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Elternalltag

TEXT Ursel Nendzig

TEAM INTIM

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Während wir Eltern uns fragen, wo die Kinder hingehen, fragen sie sich, wo sie herkommen. Die Antwort? Könnte alles so einfach sein, ist es aber nicht.

Wir nähern uns der Weihnachtszeit, oder, wie wir Eltern von Volksschulkindern auch sagen: Zeit der unbefleckten Empfängnis aka Zeit der Erklärungsnot. Eine Zeit lang geht das super gut mit der Geschichte der Jungfrau Maria, die ein Baby bekommt. Erst fragt auch keiner nach, wie das sein kann, wo sie doch unverheiratet ist, eigentlich ein klares Indiz dafür, dass sie keine Kinder bekommen kann. Der Heilige Geist, so wenig ich an ihn glaube, in der Zeit der Erklärungsnot wünschte ich, die Story wäre wahr.

Ist sie aber nicht. Eine gewisse, angenehm einfache Zeit lang sind Kinder ja total zufrieden mit der Erklärung, dass die Babys im Bauch der Mutter wachsen. Dann kommt Stufe zwei: Wie sind sie eigentlich in den Bauch der Mutter hineingekommen? Es folgt Stufe drei: Wieso wachsen da nicht dauernd in allen Mütterbäuchen Babys? Ja, gute Fragen. Und lauter schlechte Antworten. Herumgestammel, Abgelenke, Ausflüchtereien.

Warum eigentlich? Warum fällt es uns so schwer, einfach zu sagen: Schau her, setz dich, hier, ein paar Internetfilmchen, so ähnlich machen wir Erwachsenen das. Und wenn man nicht verhütet (hier, ein paar Fotos), wird die Frau schwanger, was sie aber meistens nicht möchte. Und dazu, mein liebes Kind, muss man nicht verheiratet sein, man muss sich eigentlich nicht einmal näher kennen. Und Maria, die war schwanger, und, sorry, mit Sicherheit nicht von einem Geist, Augengezwinker, schmutziges Lachen, Kind aufgeklärt, Sache erledigt!

Ich denke, es ist so: Ich will mich einfach selber nicht als sexuelles Wesen entlarven, möchte so lange wie möglich im Team unschuldig bleiben, gemeinsam mit dem Kind, dort, wo alles harmlos ist. Möchte nicht, dass sie wissend schauen, wenn sie zum unpassendsten Zeitpunkt was Schlechtes geträumt haben (zum Glück trampeln beide Söhne so laut, dass es eine Vorwarnung von ca. 10 Sekunden gibt, in denen man hastig Decken über Körperteile werfen kann), möchte nicht, dass sie einem diesen Blick verpassen, der zeigt, dass sie einen jetzt durchschaut haben, der »Aha, deshalb habt ihr ein Doppelbett und kein Stockbett«-Blick, möchte diesen einen Groschen (sagt man heute eigentlich Cent?) nicht fallen sehen, möchte nicht, dass sie wissen, dass wir auch zum Team intim gehören, möchte nicht, dass dieses Superunschuldige aufhört, niemals jemals! Ich denke, meine Freundin D., vierfache Mutter, hatte genau diese Gedanken, sie zögerte das Gespräch mit ihrer ältesten Tochter hinaus und hinaus und hinaus, bis es nicht mehr ging und sie sich gezwungen sah, ihr alles zu sagen. Die Tochter ließ das Comicheft, hinter dem sie sich das ganze unangenehme Gespräch lang versteckt hatte, sinken, sah ihre Mutter mit genau diesem Blick an, der verrät, dass man jetzt für immer und ewig in ihren Augen versaut sein wird, und fragte entsetzt: »Und das hast du vier mal gemacht?« »Ich will mich einfach selber nicht als sexuelles Wesen entlarven, möchte so lange wie möglich im Team unschuldig bleiben.«

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