BAZ Nr. 18 vom 18/10/2024

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Das Problem
Die Lösung

Nur mehr „Dschörmen“?

Kommentar von Walter J. Werth

Unsere deutsche Sprache wird derzeit so schlampig gesprochen und geschrieben wie wohl nie zuvor. Auffälligstes Symptom der dramatischen Verlotterung ist die Mode, fast alles englisch „aufzumöbeln“. In einer Handelswelt, die sich an Ungetüme wie „Tracht & Country Classics“, gewöhnt hat, ist anscheinend keine Küche mehr ohne „Interior Design“ verkäuflich, kein „Event“ ohne „Highlight“, und kein Diesel ohne „Clean Power“... Während manche dieser Anglomanie gleichgültig gegenüberstehen, zeigt sich dennoch eine wachsende Besorgnis über die sprachliche Entwicklung. Sprache ist mehr als nur Kommunikation. Sie ist Träger von Kultur, Tradition und Geschichte. Von den heute rund 6500 Sprachen dieser Welt werden schon in hundert Jahren durch kulturelle Globalisierung allenfalls noch 2000 übrigbleiben oder vom Aussterben bedroht sein. Auch die deutsche? Das Mobiltelefon, zumal SMS-Kurznachrichten, aber auch E-Mail-Verkehr sind Mitursachen des Sprachverfalls. Waren beispielsweise im Jahr 2004 unter den 100 am meisten verwendeten Wörter deutscher Rede ganze 23 englische, also fast ein Viertel, so waren es 1980 nur eines. Komisch ist außerdem, dass deutsche Touristen im Ausland auf alles typisch Deutsche schimpfen, dabei am liebsten jene geheimnisvollen Orte suchen, wo keine deutschen Touristen sind. Und komisch auch, dass diese Gäste in Südtirol hartnäckig die (falsch betonten und -ausgesprochenen) italienischen Ortsnamen verwenden. Konkrete Maßnahmen für Sprachkurse und Sprachtests haben das deutsche Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie das Goethe-Institut unternommen. Weil es schon längere Zeit ernsthafte Sprachprobleme gibt, verlangte man für ganz Deutschland verpflichtende Sprachtests schon im Kindergarten. Und wir in Südtirol sind bei einem Versuch in der Goethe-Schule in Bozen steckengeblieben, etwas längst Notwendiges zu unternehmen, was im Sinne der Rettung unserer deutschen Sprache wäre.

THEMA

04 | Vielfältig

STRASSENGESCHICHTEN

10 I Der Monsignore aus Stahl

STANDORT

15 I Lanas Gemeinwohl in neuen Händen

SCHAUFENSTER

20 I Mit dem Auto sicher durch den Winter

22 I Karosseriespengler

WANDERN

26 I Von Kurzras zum Lazauner Moor

ANZEIGER

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Vielfältig

Die Einführung einer „Sprachklasse“ an der Goethe-Schule in Bozen hat für hitzige Diskussionen gesorgt und die Emotionen landeweit hochgehen lassen. Auf den ersten Blick scheint es durchaus sinnvoll, Kinder ohne oder mit nur geringen Deutschkenntnissen in einer eigenen Klasse zu bündeln, um ihnen gezielt Sprachunterricht anzubieten. Gleichzeitig könnten die sogenannten deutschen Muttersprachler im regulären Unterricht besser gefördert werden, so die Argumentation.

von Josef Prantl

Doch nicht alle sehen diese Maßnahme positiv. „Es ist schrecklich,“ sagt Melena, eine Schülerin mit indischen Wurzeln, die in Südtirol geboren und aufgewachsen ist. Für sie führt die Idee der sogenannten Sonderklasse zu Ausgrenzung und Stigmatisierung. Sie plädiert für mehr kostengünstige Sprachkurse im ganzen Land sowohl für Schüler als auch deren Eltern. Die Schulen müssen mehr Ressourcen für Sprachförderung erhalten. Es braucht gute Lehrpersonen für Deutsch als Fremdsprachenunterricht. Melena spricht fünf Sprachen fast fließend, ist sehr engagiert und eine erfolgreiche Schülerin.

Trotzdem fühlt sie sich in unserer Gesellschaft oft nicht vollständig akzeptiert. „Ist es wegen meiner Hautfarbe?“, hat sie sich als Kind oft gefragt. Melenas Geschichte steht exemplarisch für das komplexe Thema Integration. Ihre Eltern kamen vor rund 20 Jahren aus Punjab nach Südtirol, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Melena hat viele Verwandte in Indien, die sie, wenn möglich, besucht. Doch das gestaltet sich oft als schwierig. Wenn man sie nach ihrer Identität fragt, beschreibt sie ihr Empfinden als „Identitätskrise“. Obwohl sie in Südtirol geboren ist, fühlt sie sich aufgrund ihrer Wurzeln nicht ganz zugehörig.

In Indien hingegen wird sie häufig als „Europäerin“ wahrgenommen. „Es ist schon komisch, denn man sollte sich doch mit etwas identifizieren können“, sagt sie.

Multikulturelle Identität

Zu Hause spricht sie eine Mischung aus mehreren Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch, Punjabi und Hindi. Diese sprachliche Vielfalt spiegelt ihre multikulturelle Identität wider und verdeutlicht die Herausforderungen, die mit dem Leben zwischen verschiedenen Kulturen einhergehen. Melena lebt somit in einer

Das mehrsprachige philosphische Kaffee am Sprachengymnasium Meran

ständigen Wechselwirkung zwischen den beiden Welten, was ihre Identität sowohl bereichert als auch belastet. Es zeigt sich, dass Integration mehr ist als nur das Erlernen der Landessprache oder das Anpassen an gesellschaftliche Normen; es ist ein tiefgreifender Prozess des Suchens nach Zugehörigkeit und Selbstverständnis.

Südtirol verändert sich

Vor 25 Jahren dachte man bei der kulturellen und sprachlichen Vielfalt in Südtirol hauptsächlich an die drei Sprachgruppen: Deutsch, Italienisch und Ladinisch. Doch seit Mitte der 1990er Jahre hat sich das Bild stark gewandelt. Lebten vor 20 Jahren rund 16.000 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Südtirol, sind es heute rund 51.000. Migration ist ein weltweites Phänomen. Bis 2050 wird die Zahl der Migranten weltweit voraussichtlich auf über 400 Millionen ansteigen und gegen Ende des Jahrhunderts die

Zwei-Milliarden-Marke erreichen. Die Ursachen sind vielfältig: Klimawandel, die Suche nach Wohlstand und sozialer Sicherheit, Kriege und Konflikte, aber auch zunehmende Mobilität. Hinzu kommt der Wunsch nach besseren Berufschancen und wirtschaftlichem Erfolg. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in den kommenden Jahrzehnten ist es unbestritten, dass wir auf qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen sind, wenn unsere Sozial- und Gesundheitssysteme nicht völlig kollabieren sollen. Die Frage, wie Zuwanderung aber gefördert und gleichzeitig die Interessen der einheimischen Bevölkerung gewahrt werden können, ist ein zentrales Thema der politischen Diskussion.

Formen der Migration

Ein Ansatz zur Bewältigung dieser komplexen Herausforderung könnte darin bestehen, klar zwischen verschiedenen Formen der Migration zu unterscheiden – etwa zwischen Ar-

beitsmigration, der Suche nach einer besseren Lebensqualität und der Flucht vor Verfolgung. Ebenso wichtig ist die Unterscheidung zwischen regulärer und irregulärer Migration. Ein weiteres Problem ist die Wahrnehmung und Einstellung zur Migration, die stark vom Kontext abhängt. In den letzten Jahren hat die emotionale Polarisierung des Themas Migration in Europa deutlich zugenommen, insbesondere nach der Migrationskrise 2015. Diese Polarisierung, verstärkt durch populistische Bewegungen, hat die Konsensfindung in den europäischen Gesellschaften erschwert. Migration wird zunehmend ideologisiert und instrumentalisiert, was zu Spannungen auf politischer und gesellschaftlicher Ebene führt.

„Glokales“ Bewusstsein

Ein Gegenkonzept zur Polarisierung ist das Konzept des „Schwachen Kosmopolitismus“, das der Oxforder Politikwissenschaftler David Miller vorgeschlagen hat. Dieses Konzept legt

2.545 Aufträge hat Alperia 2023 an Südtiroler Unternehmen mit einem Gesamtwert von 120 Millionen Euro vergeben. Alperia an der Seite der Südtiroler Wirtschaft.

Rabia floh mit ihrer Familie aus Afghanistan und besucht seit kurzem die FOS
Mehrsprachigkeits-Projekt
Wussten Sie schon …?

nahe, dass der starke Kosmopolitismus, der die Gleichbehandlung aller Menschen unter allen Umständen fordert, in der Praxis durch eine gewisse Parteilichkeit für die eigenen Landsleute ergänzt werden kann.

Ein solcher Ansatz könnte helfen, ein Gleichgewicht zwischen progressiven und konservativen Ansätzen in der Migrationspolitik zu finden. Irreguläre Migration könnte reduziert, die Außengrenzen besser geschützt und das Unsicherheitsgefühl der Bevölkerung verringert werden. Gleichzeitig könnte eine schrittweise Integration der Migranten unter Berücksichtigung des Schutzes der lokalen Kulturen erfolgen. Ein solcher Ansatz könnte nicht nur populistischen Bewegungen den Wind aus den Segeln nehmen, sondern auch einen Humanismus fördern, der für die langfristige politische Stabilität unserer westlichen Gesellschaften unerlässlich ist. Besonders wichtig wäre die Förderung eines „glokalen“ Bewusstseins - eines Bewusstseins, das globale und lokale Perspektiven miteinander verbindet.

Demografische Veränderungen

Nach vorläufigen Daten des gesamtstaatlichen Statistikinstituts ISTAT leben rund 51.000 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft in Südtirol. Dies entspricht einem Anteil von 9,7 Prozent an der Gesamtbevölkerung, der höher liegt als der gesamtstaatliche Durchschnitt von 8,6 Prozent. Ein Großteil der ausländischen Bevölkerung in Südtirol stammt aus Europa, insbesondere aus Albanien, Deutschland, Rumänien und anderen EU-Ländern. Der asiatische und afrikanische Kontinent ist ebenfalls stark vertreten, wobei Pakistaner und Marokkaner die größten Gruppen stellen. Nicht-EU-Bürger machen mit 34.928 Personen einen großen Teil der Migrationsbevölkerung aus, von denen mehr als die Hälfte eine langfristige Aufenthaltsgenehmigung besitzen.

Bildung

Ein zentrales Element der Integration ist das Bildungssystem. Etwa 12,5 Prozent der Schüler

in Südtirol sind Ausländer. In den Kindergärten sind 13,6 Prozent der Kinder Ausländer. In den Grundschulen beträgt der Anteil der ausländischen Schüler 13,3 Prozent, während er in den Mittelschulen auf 14,5 Prozent und in den Oberschulen auf 9,4 Prozent sinkt. Besonders hervorzuheben ist die starke Präsenz ausländischer Schüler in den italienischsprachigen Schulen. „Es ist wichtig, sich nicht zu schämen, wenn man aus einem anderen Kulturkreis stammt, und sich aktiv mit der eigenen Herkunft auseinanderzusetzen“, betont Melena. Offenheit für Neues und die Fähigkeit, sich anzupassen, ohne dabei die eigene Identität aufzugeben, sind entscheidende Aspekte, die sie hervorhebt. Gleichzeitig muss sich auch die Südtiroler Gesellschaft weiterentwickeln und Menschen mit Migrationshintergrund vorbehaltlos annehmen. „Es gilt, Vorurteile abzubauen und einen respektvollen Dialog zu fördern, um ein harmonisches Miteinander zu ermöglichen. Nur so kann eine vielfältige und inklusive Gemeinschaft entstehen, in der jede Kultur ihren Platz hat“, sagt Melena.

Tag der Sprachen am Gymme Meran
„Manchmal weiß ich nicht, wohin ich gehöre“

Zakaria El Miroun ist 18 Jahre alt und steht kurz vor der Matura. Seine Eltern stammen aus Marokko und sind vor etwa 30 Jahren nach Südtirol gezogen. Zakaria lebt heute in Goldrain und pendelt jeden Tag mit dem Zug nach Meran zur Schule.

Zakaria, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, mit mir zu sprechen. Kannst du uns zunächst ein wenig über dich und deine Familie erzählen?

Zakaria: Meine Eltern kommen aus Casablanca in Marokko. Dort lebt noch meine Oma. Immer wieder kehren meine Eltern in ihre Heimat zurück, und ich fühle mich ebenfalls mit Marokko verbunden, weil es ein Teil meiner Identität ist. Allerdings bin ich in Südtirol geboren und hier aufgewachsen.

Was war der Hauptgrund für die Auswanderung deiner Eltern? Das hatte berufliche Gründe. Mein Vater ist heute selbstständig, meine Mutter arbeitet als Reinigungskraft. Ich habe noch zwei jüngere Geschwister. Zu Hause sprechen wir viele Sprachen. In einem Satz können Wörter auf Deutsch, Italienisch und Arabisch vorkommen.

Was bedeutet es für dich, mit Migrationshintergrund in Südtirol aufzuwachsen? Ich habe den Kindergarten, die Grundschule und die Mittelschule in Latsch besucht und mich immer gut integriert gefühlt. Ich war auch in zwei Vereinen aktiv – zuerst im Schwimmclub und später habe ich im Verein Fußball gespielt, was ich übrigens immer noch mache.

Was bedeutet Heimat für dich? Fühlst du dich hier zu Hause? Das ist schwer zu beantworten. Ich denke schon, dass ich mich hier in Südtirol zu Hause fühle. Ich sehe mich als Südtiroler, aber auch ein bisschen als Marokkaner. Manchmal weiß ich nicht genau, wohin ich gehöre. Diese Frage beschäftigt mich oft, aber letztendlich ist es mir dann doch egal.

Welche Erinnerungen hast du an die Kultur und Traditionen deiner Herkunftsfamilie?

Bei uns zu Hause essen wir oft marokkanisch, also viel Couscous und typische Gerichte aus Marokko. Da mein Vater aber auch Koch war, gibt es bei uns auch Südtiroler Küche. Ich bin Moslem und halte mich an die Gebote, zum Beispiel trinke ich keinen Alkohol und esse kein Schweinefleisch.

Du sprichst vier Sprachen sehr gut. Wie erklärst du dir, dass du so gut Deutsch sprichst?

Das ist „learning by doing“. Wenn deine Umgebung deutschsprachig ist, lernst du die Sprache am besten und schnellsten. Meine Freunde sprechen alle Deutsch. Da meine Eltern besser Italienisch als Deutsch sprechen und ich früher viel italienisches Fernsehen geschaut habe, habe ich auch Italienisch gut gelernt. Englisch habe ich in der Schule gelernt und Arabisch innerhalb der Familie.

Was wünschst du dir für deine Zukunft hier in Südtirol?

Eine gute Arbeitsstelle. Ich möchte hier meine Familie gründen und mein Leben verbringen.

Gibt es etwas, das du anderen Jugendlichen mit Migrationshintergrund sagen möchtest, die nach Südtirol kommen. Es ist enorm wichtig, am sozialen Leben teilzunehmen. Der Rest kommt dann von selbst. Die Eltern sollten großen Wert auf die Bildung ihrer Kinder legen. Es ist wichtig, Lernangebote anzunehmen.

Wie denkst du über sogenannte „Sonderklassen“ für Kinder ohne Sprachkenntnisse?

In der Grundschule halte ich das für keine gute Idee, weil es eine Stigmatisierung darstellt und Kinder die Sprache viel besser im sprachlichen Umfeld lernen.

In der Oberschule könnte ein intensiver Sprachkurs, der ein Semester dauert, allerdings hilfreich sein.

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Zakaria El Miroun

Mehrsprachigkeit in einer vernetzten Welt

Es ist unbestritten, dass die Fähigkeit, mehrere Sprachen zu sprechen, immer wichtiger wird. Claudia Pellegrini, Englischlehrerin am Gymnasium Meran, hat sich in einer Forschungsarbeit an der Universität Innsbruck intensiv mit dem Thema Mehrsprachigkeit auseinandergesetzt.

Sie ist überzeugt, dass Sprachenlernen nicht auf den Fachunterricht beschränkt werden sollte, sondern durch Vernetzung ganzheitlich gestaltet werden muss. „Mehrsprachige Menschen verfügen oft über eine Vielzahl von kognitiven, sozialen und kulturellen Vorteilen“, sagt die Meranerin. Studien zeigen, dass das Erlernen mehrerer Sprachen die kognitive Flexibilität erhöht und das Problemlösungsvermögen verbessert. „Wir wollen am Gymme Meran das Sprachenlernen nicht nur auf den Fachunterricht beschränken, sondern durch Vernetzung ganzheitlich gestalten“, dafür plädiert Claudia Pellegrini. Die Schülerinnen und Schüler erfahren Sprachunterricht nicht nur im Klassenzimmer, sondern auch durch vernetzte und fächerübergreifende Ansätze. Dazu gehören Projekte, interkulturelle Veranstaltungen und Begegnungen, die den Schülern die Möglichkeit bieten, ihre Sprachkenntnisse in realen Kontexten anzuwenden und zu erweitern.

Im Gespräch mit der BAZ äußert sich die Englischlehrerin zu den verschiedenen Aspekten der Mehrsprachigkeit und den Herausforderungen, die sie im Unterricht erlebt.

Am Sprachengymnasium des Gymme Meran gibt es ein sogenanntes Mehrsprachencurriculum. Was ist darunter zu verstehen?

Prof. Claudia Pellegrini: Bereits im Schuljahr 2013/14 wurde das Südtiroler Mehrsprachencurriculum mit einer Klasse unter wissenschaftlicher Begleitung pilotiert. Die Bildungsdirektion wollte damit den Schulen ein Instrument an die Hand geben, um den Spra-

chenunterricht in den verschiedenen Sprachfächern durchlässig zu gestalten und Synergieeffekte zu schaffen. Sprachenlehrerinnen und Sprachenlehrer arbeiten in Teams an mehrsprachigen Unterrichtseinheiten, um gemeinsam Inhalte, Grammatikstrukturen, Vokabeln, Sprachlernstrategien u.v.m. zu vermitteln. Grundlage dafür sind Erkenntnisse aus der Mehrsprachigkeitsforschung. Seit dem Schuljahr 2019/2020 haben wir das Mehrsprachencurriculum sukzessive in allen Klassen curricular eingeführt und an die Bedürfnisse unseres Sprachgymnasiums angepasst. Dieses Curriculum heißt nun „SprinT“, was für „Sprachen im Team“ steht. Die Sprachlehrerinnen und Sprachlehrer aller Klassen des Sprachengymnasiums bieten in jeder Klasse zweimal pro Schuljahr ein mehrsprachiges Modul und einmal pro Jahrgangsstufe eine klassenübergreifende mehrsprachige Veranstaltung an. Im Triennium arbeiten wir mit den Kollegen der Sachfächer und der Schulbibliothek zusammen.

Manchmal laden wir auch Referenten ein oder beteiligen uns an Projekten der Universität Bozen oder anderer externer Partner. Die mehrsprachigen Veranstaltungen hingegen organisieren wir schulintern. Für die ersten Klassen war das zum Beispiel die Feier zum Europäischen Tag der Sprachen am 26. September. Die Veranstaltungen sollen vor allem Freude an der Mehrsprachigkeit vermitteln.

Welche spezifischen Methoden oder Ansätze setzen Sie ein, um das Sprachenlernen zu fördern?

Wir arbeiten vernetzt. Die Sprachlehrerinnen und Sprachenlehrer der einzelnen Klassenräte erarbeiten die Module gemeinsam. Bei

komplexeren Modulen werden die Inhalte zunächst in den einzelnen Sprachfächern behandelt. An den Projekttagen werden dann in Form von Teamteaching Arbeitsaufträge in verschiedenen Sprachen gegeben, welche die Schülerinnen und Schüler in kreativer Form lösen sollen. Dabei sollen immer verschiedene Sprachen zum Einsatz kommen. An unserer Schule sind dies Deutsch, Italienisch, Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch, Latein - und für die Schülerinnen und Schüler des klassischen Gymnasiums auch Altgriechisch. Die Schüler können zwischen mehreren Sprachen auswählen. Auch ihre eigenen Familiensprachen und Dialekte können verwendet werden. Durch dieses Training ist es für unsere Schüler ein Leichtes, zwischen den verschiedenen Sprachen zu switchen.

Wie sehen Sie die Rolle der Vernetzung zwischen Schülern aus verschiedenen Kulturen im Sprachenlernen?

In unserem Modell versuchen wir, alle Sprachen wertzuschätzen und die Sprachen und Kulturen anderer Länder, die in unseren Klassen gesprochen werden, immer wieder mit einzubeziehen. In den mehrsprachigen Modulen werden die Lernenden immer wieder aufgefordert, Vergleiche zu ihren Familiensprachen zu ziehen. Wenn es sich um ein Grammatikmodul handelt, fragen wir zum Beispiel: „Welche Zeitformen gibt es im Albanischen?“ oder „Kannst du mir den Gebrauch der Artikel im Polnischen erklären?“. So werden diese Schüler zu Sprachlehrer und wir alle – auch die Lehrpersonen – zu Lernenden.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen im Unterricht, wenn

es um die Förderung der Mehrsprachigkeit geht?

Am Sprachengymnasium sind wir in der glücklichen Lage, dass sich spracheninteressierte und motivierte Schülerinnen und Schüler an unserem Schultyp einschreiben. Wir haben im Stundenplan sehr viele Unterrichtsstunden, welche den Sprachen gewidmet sind, und wir haben sehr motivierte und professionelle Lehrkräfte. Wir arbeiten mit großem Einsatz und bieten in den verschiedenen Fächern eine Vielzahl von Möglichkeiten an, Sprachen zu lernen. Unsere Schülerinnen und Schüler erreichen schon bald ein sehr hohes Niveau. Viele von ihnen schaffen in Englisch schon in der 4. Klasse die Sprachzertifikatsprüfungen auf C1 Niveau, einige von ihnen sogar ein C2 Niveau! Das ist Muttersprachenniveau. Auch in den anderen Sprachenfächern ist das Niveau hoch. Zum Vergleich: Für die Abschlussprüfung wird in Italien nur ein B2-Niveau verlangt. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. In den unteren Klassen haben auch wir immer mehr mit komplexer werdenden Klassensituationen zu kämpfen.

Welche Ratschläge würden Sie Eltern geben, um ihre Kinder bei der Entwicklung von Mehrspra-

Claudia Pellegrini

chigkeit zu unterstützen?

Ich denke, dass man das Interesse an der anderen Kultur, dessen Sprache man lernen möchte, wecken sollte. Man sollte als Eltern selbst den anderen Kulturen mit Offenheit begegnen. Dies kann man z. B. durch Reisen machen, aber auch nur zuhause, indem ich mit den Kindern Bücher lese, Filme, Serien oder ähnliche Inhalte im Internet mit ihnen anschaue. Am besten wäre es, das Kind würde Freunde finden, die eine andere Sprache sprechen. Dies könnte vielleicht in einem Sport- oder Kulturverein geschehen. Weniger Isolation in der gleichsprachigen Gruppe, sondern mehr Kommunikation in einem anderssprachigen Verein. Die Förderung sollte auf spieleri-

sche und natürliche Art stattfinden. Der Unterricht in heterogenen Klassen stellt eine besondere Herausforderung dar, vor allem wenn einige Schüler kaum Sprachkenntnisse haben. Haben Sie dafür Strategien?

Das ist in der Tat ein sehr schwieriges Problem. An meiner Schule hatte ich selbst das Problem bisher nur mit wenigen Schülern. Es wird jedoch die Herausforderung der Zukunft werden, da die Migrationsströme in Zukunft zusätzlich auch aus Klimagründen zunehmen werden. Da ist in erster Linie die Politik gefragt, die günstige Rahmenbedingungen schaffen muss, damit ein Sprachunterricht, der für alle Lernenden in der Klasse befriedigend ist, überhaupt

stattfinden kann. Die Schulen müssen mehr Unterstützung bekommen. Das Lehrpersonal könnte sich mehr mit der Mehrsprachigkeitsdidaktik auseinandersetzen.

Wie beurteilen Sie die Diskussion um die Bildung von sogenannten Sonderklassen für Schüler ohne Sprachkenntnisse? Könnte ein Ansatz, der sowohl integrative als auch differenzierte Elemente kombiniert, nicht eine Lösung sein?

Grundsätzlich bin ich aus meiner fast 40-jährigen Erfahrung als Sprachenlehrerin und als Wissenschaftlerin für eine inklusive Schule. Am Sprachengymnasium haben sich bisher fast ausschließlich

„Ich bin eine pakistanische Südtirolerin“

Schüler mit Migrationshintergrund eingeschrieben, welche schon seit Jahren in Südtirol ansässig sind und auf demselben sprachlichen Niveau ihrer Mitschüler sind. Meine Hochachtung gilt demnach den Kolleginnen und Kollegen der Kindergärten, Grund- und Mittelschulen, welche eine ausgezeichnete Arbeit geleistet haben. Bisher scheint sich der Unterricht, der integrative und differenzierte Elemente beinhaltet, aus meiner Erfahrung bewährt zu haben. Doch da waren die Größenverhältnisse in den Klassen zwischen Schülern, die des Deutschen mächtig waren, und jenen, die nicht genügend Deutsch konnten, jedoch wohl noch ausgewogener.

Die Zukunft ist eine Gesellschaft mit vielen Gesichtern, und wir müssen lernen, miteinander zu leben, um eine Zukunft zu haben, sagt Farheena Jamal. Die BAZ sprach mit der Englischlehrerin an der Fachoberschule Marie Curie über ihren Lebensweg von Pakistan nach Südtirol, die Herausforderungen und Chancen der Integration sowie ihre Vision für eine inklusive Gesellschaft.

Frau Jamal, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Gespräch nehmen. Zu Beginn: Können Sie uns etwas über Ihre Herkunft und Ihre Familie erzählen?

Prof. Farheena Jamal: Sehr gerne. Ich bin in Pakistan geboren und habe dort bis zu meinem 16. Lebensjahr gelebt. Mein Vater hatte einige Jahre zuvor in Deutschland gearbeitet und ist dann 2002 nach Südtirol gekommen, um hier Arbeit zu suchen. 2007 hat er schließlich meine Mutter, meine drei Geschwister und mich nach Südtirol geholt. Wir sind hierhergekommen, weil mein Vater der Meinung war, dass Südtirol eine gute Zukunft für uns bieten könnte. Es war eine große Umstellung, aber gleichzeitig eine wertvolle Chance für unsere Familie.

Das klingt nach einer bedeutenden Veränderung. Wie haben Sie persönlich diese Umstellung erlebt?

Ja, es war definitiv eine große Veränderung. In Pakistan hatte ich bereits die Schule besucht, und hier in Südtirol musste ich erst einmal meinen Weg finden. Meine Familie in Pakistan und meine Eltern legen großen Wert auf Bildung, da ich aus einer gebildeten Familie stamme. Deshalb war es ihnen sehr wichtig, dass meine Geschwister und ich zur Schule gehen, obwohl sie wenig über das Schulsystem in Südtirol wussten. Mein Vater wurde jedoch von einigen Bekannten, die damals ebenfalls in Meran lebten, gewarnt, dass es keine gute Idee sei, mich zur Schule zu schicken. Diese Freunde waren vor uns nach Südtirol angekommen, aber kannten die Kultur und das Schulsystem Südtirols kaum. Doch als ihre Kinder schließlich nach Südtirol kamen, haben sie sie in die Schule eingeschrieben, da sie inzwischen unseren Erfolg gesehen hatten und erkannten, wie wichtig Bildung ist. Ich hatte das große

Glück, dass meine Eltern mich immer unterstützt haben – besonders mein Vater. Er hat nie auf andere gehört und sich stets für mich eingesetzt. Ohne ihn und meine Mutter hätte ich es vielleicht nicht geschafft. Ich war eine der ersten Schülerinnen mit Migrationshintergrund am Pädagogischen Gymnasium – und das ganz ohne Deutschkenntnisse. Anfangs hat mir nur mein Englisch geholfen.

Mit welchen Herausforderungen hatten Sie zu kämpfen, als Sie als Jugendliche mit Migrationshintergrund in Südtirol aufwuchsen? Am Anfang hatte ich oft Heimweh und fühlte mich fremd, was vermutlich ganz normal ist, wenn man in einem neuen Land lebt. Besonders in der Schule habe ich aber viel Unterstützung erfahren. Lehrerinnen und Lehrer haben mich motiviert und mir das Gefühl gegeben, dass ich es schaffen kann. Sie sagten: „Wir brauchen dich, du schaffst das.“ Diese Worte haben mich tief berührt und mir die Kraft gegeben, meinen Weg weiterzugehen. In einem fremden Land zu hören, dass man gebraucht wird, gibt einem Mut und Zuversicht. Es ist ein Gefühl der Zugehörigkeit, das einem in schwierigen Momenten Halt gibt. Zusätzlich haben mir meine Mitschülerinnen sehr beim Lernen und Verstehen der Unterrichtsinhalte geholfen, obwohl sie damals nicht so gut Englisch sprachen wie die Jugendlichen heute. Sie haben mir ihre Notizen geliehen

oder bei Gruppenarbeiten mit mir zusammengearbeitet. Mit einigen meiner ehemaligen Mitschülerinnen bin ich immer noch befreundet.

Wie haben Sie es geschafft, so schnell Deutsch zu lernen? Gab es besondere Strategien, die Ihnen geholfen haben? Ein großer Vorteil war sicherlich, dass mein Vater Deutsch sprach. Aber ich habe mir die Sprache auch aktiv angeeignet, in dem ich regelmäßig die vom Sprachzentrum angebotenen Deutschkurse besucht habe, deutsches Fernsehen geschaut und viel Radio gehört habe. In der Schule haben die Lehrerinnen und Lehrer mich immer unterstützt und auf meinem Niveau abgeholt. Sie waren sehr geduldig und haben mir die Zeit gegeben, die ich brauchte, um die Sprache zu verstehen. Ich wusste sehr früh, dass ich Lehrerin werden wollte, und das hat mich zusätzlich motiviert. Ich habe mir Ziele gesetzt und wollte unbedingt schnell die Sprache lernen, um mein Studium beginnen zu können.

Wie sieht es bei Ihnen zu Hause aus? Welche Sprachen sprechen Sie in Ihrer Familie? Wir sind eine polyglotte Familie. Zuhause sprechen wir Deutsch, Englisch, Urdu und Italienisch. Wir können auch Arabisch lesen, da wir es für das Lesen des Korans benötigen. In Pakistan habe ich zudem gelernt, Arabisch ins Urdu zu übersetzen, um den Koran besser zu verstehen. Deshalb fällt es mir leicht, mich mit anderen Kulturen zu verbinden. Zusätzlich hatte ich die Möglichkeit, Latein in der Schule zu lernen, und ich habe die lateinische Sprache einfach geliebt. Nach der Matura habe ich in Innsbruck Deutsch und Englisch aufs Lehramt studiert. Ich bin sehr dankbar, dass ich in so vielen Sprachen kommunizieren kann, denn Sprache ist der Schlüssel zu Integration und Verständnis.

Was bedeutet für Sie der Begriff „Heimat“? Fühlen Sie sich in Südtirol zu Hause?

Südtirol ist definitiv meine Heimat geworden. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich das so empfinden konnte, aber heute fühle ich mich hier sehr wohl. Ich habe viele Freunde, die zu meiner Familie geworden sind. Ich bin Pakistanerin, aber auch Südtirolerin. Es ist ein Teil meiner Identität, dass ich aus zwei Kulturen komme. Beide gehören zu mir, und beide sind mir wichtig. Inzwischen habe ich hier meine Familie gegründet, und meine Kinder wachsen in diesem Umfeld auf, was mich sehr glücklich macht.

Ihre Wurzeln als Pakistanerin und Ihre Rolle als Südtirolerin – wie vereinen Sie diese beiden Identitäten?

Es ist eine Balance, die nicht immer einfach zu halten ist. Als Muslima lebe ich nach den Gebräuchen und Werten meiner Religion, was mir sehr wichtig ist. Gleichzeitig habe ich mich in die Kultur Südtirols integriert und fühle mich hier zuhause. Ich bin verheiratet und habe drei Kinder, denen ich versuche, beide Kulturen näherzubringen. In der Schule merke ich oft, wie sich Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund freuen, wenn sie mich sehen, weil sie sich in mir wiedererkennen. Ich möchte ihnen das Gefühl geben, dass sie dazugehören – genau wie mir das damals gegeben wurde.

Gab es Situationen, in denen Sie sich aufgrund Ihres Migrationshintergrundes ausgeschlossen oder anders gefühlt haben?

Natürlich gab es Momente, in denen ich mich fremd gefühlt habe. Aber insgesamt habe ich mehr Unterstützung als Ablehnung erfahren. Der Weg zur Integration war sicherlich nicht immer leicht, aber ich habe immer daran geglaubt, dass ich mein Ziel erreichen kann, wenn ich hart arbeite. Und genau das möchte ich auch

anderen vermitteln: Es ist wichtig, sich Ziele zu setzen und diese zu verfolgen, auch wenn der Weg dorthin schwierig ist.

Haben Sie eine Botschaft für junge Menschen mit Migrationshintergrund, die möglicherweise ähnliche Erfahrungen machen wie Sie?

Ja, unbedingt. Ich möchte ihnen sagen: Es lohnt sich, sich anzustrengen. Egal, wie schwierig es manchmal erscheint, es ist wichtig, nicht aufzugeben. Setzt euch klare Ziele und verfolgt sie mit Geduld und Ausdauer. Besonders wichtig ist es, die Landessprachen zu lernen. Sie sind der Schlüssel zur Integration und zu vielen Möglichkeiten, die sich dadurch eröffnen.

Zum Abschluss eine Frage zur aktuellen Debatte über die Goetheschule und die Sonderklasse für Migrantenkinder. Wie stehen Sie zu dieser Thematik?

Ich glaube fest an das inklusive Modell, da ich selbst ein Ergebnis dieses Modells bin. Es fördert die Chancengleichheit und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Kinder mit einer anderen Muttersprache zu separieren, bringt langfristig keinen Vorteil. Sie lernen dadurch nicht besser, im Gegenteil, sie fühlen sich möglicherweise noch mehr ausgegrenzt. Was es braucht, sind gut ausgebildete und motivierte Lehrerinnen und Lehrer, die wir im bereits haben, und die gezielt Fremdsprachenkompetenz fördern. Aber wir brauchen ausreichend Ressourcen, um nicht nur die Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, sondern alle Schüler und Schülerinnen je nach ihren Bedürfnissen bestmöglich zu unterstützen, weil diese Kinder/Jugendliche unsere Zukunft sind. Integration beginnt in der Schule – und wenn wir dort die richtigen Weichen stellen, können wir eine Gesellschaft aufbauen, in der alle eine faire Chance haben.

Englischlehrerin Farheena Jamal

Der Monsignore aus Stahl

Sieht man sich eine Karte von Völlan genauer an, fällt auf, dass es eine Straße gibt, die sich durch den Ortskern in mehrere Richtungen weit durch die Felder schlängelt: der Propst-Wieser-Weg.

Dass Joseph Wieser kein einfacher Mensch war und häufig Widerstand provozierte, wird aus mehreren Quellen deutlich. In zwei Angelegenheiten aber scheint ihm ein Biograph in besonderer Weise wenig wohlgesinnt gewesen zu sein. Im Frühjahr 1878 starb ein sächsischer Offizier auf der Durchreise in Bozen. Das wäre nicht weiter erwähnenswert, hätte es sich bei dem Verstorbenen – im Heiligen Land Tirol – nicht um einen Protestanten gehandelt. Wieser hatte dem Pastor der evangelischen Gemeinde in Meran den Zutritt zum katholischen Friedhof verweigert, nicht aber der Leiche selbst, die im Anschluss an seinen Protest ordnungsgemäß auf dem Friedhof beerdigt worden war. Dass dies erst durch das Einschreiten städtischer Behörden möglich war und er sich im Anschluss bis zum k.k. Verwaltungsgerichtshof darüber beschwert hätte, wie in der missgünstigen Biographie behauptet, stimmt hingegen nicht. Ebenso wurde ihm vorgeworfen, er hätte als einziger höherer Geistlicher die steuerlichen Abgaben für den Religionsfond verweigert, so dass Finanzbeamte gewaltsam eine Kasse mit Wertpapieren öffnen

mussten, um die Steuerschulden samt Zinsen zu decken. Auch das stimmt nur teilweise. Er hatte die Abgaben bis dahin bezahlt, war aber, wie viele andere Geistliche, mit der Höhe nicht einverstanden und legte Rekurs ein, der dann nicht bearbeitet wurde, weshalb er die Zahlungen aussetzte. Wer war dieser unruhige Geist?

Ein aktives Leben

Joseph Wieser wurde am 12. November 1828 in Völlan als Sohn des Weinreichbauern Joseph und seiner Frau Maria Unterholzner geboren. Wie seine Brüder Matthias und Johannes schlug er eine akademische Laufbahn ein. Nach dem Abschluss des Gymnasiums in Meran ging er nach Graz und Innsbruck, um schließlich in Brixen und Trient Theologie zu studieren. Im Alter von 25 Jahren erlangte er die Priesterweihe und war zunächst als Kooperator in Leifers, Sarnthein und Kaltern tätig. Danach zog es ihn nach Trient, wo er als Theologieprofessor im fürstbischöflichen Seminar fünfzehn Jahre lang unterrichtete. 1873 kehrte er zur Seelsorge zurück und wurde Propst des Kollegialstifts und Pfarrer von Bozen. Neben seinen Funk-

tionen als Priester war er auch politisch tätig, wodurch er sich nicht nur Freunde machte. Er war ein unbeugsamer Charakter und eckte damit immer wieder an. Bei einer Versammlung des Katholisch-konservativen Vereins ließ er verlauten, dass der Katholik intolerant gegenüber anderen Religionen sein und ihnen entgegentreten müsse, wo und wie er kann. Ein gefundenes Fressen für die liberale Presse. In einer Würdigung zum 100. Geburtstag wurde der Monsignore als „Mann aus Stahl“ beschrieben, hinter dessen rauer Schale sich aber ein Mensch mit großmütigem Herzen befand, der sich meist still um seine Schützlinge kümmerte, ihnen Beistand leistete und sie finanziell unterstützte. Auch als Autor war er aktiv. Seine Gedichte und Aphorismen, die noch viele Jahre nach seinem Tod veröffentlicht wurden, signierte er mit dem Pseudonym Winrich an der Volt. 1878 kam er in den Tiroler Landtag und wurde im Jahr darauf von der Prälatenkurie sogar in das Österreichische Abgeordnetenhaus gewählt. Das Mandat musste er allerdings schon nach einer Legislaturperiode aufgeben, da er mit einer zunehmenden Erblin-

Frau Dr. med. Edith Rainer

dung kämpfte. Trotzdem widmete er sich mehreren sozialen Anliegen, so auch dem Bau des Knabenheims „Josefinum“ in Bozen.

Ein schnelles Ende

Anfang 1899 wurde er dann von einem schweren Leiden befallen, das er – kurz vor dem selbstgewählten Ruhestand – zu überstehen hoffte. Es war ihm nicht vergönnt. Er starb am 8. Februar in Bozen an einer Rippenfellentzündung und wurde unter der Beteiligung der gesamten geistlichen Prominenz Tirols beerdigt. Christian Zelger

Fachärztin in Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit Diplom in Akupunktur ist in die Otto Huber Straße 20 in Meran umgezogen.

Tel. 0473 270045 | praxis@rainer.bz.it

Neu: Informationstreffen zu frauenspezifischen Themen in den Praxisräumlichkeiten.

Ich freue mich, Sie in den nächsten Jahren in meiner neuen Praxis willkommen zu heißen und zu betreuen.

Monsignore Joseph Wieser
Gesehen in Rom mit meinem Sohn Jacob am 28.09.2024 beim Konzert von David Gilmour
Photo und Auswahl des Gedichtes: Martin Geier • Editorisches Konzept: Georg Dekas

Comfortably Numb

Als ich ein Kind war, hatte ich mal Fieber Meine Hände fühlten sich an wie zwei Ballons Jetzt habe ich das gleiche Gefühl wieder Ich kann es nicht erklären, du würdest es nicht verstehen So bin ich eigentlich auch nicht

Und ich bin auf komfortable Weise betäubt…..

Pink Floyd

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Lanas Gemeinwohl in neuen Händen

Nach dem Ausscheiden des langjährigen Bürgermeisters Harald Stauder wurden am 26. Mai die Karten von Lanas Gemeindestube neu gemischt. Mit knapp 50 Prozent Zustimmung entschied Helmut Taber das Kopf-an-Kopf-Rennen gegen seine parteiinterne Konkurrentin, Valentina Andreis, für sich.

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BM Helmut Taber

Wir sprachen mit dem 40-jährigen Rechtsanwalt über die Zukunft von Lana.

Herr Bürgermeister, Sie sind im Mai mit großer Mehrheit ins Amt gewählt worden. Was haben Sie sich für Ihre Amtszeit vorgenommen?

Helmut Taber: Mir ist es wichtig, dass die Gemeindeverwaltung das Ehrenamt in Lana finanziell und ideell stark unterstützt und durch gezielte Ortsentwicklungsprogramme die Lebensqualität weiter verbessert. Weiters soll durch ein moderates Bevölkerungswachstum sichergestellt werden, dass die Infrastruktur und die öffentlichen Einrichtungen der Einwohnerzahl entsprechen.

Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf?

Wir haben viele gemeindeeigene Gebäude, die in absehbarer Zeit saniert werden müssen. Ich denke

hier insbesondere an unser Kulturhaus, aber auch an die Schulen und Kindergärten, die in historischen Gebäuden untergebracht sind. Darüber hinaus muss im Hinblick auf die demographische Entwicklung geprüft werden, welche neuen Bildungseinrichtungen neu gebaut werden müssen.

Der Verkehr in Lana ist ein Dauerthema. Vor rund einem Jahr wurde das neue Verkehrskonzept beschlossen. Welche konkreten Maßnahmen folgen nun?

In erster Linie werden wir versuchen jene Maßnahmen umzusetzen, die direkt die Sicherheit der Radfahrer und Fußgänger, insbesondere der Schüler auf dem Schulweg, betreffen. Derzeit prüfen wir Maßnahmen in der Zollstraße, in der Hirzerstraße und es gibt auch Gespräche über eine mögliche Rad- und Fußwegverbindung zwischen der Goldeggstraße und der Erzherzog-Eugen-Straße.

Welche weiteren großen Projekte sind in Lana geplant?

Im Sonnenweg, in Niederlana, direkt neben der Obstgenossenschaft (Anm. d. Red.), wurde vor kurzem ein kleines Gewerbegebiet geschaffen, in dem zwei einheimische Unternehmen tätig sein werden. Diese Stärkung der heimischen Wirtschaft ist uns sehr wichtig. Bei der neuen Musikschule sind wir in der Planungsphase der wirtschaftlichen und technischen Machbarkeit, die Fertigstellung ist für die nächsten 3 - 4 Jahre geplant. Bezüglich der Fahrradbrücke bei der MeBo prüfen wir, ob die Sicherheit der Radfahrer und Fußgänger auch durch einen Umbau der bestehenden Brücke verbessert werden kann. Bei entsprechender Finanzierungsmöglichkeit werden wir in den nächsten Jahren auch die Erweiterung des Laurin-Kindergartens und die Machbarkeit der Erweiterung der Zollschule prüfen. Im kulturellen Bereich sind

die Erweiterung der Proberäume der Musikkapellen und die Neugestaltung des Areals bei der Alten Weberei geplant.

Was ist Ihnen bei diesen Projekten besonders wichtig und wie möchten Sie Lana in den nächsten Jahren weiterentwickeln? Wichtig ist, dass wir die Projekte von Anfang an so durchdenken, dass sie für möglichst viele Bürger nützlich sind und letztlich allen Lananern zugutekommen.

Ein zentrales Thema der letzten Amtsperiode war die Aufwertung der Naherholungszonen entlang der Falschauer. Wie sieht hier der aktuelle Fahrplan aus und welche Maßnahmen sind geplant, um diese Bereiche für die Bürger weiter zu stärken? Vor den Falschauerwiesen, wo früher die bekannten Grillstellen waren, soll ein Treffpunkt für Familien und eine echte Naherho-

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lungszone werden. Wir sind daher bereits mit den zuständigen Landesämtern in Kontakt, um die Möglichkeit der Errichtung eines Wasserspielparks für Kinder zu prüfen.

Lana hat eine starke Wirtschaft –von der Industriezone über die Fußgängerzone am Gries, den Tribusplatz, bis hin zu den Handwerker- bzw. Gewerbezonenzonen in Niederlana. Was macht aus

Ihrer Sicht den Standort Lana für Unternehmen so attraktiv und wie wollen Sie diese Attraktivität langfristig sichern?

Lana ist von allen Seiten sehr gut erreichbar und hat mit einem Einzugsgebiet von über 20.000 Menschen ein großes Potential. Durch aktives Ortsmarketing und durch die Zusammenarbeit mit Touristikern, Gastronomen, Kaufleuten, Handwerkern, Dienstleistern und Industriebetrieben sind wir be-

strebt, den Wirtschaftsstandort laufend zu verbessern. In Zukunft wird es notwendig sein, Co-Working-Spaces zu schaffen. Darüber hinaus stehen wir mit der Landespolitik z. B. im Bereich der Raumordnung in Kontakt, um die Wohnsituation für Arbeiter und Angestellte in den Gewerbegebieten zu verbessern.

Sie sind seit fast einem halben Jahr sind Sie nun Bürgermeister

in Lana. Was war bisher das schönste Erlebnis oder die beeindruckendste Begegnung?

Die knapp 5 Monate seit meinem Amtsantritt waren sehr intensiv. In rund 280 Sitzungen und Sprechstunden habe ich einen kleinen Einblick bekommen, wie vielfältig die Probleme und Unsicherheiten unserer Bürger sind. Emotional geht es mir immer dann nahe, wenn jemand unverschuldet in die Armut abzurutschen droht.

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Niederlana: Attraktiver Wirtschaftsstandort

Einen wesentlichen Beitrag zur starken Wirtschaft in der Marktgemeinde Lana leistet der Wirtschaftsstandort in Niederlana. Vor allem der Bereich um den Tribusplatz wird auch von auswärtigen Besuchern gerne aufgesucht. Er zählt zu den wichtigen kleinen Anziehungspunkten der Gemeinde und bietet nicht nur Platz für zahlreiche lokale Unternehmen und Nahversorger, sondern beherbergt auch eine Apotheke, verschiedene Dienstleister sowie eine Bank.

Mit der Realisierung des neuen Wohn- und Geschäftskomplexes am Standort der ehemaligen Marmeladenfabrik „Zuegg“ wur-

de das Gebiet in den letzten Jahren erneut als attraktiver Wohnstandort weiter aufgewertet. Von hier aus führt die Bozner Straße weiter nach Süden. Entlang der Straße befinden sich interessante Betriebe wie z. B. eine Tanzschule, eine Bäckerei und eine kleine Goldschmiede.

Nur einen Steinwurf entfernt, direkt neben dem Traditionsgasthof „Tennis“, haben sich im Gebäudekomplex „Lana 2000“ zahlreiche Unternehmen aus den Bereichen Handwerk, Handel, Einrichtung bis hin zu Beratungs-, Gesundheits- und Beauty-Dienstleistungen zu einem vielfältigen Unternehmensen-

semble zusammengeschlossen. Auf dem Areal des modernen Gewerbezentrums bis hin zum Gasthof Alpen befand sich in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts die Holzstoff-Pappenfabrik der Gebrüder Zuegg. Neben alteingesessenen Lananer Betrieben mit langer Tradition, sind hier heute auch innovative Unternehmen, ein Fotogeschäft, sowie Nahversorger ansässig.

Südlich des ehemaligen ZueggAreals hat sich vor allem das Gewerbe angesiedelt. Hier befinden sich neben der Handwerkerzone auch zwei moderne Gewerbezonen. In der Dr.-J.-Köllnsperger-Straße haben sich zudem

einige Gewerbetreibende zum Gewerbepark „LanaSüd“ zusammengeschlossen. Von hier aus führt die Bindergasse durch die gleichnamige Handwerkerzone in Richtung Norden zur jüngsten Gewerbezone von Lana, die in entlang der so genannten Sonnenstraße, direkt an der Einfahrt zur Obstgenossenschaft Lana, entstanden ist. Auch wenn Lana gerne als Südtirols „Apfelgemeinde“ bezeichnet wird, hat sich die Gemeinde in den letzten Jahrzehnten auch darüber hinaus einen Namen als außergewöhnlicher Wirtschaftsstandort gemacht, der nicht nur Burggräfler, sondern auch Besucher aus ganz Südtirol anzieht.

Betonwerk inder Handwerkerzone vonLana

Mit dem Auto sicher durch den Winter

Regen oder Schnee, Matsch, Glätte und schlechte Sicht – keine gute Kombination für Autofahrer. Der Winter erfordert besondere Vorsichtsmaßnahmen beim Autofahren, da die Straßenverhältnisse schwieriger werden und das Unfallrisiko steigt. Damit das Auto auch im Winter einwandfrei funktioniert, sollte man es regelmäßig checken und pflegen.

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Ein Interview mit Gregor Vigl von der Garage GP in Lana. Herr Vigl, wie wichtig ist es, sein Fahrzeug winterfit zu machen?

Gregor Vigl: Es ist sehr wichtig, sein Fahrzeug winterfest zu machen, um sicher und problemlos durch die kalte Jahreszeit zu kommen. In der Regel bieten alle KFZ-Werkstätten einen Wintercheck an. Damit der Winter für das Auto nicht zur Belastung wird, rate ich zur Kontrolle von allem, was in der kalten Jahreszeit besonders wichtig ist: Bremsanlage, Beleuchtung, Sicherheitseinrichtungen und Fahrwerk.

Was sollten Autofahrer beachten, um sicher durch Eis und Schnee zu kommen?

• Niedertouriges Fahren im hohen Gang erleichtert das Weiterkommen auf glatten Straßen, die Reifen bauen einen besseren Grip auf. Außerdem erlaubt eine niedertourige Fahrweise vorausschauend zu fahren und es ist leichter, das Tempo den

Straßenbedingungen anzupassen.

• Die Winterreifen sollten ausreichend Profiltiefe (mindestens 4 mm) haben.

• Zum vorausfahrenden Fahrzeug genügend Abstand halten, da der Bremsweg auf glatten Straßen deutlich länger ist.

• Mit Gaspedal und Bremsen vorsichtig umgehen, um ein rutschen zu vermeiden.

• Plötzliche Lenkbewegungen vermeiden und in Kurven sanft und gleichmäßig fahren.

• Die Scheiben und das Auto frei von Schnee und Eis halten, um eine gute Sicht zu gewährleisten.

• Fahrzeugwartung

• Auf Wetter- und Straßenberichte sowie auf lokale Warnungen achten.

Welche Vorbereitungen sollten Autofahrer treffen, bevor sie sich auf den Weg machen?

Ich rate zu einer gelegentlichen kurzen Bremsprobe, wenn die

Straße frei ist und für andere Verkehrsteilnehmer keine Gefahr besteht. Dadurch bekommt man ein Gefühl für die Straßensituation und den veränderten Bremsweg auf glatter Fahrbahn. Wichtig ist, sich den veränderten Fahrbahngegebenheiten rechtzeitig anzupassen, immer vorsichtig zu fahren und für eine anstehende Fahrt genügend Zeit einzuplanen.

Zu welchen Kontrollen raten Sie und was kostet es ein Auto winterfest zu machen?

Durch folgende Kontrollen kann man sichergehen, dass das Fahrzeug gut auf die winterlichen Bedingungen vorbereitet ist:

• Den Zustand der Winterreifen (Profiltiefe und Luftdruck) kontrollieren.

• Den Ladezustand der Batterie prüfen. Kälte kann die Leistung reduzieren.

• Sicherstellen, dass das Frostschutzmittel im richtigen Mischungsverhältnis vorhanden ist, um Frostschäden zu vermeiden.

• Scheibenwischer und -waschanlage überprüfen.

• Die Lichtanlage kontrollieren.

• Das Bremssystem überprüfen.

• Den Stand und den Zustand des Motoröls kontrollieren. Eventuell ist ein Ölwechsel sinnvoll. Auch das Getriebeöl sollte überprüft werden.

• Die Heizung und Klimaanlage testen, um sicherzustellen, dass alles richtig funktioniert.

• Die Dichtungen an Türen und Fenstern auf Beschädigungen überprüfen, um das Eindringen von Kälte und Wasser zu verhindern.

• Das Auto sollte auch mit einer Notfallausrüstung ausgestattet sein, einschließlich Wasser und Nägel/Salz für rutschige Strecken.

Die Kosten für einen Wintercheck am Auto variieren je nach Umfang der Überprüfung und den notwendigen Reparaturen/ Austauschteilen.

Wenn die Liebe zum Auto im Mittelpunkt steht

Zahlreiche Karosseriewerkstätten haben sich über die klassischen Instandsetzungsarbeiten hinaus spezialisiert. Sie bieten neben der fachgerechten Beseitigung von Unfallschäden auch maßgeschneiderte Tuninglösungen an. Mit innovativen Techniken und einer Leidenschaft für automobile Asthetik verwandeln sie Fahrzeuge in Unikate, welche den höchsten Ansprüchen gerecht werden. Qualität und Kreativität stehen dabei im Vordergrund, wodurch diese Werkstätten zunehmend an Bedeutung gewinnen. Bei Unfallreparaturen arbeiten sie meist mit namhaften Lackherstellern und verwenden qualitativ hochwertige, umweltfreundliche Materialien. Regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter und strenge Kontrollen sichern langfristig das Vertrauen der Kunden.

Werkstatt: Die Reparatur hängt stark vom Ausmaß des Schadens ab. Kleinere Unfallschäden können in der Regel in ein bis zwei Tagen repariert werden. Bei größeren Schäden, bei denen Teile ausgetauscht werden müssen, kann die Reparatur mehrere Tage bis hin zu einigen Wochen dauern. Die Karosseriewerkstätten bieten

auf alle Reparaturen eine Garantie, die in der Regel zwei Jahre beträgt und sich sowohl auf die ausgeführten Arbeiten als auch auf die verwendeten Materialien erstreckt. Bei den Reparaturen werden je nach Kundenwunsch und Fahrzeugmodell sowohl Originalteile als auch qualitativ hochwertige Nachbauteile verwendet. Originalteile bieten oft die höchste Qualität und Passgenauigkeit, während Nachbauteile eine wirtschaftlichere Alternative darstellen.

Spenglerei: Beim Thema Oldtimer denken viele an die Zeit zurück, als Autos nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern auch Ausdruck von Stil und Persönlichkeit waren. Um einem Oldtimer wieder zu neuem Glanz zu

verhelfen, wird das Fahrzeug zunächst gründlich untersucht. Anschließend wird die Karosserie auf Roststellen, Beulen und andere Schäden untersucht. Danach werden Anbauteile demontiert, um an die Karosserie zu gelangen. Alter Rost wird gründlich entfernt, oft mit Sandstrahlen oder chemischen Mitteln. Anschließend werden die betroffenen Stellen mit Rostschutzmitteln behandelt und es wird entschieden, ob eine Neu lackierung oder eine Reparatur notwendig ist. Wichtig ist auch eine detaillierte Dokumentation der durchgeführten Arbeiten, die nicht nur den Wert des Fahrzeuges steigert, sondern

im Falle eines Verkaufs auch potenziellen Käufern zeigt, dass das Fahrzeug in guten Händen war.

Tuning: Zunächst wird ein ausführliches Gespräch mit dem Kunden geführt, um seine Vorstellungen und sein Budget zu verstehen. Anschließend wird das Fahrzeug analysiert, um festzustellen, welche Änderungen sinnvoll und machbar sind. Es wird großer Wert darauf gelegt, passende Lösungen anzubieten, wobei vor allem auf Sicherheit und Alltagstauglichkeit geachtet wird. Um die Garantie des Fahrzeuges nicht zu gefährden, ist es wichtig, mit qualitativ hochwertigen Komponenten zu arbeiten und die Umbauten fachgerecht auszu führen.

Autolackierung: Bei Oldtimern ist meistens Originalität gefragt. Deshalb werden hochwertige Lacke verwendet, die speziell für Oldtimer entwickelt wurden. Oft handelt es sich dabei um Zweikomponentenlacke, die eine lange Haltbarkeit und einen schönen Glanz bieten, ohne das ursprüngliche Erscheinungsbild zu beeinträchtigen.

Markus Auerbach

HAPPY BRIDGE

Die neue Implantatbrücke aus dem 3D-Drucker Präziser, schneller, angenehmer, kostengünstiger

Die Zahnklinik happy smile in Bozen kann mit einer absoluten Neuigkeiten aufwarten: Eine Implantatbrücke aus dem 3D-Drucker. Sie ist nicht nur präziser, schneller und angenehmer, sondern auch kostengünstiger. Im Interview erläutert der ärztliche Direktor Dr. med. dent. Gernot Obermair die Vorteile von happy bridge.

Die Zahnklinik happy smile in Bozen kann mit einer absoluten Neuigkeiten aufwarten: Eine Implantatbrücke aus dem 3D-Drucker. Sie ist nicht nur präziser, schneller und angenehmer, sondern auch kostengünstiger. Im Interview erläutert der ärztliche Direktor Dr. med. dent. Gernot Obermair die Vorteile von happy bridge.

Dr. Obermair:

tionen eines ganzen Kiefers in nur 20 Sekunden auf einmal von extra oral abgebildet. Wir verwenden dafür einen neuartigen Scanner, der mit 2 Kameras mit Fotogrammetrie funktioniert.

Und die Vorteile für die Patienten?

Die Neuigkeit ist der digitale extraorale Scanner. Dabei werden die Implantatpositionen eines ganzen Kiefers in nur 20 Sekunden auf einmal von extra oral abgebildet. Wir verwenden dafür einen neuartigen Scanner, der mit 2 Kameras mit Fotogrammetrie funktioniert.

Interviewer:

Interviewer:

Herr Dr.Obermair: wieder eine Neuigkeit bei happy smile?

Herr Dr.Obermair: wieder eine Neuigkeit bei happy smile?

Dr. Obermair: ja, die happy bridge: eine 3D gedruckte Implantatbrücke durch extraoralen Ganzkieferscan. Präziser, schneller, angenehmer und kostengünstiger als bisher

Was ist das Neue daran?

Dr.Obermair: ja, die happy bridge: eine 3D gedruckte Implantatbrücke durch extraoralen Ganzkieferscan. Präziser, schneller, angenehmer und kostengünstiger als bisher.

Interviewer: Was ist das Neue daran?

Dr.Obermair: Die Neuigkeit ist der digitale extraorale Scanner. Dabei werden die Implantatposi-

Und die Vorteile für die Patienten?

Dr. Obermair:

Keine Abdruckpaste mehr im Mund. Dies ist besonders für Patienten mit erhöhtem Würgereiz angenehmer und bedeutet eine große Erleichterung. Die gesamte Planung und Herstellung der Implantatbrücke erfolgt rein digital was erheblich Zeit spart. In wenigen Stunden

Dr.Obermair: Keine Abdruckpaste mehr im Mund. Dies ist besonders für Patienten mit erhöhtem Würgereiz angenehmer und bedeutet eine große Erleichterung. Die gesamte Planung und Herstellung der Implantatbrücke erfolgt rein digital was erheblich Zeit spart. In wenigen Stunden ist die Brücke fertiggestellt und kann im Idealfall noch am selben Tag der Implantation eingesetzt werden. Diese neue Technik wird der Game-Changer in der Implantatprothetik. Wir sind eine der ersten drei Praxen in Italien, die diese

Implantologe

Technik bekommen haben. Wir führen gerade eine Studie durch, um die Präzision zu analysieren.

ist die Brücke fertiggestellt und kann im Idealfall noch am selben Tag der Implantation eingesetzt werden. Diese neue Technik wird der game changer in der Implantatprothetik. Wir sind eine der ersten drei Praxen in Italien, die diese Tech-

SONDERKONDITIONEN für Studienteilnehmer Fragen Sie bei uns nach

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Patienten, die an der Studie teilnehmen, bekommen Sonderkonditionen. Risiko besteht dafür keines, denn es handelt sich um einen rein technischen Arbeitsschritt. Die Implantatoperation wird wie bisher mit unserer bewährten dynamischen Navigationstechnik durchgeführt. Schnell, schonend, präzise und sicher.

nik bekommen haben. Wir führen gerade eine Studie durch, um die Präzision zu analysieren. Patienten, die an der Studie teilnehmen, bekommen Sonderkonditionen. Risiko besteht dafür keines, denn es handelt sich um einen rein technischen Arbeitsschritt.

Info-Abend

Die Implantatoperation wird wie bisher mit unserer bewährten dynamischen Navigationstechnik durchgeführt. Schnell, schonend, präzise und sicher.

Donnerstag, 7. November 2024 um 19.30 Uhr KIMM Meran, Pfarrgasse 2/B, 39012 Meran

Dr. med. dent. Gernot Obermair
Implantologe
Dr. med. dent. Gernot Obermair

JUGENDSEITE

In Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst Lana-Tisens

Digitaler Jugendtreff

Wir finden den digitalen Treff toll! Und ihr auch! Deshalb treffen wir uns regelmäßig online zum Spielen aber auch zum Ratschen und Chillen. Und auch, wer nichts mit Online Gaming am Hut hat, ist herzlich dazu eingeladen auf unserem Discord-Server vorbei zu schauen und von zu Hause aus mit uns Zeit zu verbringen.

Schon gewusst…!?

Die Vorteile des gemeinsamen Online-Spielens umfassen die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und die Förderung eines freundlichen Umgangs, der auch außerhalb der Spiele fortgesetzt werden kann. Zudem wird eine offene Atmosphäre geschaffen, in der ihr Jugendlicher Risiken im Netz besser erkennt. Teamwork wird durch kooperative Spiele gefördert, und die Integration in die Gemeinschaft erfolgt durch gemeinsame Aktivitäten. Letztlich wird ein Austausch und Verständnis zwischen euch Jugendlichen verschiedener Gemeinden unterstützt.

Ihr habt es euch gewünscht und wir haben es möglich gemacht: Seit kurzem gibt es für euch Jugendliche einen online Jugendtreff. Dieser bringt für euch und für uns einige Vorteile: Zugänglichkeit und Reichweite: Digitale Plattformen helfen Jugendarbeiter, mehr Jugendliche zu erreichen und euch dort anzusprechen, wo ihr viel Zeit verbringt: im Internet und in sozialen Medien. So werden Gewaltpräventionsmaßnahmen für alle zugänglicher. Früherkennung und Intervention: Digitale Jugendarbeit erkennt schnell Anzeichen von Gewalt oder Mobbing online. Das geschieht durch das Beobachten von Interaktionen und den Aufbau von Vertrauen, damit ihr Unterstützung bekommt. Aufklärung und Sensibilisierung: Mit coolen Materialien wie Videos und interaktiven Workshops lernt ihr, wie ihr euch vor verschiedenen Gewaltformen schützen könnt und was zu tun ist, wenn etwas passiert. Förderung von Medienkompetenz: Digitale Jugendarbeit hilft euch, sicher und verantwortungsvoll im Netz unterwegs zu sein. Ihr entwickelt Fähigkeiten wie kritisches Denken, Datenschutz und Cyber-Sicherheit. Vernetzung und Austausch: Digitale Plattformen bieten euch Möglichkeiten, euch auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen.

Empowerment und Partizipation: Wenn ihr an digitalen Projekten mitarbeitet, könnt ihr eure digitale Umgebung verbessern. Das stärkt euer Selbstbewusstsein und eure Fähigkeit, für ein respektvolles Online-Umfeld einzutreten.

Insgesamt kann digitale Jugendarbeit euch erreichen, aufklären und unterstützen, um ein sicheres digitales Umfeld zu schaffen.

AKTUELLES i

Mobiles Frühstück – Lana, 24.10.2024

Zivilcourage Webinar – Umgang mit rechten und diskriminierenden Parolen. Online über Teams, 28.11.2024 von 19.30 bis 21.30 Uhr. Anmeldung www.jd-lana-tisens.it

Unsere Jugendtreffs sind für euch geöffnet. Infos bei euren Jugendarbeitern vor Ort oder auf unserer Homepage

Jugenddienst Lana-Tisens 39011 Lana I Bozner Str. 21 Tel. 0473 56 34 20 info@jd-lana-tisens.it www.jugenddienst.it/ lana-tisens JDLanaTisens Jugenddienstlanatisens

Herbstblues – was tun?

Die Blätter färben sich bunt, Törggelezeit steht bevor, und der Herbst ist da. Eine Jahreszeit voller Veränderung und Neuanfänge – doch nicht jeder kommt damit klar. Man fühlt sich träge, startet schwer in den Tag, und an erholsamen Schlaf ist kaum zu denken. Doch was passiert da eigentlich?

Unser Wohlbefinden hängt stark vom Serotoninspiegel ab – dem Glückshormon! Um diesen zu steigern, hilft tägliche Bewegung an der frischen Luft, auch wenn es schwerfällt. Die Sonne tut uns zwar gut, reicht aber nicht aus, um genug Vitamin D zu bilden, das für unser psychisches Wohlbefinden unerlässlich ist.

Auch über die Ernährung können wir die Serotoninproduktion unterstützen. Datteln, Mandeln,

Nüsse, aber auch Bananen und Vollkornprodukte enthalten Tryptophan – die Vorstufe des Glückshormons. Avocados, Hirse, Buchweizen und Meeresfrüchte liefern Vitamin B6, das die Serotoninproduktion zusätzlich unterstützt. Folsäure, Magnesium sowie Calcium, Zink und Omega-3-Fettsäuren sind ebenfalls entscheidend. Manchmal arbeitet jedoch unser Verdauungssystem nicht optimal,

um ausreichend Serotonin bereitzustellen. Tryptophan wird im Darm produziert und in Serotonin umgewandelt, doch entzündliche Prozesse können diesen Ablauf stören. Der Darm, oft als „zweites Gehirn“ bezeichnet, hat einen weit größeren Einfluss auf unser Wohlbefinden, als viele denken. Ein Mangel an Tryptophan oder Serotonin lässt sich messen und gezielt ausgleichen,

ebenso wie eine gestörte Darmflora. Bei Bedarf kann die Serotoninsynthese durch Infusionen von Tryptophan, Magnesium und wichtigen Co-Faktoren wie Vitaminen und Spurenelementen unterstützt werden. So bleibt der Herbst nicht nur bunt, sondern auch wirklich schön!

Online Terminvereinbarung: www.parkclinic.it

Für weitere Informationen: Tel. 0473 205 600

Martinsbrunn ParkClinic Laurinstraße 70 – 39012 Meran info@parkclinic.it

SD: Dr. A. Dadvar

Der magere Weihnachtsbonus

Wenige Wochen nach den Europawahlen kündigte Giorgia Meloni eine Maßnahme in Bezug auf das 13. Monatsgehalt der ArbeitnehmerInnen an. Den von den steigenden Lebenshaltungskosten am stärksten betroffenen LohnempfängerInnen sollte die Kaufkraft zurückgegeben werden. Anfang Oktober verabschiedete das Parlament ein Steuerdekret, das unter anderem auch den von der Ministerpräsidentin angekündigten Bonus von 100 Euro für das 13. Gehalt enthielt. Neben der bescheidenen Summe ist auch der Kreis der Anspruchsberechtigten sehr begrenzt, die Kriterien scheinen an alte Zeiten zu erinnern. Den Bonus erhalten nur verheiratete Arbeitnehmer mit mindestens einem Kind, einem Jahres-

einkommen unter 28.000 Euro brutto und einer zu Lasten lebenden Ehefrau. Die Rollen könnten natürlich auch umgekehrt verteilt sein, was aber selten vorkommt. Anspruch auf den Bonus haben nur traditionelle Alleinverdienerfamilien. Lebensgemeinschaften bleiben ausgeschlossen, es sei denn, sie sind als eingetragene Partnerschaft registriert, was äußerst selten vorkommt.

Abgesehen von dieser Diskriminierung gehen die Kriterien in einem Land, mit einer extrem niedrigen Frauenerwerbsquote in die völlig falsche Richtung. Eigentlich müssten Anreize für die Erwerbstätigkeit von Frauen geschaffen werden.

Der Bonus gilt auch für Alleinerziehende, aber auch diese sind so

definiert, dass der Kreis der Berechtigten sehr eingeschränkt ist. Alleinerziehende können den Bonus nur bekommen, wenn sie das alleinige Sorgerecht für ihr Kind haben, der Partner verstorben ist oder das Kind nicht anerkannt hat.

Damit fallen diesmal die meisten ehemals verheirateten oder gerichtlich getrennten unverheirateten Paare durch das Raster, da das gemeinsame Sorgerecht der gesetzliche Normalfall ist. Das alleinige Sorgerecht ist eine seltene Ausnahme.

Sehr problematisch ist auch das Kriterium des Vaters, der das Kind nicht anerkannt hat. Wir hatten das in Südtirol vor 20 Jahren mit einer Flut von nicht anerkannten Kindern. Die wirklichen

BERICHT AUS ROM

Alleinerziehenden blieben auf der Strecke.

Es bleibt zu hoffen, dass diese Kriterien nicht der Leitfaden für die zukünftige Förderpolitik der Regierung werden.

Dr. Agnes Zöggeler
Dr. Karmen Sanoll

Von Kurzras zum Lazauner Moor

An noch warmen Herbsttagen im hintersten Schnalstal frische Bergluft atmen! Und nebenbei erkunden wir ein ganz neues Stück Heimat: vom Hasenkofel durchs Langgrubtal bis zu einem Moor mit seiner besonderen Flora!

Dank der guten Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind wir von Meran aus schon zeitig in Kurzras, denn hier beginnt unsere heutige Wanderung.

Um den Hasenkofel

Bald haben wir uns durch den dichten „Wegweiserwald“ hindurchgelesen und wandern zuerst über den Steig 3, der sich rasch durch den Wald höherzieht. Doch nach wenigen

Minuten zweigt nach links der Hasenkofel –Rundweg ab, der die Waldkuppe teilweise umrundet. Diesen nehmen wir und kommen auf dem ebenen, breitem Waldweg, der bereits mit Zirben bestückt ist, rasch voran. Er mündet in den Steig, der sich direkt von Kurzras mit der Markierung 1 heraufzieht. Wir müssen durch ein Gatter und vor uns breitet sich ein weites Hochtal aus, das am tiefsten Punkt vom schäumenden Steinschlagbach durchflossen wird.

Dem „Unteren Bergwaal“ entlang

Plötzlich stehen wir vor einer Informationstafel und dem sauber eingefassten „Unteren Bergwaal“. Er besteht bereits seit dem fernen Jahr 1300 und hat über 700 Jahre das kostbare Nass zu den Kartoffeläckern und Wiesen der Bergbauern geleitet. Der Waal wurde erst vor rund fünfzig Jahren aufgelassen. Lustig springt das Wässerlein einmal rechts, dann wieder links unseres Pfades dem Tal zu und

Das Kirchlein im Talschluss von Kurzras

begleitet uns mit seinem Geplätscher. Wir kommen an zwei Liegestühlen aus Holz vorbei und entdecken auch den Steig, der sich vom Rücken des Hasenkofels herunterzieht. Bald gilt es, den Steinschlagbach auf einer Holzbrücke zu überqueren. Er entspringt wohl unter der Steinschlagspitze, die auch dem Bach seinen Namen gab. Von allen Berghängen schäumen tosend die Wasser herab.

Durch das Langgrubtal

Nun heißt es wieder aufwärts gehen. Dieser Weg wurde wohl seit Jahrhunderten begangen, davon zeugen archäologische Funde, sowie alte Trockenmauerreste. Es war einst der Übergang übers Bildstöckeljoch hinunter ins Matschertal. Heute wird dieser Übergang wohl nur noch von Bergbegeisterten benützt. Unser Weg führt nun mit der Markierung 11 A geradeaus weiter, während sich das Langgrubtal zum Joch hinaufzieht. Wir kommen zu einem Zaun mit dem Gatter, alles weist auf eine Weidegrenze hin. Jenseits sehen wir auch schon die weidenden Kühe. Sind wohl sie es, die bereits alle Blüten abgefressen haben mit Ausnahme des blauen, giftigen Eisenhuts und der Alpenkratzdisteln? Noch ein Buckel, dann wird der Weg flacher und eine weite Moorlandschaft tut sich auf.

Eine Stunde Gehzeit ist für die Umrundung des Moors angegeben und bald springen wir von Stein zu Stein, oder benützen dankbar die kleinen, eigens gebauten Holzbrücken. Immer wieder faszinieren uns die „Wollgrasinseln“, denn so muten die haufenweise auftretenden Wollgras-Exemplare an. Während wir im ersten Teil unserer Wanderung kaum jemanden antrafen, ist hier viel los, da zur nahen Lauzaunalm deine Umlaufbahn hochfährt. Wir umrunden das Moor an dessen Rand. Etwas höher tummelt sich auf einem der letzten Schneeflecken eine Schar Kinder und hat großen Spaß dabei. Es geht nochmals über eine Holzbrücke. Über die Lazaunhütte hinweg sehen wir die Bergstation der Schnalser Gletscherseilbahn mit dem Hotel.

Zurück durch den Zirben-Alpenrosen-Wald

Wer will, hält seine Mittagsrast auf der Lazaunhütte, ansonsten gibt es genug schöne Plätzchen für Köstlichkeiten aus dem Rucksack. Frisch gestärkt geht es jenseits der Hütte hinunter. Schnell entdecken wir den mit der Markierung 11 versehenen Steig, der

uns erst unter der Umlaufbahn hindurchführt. Bald tauchen wir im duftenden Zirbenwald unter. Wenn die Alpenrosen blühen, muss es hier wunderschön sein! In weiten Serpentinen führt der Steig großteils durch schattigen Wald, aber im letzten Teil auch quer über die mit Abertausenden von Kleeblüten bestückten Flächen winterlicher Schipisten. Und dann sehen wir auch schon wieder die Hotels am Ende des Talschluss. Bald fahren wir mit dem Bus wieder talaus, dankbar für den schönen Tag.

Anfahrt: Von Meran mit dem Zug nach Naturns und dem Linienbus nach Kurzras.

Ausgangspunkt: Kurzras: 2011 m Ziel: Lazaunhütte: 2427 m

Gehzeit: insgesamt rund 3,40 Std. Kurzras > Hasenkofelrunde – Beginn des Lazauner Moors: 1,40 Std. Lazauner Moor-Runde > Lazaunhütte: 1 Std. Hütte > über Steig 11 nach Kurzras: 1 Std.

Das Lazauner Moor
Über Almgelände bergan
Ein einmaliges Feuchtbiotop
Vorne die Lazaun und hinten oben die Bergstation der Gletscherbahn
Im Abstieg der Blick auf das Hoteldorf Kurzras

Schmiedl’s Kastanienherzen,

Tradition trifft Innovation

Die Bäckerei Schmiedl in Lana ist ein Stück Geschichte, ein Familienbetrieb, der geleitet von den drei Geschwistern der Familie Schmidt für handgemachte Köstlichkeiten sorgt. Besonders in der herbstlichen Zeit freuen sich Liebhaber auf die Spezialität des Hauses: die Kastanienherzen.

In den letzten Jahren waren die laktosefreien Kastanienherzen ein absoluter Renner. Doch heuer überrascht die Bäckerei mit einer ganz besonderen Neuerung. Johannes Schmidt, Bäcker- und Konditormeister der Familie, hat die traditionellen Kastanienherzen neu interpretiert und ihnen einen frischen Anstrich verliehen. „Ich wollte den Kastanienherzen eine zusätzliche Geschmacksebene geben, ohne dabei ihre traditionelle Seele zu verlieren“, so Johannes.

Das Ergebnis? Zwei neue und aufregende Varianten, die das klassische Kastanienpüree in ein ganz neues Licht rücken: Das Kastanienherz mit Karamellsplittern und das laktosefreie Kastanienherz mit Himbeerstückchen.

Klassisch oder neu – immer unwiderstehlich

Das Kastanienherz mit Karamellsplittern besticht durch seine karamellige Note, die sowohl im Kastanienpüree als auch als dekorative Splitter zu finden ist. Die zartschmelzende Kombination aus Kastanie und Karamell ist ein Geschmackserlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Für alle, die es lieber fruchtig mögen, gibt es das laktosefreie Kastanienherz mit Himbeerstückchen. Die süß-säuerliche Frische der Himbeeren harmoniert perfekt mit dem milden Geschmack des Kastanienpürees. Natürlich bleibt auch der klassische Kastanienherz-Liebhaber nicht auf der Strecke: Das traditionelle Kastanienherz, dekoriert mit feinen Milchschokoladeraspeln, ist nach wie vor ein zeitloser Hit.

Erhältlich in allen Schmiedl-Filialen

Die Kastanienherzen sind ab sofort in den Schmiedl-Filialen in Lana, Tscherms und Sinich sowie auf den Wochenmärkten der Region erhältlich.

Mehr Infos gibt es unter: www.schmiedl.info oder auf Instagram unter @baeckerei_schmiedl. Bestellungen sind auch telefonisch möglich. Tel. 0473 561190.

Das Gipfelkreuz auf der Tuferspitz

(3097 m ü.d.M.)

ULTEN – Auf dem Bergkamm zwischen Ulten und dem Vinschgau, in Nachbarschaft mit dem weitum bekannten Gipfel des Hasenöhrl (3257 m ü.d.M.) fand die Tuferspitz eher wenig Beachtung.

Nach jahrelangen Bemühungen von Seiten einiger rühriger Bergfreunde aus dem hinteren Ultental ein Gipfelkreuz auf die Spitze zu stellen, ist dies schließlich 2021 gelungen. Die Zeit der Pandemie verhinderte jedoch eine gebührend würdige Einsegnung des Kreuzes, was am Samstag, 3. August dieses Jahres endlich verwirklicht werden konnte. Die Initiative zur Gipfelkreuzerrichtung ergriff Manuel Schwarz aus St. Gertraud. Er stellte das Holz dafür zur Verfügung und mit vielen begeisterten Bergfreunden wurde das Kreuz zusammengestellt und seine Teile dann zu Fuß auf den Gipfel getragen und dort aufgestellt. Auch ein Gipfelbuch wurde bereitgestellt.

Gut 100 Bergbegeisterte fanden sich am Tag der Kreuzsegnung ein, die vom Pfarrer Paul Schwienbacher, einem Onkel von Manuel Schwarz, vorgenommen wurde.

Seitdem auf der Tuferspitz das Gipfelkreuz steht, hat der Berg viel mehr an Beachtung gewonnen. Speziell die Aufstiegsroute auf Ultner Seite von den Flatschhöfen vorbei an den beiden Flatschbergalmen ist sehr beliebt. Die äußere wie innere Flatschbergalm sind zudem sehr beliebte Einkehrziele, auch wegen der guten Küche von Wirtin Irmgard.

Die Tuferspitz ist ein leicht zu besteigender 3000er im Kammverlauf zwischen Zufrittspitze und Hasenöhrl und ist ein herrlicher Aussichtsberg über dem Vintschgau.

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