Wissenschaftsgeschichten multimedial erzählen von Martin Reich und Kristin Kambach
Hierfür wurde das Thema „Lebensmittel der Zukunft“ gewählt und in Form einer Multimedia-Geschichte, bestehend aus acht Episoden, erzählt. Rein technisch nennt sich dieses Format „scrolly telling“, eine Wortschöpfung aus den Wörtern „scrollen“ (sich mit dem Mausrad auf einer Webseite nach oben und unten bewegen) und „story telling“, also Geschichtenerzählen. Die Besucher der Webseite blättern sich also per Mausrad durch eine Geschichte, die neben kurzen Texten auch Audios, Bilder, Videos und kleine Animationen enthält. Ziel war es, kurzweilige Informationshäppchen zu einem gehaltvollen Ganzen zu kombinieren. Vorgestellt werden neueste Verfahren, um vegane Fleischalternativen zu produzieren, Gemüse in Kreislaufsystemen anzubauen, Salat mit Schall zu waschen, mit Fermentation biobasierte Aromen herzustellen und vieles mehr. Was die Erzählweise der Episoden angeht, wurde nicht linear vorgegangen, das heißt sie bauen nicht aufeinander auf. Das hat mehrere Vorteile: Auch bei einer
| 138
BioTechnologie Jahrbuch 2021
Abb.: BIOCOM AG
Digitale Wissenschaftskommunikation muss sich ständig neu erfinden. Einerseits, um im stets wachsenden Angebotsdschungel Aufmerksamkeit und Interesse zu erregen, und andererseits, um mit der begrenzteren Aufmerksamkeitsspanne der Informationsempfänger möglichst gut zu haushalten. Wissenschaftskommunikation soll heutzutage unterhalten, dennoch faktisch korrekt sein und ein Mindestmaß an Informationsgehalt haben. In diesem Jahr hat das BIOCOM-Team im Rahmen von bioökonomie.de für das Bundesministerium für Bildung und Forschung ein neues Format erprobt, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Ziel des Projektes ist es, die Forschung im Bereich der Bioökonomie sichtbar zu machen.