3 minute read

Vorwort des Präsidenten

VORWORT

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu, und wie gewohnt stellt Ihnen die Post ein kleines Weihnachtspaket der ÖGAHM zu. Darin findet sich unser Jahrbuch, diesmal die 28. Ausgabe in verlässlich hoher Qualität mit interessanten wissenschaftlichen Beiträgen zu unserem Freizeit-Fachgebiet Alpin- und Höhenmedizin. Für viele von Ihnen ist das Jahrbuch zu einer geschätzten Tradition geworden, es wird hoffentlich gerne gelesen und findet seinen Stammplatz in der Reihe der früheren Ausgaben in Ihrem Bücherregal. Möglicherweise wird es aber auch von vielen gar nicht entsprechend wahrgenommen oder nicht einmal gelesen. Hinter jedem Jahrbuch steckt enorm viel Arbeit. In den ersten Monaten des Jahres beginnt das fleissige Redaktionsteam unter der engagierten Leitung von Martin Faulhaber gedanklich mit der Ideen- und Themenfindung. Der nächste Schritt zählt schon zu den schwierigsten, es müssen Autoren gefunden und motiviert werden. Obwohl wir eine so große Fachgesellschaft mit so vielen Mitgliedern und ausgezeichneten Vernetzungen in der Thematik sind, gleicht es fast jedes Jahr einem organisatorischen Kunststück, für unser kleines Büchlein Autoren für ausreichend viele qualitativ hochstehende Beiträge zu finden. Leider wird das von Jahr zu Jahr zu einem größeren Problem. Die etablierten Persönlichkeiten stecken das ganze Jahr über bis zum Anschlag in Arbeit und halsen sich mit der Zusage für einen Jahrbuchartikel zahlreiche Stunden weiterer Fleißarbeit auf, für die sie außer Anerkennung keinen Lohn bekommen. Unsere hoffnungsvollen jungen Nachwuchswissenschafter wollen ihre Arbeit in Fachjournals mit möglichst hohem Impact Factor unterbringen, haben in Wahrheit von einem Jahrbuchartikel nichts außer Arbeit und müssen sich hüten, ihre wertvollen Daten für uns zu „verschwenden“, bevor sie entsprechend publiziert wurden. Die beschriebene Problematik gab es schon früher, allerdings müssen wir leider feststellen, dass es in den letzten Jahren zu einem zunehmend schwerer lösbaren Problem geworden ist, das Jahrbuch mit guten Artikeln zu füllen. Unser Chefredakteur hat einen eindringlichen Warnruf abgesetzt und uns im Vereinsvorstand damit konfrontiert, dass wir uns ernsthaft darüber Gedanken machen müssen, wie es mit dem Jahrbuch weitergehen soll. Einerseits haben wir unsere seit 1990 ununterbrochene Jahrbuchreihe lieb ge-

7

wonnen und sind auch entsprechend stolz darauf. Andererseits stellt sich die Frage, ob ein Jahrbuch heutzutage für unsere Mitglieder noch attraktiv ist, wenn wir jederzeit Zugang zu topaktueller Online-Literaturrecherche haben und die Fachartikel jederorts am Tablet gelesen werden können. Oder nehmen Sie doch das Jahrbuch gerne in die Hand, freuen sich über selektierte, einfach auf Deutsch zu lesende, nicht immer englische, Fachbeiträge? Auch die Kosten für jede Jahrbuchausgabe sind sehr hoch, Druck und Versand sind teuer. Ist das Geld gut investiert, oder sollen wir es besser für andere Zwecke einsetzen, zum Beispiel für Wissenschaftsförderung? Die Kosten könnte man durch eine Online-Ausgabe senken, aber das Problem der fehlenden Beiträge ist damit nicht gelöst. Mit all diesen Fragen werden wir uns in nächster Zeit auseinandersetzen müssen. Ist ein Jahrbuch noch zeitgemäß? Wird es von den Mitgliedern geschätzt? Um Ihnen einen kostengünstigen Zugang zu Fachliteratur zu ermöglichen, haben wir gemeinsam mit der International Society of Mountain Medicine (ISMM) für Sie eine Dual-Membership vereinbart. Als Mitglieder der ÖGAHM haben Sie die Chance, die Mitgliedschaft bei der ISMM zu einem deutlichen reduzierten Jahresbeitrag zu erhalten und haben damit einen freien Vollzugriff auf das High Altitude Medicine & Biology Journal, das sich zum Topjournal in unserem Themenbereich etabliert hat. Allen beschriebenen Schwierigkeiten zum Trotz konnte das Redaktionsteam wieder eine Sammlung hochkarätiger Fachbeiträge zusammenstellen, und Sie können das Jahrbuch 2017 in Händen halten. Mein großer Dank geht an die Autoren! Wir bieten wieder ein breites Spektrum an Themen aus den Bereichen Hypoxie, Höhentraining und Höhenmedizin, alpine Notfallmedizin, Alpinausrüstung, Sportklettern und Sportorthopädie. Herzlichen Dank an Martin Faulhaber, Beatrix und Wolfgang Schobersberger und Eure MitstreiterInnen für die unzähligen Stunden an Redaktionsarbeit! Ein besonderer Dank gilt Frau Eveline Halbedel, Mitarbeiterin am Institut für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus (ISAG). Seit vielen Jahren kümmert sie sich mit sehr viel persönlichem Engagement und Leidenschaft um die redaktionellen und organisatorischen Belange des Jahrbuchs. Ihnen allen wünsche ich schöne Weihnachtsfeiertage im Kreis Ihrer Familien und Freunde, einen stimmungsvollen Jahresausklang und viel Freude und tolle Erlebnisse im neuen Bergjahr 2018!

Ihr Günther Sumann Präsident der ÖGAHM

8

This article is from: