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Der Schafsommer ist zu Ende
WEISSENBACH – Der Weißenbacher Schafabtrieb gilt als einer der einzigen traditionellen Schafabtriebe, die im Ahrntal in dieser Form noch abgehalten werden. Am vergangenen Wochenende war es wieder soweit, 250 Schafe sind von den Almen ins Dorf zurückgekehrt.
Unter den 15 Weißenbacher Schafzüchtern sind auch Eisacktaler und Gsieser Züchter dabei, die ihre Tiroler Bergschafe auf den großen Moosboden, nach Mitterbach, Schönberg oder Chemnitzerhütte Richtung Edelraut auftreiben, wo die Weißenbacher Züchter ihre Schafrechte haben. Auch Oswald Großgasteiger, der Obmann des Schafzuchtvereins Ahrntal, treibt seine 13 Schafe jedes Jahr gegen Ende Mai, Mitte Juni auf diese Almen, wie er im Interview berichtet. „Der Almsommer war dieses Jahr gut: Eine günstige Witterung, fruchtbare Weiden und wenig Ausfall. Gott sei Dank sind wir bis jetzt vom Wolf in unserem Gebiet verschont geblieben“, zieht Oswald Großgasteiger ein Resümee des zu Ende gegangenen Almsommers.
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ZUCHT IM VORDERGRUND Im Gegensatz zu früher seien die Schafgruppen jetzt kleiner und es gehe hauptsächlich um die Zucht selbst. Früher sei das Schaf ausschließlich als Nutztier gesehen und Fleisch sowie Wolle dementsprechend verwendet worden, gibt der Obmann Auskunft. „Wolle hat heute so gut wie keine Bedeutung mehr und unseren Schafzüchtern geht es vielmehr um die Züchtung reinrassiger Schafe“, sagt der Obmann. Deshalb seien die Mitglieder im Schafzuchtverein Ahrntal, der seit 1968 besteht, heute vorwiegend Hobbyzüchter, die Schafschauen und Ausstellungen mit Prämierungen organisieren und sich um die Versteigerungen und den Schafabtrieb kümmern würden, holt Oswald Großgasteiger aus. In den 60er-Jahren habe noch jeder Bauer Schafe gehalten, deshalb seien an die 500 bis 600 Schafe in die Weißenbacher Berge aufgetrieben worden, heute sind es zwar weniger, aber als Verein versuche man seit 50 Jahren die
Oswald Großgasteiger, Obmann des Schafzuchtvereins Ahrntal.
An die 250 Tiroler Bergschafe sind am vergangenen Wochenende von den Weißenbacher Bergen ins Tal abgetrieben worden.
Tradition aufrecht zu erhalten und die Zucht zu fördern und weiterzubringen, hält Oswald Großgasteiger fest. „Die Schafe sind Nutztiere, die unsere Landschaft erhalten. Sie sorgen dafür, dass die Vegetation erhalten bleibt, der Boden fest und das Gras kurz gehalten wird, was zum Beispiel die Lawinengefahr mindert“, beschreibt der Züchter.
ABTRIEB UND „SCHOUFSCHOADE“ 250 Tiroler Bergschafe wurden am Freitag, den 18. September, von ihren Züchtern von den Weißenabacher Almen ins Tal getrieben. „Der diesjährige Abtrieb ist gut verlaufen, bereits um 14 Uhr haben wir alle Schafe auf der Gögealm versammeln können und um 17 Uhr sind wir im Dorf angekommen, wo die Tiere dann eingezäunt wurden“, erzählt Oswald Großgasteiger. Am darauffolgenden Samstag fand beim Berghotel Alpenfrieden die traditionelle „Schoufschoade“ stattfand. „Bei der Schoufschoade wurden die Tiere getrennt, abtransportiert und das eine und andere Schaf auch noch gekauft oder verkauft. Traditionell wird der Schafabtrieb immer mit einem Fest verbunden, dieses Jahr war das aufgrund von Corona leider nicht möglich“, informiert der Obmann über den Schafabtrieb 2020 der diesmal etwas anders war, als andere Jahre. (TL)
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