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01.-03.10.2021 Toblacher Gespräche 2021

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Klimanotstand, ist der European Green New Deal die richtige Antwort? Eine Diskussion italienischer und deutscher Experten Die 32. Toblacher Gespräche finden vom 1. bis 3. Oktober 2021 in einer Präsenzveranstaltung statt und widmen sich der Frage: „Wie grün ist der europäische Green Deal?“. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und diverser Interessengruppen aus der Gesellschaft sowie alle Menschen guten ökologischen Willens sind herzlich eingeladen, gemeinsam die im Green Deal vorgesehenen Schritte im Kampf Europas gegen den Klimawandel kritisch zu hinterfragen und Lösungsansätze für mögliche Kontroversen auf den Punkt zu bringen. Die Tagung wird am Freitagabend mit der Gesprächsrunde „Klimakrise versus Klimakatastrophe -Was sagt Südtirols Jugend?“ eröffnet. Prof. Georg Kaser von der Universität Innsbruck wird einen Impulsvortrag zum Thema „Das Eis wird dünn“ halten worauf VertreterInnen verschiedener Initiativen, die sich in Südtirol gemeinsam mit „Fridays for Future“ zur Klimakrise äußern - Mava Seggo, Scientists for Future, Regala Zukunft und Zukunftspakt – von Ihren Ideen und Aktionen berichten werden. Unter den renommierten Rednerinnen und Rednern am Samstag und Sonntag werden die Wirtschaftsredakteurin Ulrike Hermann von der taz und die Journalistin Christiane Grefe von DIE ZEIT sowie Martin Stuchtey, der Gründer und Managing Partner von SYSTEMIQ (Unternehmensberatung) der Frage nachgehen, ob das Green Deal die Chance auf die Wende hin zu einer grünen Ökonomie bietet, oder doch nur eine Mogelpackung für das Weiter so der braunen ist. In vier Foren werden Experten und Expertinnen aus Deutschland, Österreich und Italien den Blickwinkel auf Teilbereiche des Green Deal eröffnen, seine drohenden Scheinlösungen und realen Chancen. Zum Abschluss wenden sich die Toblacher Gespräche 2021 der Region zu und fragen in einem Runden Tisch Personen aus Politik und Wirtschaft nach der Bedeutung des europäischen Green Deal im Alpenraum.

Infos und Anmeldung:

www.toblacher-gespraeche.it | 0474 976151

19.09.2021 Sagenhafte Bergbauwelt

Viele Sagen und Erzählungen ranken sich um die Welt unter Tage: von tückischen Antrischen, weisen und gutmütigen Saligen und von wild gewordenen Stieren wird berichtet. Die unterirdische Welt lädt ein, zu träumen und den Märchen und Geschichten zu lauschen. Wir erzählen diese Legenden allen abenteuerlustigen Kindern und ihren Eltern am Sonntag, 19. September, an den Standorten Prettau und Ridnaun und tauchen mit ihnen ein in die mystische Welt der Südtiroler Bergwerke und umliegenden Talschaften. In der Bastelecke wird den Sagen ein neues Gesicht gegeben und die kreativen Werke zu den Erzählungen werden in unserer Kinder-Galerie veröffentlicht. Sei auch du dabei beim dritten Sagentag des Landesmuseum Bergbau und lass dich von der sagenhaften Bergbauwelt verzaubern. Beginn der Sagenerzählungen in deutscher Sprache um 10, 12, 15 und 17 Uhr, in italienischer Sprache um 11, 14 und 16 Uhr.

Wenn Konrad Renzler vom Bergsteigen spricht, strahlen seine Augen und er nimmt sein Gegenüber mit am imaginären Seil zu Wänden und Gipfeln.

Drei Generationen von Bergsteigern hat der 84-Jährige durchlebt.

Schon als Bub nahmen mich meine beiden älteren Brüder mit zu Touren. Mein erster Lehrmeister am Berg wurde Hans Frisch aus Bruneck. Zu seinem 70. Geburtstag im Jahr 2000 kletterten wir die Watzmann-Ostwand und die Dachstein-Südwand. Mit Siegfried Hilber und Ernst Steger waren wir in den 1960er-Jahren eine eingespielte Dreierseilschaft. 1978 gelang mir mit Reinhold Messner die Erstbesteigung der Breach Wall am Kilimandscharo. In den 1990er-Jahren schließlich war ich viel mit Christoph Hainz unterwegs. Jetzt ist mein Sohn Tobias mein Begleiter.

Wie sehen Sie die Entwicklung im Alpinismus?

Zu Beginn kletterte ich mit Bergschuhen und Hanfseil, ohne Klettergurt. Die Bergschuhe ließen wir uns viele Male vom Schuster neu besohlen, man konnte sich nicht ständig ein neues Paar leisten. Ich erlebte die ganze Kletterentwicklung. In den 1980ern wurde mit den Kletterpatschen das Reibungsklettern möglich. Meine erste Tour damit war die Lacedelli-Führe an der Cima Scotoni. Die Patschen lieh mir Friedl Mutschlechner, allerdings waren sie mir zu klein und dementsprechend groß die Schmerzen. Das Gefühl der Reibungshaftung war eine neue Dimension! Dann entstand das Freiklettern. Später kam das Zeitmaß dazu; Routen wurden schnellstmöglich abgehakt. Die heutigen Kletterleistungen in den hohen Schwierigkeitsgraden sind ein Wahnsinn und ich bewundere die Leistung. Der „Mord“ für den Klettersport aber sind all die gebohrten Routen. Da bleibt kaum Freiraum für neue Abenteuer. Solange die Bohrhaken der Sicherheit dienen sind sie berechtigt. Ich bin alt und sehe es so. Die Jungen haben das Recht, es anders zu machen. Jahre in der Gemeindeverwaltung. In meiner Zeit als Bürgermeister hoben wir auf Initiative von Paul Zingerle den Biathlon-Sport in Antholz aus der Taufe.

Konrad Renzler

aus Rasen

„Ich bin dankbar und fühle mich privilegiert, ich hatte viel Glück am Berg.“

Da gibt es viele. Ich war auf den Bergen in Peru, Ecuador, Mexiko, Neuseeland und unternahm Expeditionen zum Aconcagua, Dhaulagiri, Cho Oyu, Ama Dablam usw. Mein Hauptgebiet waren die Alpen: von Nord bis Süd und von Ost bis West. Die Krönung meiner Bergsteiger-Laufbahn erlebte ich 2017, als mich mein Sohn Tobias zu meinem 80. Geburtstag durch die Comici-Führe an der Nordwand der Großen Zinne begleitete. 1960 war ich das erste Mal dort, damals mussten wir biwakieren. Mit Tobias saß ich am Gipfel mit nassen Augen vor Glück. Der alte Vater mit seinem 25-jährigen Sohn. Es kostete Überwindung, den Abstieg anzutreten, zu aufregend war der Moment.

Was ist die Faszination am Bergsteigen?

Beim Klettern ist es der Reiz, das eigene Können zu steigern und schwierige Routen zu meistern. Neben der Tour faszinieren mich die vielen kleinen Wunder am Wegesrand: das Licht, der Wind, die Stille, die Erhabenheit und die Vielfalt der Natur. Mein volles Tourenbuch verdanke ich aber vor allem meiner Frau Martha, die immer große Verständnis für meine Leidenschaft hatte, mir den Rücken freihielt und die Betriebe führte.

Was machten Sie beruflich?

Ich hatte ein Lebensmittel- und ein Sportgeschäft sowie einen Getränkehandel. Als uns ein spätes Elternglück geschenkt wurde, verpachtete ich das Geschäft, um mich dem Sohn zu widmen. Diese Jahre habe ich echt genossen! Mit fünf Jahren führte ich Tobias auf die Große Zinne. Von 1969 bis 1980 war ich Bürgermeister der Gemeinde Rasen-Antholz und insgesamt 28

Sie engagieren sich für den Natur- und Umweltschutz. Was ist Ihre Botschaft?

Klimawandel, Verlust der Artenvielfalt, verschmutze Meere, Verkehr und Lärm und eine Wohlstandsgesellschaft ohne Verzicht zeigen uns, dass dieses ständige, hastige Streben nach Mehr keine vernünftige Entwicklung ist. In Südtirol brauchen wir Mengenbegrenzungen und neue touristische Konzepte. Ich sehe auch meine Generation in der Schuld und dafür verantwortlich, denn sie hat die Grundsteine für diese Entwicklung gelegt. Die fulminante Entwicklung ist kaum zu bremsen und nicht mehr überschaubar. Es ist höchste Zeit für ein Umdenken, wofür es die Wende braucht! Kämpfen wir um den Erhalt der Natur, lieben wir unsere Heimat, pflegen wir bewusst die bodenständigen Traditionen und erhalten wir den Glauben.

Gibt es Wünsche?

Ich wünsche mir, dass die Natur mehr Wertschätzung erfährt. Unsere Landschaft wird geschunden, die massiven Eingriffe können nicht zurückgebaut werden und das Land wird billig verschleudert. Es wird eng für die Menschheit, sei es vom Raum wie vom Klima her. Wir haben nur diese eine Welt zum Leben. Schützen wir sie doch! (IB)

Wir suchen MITARBEITER

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