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BÄUERINNEN
Experimentierfreudig und mutig
Gemeinsam mit ihrer Familie baut Mariagrazia Tenaglia Giovanett vom Römerhof in Tramin Mais und Reis an – mit viel Leidenschaft und aus Überzeugung. Versteckt in den engen Gassen von Tramin liegt der Römerhof. Nur ein übergroßer Maiskolben weist darauf hin, dass sich hier der Eingang zu einem alten, romantischen Hof verbirgt. Bewirtschaftet wird dieser von Mariagrazia und ihrer Familie. Sie kommt ursprünglich aus dem Trentino und ist vor ca. 20 Jahren hierhergezogen. An die Arbeit am Hof ist sie gewöhnt, da sie selbst aus einer Bauernfamilie stammt. Seit rund 18 Jahren baut die Familie Mais an, die Idee dazu kam in einer langen Winternacht, als ihnen einfi el, dass in der Garage eine alte Steinmühle steht. Diese wurde dann wieder zum Einsatz gebracht. Im Verarbeitungsraum, der nur in Schutzkleidung betreten werden darf, sticht einem die neue Mühle sofort ins Auge, aber auch die alte steht als Erinnerung noch dort im Hintergrund. Mariagrazia verbringt Stunden damit den Mais zu verarbeiten und ihn dann schön zu verpacken. Die Arbeit mag zwar eintönig und oft mühsam sein, doch Mariagrazia kann hier ihrer Leidenschaft nachgehen. Seit zwei Jahren ist neben dem Mais auch noch der Reis dazugekommen. Es musste viel dazugelernt werden. Kurse besuchen und sich weiterbilden gehört in diesem Geschäft einfach dazu. Es ist die Hilfe von jedem gefragt, auch Sohn und Tochter müssen mit anpacken, wenn nicht beim Traktorfahren, dann zumindest beim Etikettieren und Verpacken, denn auf dem Hof wird alles von Hand gemacht. Um ihre Produkte
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Mariagrazia hat ihre Leidenschaft zum Mais- und Reisanbau entdeckt.
an den Mann zu bringen, liefern sie an verschiedene Läden, gehen auf Märkte und verkaufen auch am Hof selbst. In Zukunft soll der Verarbeitungsraum ausgebaut werden und ein Hofl aden dazukommen, damit noch mehr Menschen auf den Geschmack lokaler Produkte kommen. Ihr ist es wichtig, dass die Menschen nicht nur verstehen wie viel Arbeit hinter dem Ergebnis steckt, sondern dass sie es auch weiterhin zu schätzen wissen. Das Video über Mariagrazia Tenaglia Giovanett aus der Reihe verwurzelt & innovativ gibt es auf www.baeuerinnen.it
Vom Feld in den Kochtopf
Gartenlust trifft auf Kochkunst. Die Kochkursreihe von den Bäuerinnen und den Südtiroler Gastwirtinnen geht in die nächste Runde, diesmal nach dem Motto Die beschte Kescht, mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Gastronomie und Landwirtschaft zu stärken. Den Vernetzungsgedanken zwischen Landwirtschaft und Gastronomie stärken und das Augenmerk auf regionale Lebensmittel festigen: Das ist das Ziel des Kooperationsprojektes zwischen der Vereinigung Südtiroler Gastwirtinnen und der Südtiroler Bäuerinnenorganisation. Bereits seit dem Jahr 2018 besteht diese Kooperation im Rahmen der Kochkurs-Reihe „Gartenlust trifft auf Kochkunst“. Helene Benedikter vom Hotel Post in Trens, Mitglied der Arbeitsgruppe der Südtiroler Gastwirtinnen und Landesbäuerin Antonia Egger Mair vom Obermaurerhof in Jenesien, sind die treibenden Kräfte hinter der Initiative. „Wir möchten mit dem Projekt die Zusammenarbeit zwischen der Gastronomie und der Landwirtschaft vorantreiben und auf besondere, regionale Produkte hinweisen. Wir müssen uns mit der Frage beschäftigen: Wie können Gastbetriebe besser mit den landwirtschaftlichen Betrieben kooperieren?“, so Antonia Egger. In dieselbe Kerbe schlägt auch Helene Benedikter: „Die Idee war von Anfang an jene, dass besondere landwirtschaftliche Produkte aus Bäuerinnen-Hand von Gastwirtinnen in der Küche veredelt und verfeinert werden. Sozusagen vom Garten in die Küche und auf den Tisch. Besonders wichtig ist uns dabei auch, Lust auf regionale Lebensmittel zu verbreiten.“ Der direkte Weg – vom Feld in den Kochtopf – ist dabei wohl der einfachste, nachhaltigste und effi zienteste Weg, sind Egger und Benedikter überzeugt. Dieser besondere Kochkurs ist eine „runde Sache“. Bäuerinnen geben Tipps und Tricks zum Anbau, zur Auswahl der richtigen Sorte, zur Pfl ege im Garten oder zur Ernte. Köche kreieren mit den Produkten einmalige Gerichte und verraten Insiderwissen zur Zubereitung. Im Oktober steht der nächste Kochkurs an und zwar mit der Kastanie. Bäuerin Elisabeth Pichler vom Buschenschank Hochklaus in Kardaun vom Kastanienanbau und gibt Informationen zu den Inhaltsstoffen und Tipps für die Verarbeitung weiter. Koch Wolfgang Schmidl vom Gasthof Kircherhof in Albeins zaubert ein besonderes Keschtn-Menü und inspiriert die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zur vielfältigen Verwendung der heimischen Frucht. Datum: Mittwoch, den 12. Oktober 2022 von 18:00 – 22:00 Uhr, im Gasthof Kircherhof in Albeins
Infos und Anmeldung: www.sbb.it/weiterbildung oder +39 0471 999 365.