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BRAUCHT ES EIN

Tempolimit Auf Der

DONAU?

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Der Wellenschlag der Ausflugsschiffe spült junge Fische an Land. Nach einem Vergleich der Donaubestände vor, während und nach den Lockdowns wird nun ein Tempolimit diskutiert.

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Thomas Weber

Als die Menschen zu Hause blieben, um die Ausbreitung der Pandemie zu verlangsamen, tauchten in den Lagunen Venedigs Delfine auf. Anderswo wagten sich Haie und Wale in Gegenden, die sie wegen des Lärms der Schiffsturbinen sonst mieden. Mitt- lerweile ist weltweit eine Vielzahl von Studien erschienen, die das veränderte Verhalten von Wildtieren während dieser sogenannten »Anthropause« untersuchten. Auch in der Donau gab es während der Lockdowns offensichtliche Veränderungen. Auf den flachen Kiesbän- ken entlang des Hauptstroms waren 2020 und 2021 deutlich mehr kleine Fische zu sehen als sonst. Dass diese Beobachtung kein subjektiver Eindruck war, belegt die nun veröffentlichte »Wellenschlag Corona«-Studie über die »Auswirkungen des schifffahrtsbedingten Wellenschlags auf das Jungfischaufkommen in der Donau«.

Forschung Im Lockdown

»Die Lockdowns boten die einmalige Gelegenheit, zu untersuchen, wie es sich auswirkt wenn der Wellenschlag im Hauptstrom weitgehend wegfällt«, sagt Martin Mühlbauer, Wasserbauer, Fischökologe und einer der beteiligten Forscher. Weitgehend, weil in den Lockdowns zwar die Ausflugsschifffahrt pausierte, Frachtschiffe etwas eingeschränkt aber unterwegs blieben. Dass der Wellenschlag nicht ohne Folgen bleibt ist bekannt. Auch der Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan (2021) stuft ihn für Fließgewässer als »relevanten Belastungstyp« ein. Es sind besonders die schnellen Ausflugs- und Kreuzfahrtschiffe (die soge- nannte »weiße Schifffahrt«), deren Wellen mit hoher Energie ans Ufer schlagen. Die Wellen der »schwarzen Schifffahrt«, die ihre Fracht langsam flussauf- oder -abwärts bringt, haben erwiesenermaßen wenig Auswirkung.

Die breiten, flachen Kiesbänke entlang der Donau sind für die Fische im ersten und zweiten Lebensjahr besonders wichtig und als Habitat besser geeignet als Nebenarme. Vor allem der Nachwuchs von Karpfenartigen – von Fischen wie Barbe, Brasse, Döbel, Nase, Schleie, aber auch Rotfeder und natürlich Karpfen und Karausche – leidet unter den Wellen der weißen Schifffahrt. Ein großer Teil wird entweder von ihnen an Land gespült. Oder aber er wird in den Hauptstrom »verdriftet«. Das heißt: Der Sog der Welle zieht die Tiere aus dem flachen Uferbereich in die Strömung. »Bezüglich der Schädigungsraten ist davon auszugehen, dass der überwiegende Teil der Jungfische ein Stranden nicht überlebt und die Tiere nur in seltenen Fällen – etwa durch weitere Wellen –rechtzeitig wieder ins Wasser gelangen«, heißt es in der Studie. Werden sie verdriftet, ist die Wirkung »nicht unmittelbar letal, aus ihren

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