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KreuzfahrerInnen
31. JAN – 01. FEB 2020 URANIA BERLIN
C2C CRADLE TO CRADLE CONGRESS 2020
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BILINGUAL: DEUTSCH & ENGLISCH
SPECIAL TRACK FOOD
WEITERE THEMEN Bau & Architektur, Printing, Textil, Packaging & Kunststof e, Digitalisierung, Landwirtschaft
#C2CC20 #CRADLETOCRADLE #POSITIVEFOOTPRINT
C2C-CONGRESS.ORG
SCHIRMHERRSCHAFT Ministerin Svenja Schulze
DIE HEDONISTIN
… will kalkkulierbares Abenteuer ohne tägliches Kofferschleppen. W ie kommt ein junger Mensch auf die Idee, eine Schiffsreise zu machen? Nicht wenige waren verblüfft, als ich mich 2013 dafür entschied, meinen Winterurlaub mit mehr als 4000 Fremden in der Karibik schippernd zu verbringen. Warum also? Ich wollte möglichst viele Eindrücke in einer kurzen Zeit hamstern – und das, ohne jeden Tag die Koffer packen und schleppen zu müssen.
Nun, das Unterhaltungsprogramm auf dem damals größten Passagierschiff der Welt war für mich Junggemüse und meine 21 Jahre nicht ausgerichtet. Geboten wurde mir, der Immer-Neugierigen, auf der schwimmenden Stadt trotzdem einiges: Ich konnte untertags in einem Meer aus Weißhäutigen sonnenbaden, mich der Völlerei an den Rund-um-dieUhr-Buffets hingeben und abends zwischen Roulette, Galadinner und Bummeln auf der Einkaufsmeile wählen. Spektakulär war das Abseits-Getöse: die Führungen durch die Küche, die ein österreichischer Koch den deutschsprachigen Gästen ermöglichte. Und die Erkundungstouren auf den Inseln – im Speziellen die auf eigene Faust, hinter den Zäunen, die TouristInnen und Einheimische trennten. Ich ignorierte sie geflissentlich. Unvergessen bleibt der turbulente Markt in Jamaika, dem ich in einem Rausch aus betörenden Düften der Gewürzbottiche und frischen Früchten verfiel. Und trotzdem bin ich davon abgekommen. Nach einer heuer beendeten 16-monatigen Solo-Rucksackreise durch Lateinamerika könnte ein Kreuzfahrt-All-inclusive-Urlaub mit kalkulierbarem Abenteuer im Rudel und europäisiertem Abendprogramm und Abendessen inzwischen maximal das Prädikat »Jo eh nett« abstauben. TEXT: VALENTINA DIRMAIER BILDER VALENT I NA DI RMA I ER, CH R I STA R E I T I NGER, H I LDEGARD B R Ü CKLER
Hildegard Brückler, 75, Pensionistin 2018 auf der Costa Luminosa
DIE GRUPPENREISENDE
… freut sich vor allem über Gesellschaft
auf Reisen. The more the merrier! A uch 2000 Mitreisende machen Hildegard Brückler nichts aus. Wenn andere schon von einer Busfahrt mit dreißig Fremden überfordert sind, dann lebt sie erst so so richtig auf. Je mehr los ist, desto besser. Die Pensionistin hat daher schon lange vor ihrer ersten Kreuzfahrt auf eine solche hingefiebert.
Sie freut sich, dass man auf seinen täglichen Wegen an Bord ständig die temporären »NachbarInnen« trifft. Zuletzt fuhr sie mitihrer Tanzgruppe, mit der sie regelmäßig Boogie tanzt, die Adria entlang: Split, Dubrovnik, Malta. »Ich hab mich jahrzehntelang auf eine Kreuzfahrt gefreut, konnte es mir aber nicht leisten«, sagt Hildegard. Als die Preise dafür sanken, buchte sie in der Gruppe – gemeinsam mit dem Ehemann und einem befreundeten Paar – und fuhr – mit Tausenden anderen Gästen – gen Malta und Sizilien.
Von den angebotenen Landgängen buchten sie nur zwei. Dass immer Massen von Menschen gleichzeitig auch auf noch so kleine Orte losgelassen werden, findet die Niederösterreicherin schwierig. »Santorin ist so ein herziger kleiner Ort. Leider war es eine einzige Schieberei«, erinnert sie sich.
Abends genießt sie das volle Programm: Theater, Film, Essen, dort findet sie schnell neue FreundInnen. »Das ist gar kein Problem, das liegt mir im Blut«, beschreibt Hildegard ihre Kontaktfreudigkeit. Unangenehme Mitreisende kennt sie nicht: »Es gibt zwar auch echte Trampel, aber andere tragen an der Bar Abendkleidung. Menschen sind eben unterschiedlich, das macht mir nichts aus.« TEXT: ANIKA SUCK
Christa Reitinger, 27, Unternehmerin, aus Zell an der Pram
DIE BEQUEME
… macht sich nicht gern Gedanken über
die Bewältigung von Wegen. E s ist der Komfort, antwortet Christa Reitinger auf die Frage, was Schiffsreisen für sie so attraktiv macht. Das schaukelnde Taxi auf dem Wasser, das einen im Schlaf von A nach B bringt und nach den Erkundungstouren an Land und auf Inseln wie ein sicherer Hafen (inklusive sauberer Dusche und warmen Wassers) in der Fremde ist, ist mittlerweile ihr favorisiertes Reisemittel. 2016 buchte die Oberösterreicherin ihre erste Kreuzfahrt. Das Boot schipperte zwischen den Kanarischen Inseln. Der Urlaub wurde aber beinahe zum Albtraum – das Mittelmeer war stürmisch, das Schiff und die PassagierInnen in Turbulenzen. »Die Lektion, keine Stöckelschuhe auf Booten zu tragen, lernten wir schnell.«
Die humorvolle 27-Jährige verdaute das Trauma auf See schnell und buchte im Jahr darauf gleich die nächste Kreuzfahrt – von Dubai nach Indien. Damals lockten der Jugendbonus für Unter-25-Jährige und die Ferne. »Mumbai hat sich zum Beispiel für mich als superspannend herausgestellt. Aber per Direktflug hätte ich diese Destination nie gebucht«, sagt Reitinger. Ihren letzten Abenteuerurlaub verbrachte sie auf Mauritius, Madagaskar, La Réunion und den Seychellen.
Dass sie und ihre Freundinnen oder ihr Partner das jüngste Publikum ausmachen, ist der Unternehmerin egal. Es gebe auch andere jüngere Paare und Familien. Nur die Discos am Partydeck hätten eine Verjüngungskur notwendig. Verbieten würde Christa Reitinger auch die Handtuchmanieren so mancher deutschsprachiger TouristInnen. Das nervt. Ansonsten liebt sie die Schifffahrten. Nächstes Ziel: »Vielleicht Südostasien.« TEXT: VALENTINA DIRMAIER
Bio-Äpfel
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Seit über 10 Jahren werden die BIO vom BERG Äpfel im Tiroler Oberland angebaut. Hier ist vor allem im Herbst das Klima mit milden Sonnentagen und frischen, klaren Nächten optimal für das Aroma. Apfelspezialist Georg Tappeiner betreut seinen Apfelgarten in Inzing. Professionell gelagert und verpackt wird dann im Obstlager Haiming. Von dort gehen die Bio-Äpfel direkt zur MPREIS Zentrale nach Völs. Frischer und regionaler geht‘s fast nicht. Das Gütesiegel „Qualität Tirol“ steht für den Tiroler Ursprung.