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Responsibly Wasted

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HOPFENSCHIMMER

Im Gegensatz zu Wein ist der Anteil des Biosortiments beim Bier noch sehr klein. Gutes Biobier gibt es trotzdem.

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Es gibt viele Theorien, warum der Anteil an Biowein so viel höher ist als der an Biobier. Es kann daran liegen, dass die meisten BrauerInnen keine LandwirtInnen sind und deswegen der Abstand zur Biolandwirtschaft in vielerlei Hinsicht größer ist. Ein anderer ist, dass viele geschmackgebende Hopfensorten tendenziell nur auf dem internationalen Markt erhältlich sind und die Nachfrage nach Bio hier gering ist. Außerdem fehlt beim Bier ein Trend, wie es ihn beim Wein mit dem gut etablierten Begriff Naturwein gibt, der aber bei aller Schwammigkeit eine Richtung in der Arbeitsweise vorgibt. In den letzten Jahren gibt es immer mehr Brauereien, die auf Hopfen und auch Gerste beziehungsweise Getreide aus regionalem Anbau setzen, Bio ist allerdings auch hier noch lange nicht selbstverständlich. Trotzdem steigt das Angebot an Biobieren kontinuierlich, und das in allen Geschmacksrichtungen – vom klassischen Märzen bis zu ausgefallenen Kreativbieren, von einzelnen Biosorten von sonst konventionell arbeitenden Brauereien bis zu immer mehr werdenden komplett biologisch arbeitenden Betrieben.

BERGKÖNIG, BIO HELLES ERZBRÄU, SPRINGBOCK GUSSWERK, DIE ALTE KUH

Dieses Biobier braut Grieskirchner für die Einzelhandelskette Hofer (Aldi Süd) – und setzt dabei auf die Leitlinien für Helles: Süffigkeit und weniger Bitterkeit mit einem im Idealfall runden Körper und Geschmackserlebnis. Wenig Perlage. Das Springbock von Erzbräu ist ein helles, obergäriges Starkbier. Vom Start weg sind hier Orangen und eine leicht moussierende Cremigkeit gut wahrnehmbar, hintenraus gibt es Restsüße und ein wenig Bitterkeit. Besteht locker neben deftigen Speisen und Desserts. Der Salzburger Pionier unter den BiobrauerInnen bleibt experimentierfreudig. Für »Die alte Kuh« wurde das Imperial Stout »Die schwarze Kuh« zwei Jahre in alten Sherry-Fässern gelagert. Herausgekommen ist ein erwartbar vielschichtiges Geschmackserlebnis.

Im Vordergrund dieses Bieres aus Oberösterreich steht die gelungene Balance von Malzkörper und der erfrischenden Hopfennote – erreicht durch die Zugabe von Biohopfen aus dem Mühlviertel zum lagernden Bier. Gut trinkbar, aber mit angenehm eigenständigem Geschmack. Süffig. Der Hopfen hält sich zurück, dafür steht das Malz im Vordergrund, allerdings ohne zu viel Druck zu machen. Optisch macht der weiße Schaum viel her, im Geschmack dominiert ein rundes Geschmackserlebnis mit nur wenig Frucht, das in erster Linie gefallen will. Die Wiener Brauerei hat noch vergleichsweise wenig Bio im Programm gehabt, nach dem Bio Pur gibt es mit dem Biozwickl aber einen rundum gelungenen Treffer. Leicht trüb und klassisch weniger bitter, dafür aber vollmundig und floral.

RIEDENBURGER, DOLDEN SUD WILDSHUT, URBIER JG20

Ein absoluter Klassiker ist dieses bayerische ipa. Ein zu jeder Jahreszeit sommerliches Trinkerlebnis, das die geschmackliche Grundidee von ipas perfekt verkörpert: die Verbindung von erfrischender Bitterkeit mit fruchtigen Noten – in dem Fall Pfirsich. Der Stiegl-Ableger produziert rein bio und in der Breite von leicht Trinkbarem – »Gmahde Wiesn« – über fassgereifte Varianten wie den »Sonnenkönig« bis zu diesem Experiment mit selbst angebautem Urgetreide, gereift in Amphoren und angereichert mit Honig, Datteln und Gewürzen. In der Vorstellung der ProduzentInnen: Bier, wie es vor 5000 Jahren gebraut und getrunken wurde. WIMITZBRÄU, PALE ALE

Die Kärntner Brauerei setzt komplett auf Bio und verschreibt sich der Geradlinigkeit. Neben Märzen, Lemisch, Bock- und Weizenbieren zählt das Pale Ale zum Kernsortiment der Brauerei: fruchtige und leicht bittere Hopfennoten, die aber niemals mit der grundlegenden Süffigkeit konkurrieren.

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