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I Neuer Kindergarten

Fotos: Kurt Wiedenhofer Neuer Kindergarten

Freude in St. Walburg über den neuen Kindergarten.

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von Michael Andres

Nachdem der alte Kindergarten in St. Walburg/Ulten Ende der 1960er Jahre gebaut worden war, entsprach dieser nicht mehr den heutigen Anforderungen, wobei vor allem das Platzangebot nicht mehr ausreichend war. „Es gab lediglich Platz für zwei Gruppen und die bestehenden Gruppenräume waren zudem eher klein“, erklärt Gemeindereferentin Beatrix Mairhofer. Da es in St. Walburg keinen geeigneteren Standort für den Kindergarten gab, fasste die vorhergehende Verwaltung eine Sanierung und Erweiterung des Bestandes ins Auge. Nach

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ersten technischen Untersuchungen wurde jedoch festgestellt, dass eine Sanierung nicht möglich war. So kam es zur Planung eines Neubaus am bisherigen Standort. Für die Planung zeichneten die Architekten Kurt Wiedenhofer, Matthias Trebo sowie Martina Stuppner nach Vorprojekt von Architektin Christa Mair verantwortlich.

Modernes pädagogisches Konzept

Bei der Planung des neuen Kindergartens wurde vom pädagogischen Konzept ausgegangen, nach welchem heute im Kindergarten gearbeitet wird. Die Räume wurden großzügig und sehr benutzerfreundlich geplant und umgesetzt. „Es freut uns als Gemeindeverwalter unseren Kleinsten ein so schönes Haus bereitstellen zu können, in welchem sie beste pädagogische Betreuung und Bildung erfahren“, betont Beatrix Mairhofer. Früher fanden im Kindergarten maximal 50 Kinder Platz. Der neue Kindergarten ist für drei Gruppen zu je 25 Kindern ausgelegt. „Im kommenden Kindergartenjahr werden wir die volle Auslastung nicht erreichen, das heißt es gibt derzeit noch freie Plätze für Kinder, die in unserem schönen neuen Kindergarten ihre Zeit spielend und spielend lernend verbringen möchten“, so die Gemeindereferentin.

Integriert sich in die Umgebung

Der gesamte Baukörper integriert sich optimal in die bauliche Umgebung. Eine Zugangsrampe wurde an der Südseite von Kräuterbeeten fl ankiert, hinter denen sich ein Pausenhof befi ndet. „Durch einen genauen Knick der Eingangsfassade, der die Zugangsrichtung aufnimmt, entsteht dort eine überdachte Fläche vor dem Hauptzugang in den Kindergarten. Dieser überdachte Bereich ist dem Windfang vorgelagert und bietet unter anderem viel Platz für Kinderwägen. Über einen verglasten Windfang gelangt man in einen Spielgang und zur Treppe in das erste Untergeschoss“, erklären die zuständigen

Wir danken für die Zusammenarbeit!

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Architekten Kurt Wiedenhofer, Matthias Trebo sowie Martina Stuppner. Im nördlichen Teil des Gebäudes befi nden sich die Verwaltungsräume mit einem Besprechungszimmer für das Personal und die Büroleitung. Diese Räume sind zum Gang hin mit großzügigen Verglasungen ausgestattet, um einen guten Überblick über den Zugangsort zu haben. Ost- und südseitig sind 2 Lernräume mit eigenem WC-Raum vorgesehen. Über diesen Lernräumen befi ndet sich eine Spielhöhle, welche über Öff nungen in den darunter liegenden Spielgang mit dem restlichen Gebäude optisch verbunden ist. Ein Lernraum soll für zwei Vormittage dem ElKi zur Verfügung stehen.

interior design Drei Gruppenräume

Im ersten Untergeschoss sind die drei Gruppenräume mit den dazu gehörigen Toiletten und Garderoben untergebracht. Die Garderoben sind in die Gänge integriert und dienen somit auch als Begegnungsstätte der Kinder aus den verschiedenen Gruppen. Großzügige Verglasungen in Richtung Süden und Südosten garantieren eine ausreichende Belichtung der Räume. Den Gruppenräumen vorgelagert befi ndet sich das Außengelände, welcher als Pausen- und Spielfl äche mit einem Kiesboden vorgesehen ist. Das Treppenhaus mit Aufzug liegt zentral zwischen 2 Gruppenräumen und versorgt den rückwärtigen Teil des Gebäudes über ein großzügiges Treppenauge mit Licht von oben. Außerdem ist ein eigener Wickelraum mit den entsprechenden Vorrichtungen wie Wickeltisch, Schrank und einer kleinen Badewanne vorgesehen.

Viel Licht im Innenraum

Die Innenraumauft eilung wurde im zweiten Untergeschoss optimiert, um möglichst viel Licht in den Innenraum zu bekommen. In mehreren Gesprächen der Planer mit der Kindergartenleitung und der Gemeindeverwaltung wurden die Bedürfnisse herausgefi ltert und planerisch umgesetzt. Das zweite Untergeschoss verfügt an der Südseite über eine Zugangsfl äche von außen über eine kurze Treppe, bzw. eine Rampe. „Über den Windfang, der auch als Schmutzschleuse für die externe Nutzung des Bewegungsraumes dient gelangt man in den Mehrzweckraum mit bespielbarer Rampe und Sitzmöbeln. Dieser Multifunktionsraum ist nach Absprache mit den Betreuerinnen als

Landschaft mit dynamischer Höhenentwicklung erstellt, um das kindliche Spiel besser zu ermöglichen“, erklärt Architekt Wiedenhofer.

Extern nutzbarer Bewegungsraum

Der an den Windfang anschließende Bewegungsraum erhält über eine großzügige Verglasung an der Südostseite natürliches Licht. Dahinter befi nden sich Toiletten und ein Gerätelager. Die externe Nutzung des Bewegungsraumes wird über einen eigenen Zugang über den vorgelagerten Windfang ermöglicht. Über diesen Windfang (Schmutzschleuse) gelangt man über einen Gang in die Küche mit entsprechenden Lagerräumen, einem eigenen Umkleideraum mit Dusche und Toiletten für das Küchenpersonal. Anschließend an diese Räume befi nden sich ein Umkleideraum mit Dusche und WC für die externe Nutzung, ein behinderten-gerechtes WC, ein Putz/Waschraum, sowie Räumlichkeiten für die Haustechnik. Im rückwärtigen Teil des Gebäudes befi nden sich die Treppe ins zweite Obergeschoss, sowie der Aufzug mit einer Leistung für 6 Personen. Das zweite Untergeschoss wird mittels einer im Boden eingelassenen Verglasung über dem Pausenhof von oben zusätzlich mit natürlichem Licht versorgt.

Noch mehr Platz

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Die Gemeinde beabsichtigt in absehbarer Zeit das Gemeindehaus abzubrechen, sodass dadurch mindestens 300 m2 an Pausenfl ächen im Freien für den Kindergarten dazu kommen werden. Somit wird der Kindergarten dann bei hypothetisch 75 Kindern über mindestens 10 m2 pro Kind an Freifl ächen verfügen.

Gute Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit mit Planern und Handwerkern habe reibungslos geklappt, wie auch Gemeindereferentin Beatrix Mairhofer bestätigt. Die Fertigstellung des Baus erfolgt termingerecht und das Kindergartenjahr 2022/2023 kann bereits im neuen Kindergarten beginnen. Showroom in Meran/Sinich · J. Kravogl Straße 1 Tel. 0473 490 929

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10 Jahre „Zentrum Mensch“ in Meran

Im Juni hat das Psychologische „Zentrum Mensch“ sein 10-jähriges Jubiläum am Sitz im Kieserhaus Meran gefeiert.

Dr. Tanja Corazza, Inhaberin des Zentrums, konnte gemeinsam mit der therapeutischen Leiterin, Dr. Michaela Tollo und ihren 7 Mitarbeiterinnen über 150 Gäste willkommen heißen und die letzten Jahre Revue passieren lassen. Das private Zentrum bietet eine wichtige Alternative zu den bekannten öff entlich zugänglichen Diensten des Landes und deckt Th emen wie Angst und Depressionen, Burnout und Mobbing, Familie und Schwangerschaft ab. Ziel des Zentrums ist es, Menschen mit psychologischer Beratung und Th erapie bei ihren persönlichen Anliegen zu begleiten. Die Psychologinnen und Psychotherapeutinnen unterstützen seit der Gründung im Jahr 2012 mit unterschiedlichen Th erapieansätzen Kinder, Jugendliche und Erwachsene. In ihrer Ansprache be tonte Landesrätin Waltraud Deeg, wie wichtig es sei, auf die eigene psychische Gesundheit zu achten und den Mut zu haben, sich Hilfe zu holen. Das Zentrum Mensch könne dabei eine wichtige Brücke bauen, um den Menschen mehr Lebensqualität und –Freude zu geben. Stefan Frötscher, Referent der Gemeinde Meran, richtete Grüße des Bürgermeisters Dal Medico und der Vizebürgermeisterin Zeller aus und betonte, dass es eine intensivere Zusammenarbeit geben werde, die Pilotprojekte wie auch Finanzierungsmöglichkeiten betreff e, um die Bürger in Meran in den aktuellen Anliegen der Stadt zu unterstützen. „Die Anfragen von hilfesuchenden Menschen haben in den letzten beiden Jahren ein nie zuvor dagewesenes Ausmaß angenommen. Nicht nur Menschen in akuten Krisensituationen, mit belastender Vergangenheit haben sich zuletzt bei uns gemeldet, sondern auff allend viele Menschen, die völlig stabil in ihrem Berufsalltag und

v. l. Waltraud Deeg, Michaela Tollo, Tanja Corazza und Stefan Frötscher

ihrem Familienleben integriert sind“, so Corazza. Corazza, Tollo und ihrem Team ist es gelungen, in den letzten 10 Jahren einen Platz zu schaff en, in dem Menschen ganzheitlich heilen und sich weiterentwickeln können. Beide bedankten sich für die Unterstützung aller Anwesenden und gaben zugleich einen Ausblick: mit neuen Angeboten und Projekten werden sie weiterhin nah am Menschen bleiben, in allen Lebenslagen.

Die BAZ im Gespräch mit Dr. Tanja Corazza

Tanja Corazza

Haben Ihrer Meinung nach die Pandemie und der Ukraine- Krieg einen Einfl uss auf das psy chische Wohlbefi nden gehabt? Sind in diesen letzten beiden Jahren mehr Hilfesuchende ins Zentrum gekommen? Die meisten, die zu uns kommen fühlen sich stark verunsichert und orientierungslos. Bei sehr vielen Menschen zeigen sich diese Th emen in Form von Ängsten, Panikattacken und depressiven Verstimmungen. Oft sehen wir körperliche Begleiterscheinungen wie starke Kopfschmerzen, Tinnitus, Schlafprobleme, Lebensmittelunverträglichkeiten und ein geschwächtes Immunsystem.Besonders zu Beginn des Ukraine- Krieges hatten wir vermehrt Anfragen, die konkrete Zukunft sängste beinhalteten, momentan scheinen sich die Menschen an diesen schrecklichen Zustand zu gewöhnen. Bei der Pandemie hingegen war es besonders nach der Akutphase ersichtlich, dass viele Menschen starke psychische Beeinträchtigungen hatten. Latent schlummernde Ängste kommen vermehrt zum Vorschein, Zukunft sängste für sich und die Familie machen sich breit. Die Menschen suchen neue Orientierungspunkte und haltgebende Elemente. Es freut mich aber zu beobachten, dass diese Phase der Pandemie gesellschaft lich und im Einzelnen große Erkenntnisprozesse ins Rollen gebracht hat. Besonders bei jungen Menschen sehen wir eine Re-Orientierung auf wesentliche Th emen ihres Lebens. Familie und Freunde spielen eine wichtige Rolle. Die sogenannte Work-Life-Balance steht ganz oben. Das lässt hoff en, dass auch langfristige, wichtige Veränderungen vom Großteil der Gesellschaft mitgetragen werden. „Das Rückbesinnen auf das Wesentliche im Leben, gibt den Menschen Halt und Orientierung“. Sinngemäß mit den Worten Bert Hellingers: wenn wir beim Wesentlichen sind, fühlen wir uns ruhig und angekommen, etwas Beständiges darf wachsen.

Welche Themen beschäftigen Kinder und Jugendliche? Bei den Kindern kommt es sehr darauf an, in welcher Umgebung sie sich in den letzten zwei Jahren befunden haben und wie gut ihre engen Bezugspersonen mit pandemiebezogenen Ängsten umgehen konnten. Besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist es erschreckend zu sehen, wie viele einer sozialen Isolation verfallen sind, aus der sie nur mehr schwer ohne fremde Hilfe herauskommen. In dieser Lebensphase, in der es darum geht, sich zu orientieren und das eigene Leben auszurichten, hat die kollektive Verunsicherung gravierende Auswirkungen. Der Mut zu Neuem, die Lust etwas Unbekanntes auszuprobieren, sind stark eingeschränkt.

Seit 10 Jahren gibt es ihr Zentrum in Meran. Was waren für Sie und für das Zentrum große Meilensteine in der Entwicklung? Einen Platz zu schaff en, in dem eine Person ganzheitlich heilen und sich weiterentwickeln kann, war schon immer mein Herzenswunsch. Durch unser Team kön-

nen wir mit ganz unterschiedlichen Ansätzen den Menschen, die zu uns kommen, so einen vielseitig begleiteten Prozess anbieten. Momentan setzen wir die ersten Schritte, um unser Angebot mittelfristig auch in die freie Natur zu verlagern. Den Kontakt zur Natur und den Tieren in den therapeutischen Prozess zu integrieren kommt dem Bedürfnis vieler Menschen sehr entgegen.

Welche Methoden kommen in einer Therapie zum Einsatz? Besonders Methoden, die einen neuropsychologischen Hintergrund haben, eignen sich gut, um die Funktionsweise des Körpers besser zu verstehen und sich mit der Regulierung von Gefühlszuständen vertraut zu machen. Das gibt dem Menschen das Gefühl wieder Kontrolle über den eigenen Körper zu erlangen und ist meist ein guter Ausgangspunkt, um darunterliegende Th emen zu vertiefen.

Mit welchen Lebensthemen kommen Menschen in Ihr Zentrum? Unser Angebot umfasst ganz bewusst die gesamte Lebensspanne. In jedem Lebensabschnitt gibt es Herausforderungen, die gemeistert werden wollen. So begleiten wir Kinderwunschpaare, Schwangere, Eltern und Kinder ebenso wie Jugendliche und Erwachsenen mit Problemen im Beziehungs- oder Berufsleben. Auch begleiten wir gesunde und kranke Menschen im letzten Abschnitt ihres Lebens.

Warum ist Psychohygiene so wichtig? Psychohygiene ist wie Händewaschen, es gehört einfach zum All tag dazu. Vergessen wir es einmal, passiert zwar nichts, aber jeder hat früher oder später den natürlichen Impuls, den aufgenommenen Schmutz des Alltags wieder loszuwerden. Auf psychischer Ebene ist das genauso sinnvoll. Besonders sehr feinfühlige Menschen leben oft die Gefühle ihrer Mitmenschen mit und können mit der Zeit nicht mehr unterscheiden, ob ihr Leid wirklich ihr Leid ist. In dieser Überforderung ziehen sie sich dann zurück und sind in ihrem Alltag verunsichert. Eine tägliche Routine, um sich vom eigenen Gedanken-Ballast und dem der Mitmenschen frei zu machen, ist somit sehr nützlich.

Was bedeuten Innovation und Digitalisierung für Ihr Zentrum? Auch wenn ich selbst zu Beginn eine Abneigung gegen die Digitalisierung in unserem Berufsfeld empfunden habe, konnten wir in der Zeit der Pandemie den großen Nutzen kennen lernen. Menschen, die sich in Quarantäne be fanden oder ihre Gemeinde nicht verlassen durft en, konnten so trotzdem eine regelmäßige Begleitung über Online-Ge sprä che erfahren. Vorübergehend haben wir zu 100 % unsere Sitzungen online abgehalten oder Übungsmaterial zugesendet. Mittlerweile hat sich ein gutes Gleichgewicht eingependelt, in dem die Menschen, die zu uns kommen, von Mal zu Mal entscheiden, ob sie persönlich kommen oder sich lieber von zu Hause aus dazuschalten.

Wie bekommt man einen Termin? Termine können über Mail oder noch besser telefonisch vereinbart werden. So kann gleich abgeklärt werden, um welche Th emen es sich handelt und welches Teammitglied am besten zur hilfesuchenden Person passt.

Psychologisches Zentrum Meran

Freiheitsstr. 129 (Kieserhaus) 39012 Meran • Tel. 342 7494725 info@zentrum-mensch.it www.zentrum-mensch.it

ÖFFNUNGSZEITEN

Mo | Di | Do: 10 - 21 Uhr Fr| Sa | So: 10 - 22 Uhr

freuen sich auf Ihr Kommen! Veronikamit Manniund Team

Katharinaberg 53 39020 Schnals Tel. +39 346 61 74 980

SEILBAHN UNTERSTELL

Naturnser Sonnenberg

Tel. +39 0473 668 418

Keine Besteuerung mehr bei langjährigen Verlusten

Erst kürzlich hat die italienische Regierung das sogenannte Vereinfachungsdekret verabschiedet, mit dem eine Reihe von steuerlichen Vereinfachungen und für den Steuerzahler vorteilhaft e Bestimmungen eingeführt wurden. Eine der Neuheiten ist die sofortige Abschaff ung der Regelung zu den Gesellschaft en mit systematischen bzw. fortdauernden Verlusten, welche seit dem Jahr 2011 bestand.

Unternehmen, die bis dato in fünf aufeinanderfolgenden Jahren Steuererklärungen mit Verlusten oder im fünfj ährigen Überwachungszeitraum vier Steuererklärungen mit Verlusten und eine mit geringen Einkünft en eingereicht hatten, galten als nicht operative Gesellschaft en. Diese Qualifi zierung hatte schmerzhaft e Folgen: die eff ektiv erzielten Verluste wurden steuerlich nicht anerkannt, sondern es war ein Mindesteinkommen zu versteuern, welches anhand der gehaltenen Vermögenswerte der Gesellschaft ermittelt wurde. Zudem gab es eine Erhöhung des Körperschaft steuersatzes um 10,5 % und Einschränkungen bei der Verrechnung von Steuerguthaben sowie bei der Verwendung von steuerlichen Verlusten.

Der Gesetzgeber wollte mit der Einführung der Regelung zu den Gesellschaft en mit systematischen Verlusten gegen die Gründung von Gesellschaft en vorgehen, deren Hauptzweck darin bestand, steuerliche Verluste zu erwirtschaft en und anzuhäufen, wodurch dem Fiskus faktisch steuerpfl ichtige Einnahmen entzogen werden. Im Laufe der Jahre haben diese Vorschrift en jedoch an Wirksamkeit verloren, da sie häufi g Unternehmen trafen, die zwar voll operativ waren, aber keine ausreichende Rentabilität erwirtschaft en konnten, was sicher auch auf die anhaltenden Auswirkungen der Wirtschaft skrise zurückzuführen war.

Die Einführung von Ausschluss- und Ablehnungsgründen sowie die Möglichkeit, in einem Auskunft sverfahren von der Regelung ausgenommen zu werden, haben das Problem nur teilweise gelöst – es war für den Steuerzahler immer teuer, aufwendig und mit Unsicherheit verbunden, gegen diese Qualifi zierung anzukämpWalter Gasser

Kanzlei Gasser Springer Perathoner, Eder & Oliva Bozen + Lana + Naturns walter.gasser@gspeo.com

fen. Deshalb ist es absolut zu begrüßen, dass die Regelung nun vollständig abgeschafft wurde – eine gute Nachricht für die Steuerzahler!

BERICHT AUS ROM

Italien erwarten turbulente und schwierige Zeiten

Vor ca. 525 Tagen waren wir nach dem Fall der Regierung Conte II beim Ministerpräsident Draghi und haben ihm unsere Zusammenarbeit angeboten und ersucht, die Südtiroler Eigenheiten bestmöglich zu berücksichtigen. „Vedremo“ war seine kurze Antwort. Mit der Leistung der Regierung Draghi können wir Südtiroler sehr zufrieden sein. Italien hätte ihn aber noch 6 bis 8 Monate für eine geordnete Übergabe der Regierungsgeschäft e gebraucht. Der Abschied des Ministerpräsidenten am 20. Juli um Punkt 9 Uhr in der Abgeordnetenkammer war beeindruckend und gleichzeitig schockierend durch das „Pharisäertum“ bei vielen Kollegen, die beim Eintreff en und der Verabschiedung lange stehend applaudiert haben. „Alla luce del voto espresso ieri sera dal Senato chiedo di sospendere la seduta per recarmi dal Presidente della Repubblica, per comunicare le mie dimissioni. Grazie per l’applauso e per tutto il lavoro fatto in questo periodo“. Das waren Draghis Abschiedsworte. Danke Herr Ministerpräsident, auch meinerseits. Jetzt hilft kein Jammern mehr, der Blick muss nach vorne gerichtet werden. Meine Partei muss die Reihen schließen und Einigkeit leben und demonstrieren, um auch in Zukunft mit einer einzigen Stimme in Rom auft reten zu können. Dann wird auch eine Mitte-Rechtsregierung mit den „Fratelli d’Italia“ zu überleben sein. Die Trentiner Leghisti sind auf jeden Fall für unsere Autonomie eine Garantie. Das haben diese in den vergangenen Jahren ausreichend bewiesen. Nun ist die Stimmung gedrückt. Alle lassen die Ohren hängen. Für alle ist es unverständlich, dass dieses Geplänkel um den „DL aiuti“ und um die Müllverbrennungsanlage für Rom so enden sollte. Wir werden jetzt noch in den nächsten 2 Wochen das Wettbewerbsdekret ohne die Bestimmung zum Taxidienst, den „DL semplifi cazioni fi scali“ und unseren eigenen Kammerhaushalt abstimmen und dann ist es für die meisten vorbei, außer jene, die einen Listenplatz erhalten und Wahlkampf machen können. „Nichts wird mehr wie früher sein“ (nulla sarà come prima), hatte Ex Ministerpräsident Renzi beim Abgang von Draghi verkündet. Ein gewaltiger Schaden fürs Land. Viele genehmigungsreife Durchführungsbestimmungen verfallen, das seit 1994 angekündigte Berggesetz ist samt der Ministerin Gelmini vom Tisch, die große Steuer- und Katasterreform höchstwahrscheinlich beginnt nach 2 Jahren Diskussion in der kommenden Legislaturperiode wieder bei null und was wird aus der endgültigen KonzesAlbrecht Plangger Kammerabgeordneter

sionserneuerung unserer A22? Auch auf dem Alternativ- Energiesektor kommt wieder alles ins Stocken: FER II, Energiegemeinschaft en, „aree idonee“ und Vereinfachungen. Froh in Rom sind nur die Taxifahrer, die sich vor der Draghi-Reform gerettet haben, und weiterhin verschont für längere Zeit bleiben Wolf und Bär.

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