BGFG bei uns 03/10

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Ausgabe 03/2010

Wohnen mit Hamburger Genossenschaften

Unsere Themen: Max Terworth Medaille

für den Künstler Saeeid Dastmalchian

Schöner träumen!

h Wunsccht Na

Seite 7

Porträt HH-Nord

Groß Borstel + Fuhlsbüttel: zwischen Alster und Flughafen Seite 10– 11


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inhalt

Editorial

„Ein Bett im Kornfeld ...“

sei, das hat Jürgen Drews schon 1976 in seinem Hit versprochen, etwas ganz Besonderes. Zitat: „Ein Bett im Kornfeld, das ist immer frei, denn es ist Sommer und was ist schon dabei? Die Grillen singen und es duftet nach Heu, wenn ich träume ...“. Nun, die Möglichkeit einer ganz besonderen Übernachtung, die bekommen Sie auch, liebe Mitglieder. Der Arbeitskreis Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften hat sich die Hamburger „WunschNacht“ ausgedacht, und es sind tolle Orte dabei. Blättern Sie durch das Heft und freuen Sie sich auf ein sicher einzigartiges Erlebnis.

wohnen

bei der BGFG Vorgestellt: die Auszubildenden der BGFG............... 3 Unsere Mitarbeiter..................................... 3 Niendorfer Filmprojekt verbindet Generationen........................... 4 BGFG sorgt für mehr Sicherheit........... 4 EKS unterstützt Tanzprojekt in Steilshoop und im Osterbrookviertel........................................ 5 Krimiabend bei der BGFG........................ 5 Hamburg-Horn: Schülernachhilfe im Haus der Jugend Manshardtstraße........................ 6 Interview mit Wolfgang Grossmann: „Lernen ohne Druck weckt Potenziale“........................................ 6 Früher Tipp: Laterne laufen.............................................. 6 Max Terworth Medaille 2010................. 7 Gesundheitsförderung in den Nachbarschaften........................... 8 Hilfe bei Fragen zur Pflege................ 8/9 Wichtig für Jung und Alt: Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung................................... 9 Im idyllischen Norden von Hamburg: zwischen Alster und Flughafen... 10/11 Stadtteilfest im Osterbrookviertel.... 12 Zwischen Bier und Backsteingotik.... 12 Feucht-fröhlich: Kennenlernparty in Alsterdorf............ 12 Familienausfahrt 2010........................... 12 Studio Hamburg filmt bei der BGFG..................................Seite 13 Was macht eigentlich ein Location-Scout?.....................Seite 13

Infoline 0180 2 244660

Die Ferien sind vorbei. Was war das für ein Sommer! Gluthitze über Wochen! Schwimmbäder, Badeseen – alles war voll ausgelastet. Eine tolle, erfolgreiche Fußball-WM für das deutsche Team, erst mochte unser Bundespräsident nicht mehr, dann auch noch Hamburgs Erster Bürgermeister. Ja, das Jahr kann sich bisher mit besonderen Ereignissen „schmücken“, auch der lange und harte Winter gehörte dazu. Was dürfen wir für das letzte Drittel des Jahres noch erwarten? Lassen wir uns überraschen und nehmen wir es wie das rheinische Grundgesetz: "Et kütt wie et kütt" und „es hät noch immer jot gejange". Das Jahr 2011 naht nun mit großen Schritten und damit auch das nächste Fest der Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften am 18. Juni 2011 - Notieren Sie sich schon mal den Termin! Herzlichst

Christoph Kahl Redaktion

Hamburg

Kaffee ist Kult ��������������������������������������������14 Rückblick WM 2010 �������������������������������15

KfW-Kürzung ���������������������������������������������16 Aus dem Mietrecht ���������������������������������16

Aufruf „Nachbarschaft verbindet!“ ��17

So klappt‘s mit der ersten Wohnung ��17

wohnen

Gisela Jacobs: Ein Leben für den Sport �����������������������18

„Nachbarschaft verbindet!“ �����������������19

„Unser Tag 2011“ ������������������������������������20 Alsterkanalfahrt 2010 ����������������������������20 Genossenschaften im Gespräch ��������20

Freizeit & Kultur

Hamburger „WunschNacht“ ����������������21

Hallo Kids ����������������������������������������������������22

Ach, Hamburg �������������������������������������������23 DU UND DEINE WELT ����������������������������23

Service

Montag bis Freitag von 10:00 bis 17:00 Uhr

(6 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen)

Preisrätsel ���������������������������������������������������24 Jahresgewinnspiel 2010 �����������������������25

Angebote für Genossenschaftsmitglieder ��������� 26/27

up to date ���������������������������������������������������28


wohnen

bei der BGFG

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Menschen und Ideen

Vorgestellt: die Auszubildenden der BGFG

Vielseitig, praktisch, menschlich Was gefällt den drei Azubis an der Ausbildung bei der BGFG am besten? – Sie können überall dabei sein, eigene Erfahrungen sammeln und werden dabei gut betreut. antwortlich sind. Zum Beispiel organisierten sie gemeinsam mit Azubi-Kollegen anderer Genossenschaften und von SAGA/GWG einen Stand auf der Ausbildungsmesse „Chancen 2010“ und informierten Schulabgänger über die Arbeit von Immobilienkaufleuten bei Wohnungsunternehmen. Warum sie selbst diesen Beruf gewählt haben? Die Gründe sind unterschiedlich, aber in einem sind sie sich einig: „Die Branche ist vielfältig und sicher – wohnen muss man immer!“ Im Team unschlagbar: Julia Maier, Kerstin Ellerhold und Michelle de Vries (v.l.n.r.)

Angehende Immobilienkauffrauen: Kerstin Ellerhold und Michelle de Vries sind gerade ins zweite Ausbildungsjahr gestartet, Julia Maier ins dritte – und alle drei wirken schon wie alte Hasen. Offen und selbstbewusst berichten sie von ihrer Arbeit bei der BGFG. „Während der Ausbildung durchlaufen wir alle Abteilungen und ich habe bisher überall eine Menge gelernt“, erklärt Michelle de Vries, die gerade im Mahn- und Klagewesen eingesetzt ist. Julia Maier sieht es ebenso. Sie arbeitet zurzeit im Bereich Neubau und Modernisierung: „In dieser Abtei-

lung finde ich besonders gut, dass ich mit auf die Baustellen fahre. So lerne ich, wie Bauprojekte betreut werden und was man vor Ort alles beachten muss.“ Gut begleitet durch die Ausbildung Die Ausbildung zum /zur Immobilienkaufmann /-kauffrau dauert drei Jahre. Vorstandsassistentin Eva Vietheer ist Ausbildungsleiterin bei der BGFG und jederzeit für die Azubis ansprechbar. Bei den monatlich stattfindenden Azubisitzungen sprechen die vier über Aktuelles aus den Abteilungen und der Berufsschule.

Zusätzlich gibt es in jeder Abteilung einen Ausbildungspaten. „Es ist immer jemand da, der sich kümmert“, erklärt Kerstin Ellerhold. „Wir werden hier ernst genommen und das ist super.“ Die 21-Jährige ist zurzeit im Vorstandsbereich, wo sie unter anderem auch Einblick in die Öffentlichkeitsarbeit der BGFG bekommt. Lernen durch Projektarbeit Selbstständiges Arbeiten wird bei unserer Genossenschaft groß geschrieben. Dazu gehört nicht nur, dass die Azubis aktiv am Tagesgeschäft teilnehmen, sondern auch, dass sie für eigene Projekte ver-

Ein anderes Projekt ist die hauseigene Mitarbeiterzeitung „Interna“, die alle zwei Monate erscheint. In Eigenregie berichten die drei über aktuelle Ereignisse, porträtieren Mitarbeiter, layouten das Blatt, verteilen es. „Eine perfekte Möglichkeit, den Betrieb richtig kennenzulernen“, so Julia Maier. Und Kerstin Ellerhold ergänzt: „Außerdem macht es Spaß, ein Projekt zu haben, bei dem wir alles selbst entscheiden können.“ Die „Interna“ ist seit drei Jahren ein Azubi-Projekt, das eine Generation an die nächste weiterreicht. Gerade wird Mona Hübenthal angelernt, die zum 1. August ihre Ausbildung begonnen hat. Ihr und den „alten Hasen“ wünschen wir alles Gute für die Zukunft!

Unsere Mitarbeiter Herzlichen Glückwunsch

Herzlich Willkommen

... sagen wir Ulrike Lange-Basmann: Am 1. Juli 2010 hat sie 15 BGFGJahre voll gemacht. Sie arbeitet in der Notdienstzentrale / Infoline und nimmt dort die Anrufe von Mitgliedern und Interessenten entgegen.

... ist uns Mona Hübenthal: Sie hat am 1. August ihre dreijährige Ausbildung zur Immobilienkauffrau bei uns begonnen. Alles Gute!

Ulrike Lange-Basmann

Mona Hübenthal

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wohnen

bei der BGFG

Editorial Nachbarschaften

Niendorfer Filmprojekt verbindet Generationen

Film-Doku: Vom Moor zur Moderne Sie haben den Dreh raus: Ältere Niendorfer Nachbarn und Schüler des Gymnasiums Ohmoor produzieren gemeinsam eine Videodokumentation über ihr Viertel. Am Anfang steht ein älterer Mann auf einer Autobahnbrücke und betrachtet den Verkehr. Wo heute täglich tausende Autos die A7 entlangbrausen, war früher nur Moor und Heide. Der Herr mit Schiffermütze und Pfeife blickt zurück, seine Worte werden aus dem Off eingespielt – für einen O-Ton ist es zu laut. Der Herr ist BGFGNachbar Wolfgang Schwarz, die Kamera bedient ein Schüler des Gymnasiums Ohmoor und auch die Tontechnik ist in Schülerhand. „Wir Senioren hatten keine Ahnung von der Technik, dafür kennen wir das Viertel – jeder bringt mit, was er kann, und lernt von den anderen“, erklärt Wolfgang Schwarz. Insgesamt arbeiten vier Gruppen zu den Themen „Moor und Verkehr“, „Wohnen bei der BGFG“, „Jugend in Niendorf“ und „Lebendiger Stadtteil“.

Gemeinsam aktiv zu sein, ist die beste Art, sich kennenzulernen und eine Brücke zwischen den Generationen zu schlagen – deshalb hat die EKS das Projekt gefördert. Und das Konzept geht auf: „Alle Beteiligten begegnen sich mit Respekt“, so Thomas Schamp. „Es ist ein Kontakt auf Augenhöhe entstanden und der tut allen gut.“ Im Herbst 2010 soll der Film fertig sein und natürlich wird er im Nachbarhaus gezeigt. Ein Anschlussprojekt ist schon in Planung: ein echter Spielfilm.

Miteinander der Generationen Entwickelt wurde das Projekt gemeinsam von der Elisabeth-KleberStiftung (EKS) und dem Lehrer Thomas Schamp – er leitet auch die Kooperation des Schülerkinos „Backdoor“ mit dem Niendorfer Nachbarhaus: Einmal im Monat zeigen Schüler hier einen Spielfilm. Die Zusammenarbeit lief so gut, dass die Idee für das Filmprojekt „Vom Moor zur Moderne“ entstand, in dem Junge und Junggebliebene unter fachmännischer Anleitung alles selbst machen: Von Kamera- und Tontechnik übers Regieführen und Schauspielern bis hin zum Schnitt.

Filmen im Moor. Im Vordergrund Kameramann Jannis Tenbrink (l.) und Medienberater Florian Jacobsen

BGFG sorgt für mehr Sicherheit Das ist neu: Im Niendorfer Nachbarhaus und im „Elbschloss an der Bille“ gibt es jetzt Notrufsysteme. Das Besondere: Die Systeme sind mit einem „Defibrillator“ ausgestattet, einem Gerät, mit dem durch Stromstöße Herzrhythmusstörungen gestoppt werden können. Und zwar von jedem Laien, denn sobald Sie den Notrufkasten öffnen, entsteht automatisch ein Sprechkontakt zur Feuerwehr und ein erfahrener Sanitäter sagt Ihnen, was zu tun ist. Natürlich ist das System mobil: Wenn Sie mit dem Defibrillator zum Patienten gehen, bleibt der Sprechkontakt erhalten – wie bei einem Handy. Parallel wird ein Krankenwagen alarmiert.

abzubauen, bietet die BGFG Einweisungen an. Übrigens: Absichtlicher Missbrauch des Systems kommt teuer, immerhin rückt die Feuerwehr an. Und wenn jemand ein Pflaster benötigt? Das liegt im Erste-Hilfe-Kasten neben dem Notruf bereit.

Einsatz kann Leben retten „Wir hoffen, dass das Gerät nie benötigt wird“, so BGFG-Vorstand Ingo Theel bei der Einweihung des Notrufsystems im Niendorfer Nachbarhaus. „Aber wenn etwas passiert, können Sie damit Leben retten.“ Stimmt. 85 Prozent aller Herztode beginnen mit Kammerflimmern, das sich durch Herz-Lungen-Massage und Defibrillator unterbrechen lässt. Trotz einfacher Bedienung haben viele Sorge, etwas falsch zu machen – das ist verständlich. Um die Barriere

BGFG-Vorstand Ingo Theel mit Niendorfer Nachbarn bei der Übergabe des Notrufsystems

Infoline 0180 (0180) • Montag bis Freitag von 10:00 bis 17:00 Uhr Infoline 2222 4444 6666 00 (6,14 Cent pro Gespräch) (6 Cent pro Gespräch aus dem deutschen Telefonnetz, Mobilpreise können abweichen)


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bei der BGFG

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Rubrik Sub Nachbarschaften

EKS unterstützt Tanzprojekte in Steilshoop und im Osterbrookviertel

Step by Step: tanzen und wachsen Schulklassen tanzen: Im Projekt „Step by Step“ entdeckten Fünft- und Sechstklässler im Laufe eines Jahres die Kunst des Tanzens – und sich selbst. Am 25. Juni war der große Tag: Insgesamt brachten 200 Jugendliche von Hamburger Schulen in zehnminütigen Auftritten auf die Bühne, was sie im Projekt Step by Step geprobt hatten. Und zwar nicht auf irgendeine Bühne. Im Ernst Deutsch Theater präsentierten sie ihre Darbietungen in echter Theateratmosphäre. Ziel von Step by Step: Junge Menschen sollen Kunst und Kultur über zeitgenössischen Tanz näher kommen. Zudem stärkt das Projekt sie persönlich – sie lernen im Team zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen, einander mit Respekt zu begegnen. Dranbleiben lohnt sich Der großen Aufführung ging harte Arbeit voraus. Ein ganzes Jahr lang probten die Schüler jede Woche zwei Stunden mit professionellen Tanzpädagogen und Choreografen. Sie trainierten Tanztechniken, erfuhren, was Bühnenpräsenz und Körperspannung bedeuten und

Tipp

Foto: Kirsten Haarmann Der Mut, bei Konflikten über den eigenen Schatten zu springen: Zu „Beat it“ von Michael Jackson geben sich die Jugendlichen gegenseitig Luftohrfeigen, um sich im Laufe des Tanzes anzunähern und zu versöhnen.

wie sie Gedanken und Gefühle tänzerisch ausdrücken können. Genauso wichtig: Die Jugendlichen lernten, über einen langen Zeitraum ernsthaft an einer Sache zu arbeiten – auch wenns schwierig wurde. „Sie haben erfahren, dass Geduld und Ausdauer belohnt werden“, so Malin Costello, Choreografin von Step by Step in Steilshoop. „Natürlich

gab es Krisen, aber es gab auch große Freude und Stolz, wenn sie überstanden waren.“ Step by Step ist ein Projekt der BürgerStiftung Hamburg in Kooperation mit STADTKULTUR HAMBURG e. V. und läuft seit Herbst 2007. Im Schuljahr 2009/10 förderte die ElisabethKleber-Stiftung das Projekt in der

Schule am See in Steilshoop und in der Ganztagsschule Osterbrook. Aus der Schule am See nahmen zwei 6. Klassen teil und bearbeiteten für Ihren Auftritt das Thema „Mut“: den Mut sich zu zeigen, den Mut zur Mutlosigkeit oder auch den Übermut. „Allein schon bei den Proben haben alle viel Mut bewiesen“, lobt Malin Castello ihre Schüler.

Krimiabend bei der BGFG Die zerstückelte Leiche einer Frau wird im Wald gefunden – wer war der Mörder? Kommissar Peer Mangold und sein Team machen sich daran den Fall zu lösen, der an die Tat eines berüchtigten Serienkillers erinnert ... die Zeit ist knapp. Es beginnt ein Wettlauf zwischen Mörder und Polizei.

Wie der Thriller ausgeht? Das verraten wir Schriftsteller natürlich nicht. Aber Interessierte können Michael Koglin auf einer Lesung am 29. September mehr erfahren. Der Hamburger Journalist und Schriftsteller Michael Koglin liest Auszüge aus seinem neuen Roman „Bluttaufe“ und nach der Pause eine abgeschlossene Kriminalgeschichte.

29. September 2010 vormerken Was:

Krimiabend mit Michael Koglin

Wo:

BGFG-Geschäftsstelle, Willy-Brandt-Straße 67

Wann:

Mittwoch, 29. September 2010, 19 Uhr (Einlass ab 18 Uhr)

Eintritt: 8,00 Euro (Erlös zugunsten der EKS) Eine Anmeldung unter (040) 21 11 00-58 ist nicht unbedingt erforderlich, würde uns jedoch die Organisation erleichtern.

Michael Koglin, Bluttaufe. 8,95 €, erschienen 2010 bei Goldmann.

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bei der BGFG

Nachbarschaften

Hamburg-Horn: Schülernachhilfe im Haus der Jugend (HdJ) Manshardtstraße

Das Tor zur Welt: Bildung Wer heutzutage seinen Weg machen will, braucht vor allem eines: einen annehmbaren Schulabschluss. Das HdJ Manshardtstraße unterstützt durch günstige Nachhilfe. Wenn sie das erste Mal zur Nachhilfe ins Haus der Jugend (HdJ) Manshardtstraße kommen, sind die meisten Schüler etwas zugeknöpft. Wie ist es wohl, allein mit

einem Lehrer zu arbeiten? Doch die Bedenken sind schnell zerstreut, denn die Sozialpädagogin Aneka Thon und ihre Kollegen sorgen für ein gutes Lernklima,

in dem es nicht um Bewertung geht. „Fehler sind willkommen, wir nehmen sie als Wegweiser“, erklärt Aneka Thon. In Deutsch, Mathe und Englisch ist die Nachfrage am größten. Gelernt wird gern spielerisch – zum Beispiel mit einem Memory zu Englischvokabeln. Denn: Wer Spaß hat, lernt leichter! Einsatz für eine gute Sache

Aneka Thon (l.) unterrichtet in der Schülernachhilfe Horn

Seit 2007 bietet das HdJ kostengünstige Nachhilfe für alle, für die normaler Nachhilfeunterricht zu teuer ist. Bis zu fünf Lehrende betreuen rund 20 Kids zwischen 12 und 15 Jahren, meistens in Einzelunterricht, manchmal in Kleingruppen. Als Lehrer stehen ihnen eine Sozialpädagogin, Abiturienten und ei-

ne ehemalige Grundschullehrerin zur Seite, deren Einsatz minimal vergütet wird. Für alle ist es auch eine Art Ehrenamt: Sie wollen den Schülern den Weg in die Zukunft erleichtern. Erfolg braucht Motivation Das Angebot hat Erfolg – wenn die Schüler lernen wollen. „Mit Motivation ist sehr viel möglich“, so Aneka Thon. Viele haben ihre Noten verbessert und die Freude ist bei allen groß, wenn z. B. stolz eine 2+ in Englisch vorgezeigt wird. Aneka Thon: „Nachhilfe eröffnet den Schülern Chancen, die sie sonst nicht hätten. Das ist für mich ein guter Grund, mich zu engagieren.“ Die Elisabeth-KleberStiftung fördert das HdJ-Projekt.

„Lernen ohne Druck weckt Potenziale“ „bei uns“ im Gespräch mit HdJ-Mitarbeiter und Initiator der Schülernachhilfe Wolfgang Grossmann. bei uns: Herr Grossmann, warum haben Sie die Schülernachhilfe ins Leben gerufen? Wolfgang Grossmann: Horn ist ein Stadtteil mit sozialem Ungleichgewicht. Hier wohnen zum Beispiel viele Eltern mit Migrationshintergrund, deren Kinder in der Schule nicht dieselben Möglichkeiten haben, wie andere. Diese Familien können oft nicht bis zu 15 Euro für eine Nachhilfestunde ausgeben. Mit dem Projekt geben wir den Kindern eine reelle Chance. bei uns: Was kostet der Unterricht bei Ihnen? Wolfgang Grossmann: Unabhängig von der Stundenzahl: 10 Euro im Monat. Aber es ist auch eine Befreiung möglich. bei uns: Was macht die Nachhilfe so erfolgreich? Wolfgang Grossmann: Der individuelle Unterricht. Jedes Kind bekommt genau die Förderung, die es braucht. Außerdem weckt das Lernen ohne Bewertungsdruck viele Potenziale. Der Unterricht stärkt auch das Selbstbewusstsein.

bei uns: Was passiert, wenn der Schulabschluss geschafft ist? Wolfgang Grossmann: Nach dem Abschluss können die Schüler zu „JOBSEN“ wechseln – ein Projekt, das den Übergang von der Schule ins Arbeitsleben unterstützt, zum Beispiel durch Bewerbungstraining oder Hilfen bei der Praktikumssuche. Da die Nachhilfeschüler die Beraterin von JOBSEN schon aus dem HdJ kennen, gibt es eine gute Vertrauensbasis, auf der sich leicht aufbauen lässt.

Früher Tipp: Laterne laufen Es ist noch hin, aber dennoch berichtenswert: Im November gibt es genossenschaftliche Laternenumzüge. Wann und wo? Am 4. November am Schiffbeker Berg, am 9. November in Schnelsen/Burgwedel und am 17. November im Osterbrookviertel. Bitte Treppenhausaushänge beachten!

Infoline (0180) 22 44 66 0 • Montag bis Freitag von 10:00 bis 17:00 Uhr (6 Cent pro Gespräch aus dem deutschen Telefonnetz, Mobilpreise können abweichen)

Tipp


wohnen Rubrik Sub Gut zu wissen

bei der BGFG

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BGFG-Vertreterversammlung im Hotel Hafen Hamburg

Max Terworth Medaille 2010 15. Juni, Vertreterversammlung der BGFG: Der Jahresabschluss 2009 wurde beschlossen und der Künstler Saeeid Dastmalchian erhielt die Max Terworth Medaille.

Die Vorstände Ingo Theel und Peter Kay dankten allen Beschäftigten und Ehrenamtlichen für ihren Einsatz. Das Protokoll der Vertreterversammlung steht unter www.bgfg.de zum Download bereit. Medaille für interkulturelles Engagement Ein Moment, der mit Spannung erwartet wurde: die Verleihung der Max Terworth Medaille für herausragendes Engagement und Zivilcourage an den Künstler Saeeid Dastmalchian. Er ist kein Genossenschaftsmitglied, uns aber eng verbunden durch sein Projekt „Träume leben – Migration als Chance“, das die Elisabeth-KleberStiftung förderte. In „Träume leben“ interviewten Schüler erfolgreiche Hamburger mit Migrationshintergrund und dokumentierten deren Lebensgeschichten. Zentrale Botschaft: Ein Migrationshintergrund ist ein wertvolles Potenzial, von dem alle profitieren können – auch Nachbarn. Wie Dastmalchian in seinen Projekten, so engagieren sich BGFG und EKS in den Nachbarschaften für ein gutes, offenes Miteinander der Kulturen.

Foto: Christian Kalnbach

Bei der BGFG ist alles wie immer – das heißt: Es läuft bestens. Auch 2009 hat die Genossenschaft ihre Geschäfte ordentlich geführt, Aufsichtsrat und Vorstand wurden von der Vertreterversammlung einstimmig entlastet und auch in diesem Jahr schütten wir wieder 5 Prozent Dividende an die Mitglieder aus. Außerdem leistet die BGFG durch Investitionen in Höhe von 12 Millionen Euro für Neubau und Modernisierung aktuell einen wichtigen Beitrag zu gutem Wohnen in Hamburg. Fazit: Gute Arbeit!

Peter Kay und Ingo Theel mit Saeeid Dastmalchian. Dieser bedankte sich in einer Rede für die Ehrung und würdigte seinerseits den Einsatz der BGFG für interkulturelle Verständigung.

„Wir fühlen uns den Werten von Saeeid Dastmalchian verbunden“, so Ingo Theel. „Mit seinem Engagement und seinen Visionen macht er anderen Mut. Er setzt sich auf unkonventionelle Weise für interkulturelle Verständigung ein und zeigt dabei ein hohes Maß an Zivilcourage. Er ist für uns ein würdiger Träger der Max Terworth Medaille.“

„KINDER ADAMS SIND TEILE EINES G GERÄT AUCH NUR EIN TEIL IN NOT, K zen, eines Gan e il e T d dams sin . „Kinder A en Quelle s derselb u a n e ff a ersch eil in Not, nur ein T h c u a t den sein.“ Gerä ht in Frie ic n e il e T n ie andere können d (Sadi)

In diesem Gedicht des iranischen Dichters Sadi liegt für Saeeid Dastmalchian eine Vision der Verbundenheit, die er durch seine Kunst erfahrbar machen will. Dastmalchian wurde 1970 in Teheran geboren, kam wegen des Krieges zwischen Iran und Irak mit 13 Jahren nach Hamburg – und blieb. Er studierte an der Technischen Kunsthochschule, arbeitete einige Jahre als Grafiker und engagiert sich seit 2004 als freischaffender Künstler für interkulturelle Verständigung.

Was Krieg bedeutet, hat Saeeid Dastmalchian erfahren. Friedliches Miteinander und Menschlichkeit sind für ihn deshalb zentrale Werte. „Werte, die ich in Deutschland kennengelernt habe und dafür bin ich dankbar“, so Dastmalchian. „Es sind Werte, die keinen Platz für radikales Gedankengut lassen – egal, aus welchem Kulturkreis. Wir müssen sie pflegen und das bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und an einer friedlichen Gesellschaft mitzubauen.“ Dies kann gut im Kleinen geschehen, in der Nachbarschaft: „Für mich ist wichtig, dass wir auf unsere Nachbarn zugehen und sie einladen, sich zu öffnen. Wo das passiert, werden Vorurteile abgebaut, Verständnis und Respekt können wachsen.“

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wohnen Gut zu wissen

bei der BGFG

Gesundheitsförderung in den Nachbarschaften

Gemeinsam gesund und fit „Ein Apfel am Tag und du brauchst keinen Arzt“, sagt der Volksmund. Ob das ausreicht? Das wissen die drei vom Team Gesundheitsförderung in Hamburg-Mitte. Seit Anfang des Jahres bietet die BGFG in verschiedenen Nachbarschaftstreffs in Kooperation mit dem Gesundheitsteam des Bezirks Hamburg-Mitte Kurse zur Gesundheitsvorsorge an. Zwei gut besuchte Veranstaltungen mit begeisterten Bewohnern gab es schon: Einen Wellnesstag im Nachbarschaftstreff Horn, bei dem die Teilnehmenden in Nordic Walking, Massage und Entspannungstechniken eingeführt wurden und gemeinsam ein gesundes Frühstück zauberten. Und im Elbschloss an der Bille im Osterbrookviertel fand ein Meridian-Yoga-Kurs viel Zuspruch.

Fachkräfte am Werk Zum Gesundheitsteam gehören Heike Nordwald und Inge Vogt, beide ausgebildete Krankenschwestern, sowie die Diätassistentin und Ernährungsberaterin Merja Maschowski. Sie sind also vom Fach und haben zudem verschiedene Zusatzqualifikationen, zum Beispiel in Entspannungstechniken, Fitness, Anti-Stress oder Shiatsu-Massage. „Wir wollen Menschen aller Altersgruppen motivieren, etwas für ihre Gesundheit zu tun“, sagt Merja Maschowski und erläutert das Konzept: „Wir leiten die Kurse so lange, bis die Teilnehmer sie selbst übernehmen können. Dann gehen wir weiter in andere Einrichtungen. Der Bedarf ist sehr groß.“ Mit Freude in Bewegung Und was ist so im Angebot? Zum Beispiel Informationen rund um eine gesunde Ernährung – die übrigens beim bewussten Einkauf anfängt. Außerdem Anleitung zu Wohlfühlmassagen, Gedächtnistraining, Meridian-Yoga und andere Bewegungsangebote oder Kurse zum Umgang mit Stress-Situationen. Alles natürlich in lockerer Atmosphäre. Wer mitmacht wird sehen: Es macht Freude, etwas für die Gesundheit zu tun.

Für Sie im Einsatz: Merja Maschowski, Inge Vogt und Heike Nordwald (v.l.n.r.)

Fest steht: Etwas mehr, als der berühmte Apfel pro Tag, gehört zu einem gesunden Leben dazu. – Wie wäre es zum Beispiel mit Nordic Walking? Für September ist im Nachbarschaftstreff Rothenburgsort ein Kurs geplant, der wie alle Angebote kostenlos ist. Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit und wünschen allen Beteiligten viel Spaß!

Hilfe bei Fragen zur Pflege

Pflegestützpunkte in den Hamburger Bezirken

Pflegebedürftigkeit ist für die meisten Menschen ein schwieriges Thema. Unabhängige Beratung hierzu bieten acht Pflegestützpunkte in verschiedenen Hamburger Bezirken: Hier finden pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen auch Unterstützung beim Ausfüllen von Anträgen oder bei der Heimplatzsuche. Im Bezirk Nord kümmert sich ein spezieller Stützpunkt um die Belange von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen.

22549 Hamburg

Die Hilfe ist kostenlos und vertraulich und immer stehen die Interessen der Betroffenen im Mittelpunkt. Einen Termin für eine Beratung im Pflegestützpunkt oder auch bei Ihnen zu Hause können Sie telefonisch vereinbaren.

Altona

Achtern Born 135 Tel. (040) 428 99-10 10 E-Mail pflegestuetzpunkt@altona.hamburg.de Bergedorf

Wentorfer Straße 38 21029 Hamburg Tel. (040) 428 99-10 20 E-Mail pflegestuetzpunkt@bergedorf.hamburg.de Eimsbüttel

Garstedter Weg 13 22453 Hamburg Tel. (040) 428 99-10 30 E-Mail pflegestuetzpunkt@eimsbuettel.hamburg.de

Infoline 0180 (0180) • Montag bis Freitag von 10:00 bis 17:00 Uhr Infoline 2222 4444 6666 00 (6,14 Cent pro Gespräch) (6 Cent pro Gespräch aus dem deutschen Telefonnetz, Mobilpreise können abweichen)


wohnen Rubrik Sub Gut zu wissen

bei der BGFG

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Wichtig für Jung und Alt: Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung

Der kluge Mensch baut vor Haben Sie schon eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht? Die meisten antworten hierauf: „Das sollte ich unbedingt mal machen.“ Richtig. Das sollten Sie. Für den Fall der Fälle vorzusorgen ist wichtig – ganz gleich wie alt Sie sind. Und wenn es noch nicht geschehen ist, sollten Sie auch Ihre Eltern bitten, sich mit den Themen Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht auseinanderzusetzen. Holger Kersten, Leiter des Fachamtes für Hilfen nach dem Betreuungsgesetz, erklärt: „Eine Patientenverfügung ist äußerst sinnvoll! Sie übermittelt Ihren Willen, wenn Sie es selbst nicht mehr können, und erleichtert Ärzten und auch Ihren Bevollmächtigten in schweren Stunden das Handeln.“ Vollmacht auch für Ehepartner Was viele nicht wissen: Ehepartner und Kinder sind nicht automatisch vertretungsbefugt. Ist keine Vorsorgevollmacht vorhanden, muss auch in der besten Ehe die Betreuungsfrage gerichtlich geklärt werden.

Information und Beratung „Verschieben Sie die Angelegenheit nicht auf später“, lautet Holger Kerstens Tipp. „Es gibt viele Möglichkeiten, sich beraten zu lassen. Und wer will, kann auch vorgedruckte Formulare ausfüllen.“ Beratung zu Patientenverfügung, Betreuungsrecht und Vorsorge bieten zum Beispiel die Betreuungsvereine in den Bezirken (Adressen im Internet unter http://homepage.hamburg.de/ hamburgerbetreuungsvereine). Außerdem organisiert die BGFG in den Nachbarschaftstreffs Infoveranstaltungen, die per Treppenhausaushang angekündigt werden.

Empfehlenswert ist, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung als zwei getrennte Dokumente zu verfassen. Sie müssen zudem zugänglich aufbewahrt werden. Im Banksafe sind sie sicher, aber: Um an die Vollmacht zu kommen, braucht man erst einmal eine Vollmacht.

Was ist eine ...

Patientenverfügung? Was ist eine ...

Vorsorgevollmacht?

Ein sehr nützlicher Ratgeber ist zudem die Broschüre „Ich sorge vor!“ – erhältlich bei der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz unter Tel. (040) 428 63-77 78 oder publikationen@bsg.hamburg.de.

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Eine Patientenverfügung ist eine im Voraus getroffene Anweisung, wie man als Patient ärztlich behandelt werden möchte, wenn man selbst nicht mehr entscheidungsfähig ist. Sie muss in schriftlicher Form vorliegen, unterschrieben sein und kann jederzeit geändert werden. Jeder, der über 18 Jahre alt und im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, kann eine Patientenverfügung verfassen.

Mit einer Vorsorgevollmacht bestimmen Sie eine Person Ihres Vertrauens, die für Sie entscheiden und handeln darf, wenn Sie es nicht mehr können.

Mitte

Wandsbek

20097 Hamburg

22041 Hamburg

Tel. (040) 428 99-10 50

Tel. (040) 428 99-10 70

E-Mail pflegestuetzpunkt@hamburg-mitte.hamburg.de

E-Mail pflegestuetzpunkt-wandsbek-kern@wandsbek.hamburg.de

Nord

Rahlstedter Straße 151-157

Kümmellstraße 7

22143 Hamburg

20249 Hamburg

Tel. (040) 428 99-10 80

Tel. (040) 428 99-10 60

E-Mail pflegestuetzpunkt-rahlstedt@wandsbek.hamburg.de

Besenbinderhof 41

Wandsbeker Allee 62

E-Mail pflegestuetzpunkt@hamburg-nord.hamburg.de Stützpunkt/

Harburg

Harburger Ring 33

pflegebedürftige Kinder und Jugendliche

21073 Hamburg

Eppendorfer Landstraße 59

Tel. (040) 428 99-10 40

20249 Hamburg

E-Mail pflegestuetzpunkt@harburg.hamburg.de

Tel. (040) 428 99-10 90 E-Mail pflegestuetzpunkt-kinder@hamburg-nord.hamburg.de

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Nachbarschaften

Im idyllischen Norden von Hamburg

Zwischen Alster und Flughafen Groß Borstel und Fuhlsbüttel – der eine Stadtteil ein Dorf, der andere durch den Flughafen ein Tor zur Welt. Beide grün, am Alsterlauf gelegen und eine Erkundung wert.

Wer vom Lattenkamp nach Groß Brostel spaziert, überquert erst die Alster und landet dann im Eppendorfer Moor, einem Erlen- und Birkenbruchwald mit Moorflächen, zahllosen Vögeln und Pflanzen – wunderbar zum Spazierengehen!

Das Eppendorfer Moor am Rande von Groß Borstel: Mit 15 Hektar Fläche das drittkleinste Naturschutzgebiet Hamburgs, aber das größte innerstädtische Moor Mitteleuropas.

Diese Annäherung an Groß Borstel sagt viel über den Stadtteil selbst: Ein ruhiger Ort, Parkanlagen, alter Baumbestand, Schrebergärten. Für die rund 8.300 Einwohner ist es ein Dorf. Foto: Michael Penner

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wohnen

Beschaulich, modern, günstig BGFG-Vertreter Manfred Sengelmann ist seit 37 Jahren „Dorfbewohner“. Er lebt mit seiner Frau in einem der Reihenhäuser, die die Genossenschaft hier in den 50er Jahren mit einfachem Standard erbaute. Die Wohnungen hatten Kohleöfen und kein richtiges Bad – trotzdem: Wer einmal eingezogen war, wollte nicht mehr raus. „Die Bewohner haben mit der Zeit selbst Heizung und Bad eingebaut. Wir leben heute in modernen Wohnungen zu sehr günstigen Mieten“, erklärt Manfred Sengelmann. Das Miteinander in der BGFGAnlage ist familiär, die Gegend trotz der Nähe zum Flughafen

Mit 570 Hektar entfallen etwa zwei Drittel der Fläche von Fuhlsbüttel auf den Flughafen. Von hier aus fliegen 60 Airlines weltweit ca. 125 Ziele direkt an. Fuhlsbüttel ist der fünftgrößte Flughafen Deutschlands und seit Dezember 2008 an das Hamburger S-BahnNetz angeschlossen. Wer mehr erfahren möchte, besucht am besten die „Erlebniswelt Flughafen“. Näheres unter www.hamburg-airport.de.

ruhig. Für Manfred Sengelmann steht fest: „Selbst wenn wir im Lotto gewinnen: Wir bleiben hier wohnen.“ Zum Bummeln in den Erdkampsweg Allerdings: Groß Borstel ist nicht gerade ein Einkaufsparadies. Wer Bummeln möchte, der kann dies im nördlich gelegenen Fuhlsbüttel. Geschäftszentrum des Quartiers ist der Erdkampsweg mit Supermärkten und vielen kleinen Fachgeschäften, Cafés und Restaurants.

Malerisch, lauschig, heimelig. 1952 bis 1953 entstanden in Groß Borstel kleine, einfache Reihenhäuser mit großzügigen Mietergärten.

Am nördlichen Ende der Straße hat die BGFG rund 200 Wohnungen, die in den 60er Jahren erbaut wurden. Der Flughafen liegt gleich um die Ecke, doch auch hier gilt: Es ist ein ruhiges Viertel, die Häuser liegen nicht in der Einflugschneise.

Infoline 0180 (0180) • Montag bis Freitag von 10:00 bis 17:00 Uhr Infoline 2222 4444 6666 00 (6,14 Cent pro Gespräch) (6 Cent pro Gespräch aus dem deutschen Telefonnetz, Mobilpreise können abweichen)

Markt in Fuhlsbüttel: Mittwochs und freitags zwischen 8 und 13 Uhr am Ratsmühlendamm.


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Orte zum Verweilen Früher war Fuhlsbüttel ein kleiner Flecken vor den Toren Hamburgs und hieß „Fuhlesbutle“ – „Siedlung im Sumpfgelände“. Heute ist der lebendige Stadtteil mit knapp 12.000 Einwohnern trocken, zentral, verkehrsgünstig gelegen und wirkt dennoch beschaulich.

Klassische Rotklinkerhäuser: In den 60er Jahren entstanden in Fuhlsbüttel rund 200 Wohnungen, vorwiegend mit 2 bis 3 Zimmern, überwiegend mit Balkon.

Zum einen liegt dies wohl an der flächigen Bebauung – es gibt kaum ein Hochhaus in Fuhlsbüttel. Zum anderen am vielen Grün. Sei es zwischen den Häusern unserer Wohnanlage, sei es am Alsterlauf oder im Wacholderpark: In Fuhlsbüttel findet man immer einen Ort zum Verweilen. Von 1933 bis 1945 war im Gebäude der Strafanstalt Fuhlsbüttel das Konzentrationslager Fuhlsbüttel unterbracht. Noch heute wird das Gelände als Justizvollzugsanstalt („Santa Fu“) genutzt. 1987 wurde im ehemaligen Eingangsgebäude eine Gedenkstätte eingerichtet, die an die Geschichte des KZs und das Schicksal der Gefangenen erinnert.

Zuständig für Groß Borstel und Fuhlsbüttel: Unser langjähriger Verwalter Manuel Hanisch (r.) und Jürgen Haase, der seit Juni bei der BGFG ist.

Geöffnet sonntags 10 bis 17 Uhr, Suhrenkamp 98, Eintritt frei.

Ihre Ansprechpartner

Das Stavenhagenhaus in Groß Borstel: Der Backsteinbau aus dem 18. Jahrhundert ist nach dem niederdeutschen Dichter Fritz Stavenhagen benannt und dient heute als Kulturzentrum, in dem Konzerte, Vorträge und Veranstaltungen für Kinder stattfinden.

Angela Nickel Tel. (040) 21 11 00-70 E-Mail nickel@bgfg.de Kirsten Haseloff Tel. (040) 21 11 00-33 E-Mail haseloff@bgfg.de Frank Bartels Tel. (040) 21 11 00-34 E-Mail bartels@bgfg.de

Der Wacholderpark liegt direkt an der U-Bahn Fuhlsbüttel. Er wurde 1910 als erster Spielpark Deutschlands angelegt. Einen Spielplatz gibt es hier auch heute noch.

www.bgfg.de www.bgfg.de • 03/2010


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Nachbarschaften

Stadtteilfest im Osterbrookviertel Nicht nur die Sonne lachte am 27. Mai ‒ auf dem Stadtteilfest im Osterbrookviertel herrschte eine ausgelassene Stimmung. Musik-, Theater- und Breakdance-Vorführungen ... rund 400 Erwachsene und Kinder freuten sich über das abwechslungsreiche Programm. Kaffee und Kuchen gab es, Würstchen und Obst ‒ alles (fast) kostenlos. Höhepunkte des Festes: Die Einweihung einer mobilen Bühne samt Licht- und Musikanlage sowie die Einweihung der Sitzschlange vor dem „Elbschloss an der Bille ‒ die Idee zu dieser ungewöhnlichen Sitzgelegenheit entwickelten Jugendliche im Rahmen eines Projektes zur Quartiersentwicklung.

Einweihung der Sitzschlange ‒ Bezirksamtsleiter Markus Schreiber saß Probe.

Zwischen Bier und Backsteingotik Lüneburg war das Ziel unserer diesjährigen Seniorenausfahrten Ende April / Anfang Mai. Insgesamt besuchten 470 BGFG-Senioren die mittelalterliche Hansestadt mit ihren Backsteingotikbauten und alten Giebelhäusern. Natürlich gab es einen Rundgang: Stadtführerinnen in historischer Tracht berichteten über Architektur und Alltagsleben verschiedener Epochen. Das Alternativangebot: Ein Besuch im Brauerei-Museum, in dem über 500 Jahre Biergeschichte lebendig wurden. Wie immer wurden wir kulinarisch bestens versorgt ‒ stilecht in einem restaurierten Saal aus dem 17. Jahrhundert. Ein gut gelaunter und informativer Ausflug!

Feucht-fröhlich: Kennenlernparty in Alsterdorf Ein halbes Jahr nach Bezug startete das er-

ste Nachbarschaftsfest in Alsterdorf: 50 Be-

Gemeinsam an langer Tafel essen ‒ eine gute Art, mit Nachbarn in Kontakt zu kommen

wohner unserer neuen Häuser trafen sich am 11. Juni, um sich feiernd besser kennenzulernen. Zum Büfett gab es neben Grillfleisch und Getränken auch selbstgemachte Salate und Desserts, die Kinder konnten u.a. Dosenwerfen und „Vier gewinnt spielen. Bilanz: Die Stimmung war super ‒ bis um 19 Uhr ein Platzregen das Fest beendete. Aber alle packten beim Abbauen mit an, so gab es keine großen „Verluste .

Nachbarschaftsfeste sind bei der BGFG gute Tradition. Wenn Sie eines organisieren möchten, unterstützt Sie Helma Walther aus dem Sozialmanagement gern, Tel. (040) 21 11 00 21.

Elisabeth-Kleber-Stiftung der Baugenossenschaft

freier Gewerkschafter eG Vicky Gumprecht

Willy-Brandt-Straße 67 20457 Hamburg Tel. (040) 21 11 00-66 Fax (040) 21 11 00-80 E-Mail gumprecht@bgfg.de

Infoline 0180 (0180) Montag bis Freitag von 10:00 bis 17:00 Uhr Infoline 2222 4444 6666 00 (6,14 Cent pro Gespräch) (6 Cent pro Gespräch aus dem deutschen Telefonnetz, Mobilpreise können abweichen)

18. September 2010: Familienausfahrt Wenn die „bei uns erscheint, ist es nicht mehr lange hin: Am 18. September startet unsere Familientour ins Multimar Wattforum, www.multimar-wattforum.de. Kosten: Erwachsene 7,50 Euro, Kinder frei. Fragen Sie nach Restkarten unter unserer Serviceline (0180) 21 11 000.

Tipp


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Rubrik Sub Nachbarschaften

Studio Hamburg filmt bei der BGFG

Ruhe bitte – wir drehen! Kennen Sie die ZDF-Serie „Notruf Hafenkante“? Sie spielt in Hamburg – und nicht nur am Hafen: Studio Hamburg drehte in einer BGFG-Wohnung in der Steinbeker Straße. Donnerstag, 19:25 Uhr: Polizeioberrat Martin Berger (Peer Jäger) und sein Team sind wieder im Einsatz und klären verzwickte Fälle auf, immer unterstützt von den Ärzten des Elbkrankenhauses, das Opfer wie Täter behandelt. Derzeit wird die 5. Staffel der Serie gedreht und die Orte des Geschehens sind vielfältig: Unter anderem spielt der Krimi in Hamm-Süd, in der Wohnung von BGFG-Mitglied Kristina E. und Robert K. – Wie es dazu kam? Studio Hamburg suchte in der Steinbeker Straße per Aushang einen Drehort und Kristina E. reagierte. Kurze Zeit

Redaktion Eva Vietheer

Baugenossenschaft freier Gewerkschafter eG Willy-Brandt-Straße 67 20457 Hamburg Tel. (040) 21 11 00 - 58 Fax (040) 21 11 00 - 60 E-Mail vietheer@bgfg.de

später kam ein Locationscout vorbei, um die Wohnung in Augenschein zu nehmen. „Wir wohnen im ersten Stock mit Blick aufs Wasser und so eine Wohnung war gefragt“, erinnert sich Robert K., der sich für Medientechnik interessiert. Doch ein Drehort will sorgfältig ausgewählt sein. Nach dem Locationscout inspizierte auch noch ein Team aus Tontechnikern, Beleuchtern, Regisseuren, Schauspielern und Stuntman die Örtlichkeiten, bevor klar war: Hier wird gedreht! „Ich habe dann von der BGFG die Dreherlaubnis eingeholt“, berichtet Robert K. „Anschließend haben wir einen Vertrag gemacht, in dem wir zum Beispiel garantieren mussten, dass wir keine größeren Änderungen an der Wohnung vornehmen.“ Studio Hamburg im Einsatz Am 11. Mai um 7:30 Uhr rückte das Produktionsteam mit mehr als 30 Leuten an. Für Robert K. ein interessantes Spektakel – der 26-jährige Systemadministrator hat selbst zwei Jahre Tontechnik studiert. In der Wohnung konnte er nicht dabei sein, dort musste absolute Ruhe herrschen. Doch beim Drehen

Was macht eigentlich ein …

Locationscout?

„Festnahme“ in der Steinbeker Straße: Oberkommissarin Melanie Hansen (Sanna Englund, l.) und Kollege Henning Storm (Uwe Fellensiek, r.) in Aktion.

in der Vorhalle bekam er sogar eine kleine Statistenrolle: „Ich sollte einmal durchs Bild laufen und so tun, als würde ich eine sms schreiben“, berichtet Robert K. „Das war natürlich aufregend. Hinterher konnte ich meinen Einsatz gleich am Kontrollbildschirm sehen.“

Welche Handlung gedreht wurde, dürfen wir nicht verraten. Aber: Die Folge wird „Gegen die Zeit“ heißen. Voraussichtlich im November können Hafenkantenfans unsere Wohnanlage im Fernsehen bewundern.

Locationscout heißt wörtlich übersetzt „Kundschafter für Orte“. Aufgabe des Locationscouts ist es, Drehorte und Motive für Filme oder Fotoshootings ausfindig zu machen. Viele Scouts arbeiten im Auftrag von Werbeagenturen oder Produktionsfirmen. Beim Film lesen sie das Drehbuch, besprechen mit dem Regisseur, welche Besonderheiten ein Ort haben muss, und dann geht die Suche los. Ganz klar: Ein guter Locationscout kennt die Stadt wie seine Westentasche und hat einen wachen Blick. Einen speziellen Ausbildungsgang gibt es nicht, aber im Studium der TV- und Filmproduktion werden Kurse angeboten. Ansonsten: Learning by doing!

www.bgfg.de www.bgfg.de • 03/2010


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