Bezirkszeitung Puschtra Nr. 17 - Die Wahl ist geschlagen

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lokales

Der Schafsommer ist zu Ende WEISSENBACH – Der Weißenbacher Schafabtrieb gilt als einer der einzigen traditionellen Schafabtriebe, die im Ahrntal in dieser Form noch abgehalten werden. Am vergangenen Wochenende war es wieder soweit, 250 Schafe sind von den Almen ins Dorf zurückgekehrt.

ZUCHT IM VORDERGRUND

Quellen: Oswald Großgasteiger

U

nter den 15 Weißenbacher Schafzüchtern sind auch Eisacktaler und Gsieser Züchter dabei, die ihre Tiroler Bergschafe auf den großen Moosboden, nach Mitterbach, Schönberg oder Chemnitzerhütte Richtung Edelraut auftreiben, wo die Weißenbacher Züchter ihre Schafrechte haben. Auch Oswald Großgasteiger, der Obmann des Schafzuchtvereins Ahrntal, treibt seine 13 Schafe jedes Jahr gegen Ende Mai, Mitte Juni auf diese Almen, wie er im Interview berichtet. „Der Almsommer war dieses Jahr gut: Eine günstige Witterung, fruchtbare Weiden und wenig Ausfall. Gott sei Dank sind wir bis jetzt vom Wolf in unserem Gebiet verschont geblieben“, zieht Oswald Großgasteiger ein Resümee des zu Ende gegangenen Almsommers.

Oswald Großgasteiger, Obmann des Schafzuchtvereins Ahrntal.

An die 250 Tiroler Bergschafe sind am vergangenen Wochenende von den Weißenbacher Bergen ins Tal abgetrieben worden.

Tradition aufrecht zu erhalten und die Zucht zu fördern und weiterzubringen, hält Oswald Großgasteiger fest. „Die Schafe sind Nutztiere, die unsere Landschaft erhalten. Sie sorgen dafür, dass die Vegetation erhalten bleibt, der Boden fest und das Gras kurz gehalten wird, was zum Beispiel die Lawinengefahr mindert“, beschreibt der Züchter.

Im Gegensatz zu früher seien die Schafgruppen jetzt kleiner und es gehe hauptsächlich um die Zucht selbst. Früher sei das Schaf ausschließlich als Nutztier gesehen und Fleisch sowie Wolle dement- ABTRIEB UND sprechend verwendet worden, gibt „SCHOUFSCHOADE“ der Obmann Auskunft. „Wolle hat 250 Tiroler Bergschafe wurden am heute so gut wie keine Bedeutung Freitag, den 18. September, von mehr und unseren Schafzüchtern ihren Züchtern von den Weißenabageht es vielmehr um die Züch- cher Almen ins Tal getrieben. „Der tung reinrassiger Schafe“, sagt diesjährige Abtrieb ist gut verlaufen, der Obmann. Deshalb seien die bereits um 14 Uhr haben wir alle Mitglieder im Schafzuchtverein Schafe auf der Gögealm versamAhrntal, der seit 1968 besteht, meln können und um 17 Uhr sind heute vorwiegend Hobbyzüchter, wir im Dorf angekommen, wo die die Schafschauen und Ausstellun- Tiere dann eingezäunt wurden“, gen mit Prämierungen organisieren erzählt Oswald Großgasteiger. Am und sich um die Versteigerungen darauffolgenden Samstag fand beim und den Schafabtrieb kümmern Berghotel Alpenfrieden die traditiwürden, holt Oswald Großgastei- onelle „Schoufschoade“ stattfand. ger aus. In den 60er-Jahren habe „Bei der Schoufschoade wurden die noch jeder Bauer Schafe gehalten, Tiere getrennt, abtransportiert und deshalb seien an die 500 bis 600 das eine und andere Schaf auch noch Schafe in die Weißenbacher Berge gekauft oder verkauft. Traditionell aufgetrieben worden, heute sind wird der Schafabtrieb immer mit es zwar weniger, aber als Verein einem Fest verbunden, dieses Jahr versuche man seit 50 Jahren die war das aufgrund von Corona leider

nicht möglich“, informiert der Obmann über den Schafabtrieb 2020

der diesmal etwas anders war, als andere Jahre. (TL)

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