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Liebe Höttinger, Hungerburger und St. Nikolauser,
unser Pfarrbrief zur Fasten- und Osterzeit steht unter dem Motto: „Ostern kennt keine Grenzen“. Ein weites Thema, so viele Gedanken gehen mir durch den Kopf – auch angestoßen bei unserem Patroziniumsfest durch die Worte aus dem Matthäus-Evangelium „Ihr seid das Salz der Erde … ihr seid das Licht der Welt“ – wichtige Worte Jesu zur richtigen Zeit – in „synodaler“ Zeit, wie manche Verantwortliche in der Kirche sagen.
Tatsächlich soll die Kirche Gottes die „Mutter“ aller Völker, aller Menschen sein, über alle Grenzen gehen, um jede und jeden zu erreichen – „geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern“. So leuchtet die Kirche seit 2000 Jahren allen in der Welt wie ein „Leuchtturm“. Bei gutem und schlechtem Wetter vermittelt und gibt sie Sicherheit und Schutz. Sie hat das Licht, ist aber nicht das Licht, sie widerspiegelt das Licht Gottes, das ihr anvertraut wurde. Es ist sehr wichtig, dass wir den zweiten Teil vom Auftrag Jesu richtig ausfüllen: „… lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe“.
Wir erkennen deutlich, der „grenzenlose“ Auftrag Christi hat für uns gewisse Grenzen: die Lehre Jesu Christi, unser Glaube, was wir sozusagen geerbt haben, was mündlich und schriftlich uns überliefert wurde – als WORT GOTTES, aber auch als gelebte TRADITION.
Besonders in unserer Zeit ist es wichtig zu verstehen, dass die Kirche nicht unser Eigentum ist, mit dem wir machen können, was wir wollen. Unser Glaube ist ein kostbarer Schatz, und das, was wir geerbt haben, sollen wir auch unverfälscht weitergeben. Das Wort „Tradition“ kommt aus dem Lateinischen „tradere“ und bedeutet: „übergeben“, was wir empfangen haben. Wenn wir also diese Grenzen beachten, dann ist die Kirche und bleibt, was sie immer war: die „Mutter“ aller Völker, aller Menschen.
Euer Pfarrer Marek Ciesielski