"GEO Saison" August 2001
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TRAVELLER'S WORLD: EXPERTEN-INTERVIEW GEO Saison, Oktober 2001, Seite 14. Die Forschungsreisenden "Biosphere Expeditions" unterstützt wissenschaftliche Projekte in aller Welt durch kleine Touristengruppen, die sich für zwei, drei Wochen vor Ort in langfristige Forschungsprojekte einklinken. GEO SAISON sprach mit dem Gründer und Leiter der deutsch-britischen Organisation, Dr. Matthias Hammer, über sein Ziel, Ökologie und Naturwissenschaften zu vereinen. GEO SAISON: Was unterscheidet "Expeditions" von den gängigen Abenteuerurlaubs-Angeboten ? Hammer: Bei uns ist das Abenteuer mit sinnvoller Arbeit verbunden. Bungeejumping kann ich überall machen. Viel spannender ist es, nachts im ecuadorianischen Urwald Tiere zu zählen oder in Polen den Spuren der Wölfe zu folgen. Wie wird das von Biosphere organisiert? Wir arbeiten nur mit Wissenschaftlern des jeweiligen Gastlandes zusammen. Außerdem wird jede Gruppe von einem Expeditionsleiter begleitet. Der hält den Forschern den Rücken frei, damit sie in Ruhe ihre Projekte vorantreiben können, und achtet gleichzeitig darauf, dass die Teilnehmer dort nützliche Arbeit leisten können und nicht nur ihres Geldes wegen nach Peru oder in die Karpaten geschafft. Das ist unsere Qualitätskontrolle. Können Laien bei Forschungsprojekten tatsächlich helfen? Ja. So behauptet die polnische Jägerlobby, in einem Reservat leben 150 Wölfe. 50 sollen zum Abschuss freigeben werden, die Jagdlizenzen will man an Touristen verkaufen . Biologen der Uni Krakau befürchten aber, dass es dort insgesamt nur 50 Wölfe gibt, die durch den Abschuss ausgerottet würden. Mit unseren Gruppen stellen wir Arbeitskräfte zur Verfügung, die mehr als zwei Monate lang das ganze Areal durchstreifen und eine große Bestandsaufnahme machen. Warum konzentrieren Sie sich auf das Zählen von Tieren? Weil die Methodik einfach ist und wir trotzdem wichtige Grundlagenforschung leisten. Vergessen Sie nicht, dass wir Reisen für Laien anbieten. Ist das nur etwas für sportliche junge Leute? Überhaupt nicht. Wir hatten schon 70jährige dabei. Aus welchen Ländern kommen Ihre Teilnehmer? Unter anderem aus Deutschland, Amerika, Österreich, Skandinavien, der Schweiz. Die Hälfte jedoch sind Briten. Bei denen spürt man bis heute, dass sie sich als Entdeckernation begreifen. In England werde ich nie gefragt, ob man wirklich an Naturschutzprojekten mitarbeiten kann. Allerdings gibt es eine Gemeinsamkeit: Unsere Teilnehmer sind allesamt Enthusiasten. Die Expeditionen sind keine Billigreisen, wir wollen ja Projekte unterstützen. Zwei Wochen kosten im Schnitt 3000 Mark. Info: www. biosphere-expeditions.org. Tel. 0931 4070107
01/01/2008 18:40
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