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Pro & Contra: Woke sein – notwendig oder spießig?

UPDATE Standpunkte

WOKE SEIN

Ist DIE NEUE WACHHEIT, mit der wir Diskriminierung wahrnehmen, zeitgemäß und notwendig – oder einfach nur die nächste Evolutionsstufe des Spießertums?

NINA HABRES Playboy-Redakteurin, kritisch PRO

Na, wie gut kamen Sie heute Morgen aus dem Bett? Waren Sie direkt mit dem ersten Weckerklingeln hellwach? Oder brauchten Sie erst eine kalte Dusche, Kaffee, etwas Zeit? Wach zu werden ist ein Prozess, den wir alle anders beschleunigen. Sie können sich schon denken, worauf ich hinauswill: Schließlich ist das englische Wort für aufwachen, „to wake“, namengebend für das Wokesein. Und auch bedeutungstiftend: Denn wir sind nicht einfach woke. Jeder, der mit seinem IdeologieSchwert die Gesellschaft in „Aufgewachte“ und „Ignorante“ teilt, vermittelt hier ein falsches Bild. Wokeness ist eine Haltung, die wir uns erarbeiten müssen. Ein Weckersound, der uns beim ersten Klingeln hellwach macht. Warum wir das brauchen? Sagen Sie mir lieber, warum nicht. Welchen Grund gibt es, nicht dafür zu sorgen, dass sich alle Menschen in unserer Gesellschaft wohlfühlen? Natürlich muss man Ungerechtigkeiten dafür erst einmal erkennen. Vor allem als Person, die keiner Minderheit, sondern der Mehrheit angehört, das egozentrische Weltbild kurz ziehen lassen und die Welt mit den Augen anderer sehen. Genau darum geht’s beim Wokesein: sich eine Feinfühligkeit gegenüber Momenten der Diskriminierung, etwa Rassismus oder Sexismus, anzueignen. Dafür auch das eigene Handeln infrage zu stellen. Schließlich formt jeder Einzelne von uns die Gesellschaft mit. Dass in der kollektiven Wokeness schon manches gut läuft, vieles aber noch nicht, zeigte sich etwa Anfang des Jahres im RTL-Dschungelcamp: Unser Februar-Cover-Star Linda Nobat bricht in Tränen aus, nachdem Mit-Camperin Janina Youseffian nach einer rassistischen Beleidigung, die sie ihr an den Kopf warf, rausgeworfen wurde. Denn: Es war das erste Mal in ihrem Leben, sagte die 27-jährige Linda, dass so etwas „gerecht gemacht wurde“. Klingelt’s bei Ihnen auch?

CONTRA

PHILIP WOLFF Playboy-Textchef, tolerant

Der Moment, in dem ich bemerkt habe, dass auch ich schon etwas woke im Kopf bin, war die Einschulungsfeier meiner Tochter 2018. Viertklässler trugen ein harmloses Begrüßungslied vor: „Alle Kinder lernen lesen, Indianer und Chinesen.“ Dazu hielten sie ihre Finger als Federschmuck hinter die Köpfe und zogen die Augen zu Schlitzen. Kein Problem, indigene Amerikaner waren nicht anwesend, und meine Tochter, die mütterlicherseits koreanische Vorfahren hat, fühlte sich nicht angesprochen. Nur ich Idiot zuckte zusammen und hätte beinahe was gesagt. Und dafür schäme ich mich sehr. Denn ich will nicht, dass meine Kinder Rassismus erfahren – weder von rechts noch aus der linken Ecke der Woken: jener selbst ernannten „Erwachten“, die mit spießbürgerlicher Verve darauf achten, dass Menschen anderer Kulturen, Hautfarben oder Geschlechteridentitäten nicht imitiert oder beschämt werden. Eine Idee, die schön klingt, aber den gravierenden Denkfehler hat, dass sie identitär funktioniert: Wer was sagen oder machen darf, ist eine Frage der Herkunft. So konnte neulich die weiße Sängerin Ronja Maltzahn nicht bei „Fridays for Future“ auftreten, weil sie Dreadlocks trägt. Das dürfen nur Schwarze. So musste ein Kanadier sein Yoga-Studio schließen, weil Yoga aus Indien kommt, er nicht. Konsequente Wokeness ist rassistisch und bildungsfern. Bücher kommen auf den Index, weil sie von der Kolonialzeit handeln. Und einem woken Berliner Publikum ist die französische Publizistin Caroline Fourest nicht zuzumuten, weil sie in ihrem Buch „Generation Beleidigt“ den Woken „den alten Reflex“ vorwirft, dass sie Menschen nach Hautfarben beurteilen. Übrigens: Im bayerischen Dirndl sieht meine Tochter top aus. Und ich – eat this, wokies! – trage gern Lederhosen, obwohl ich vom Niederrhein komme.

KLIMABEWUSST IN DIE ZUKUNFT

WASSERSTOFF-AUTO Der Hyundai NEXO ist bereits das zweite Modell der Marke, das mittels Brennstoffzelle angetrieben wird

Der südkoreanische Autobauer Hyundai bringt ALTERNATIVE ANTRIEBE auf die Straße und engagiert sich für nachhaltige Mobilität

n Sachen Brennstoffzellen-Technologie treibt kein anderer Hersteller so konsequent die Entwicklung voran wie Hyundai. Seit 1998 forscht das Unternehmen an der Technik und setzt Maßstäbe bei der alternativen Antriebsentwicklung. Der Hyundai NEXO ist bereits die zweite Generation eines Brennstoffzellen-SUV des Unternehmens und verbindet Alltagstauglichkeit mit innovativer und umweltfreundlicher Technik. Zur Stromerzeugung nutzen Brennstoffzellen unter der Motorhaube die Reaktion von Sauerstoff und Wasserstoff. Dabei entsteht elektrische Energie, die für den Antrieb des Fahrzeugs genutzt wird. Als Puffer fungiert eine 1,56-kWh-Batterie, die überschüssige Energie speichert. Bei dem Vorgang gibt der NEXO als einzige Emission Wasserdampf an die Umwelt ab und fährt somit komplett ohne Abgase. Der für die Stromerzeugung benötigte Sauerstoff wird aus der Umgebungsluft gewonnen und anschließend, zu 99,9 Prozent von Feinstaubpartikeln gereinigt, wieder abgegeben. So vermeidet der Hyundai NEXO nicht nur eine Schädigung

der Umwelt, er liefert sogar einen aktiven Beitrag für bessere Luft. Damit fügt sich der innovative Wagen ideal in die Firmenphilosophie der Marke Hyundai ein. Nicht nur bei emissionsfreien Antrieben beweisen die Südkoreaner Engagement für die Umwelt. Als Partner der Meeresschutzorganisation Healthy Seas engagiert sich Hyundai mit zahlreichen Aktionen für den Schutz der I Ozeane. Aus dem Meer gesammelter Müll wird im Rahmen eines Kreislaufwirtschaftssystems recycelt. Zum Beispiel fertigt Hyundai aus alten Fischernetzen Fußmatten, die in neuen Modellen wie dem IONIQ 5 zum Einsatz kommen. Apropos IONIQ 5: Für jedes in Deutschland verkaufte E-CUV wird mit Plant-My-Tree ein Baum gepflanzt. So entsteht der IONIQ-Wald. Mit all diesen Aktionen leistet Hyundai einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Gesellschaft.

UMWELTBEWUSST Ob alternative Antriebe wie jene mit Wasserstoff oder Engagements bei der Kooperation mit Healthy Seas: Hyundai legt viel Wert auf eine Zukunft im Einklang mit der Natur. Fischernetze und Abfälle, die aus dem Meer gefischt wurden, werden für Fußmatten in Hyundai-Modellen wiederverwertet

Stromverbrauch in kWh/100 km für den Hyundai IONIQ 5: kombiniert 19,0–16,7; CO2-Emissionen in g/km kombiniert: 0; CO2-Effizienzklasse: A+++. Die angegebenen Verbrauchs- und CO2-Emissionswerte wurden nach dem vorgeschriebenen WLTP-Messverfahren ermittelt. Verbrauch Wasserstoff in kg H2/100 km für den Hyundai NEXO: innerorts 0,77; außerorts 0,89; kombiniert: 0,84; CO2-Emissionen in g/km kombiniert: 0; CO2-Effizienzklasse: A+++. Die angegebenen Verbrauchs- und CO2-Emissionswerte wurden nach dem vorgeschriebenen WLTP-Messverfahren ermittelt und in NEFZ-Werte umgerechnet.

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