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kultur

Tirol, Demokratie seit Jahrhunderten?

Die Mitbestimmung der vier Tiroler Landstände (Adel, Geistliche, Bürger und Bauern) an der Landesregierung hatte durchaus demokratische Züge. Lange sahen sich die vier Stände als gleichberechtigt an, obwohl die zahlenmäßige Zusammensetzung ihrer Vertreter das nicht so ohne weiteres zu bestätigen scheint

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DIE VERTRETER DER VIER LANDSTÄNDE Welches Bild sich ergab, wenn sich die Ständevertreter zu einem offenen Landtag trafen, lässt sich am Beispiel des Türkenlandtages von 1474 zeigen, den Herzog Sigmund der Münzreiche im Jahre 1474 einberief. Damals waren anwesend: 4 Vertreter der Bischöfe von Trient und Brixen und deren Domkapitel, weiters 13 Prälaten, 132 Adelige und je 2 Vertreter von 8 Städten und Märkten und von 59 Gerichten. Insgesamt waren es 281 Abgeordnete. Davon gehörten 149 den ersten zwei Ständen an und 132 den beiden letzten. Im Laufe der Zeit nahm die Zahl der Adelsfamilien zu. HAUPTKOMPETENZ DER LANDSTÄNDE: DIE STEUERBEWILLIGUNG Die Landstände sprachen vor allem beim Steuerwesen ein gewichtiges Wort mit. Das Steuerwesen entwickelte sich aus der allgemeinen Heerfahrtspflicht der germanischen Stämme. Jedes männliche Stammesmitglied war verpflichtet, dem Herzog (oder König) in den Krieg zu folgen, wenn er gerufen wurde. Diese Pflicht dürfte bis etwa um 1100 bestanden haben, dann wurde die allgemeine Wehrpflicht aufgegeben, weil sich das Rittertum als eigene auf den Kriegsdienst spezialisierte Berufsgruppe dafür besser eignete als etwa die Bauern. Wer nun dem Kriegsdienst nicht mehr persönlich nachkam, wurde als Ersatz für diesen Dienst mit einer Steuer belastet, mit der man dann das Militär bezahlte. Meinhard II. war es dann, der über sein gesamtes Herrschaftsgebiet ein Steuersystem legte, von dem die seit 1288 erhaltenen Rechnungsbücher Zeugnis geben. Die erste Steuer, die wir antreffen, ist die ordentliche Steuer (lateinisch: stiura annua oder communis oder generalis). Die war nicht besonders hoch. Klerus und Adel waren von ihr befreit. Um eine möglichst gerechte Steuerveranlagung zu erreichen, wurde das Vermögen des Steuerträgers von gewählten Vertrauensleuten oder Gemeindeausschüssen geschätzt und auf Grund dessen wurden die Steuerrollen erstellt, welche dann auf einer öffentlichen Gemeindeversammlung beschlossen wurden. Das riecht schon ein bisschen nach demokratischer Steuerveranlagung. Aber die Veranlagung der ordentlichen Steuer, war nicht Sache der Landstände, wahrscheinlich deswegen, weil sie älter war als diese. Die Landstände genehmigten nur die außerordentlichen Steuern, die sich der Landesfürst im Laufe der Zeit immer öfter und in immer höheren Summen genehmigen ließ. Am Beginn der außerordentlichen Steuern steht in Tirol Heinrich, der Sohn Meinhards II., der nicht nur sein politisches Gewicht, sondern auch die Finanzen des Landes derart überstrapazierte, dass nur mehr eine Gewaltkur half. Die zur Budgetsanierung eingesetzten zehn hohen Beamten griffen zu einer landesweiten Steuer, die ein Zehntel des Wertes des bäuerlichen Grundbesitzes (unter Abzug der grundherrlichen Belastungen) betrug. Diese Steuer verdiente sich den Namen, den sie dann bekam: stiura magna, die große Steuer. Obwohl man damals von einem landständischen Steuerwesen noch nicht sprechen kann, ging landesweit eine ungeheure Menge von Beschwerden ein, die dem Landesfürsten vorgelegt wurden, damit er die darin genannten Mängel abstelle, wenn man die neue Steuer schon schlucken musste. Die Beschwerden, welche die Inntaler damals (1312) deponierten, sind z. T. erhalten. Sie sind so etwas wie eine Vorwarnung an die Herren im Lande, dass die Bauern nicht mehr

Mit Kaiser Maximilian wurde das Tiroler Landlibell 1511 erlassen

gewillt waren, sich alles gefallen und aufbürden zu lassen. Das landständische Steuersystem bildete sich dann unter Herzog Friedrich IV. heraus. Erster und für später vorbildmäßiger Probegalopp war die Bewilligung einer Kriegssteuer im Jahre 1437, die einen Krieg gegen die Schweizer finanzieren sollte. Von da an konnten außerordentliche Steuerforderungen nur mehr nach Verhandlungen mit den Landständen und mit deren Zustimmung durchgedrückt werden. Unter Friedrich IV. bildete sich mit dem Steuerbewilligungsrecht das wichtigste Recht der Landschaft heraus. Die Landstände übernahmen sozusagen das Steuerruder. Genehmigt wurde damals eine Kriegssteuer von 1 Gulden pro Feuerstätte. Der Landesfürst hatte einen Dukaten gefordert, das Dreifache von dem, was er dann bewilligt bekam. Als Steuereinheit wurde die Feuerstätte bestimmt. (RT)

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Eisbären im Damenformat

TOBLACH – Eishockey hat in Toblach eine lange Tradition, bereits im Jahre 1930 wurde der AHC Toblach gegründet und zählt somit zu den ältesten Hockey-Vereinen Italiens. 2018, also fast 90 Jahre später, fiel der Startschuss für die erst reine Damenmannschaft im Pustertal. Die jungen “Eisbärinnen” greifen seither in der IHL Women, Italiens höchster Hockey-Spielklasse an.

Bereits seit Jahrzehnten leistet der AHC Toblach eine hervorragende Jugendarbeit, welche zuletzt etwa Top-Spieler wie Daniel Glira oder Viktor Schweitzer hervorbrachte. Die

Familie ist Zukunft

Werde Mitglied! familienverband.it Pionierin des toblacher Damenhockeys war Hanna Elliscasis, bei den Eisbären als junges Mädchen mit dem Hockey angefangen, ist sie seit mittlerweile fast zehn Jahren bei den Eagels Südtirol in Bozen unter Vertrag und dort zu einer wichtigen Stammspielerin gereift. Das Interesse und die Nachfrage am Damenhockey stiegen in den letzten Jahren zunehmend. 2018 fiel in Toblach der Vorschlag zur Gründung einer reinen Damenmannschaft von Seiten der Spielerinnen und deren Eltern aus, erzählen uns die beiden Spielerinnen Eva Maria Grunser und Kathrin Stauder. Die beiden 18-jährigen toblacher Eigengewächse waren von Anfang an mit dabei. Ihr Weg zum Hockey ist wie bei den Meisten derselbe: Mit dem Eishockey begannen sie bereits in jungen Jahren, der Sport lag in der Familie, wo die großen Brüder spielten und die beiden Mädchen es ihnen gleichtun wollten. Anfangs waren die zwei Freundinnen in der Bubenmannschaft unter sich, lernten sich aber schnell durchzusetzen. Aus nur zwei, drei hockeybegeisterten Mädels im Team der Eisbären, wurden schnell sieben, acht und Weiterte folgten. Da der Verband es den Mädchen nur bis zu einem gewissen Alter gestattet, bei den Buben mitzuspielen und es die nächstliegende Damenmannschaft erst in Bozen gibt, setzte der Toblacher Hockeyklub schließlich den Startschuss für das Projekt Damenhockey. Dank tatkräftiger Unterstützung von der ehemaligen Nationalspielerin Wally Kaser ist es dem Toblacher Vorstand rund um Projektleiter Klaus Volgger gelungen eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen. Das Durchschnittsalter lag in der ersten Saison bei gerade einmal 16 Jahren. Das jüngste Team der Liga besteht immer noch zum Großteil aus Toblacher Spielerinnen, wobei einige bereits Erfahrungen in der Nationalmannschaft sammeln durften. Verstärkt wurde die Mannschaft durch weitere Spielerinnen aus Osttirol, Sterzing, Gröden, Vittorio Veneto oder Alleghe. Sie kommen meist ein oder zweimal die Woche in die Toblacher Eishalle zum Training. Der Kader besteht aus 16 Feldspielerinnen, zwei Torfrauen, einem Trainer und zwei Betreuern. Den Mädchen wird in Toblach die Möglichkeit geboten in einer reinen Damenmannschaft zu spielen, was im Eishockey hierzulande noch eine Seltenheit ist.

Im männerdominierten Sport haben es junge Spielerinnen meist schwer ihren Sport auszuüben. In der IHL-Meisterschaft treffen die Toblacher Eisbären auf die Lakers Neumarkt, die Eagles aus Bozen, sowie auf weitere Vereine aus dem Aosta, Fleimstal und dem Piemont. „Auswärts gegen Aosta sitzen wir rund achteinhalb Stunden im Reisebus, aber wir halten die Stimmung hoch!”, sagt Spielerin Stauder. Alle anderen Mannschaften weisen bereits eine mehrjährige Erfahrung in Italiens höchster Spielklasse auf; als Neulinge und krasser Außenseiter in ihre erste Saison gestartet, konnten die Eisbären nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ihren ersten Sieg feiern. Spielermacherin Grunser erzählt: “Mittlerweile sind wir als Mannschaft eng zusammengewachsen und uns auch spielerisch entwickelt. Dennoch bezeichnen wir unser Team immer noch als “Projekt” wo der Spaß an erster Stelle steht!”. In der abgebrochenen Corona-Saison lag der AHC Toblach in den Playoffs noch auf Rang drei, während er heuer mit zwei Siegen und einer Niederlage vielversprechend in die Saison gestartet ist. Für einen Monat wurde der Spielbetrieb in der Damenliga Ende Oktober auf Eis gelegt, ob dieser planmäßig wiederaufgenommen werden kann steht noch in den Sternen. Dennoch wollen sich die Toblacher Kracks weiterhin fit halten: “Bereits im ersten Lockdown haben wir von unseren Trainern einige Übungen aufgetragen bekommen, um in Form zu bleiben”, sagt Spielerin Stauder. “Normalerweise haben wir Ende Saison ein paar Wochen Pause, ehe wir im Sommer ins Trockentraining wieder einsteigen. Mitte September steht uns in Toblach das Eis wieder zur Verfügung und nicht lange später erfolgt der Saisonsauftakt. Momentan kommt aber alles anders wie geplant, es gilt sich auf diese Situation anzupassen und gesund zu

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wir!” sagen sie. (MT)

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