Leider konnte ich den Preis einer Weltraum-Rakete nicht ermitteln, aber man kann sich sicher sein, dass dieses gemeinsame Hobby von Donald und Micky sicher kein günstiges ist. Deshalb und wegen des Preisgeldes möchte Micky die Rakete geheim halten. Und tatsächlich erfahren nur Minnie, Daisy und Goofy von der geplanten Mondfahrt.

Von 1975 bis 1978 erschien beim Delphin-Verlag die Reihe „Disney: Lesen macht Spaß“. „Micky Maus reist zum Mond“ erschien 1976 als der zwölfte Band in der Reihe. Es handelt sich um eine Übersetzung von Jocelyn Phillips' Geschichte „Mickey Mouse's Moon Trip“, die vorher schon in Großbritannien beim Purnell -Verlag erschien. Leider verschwand in den deutschen Fassungen jeder Hinweis auf die Autoren oder Illustratoren, stattdessen steht auf dem Cover jedes Bandes nur „Deutsch von Irene Koss“. Später wurde die Reihe unter dem Titel „Disney Wonderful World of Reading“ in den USA nachgedruckt.

Oh, und ein geheimnisvoller Fremder, der vor dem Start nachts die Rakete entführt und sich selbst darin versteckt. Verdutzt finden die beiden Hobbybastler die Rakete und starten. Da taucht endlich der mysteriöse Mann auf und entpuppt sich als Kater Karl-, oh, äh, als Peter Schimmelpfennig. Er möchte die Rakete übernehmen, aber vorher noch Micky und Donald rauswerfen. Doch Donald überwältigt Peter Schimmelpfennig, sie landen auf dem Mond, hacken sich ein Stückchen davon ab und reisen zurück zur guten alten Erde. Und das war's.

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Rezension

Nicht nur absurd, sondern auch nicht gut durchdacht ist die ganze Story. Der Schurke hat ein lachhaftes Motiv und lässt sich viel zu leicht überwältigen, obwohl er das einzige Hindernis zwischen Micky und seinem Ziel war. So wird das restliche Drittel der Geschichte zu einem reinen Spaziergang statt aufregender Action. Micky, eine Mary Sue wie immer, baut nicht nur eigenhändig eine komplette Rakete, sondern fliegt diese sicher von der Erde zum Mond und zurück. Nach der Landung auf der Erde wird er auch als einziger interviewt, Donalds Meinung interessiert anscheinend keinen. Dafür darf Donald Schwächen zeigen: Er soll zwar die Rakete verschweigen, verrät aber Goofy und indirekt auch Schimmelpfennig von der Rakete und ihrem Standort. Bei neunzehn Seiten sollte man natürlich keine hohen Erwartungen an die Geschichte haben, doch wirkt sie weniger nach „Lesen macht Spaß“ und eher nach einer schläfrigen Gute-Nacht-Geschichte.

Wie man an den Abbildungen klar erkennt, ist Peter Schimmelpfennig natürlich Kater Karlo, aber das schien Irene Koss nicht zu wissen. Dafür lässt sie es sich nicht nehmen, ihn jedes Mal mit seinem vollständigen, urdeutschen und urkomischen neuen Namen zu nennen. Schön, schön! Obwohl Daisy in der Geschichte auftaucht, spricht sie kein einziges Wort, während Minnie zwölf Sätze sagen darf. Generell hat die Geschichte ihren Fokus auf den Maus-Charakteren, denn Donald wird nicht im Buchtitel genannt und ist auf dem Cover nur verschwindend klein zu sehen. Er wird zur DisneyVersion von Buzz Aldrin, dem unbekannten Zweiten der Mondlandung.

Zeichnung: Mikkel Hagen

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Macht Glück wirklich glücklich? VON DAVID BÜHRING Gewissen um den Schlaf, als er in „Familie Duck auf Nordpolfahrt“ Gustav in die arktische Wildnis lockt.

„Was hast du gegen mich?“, fragt Gustav in „Das Frühlingspicknick“ seine verehrte Daisy. „Ich sehe gut aus, bin intelligent, stets tadellos frisiert und das Glück ist mir hold!“ Die Frage könnte er genauso gut dem Leser stellen. Dieser sieht Gustav nämlich häufig aus der Perspektive von Donald: Ein Nebenbuhler um Daisy, ein Prahlhans im Glück, in anderen Worten aber auch einer, der ihm selbst nicht unähnlich ist. Auch Donald ist ein Dauer-Arbeitsloser, auch Donald umwirbt Frauen, obwohl er bereits mit einer verlobt ist, und auch Donald wird zum Angeber, sobald er Erfolg in etwas hat.

Denn Donald liegt etwas an seinem Cousin. Don Rosa zeigt in „Gustav, der Pechvogel“, wie Gustav sich schon als kleiner Junge mit Donald misst. Besonders sozial verhält er sich dabei nicht, was bei einem Blick auf Don Rosas Stammbaum der Ducks nicht weiter verwundert: Gustav ist ein Einzelkind, während Donald und seine Zwillingsschwester Della sich so nahe stehen, dass Della nicht nur auf zahllosen Zeichnungen auch einen Matrosenanzug trägt, sondern ihre Kinder lieber in die Hände eines cholerischen Arbeitslosen gibt als Jemanden aus der Familie ihres Gatten. Es wäre interessant zu wissen, wie Donalds Vater Degenhard und Wastels Vater Teddy mit Gustavs Mutter Daphne auskamen. Die Dame wird wie Gustav als Glückskind beschrieben, doch ob sie verträglicher ist als ihr Sohn oder ob Degenhard und Daphne so stritten wie Donald und Gustav, ist unbekannt.

Diese Ähnlichkeit ist sicher kein Zufall. In seinem ersten Comic-Auftritt in „Die Wette“ begrüßt Gustav seinen Cousin Donald mit „alter Freund und Kupferstecher“, in seinem ersten deutschen Auftritt in „Die Perlsamen“ streitet er mit ihm, als wäre das nicht das erste Mal. Denn das ist es mit Sicherheit nicht. Gustav wird zu Familienfesten eingeladen, obwohl es so wirkt, als würde ihn kein Entenhausener leiden können, zumindest nicht wenn es um Preisausschreiben geht. Und obwohl Donald beim Kampf gegen Dagobert zu Dampfbaggern greift und beim Streit mit seinem Nachbarn Zorngiebel zu noch kreativeren Mitteln, bringt ihn ein schlechtes

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Macht Glück wirklich glücklich? ihn Gustavs Angeberei daran, wie gerne Donald genau wie sein Vetter leben würde.

Die Rückblende in „Gustav, der Pechvogel“ erklärt einiges. So belästigt Gustav mit dem proletenhaften Aufzählen seiner Gewinne und Glücksgriffe immer wieder Donald statt zum Beispiel seinen Großonkel Dagobert oder seine weiteren Cousins Dussel oder Franz. Gustav hat einen Narren an Donald gefressen und will sich vor ihm profilieren.

Obwohl Gustav sich als gutaussehend, gepflegt und intelligent bezeichnet, jagt er in den meisten Geschichten nur Daisy hinterher. Der größte Grund dafür ist sicher Daisys Spielchen, bei dem sie einerseits auf Gustavs Annäherungen eingeht, ihn aber oft zurückweist. Einen Mann, der sonst nur Glück im Leben kennt, wird natürlich neugierig und bleibt bei Daisy, obwohl diese nicht die einzige hübsche Dame in Entenhausen ist. Dass sie dasselbe Spielchen auch mit Donald treibt, fällt den beiden Männern nicht auf: Liebesblind zoffen sie sich miteinander um die Gunst einer Dame, die vorgibt, sich nicht entscheiden zu wollen.

Man darf also davon ausgehen, dass Gustav beim Heranwachsen nur Donald als Bekannten im selben Alter hatte. Als Sohn eines Generals und einer Farmerin hat er erst dank Donald das Faulenzen gelernt und das Interesse am anderen Geschlecht. Als kleine Jungen haben die beiden sich häufig geprügelt („Das letzte Mal, als sie zusammen waren, hat es schrecklich viele Tränen gegeben“, erinnert sich Oma Duck in „Gustav, der Pechvogel“) und mussten sich aneinander messen. Da Gustav nicht arbeitet, kann er nur seine gewonnenen Preise als Erfolge aufzählen, während Donald nach und nach bemerkte, dass sein Schüler ihn im Faulenzen langsam überholte. Spätestens, als er für drei kleine Kinder verantwortlich wurde, war Donald gezwungen, dauerhaft auf Arbeitssuche zu gehen. Gustav als ewiger Junggeselle gibt damit an, dass er nie einen Beruf ergreifen musste, und vertuscht vehement die Tatsache, dass auch er einmal in einem schwachen Moment für Geld gearbeitet hat (laut „Eine peinliche Enthüllung“). Obwohl Donald mit Gustav aufgewachsen ist, erinnert

Zum Glück ist nicht jede Geschichte mit Donald und Gustav ein Wettstreit. Als Donald in „Weihnachten für Kummersdorf“ verzweifelt nach etwas Geld für einen guten Zweck sucht, hindert ihn sein Stolz nicht daran, Gustav zu fragen. Und Gustav hilft ihm ohne zu spotten. Auch Donalds Alter Ego Phantomias lässt sich gerne von Gustav helfen, unter anderem in „Übler Hexenzauber“. Dort spottet Phantomias auch etwas über Donald, um Gustav zu schmeicheln, so sehr mag der Mann unter der Maske seinen Cousin. Denn auch wenn der Leser Gustav Gans nicht schätzen kann, so weiß wenigstens Donald, was er an diesem hat.

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Analyse

Eine geheimnisvolle Melodie: Eine Analyse VON DAVID BÜHRING Besonders viele Probleme plagen Drehbuchautor Micky eigentlich nicht. Jedenfalls nicht, bis er ein Originalskript von Shakespeare im dunklen Zug verlor. Vermutlich hat die Dame neben ihm dieses versehentlich eingesteckt. Doch wie soll Micky diese nur wiederfinden, wenn er nicht einmal ihr Gesicht kennt?

nämlich Milch. Schließlich hat Micky oft Werbung für Milch gemacht, unter anderem für Hoffmans Milchprodukte und Moore Brothers.

Die erste Begegnung vom schweizer Zeichner Bernard "Cosey" Cosandey und dem großen Konzern Disney war nicht dieser Comic. 1978 suchte er bei den Disney Studios in Burbank einen Job, bekam aber nur einen als Inbetweener angeboten. Cosey wollte seine kreative Freiheit nicht als "Fließbandzeichner" aufgeben und lehnte ab. Seine ein Jahr zuvor begonnene Jonathan-Reihe führte er weiter und ließ 1986 einen Teil des elften Bands "Greyshore Island" in Disneyland spielen. Ein MickySchlüsselanhänger hat sogar eine prominente Rolle in der Geschichte. „Eine geheimnisvolle Melodie oder Wie Micky seine Minnie traf“ ist Coseys Hommage an die Entstehung der vielleicht berühmtesten Maus der Welt. Aber außer einer romantischen Mystery-Geschichte ist der Comic auch noch voller kleiner Anspielungen an das Erbe, das Walt Disney der Welt hinterließ. Der Titel „Eine geheimnisvolle Melodie“ ist höchstwahrscheinlich eine Anspielung an Disneys „Silly Symphony“-Cartoons (1929 bis 1939) oder deren Konkurrenz, Warner Brothers „Merrie Melodies“ (1931 bis 1969) bzw. „Looney Tunes“ (1930 bis 1969).

Seite 3 Die Widmung gilt Walt Disney, seinem ersten Trickfilm-Zeichner und mutmaßlicher Micky-Erfinder Ub Iwerks, dem Zeitungsstrips-Zeichner Floyd Gottfredon und dem Team der Disney-Studios. Das Buch „Mickey on his way back“ existiert nicht, aber Micky ist tatsächlich mit „Eine geheimnisvolle Melodie“ auf dem Weg zurück in die Bücherregale der Fans. In Mickys Glas ist eine weiße Flüssigkeit zu sehen,

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Analyse

Seite 7, Panel 3 „Gezeichnet: Micky Maus, Juni 1927.“ Die Geschichte spielt Juni bis Juli 1927. (Die Angabe „July 1927“ findet man auf Seite 35, Panel 6.) Mickys Abenteuer spielt also vor seinem ersten Disney-Cartoon „Plane Crazy“ (1928), in dem Micky und Minnie sich schon kennen.

Seite 5 2015 hat der französische Verlag Glénat angekündigt, neue Micky-Maus-Comics von bekannten ComicZeichnern zu beauftragen und zu veröffentlichen. Die Reihe „Disney by Glénat“ war mit den ersten beiden Bänden „Eine geheimnisvolle Melodie“ und „Mickey’s craziest adventures“ geboren. Wie es bei Disney Tradition ist, findet man auch hier den Storycode des Comics: F DBG 01, also Frankreich, „Disney by Glénat“, Album 1.

Seite 7, Panel 4 Micky hatte früher ein Faible für Käse! Vor allem in den Zeitungsstrips von Gottfredson sah man ihn immer wieder in ein Stückchen Käse beißen, zum Beispiel in „Micky Maus im Tal des Todes“ (1.4. bis 20.9.30).

Die gepunktete Rasterfolie, die für die gefilmten Szenen benutzt wird, spielt an die Zeitungsstrips von Floyd Gottfredson an, bei der auch schwarze Rasterfolie für die Schwarzweiß-Comics unter der Woche und farbige Rasterfolie für den Sonntags-Strip verwendet wurde. Die hier dargestellte Handlung stammt meines Wissens aus keinem Disney-Cartoon. In „Mickey's Orphans“ (1931) versteht sich Pluto allerdings ganz gut mit Katzenbabys, in „Mickey's Pal Pluto“ (1933) rettet Pluto im tiefsten Winter eine Bande Katzenbabys erst aus einem Fluss und dann aus einem Brunnen und nach einem Alptraum in „Pluto's Judgement Day“ (1935) freundet sich Pluto mit einem Kätzchen an. Seite 6, Panel 3 Die hier abgebildeten Tiere sind im selben Stil wie die Tiere auf Mickys Bauernhof im Cartoon „Plane Crazy“ (1928) und den ersten Micky-MausZeitungsstrips, zum Beispiel in „Micky gegen Ratzo“ (22.9. bis 29.12.30).

Seite 8, Panel 2 Diese Szene ist eine visuelle Anspielung an den Cartoon „The Grocery Boy“ (1932), in dem Micky Minnie beim Backen hilft.

Seite 8, Panel 5 „Sorry, we're closed“ - besitzt Micky ein Geschäft?

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Analyse Seite 12, Panel 2 William Shakespeare muss wahrscheinlich nicht explizit vorgestellt werden. Als Klassiker wird er noch immer in amerikanischen Schulen unterrichtet und muss oft als Beispiel für Kultur herhalten. So auch, als Walt Disney sich die Namen der Zwerge in „Schneewittchen“ (1937) ausdenken musste. Neben zeitlosen Namen wie Sleepy (in Deutschen Schlafmütz) und Grumpy (Brummbär) würde ein Name wie Dopey (Seppl) negativ auffallen würde. Das Wort sei zu Dreißiger, bekam Disney zu hören, doch dieser hatte den perfekten Grund, den Namen dennoch zu verwenden: Immerhin habe schon William Shakespeare den Begriff verwendet, und was gut genug für Shakespeare ist, ist auch gut genug für Disney! Keiner recherchierte diese Aussage, und so schaffte es Dopey ins Kino. Dabei hat Shakespeare nie „dopey“ in seinen Werken verwendet. Aber Gerüchte über Shakespeare sind Micky sicher nichts neues, wenn er glaubt, dass er immer saubere Hände beim Schreiben seiner Stücke hatte.

Seite 9, Panel 5 Bei dem Zug, den man fast nur als Silhouette sieht, handelt es sich um Casey Junior aus dem Film „Dumbo“ (1941).

Der Schaffner davor ähnelt dem Schaffner aus Gottfredsons "Micky und der königliche Doppelgänger" (9.8.37 bis 5.2.38), hier trägt er allerdings keine Brille. Seite 10, Panel 3-4 Später sieht man ihn etwas besser, aber hier ist Donald Duck auf seinem Hausboot zu sehen, beides aus dem Kurzfilm „The wise little Hen“ („Die kluge kleine Henne“, 1934). Erst ab „Self Control“ (1938) sieht man Donald in seinem eigenen Haus.

Seite 14, Panel 1 Die Bücher vor Goofys Second-Hand-Buchladen spielen an zahlreiche frühe Disney-Filme an. „Alice's Adventures in Wonderland“ kam 1951 als „Alice im Wunderland“ ins Kino. „Peter Pan in Kensington Gardens“ ist eigentlich nur ein Kapitel in James Matthew Barries „The Little White Bird“, Peter Pan flog jedenfalls 1953 über die große Leinwand. Rechts daneben liegt „The Sleeping Beauty“, 1959 als Dornröschen verfilmt, und daneben „Pinocchio“, Disneys zweiter spielfilmlange Zeichentrickfilm, aus dem Jahr 1940. Dahinter ist noch „Cinderella“ (1950) und Disneys erster spielfilmlanger Zeichentrickfilm „Snow White“ (1937). Seite 16, Panel 3 Beim Boot rechts handelt es sich um das Bötchen Toot aus „Musik, Tanz und Rhythmus“ (1948). Wenn man die Soundwörter über dem Boot beachtet, kommt man sicher schnell drauf, wie das Boot zu seinem Namen kam.

Seite 11, Panel 1 Das Symbol auf dem „Shooting Star Building“ ist gar keine Sternschnuppe. Eine Sternschnuppe fällt von oben nach unten, hier ist der Schweif aber unter dem Stern. Seite 11, Panel 4 Der Big Boss sieht aus wie Inspektor Issel, was wahrscheinlich nur ein Verweis auf die Intelligenz und Kompetenz des Polizisten sein soll. Issel wurde 1938 von Floyd Gottfreson erfunden im Zeitungsstrip "Die Klempner-Bande" (2.7. bis 10.12.38)

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Analyse Jedenfalls bis 2006, als Disney-CEO Bob Iger mit NBC-Universal die Rechte zurück erlangte im Tausch gegen die vorzeitige Befreiung vom Vertrags mit Sportmoderator Al Michaels, der nun von NBC übernommen wurde. So konnte Oswald in beiden „Micky Epic“-Videospielen auftreten und die OswaldCartoons von 1927 und -28 konnten vom DisneyKonzern veröffentlicht werden.

Seite 17, Panel 4 Das Pärchen gegenüber von Micky hielt ich zuerst für Walt und Lillian Disney, aber Walt trug nur selten eine Fliege und nie eine Brille. Seite 17, Panel 5-6 Ob Dante, Proust und Shakespeare saubere Hände beim Verfassen ihrer Werke hatten, konnte ich nicht herausfinden, aber es gilt zu bezweifeln.

Seite 32, Panel 4 Die Zeitung meldet „We'll not have any more Wallstreet crashes in our time“, was etwas sehr optimistisch war.

Seite 20, Panel 2 Donald benutzt ein Gewehr, was für die damalige Zeit nichts allzu ungewöhnliches für eine ZeichentrickFigur ist, gerade für eine so gewaltbereite wie Donald selbst.

Seite 32, Panel 5 Kater Karlo ist eine der wenigen noch verwendeten Disney-Figuren, die noch älter sind als Micky selbst. Obwohl Micky das erste Mal im Cartoon „The Gallopin' Gaucho“ (1928) auf Karlo traf, hatte dieser vorher schon Begegnungen mit Alice in den „Alice Comedies“ (1923-1927).

Seite 21, Panel 1 Micky bezeichnet seine mysteriöse Waggon-Partnerin als „Dornröschen“, vermutlich inspiriert von Goofys Bücher zweiter Hand. Der englische Titel „Sleeping Beauty“ wäre vermutlich charmanter gewesen!

Seite 36, Panel 1 Die Hundedame Dolly ist mir nicht bekannt. Sie ist weder Minnies Hund Fifi (erfunden von Floyd Gottfredson als Minnies Hund) noch Dinah (Plutos Freundin in Cartoons ab "The Sleepwalker", 1942). Optisch ähnelt sie am ehesten Peggy aus „Susi und Strolch“ (1955).

Seite 22, Panel 3 Die Szenen aus Mickys Traum sind aus Disneys Cartoon „Flowers and trees“ (1932), der als erster Film den Oscar in der Kategorie „bester animierter Kurzfilm“ gewann. Das Lied ist hingegen nicht im Cartoon zu hören.

Chirpy Chick sieht vor allem gegen Ende der Geschichte auf Seite 63 und 64 aus wie die Sängerin Clara Cluck. Seite 37, Panel 3 Die Promis von gestern sind heute nicht immer noch ein Begriff. Rudolph Valentino ist nur ein Jahr vor der Handlung des Comics gestorben. Als Latin Lover und einem der ersten Sex-Symbole Hollywoods, seine bekanntesten Filme sind „Die vier Reiter der Apokalypse“ (1921) und „Der Scheich“ (1921). Buster Keaton war als Stummfilm-Star bekannt, der mit ernster Miene gewaltige Slapstick-Stunts ausführte. Dasselbe Pokerface bewahrt er auch in seinem Gastauftritt im Micky-Cartoon „Mickey's Gala Premier“ (1933). Als Drehbuchautor für die MarxBrothers und mit seiner eigenen Show wusste er auch lange nach Beginn des Tonfilms zu begeistern. Charlie Chaplin ist in seiner Rolle als „Tramp“ auch heute noch bekannt und war einer der wichtigsten Inspirationen für den Charakter von Micky Maus in den ersten Cartoons. „Alle meine Filme bauen auf der Idee auf, mich in Schwierigkeiten zu bringen, damit ich mich nachher verzweifelt ernsthaft darum bemühen kann, als normaler kleiner Gentleman aufzutreten“, so

Seite 31, Panel 4 Oswald, der lustige Hase, gilt heute als Vorgänger von Micky Maus. Walt Disney und sein Team entwickelten die Figur 1927 für Universal Pictures-Produzenten Charles Mintz und George Winkler und handelte einen Vertrag über 24 Cartoons mit dem Hasen aus. Ein Jahr später wollte Disney den Vertrag verlängern, doch Mintz und Disney konnten sich nicht über die Bezahlung einigen. Da Oswalds Rechte zu Universal gehörten, konnte Disney die Figur nicht mehr verwenden.

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Analyse Chaplin über seine Rolle. Während der Handlung von „Eine geheimnisvolle Melodie“ (1927) ließ sich Chaplin von Lita Grey scheiden, mit der er zwei Kinder hatte. 1933 schmuggelt sich eine ChaplinKarrikatur in „Mickey's Gala Premier“ und amüsiert sich dort königlich. Was sich im selben Cartoon als Traum entpuppt, scheint 1936 Realität zu werden: Da spielte „Mickey's Polo Team“ gegen Chaplin und andere Prominente. Disney war ein großer Fan von Charlie Chaplin und ließ zum Beispiel 1931 in „Mickey's Orphans“ ein Katzenbaby seine Zuckerstange schwingen lassen wie Chaplin seinen Stock schwang. In „Santa's Workshop“ (1932) ließ er einen Spielzeug-Tramp vor einem Polizisten davonlaufen, Micky selbst imitiert seinen „Tramp“ in „Mickey plays Papa“ (1934), um ein Findelkind zu erheitern - erfolglos. Und 1936 imitierte schließlich ein Seehund Chaplin in „Mickey's Circus“. Disney selbst traf 1933 auf Chaplin, den er selbst schon seit Kindertagen an imitierte. Die Königin von England war zu der Zeit übrigens Königin Maria von Teck (engl. Mary of Teck) als Gattin von König Georg dem Fünften. Anders als die anderen aufgezählten Prominenten ist sie kein Schauspieler.

Seite 45, Panel 2 Franz Gans wurde 1937 von Carl Barks und Jack Hannah für den nicht entstandenen Cartoon „Interior Decorators“ erdacht, musste aber zwei Jahre warten, bis er in „Donald's Cousin Gus“ (1939) seine Trickfilm-Premiere haben durfte. Vorher durfte Franz in Al Taliaferros DonaldZeitungsstrips auftreten, zuerst als Foto an der Wand (6.4.38) und dann schließlich in Person (9.5.38). Seite 51, Panel 4 Für jemanden im Jahr 1927 ist es nicht allzu ungewöhnlich, den Kaiser von Japan im Hinterkopf zu haben, immerhin ist ein Jahr zuvor Hirohito zum Regenten Japans geworden. Seite 51 Panel 7 Für für ein einziges Bild verwandeln sich Mickys Knopfaugen in seine späteren Augen mit Iris und Sclera. Seite 55, Panel 6 Micky rasiert sich. Das ist ein seltener Anblick, passiert aber auch in den Zeitungsstrips von Floyd Gottfredson, zum Beispiel in „Micky als Boxer“ (26.2. bis 29.4.31).

Seite 44, Panel 4 „Wir machen jetzt Tonfilm“, kündigt der Big Boss an. Mit Tonfilm wurde schon 1922 experimentiert, aber erst der Film „The Jazz Singer“ (1927) brachte den notwendigen Erfolg, um den Tonfilm die Zukunft zu ebnen. Also ganz zufällig genau das Jahr, in dem „Eine geheimnisvolle Melodie“ spielt. Ein Jahr später entstand mit „Steamboat Willie“ der erste erfolgreiche vertonte Cartoon und ebnete den Weg für Walt Disney und Micky Maus.

Seite 57, Panel 2 Minnie spielt Klavier, so wie auch im Cartoon „When the Cat's Away“ (1929) und „The Gorilla Mystery“ (1930). Vermutlich beherrscht sie auch die anderen Instrumente in ihrem Haus: In „Steamboat Willie“ (1928) ist immerhin auch eine Gitarre in ihrem Gepäck.

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Analyse

Seite 64, Panel 5 Eine Micky-Geschichte, die mit einem Festmahl mit allen Freunden endet, ist in den Zeitungsstrips von Gottfredson ein alter Hut. Vier Beispiele wären die Story „Micky gegen Ratzo“ (22.9. bis 29.12.30), „Micky und Minnie im Wilden Westen“ (30.4. bis 28.7.34), „Der magische Stern“ (15.10. bis 29.12.34) und „Klarabellas Tresor“ (3.6. bis 28.9.35).

Seite 59 Die Blumen erinnern stark an „Alice im Wunderland“ (1951), vor allem die mit Gesichtern im ersten Panel.

Seite 64, Panel 7 Der Rahmen von „The End“ entspricht dem Abspann früherer Micky-Cartoons, der schon seit dem ersten Micky-Cartoon „Plane Crazy“ (1928) verwendet wurde.

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Interview mit Fabian Erlinghäuser VON FLOYD MONEYSAC

Lieber Fabian,

Ich würde mich sehr über einen Micky-Maus-Comic von Ihnen freuen. Allerdings hörte ich, dass Sie Micky nicht so mögen. Was gefällt Ihnen an Micky nicht? Dass er nie Fehler macht, anders als Donald?

Wie bekommen Sie Ihre Plots? Können Sie sich die einfach aussuchen, oder sagt jemand von Egmont, welche Geschichte zu Papier bringen sollen?

Da hast du Recht – Micky ist so perfekt. Am spannendsten finde ich aber Figuren, die Fehler machen: Homer Simpson, Donald, solche Figuren sind charakterlich nicht perfekt, aber gerade deswegen finde ich sie interessant. Aber es gibt natürlich eine Menge guter Micky-Geschichten und Mickyzeichner, klar. Nur mich selbst reizt es momentan noch nicht, ihn zu zeichnen. Aber das kommt vielleicht noch.

Aussuchen kann ich mir die Geschichten eigentlich nicht. Die Leute von Egmont schicken mir eine Geschichte, die schon geschrieben wurde. Ich habe aber viele Freiheiten und kann visuell alles alleine entscheiden. Natürlich schaut Egmont am Ende nochmal drauf und manchmal muss ich auch noch etwas ändern. Aber generell habe ich da viele Freiheiten, solange es immer acht Bilder pro Seite sind.

Ich glaube, Sie kennen Floyd Gottfredson – gefallen Ihnen wenigstes seine Strips?

Werden Sie auch mal selbst die Ideen für Ihre Geschichten entwickeln?

Ja, Gottfredson ist super, und seine Strips lese ich auch sehr gerne.

Vielleicht irgendwann einmal. Das ist eine gute Idee. Aber momentan konzentriere ich mich erst mal aufs zeichnen.

Wer ist Ihre Lieblingsfigur im Duck-Universum und warum? Wahrscheinlich Donald, oder?

Welche anderen Autoren und Zeichner haben Sie geprägt? Welche bewundern Sie? Ich habe gehört, dass Sie – wie fast jeder Leser/Zeichner – Carl Barks sehr bewundern, aber auch Daniel Branca. Mögen Sie auch Geschichten von Don Rosa, der meiner Meinung nach großartige Comics gezeichnet und geschrieben hat? Und wie gefallen Ihnen die Geschichten der Italiener wie zum Beispiel Romano Scarpa oder Giorgio Cavazzano?

Die Bösewichte sind oft interessant. Moneysac zum Beispiel ist eine tolle Figur. Ich mag auch ganz gern Daniel Düsentrieb. Und Gundel Gaukeley! Ich habe vor ein par Monaten eine Geschichte mit ihr gezeichnet, die Figur finde ich sehr interessant. Aber auch Goofy! Am liebsten aber Donald, weil er einfach so viele verschiedene Facetten hat. Seit wann sind Sie Fan der Duck-Comics? Schon seit Ihrer Kindheit? War es schon immer Ihr Traumberuf, Comiczeichner werden?

Die Barks-Geschichten sind einfach so interessant geschrieben. Zum Beispiel die Geschichte im Land der viereckigen Eier ist einfach genial. Aber ich mag auch sehr das Entenhausen, das Vicar so zeichnet. Branca ist meiner Meinung nach vielleicht der beste Entenzeichner, einfach vom Talent her. Wie er so mit dem Design spielt und es so beherrscht, ist einfach bewundernswert. Don Rosa hat viele Fans und ich finde gut, dass er eigene Geschichten schreibt, aber ich persönlich mag andere Zeichner lieber: Von den Italienern gefallen mir ein paar auch sehr gut. Ich habe sehr viele Geschichten von Romano Scarpa gelesen und mag seinen Stil ziemlich gerne. Cavazzano ist auch gut, aber mittlerweile gibt es soviele Zeichner, die alle wie Cavazzano zeichen wollen.

Da hast du Recht, ich habe mit Comics Lesen gelernt und wollte das dann auch als Beruf machen. Das war mein Traumberuf und ist auch, glaube ich, das einzige (neben Trickfilm), was ich 100% machen will und kann In anderen Berufen hätte ich vielleicht mehr Probleme! Viele Grüße, Floyd Moneysac Vielen Dank für deine Fragen, Floyd. Fabian (39 Jahre)

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Rezension

„Das Geheimnis der Silberleuchter“ VON MAX IMPROVING Den meisten ist Victor Hugos „Die Elenden“ als der weltweite Musical-Erfolg „Les Miserables“ bekannt und viele haben wohl mittlerweile vergessen, dass es durchaus eine literarische Vorlage gibt, die von Fans liebevoll aufgrund ihrer Länge „The Brick“ genannt wird.

Die erste große Änderung zum Original ist der Start 1815 in Waterloo. Zwar ist dieses Datum auch das chronologisch erste im Roman, jedoch startet der Roman selber bei Bischof Myriel und weit weg von dem, selbst für den gewillten Leser, 60+ Seiten Martyriums das Waterloo bildet. Was dabei besonders gefällt, ist, dass Hugos Grundgedanke, dass Waterloo für den Umbruch im 19. Jahrhundert gesorgt hat, auf genau ein Panel und eine Sprechblase reduziert wurde. Daraufhin lernen wir Monsieur Thénardier kennen, der im Comic von Kater Karlo verkörpert wird. Er wird als verschlagener, prahlender Gauner beschrieben, was den Thénardier des Buches zwar noch verharmlost, aber ansonsten perfekt zusammenfasst. Ebenfalls wird Madame „Trudy“ Thénardier vorgestellt, die mit ihrem Mann in der Spelunke arbeitet. Ihre Kinder (zwei Töchter, perfekt übernommen, denn auch im Buch haben die Thénardiers zwei Töchter, Azelma und Eponine. Hier haben sie allerdings keine Namen und spielen keine weitere große Rolle) verweigern die Mitarbeit im Haushalt und so schickt Madame Thénardier die kleine Cosette los, um Wasser für die Gäste zu holen.

Nicht so aber die Lustige-Taschenbuch-Geschichte „Das Geheimnis der Silberleuchter“, die sich diesen Ziegelstein zum Vorbild genommen hat und ihn stellenweise tatsächlich nur so weit behauen hat, wie es eine Comicadaption im Entenhausener Stil nötig hat. Die Geschichte geht mit Donalds Neffen los, die entsetzlich schreien und jammern, da sie nicht den ersten Teil der Verfilmung „Die Elenden“ im Fernsehen sehen können (wohl die Adaption von 1982, die 1984 als Zweiteiler unter dem Namen „Die Legion der Verdammten“ im ZDF übertragen wurde). Zum Glück schneit Onkel Dagobert herein, auf der Flucht vor dem Steuerfahnder, der ihm ganze 5 Taler Sondersteuer abknöpfen will (oh Schreck!) und eröffnet, dass sein Vorfahre als Inspiration für Victor Hugo gedient hat. Und so startet die Geschichte von Jean Dagojean (im Original Jean Valjean), die Onkel Dagobert schillernd zum Besten gibt.

Cosette wird mit Besen und Eimer gezeigt, verarmt, weinend. Ihr erstes Auftreten ist schon fast ikonisch, wenn man bedenkt, dass das bekannteste Bild, dass man mit Les Miserables verbindet die kleine Cosette in Lumpen und mit Besen ist. Der nächste große Unterschied kommt nun vor: Cosette wurde von den Thénardiers lediglich "gefunden". Im Roman übergibt ihrer Mutter Fantine sie den Thénardiers zur „Pflege“, da sie als unverheiratete Frau mit Kind keine Anstellung bekommen würde. Monsieur Thénardier presst Fantine über die Zeit bis auf den letzten Sous aus, sodass sie sie nach der Veräußerung ihrer Habseligkeiten, ihrer Haare und vorderen Schneidezähne sich der Prostition zuwenden muss, um die Raten an Thénardier noch bezahlen zu können. Wieso diese äußerst dramatische Begebenheit herausgeschnitten wurde, ist in Anbetracht des eigentlichen Zielpublikums, nämlich Kinder, durchaus klar. Andere Adaptionen taten sich auch schon immer schwer mit der „Problematik“ eine Prostituierte sympathisch, gar bemitleidenswert darzustellen. Dementsprechend ist die Entscheidung Fantine schlichteweg weg zu lassen durchaus verständlich. Zum Problem, das sich daraus ergibt – nämlich die

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Rezension Motivation Dagojeans in Bezug auf Cosette – jedoch später mehr.

Wie schon vorher erwähnt, wirft das Fehlen von Fantine ein großes Problem auf: Dagojeans Motivation überhaupt Cosette mitzunehmen. Valjean verspricht der sterbenden Fantine im Roman, sich um ihre Tochter zu kümmern. Dieses Versprechen gibt es nicht und der Leser, der noch hoffnungsvoll dachte, Dagojean möchte der kleinen Cosette aus Mitleid und Güte helfen, irrt sich leider… es war Cosettes List, die sie rettet vor einem noch längeren Leben unter den Thénardiers. Und obwohl sie Dagojean sogar vor den Machenschaften der Thénardiers gewarnt hat, muss sie selber für ihr Glück sorgen. Zwar sehr emanzipiert, aber nicht gerade im Sinne des Originals. Noch dazu wirft es ein sehr unsympathisches Licht auf Dagojean. Vor allem, wenn er sich darüber beschwert, wie arm dran er doch wäre, wo er doch nur wenige Stunden zuvor den kleinen gequälten Wurm gesehen hat. Man wundert sich fast, warum er Cosette nicht hochkant vom Wagen wirft, und zwar nicht nur wegen seiner "anderen Problemen". Ein neuer Charakter taucht derweil bei den Thénardiers auf. Javert, der unerbittliche Inspektor ist auf der Suche nach Dagojean. Er erhält auch Auskunft von den gaunerischen Gastwirten und kann somit die Verfolgung aufnehmen.

Szenenwechsel: Dagojean schleicht im Wald umher und versteckt einen Schatz. Interessanterweise „obgleich er niemanden fürchtete“ – ganz im Gegensatz zu seinem Buch-Alter-Ego Valjean, der durchaus während der ganzen Geschichte über eine gewisse Paranoia im Nacken verfügt. Nachdem er sein Werk vollbracht hat, ist er schon gedanklich auf der Suche nach einer Bleibe für die Nacht, da findet er die singende, eimerschleppende Cosette (wahrscheinlich eine direkte Anspielung an das Musical, wo es sogar ein extra Musikstück gibt für die Begegnung von Cosette und Valjean) und bietet ihr an den Eimer zu tragen im Gegenzug dafür, dass sie ihn zur Schänke führt. Dort angekommen sieht er, wie schlecht Cosette behandelt wird und empört sich innerlich darüber. Thénardier fragt – ganz der schleimende Wirt –, was er alles bräuchte und Dagojean verlangt nach Essen, Lager und Kutsche mit Pferd, da er am nächsten Tag nach Paris weiter müsse. Da diese Wünsche natürlich nicht günstig sind, wundert sich Thénardier über die zerschlissene Kleidung von Dagojean und plant ihn auszurauben. Ein Schlafmittel soll helfen. Cosette bekommt den Plan der beiden Thénardiers allerdings mit und warnt Dagojean nichts von dem versetzten Getränk zu sich zu nehmen. Beide begeben sich zu Bett und die Thénardiers finden nur noch ein leeres Bett vor mit genug Geld für Kutsche, Pferd und Longee. Dagojean flieht mit der Kutsche und muss zu seinem ersten Entsetzen feststellen, dass Cosette sich mit in die Kutsche geschlichen hat. Sie hat beschlossen, dass Dagojean eine Tochter braucht. Glücklich ist er über diese Tatsache nicht, fügt sich aber.

Da sich natürlich nicht nur der Leser fragt, was Dagojeans wohl Schlimmes verbrochen hat, fragen Tick, Trick und Track ihren Onkel Dagobert, was Dagojean ausgefressen hat. Dagobert erklärt dies nur zu gern in einer Rückblende – übrigens auch eine Parallele zum Roman, denn viele Begebenheiten werden in plötzlichen Rückblenden erläutert, so plötzlich oder so spät, dass man sich teilweise wundert, was gewisse Kapitel einem sagen wollten. Daher ist die leicht verwirrende Erzählweise der chronologischen Ereignisse durchaus im Stil und Sinne Hugos. Dagojeans Verbrechen bestand darin, ein Brot gestohlen zu haben, ganz wie seine Romanvorlage Valjean. Der Unterschied besteht nur darin, dass Dagojean das Brot für sich gestohlen hat und nicht wie Valjean für die hungernden Kinder seiner Schwester, um die er sich kümmern musste. Zu Gefängnis wurden beide verurteilt. Wo Dagojean jedoch lediglich zwei Jahre absitzen muss, hat Valjean fünf Jahre aufgebrummt bekommen. Und obwohl Dagojean eigentlich nur zwei Jahre hinter schwedischen Gardinen sitzen musste, unternahm er mehrere Fluchtversuche, ausgelöst durch seine Nervosität und damit Bewegungsdrang. Über viele Jahre häuft Dagojean so einen beachtlichen Rekord in Fluchtversuchen an, die jedes Mal von Inspektor Javert vereitelt wurden. Zwar versuchte auch Valjean zu fliehen, jedoch waren seine Fluchtversuche relativ

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Rezension überschaubar, seine dadurch verlängerte Gefängnisstrafe auf 19 Jahren umso bemerkenswerter. Im Gegensatz zu Dagojean, der bei einem Gefangenentransport über See fliehen kann und für tot gehalten wird, wird Valjean nach der abgesessenen Strafe frei gelassen, jedoch nur auf Bewährung, die auch eine ständige Rückmeldung erfordert. Nun ist auch klar, warum Dagojean soviel besser abtauchen konnte, als Valjean selber. Nach einem Toten sucht man nicht, nach einem ehemaligen Insassen, der nicht zum Abstempeln kam, schon.

nach dieser schicksalshaften Begegnung ergangen ist: Er verkauft das Silber, außer natürlich die Leuchter, um das Startkapital für einen Textilbetrieb zu haben, die er unter dem Pseudonym Monsieur Madeleine leitet. Durch seinen tüchtigen Geschäftssinn kommt er schnell an mehr Geld und stiftet so auch dem kleinen Städtchen ein Krankenhaus. Durch seine Verdienste wird er zum Bürgermeister gewählt und wiederum tief gerührt nimmt Dagojean die Wahl an. Die Paralle zu Valjean ist hier besonders deutlich. Auch er verkaufte das Silber, nahm das Alias Monsieur Madeline an und gründete dann auch eine Fabrik. Allerdings eine, die eine neue Methode zur Gewinnung von schwarzen Glas für Rosenkränze benutzt. Diese Methode konnte sich Valjean in seiner Gefängniszeit aneignen und nutzt so sein erworbenes Wissen klug um das Städtchen zu Wohlstand zu führen. Auch er soll Bürgermeister werden, jedoch stimmt Madeleine erst beim dritten Mal zu das Städtchen als Bürgermeister zu leiten, nicht aus Bescheidenheit wie von den Bewohnern angenommen, sondern aus Angst enttarnt zu werden.

Nach seiner erfolgreichen Flucht stiehlt Dagojean einer Vogelscheuche ein paar Kleider, um seine Gefängniskluft loszuwerden und versucht ehrliche Arbeit zu finden, wird allerdings überall abgewiesen. Ähnlich erging es auch Valjean, der zwar ehrlich und hart arbeitete, jedoch durch seinen gelben Ausweis, der ihn als ehemaligen Gefangenen brandmarkte, in der Behandlung und der Bezahlung diskriminiert wurde. In seiner Verzweiflung erscheint Dagojean dann ein wohlgesinnter Herr, Monsieur Myriel, der ihn zu sich nach Hause einlädt, zum Speisen und Schlafen. Auffällig dabei ist, dass es sich hier „nur“ um Monsieur Myriel handelt und nicht wie im Roman um den Bischhof Myriel. Die Tatsache, dass auf die religiöse Komponente verzichtet wurde, wo sie ein zentrales Thema des Romans ist, leuchtet allerdings wieder ein. Durchaus gleich sind Dagojeans und Valjeans Taten nachdem sie aufgenommen wurden. Sie speisen, schlafen bei Myriel und stehlen dann in der Nacht das kostbare Silberbesteck. Beide werden gefasst und prompt zurückgeschliffen zum Bestohlenen, der dann eine unglaubliche Behauptung aufstellt, nämlich, dass er das Silber verschenkt hätte und sogar noch die kostbaren Silberleuchter mitgibt. Der einzige kleine Unterschied ist, dass Valjean diese Geschichte selber behauptet hat und sie nur vom Bischhof unabhängig bestätigt wird, während Monsieur Myriel der alleinige Erfinder dieser Geschichte ist. Fassungslos fragt Dagojean, warum Myriel das getan hat, worauf er antwortet, dass er Vertrauen in ihm hätte. Gerührt schwört Dagojean unter Tränen, dass er ein neues Leben beginnen wird und deklariert kurz darauf die Silberleuchter zu seinem Schatz und als „Symbol menschlicher Güte“. Die wortwörtliche Absicht Hugos mit dem Motiv der Silberleuchter so deutlich ausgeschrieben zu sehen, freut und belustigt zugleich, da damit eines der Leitmotive des Buches kurz, prägnant und passend zusammengefasst wird.

Für Dagojean läuft es also gut, bis zu dem Tag an dem sich der neue Inspektor vorstellt – kein anderer als Javert, der Madeleine auch sofort verdächtigt der tot geglaubte Dagojean zu sein. Dagojean beschließt daraufhin seine ehrlich verdienten Gewinne und die geschenkten Silberleuchter in Sicherheit zu bringen und flieht aus der Stadt, um ein Versteck für sie zu finden. Und in dem Wald, in dem er ein sicheres Versteck gefunden hat, trifft er dann auf Cosette. Durch sein Verschwinden ist Javert dann sicher, dass es Dagojean sein muss und nimmt die Verfolgung auf.

Ein kleiner Zeitsprung offenbart, wie es Dagojean

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Rezension Die Umstände von Valjeans Entdeckung sind um Einiges komplizierter. Zwar hat auch hier Javert den Verdacht, Valjean vor sich zu haben, geht aber erst darauf ein, nachdem Madeleine seine Stellung als Bürgermeister genutzt hat, um die Prostituierte Fantine vor der Gefängniszelle zu bewahren. Javert formuliert einen Brief nach Paris in dem er Madeleine beschuldigt Valjean zu sein. Die Antwort aus Paris folgt prompt: Man hätte den wahren Valjean gefunden, der nun vor Gericht gestellt werden solle. Valjean erfährt hiervon und obwohl er es nicht wirklich will, macht er sich auf den Weg um den fälschlich Angeklagten zu entlasten. Madeleine gibt vor dem Gericht selber zu, Valjean zu sein, bekräftigt es sogar mit Beweisen und als er zurück bei der sterbenden Fantine ist, stellt Javert ihn, sperrt ihn sogar ein, doch gelingt ihm die Flucht und die Weiterreise um Cosette abzuholen. Nun wissen wir, wie Dagojean genau in den Wald gekommen ist, in dem die kleine Cosette unterwegs war. Bemerkenswert bei dieser Origin ist, dass die Orte absolut identisch mit denen im Roman sind. Valjean ist Madeleine in Montreuil-sur-Mer und trifft Cosette im Wald von Montfermeil und bei seiner Flucht versteckt auch er sein Hab und Gut in eben besagten Wald.

zwangen, wo er dann Les Miserables geschrieben hat. Für den Abenteuer-Part im LTB ist es aber natürlich nützlich, hier von der eigentlichen Geschichte abzuweichen. Doch wieder zurück zu Dagojean und Cosette. Zur Tarnung hat sich Dagojean in ein ärmliches Quartier in Paris eingemietet und denkt dabei über die Zukunft seiner neuen Verwandtschaft nach, die erstaunlich schnell zu „Sinn und Zweck“ seines Lebens wurde. Und seine Sorgen sind berechtigt: Javert, verkleidet als Bettler, entdeckt die beiden und Dagojean flieht mit Cosette über die Dächer von Paris, Javert dicht an seinen Fersen. Als letzte Möglichkeit zur Flucht sieht Dagojean nur noch das Abwassersystem in Paris. Zum Glück helfen ihm die Gebrüder Rauhbein, eine Bande, die in den Kanälen haust, bei der Flucht, sogar ohne eine geldliche Gegenleistung zu verlangen. Auch Thénardier und Canard suchen Dagojean, finden ihn aber nicht. Manche Fans des Buches und der verschiedenen Adaptionen würden wohl nun grinsend behaupten, dass endlich der Hauptcharakter des Buches aufgetaucht ist – nämlich die Abwasserkanäle in Paris. Obwohl sie erst um einiges später eine Rolle im Roman spielen sind sie neben den silbernen Kerzenleuchter das, was mit der größten Konstanz in den verschiedenen Adaptionen auftaucht. Wohl der Tatsache geschuldet, dass – ähnlich wie Waterloo – die Kapitel, die in der Kloake von Paris spielen, sehr ausgedehnt sind. Sigmund Freud hätte wahrlich seine Freude an Hugos fäkalen Ergüssen gehabt.

Kommen wir aber wieder zurück zu der eigentlichen Geschichte. Bei den Thénardiers: Thénardier möchte gerade mit seiner Lebensgeschichte prahlen, da spricht ihn eine Gestalt an. Eine neue Figur tritt auf, nämlich „Canard, Sekretär Napoleons“. Es kommt nun heraus, dass die Silberleuchter eigentlich zum Privatschatz Napoleons gehörten, die Canard zwar bei der Schlacht um Waterloo versuchte zu schützen, allerdings vergeblich, da Thénardier sie stehlen und danach veräußern konnte. Mit dem gewonnen Geld eröffnete er sein Wirtshaus. Monsieur Myriel hatte die Silberleuchter in einem Trödelladen erstanden und sie, wie wir ja schon wissen, an Dagojean Jahre später weitergegeben. Das wäre alles kein Problem, wenn nicht die Silberleuchter der Schlüssel zu einem Schatz Karls des Großen wären, auf den Carnard verständlicherweise scharf ist. Thénardier und Carnard beschließen, ebenfalls nach Paris zu gehen, um Dagojean und somit die Leuchter zu finden.

Ebenfalls auffallend sind die Gebrüder Rauhbein, die in gewisser Weise die Patron Minette des Romans wiederspiegeln. Dabei handelt es sich um eine Bande, die Thénardier in seiner Zeit in Paris anführt. Auch die Flucht über die Dächer ist ein Bestandteil des Romans, jedoch endet sie nicht irgendwo, sondern in einem Pariser Konvent in dem Madeleine und Cosette Unterschlupf finden und untertauchen können. Aber auch hier wurde lieber ein Bogen um alles Religiöse gemacht und Dagojean findet selbst eine passende unauffällige Bleibe für sich und Cosette. Nach einem erneuten Zeitsprung lernen wir die nun erwachsene Cosette kennen, die uns vorgestellt wird als eine kluge junge Frau, die auf den besten Schulen in Paris war – im Gegensatz zum Roman, in dem sie im Konvent ihre Bildung genossen hat – und Dagojean lebt mittlerweile als Leblanc (das ist auch im Roman tatsächlich ein Alias von Valjean, zu diesem Zeitpunkt nennt er sich allerdings Ultime Fauchelevent – wahrscheinlich etwas schwerer zu lesen und betonen und deswegen ausgetauscht) in Paris.

Dieser Handlungsstrang ist definitiv die größte Abweichung zum Roman und bietet nun die Erklärung, warum die Geschichte „Das Geheimnis der Silberleuchter“ heißt. Zwar hat Thénardier auf dem Schlachtfeld von Waterloo geplündert, jedoch gibt es im Roman weder Carnard noch die Tatsache, dass die Silberleuchter einst Napoleon gehört hätten. Etwas, was Hugo sicherlichlich nicht gefallen hätte, da es Napoleons Nachfahren waren, die ihn ins Exil

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Rezension

Cosettes Hauptproblem besteht wohl darin, dass sie sich nicht modisch genug anziehen kann, weil ihr Ziehvater ein großer Geizhals ist, der aber bei genug Gejammer nachgibt und wieder einmal von seinem versteckten Schatz Geld holt, damit sich Cosette neu einkleiden kann. Dabei träumt sie ständig von ihrem Märchenprinzen, während Dagojean sich fürchtet Javert zu begegnen. Nicht ganz so plump oberflächlich kommt Cosette im Roman daher: Sie entscheidet sich erst voll in die Pariser Mode einzusteigen, als sie hört, wie sich zwei Studenten lästernd über ihr Erscheinungsbild äußern. Danach blüht sie förmlich auf und auch wenn es nicht viel tiefgründiger ist, als im Comic ist sie bei weitem nicht das verwöhnte Klischeemädchen, das schreit und dann bekommt, was sie will.

werden weitere Avancen von Dagojean zunichte gemacht und sie gehen. Was Donaldius jedoch nicht aufhält den beiden nach Hause zu folgen, wobei Dagojean denkt, sie würden von Javert verfolgt werden. Mit Donaldius Pontmercy ist das Comicgegenstück zu Marius Pontmercy in Erscheinung getreten, der zwar auch adelig und bedingt Träumer, jedoch kein Dichter, sondern Student ist. Diese Änderung wurde wahrscheinlich vor allem deswegen gemacht, um die verschiedenen Gedichtzitate einzubringen, die durchaus witzig eingebaut sind. Und tatsächlich sieht auch Marius im Roman seine Angebetete Cosette zum ersten Mal in einem Park, nur dass sie monatelang kein Wort wechseln und er sie tatsächlich in bester Stalkermanier verfolgt, beschattet und beobachtet – mit dem traurigen Höhepunkt, dass er noch nicht mal ihren Namen kennt und denkt, das Taschentuch, dass eigentlich Valjean gehört, ihres sei und sie aufgrund der Initialen (U.F.) kurzerhand Ursule tauft.

Auf den nächsten Seiten tritt nun Donaldius Pontmercy auf. Beschrieben als definitv kein Märchenprinz, allerdings immerhin adelig. Adelig, Dichter und Träumer von Beruf. Schreibenderweise ist er in dem Park unterwegs, in dem auch Dagojean und Cosette spazieren gehen und überlegt an einem neuen Gedicht (die alle Anspielungen auf oder direkte Zitate von Gedichten bekannter Dichtern sind). Dabei stößt er mit Dagojean zusammen und Cosette ist direkt hin und weg von seinem romantischen Gesülze. Jedoch

Was beide gleich haben ist ihre Armut und eine gewisse ungeschickte Art. Und während Donaldius vor allem arm ist, da er in einer brotlosen Kunst arbeitet, ist Marius arm, da er sich aufgrund von Familienangelegenheiten mit seinem Großvater

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Rezension verkracht hat und beschlossen hat, ohne seine finanzielle Unterstützung zu leben.

Währenddessen kommen Gavroche und seine Brüder mit neuen Anzug, Hut und Blumen zurück zu Donaldius und dieser geht prompt zu Dagojean, um um Cosettes Hand anzuhalten. Auf die Frage, ob der gute Dichter denn Geld hätte, antwortet er wahrheitsgemäß mit nein und wird hochkannt hinausgeworfen, was Cosette dazu veranlasst, laut weinend zu klagen, dass sie nun unglücklich wäre und ins Kloster gehen würde und sie wieder für die Thénardiers schuften müsste. Die Rauhbein Bande hört das Wehklagen und zieht ihre Schlüsse, selbst Dagojeans Warnung diese Namen nicht mehr auszusprechen kommen zu spät. Nun folgen auch schon die schandhaften Taten der Rauhbein Bande, sie dringen mit Thénardier ins Haus ein und verkünden, dass sie Cosette entführt hätten und sie nur im Austausch für die Silberleuchter frei kommt.

Der arme Dichter dieser Geschichte lebt also nicht nur sehr karg, sondern gerade auch sehr unglücklich, da er denkt, dass er wegen seiner Armut niemals Cosette haben könnte. An dieser Stelle tauchen Gavroche und seine Brüder auf, die von ihrer Arbeit als Schornsteinfeger vorbeikommen. Sie sind Freunde von Donaldius und bringen ihm sogar Essen, während sie dem Gejammer des Dichters lauschen. Kurzerhand versprechen sie ihm einen ordentlichen Anzug zu besorgen. Tatsächlich gibt es Gavroche und seine Brüder auch im Roman. Sie arbeiten zwar nicht als Schornsteinfeger, sondern verdienen ihr tägliches Brot mit Gaunereien, aber das tatsächlich die drei Brüder genommen wurden, um sie geschickt in die Geschichte einzubauen, ist wirklich clever. Es ist nur etwas schade, dass die Brüder von Gavroche keine eigenen Namen mehr bekommen haben, denn die hätte es durchaus im Roman gegeben und somit wäre man noch näher am Roman gewesen. Was ausgelassen wird, ist, dass Gavroche (und seine Brüder, die er im Buch lediglich von der Straße gesammelt hat und gar nicht weiß, dass es seine leiblichen Brüder sind) eigentlich das Kind von Madame und Monsieur Thénardier sind und er eigentlich noch zwei Schwestern namens Eponine und Azelma hat, die ihrem Vater bei seinen betrügerischen Taten helfen. Eponine verliebt sich im Roman außerdem in Marius, was zu einem längeren Handlungsstrang führt im Roman, der aber im LTB sicher sehr bewusst herausgeschnitten wurde.

Wie man merkt, weicht der Comic nun mehr und mehr von der Vorlage ab. Von Kleinigkeiten, dass Marius nie mit Valjean direkt spricht oder offiziell zu Besuch ist, bis hin zu der Tatsache, dass Thénardier Valjean von alleine wiedererkennt, nachdem er ihn in einem Bittbrief um Geld für seine arme Familie gebeten hat und Valjean auch tatsächlich vorbeikommt um zu helfen. Auch wird Cosette niemals entführt, ganz zu schweigen als Druckmittel für die Silberleuchter benutzt. Auch beim Austauschort, „unter dem Denkmal von Heinrich dem IV.“ gab es nie ein Treffen. Auch, dass Donaldius zurückkommt um sein Glück doch noch einmal mit einem Ständchen zu versuchen, dass er von der Entführung erfährt und sowohl Dagojean als auch er darauf handeln sind nur im LTB-LesMis-Universum Canon.

Tick, Trick und Track sind erstaunt, dass Gavroche und seine Brüder arbeiten müssen und Dagobert erklärt die Umstände der damaligen Zeit in der viele Menschen unter Armut litten; eine sowohl historische als auch literarische Parallele.

Dagojean reitet nach Montfermeil, um die Leuchter zu holen und Donaldius hat eine Idee. Cosette ist währenddessen Gefangene der Thénardiers, inklusive der Drohung von Madame Thénardier, dass sie wieder den Besen schwingen müsste.

Dass auch die Thénardiers von Armut betroffen sind, ist ebenfalls eine direkte Verbindung zum Roman. Sie haben ihr Wirtshaus verloren, im Comic sogar die Mitgift der Töchter ausgegeben, im Roman geflohen vor den Schuldnern. Madame Thénardier geigt Carnard und ihren Mann die Meinung und wirft sie hinaus, dass sie endlich Dagojean und den Schatz finden sollen. Die Gebrüder Rauhbein haben das Gespräch mit angehört, holen sie in den Pariser Untergrund und stellen ihnen Großvater Rauhbein vor, den „König aller Wegelagerer“. Die Rauhbein Bande beschwert sich, dass Javert am Rückgang der Kriminalität Schuld sei und beschließt ebenfalls Dagojean und die Leuchter zu suchen und arbeiten somit mit Thénardier und Carnard zusammen.

Schneller als gedacht ist Dagojean mit den Leuchtern zurück in seinem trauten Heim, wo er erschrocken feststellen muss, das Donaldius die Polizei und damit Javert verständigt hat. Javert erkennt Dagojean natürlich und verfolgt ihn, Donaldius eilt hinterher. Da Dagojean einen Unterschlupf braucht, führt Donaldius ihn zu Gavroche und seinen Brüdern, die die beiden mit zu sich nach Hause nehmen, nämlich einem Elefanten Monument. Dort erstmal in Sicherheit erzählt Dagojean seine Geschichte – dabei wird nicht wirklich klar, ob die Ganze, oder nur den Teil mit Cosettes Entführung – und Gavroche erkennt dabei die Form, die die Silberleuchter haben, wieder. Sie gehen nachts, im Schutze der Dunkelheit, zu dem Treffpunkt und finden dank der Silberleuchter ein

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Rezension Geheimfach mit einem Zettel, dass den genauen Standort des Schatzes beschreibt.

dieser Suche, bei der Donaldius seinen Teil an Slapstick abbekommt, der dann von Donaldius selber mit „rassigen Reimen, die besser ungedruckt bleiben“ kommentiert wird. Schlussendlich finden sie den Schatz mit einem Pergament von Heinrich IV versehen (der plötzlich Henri heißt, oh ihr Tippfehler!) und erfahren, dass dieser Schatz von Heinrichs Archäologen gefunden wurde und auf Karl dem Großen zurückgeführt werden konnte. Da Dagojean aufgrund von unerklärlicher Intuition ein Problem vermutet, bereitet er mit den Kindern etwas vor. Und wie schon von Dagojean vermutet – woher auch immer – stehen die Thénardiers bereit um die Schatztruhe von ihnen zu stehlen. Mit einer lauten Explosion donnert nun die Überschwemmung der Abwasserkanäle die Gänge entlang und bei der Flucht treffen die Thénardiers die Rauhbeinbande wieder, die nun auch ihren Teil vom Schatz will – in der Kiste sind allerdings nur Steine. Fluchender- und streitenderweise wird die Bande mitsamt Canard und den Thénardiers nach draußen gespült, wo sie verhaftet werden.

Wieder sind Kleinigkeiten aus dem Roman in dem großen Schwall der Abweichungen hängen geblieben – so arbeitet Marius tatsächlich auch mit Javert zusammen, um die ansässige Verbrecherbande dingfest zu machen und führt Javert somit ohne die Hintergründe zu kennen an Valjean heran. Gavroche und seine Brüder leben tatsächlich in einem verlassenen, ausgehöhlten Elefanten aus der Napoleonzeit, der auch in anderen Adaptionen zu sehen ist. Ansonsten wird hier ein ganz eigener Spannungsbogen aufgebaut und erzählt, wodurch klar wird, dass eben nur ein kleiner Teil des Romans adaptiert wurde. Kurze Zeit darauf tauchen Thénardier und Carnard auf und nehmen den Zettel mit den Hinweisen an sich. Einer der Brüder von Gavroche schnappt sich den Zettel und sie rennen weg und klettern bei einer wilden Flucht vor der Rauhbeinbande auf die Spitze von Notre Dame. Dort angekommen erkennen sie des Rätsels Lösung.

Auch unsere Helden werden hinausgespült, genau vor die Füße von Inspektor Javert und Dagojean hat genug vom Weglaufen und ergibt sich ihm – was Javert sehr freut, da er ihm endlich sagen kann, dass er schon vor einiger Zeit begnadigt wurde. Der Einsatz seiner treuen Bürger in Montreuil-sur-mer beim König hat dies möglich gemacht und Javert hatte nie vor ihn wieder einzusperren. Wutentbrannt schimpft Dagojean darüber, wofür er dann immer wieder geflohen sei und sie gehen zurück zu seinem Haus, wo er den Schatz wieder offenbart, der sicher unter seiner Kleidung versteckt war. Die Kinder beschließen dann, den Schatz dem Bürgermeister von Paris zu übergeben, mit dem heldenhaften Ausruf „Er gehört allen Franzosen!“. Und tatsächlich verspricht der Bürgermeister Heime und Schulen für Straßenkinder zu bauen.

Und somit kommen wir wohl zu dem letzten kleinen Easter Egg, das noch irgendetwas mit Hugo zu tun hat, da der Verweis auf Notre Dame sehr wahrscheinlich eine Anspielung auf „Der Glöckner von Notre Dame“ ist, den Victor Hugo ebenfalls verfasst hat. Was folgt, hat nichts mehr direkt mit dem Roman zu tun und die Anspielungen, die existieren muss man schon fast krampfhaft hineinlesen. Des Rätsels Lösung war mit Verweis auf Heinrich den IV. "ganz einfach" zu lösen und so gehen die Brüder, Dagojean und Donaldius wieder in den Pariser Untergrund um Schatz und Cosette zu suchen. Der Leser bekomt noch erklärt, dass Javert den fantastischen Plan hat, die Unterwasserkanäle unter Paris durch eine Explosion zu fluten, um die Rauhbeinbande endgültig zu schnappen. Damit die Bösewichte auch eine faire Warnung erhalten, kriegen sie eine Nachricht überbracht und die Rauhbeinbande, die eh gerade mit Carnard an dem Rätsel verzweifelt, rennen panisch zu den Ausgängen und lassen Cosette dabei frei. Nur Madame Thénardier und ihr Mann bleiben zurück und warten auf das Eintreffen der Anderen, da Thénardier vermutet, dass Gavroche und seine Brüder das Rätsel gelöst haben könnten.

Tick, Trick und Track fragen, was aus Gavroche und seinen Brüdern geworden ist und Dagobert erklärt, dass sie sich der revolutionären Bewegungen von 1832 angeschlossen hätten und dass die Leute erzählten, dass man ihre Lieder des Nachts von den Dächern hören könnte. Letzteres kann man schon fast als Musical Anspielung verstehen und dem wohl bekanntesten Lied „Do you hear the people sing?/Das Lied des Volkes“. Was auch stimmt, ist, dass Gavroche sich im Roman der Studentenrevolte anschließt, nicht aber seine Brüder, die er in Sicherheit wissen will. Das wurde natürlich zugunsten der Dreierkonstellation von Tick/Trick/Track entsprechend abgeändert, da die drei gleichwertig sein sollen. Somit wird aber auch andeutungsweise

Die Gruppe ist wieder vereint, herzlich begrüßen sich Cosette, Dagojean und Donaldius. Trotz der knappen Zeit, da die Sprengung kurz bevorsteht, setzen sie die Suche nach dem Schatz von Karl des Großen fort, um Gavroche und seinen Brüdern ein besseres Leben zu ermöglichen. Natürlich gibt es einige Hindernisse bei

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Rezension Gavroches Schicksal – der Tod an der Barrikade – auch auf seine Brüder übertragen, allen voran mit der fast geisterhaft anmutenden Behauptung der Leute, dass man sie des Nachts immer noch singen hören könnte. Dagojean holte nach diesem Abenteuer seine Habe und ging nach Montreuil zurück um dort wieder Bürgermeister und Geschäftsmann zu sein. Er wurde noch reicher und lebte lange und zufrieden mit vielen Enkelkindern mit Donaldius und Cosette zusammen. Man sieht, wie die Silberleuchter hell erleuchtet auf dem Kaminsims stehen, Donaldius auf die vielen Kinder aufpassst und wie Cosette im Hintergrund auf der Straße für Frauenrechte demonstriert. Als Dagobert mit der Geschichte endet, kommentiert Donald, dass es durchaus einige Unterschiede gibt zum Roman. Dagobert meint daraufhin nur „Vielleicht hat Victor Hugo ein wenig übertrieben?“ und kommt danach mit der Hilfe seiner Neffen zur Erkenntnis, dass auch er seine Flucht vor dem Gesetz bzw. dem Finanzamt beenden und die Sondersteuer schlichtweg zahlen sollte, jedoch würde er sich dann wie der Elendste der Elenden vorkommen.

zum Comic gegriffen hat, ist wahrscheinlich ziemlich verwirrt, da sich hier natürlich viel weniger Parallelen ergeben (da sich das Musical ja selbst eher am Roman orientiert anstatt ihn vorlagengetreu zu adaptieren). Allein, dass Eponine komplett wegfällt und wie schon gesagt die Revolte von 1832 nur einen kurzen Nebensatz erhält, lassen nur noch die grundsätzlichen Jean-Valjean-Handlungsstränge übrig. Mit dem Weglassen der Studentenrevolte umging das LTB allerdings auch einen umfangreichen Handlungsstrang, der eine eigene Geschichte wert gewesen wäre. Nichtsdestotrotz ist die Charakterverteilung oft sehr gut gelungen, gerade die Verteilung von Gavroche und seinen Brüdern ist ein kleiner Geniestreich, genauso wie Marius und Donald zu fusionieren. Auch Dagojean ist eine relativ getreue Valjean Nachbildung, nur das Dagojean um einiges geiziger ist und nicht ganz so aufopferungswillig. Die Abenteuergeschichte um die Silberleuchter einzubinden diente sicher vor allem dazu, das namensgebenden Elend umschiffen und trotzdem eine Erzählung präsentieren zu können, die die wesentliche Elemente des Romans enthält. Spaß machen auch die humoristischen Änderungen, wie die Enthüllung Javerts, dass er Dagojean nur verfolgt hatte, um ihn mitzuteilen, dass er begnadigt wurde.

Damit schließt die wilde Abenteuergeschichte ab und hat damit den oft traumatisierten Les Mis Fan ein versöhnliches Ende geschenkt: Dagojean lebt im Gegensatz zu seinem elenden Gegenstück Valjean zusammen mit Cosette und ihrem Liebsten und sieht sogar die Enkelkinder groß werden. Und auch wenn Cosette mit den Suffragetten-Einsatz um einiges zu früh ist, ist es schön zu sehen, dass sie ebenfalls demonstrieren und für eine bessere Welt kämpfen darf, im Gegensatz zu ihrer Romanvorlage, die gerade mal Brot an die Armen und Kinder verteilen durfte. Auch bleibt Valjean ewig ein Getriebener, da er zwar Javerts Klauen entkommt, aber nur, weil dieser Selbstmord beging. Er sieht die Gefahr der Denunzierung sein ganzes Leben lang über sich schweben und sogar Marius veranlasst ihn wegzujagen, von Cosette fernzuhalten, weswegen er an gebrochenen Herzen und Alter stirbt und erst am Totenbett die ganze Wahrheit ans Licht kommt. Die ganze Wahrheit in dem Fall, dass Valjean Marius gerettet hat als die Barrikaden und Marius Freunde fielen, alles Teile, die in diesem Comic nicht behandelt wurden, zu Gunsten der leicht verwirrenden Schatzjagd.

Alles in allem ist „Das Geheimnis der Silberleuchter“ eine lesenswerte Variante von Les Miserables in Entenhausener Manier, die von jemanden gemacht wurde, der sich definitiv mit dem Roman auseinandergesetzt und viele Gedanken dazu gemacht hat. So fallen auch die Kleinigkeiten auf, die während der abweichenden Handlung noch immer eine Verbindung zur Vorlage herstellen. Definitiv eine Adaption, die bei keinem Les-Miserables-Fan in der Sammlung fehlen sollte.

Trotz allem hat diese Adaption viele Anspielungen und Parallelen zum Roman und ist definitiv eine niedliche Alternative diesen schweren Klassiker der französischen Literatur an Kinder heranzuführen. Für Kenner des Werkes hält es auch einige Schmankerl bereit, an denen man sich erfreuen kann. Wer allerdings nur das Musical kennt und dadurch

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Rezension

„Café Zombo“ VON DAVID BÜHRING

Als Micky und Rudi von ihrem gemeinsamen CampingUrlaub mit Minnie und Klarabella sowie Donald und Pluto heimkehren, hat in ihrer Nachbarschaft der reiche Tycoon Rock Füller alle Nachbarhäuser im Westen zusammengekauft, um stattdessen einen Golfplatz aufzubauen. Doch als Minnie und Klarabella sich weigern, greift Füller mit seinen Partnern Kater Karlo und Balduin Beutelschneider zu ganz anderen Mitteln, um die beiden zum Verkauf zu nötigen. Währenddessen ist Goofy ganz versessen auf diese neue Kaffee-Marke „Café Zombo“, die aus den Männern der Nachbarschaft willenlose Sklaven gemacht hat. Können Micky und Rudi nicht nur ihre Freunde, sondern auch die ganze Stadt vor den illegalen Machenschaften Füllers retten?

referieren den Tycoon Rockefeller (in Form von Rock Füller) oder die Fast-Food-Kette McDonald's (als die beiden Hamburger-Händler Max und Ronald). Einige Aspekte hat Loisel mit Humor überzeichnet: Goofy ist etwas dämlicher und Minnie etwas treudoofer als sonst. Generell wurde hier eine Welt gestaltet, die bewusst altmodisch und voller überholter Stereotypen steckt. Karlo trennt die klugen Frauen von ihren leicht manipulierbaren Männern, die ohne Gattin daheim ihr Essen kaufen müssen. Der arbeitslose Rudi wird von Klarabella schikaniert, obwohl Klarabella streng genommen auch arbeitslos ist, während Minnie Goofy zu Schwerst-Arbeit antreibt. Solche altbackenen Ansichten sind aber schnell vergessen, wenn man an jeder anderen Stelle bemerkt, wie haargenau Loisel die Charaktere unserer bekannten Helden trifft. So beschreibt er in der Erzählerbox Goofy auf eine ganz neue Weise, die Goofys Verhältnis zu seinen Freunden aber so genau trifft, als hätte Loisel nie etwas anderes als Disney-Comics geschrieben. Seine liebevollen Zeichnungen hat Loisel mit einer aquarellartigen Farbgebung versehen, die jedes Bild noch weiter optimiert. Die Figurendesigns weichen gerade bei Close-Ups ziemlich vom sauberen Gottfredson-Stil ab. Auch überschreitet die Handlung Grenzen, die selbst die etwas brutaleren Frühwerke nicht berührten, doch bleibt beides in einem geschmackvollen Rahmen.

Der dritte Disney-Band von Glénat stammt vom französischen Comiczeichner Régis Loisel, dem Autoren und Zeichner von „Auf der Suche nach dem Vogel der Zeit“ sowie der „Peter Pan“-Reihe. Seine Zeichnungen sind etwas stilisiert und mit zahlreichen Details, sodass manche Bilder fast schon wie Kupferstiche wirken. Er gilt als einer der besten noch lebenden Zeichner. Obwohl Loisel seinen ersten Disney-Band vielen Zeichnern widmet, ist „Café Zombo“ eindeutig ein gigantischer Liebesbrief an Floyd Gottfredson. Das Buch ist bewusst im selben Format wie die GottfredsonSammelbände, der Comic sieht wie eine Sammlung von Zeitungsstrips (einige sind sogar nummeriert), gelegentlich mit zusammenfassenden Erzählertexten am Anfang, die gegen Ende mit (in diesem Fall nie eingesetzten) Werbe-Illustrationen aufgefüllt wurde. Die Geschichte spielt zur Wirtschaftskrise, und wie in vielen der ersten Gottfredson-Comics ist Rudi die zweite Hauptrolle statt Goofy. Kleinere Anspielungen zu Disney-Cartoons finden sich (etwa Mickys Wohnwagen, Donalds Hausboot und Gags mit einer SchnappSchildkröte), aber auch die Namen einiger neuer Figuren

Für völlige Disney-Frischlinge wird „Café Zombo“ nichts sein. Bekannte Figuren wie Donald haben nur Gastauftritte, und auch der altmodische Stil könnte neue Leser eher überraschen als begeistern. Sind diese Comics wirklich nur für Fans gedacht? Als nächste deutsche Glénat-Ausgabe ist „Die jungen Jahre von Micky“ von Tebo geplant.

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Interview mit Uli de Planque VON DAVID BÜHRING und Struppi, Zack, Asterix, Lucky Luke, Andy Morgan und Blueberry. Also alles, was das jugendliche Herz begehrte.

Als Hans von Storch 1976 in der "Hamburg Szene" die Anzeige "Duck-Freunde lesen: Der Hamburger Donaldist" mit seiner Telefonnummer schalten ließ, konnte er noch nicht ahnen, dass vierzig Jahre später über tausend Mitglieder aus und außerhalb von Deutschland zu diesen Duck-Freunden zählen würden.

Wie hast du damals von der D.O.N.A.L.D erfahren? Ich bin 1977 zum Studieren nach Hamburg gezogen und hörte bzw. las über die Jahre des Öfteren etwas von der D.O.N.A.L.D. Aber erst als ich 1988 von zwei Personen völlig unabhängig voneinander Hinweise auf den nächsten Stammtischtermin erhielt, ging ich hin, blieb dabei und habe es nie bereut. Und jetzt bin ich sogar Präsidente, freu!

Schon ein Jahr später wurde die Deutsche Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus, kurz D.O.N.A.L.D., in Hamburg von einem Haufen Akademikern gegründet. Inspiriert durch die ComicGeschichten von Carl Barks erforschen die Donaldisten seither die Welt Entenhausens. Warum Donald in einigen Abbildungen Zähne hat und in anderen nicht und warum sein zorniger Nachbar auf sieben verschiedene Namen hört, sind nur zwei der Themen, welche die Donaldisten behandeln, natürlich mit ein wenig Augenzwinkern.

In den über 40 Jahren Geschichte Forschung wurden schon zahllose Aspekte Entenhausens thematisiert. Wo liegt Entenhausen, warum tragen nur die weiblichen Ducks Schuhe, was genau ist eine Fantastilliarde und vieles mehr. Welches ist dein LieblingsForschungsthema?

Einmal jährlich findet der Kongress der D.O.N.A.L.D. statt, bei dem sich die Mitglieder treffen und neue Forschungsergebnisse vortragen. Weitere donaldische Treffen sind die Stammtische in Deutschland, Österreich und der Schweiz, das Mairennen und die Zwischenzeremonie. Neben der Fachzeitschrift "Der Hamburger Donaldist", die 1985 als "Der Donaldist" fortgeführt wurde, erscheinen innerhalb der Organisation fachbezogene Sonderhefte, Kalender und Weihnachtsgaben.

Nun, ich selbst bin kein Forscher, sondern fröne dem gelebten Donaldismus getreu dem Motto „Entenhausen ist überall“. Den Forschern unter uns bringe ich stets Hochachtung entgegen, egal ob es um Häkelarbeiten oder um die Frage geht, wie der Toast auf den Mond kommt. Es ist schon faszinierend, wie sich bei jedem Kongress neue Forschungsfelder auftun. Das Dr.-Erika-Fuchs-Haus, der Reiseführer Entenhausens, das "Geheimwissen der Donaldisten" im Donald-Duck-Sonderheft - der Donaldismus scheint inzwischen bei Duck-Fans endgültig angekommen zu sein. Auch bei den Kongressen sieht man Jahr um Jahr immer mehr junge Gesichter. Wie sieht die Zukunft des Donaldismus aus?

"Der rührselige Cowboy", den Donald für den Cäcilienverlag textete und auch mehrfach sang, wurde vertont und zur Hymne der Donaldisten. Der Gesang soll Lawinen auslösen können. Im Lauf der Jahrzehnte sind mehrere Forschungsergebnisse und Indizes auch bei Ehapa und anderen Verlagen erschienen, etwa Grotes "Carl Barks: Gesamtverzeichnis der Comics" und Bahners "Entenhausen: Die ganze Wahrheit".

Da bin ich mir nicht sicher. Jugendlicher Nachwuchs hält sich leider in Grenzen. Wenn wir langfristig fortbestehen wollen, sollten wir uns neben Carl Barks und Dr. Erika Fuchs verstärkt mit anderen Duck-Künstlern beschäftigen und auch reinen LTB-Lesern eine Basis bieten – für mich kein Problem.

Heute sprechen wir mit der diesjährigen Präsidente der D.O.N.A.L.D, Uli de Planque, 59 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder, Jurist, Mitglied des Hamburger Stammtisches.

Wie wird man Donaldist? Im höheren Sinne hat es nichts mit der Mitgliedschaft in der D.O.N.A.L.D. zu tun. Entweder man ist schon einer oder man wird es nie. Wer sich nicht sicher ist, dem empfehle ich zum Herausfinden die Kontaktaufnahme zum nächstgelegenen Stammtisch. Überzeugte können die Mitgliedschaft ganz einfach direkt über unsere Homepage www.donald.org beantragen.

Hallo, werte Leserinnen und Leser des Bertel-Express, Euch als Fachpublikum kann ich es ja ruhig verraten. Die aktive Beschäftigung mit dem Donaldismus ist ein Quell nie endenden Vergnügens, macht glücklich, erweitert den Horizont, hält jung, begründet Freundschaften, wirkt ausgleichend, mobilisiert, fordert und fördert Leidenschaft. Es ist nie zu spät, noch damit anzufangen. Ihr müsst es nur wollen.

Liest du noch aktuelle Disney-Comics oder beschränkst du dich auf Barks? Barks-Berichte aus Entenhausen sind etwas ganz Besonderes, aber die DDSH-Reihe und EhapaSondereditionen führe ich mir genauso wie die Alben von Don Rosa zu Gemüte. Und natürlich auch noch viele Comics ganz anderer Art. Vielen Dank für das Interview!

Seit wann liest du Comics? Ach, das ist schon ewig her, seufz. Mit ca. fünf Jahren begann es mit Lurchi und Mecki, dann kamen Fix und Foxi, Micky Maus, Bessy, das Hansrudi Wäscher-Werk sowie Super- und Batman hinzu, später ergänzt noch durch Tim

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In welcher Zeitzone liegt Entenhausen? VON DAVID BÜHRING Um böse Geister zurück in ihren Käfig zu schicken, müssen die Ducks zu Halloween um Mitternacht eine Höllenmaschine betätigen. Doch es ist schon sechs Uhr morgens, ist es dazu nicht schon zu spät?

Im selben Comic behauptet Donald einem verhexten Karussell gegenüber, dass die Küste „übrigens bloß einen Steinwurf entfernt“ läge. Dadurch, dass die Bäume im Comic während Halloween kahl sind, kann man davon ausgehen, dass sich der Handlungsort auf der nördlichen Halbkugel befindet. In Kombination grenzt das die Suche nach Entenhausen natürlich nicht gerade ein. Länder in der Zeitzone UTC+1:00 auf der nördlichen Halbkugel mit Anschluss ans Meer wären immerhin Norwegen und Schweden, das Vereinte Königreich, Portugal, Spanien, Frankreich, Belgien und die Niederlande, Deutschland und Dänemark, Polen, Albanien, Montenegro, Kroatien, Slowenien, Italien, Malta, Tunesien und Algerien. Neunzehn Länder, vielleicht sogar noch mehr. Dadurch, dass ich hier mit meinem Latein am Ende bin, muss ich mich wohl doch mit der alten Aussage zufriedengeben, dass Entenhausen überall wäre. Also überall außer in Österreich und der Schweiz. Entschuldigung, Freunde!

Das ist das Problem in „Die Geister sind los“, abgedruckt in der Micky-Maus 39/17. Doch den Drillingen fällt auf, dass die Maschine in Harlem hergestellt wurde und sich nach der Zeit dort richtet. Was in Entenhausen also „kurz vor sechs“ ist, ist an der amerikanischen Ostküste „in wenigen Sekunden Mitternacht“. (Dass mit „kurz vor sechs“ 6 Uhr statt 18 Uhr gemeint ist, bemerkt man übrigens wenige Seiten später am Sonnenaufgang.) Harlem liegt in New York und hat die Zeitzone UTC-05:00, während Deutschland zum Beispiel die Zeitzone UTC+1:00 hat. Dank Zeitzonen gibt es sechs Stunden Unterschied zwischen Deutschland und der Ostküste der USA: Wenn hier sechs Uhr morgens ist, ist in den USA noch Mitternacht.

Idee, Zeichnung und Kolorierung: Hidde

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Aufgefallen

Das Zeitreisen-Paradoxon in „Donald im Jahre 2001“ VON DAVID BÜHRING Mit Entsetzen erfährt Donald, dass er ebenso geizig wurde wie Dagobert, und versucht in der Gegenwart, sich enterben zu lassen. Das ist zumindest die grobe Handlung. Donald erfährt von seinem Schicksal und versucht es zu verhindern. Ob es ihm gelingt, da ihm nur eine mögliche Zukunft gezeigt wurde, oder ob sein Schicksal unausweichlich ist, wird nicht geklärt. Das muss es ja auch nicht.

Zeitreisen sind zwar kein leichtes Thema, werden aber immer wieder in Filmen und Comics aufgegriffen. Im ersten Lustigen Taschenbuch zum Beispiel schickt Dagobert seinen Neffen und Großneffen vierzig Jahre in die Zukunft, um zu erfahren, ob Donald sich als würdiger Erbe entpuppt hat.

Dafür zeigen sich andere Logikbrüche in der Handlung. Als der zeitreisende 1970-Donald seinem geizigem 2001-Ich begegnet, ist sein künftiges Ich überrascht: „Persönlichkeitsspaltung! Ich werd' verrückt!“ Als 2001-Donald wieder alleine ist, recherchiert er, ob 1970-Donald die Wahrheit sagte. Zukunfts-Donald kann sich also nicht an seine Zeitreise damals im Jahre 1970 erinnern und schlägt im Familien-Album nach. Dort steht: „Ein unerklärlicher Vorgang ereignete sich im Jahre 1970. Vier Mitglieder der Familie Duck verschwanden auf geheimnisvolle Weise. Es geht das Gerücht um, dass sie in die Zukunft versetzt worden seien. Es ist daher nichts über ihr weiteres Leben bekannt.“

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Aufgefallen Es gibt also nur zwei Möglichkeiten. Möglichkeit eins: Donald reist aus dem Jahr 1970 in das Jahr 2001, begegnet seinem zukünftigen Ich, reist zurück und beerbt in ferner Zukunft Dagobert, um das 2001 möglich zu machen, was er damals sah. Dem widerspricht nur der Eintrag im Familien-Album, nach welchem Donald spurlos verschwand. Die Rückreise fand laut Album nie statt. Außerdem kann sich 2001-Donald nicht an diese Zeitreise erinnern. Möglichkeit zwei: Donald reist aus dem Jahr 1970 in das Jahr 2001 und kehrt nie wieder, so wie es das Familien-Album auch vorschreibt. Dem widerspricht nur seine Begegnung mit 2001Donald, dessen ganze Existenz nur darauf basiert, dass Donald wieder zurück ins Jahr 1970 findet.

Und schon bricht die Zeitreisen-Geschichte unter ihrem eigenen Gewicht zusammen. Wenn Donald und die Jungs 1970 verschwanden und laut Familien-Album nie wieder auftauchten, kann Donald auch nicht zum Alleinerben Dagoberts geworden sein und 2001 ein glückliches Leben als Wirtschafts-Magnat führen. Seine Existenz im Jahre 2001 beweist, dass Donald zurückkehren wird, auch wenn er sich nicht daran erinnert. Doch 1970-Donald ist das einerlei. Als er 2001Donald begegnet, fordert er seinen Anteil am Erbe. In anderen Worten denkt er gar nicht erst daran, wieder zurück zu reisen. Stattdessen möchte er sich mit den Drillingen und jeder Menge Zukunfts-Geld das Leben im Jahr 2001 schön gestalten. Damit erfüllt er zwar die Aussage im Familienalbum, aber verhindert, dass er zu Dagoberts Erben wird. Denn wenn Donald zwischen 1970 und 2001 nicht da ist, um Dagobert zu beerben, ist jeder Streit zwischen 2001-Donald und 1970-Donald überflüssig, denn 2001-Donald existiert nicht und hat dementsprechend auch kein Vermögen zum Teilen.

Sollte es beabsichtigt sein, dass Donald zwischen zwei Realitäten schwankt und mit seinem Besuch die Existenz des 2001-Donald aufs Spiel setzt, hat es der Comic nicht sehr deutlich ausgedrückt. Zumal ich keine Möglichkeit sehe, dass dies beabsichtigt war. Wer weiß mehr?

Idee, Zeichnung und Kolorierung: Tigon

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Interview mit Massimo Fecchi Foto aus dem BE-Archiv

VON MALTE MORGENSTERN vier „Odysseus“-Bände erschienen 1996 und 97 bei VPM bzw. Verlagsunion Pabel Moewig. Anm. der Red.) Ob ich künftig Comics schreiben werde, weiß ich nicht, aber aktuell zeichne ich gerne DonaldComics! Sind Sie ein Fan von anderen Comics außerhalb der Donald- und Micky-Comics? Ja, ich habe immer die franko-belgischen Comics gemocht. Lesen Sie das italienische Topolino? Leider nicht, ich bin zu sehr mit dem Zeichnen der Geschichten beschäftigt. Aber als Kind las ich das Topolino; meine Lieblingsautoren waren Scarpa, Bottaro und der großartige Angelo Bioletto.

Sie zeichnen bevorzugt Donald-Comics, haben auch schon einige Micky-Comics im Wochenformat erstellt. Zeichnen Sie lieber Donald oder Micky? Zeichnen Sie auch Vierreiher mit Erstgenanntem als Hauptcharakter?

Mit welchen Comics sind Sie sonst noch aufgewachsen? Mit den Comics von Flash Gordon und „Asterix“. Der Zeitungsstand war sehr wichtig für mich. Ich war ein großer Comicsammler.

Ich zeichne bevorzugt Donald und vor einigen Jahren habe ich habe begonnen, Micky-Storys im Wochenformat zu zeichnen. Auf jeden Fall mag ich Micky und besonders Goofy. Ich zeichne keine 4-reihigen Donald-Comics, weil Donald in diesen Storys meist im Barks-Stil dargestellt wird.

Wollten Sie schon immer Comiczeichner werden? Ja, es war schon mein Traumberuf als Kind. Mit 17 Jahren konnte ich den Wunsch realisieren. Kennen Sie Giorgio Cavazzano? Wie schätzen Sie seine Zeichnungen ein? Persönlich kenne ich ihn nicht, weil ich nie für Disney Italia gearbeitet habe. Ich denke, er ist ein großartiger Zeichner und, wie bereits gesagt, waren er und Massimo de Vita meine Vorbilder, als ich 1997 begann, Donald-Comics zu zeichnen.

Was hat Ihren einzigartigen Charakterstil geprägt? Ich zeichnete etwa 25 Jahren lang für die deutsche Comicproduktion, insbesondere „Fix und Foxi“. Dann kam ich 1997 zu Disney. Ich war zwar ein erfahrener Zeichner, habe aber wie die besten italienischen Künstler Cavazzano und De Vita anfangs mit Modellen gezeichnet.

Stehen Sie in Kontakt mit anderen DisneyZeichnern? Ja, ich stehe mit vielen Disney-Künstlern in Kontakt, die allerdings alle für Egmont arbeiten. Bei den italienischen Künstlern bin ich mit Luciano Gatto befreundet.

Schreiben Sie auch selbst Comics oder planen Sie es?

Schauen Sie auf den Autor, wenn Sie einen Comic zeichnen sollen? Favorisieren Sie einen bestimmten Künstler? Wenn ich zeichne, schaue ich nicht auf den Autor des Skripts, aber ich versuche immer wieder, mich zu verbessern.

Ich habe meine Comics bereits geschrieben und gezeichnet, der aktuellste wurde vor Beginn meiner Zusammenarbeit mit Disney veröffentlicht, in Deutschland heißt er ODYSSEUS. (Drei von

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DuckTales 2017 VON DAVID BÜHRING

„This is Not a Drill“, meldete am 25.2.15 Disney.com, „We’re Getting New DuckTales in 2017“. Zum dreißigjährigen Jubiläum würde DuckTales als eine der ersten Disney-Zeichentrickserien ein Reboot bekommen. Im Dezember 2016 erschienen die ersten Promo-Bilder und einen ersten Teaser, wenige Tage später wurde der Sprecher-Cast bekannt gegeben. Tick, Trick und Track werden von Danny Pudi (bekannt als Abed Nadir aus der Serie „Community“), Ben Schwartz (Jean-Ralphio aus „Parks and Recreation“) und Bobby Moynihan (Panda aus „We Bare Bears - Bären wie wir“) gesprochen. Seit „QuackPack“ ist es das erste Mal, dass die drei im Original von unterschiedlichen Sprechern synchronisiert werden. (In Deutschland passierte das zusätzlich in der ersten Synchronfassung der 1987DuckTales.) Ihr Onkel Dagobert wird diesmal von einem gebürtigen Schotten gesprochen, nämlich David Tennant (der zehnte Doctor aus „Doctor Who“). Die einzigen Sprecher, die ihre Rollen aus der 1987-Serie übernehmen konnten, war Tony Anselmo als (Standard-)Stimme für Donald Duck und Corey Burton als Primus von Quack. Der ausführende Produzent der Serien ist Matt Youngberg („Ben 10: Omniverse“), Co-Produzent und Story-Editor ist Francisco Angones („Sie nannten ihn Wander“) und Art-Director Sean Jimenez („Willkommen in Gravity Falls“). Die erste Staffel würde aus 21 halbstündigen Folgen und zwei einstündigen Specials bestehen. Das erste Special würde am 12. August 2017 ausgestrahlt werden, die 21 Folgen beginnen ab dem 23. September 2017. Am 9. und 16. Juni 2017 wurden als Vorgeschmack je drei Kurzfilme auf YouTube veröffentlicht, die erste Eindrücke der neu interpretierten Figuren vermittelten. Dass das Datum (Donalds 83. Jahrestag) nicht willkürlich gewählt wurde, zeigt schon der erste Cartoon „Donald’s Birthday“. Darin präsentieren die Ducks und Nicky zu Donalds Geburtstag ihm eine Torte mit unlöschbarer Kerze darauf, die Donald zur Weißglut reizt. In „Meet Huey“ wird gezeigt, wie Tick mit Hilfe des Schlauen Buches nicht nur draußen zeltet, sondern auch noch Bigfoot fängt. „Meet Scrooge“ schließt das erste Cartoon-Trio ab. Track entdeckt darin eine als Standuhr getarnte Zeitmaschine, welche Dagobert durch die Zeit schickt. Dieser Kurzfilm könnte mit seiner Zeitreisen-Thematik auch eine Anspielung an David Tennants ehemalige Rolle in der Serie „Doctor Who“ sein, in der er in einer Polizei-Notrufzelle durch Raum und Zeit reiste. Eine Woche später wurde „Meet Launchpad McQuack“ hochgeladen. Pilot Quack schreibt darin

kleine Notizen, um kleinere Blechschäden an fremden Autos zu klären. „Meet Webby Vanderquack“ zeigt Nicky, die sich aus der Keksdose bedienen möchte, doch Trick kam ihr zuvor. Und als vorerst letzter Cartoon sieht man in „Meet Mrs. Beakley“, wie Frieda neben dem Schmutz im Haushalt auch noch die Geister loswird, welche die Kinder aufriefen. Anfang Juli wurde in der Disney-XD-App auch noch ein Generator freigeschaltet, mit dem man einen Entenhausener seiner Wahl gestalten kann. Leider ist diese App aber nicht in Deutschland verfügbar. Wenige Wochen später wurde für die D23 ein MiniPool mit Geldstücken als Werbung für die Serie aufgebaut, in dem sich Besucher fotografieren lassen durften. Auf derselben Con wurde auch ein Ausschnitt der Folge „Daytrip of Doom“ gezeigt. Ein weiterer Ausschnitt (diesmal aus der Pilotfolge „Woohoo“) wurde auf der San-Diego-Comic-Con gezeigt, zusammen mit einem Panel mit den Sprechern David Tennant, Ben Schwartz, Kate Micucci, Danny Pudi, Toks Olagundoye und Beck Bennett sowie die Produzenten Francisco Angones und Matt Youngberg. Am Ende des Monats wurde das 360°-Video „The Lost Key of Tralla La“ im Internet veröffentlicht, Anfang August gab es einen Clip fürs Kino mit der Bitte, während der Vorführung das Handy auszustellen. Am 12. August 2017 war es endlich soweit: Das einstündige Special wurde 24-mal auf Disney XD ausgestrahlt, also volle 24 Stunden lang. Das Konzept zahlte sich aus: Insgesamt gab es an dem Tag für Disney XD 5,4 Millionen Zuschauer! Ab Ende September bis Ende Oktober erschienen sieben weitere Folgen, wenn auch nicht in der Reihenfolge, welche die Macher beabsichtigten. Frank Angones erläuterte auf Twitter die geplante Reihenfolge: Nach dem ersten Special „Woohoo“ kommt „Daytrip of Doom“, danach eine bis Redaktionsschluss unbekannte Folge mit Tick, dann „The Great Dime Chase“, „The Beagle Birthday Massacre“, „The House of the Lucky Gander“, „The Infernal Internship of Mark Beaks“, „The Living Mummies of Toth-Ra“ und „Terror of the Terrafirmians“. Diese Mischung der Folgen beeinflusst natürlich nicht nur die Rahmenhandlung, sondern leider auch einzelne Charakter-Entwicklungen. In Deutschland ist die Ausstrahlung des Specials „Woohoo“ unter dem Namen „Das Abenteuer beginnt“ für den 22. Dezember 2017 geplant.

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DuckTales 2017

Easter-Eggs und Anspielungen in „Woohoo“ VON DAVID BÜHRING Die Pilotfolge der neuen DuckTales-Serie steckt voller kleiner Gags und Verweise auf andere Werke. Hier eine Liste der Anspielungen, die ich gefunden habe: • • •

Donald lebt auf einem Hausboot wie in seinem allerersten Auftritt überhaupt in "The wise little hen" (1934) "You gotta dress for the job you want, not the job you have, which is... no job." Track/Louie spricht Donalds permanente Jobsuche an, was meines Wissens vorher außerhalb der Comics nie Thema war. Gleichzeitig verbrutzelt er die blaue Matrosenbluse (mit gelber Krempe und roter Fliege eine Anspielung an Comic-Cover), später bei Moneysac/Glomgold bekommt er eine schwarzweiße Matrosenbluse ähnlich wie in den Comics selbst - nur ohne rote Fliege. "Allright, boys, we'll get to Cape Suzette and back before anyone realizes we're gone." Track erwähnt Cape Suzette, das man in Deutschland besser als Kap Suzette aus "Käpt’n Balu und seine tollkühne Crew" kennt. Kein Easter-Egg an sich, aber die Jungs nennen sich Hubert und Dewford als volle Versionen von Tick/Huey und Trick/Dewey. Mal gucken, wie das übersetzt wird. Patrick als volle Fassung von Trick? "I heard he's so epic he defeated a rock giant and carved a statue of himself out of its legs!" Diese Statue sieht man später in Dagoberts Garage. "I heard he's so smart he solved the mystery of the chupacabra. Turns out it was just a shaved bear!" Ein Gemälde vom Chupacabra ist ebenfalls in Dagoberts Garage. "With business expanding in the Spoonerville and St. Canard markets, noted in Appendices C, G and 5F, we're also cutting funding to unneccessary departments..." Die CEOs erwähnen Hundshausen/Spoonerville aus "Goofy und Max" sowie Sankt Erpelsburg/St. Canard aus "Darkwing Duck". Es heißt, dass Darkwing Duck in späteren Folgen auftreten wird. Dagobert trägt einen roten Bürofrack wie in den Comics statt einen blauen wie in der klassischen DuckTalesSerie. Als Dagobert vom Geldspeicher zum McDuck-Manor gefahren wird, überholt sein Auto einen gelben Kleinwagen. Dieser und sein behüteter Passagier ist eine Anspielung an "Das Schloss des Cagliostro", einer der Lupin-III-Verfilmungen, der herausschauende Mann ist Jigen Daisuke. Dagobert fährt am Café "Morning Joe" vorbei, vermutlich eine Anspielung an den Café-Besitzer Joe,

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den er in mehreren Einseiter-Comics um Kaffee betrogen hat (z.B. in "Diner Dilemma", "Deep Decision", "Doughnut Dare" und "Coffee for Two"). "Mrs. B. said that you would watch the boys! Can you do that without losing them?! [...] Remember, no tricks, no lies, no trouble." Donald spielt vermutlich auf das Schicksal von Della Duck an, die zusammen mit Donald und Dagobert Abenteuer erlebte. In Dagoberts Wohnzimmer hängen einige Gemälde, die von Barks' Olgemälden inspiriert wurden. Über seinen Kamin hängt "Always Another Rainbow", rechts daneben ein titelloses Gemälde von 1972. Links von "Always Another Rainbow" ist ein Bild der Duckenburgh (aus den Comics "Das Gespenst von Duckenburgh" und "Der Hund der Whiskervilles" sowie der DuckTales-Folge "Das Geisterschloss") und ein Bild vom jungen Dagobert (aus der DuckTales-Folge "Reise in die Vergangenheit"). In einer Nahaufnahme sieht man ein Foto von Degenhard Duck. Dasselbe Foto sieht man später auch auf Nickys Pinnwand. Degenhards Aussehen mit dem Schnurrbart orientiert sich eher am DuckStammbaum von Mark Worden statt an dem von Don Rosa. Gegenüber des Esstischs ist ein Bild von Dagoberts Eltern direkt über den Drillingen zu sehen. Das Aussehen der beiden orientiert sich an ihr Design aus Don Rosas Duck-Stammbaum und Comics. "So, do children still like marbles or?" - Murmeln waren ein Fokus der klassischen DuckTales-Serie, vor allem in der Folge "Die Perle der Weisheit". Dagobert weist die Drillinge zurück, sie wohnen in einem kreiförmigen alten Zimmer, Dagobert schimpft auf sie, was die Drillinge mitbekommen - all das sind Elemente der Pilotfolge der klassischen DuckTalesSerie. In einem anderen Zimmer, das überraschenderweise nicht von Frieda gesäubert wird, sieht man das BarksGemälde "Nobody's Spending Fool" und unter einer Lampe ein Motiv, das Barks dreimal malte ("McDuck of Duckburg", "The Tycoon" und "The Money Collector"). Den Taucheranzug sieht man in einer Rückblende im Comic "Der arme alte Mann". Das Ölgemälde "Nobody's Spending Fool" basiert übrigens ebenfalls auf einer Rückblende aus "Der arme alte Mann". Auf dem Boden liegt eine angerissene Zeitung mit der Schlagzeile "McDuck hangs spats after-", was.


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mit dem Verschwinden Dellas zusammenhängen könnte. •

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Nickys Pinnwand steckt voller Details. Die Fotos zeigen Donald Duck, seine Eltern Degenhard und Dortel, seinen Onkel Dagobert und dessen Eltern Dietbert und Dankrade (hier ohne Namen). Bei den Fotos der Eltern werden noch Dagoberts Schwester Matilda und Dagoberts Großvater väterlicherseits (laut Don Rosa wäre das Grubel-Gustel Duck) genannt, aber nicht gezeigt. Weiter rechts ist ein Foto von Gustav Gans und Frieda. Hinter Degenhards Foto werden die Ahnen Dagoberts aufgezählt, rechts daneben steht "Scotty McDuck" auf einem Zettel (Scotty war auf Barks' StammbaumUnterlagen der ursprüngliche Name für Dietbert und ist auch unter diesem Namen auf Mark Wordens DuckStammbaum). Ein Dokument vom Fähnlein Fieselschweif hängt oben links. Unten sieht man einen Zeitungsausschnitt mit der Schlagzeile "Skypirates spotted above Plain Awful", was mit Sicherheit "Im Land der viereckigen Eier" referiert, mit den Sky-Pirates vermutlich auch Don Kanaille aus "Käpt'n Balu und seine tollkühne Crew". Rechts wird die Familie der Panzerknacker aufgezählt und ein Foto wurde von Nicky mit "Friend or F.O.W.L." kommentiert. F.O.W.L. ist die Fiese Organisation für weltweite Lumpereien aus "Darkwing Duck". Als Nicky das Foto der Drillinge aufhängt, kann man die Schlagzeile "Terra-Fermians Sighting" lesen. Die Erdfermianer bzw. Kuller kennt man aus dem Comic "Land unter der Erdkruste" und der klassischen DuckTales-Folge "Das Erdbeben". Man sieht auch eine gekritzelte Zeichnung von Nicky in ihrem klassischen DuckTales-Outfit. Weitere Notizen erwähnen die Dismal Downs und Castle McDuck. "Who sent you? Ma Beagle? Glomgold? Answer me!" Nicky erwähnt Oma Knack und Mac Moneysac. Mac Moneysac wird später in derselben Folge auftauchen. Rechts neben der Weltkarte sieht man Nickys Puppe "Huey, Dewey, and Louie Duck, Scrooge McDuck's great-nephews on his sister Hortense's side with Quackmore Duck twice removed!" Nicky erwähnt Dortel und ihren Gatten Degenhard Duck. Im Flur hängt Dagoberts Kilt eingerahmt an der Wand. "I'm Scrooge McDuck. I made my name being tougher than the toughies and smarter than the smarties. And I made my money square." Ein Zitat aus den Comics ("Der arme alte Mann"), das Dagobert aber auch in den klassischen DuckTales gerne einbrachte. Im "Wing of Secrets" bzw. Dagoberts Garage sieht man eine goldene Sonne aus der klassischen DuckTalesFolge "Das Tal der goldenen Sonne", die Wunderlampe aus "DuckTales, der Film", Armstrongs Roboterkopf aus

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"Armstrong macht's möglich" (die Geschichte hinter dieser Armstrong-Version wird in der Folge "The Great Dime Chase!" wieder aufgegriffen), ein Gemälde und eine Statue bestätigen zudem die Geschichten, welche die Drillinge vorher in Donalds Wagen erzählten. Ein Gemälde zeigt Dagobert, Donald und Della im Kampf gegen Captain Peghook. Wenn Peghook der Fluch des Flusses Styx ist und Styx hier wie in der griechischen Mythologie der Fluss der Unterwelt ist, müssten die drei Ducks auf dem Gemälde auf demselben Fluss sein. "The Deus Excalibur! It won't rest until its target's slain!" Das Deus Excalibur wurde nach "deus ex machina" benannt, was eine Plot-Änderung aus dem Nichts, die ein Problem löst, bezeichnet. "The headless man-horse" ist eine Anspielung an den "headless horseman" aus Sleepy Hollow. "What in dismal downs is going on in here?" Dagobert erwähnt die Dismal Downs in Schottland, die Hochmoore seiner Vorfahren. "There are four of us and three of them." Die Drillinge zählen entweder Dagobert und Nicky nicht mit. "Pixiu, the Gold-Hunting Dragon" Ein Pixiu oder auch Bixie ist ein Wesen der chinesisischen Mythologie, welches wie ein geflügelter Löwe aussieht. Normalerweise sollen sie böse Geister vertreiben und nicht Gold verspeisen. Der "Oblivion Mirror" ist eine Anspielung an die Serie "Sie nannten ihn Wander". "Now, let's go find the lost city of Atlantis!" Das machen die Ducks auch im Comic "Der verlorene Zehner" und der klassischen DuckTales-Folge "Die versunkene Stadt". Die Bewohner von Atlantis sind auch kleinere Gegner im DuckTales-Nintendospiel. Das Intro beginnt und endet mit zehn Cent, die durchaus der Glückszehner von Dagobert sein können. Donald wird verfolgt von den Panzerknackern, Helferlein, Gabby McStabberson, Hack und Slash Smashkinov, Mark Beaks, Captain Peghook und Mac Moneysac. Während des Comic-ähnlichen Szenenwechsels sieht man Mark Beaks nochmal in einem Auto und Daniel Düsentrieb mit einem Sicherheitsroboter für Dagobert. Später sieht man die riesige Büste, die auch in Dagoberts Garage steht. Einige Szenen spielen an Barks' Ölgemälde an, als da wären "Cave of Ali Baba", "Flying Dutchman", "Far Out Safari" und zum Teil "Cave of the Minotaur". Einige der Monster wurden allerdings durch neue ausgetauscht. Wie im klassischen DuckTales-Intro werden die Ducks von einer Mumie verfolgt, hier entwickeln sie diese aber wie im DuckTales-Nintendo-Spiel. Das Intro trennt auch die beiden Folgen. Zusammen werden sie als "Woohoo" vermarktet, die zweite Folge


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wird einzeln auch oft als "Escape to Atlantis" oder "Escape from Atlantis" bezeichnet. Das gelbe U-Boot könnte durchaus eine Anspielung an den Beatles-Song "Yellow Submarine" sein. Meines Wissens sieht man in dieser Folge das erste Mal ein Klo innerhalb der DuckTales. Dass die Drillinge zu dritt draufgehen, ignorieren wir mal geflissenlich. Moneysac, der vorgibt, Schotte zu sein, benutzt den "Kein wahrer Schotte"-Trugschluss, um sich als wahren Schotten zu bezeichnen: "He thinks his so rich and so Scottish, but I'm wearing a kilt, McDuck, a kilt!" Der Trugschluss ergibt sich in diesem Fall dadurch, dass Schotten natürlich nicht immer einen Kilt tragen. Zusätzlich deutet er an, dass Moneysac vielleicht doch "Kein wahrer Schotte" ist... "You've got to work smarter, lad, not harder." - Ein Zitat aus den klassischen DuckTales-Folge "Reise in die Vergangenheit": "I want you to work smarter, nor harder, lad!"

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Tick erwähnt das Fähnlein Fieselschweif: "Junior Woodchuck Rule 841: There's always another way around." "Maybe I could just hire some family. Then they'd have to listen to me." Dagobert bezahlt seine Familie in den Comics tatsächlich fürs Mitreisen. Als Donald sich über das zufließende Wasser aufregt, mimt er genau die Pose, die er auch in seinen alten Cartoons einnahm, wenn er sich ärgerte. Ein blauer Edelstein, der Atlantis mit Energie versorgt, war auch der gesuchte Schatz in Disneys Kinofilm "Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt" (2001). Eine der Reporter saß vorher neben Donald, als dieser auf Moneysac wartete. Eine Reporterin referiert das Titellied: "Reclusive adventure capitalist Scrooge McDuck is back, with family in tow, solving mysteries and rewriting history." Sie wird im Abspann Roxanne Featherly genannt und von Kari Wahlgren gesprochen, die auch in "Gravity Falls" eine Reporterin sprach, nämlich Shandra Jimenez.

Idee, Zeichnung und Kolorierung: Tim Artz

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Rezension

DuckTales Comics (IDW) VON DAVID BÜHRING

Heft #0 Einen Monat vor der ersten neuen DuckTales-Folge konnten Fans ihre Neugier mit dem ersten Comic stillen, der auf der Serie basiert. Die DuckTalesNullnummer hat ihren Platz nicht nur vor der eigentlichen Start der Comic-Reihe, sondern handelt von den Ducks vor der ersten DuckTales-Folge.

Von der bemerkt man in dem Comic noch wenig: Dadurch, dass die Geschichten vor der ersten neuen DuckTales-Folge spielen, taucht Dagobert noch nicht auf. Dafür muss sich Donald von Job zu Job ackern, um seine drei Neffen und sich zu ernähren.

Wie so oft beim Comicverlag IDW wurde auch diese Ausgabe mit mehreren, teilweise exklusiven Covern verkauft. Drei davon stammen vom Italiener Marco Ghiglione und ein weiteres wurde exklusiv von Zeichner-Legende und Barks-Fan Jeff Smith für eine Convention-Ausgabe gefertigt. Zwei der GhiglioneCover erinnern an Barks' actionlastige, aber leicht humorvollen Titelbilder, während Smith' Cover mit der kompletten DuckTales-Gruppe und viel Grün eher an die Marketingbilder der klassischen DuckTalesTrickserie erinnert.

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Rezension „Eagle's Pinky Toe Motel“ im kalten Norden auf Vordermann bringen, um wohlhabende Gäste anzulocken. Doch der bekannte Filmregisseur Mallard Hitchcock möchte dort einen Gruselfilm drehen und hält Donald damit ordentlich auf Trab! Beide Comics stammen vom Comic-Autoren Joe Caramagna und haben ein recht ähnliches Schema: Donald versucht sich an einem Beruf, dieser misslingt ihm, doch gegen Ende wird ihn ein neuer Job angeboten, denn Donald panisch ablehnt. Natürlich gibt es viele solche Muster in Duck-Comics (gerade in dem „Meister seines Fachs“-Genre), doch hier fällt es durch die unmittelbare Aneinanderreihung der beiden Geschichten besonders auf. Die Zeichnungen wissen dafür zu überzeugen! Der etwas hölzerne Stil der Trickserie wirkt hier dynamisch und rund, die Retro-Farben der Serie wurden ebenfalls adaptiert. Mit Handy-Fotos per Selfie-Stick zeigen Hintergrund-Figuren eindeutig, dass der Comic in der Gegenwart spielt, ohne dies zu sehr in den Mittelpunkt zu drängen. Dort ist nämlich die Beziehung zwischen Donald und seinen Jungs. Übervorsichtig möchte er die drei vor allen möglichen Gefahren schützen, selbst wenn es dazu Schutzhelme oder Peilsender braucht. Die Drillinge selbst haben ihre Persönlichkeit von der Trickserie übernommen. Besonders fällt hier auf, dass nur Tick bei den Fieselschweiflingen war und Track ziemlich geldgierig ist. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Anspielungen in den Geschichten, gerade mit Hitchcock in der zweiten Geschichte, die zahlreiche Horrorfilme auf den Arm nimmt. Die Jobs, die Donald am Ende der Geschichten ablehnt, sind voller Abenteuer und Aufregung, also Teil eines Lebens, das Donald in den neuen DuckTales-Folgen schon hinter sich ließ, als die Drillinge noch gar nicht auf der Welt waren. Die zwei Comics in dieser Nullnummer wirken zwar etwas flach und haben einen offensichtlichen Fokus auf Humor, aber sie können durchaus über ihre Darstellung von Donald auf etwas hindeuten, was in der Serie noch zu einem größeren Thema wird, nämlich die gemeinsame Vergangenheit von Donald, Dagobert und einem geheimnisvollen Dritten.

In der ersten Geschichte „Big Trouble at Little Lake“ arbeitet Donald als Fremdenführer am „weltbekannten Little Lake“. Doch als ein altkluger Tourist glaubt, Donalds Job besser machen zu können, kriegt dieser seine Wut und landet mit Touristen und Drillingen auf der einzigen Insel des Little Lake. Elektrische Schwämme verhindern die Heimkehr, doch die Drillinge haben schon eine Idee...

Weitere Ausgaben mit unregelmäßigen Erscheinungsdaten werden dieser „Nullnummer“ folgen. Ausgabe Null bis zwei werden in den USA im Paperback "DuckTales: Treasure Trove" nachgedruckt, ein weiteres Paperback von Ausgabe drei bis fünf ist mit dem Titel "DuckTales: Mysteries and Mallards" geplant. Eine deutsche Veröffentlichung ist noch nicht abzusehen.

Eine Geschichte weiter will Donald im Comic „The repeating Revenge of the Screaming Duck“ das

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Rezension Heft #1 Wie zuvor gibt es diese Ausgabe mit mehreren Covern, zwei davon Schwarzweiß-Fassungen von vorherigen DuckTales-Covern (das Jeff-Smith-Cover von #0 und eine Convention-exklusive mit einem der Cover von #1). Die drei weiteren, farbigen Cover sind alle von Marco Ghiglione, der auch für die meisten Cover von Ausgabe 0 zuständig war. Wie bei Ausgabe 0 sind seine Cover weiterhin voller Action und mit einer sehr stimmungsvollen Kolorierung!

Wenige Tage nach der Ausstrahlung der zweiten DuckTales-Folge „Daytrip of Doom!“ erschien die zweite Ausgabe der Comic-Reihe. Obwohl damit schon zwei Folgen etablierten, dass Donald und die Drillinge nun bei Dagobert wohnen, hangelt sich Donald auch in diesem Heft von Job zu Job. Ursprünglich sollte die Ausgabe zehn Tage vor der Serienpremiere erscheinen, verspätete sich aber leider um zwei Wochen und somit zwei DuckTales-Folgen.

Inzwischen lässt sich langsam ein Muster der „retailer incentive“-Variant-Cover erkennen. (Wortwörtlich heißen diese „verkaufsfördernd“ und werden bei größeren Vertriebs-Bestellungen als Sammelausgabe dazu gegeben. Eine deutsche Entsprechung davon ist mir nicht bekannt.) Statt eines actiongefüllten Szenenbildes sieht man bei den RI-Covern eine der DuckTales-Figuren mit einem knappen Steckbrief.

Ausgabe 0 zeigt Dagobert Duck mit den Anmerkungen „the richest duck in the world“, „born in 1967“, „a life of adventure has kept him youthful“, „loves to swim in his money bank“, weitere Pfeile deuten auf seine Gamaschen mit „Designer spats“ und auf sein Stöckchen, „his all-purpose tool and weapon“. Donald Duck in Ausgabe 1 hat weniger Anmerkungen bekommen. Donald sei „devoted to his family“ und „lives on a houseboat“, „his sailor hat was a gift“. Dass seine Matrosenmütze ein Geschenk war, kann eine Anspielung auf eine künftige DuckTales-Folge sein.

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Rezension Die beiden Comics hinter dem Cover spielen weiterhin vor der ersten DuckTales-Folge.

Die zweite Geschichte hat auch keinen aufregenderen Titel: „The great Experiment of the Washing Machine“. Im Experten-Gremium „Bombastic Band of Brains“ widmen sich Akademiker den Problemen der einfachen Leute. Wie soll man arbeiten, wenn der Fernseher läuft? Welche Modifikationen sorgen dafür, dass die Waschmaschine ihre Wäsche nicht zerknittert? Und wie kann man verhindern, dass im Getränke-Automat nicht Donalds Limonade stecken bleibt? Ohne dass dieser es weiß, mischen sich die Drillinge verkleidet unter die Experten und sorgen für das Chaos in der Chaos-Theorie. Wieder stammen beide Comics vom Comic-Autoren Joe Caramagna und weisen auch dasselbe Schema der ersten Ausgabe auf: „Meister seines Fachs“Geschichten, in denen die Drillinge für Chaos sorgen, aber Donald gegen Ende ein neuer, gefährlicherer Job angeboten wird. Im Vergleich zur ersten Ausgabe sind die beiden Geschichten aber gelungener: Sie haben eine sehr hohe Gag-Dichte, verlieren sich nicht in Anspielungen und charakterisieren klar die Hauptfiguren, ohne sich zu stark auf eine zu beschränken. Dass Track als Bewohner eines Hausboots sich eine eigene Jacht wünscht, ist etwas ungewöhnlich. Ein kleiner Druckfehler findet sich auf der dritten Seite von „The great Experiment of the Washing Machine“, wo ein Sprechblasentext nicht von einer Sprechblase umrahmt ist. Keiner dieser Kleinigkeiten kann aber von der Qualität der Comics ablenken, die wie das Cover eine fantastische und atmosphärische Kolorierung bekommen haben.

Als Museumsführer eines Leuchtturms in der Wüste versucht sich Donald in „The chilling Secret of the Lighthouse“. Gebaut wurde diese Touristenattraktion von Captain Spirula, dem faulsten und langweiligsten aller Piraten, der den Leuchtturm mit der angeblichen Existenz unterirdischer Flüsse rechtfertigte, bevor er verschwand. Tatsächlich scheinen nicht nur die Flüsse legendär zu sein: Die Drillinge finden im Leuchtturm Hinweise, die der Pirat hinterließ. Was für ein Schatz wohl auf die Ducks wartet?

Langsam wird das Muster der Geschichten langweilig, aber das Cover von DuckTales #2 verspricht den Auftritt Dagoberts und den eines geheimnisvollen Dritten!

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Bankett

Story und Zeichnungen: Sarah Jolley; Ăœbersetzung: Stefan Binter

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Story und Zeichnungen: Scrooge; Übersetzung: David Bühring

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Story und Zeichnungen: Donald Duck34; Kolorierung: David BĂźhring

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Lucrum in arca

Story, Zeichnungen und Kolorierung: Sarah Jolley; Ăœbersetzung: David BĂźhring

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Lyrics

The Rainbow Connection / Glücks-Regenbogen VON DAVID BÜHRING Warum gibt es so viele Lieder über Regenbögen, fragt sich Kermit am Anfang vom "Muppet Movie". Der Oscar-nominierte Song erfüllt im ersten Muppet-Film dieselbe Funktion wie "When you wish upon a Star" in Pinocchio und "Somewhere over the Rainbow" in "Der Zauberer von Oz", indem das Lied die Hauptfigur durch seine gesungenen Träume und Wünsche beschreibt. Hier beschreibt die "Rainbow Connection" den Weg zwischen Kermit und seinen Zielen. Die deutsche Synchronfassung des Liedes beinhaltet nur ein einziges Mal das Wort "Regenbogen", während "Rainbow" im englischen Original sechsmal auftaucht. Im Finale des Films wird das Lied erneut gespielt, diesmal gesungen von allen Muppets. Why are there so many songs about rainbows And what's on the other side? Rainbows are visions, but only illusions And rainbows have nothing to hide.

Wer schreibt das Rätsel bunt an den Himmel und was mag dahinter sein? Zwischen dem Regentropfengewimmel spannt farbig und hoch sich sein Schein.

So we've been told and some choose to believe it, I know they're wrong, wait and see. Some day we'll find it, The rainbow connection, The lovers, the dreamers, and me.

Wer malte dich, oh Regenbogen, sag es, bist du nur Täuschung, dann sprich! wir lösen das Rätsel schon noch eines Tages, die Träumer, Verliebten und ich.

Who said that every wish Would be heard and answered When wished on the morning star? Somebody thought of that And someone believed it And look what it's done so far.

Wer sagt, dass jeder Wunsch, der jemals gewünscht wird, erfüllt wird vom Morgenstern? wer sich das ausgedacht, ob der sich nicht doch geirrt, ich glaube es ja so gern.

What's so amazing, That keeps us stargazing And what do we think we might see? Someday we'll find it, The rainbow connection, The lovers, the dreamers, and me-

Was ist so fantastisch, dass der Stern es erfüllet, und stimmt es, was bringt es für mich? Wir wissen die Lösung des Rätsels im Stillen, die Träumer, Verliebten und ich.

All of us under its spell, we know that it's probably magic.

Wir alle stehen wie gebannt und glauben, dass Zauber im Spiel ist.

Have you been half asleep? And have you heard voices? I've heard them calling my name. Is this the sweet sound That called the young sailors? The voice might be one in the same.

Hörst du im Traum wie ich, die lockende Stimme, sie flüstert wie das Laub im Baum. Sie lockt dich und sieht zwischen Blüten dich schwimmen, sie fallen vom Wunschtraum im Traum...

I've heard it too many times to ignore it, It's something that I'm supposed to be. Someday we'll find it, The rainbow connection, The lovers, the dreamers and me.

Ich habe ihr Flüstern schon zu oft vernommen, sie flüstert vom Glück auch für dich. Und hinter ihr Rätsel, da werden wir schon kommen, die Träumer, Verliebten und ich.

La da da di da da dum da duh da da dum di da ohhh

La, la-la-li, la-la-lu La-la-la-la-la-li-la-la

– aus „Muppet Movie“ (1979) – Text und Musik: Paul Williams und Kenneth Ascher 83


Lyrics In den Jahrzehnten darauf wurde das Lied noch mehrfach gesungen, unter anderem sowohl in der Muppet-Show (1981) als auch in der Serie Muppets (2015). Beide Male wurde der Text in der deutschen Ausstrahlung nicht übersetzt. Erst im Film "Die Muppets" wurde das Lied erneut eingedeutscht. Diesmal nicht nur mit mehr Erwähnungen von Regenbögen, sondern auch mit einer Parodie des Liedes, gesungen von Fozzie im Pechoolo Casino.

Why are there so many songs about rainbows And what's on the other side? Rainbows are visions, but only illusions And rainbows have nothing to hide.

Wieso singt jeder gern vom Regenbogen und findet man dort sein Glück? Ein Regenbogen bringt jeden zum Träumen, doch lässt dich alleine zurück.

So we've been told and some choose to believe it, I know they're wrong, wait and see. Some day we'll find it, The rainbow connection, The lovers, the dreamers, and me.

Was davon wahr ist und soll man es glauben, weiß nur dein Herz und nicht ich. Ich glaub', es gibt ihn, den Glücks-Regenbogen für Träumer, Verliebte und mich.

Who said that every wish Would be heard and answered When wished on the morning star? Somebody thought of that And someone believed it And look what it's done so far.

Wer sagt, dass jeder Wunsch erhört und erfüllt wird vom leuchtenden Morgenstern? Sind die Geschichten wahr und kann man sie glauben? Ich würde es ja so gern.

What's so amazing, That keeps us stargazing And what do we think we might see? Someday we'll find it, The rainbow connection, The lovers, the dreamers, and me-

Wieso erfüllt uns der Blick in den Himmel mit Sehnsucht und auch Zuversicht? Ich glaub', es gibt ihn, den Glücks-Regenbogen für Träumer, Verliebte und mich.

All of us under its spell, we know that it's probably magic.

Wenn du nur fest daran glaubst, wird seine Magie dich auch finden.

Have you been half asleep? And have you heard voices? I've heard them calling my name. Is this the sweet sound That called the young sailors? The voice might be one in the same.

Liegst du hellwach im Bett und hörst du dann Stimmen? Locken sie dich in den Schlaf? Das ist der Klang aus dem Land deiner Träume. Die Stimme gibt dir wieder Kraft.

I've heard it too many times to ignore it, It's something that I'm supposed to be. Someday we'll find it, The rainbow connection, The lovers, the dreamers and me.

Selbst wenn ich wollte, ich kann mich nicht wehren. Mein Herz sagt, er ist für dich da. Ich werd' ihn finden, den Glücks-Regenbogen für Träumer, Verliebte und mich.

La da da di da da dum da duh da da dum di da ohhh

La, la-la-li, la-la-lu La-la-la-la-la-li-la-lu

– aus „Die Muppets“ (2011) – Text und Musik: Paul Williams und Kenneth Ascher deutsche Fassung: Christine Roche & Klaus-Rüdiger Paulus

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Impressum Ausgabe 30 – 27.04.2018 Chefredakteur (V. i. S. d. P.): Donald Duck34 Stellvertretung: David Bühring

Bild Rückseite: Idee und Zeichnung: Donald-Phantomias Kolorierung und Bearbeitung: David Bühring

Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Stefan Binter, Floyd Moneysac, Huwey, DonaldPhantomias, Malte Morgenstern, Topolino

Illustationen auf Seiten 5 und 12: Idee und Zeichnung: Bertelhausener Kolorierung: David Bühring

Gestaltung: Karsten Bracker, Dagolart, Topolino

Illustrationen auf Seiten 2 und 3: Stefan Binter

Titelbild: Idee: Stefan Binter, Donald-Phantomias Zeichnung, Tusche und Kolorierung: Stefan Binter Bearbeitung: David Bühring

Internet: www.bertel-express.eu www.issuu.com/bertel-express

Dieses Dokument wurde mit MS Word 2003 erstellt. Alle Zeichnungen bzw. Graphiken, sofern nicht anders angegeben, © The Walt Disney Company

DANKE AN ALLE, DIE DIESES PROJEKT MÖGLICH GEMACHT HABEN...

Idee, Zeichnung und Kolorierung: Sildesalaten https://sildesalaten.deviantart.com

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