Blickpunkt KW12

Page 1

Ausgabe KW12 2017

Großartige Persönlichkeit: Verleger Dr. Hermann Balle feierte seinen 80. Geburtstag Seite 3 Manching marschiert, Gerolfing überzeugt: Die Bezirksliga nimmt wieder Fahrt auf Seite 8 „Sternengucken“: Peter Maier, Astronomiefreunde Ingolstadt, im Interview

SÜFFIG DERBLECKT: STARKBIERZEIT IN INGOLSTADT Seiten 4 und 5

Foto: Kajt Kastl

Seite 15



GESELLSCHAFT

Blickpunkt | KW12 2017

3

Ein Kämpfer für seine Stadt Dr. Hermann Balle feierte seinen 80. Geburtstag

(hk) „Er ist ein Verleger, wie es nicht mehr so viele gibt“- dieses Kompliment machte Focus-Gründer Helmut Markwort Dr. Hermann Balle, der kürzlich seinen 80. Geburtstag feierte. Ministerpräsident Horst Seehofer und zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien erwiesen dem Jubilar bei seiner Geburtstagsfeier im Rittersaal in Straubing die Ehre. Dr. Hermann Balle, dessen Familie die Münchner Abendzeitung, das Straubinger Tagblatt, die Landshuter Zeitung, zahlreiche Beteiligungen an Hörfunk- und Fernsehsendern und jetzt auch die espresso Mediengruppe gehört, hat zwar die Führung der Geschäfte seinem Sohn Professor Dr. Martin Balle übertragen, ist aber „an acht von sieben Tagen“ wie dieser scherzhaft formulierte, noch im Büro. Der gebürtige Stuttgarter gehört zu den Lichtgestalten der bayerischen Medienlandschaft. Er war erster Vorsitzender des Verbandes der bayerischen Zeitungsverleger, gehörte lange Jahre dem Fernsehrat des ZDF an. „Ich finde, er ist eine großartige Persönlichkeit“, urteilte Landtagspräsidentin Barbara Stamm über den einzigen Straubinger Ehrenbürger und Träger des Verdienstkreuzes 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland. In den zahlreichen Ansprachen, die der Jubilar gelassen über sich ergehen ließ, wurde immer wieder betont, dass Dr. Hermann Balle seine verlegerische Macht zum Wohle seiner Stadt Straubing, wo er seit 1980 zusammen mit seiner Frau Christa, der Tochter des örtlichen Verlegers Georg Huber, den Verlag leitete, einsetzte. Ohne Dr. Hermann Balle, das war einhellige Meinung, wäre Straubing nicht Wissenschaftsstadt geworden.

Stehende Ovationen für Dr. Hermann Balle im Rittersaal in Straubing. Der Verleger, dessen Familie auch unsere Zeitung Blickpunkt gehört, nahm zum 80. Geburtstag die Glückwünsche von Ministerpräsident Horst Seehofer, BR-Intendant Ulrich Wilhelm, Ex-Focus-Chef Helmut Markwort und vielen anderen Prominenten entgegen. Das hohe Ansehen des Geburtstagskindes dokumentiert vortrefflich die Gästeliste: Ministerpräsident Horst Seehofer („Er ist eine der ganz großen Persönlichkeiten in Bayern!“) mit Gattin Karin, Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Manfred Weber (Fraktionsvorsitzender EVP im Europaparlament), Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber mit Gattin Karin, Innenminister Joachim Herrmann, CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer, FW-Chef Hubert Aiwanger, Politikprofessor Heinrich Oberreuther, Ex-ZDF-Intendant Markus Schächter, BR-Intendant Ulrich Wilhelm, Siegfried Schneider (Präsident der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien), Focus-Gründer und Mitglied des BR-Sonntags-Stammtisches Helmut Markwort mit der

Mit 80 Jahren noch täglich im Verlag: Dr. Hermann Balle. Im Hintergrund sein Fotos: Ulli Scharrer Sohn, Prof. Dr. Martin Balle, der jetzt die Geschäfte führt. langjährigen BUNTE-Chefredakteurin Patricia Riekel, der Vorsitzende

des Verbandes der Bayerischen Zeitungsverleger, Andreas Scherer.


4

LEUTE

Blickpunkt | KW12 2017

Nordbräus Nockherberg

Volles Haus beim Starkbieranstich im Kastaniengarten in Oberhaunstadt

Starkbier plus starke Sprüche: Bruder Barnabas alias Manfred Schuhmann teilte in seiner Fastenpredigt kräftig aus.

Prost! OB Christian Lösel (links) stößt mit Andreas Daum (zweiter von links), Eva Wittmann-Ott (Mitte) und weiteren Starkbier-Liebhabern an.

Wohl bekomm‘s! Hans Stachel junior, Thomas Deiser, Joachim Genosko mit Ehefrau Marianne (von links nach rechts). Fotos: Kajetan Kastl

Auf einen schönen Abend: Hermann und Elfriede Regensburger sowie Brigitte Fuchs (von links nach rechts).

(kk) Viel Starkbier floss in der Schänke der Brauerei Nordbräu in die Krüge und jede Menge flotte Sprüche gab es gratis dazu. Bruder Barnabas alias Manfred Schuhmann nahm in seiner diesmal etwas länger dauernden Fastenpredigt erneut kein Blatt vor den Mund und derbleckte die anwesende Politprominenz, die zahlreich erschienen war. Aber auch einigen Vereinen und Persönlichkeiten wurde kräftig eingeschenkt. Den krönenden Abschluss bildete traditionell Hermann Regensburger mit seinem deftigen G‘stanzl-Gesang. Musikalisch begleitet wurde der Abend von Charly Kornprobst & Kollegen.

Der Anstich verlief reibungslos. Nur drei gekonnte Schläge brauchte Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel, um den ersten Banzen Starkbier anzustechen. Zu Beginn der Veranstaltung wurden die Besucher von Nordbräu-Chefin Eva WittmannOtt begrüßt. Unter den Ehrengästen waren unter anderem Bürgermeister Albert Wittmann, Bürgermeister Sepp Mißlbeck, Landtagsabgeordnete Christine Haderthauer, Landrat Anton Knapp, Gaimersheims Bürgermeisterin Andrea Mickel sowie Stadträte und Vertreter zahlreicher Ingolstädter Unternehmen und Vereine. Mehr über die Veranstaltung lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Espresso-Magazins.


LEUTE

Blickpunkt | KW12 2017 (hk) Bis auf den letzten Platz war die Schanzer Rutschn besetzt, als der Pfaffenhofener Stadtjurist Florian Erdle als Starkbierredner die Anwesenden „derbleckte“. Zuvor hatte Oberbürgermeister Christian Lösel mit zwei Schlägen (und einem weiteren Sicherheitsschlag – meinte ein Medienvertreter) das erste Herrnbräu-Fass angezapft. Dann genossen die geladenen Gäste das Starkbier und ein ausgezeichnetes Essen, bei dem insbesondere der Kalbstafelspitz auf Kartoffelwurzelgemüse in den höchsten Tönen gelobt wurde. Zur Unterhaltung spielte die Hepberger Wirtshausmusi zünftig auf. Mit Ausnahme der Grünen waren alle relevanten politischen Parteien vertreten, auch die von Erdle als „Bürgergemeinheit“ bezeichnete Bürger-

5

Süffig derbleckt

Florian Erdle zog beim Herrnbräu-Starkbieranstich kräftig vom Leder

Kam gut weg: Bürgermeister Sepp Mißlbeck mit Bald im Ruhestand: Rechtsreferent Helmut Chase Gattin Christl mit Gattin

Espresso-Geschäftsführer Michael Stern und Christian Lange (BGI)

Haben Dank Martin Schulz-Effekt gut lachen: die Genossen Achim Werner und Klaus Mittermaier (mit Gattin Serema)

Ozapft is: Weißbierkönigin Stephanie Schweiger inmitten einer prominenten Männerrunde Fotos: Kajetan Kastl

gemeinschaft, deren Fraktionsvorsitzender Christian Lange bei der namentlichen Begrüßung nicht gerade frenetisch gefeiert wurde. „Aber der Bonschab nimmt alles, damit der Saal voll ist“, ätzte Erdle in Richtung des Herrnbräu-Geschäftsführers.

sesprecher“ der Stadt bezeichnet. Dafür würde die Stadt wohl bezahlen.

chen Beteiligung „hinten rauskomme“, spielte Erdle auf eine Krankheit an.

Doch hauptsächlich mussten die anwesenden Politiker den Spott über sich ergehen lassen. Robert Bechstädt wurde als Franz Liepold der CSU betitelt, der „es 2014 endlich auch einmal in diesen Stadtrat geschafft hat“, was sich aber nicht rentiert habe. Ex-Stadtrat Paul Lindemann wurde vorgehalten, er sei immer beim Starkbieranstich da, ob er eingeladen sei oder nicht. Natürlich musste Oberbürgermeister Christian Lösel einiges aushalten. Seine (inzwischen aufgegebene) Beteiligung an einer Gewerbeimmobilie in Neuburg habe sich in der „Ruhrstraße“ befunden. Da überrasche nicht, was bei einer sol-

Natürlich wurden auch die Vorgänge am Klinikum thematisiert. Ex-Geschäftsführer Heribert Fastenmeier habe gemeint, er habe nichts gegen Vetternwirtschaft, so lange es in der Familie bleibe. Auch die Beschäftigung von Alfred Lehmanns Ehefrau im Klinikum, Lehmanns Kauf einer Wohnung im umgebauten Alten Krankenhaus und der Vorwurf der Bestechlichkeit wurden abgehandelt. Am Medientisch fanden nicht alle den Umgang Erdles mit Fastenmeier und Lehmann angemessen. Immerhin laufen hier staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren, bei denen nicht feststeht, ob sich beide

Neben den Politikern bekamen auch die Medien „ihr Fett weg“. Zum Verkauf des Donaukuriers merkte der Starkbierredner an, das sei die erste verlegerische Entscheidung des früheren Eigentümers Georg Schäff gewesen. Die espresso-Mediengruppe, insbesondere Blickpunkt, wurde wegen angeblicher „Dauerhofberichterstattung“ als „Rathaus-Bayernkurier“ und der Verfasser dieses Artikels als „Pres-

strafbar gemacht haben. Der Applaus bei diesen Passagen der Rede war dann auch eher dünn. Die Lacher hatte Erdle auf seiner Seite, als er von „280 000 Flaschen, voll von Herrnbräu-Bier im Klink-Lager“ sang. Auch sein Hinweis, dass es jetzt 21 Prozent weniger Rindviecher in Ingolstadt gebe, dies aber durch den Besuch von Markus Söder beim Zuckerrübenball ausgeglichen worden sei, erheiterte die Gäste. Zur geplatzten Sparkassenfusion mit Pfaffenhofen sagte Erdle nichts - sein Chef ist Thomas Herker. Auch dessen „Unterwanderung“ des espresso-Magazins durch Herkers Beziehung zur neuen Redaktionsleiterin blieb unerwähnt, obgleich im Magazin vom gemeinsamen Urlaub berichtet wurde.


6

SPORT

Blickpunkt | KW12 2017

Erfolgreich in der Schüler-Bundesliga: Reihe hinten: Betreuer Alex Maul und Tanja Wolf, Spieler – Maximilian Überall, Marvin Feigl, Pascal Heps, Giuseppe Parlato, Daniel Schneider, Alex Asmus, Luca Bauer, Daniel Maul, David Adam, Marlon Wolf, Maximilian Kolesnikov, Jeremy Eisenhofer, Coach Eduard Uvira, Florian Seibel. Reihe vorne: Justin Köpf, David Kail, Kareem Hätinen, Michael Seemüller, Jonas Stettmer, Michael Pröbstel, Marco Rott, Lukas Usselmann. Nicht auf dem Bild: Betreuer Wolfgang Köpf und Spieler Justin Bachmann.

Kleine Panther ganz groß Die U16 des ERC Ingolstadt erreicht erstmals das Play-off-Viertelfinale in der Schüler-Bundesliga

Von Sabine Kaczynski Seit drei Jahren spielen die Jungpanther nun in der Schüler-Bundesliga, doch so ein sensationelles Abschneiden in der Saison gab es bei der U16 noch nie: In der Vorrunde belegte man Platz 5 und schlitterte damit um einen Platz an der direkten Play-off-Teilnahme vorbei. Also ging es in die Qualifikationsrunde, in der die ersten beiden Tabellenplätze ein Ticket für die Pre-play-offs bedeuten. „Wir haben uns richtig konzentriert und waren bei den Strafzeiten vorsichtig“, so Edi Uvira, der die Jungs trainiert. Ergebnis: Platz 1 und damit eine Runde weiter! Nun mussten die „kleinen Panther“ gegen Krefeld ran. Und wieder schrieben die Jungs Geschichte: Spiel 1 in Ingolstadt gewann man im Penaltyschießen mit 7:6, um auch Spiel 2 in Krefeld mit 2:1 für sich zu entscheiden. Die Überraschung war perfekt – Einzug ins

Viertelfinale! Einziger Wermutstropfen: Ausgerechnet die Jungadler Mannheim – Topfavorit auf den Meistertitel – waren der nächste Gegner. „Wir haben in Ingolstadt ein sehr gutes Spiel gegen Mannheim geliefert“, analysiert Uvira, der seit 2013 die ERC-Jugend coacht, „aber auswärts haben wir einfach keine Chance gehabt. Ich habe dann auch den Ersatzspielern etwas Eiszeit gegeben, damit sie auch ein bisschen Spaß haben, aber dort war nicht viel zu holen. Dennoch bin ich sehr stolz auf die Jungs, ich selber hätte das, was sie erreicht haben, nicht erwartet“, freut sich Uvira. Ohne Fleiß kein Preis Doch auch bei den Schülern gibt es Erfolge nur mit harter Vorbereitung: Das Sommertraining von Anfang Mai bis Ende Juli gefällt den Jungs dabei am wenigsten, denn da gibt es nur „Trockentraining“ ohne Eis – fünfmal

die Woche. Immerhin dürfen dann die Jungs, die das Internat am AudiSportpark besuchen (und das sind einige!), am Wochenende nach Hause. Nach zwei Wochen Sommerferien beginnt dann das Eistraining: Traditionell ist mittlerweile eine Woche Trainingslager in Tschechien mit zwei bis drei Einheiten täglich auf dem Eis plus Trockentraining. „Da geben wir richtig Gas“, so Edi Uvira. „Die Unterkünfte sind zwar wie Baracken für Soldaten, aber die Jungs haben eine Riesen-Gaudi dabei.“ Danach geht es dann auch schon Richtung Punktrunde. Doch was hat die U16 in dieser Saison so stark gemacht? „Dieses Jahr waren die Jungs besonders diszipliniert, es gab im Training kaum Ausfälle“, lobt Edi Uvira seine Mannschaft. Die einzig problematische Zeit sei die Weihnachtszeit mit den vielen Feiertagen, so der Coach, da verliere man den Rhythmus. „Außerdem hat von uns niemand was erwartet!“ Auch das sei ein Vorteil gewesen. Man habe aber auch schon im Vorjahr sehr gut

gespielt, aber oft knapp verloren – und schon sei die gute Platzierung dahin. Anfangs hätten die Jungs auch Probleme mit der Disziplin auf dem Eis gehabt: „Die waren so heiß, dass wir viele große Strafzeiten kassiert haben – wobei das auch manchmal Auslegungssache der Schiedsrichter war. Und wenn dann die Guten vom Platz müssen, kann man die nicht so leicht ersetzen“, so der Coach. Neuer Kader? Ob die Mannschaft nächste Saison in dieser Form zusammenbleiben kann, weiß der Trainer indes noch nicht. „Der DEB (Deutscher Eishockey Bund) will entweder heuer oder nächstes Jahr die Altersklassen einfrieren. Sollte das schon diese Saison der Fall sein, kann das Team zusammenbleiben, das wäre natürlich super. Wenn nicht, muss ca. die Hälfte der Mannschaft in das nächsthöhere Team wechseln und es werden dann auch sicher einige den Verein verlas-


SPORT

Blickpunkt | KW12 2017

Eingeschworenes Team: Die U16-Mannschaft des ERC Ingolstadt.

sen“, fürchtet Uvira, dessen Team aus den Jahrgängen 2001/2002 besteht. Für ihn würde dann in der neuen Saison die Arbeit wieder von vorne beginnen: „Das Problem ist, dass dann eventuell gute Spieler gehen müssen und von den Knaben neue nachkommen, die noch nicht soweit sind“, erklärt der Trainer. „Körper, Größe, Fähigkeiten, Kondition, Ausdauer und Belastbarkeit spielen hier eine wichtige Rolle.“ Er müsse die Mannschaft dann erst wieder abstimmen oder – falls das Potenzial nicht vorhanden ist – sogar neue Spieler suchen, auch außerhalb von Ingolstadt, so wie das inzwischen alle großen Vereine tun.

der Saison haben die Jungs ohnehin nicht viel Freizeit neben der Schule. Und dass sich fürs Lernen genug Zeit genommen wird, darauf achten die Betreuer im Internat, sie stehen deshalb auch im ständigen Austausch mit den Trainern. Profi oder nicht? Zeichnet sich bereits bei den Schülern ab, ob sie das Zeug zum Profi haben? „Ganz klar: Ja!“, lautet die Antwort von Edi Uvira, das sei auch das

Fotos: ERC Ingolstadt

Schlimmste am Trainerjob, wenn er manchen Jungs sagen müsse, dass ihr Talent und Können für die Liga nicht reicht. „Das ist hart, aber so ist das Business!“ Wirklich herangeführt an den Profibereich würden die Spieler aber erst im Alter von 19 bis 20 Jahren. Mehr als maximal ein bis zwei Jungs aus dem jeweiligen Kader würden es aber nicht in die DEL schaffen. „Die anderen müssen sich dann in der zweiten oder in der Oberliga einen Platz suchen, aber auch da gibt es inzwischen viele aus-

Sport-Internat für auswärtige Schüler „Auch wir brauchen jedes Jahr ein bis zwei Spieler von auswärts“, berichtet Uvira. „Und das einzige, wo sie leben können, ist das Internat, denn wir haben keine Gastfamilien.“ Hier profitiert der ERC vom „Jugendhaus im Audi Sportpark“, in dem Jugendliche ab 14 Jahren wohnen können und in familiärem Umfeld betreut werden, so auch einige Spieler der U16. „Ideal ist das vielleicht nicht, aber die Jungs müssen wissen, welchen Weg sie gehen wollen. Wenn sie hochklassig spielen wollen, bleibt für manche eben nur das Internat.“ Bei viermaligem Training pro Woche plus ein bis zwei Spielen während

7

Zum ersten Mal in den Play-offs: Jubel nach dem Sieg gegen Krefeld.

ländische Spieler, was nicht gesund ist. Denn dann wird es umso schwerer für die Jungs“, so Uvira, der selbst schon mit 17 Jahren in seiner Heimat Stammspieler in der ersten Liga war. Direkten Kontakt mit dem ChefCoach der Profis, Tommy Samuelsson, hat Uvira allerdings nicht, das laufe alles über den Nachwuchsleiter Petr Bares, der sich aber durchaus mit Samuelsson austausche. Der Ingolstädter Weg Das ganze Konzept des „Ingolstädter Wegs“ sei ein sehr positives Projekt, aber man sei eben auch erst am Anfang. Die Schüler spielen seit drei Jahren in der höchsten Liga, das DNL-Team gibt es erst seit einem Jahr. Man brauche Zeit, das aufzubauen. Aber der Erfolg der U16 zeigt, dass der ERC dabei auf einem guten Weg ist: „Alle haben sich gefreut, auch die Ersatzspieler, obwohl es für die sicher nicht leicht war“, so Uvira. Anknüpfen an die Leistung wollen die Jungs auf jeden Fall in der nächsten Saison: „Wir wollen immer das Beste erreichen, was geht. Das Team hat sich stabilisiert, die Jungs wissen, was ich von ihnen verlange. Wenn die zusammenbleiben, haben wir gute Aussichten.“ Den Meistertitel strebe man zwar nicht an, „aber irgendwann wollen wir auch mal Mannheim ärgern“, schmunzelt der Coach.


8

SPORT

Blickpunkt | KW12 2017

Manching marschiert, Gerolfing überzeugt Die Bezirksliga bietet sowohl an der Tabellenspitze als auch im Abstiegskampf Spannung gesagten Partie gegen den FC Schwabing München aus dem vergangenen November ein weiteres Nachholspiel austragen. Diese zwei Partien weniger als die Konkurrenz und der erste Pflichtspielauftritt 2017 geben den Gerolfinger Anhängern Hoffnung. Beim 0:0 gegen den Tabellendritten FC Moosinning standen die auswärtsschwachen Ingolstädter (nur sieben Punkte in der Ferne) kurz vor einer dicken Überraschung. Die Gäste hatten die besseren Chancen und überzeugten, allerdings verhinderte abermals die schlechte Chancenverwertung einen Dreier. Dennoch lässt sich auf diese Leistung aufbauen. In den kommenden Spielen muss der FCG, der auf einem Relegationsrang liegt, jedoch dringend dreifach punkten, um den Anschluss ans rettende Ufer wieder herzustellen. Der Tabellendreizehnte (20) hat aktuell sieben Zähler Rückstand auf den elftplatzierten SV Nord Lerchenau (27), jedoch nur zwei beziehungsweise fünf Punkte Vorsprung auf Lohhof (18) und Scheyern (15), die direkte Abstiegsplätze belegen. Führte Manching auf die Siegerstraße: Mit seinem vierten Saisontor leitete der 19-jährige Jan Witek den 2:0-Sieg über Moosburg ein. Foto: Jürgen Meyer Von Patrick Roelen Während die Vereine auf Kreisebene – bis auf vereinzelte Nachholspiele am kommenden Wochenende – noch bis Anfang April auf das erste Ligaspiel im Kalenderjahr 2017 warten müssen, rollt der Ball in den höheren Ligen seit zwei Spieltagen bereits wieder. So auch in der Bezirksliga Oberbayern Nord, in der es nun endgültig in die spannende Phase geht. Mittendrin: die regionalen Vertreter SV Manching, TSV Jetzendorf, TSV Rohrbach, FC Gerolfing, ST Scheyern und FC Sandersdorf. Dass im kommenden Jahr nochmals so viele Vereine aus der Umgebung in der Bezirksliga kicken, ist aber unwahrscheinlich, denn ausnahmslos alle Vereine stecken entweder im Aufstiegs- oder im Abstiegskampf. So liefern sich der SV Manching (46 Punkte) und der TSV Jetzendorf (45) ein packendes Rennen um den einzigen direkten Aufstiegsplatz, wobei sich auch der TSV Rohrbach (34, bei einem Spiel weniger) noch leise Hoffnungen auf den Relegationsplatz machen darf. Die Jetzendorfer überwinterten auf dem begehrten ersten Platz, mussten die Tabellenführung aber gleich am ersten Spieltag im neuen Jahr an die Man-

chinger, die noch dazu eine Partie weniger bestritten haben, abgeben. Die Mannschaft von Interimstrainer Thomas Geisler profitierte dabei von der 1:3-Niederlage Jetzendorfs beim Viertplatzierten TSV Erding. Die Grünhemden selbst erledigten ihre Pflichtaufgabe beim abstiegsgefährdeten SV Nord Lerchenau recht souverän (3:1) und grüßen nun wieder von der Tabellenspitze. Daran änderte sich auch nach dem vergangenen Spieltag nichts, als die Manchinger bei schwierigen Bedingungen (schlechter Rasen und starke Böen) erneut kein Feuerwerk abfackelten, letztendlich aber verdient einen 2:0-Heimsieg über den FC Moosburg einfuhren. Wie auch schon beim vorangegangen Spiel zog dabei wieder Tobias Strobl im Mittelfeld die Fäden. Der ExSpielertrainer erfüllt also sein Versprechen, trotz des Abschieds im Winter zu Regionalligist Rosenheim (als Trainer), weiterhin für den SVM aufzulaufen. Ein wichtiger Faktor im Aufstiegsrennen für den Spitzenreiter, für den auch die im Winter verpflichteten Andrej Kubicek und Eduard Hardok als Einwechselspieler zum Einsatz kamen. Offensivspieler Kubicek markierte dabei den 2:0-Endstand. Der 23-Jährige wechselte vom FC Gerolfing zu den Manchingern, wobei er in

dieser Spielzeit nicht für die Gerolfinger auflief. FCG-Coach Jürgen Steib erklärte bereits zum Ende der vergangenen Saison hin, er rechne nicht damit, dass Kubicek unter ihm spielen wolle. Auch Hardok kickte zuvor für die Gerolfinger, sammelte in der Hinrunde studiumsbedingt aber keine Einsatzminuten für den Absteiger. In Gerolfing soll man sich im Winter dann nicht um Hardok bemüht haben, heißt es aus verlässlichen Quellen, weshalb der Defensivspezialist lieber zum Aufstiegsaspiranten Manching wechselte. Der 24-Jährige kam in den vergangenen fünf Spielzeiten auf 122 Einsätze, war in Gerolfing also absoluter Leistungsträger. Kurios: Der FC Gerolfing suchte in der Winterpause nach Spielern, die sich mit der Aufgabe und dem Verein identifizieren und im besten Fall bereits höherklassig gespielt haben. Hardok wurde dabei wohl übersehen. So konnten Kubicek, der bereits gegen Lerchenau eine Torvorlage beisteuerte, und Hardok den Verein ablösefrei verlassen und waren sofort spielberechtigt, da ihr letzter Einsatz über ein halbes Jahr zurücklag. Die Gerolfinger selbst starteten verspätet ins neue Jahr, nachdem das Heimspiel gegen den TSV Rohrbach abgesagt worden war. Damit darf der FC Gerolfing neben der ebenfalls ab-

Die bereits abgeschriebenen Scheyerner legten einen starken Start hin und punkteten gegen den direkten Konkurrenten Günding (3:2) und auch in Rohrbach (1:1). Der Aufsteiger darf sich deshalb wieder berechtigte Hoffnungen machen, noch den Relegationsplatz zu erreichen. Dazu müssen die Pfaffenhofener ihre starke Form allerdings beibehalten beziehungsweise sich nochmals steigern. Keine Hoffnung mehr gibt es beim Schlusslicht FC Sandersdorf, der beide Partien im neuen Kalenderjahr verlor (1:3 zuhause gegen Lohhof und 1:4 in Jetzendorf). Sogar rein rechnerisch könnte den Schambachtalern schon nach dem kommenden Wochenende der direkte Klassenerhalt nicht mehr möglich sein. Dies wäre der Fall, wenn die Sandersdorfer ihre 19. Schlappe (im 22. Spiel!) kassieren und die Lerchenauer zuhause einen Sieg einfahren würden. Gegner der Münchener ist dabei am Sonntag der ST Scheyern. Eine halbe Stunde später ist dann Anpfiff beim FC Sandersdorf, der gegen den Tabellenzehnten SV Sulzemoos ran muss. Bereits einen Tag zuvor empfängt der Sechstplatzierte SpVgg Feldmoching den TSV Jetzendorf (13.30 Uhr), während Manching bei Jetzendorfs Stolperstein TSV Erding gefragt ist (14.30 Uhr) und die Spielvereinigung Kammerberg (8.) zum FC Gerolfing reist (15 Uhr). Zeitgleich tritt der TSV Rohrbach in Moosinning an.


INGOLSTADT

Blickpunkt | KW12 2017

Verstärkung für die Polizei

Herzlich Willkommen

Ingolstadt bekommt 20 zusätzliche Planstellen

Empfang für 23 neue Polizeibeamte in Ingolstadt

9

OB Christian Lösel begrüßte die neuen Polizeibeamten im Historischen Sitzungssaal des Alten Rathauses (bp) Das Thema Sicherheit ist aktueller denn je. Damit rückt auch die Arbeit der Polizei immer mehr in den Fokus. Im Interview spricht OB Christian Lösel über die neuesten Entwicklungen.

mal zeigt, dass mit den Polizistinnen und Polizisten hier Leute ihren Dienst tun, die immerhin das Rückgrat unserer Gesellschaft und auch unserer Sicherheit bilden. Das sollte man als Stadt auch besonders wertschätzend herausstellen.

Herr Oberbürgermeister, es gab einen neuen Empfang für Ingolstädter „Neu-Polizisten“?

Gibt es neue Entwicklungen, was die Anzahl der Dienststellen betrifft?

Ja. Wir hatten vor einiger Zeit ein Treffen im Rahmen der Ausbildung der neuen „Sicherheitswachtler“. Am Rande dieses Treffens konnte ich mit dem Polizeipräsidenten Günther Gietl sprechen und wir waren uns sehr schnell einig, dass die Stadt Ingolstadt einen neuen Empfang einrichten soll, für die neuen Polizistinnen und Polizisten, die hier in der Stadt Ingolstadt ihren Dienst beginnen. Ich habe diese Überlegung sehr gerne aufgegriffen und bin dem Polizeipräsidenten auch sehr dankbar dafür. Ich finde es sehr wichtig, dass man auch

Wir hatten im Rahmen der Asyldebatte vor etwa eindreiviertel Jahren auch einen Beschluss herbeiführen können, dass für das Polizeipräsidium Oberbayern Nord aufgrund der Besonderheit des bayerischen Transitzentrums 20 zusätzliche Planstellen für Polizistinnen und Polizisten geschaffen werden. Dieser Beschluss damals - beziehungsweise unser Anliegen - ist nun vom bayerischen Innenministerium umgesetzt worden und der Beschluss, dass die 20 neuen Planstellen nach Ingolstadt kommen, wird in diesen Tagen auch vollzogen.

(lb/bp) 23 neu eingesetzte Polizeibeamte sind von Oberbürgermeister Christian Lösel jetzt im Historischen Sitzungssaal des Ingolstädter Rathauses empfangen worden. Die jungen Männer und Frauen leisten das erste Mal ihren Dienst in der Stadt und wurden dafür herzlich Willkommen geheißen: „Ich bin für Ihren sehr mutigen Dienst dankbar und wünsche Ihnen allzeit gute Heimkehr“, erklärte der Oberbürgermeister in seiner Anspracheim Rahmen des Empfangs. „Die Polizei leistet in Ingolstadt eine hervorragende Arbeit und sorgt so im Interesse von uns allen für eine gute Sicherheitslage in dieser Stadt“, lobt Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel. „Ich finde es bemerkenswert, dass sich viele junge Menschen für diesen Beruf entscheiden, trotz der herausfordernden und oft gefährlichen Tätigkeit. Dies belegt ein hohes Maß an

Enthusiasmus und Gemeinschaftssinn!“ Derzeit arbeiten 2500 Beamte im Polizeipräsidium Oberbayern Nord in Ingolstadt. Das ist nicht genug, sagt Polizeipräsident Günther Gietl: „Wir sind dort für die Sicherheit von 1,5 Millionen Bürgern zuständig, dafür warten wir immer noch auf Verstärkung. Über 200 Beamte würden dem Polizeipräsidium noch fehlen. Auch von den 23 neuen Beamten, könne man eigentlich nur vier als Verstärkung zählen. Der Rest sei nur ein Ausgleich für Beamte, die den Dienst zum Beispiel aufgrund einer Schwangerschaft oder einer Kündigung verlassen mussten. Auch Polizeipräsident Gietl hoffte, dass sich die neuen Polizisten und Polizistinnen Ingolstadt „schnell in ihren neuen Dienststellen integrieren und unverletzt von den Einsätzen heimkommen“.


10 SAISONSTART BIKER

ANZEIGE | Blickpunkt | KW12 2017

Neue Adresse für Harley-Fans 3C-Carbon Group eröffnet Harley-Davidson-Niederlassung in Ingolstadt Harley-Café, eine umfangreiche Abteilung für Zubehör, Merchandising-Artikel, Pflegemittel u.v.m. „Harley-Davidson hat nicht zufällig in den letzten Jahren einen großen Aufschwung erfahren“, so Geschäftsführer Karsten Jerschke. „Wie kaum eine andere Marke definiert sich das Unternehmen nicht nur durch seine Produkte, sondern

Foto: ® Harley-Davidson

Die Landsberger 3C-Carbon Group AG schlägt ein weiteres neues Kapitel in der Firmengeschichte auf: In Ingolstadt entsteht derzeit unter der Regie des Tochterunternehmens „3C-American Motorcycles GmbH“ eine der größten deutschen Niederlassungen für die US-amerikanische Motorrad-Marke Harley-Davidson. Der Startschuss ist gefallen, die Bauarbeiten in der Marie-Curie-Straße sind in vollem Gange. Zudem läuft die Suche

nach Mitarbeitern – im Frühjahr 2017 wird die Eröffnung stattfinden. Kunden und Besucher erwartet dann ein spektakuläres Angebot, das nicht nur die komplette Modellpalette der amerikanischen Kultmarke abdeckt. Wer zu Harley-Davidson nach Ingolstadt kommt, kann die gesamte Bandbreite dieser besonderen Welt erfahren. Auf über 2500 Quadratmetern entsteht in den nächsten Monaten neben dem großen Showroom eine Boutique für passende Textilien und Accessoires, ein

steht mit diesen für ein komplettes Lebensgefühl.“ Dieses macht die 3C-American Motorcycles GmbH jetzt in Ingolstadt unmittelbar erlebbar. Dort deckt man einen bislang weißen Fleck auf der „Harley-Landkarte“ ab. Die 3C-Gruppe fügt ihren Aktivitäten damit einen attraktiven Zweig hinzu. Weitere Infos in Kürze auf www.harley-ingolstadt.de



12 SAISONSTART BIKER

Blickpunkt | KW12 2017

Mit dem Motorrad durchs Altmühltal Im Frühling starten die Biker wieder in die Saison (bp) Der Naturpark Altmühltal - ein Paradies für Motorradtouren entlang faszinierender Fahrstrecken mit einmaligen Landschaftsräumen und wertvollen Zeugnissen früher Kulturgeschichte. Die Touren-Experten von Franken Tourismus schwärmen von den Möglichkeiten, die das Altmühltal Motorradfahren bietet. Dem Lauf der Altmühl folgend geht es entlang begrünter Hänge und den charakteristischen Jurakalksteinfelsen. Eine ganze Reihe historischer Städtchen sowie Burgen und Burgruinen, die oberhalb der Altmühl wachen, begleiten die Fahrt. Doch lebt diese Tour auch von der Abwechslung, durch Abstecher in naheliegende kleine und schattige Täler, wo es sich ruhig und entspannt fahren lässt oder einen auch beachtliche Serpentinen erwarten. Und nicht zuletzt begeistern im Westen des Naturparks Städte wie Wemding und Treuchtlingen. Ein Highlight ist sicherlich Weißenburg. Dort lässt sich römische Geschichte hautnah erleben.

Burg Prunn ist eines der Wahrzeichen des Naturparks Altmühltal. Den Steilhang hinauf führt eine kurvenreiche Straße, die bei Bikern beliebt ist. Foto: Naturpark Altmühltal / Rainer Konrad

Mit Kelheim erleben wir einen fulminanten Start. Majestätisch erhebt sich auf einem Felsrücken über der Einmündung der Altmühl in die Donau die Befreiungshalle, ein massiger Rundbau, der zur Erinnerung an die Befreiungskriege 1813 – 1815 errichtet wurde. Unterhalb tummeln sich Ausflugsdampfer, die Passagiere durch den Donaudurchbruch nach Kloster Weltenburg bringen. Von Kelheim aus folgt unsere Tour der Altmühl, die hier zunächst im Main-Donau-Kanal gefasst ist. Breit zieht sich der Fluss hin, beidseitig eng von begrünten Berghängen umgeben und dazwischen die herrliche Landstraße mit ihren sanften Kurven. Das heißt Fahrspaß plus Augenschmaus, den Sehenswürdigkeiten entkommt man auf dieser Strecke nicht. Da wäre die Holzbrücke in Essing, eine statische Meisterleistung, die sich dennoch harmonisch ins Landschaftsbild einfügt. Oder Burg Prunn, eines der Wahrzeichen des Altmühltals. Imposant wie sich die mittelalterliche Burganlage weit über uns auf dem steilen Kalkfelsen erhebt. Wir steuern ihn an auf einer schmalen Serpentinenstraße, die bis zum höchsten Punkt des Steilhanges führt. Welch ein meisterhafter Blick von oben auf die Burg und das tief unter uns liegende Tal. Riedenburg, Dietfurt, Beilngries,

Kinding, Kipfenberg und Eichstätt, all diese Highlights liegen auf der weiteren Strecke am Ufer der Altmühl. Wer es zwischendurch ruhig mag und durch eine beschauliche grüne Landschaft schwingen möchte, für den ist ein Abstecher in das einsame Anlautertal genau richtig. In sanften Kurven geht es auf einer Nebenlandstraße dahin, wir durchfahren ruhige Ortschaften und folgen einer Teilstrecke der „Deutschen Limesstraße“. Eine sehr reizvolle Rundfahrt bietet sich durch das Wellheimer Tal, das die Urdonau geschaffen hat. Über dem Markt Wellheim wacht außerordentlich trutzig und spektakulär die Burgruine auf einem hoch aufragenden Felssporn. Auf herrlich kurvenreicher Bergstrecke geht es dorthin, mehrere Tunnel wurden in den Fels unterhalb der Burg geschlagen, dazwischen meisterhafte Serpentinen. Auf der weiten Anhöhe der Juralandschaft genießen wir dann eine schwungvolle Fahrt zurück ins Altmühltal, das sich zwischen Dollnstein und Pappenheim besonders zauberhaft und stimmungsvoll zeigt. In weiten Schleifen durchzieht die Landstraße das Tal. Eine sanfte Auenlandschaft umgibt die Altmühl, dahinter begrünte Hänge, aus denen die charakteristischen weißen Jurakalksteinfelsen herausragen. Bei Solnhofen finden sich in den Kalkplatten reichlich Fossilien. Und schließlich Pappenheim, diese pittoresk in einer Altmühlschleife gelegene schöne Altstadt mit der exponierten Burganlage. Schwäbischen Touch erleben wir in den hellen, freundlichen Städtchen Monheim und Wemding. Weit oberhalb der Altstadt von Wemding erhebt sich die beeindruckende Wallfahrtskirche Maria Brünnlein. Die Fahrt geht weiter durch die wohltuend ruhige Landschaft in den südlichen Ausläufern des Hahnenkamms. Auf der letzten Etappe schwingen wir uns in Richtung Treuchtlingen und Weißenburg. Unterwegs erwartet uns ein weiteres Highlight, der Karlsgraben. Heute ein kleines Wasseridyll, war es eine der bedeutendsten Ingenieursleistungen des frühen Mittelalters unter Karl dem Großen. Denn der Graben sollte die Schwäbische Rezat mit der Altmühl verbinden und war somit ein Vorläufer des Main-Donau-Kanals. Mehr unter: www.frankentourismus.de


REISEN 13

Blickpunkt | KW12 2017

Sehnsuchtsland Italien Bella Italia und seine Vielfalt

(sr) „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn, im dunklen Laub die Goldorangen glühn, ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht...“ Noch heute weckt Goethes Lied aus „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ die Sehnsucht nach Italien. Das mediterrane Klima, unzählige Sehenswürdigkeiten und historische Denkmäler, spannende Städte, imposante Landschaften und kulinarische Genüsse machen immer wieder Lust, den Stiefel zu besuchen. Italien ist mit 20 verschiedenen Provinzen so vielfältig wie kaum ein anderes europäisches Land: Abruzzen, Aostatal, Apulien, Basilikata, Emilia-Romagna, Friaul-Julisch-Venetien, Kalabrien, Kampanien, Latium, Ligurien, Lombardei, Marken, Molise, Piemont, Sardinien, Sizilien, Toskana, Venetien, Trentino-Südtirol und Umbrien. Zum Beispiel Südtirol: In diesem nördlichsten Zipfel Italiens kom-

Herrlicher Ausblick auf die Küste vor Amalfi. men Wanderer und Bergsteiger auf ihre Kosten. Die Dolomiten mit Rosengarten und Drei Zinnen, Etschtal und Vinschgau bieten herrliche An- und Aussichten. Empfehlenswert sind auch Städte-Tripps nach Bozen und Meran mit ihren bunten Wochenmärkten und vielen Shopping-Möglichkeiten.

IMPRESSUM

Verlag: espresso Publikations GmbH & Co. KG, Wagnerwirtsgasse 8, 85049 Ingolstadt Tel.: 08 41 / 95 15 4–0 Fax: 08 41 / 95 15 4–120 info@espresso-mediengruppe.in www.espresso-mediengruppe.de Geschäftsführung: Michael Stern V.i.S.d.P.: Michael Stern

Redaktion: Hermann Käbisch, Sabine Kaczynski, Silke Federsel, Melanie Arzenheimer, Kajetan Kastl, Sabine Roelen, Lisa Braun Redaktion Sport: Patrick Roelen Art und Satz: Jonas Wagner, Nadine Morell, Daniela Kornprobst Akquisition/Marketing: Sabine Bauer: 0841/9 51 54–205 Roland Bauer: 0841/9 51 54–203 Druck: Mayer & Söhne, Aichach Verteilung: Prospektverteilung Bauer Nächste Ausgabe: 07./08. April

Umbrien ist die einzige Region Italiens ohne direkten Zugang zum Meer. Dafür locken der Lago Trasimeno. und die Städte Perugia, Orvieto, Gubbio und Assisi. Die attraktivste Stadt Umbriens ist Orvieto. Die Lage der Altstadt auf einem hoch aufragenden Tuffgestein-Felsen ist spektakulär.

Foto: Fotolia

Wer Wein plus Kultur erleben möchte, der ist in der Toskana gut aufgehoben. Faszinierende Landschaften und wunderschöne Städte wechseln sich ab. Pisa, Florenz und Siena muss jeder einmal in seinem Leben gesehen haben. Aber auch Strand-Fans werden an der etruskischen Riviera oder auf der vorgelagerten Insel Elba nicht enttäuscht.


14 BILDUNG

Blickpunkt | KW12 2017

„Gut aufgestellt im Bereich E-Mobilität“ THI erhielt die Förderzusage für ein Projekt in der Fahrzeugsicherheit

(sr) Automatisiertes Fahren im Test: Nach einem Fahrversuch in der Carissma-Halle überreichte der Parlamentarische Staatssekretär Stefan Müller an den THI-Präsidenten Prof. Dr. Walter Schober eine Urkunde mit der Förderzusage für ein Forschungsprojekt in der Fahrzeugsicherheit. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,3 Millionen Euro gefördert. Das Thema Elektromobilität sei für die THI extrem wichtig, so Hochschul-Präsident Prof. Dr. Walter Schober bei seiner Begrüßung. Derzeit gebe es an der THI fünf Studiengänge zum Thema Elektromobilität, darunter auch maßgeschneiderte Studiengänge für Unternehmen sowie berufsbegleitende Studiengänge. Stefan Müller, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, plädierte im Rahmen der Konferenz des „Netzwerk Qualifizierung Elektromobilität (NQuE)“ für ein aktives Gestalten des Mobilitätswandels durch Politik und Wirtschaft. Die Konferenz, die die THI gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung und der RWTH Aachen durchführt, soll den Status Quo der Qualifizierungsprogramme im Be-

Ausweichen, Schleudern, Bremsen – in solchen und weiteren kritischen Situationen unter ungünstigen Witterungsverhältnissen werden die Systeme getestet. Damit sie kritische Situationen „fühlen“ können, seien intelligente Untersuchungen erforderlich. Ziel sei es, diese Systeme dann auch umzusetzen, so Brandmeier.

Gute Nachrichten für die THI: Der Parlamentarische Staatssekretär Stefan Müller (zweiter von rechts) überreichte an Prof. Dr. Walter Schober (rechts), Präsident THI Ingolstadt, die Förderzusage für ein Fahrzeugsicherheitsprojekt. reich Elektromobilität aufzeigen. „Wir sind gut aufgestellt im Bereich E-Mobilität, wir haben gut ausgebildete Fachkräfte“, so Müller. Das System der dualen Ausbildung funktioniere gut und auch an den Hochschulen habe man schnell reagiert mit neuen Studiengängen und Weiterbildungsangeboten in diesem Bereich. Der Parlamentarische Staatssekretär lobte auch Carissma, das Testzentrum für Fahrzeugsicherheit. „Das ist einzigartig“, so Müller.

Wie einzigartig dieses Zentrum ist, davon konnte sich Stefan Müller gleich persönlich überzeugen. Ein Versuch zum Thema hochautomatisiertes Fahren zeigte, wie schnell ein Testwagen ohne Fahrer bei nasser Fahrbahn plus Nebel eine Person erkennt – und selbstständig rechtzeitig abbremst. Prof. Dr. Thomas Brandmeier, wissenschaftlicher Leiter von Carissma, erläuterte den Fahrversuch und führte die Besuchergruppe (darunter auch MdB Dr. Reinhard Brandl) durch die Carissma-Halle.

Nachdem sich Stefan Müller einen Überblick über die aktuelle Fahrzeugsicherheitsforschung an der THI verschafft hatte, überreichte der Staatssekretär der THI die offizielle Urkunde zur Förderzusage des Safir-Projekts „MixedReality-Versuchsumgebung für sicherheitskritische Funktionen beim hochautomatisierten Fahren“. „Die THI sticht aus der HAW-Landschaft hervor, die Carissma-Halle hat Leuchtturm-Charakter. Das wiederum zeigt die Exzellenz der THI“, betonte Müller. Prof. Dr. Andreas Riemer, stellvertretender Leiter Carissma, wies darauf hin, dass durch das Safir-Projekt fünf Doktoranden vier Jahre lang beschäftigt werden können. Die THI entwickle gemeinsam mit den beiden „Erzrivalen“ Audi und BMW Methoden, wie man das automatisierte Fahren absichern und anwenden könne. In einer Mischung aus Simulation und Realversuchen gehe es darum, nachzuweisen, dass das System automatisiertes Fahren funktioniere.

Prof. Gunter Schweiger verabschiedet THI-Alt-Präsident geht in den Ruhestand (bp) Die Technische Hochschule Ingolstadt (THI) hat Prof. Dr. Gunter Schweiger (63), Alt-Präsident der THI, in einer Feierstunde mit den THI-Mitarbeitern in den Ruhestand verabschiedet. Damit scheidet dieser nach 20 Jahren an der THI aus dem aktiven Dienst aus. Schweiger war von 1998 bis 2012 Präsident der Hochschule. In dieser Zeit prägte er maßgeblich deren heutiges Profil. In seiner Amtszeit wurden die Zielvereinbarungen zum Ausbau der Studierendenzahlen sowie zum Aufbau des dualen Studiums verabschiedet. Er legte den Grundstein für die angewandte Forschung und die akademische Weiterbildung, zwei prägende Säulen für die THI. Er setzte sich maßgeblich dafür ein, dass die THI als eine der beiden ersten Fachhochschulen in Deutschland vom Wissenschaftsrat einen Forschungsbau zugesprochen bekam. Das Forschungs-

war Schweiger wieder als Professor in der Lehre tätig. Von 2012 an lehrte er Konstruktion und Qualitätsmanagement an der Fakultät Maschinenbau, der er vor seiner Präsidentschaft als Dekan vorstand (damals Fachbereich Ingenieurwissenschaften).

Bei der Verabschiedung an der THI: Kanzler Christian Müller, Alt-Präsident Prof. Dr. Gunter Schweiger, Präsident Prof. Dr. Walter Schober (von links). Foto: THI und Testzentrum CARISSMA mit dem Anspruch, bundesweites wissenschaftliches Leitzentrum für Fahrzeugsicherheit zu werden, wurde 2016

eingeweiht. Für seine Verdienste als Hochschulpräsident wurde er 2011 zum Hochschulmanager des Jahres ernannt. Nach seiner Zeit als Präsident

2013 berief ihn der damalige Bundespräsident Joachim Gauck in den Wissenschaftsrat der Bundesrepublik – das zentrale Gremium, das die Bundesregierung und die Regierungen der Länder zur Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung berät. Schweiger ist im Wissenschaftsrat seit zwei Jahren Vertreter der Fachhochschulen im Vorstand der Wissenschaftlichen Kommission. Daneben ist er aktuell Mitglied im Ausschuss für Forschungsbauten und in mehreren Arbeitsgruppen. Seine Tätigkeit im Wissenschaftsrat wird Professor Schweiger bis 2019 fortsetzen.


INTERVIEW 15

Blickpunkt | KW12 2017

Faszination Nachthimmel

Die Astronomiefreunde Ingolstadt treffen sich regelmäßig zu Beobachtungen - dabei sammeln sie unvergessliche Erinnerungen und machen beeindruckende Aufnahmen Von Silke Federsel Von der Sonnenfinsternis bis hin zum Sternschnuppenregen in der Nacht – wenn sich am Himmel etwas Besonderes ereignet, dann kann man sicher sein, dass die Astronomiefreunde Ingolstadt nicht lange zögern und das Naturspektakel beobachten. Rund 30 aktive Amateurastronomen zählt die Gruppe, die 2013 gegründet wurde. Was sie gemeinsam unternehmen, welche besonderen Ereignisse demnächst am Himmel zu sehen sind und was das faszinierende am „Sternengucken“ ist, darüber haben wir mit Peter Maier gesprochen. Der 31-Jährige begeistert sich schon seit seiner Kindheit für Astronomie, ist Mitbegründer der Gruppe und Organisator der Ingolstädter Sidewalk Astronomie auf dem Theatervorplatz sowie des Bayerischen Teleskopmeetings. Die „Astronomiefreunde“ sind ja kein klassischer Verein. Was verbindet sie ? Maier: Das ist richtig. Wir verstehen uns als unabhängige, gemeinnützige Interessensgemeinschaft, die ihre Begeisterung für die Himmelsbeobachtung und alles, was damit zusammenhängt, gerne mit anderen Interessierten teilt. Unser Ziel ist es unter anderem, besonders die praktische Astronomie zu fördern und diese in der Region für jede und jeden möglichst einfach und kostenlos zugänglich zu machen. Als Amateurastronomen können wir es uns leisten, einen prächtigen Sternenhimmel und die Natur auch einfach mal zu genießen – ganz ohne irgendwelche Zahlen und Formeln. Dabei richten wir uns speziell auch an junge und junggebliebene Sternfreunde und setzen ganz bewusst auf junge Kommunikationskanäle bzw. Online-Medien. Diese werden von vielen Interessierten verfolgt. Und was unternehmen Sie gemeinsam ? Ein regelmäßiger Stammtisch findet immer am 1. und 3. Freitag im Monat ab 19.30 Uhr in der Gaststätte am Sportpark in Etting statt. Dieser dient dem Austausch astronomischer Themen, aber auch der persönlichen Kontaktpflege in lockerer Atmosphäre. Neulinge sind jederzeit herzlich willkommen. Wir planen auch gemeinsame, oft recht spontane Beobachtungsnächte an geeigneten Orten in der Region, beteiligen uns jährlich mit öffentlichen Beobachtungsabenden am deutschlandweiten

Fantastische Aussicht: die Astronomiefreunde beim bayerischen Teleskopmeeting in Pfünz. Foto: Johannes Hildebrandt Astronomietag oder unternehmen Aus- samte eigene Galaxis, die Milchstraße. flüge zu interessanten Ausstellungen, Ein besonderes Highlight – wenn auch Messen oder anderen Astronomietref- am Taghimmel – das wir in größerer fen. Darüber hinaus bieten wir die In- Gruppe erleben konnten, stellte die Pargolstädter Sidewalk Astronomie auf tielle Sonnenfinsternis im März 2015 dar. dem Theatervorplatz in Ingolstadt. (sie- Unserem öffentlichen Beobachtungshe Kasten) aufruf folgten noch gut 300 Besucher, Und dann gibt es noch Das Bayeri- mit denen wir die Finsternis gemeinsam sche Teleskopmeeting auf dem Oster- von Eichstätt aus beobachten konnten. berg in Pfünz. Im letzten Jahr kamen über 120 Amateurastronomen und Oft hört man von ganz besonders rund 300 Besucher zum Osterberg und spektakulären Himmelsphänomekonnten bei bestem Wetter neben dem nen in den Medien. Steht so etwas Ringplaneten Saturn noch zahlreiche auch wieder kurz bevor ? lichtschwächere, teils viele Tausend bis Dieses Jahr wird eine Totale SonnenMillionen Lichtjahre entfernte Objekte finsternis für Schlagzeilen sorgen, auch wie Sternnebel, Sternhaufen oder auch wenn sie leider nicht von Mitteleuropa ferne Galaxien mit eigenen Augen beob- aus beobachtbar sein wird: Am 21. Auachten. Das Treffen findet heuer wieder gust wird sich unser Mond wieder einvom 24. bis 27. August statt, für Besucher mal genau zwischen Sonne und Erde gibt es am 25 und 26. ein interessantes stellen und dabei die Sonne vom NordProgramm. ostpazifik über die USA bis weit in den Atlantik hinein vollständig verfinstern. Was war das Spannendste, das Sie Auch von den Astronomiefreunden als Gruppe zusammen am Nacht- werden welche in die USA reisen, um himmel beobachtet haben ? diesen Spektakel zu erleben. Für die Es gab viele besondere Momente und nächste Totale „SoFi“ in Deutschland Eindrücke in den letzten Jahren, an die müssen wir uns dagegen noch bis 2081 ich mich gerne erinnere. gedulden. Dazu gehören lange, warme SternAm 7. April erreicht der große Gasplaschnuppennächte im August mit eini- net Jupiter mit seinen vier „Galileischen gen sehr hellen Meteoren des soge- Monden“ die so genannte Opposition nannten „Perseiden“-Meteorstroms, die zur Sonne und wird wieder gute Beobwir am dunklen Pfünzer Nachthimmel achtungsbedingungen am Abendhimgemütlich von der Decke aus zusam- mel bieten. Eine Gelegenheit diesen Plamen genießen konnten, aber auch sehr neten zu beobachten, bieten wir am 8. extreme Beobachtungserfahrungen wie April bei der nächsten Sidewalk Astrodie Sichtung eines sehr lichtschwachen nomie am Theatervorplatz in Ingolstadt Zentralsterns inmitten eines sogenann- an. Ab Mitte Juni wird dann der beten Planetarischen Nebels in über 2000 rühmte Ringplanet Saturn am AbendLichtjahren Entfernung, die nur unter himmel vertreten sein, den wir in den besten Bedingungen möglich ist. Oder frühen Abendstunden auch beim Telemeine erste visuelle Beobachtung eines skopmeeting im August sehr gut beobsogenannten Quasars im Sternbild des achten können. Drachen in unglaublichen 3 Milliarden Lichtjahren Entfernung. Quasare sind Was macht für Sie persönlich die Kerne ferner Galaxien, die bis zu hun- Faszination Nachthimmel aus ? dertmal heller leuchten als unsere ge-

Die Begeisterung für den Nachthimmel begleitet mich schon seit dem Kindesalter. Dazu beigetragen hat mein erstes kleines Linsenfernrohr, das ich von meinem Vater geschenkt bekam und mit dem ich irgendwann zufällig den Ringplaneten Saturn am Himmel „entdeckte“. Zudem gab es Ende der 1990erJahre gleich zwei astronomische Jahrhundertereignisse, die bleibende Eindrücke hinterlassen haben: Der berühmte Komet „Hale-Bopp“ im Jahre 1997, der über mehrere Monate mit bloßem Auge am Nachthimmel sichtbar war sowie nur zwei Jahre später die Totale Sonnenfinsternis über Deutschland. Astronomie bedeutet für mich nicht nur, sich mit eindrucksvollen Naturschauspielen, unvorstellbaren Dimensionen oder alten Sinnfragen auseinanderzusetzen, sondern ein Stück weit aus dem hektischen Alltag auszubrechen und auch mal innehalten zu können. In einer Zeit, in der ein Großteil aller Menschen in Großstädten lebt, 80 Prozent der Weltbevölkerung keine dunkle Nacht mehr kennt und rund ein Drittel noch nie die Milchstraße am Nachthimmel gesehen hat, ist es beinahe schon ein Privileg, einen natürlichen Sternenhimmel genießen zu können. Wenn man sich dann für einen Moment bewusst wird, dass ein Menschenleben nicht ausreicht, um auch nur kleinste Veränderungen der Sternbilder am Himmel festzustellen, obwohl alles um uns herum in ständiger Bewegung ist und wir mit unserer Sonne pro Sekunde etwa 220 Kilometer um das Zentrum unserer Milchstraße rasen, bekommt man ein Gefühl dafür, wie kurz und kostbar unsere Zeit in dieser Welt ist. Darüber hinaus habe ich durch die Amateurastronomie viele liebe und interessante Menschen kennengelernt, woraus sich inzwischen auch langjährige Freundschaften entwickelt haben. Dafür und für alle diese Erfahrungen bin ich sehr dankbar. Lust auf Sternegucken ?

Am Samstag, 8. April, veranstalten die Ingolstädter Astronomiefreunde von 20 bis 24 Uhr auf dem Theatervorplatz in Ingolstadt,die Ingolstädter Sidewalk Astronomie . Jeder, der möchte, kann dann durchs Fernrohr schauen und so die kraterübersäte Mondlandschaft oder sichtbare Planeten beobachten

Mehr zu diesem Artikel finden Sie auf www.blickpunkt-ingolstadt.de


16 GESUNDHEIT

ANZEIGE | Blickpunkt | KW12 2017

Heilpraktiker Benjamin Tischoff informiert

Morbus Parkinson – Schicksal oder nur Symptom? Der Morbus Parkinson ist eine Erkrankung des Gehirns und eine langsam fortschreitende neurologische, das Nervensystem betreffende Fehlfunktion, bei der die Beweglichkeit, die Bewegungsabläufe und der Antrieb gestört sind. Morbus Parkinson gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Nervensystems und betrifft überwiegend ältere Menschen. Im Frühstadium sind die Symptome noch unspezifisch. Hierzu zählen z. B. ständige Müdigkeit, schmerzhafte Verspannung der Nackenmuskulatur, Mimik-Störungen, Veränderung der Handschrift, Geruchsverlust und Schluckstörungen. Heilpraktiker Benjamin Tischoff erklärt, wie es dazu kommt und was Betroffene tun können. Blickpunkt: Krankheit?

Wie

entsteht

Blickpunkt: Sind die Ursachen der Mitochondrien-Dysfunktion aus der naturheilkundlichen Perspektive bekannt? Naturheilkundlich betrachtet werden die Mitochondrien-Dysfunktionen des Morbus Parkinson und auch andere, das Nervensystem betreffende Erkrankungen, durch drei Hauptfaktoren ausgelöst oder zumindest getriggert. Der erste Faktor ist das sogenannte HWS (Halswirbelsäulen)-Trauma. Durch Verletzungen des ersten und zweiten Halswirbels (Atlas/Axis) wird die Blut-Hirnschranke für Substanzen durchlässig, die nicht in das Gehirn gelangen sollten. Auslöser dieser Verletzungen können Sportund Autounfälle sein. Profiboxer und -Fußballer haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Morbus Parkinson zu erkranken.

die

Auslöser der genannten Symptome ist ein vermindertes Angebot des Botenstoffes Dopamin. Dieser Botenstoff regelt die Motorik, den inneren Antrieb und unser körperliches und seelisches Gleichgewicht. Verursacht wird dieses Defizit durch strukturelle oder funktionelle Störungen in der Substanzia Nigra (schwarze Substanz) im Gehirn. Man unterscheidet schulmedizinisch zwischen einem ‚echten‘ und einem ‚idiopathischen‘ Parkinson. Bei der echten Variante kann man durch bildgebende Verfahren den Verlust der schwarzen Substanz nachweisen – erste Symptome machen sich erst bei einem Verlust von 70 Prozent bemerkbar. Idiopathisch bedeutet übersetzt „Ursache unbekannt“, das bedeutet, nach wie vor ist aus Sicht der schulmedizinischen Forschung die Entstehung unklar. Es gibt eine breite Palette an chemischen Medikamenten, die das Dopamin- Ange-

Die für Parkinson typische instabile, zittrige und mit dem Oberkörper nach vorne gebeugte Körperhaltung Fotos: Fotolia bot im Gehirn erhöhen oder den Abbau vermindern. Allerdings wirken die Medikamente rein symptomatisch, also ohne den Krankheitsverlauf zu verzögern oder zu stoppen. Alle chemischen Medikamente verlieren im Laufe der Therapie ihre Wirkung und müssen mit zum Teil erheblichen Nebenwirkungen ständig erhöht werden. Wie bei allen anderen – angeblich – unheilbaren Krankheiten werden meiner Meinung nach auch beim Morbus Parkinson grundlegende Zusammenhänge ignoriert. Schon seit längerem hat die Wissenschaft herausgefunden, dass die meisten neurologischen Erkrankungen durch

Mitochondrien-Fehlfunktionen ausgelöst werden. Mitochondrien sind winzig kleine Zellorganellen, die in gesunden, funktionsfähigen Nervenzellen tausendfach vorhanden sind. Die Mitochondrien produzieren unter normalen Bedingungen nonstop und in riesigen Mengen den Energie-Botenstoff ATP (Adenosintriphosphat). Diese Signalmoleküle sorgen für einen funktionierenden Stoffwechsel und die wichtige Kommunikation mit anderen Zellen. Ziel sollte also eine Ursachenforschung sein, denn es stellt sich die Frage nach den auslösenden Faktoren der Mitochondrien-Dysfunktion.

Der zweite Faktor ist die immense Gift- und Schwermetallbelastung, der wir täglich ausgesetzt sind. Schwermetalle aus der Nahrung und der Umwelt, darunter z. B. Konservenessen, belasteter Fisch, alte Trinkwasser-Bleileitungen, Getränkedosen, aluminiumhaltige Deos, Industrie und Fahrzeugabgase, Impfungen und vieles mehr, lagern sich in unserem Nervensystem ab. Das wohl giftigste Element für uns ist dabei das Quecksilber. Dieses Nervengift ist zu 50 Prozent in Amalgamfüllungen enthalten. Hat der menschliche Organismus erst einmal solche Metalle aufgenommen, wird er sie ohne Schwermetallausleitung sein ganzes Leben nicht mehr los. Mir ist kein Parkinsonpatient bekannt, der diese hochgiftige, quecksilberhaltige Substanz nicht in seinen Zähnen hat oder hatte. Schwermetalle können von körpereigenen Entgiftungsenzymen wenig oder gar nicht aus dem Körper ausgeschieden werden.


GESUNDHEIT 17

Blickpunkt | KW12 2017 | ANZEIGE

Der dritte Faktor ist eine unzureichende Zufuhr von Antioxidantien und Vitalstoffen. Gerade unser Gehirn hat den höchsten Sauerstoffbedarf aller Organe. Dieser Sauerstoff wird wird in allen Zellen zur Energiegewinnung benötigt. Leider hat dieses Hochleistungsmodell der Energiegewinnung einen nicht ungefährlichen Nebeneffekt. Es entstehen aggressive Verbindungen, die sogenannten ‚Sauerstoffradikale‘. Fehlen körpereigene Schutzstoffe (Antioxidantien), werden Zellen geschädigt oder schalten auf einen Energiesparmodus, der unweigerlich zu Übersäuerung führt. Blickpunkt: Wie kann die Krankheit aus naturheilkundlicher Sicht behandelt werden? An erster Stelle stehen eine ausführliche Anamnese und eine aussagekräftige Labordiagnostik. Es ist schon erstaunlich, wie die Schulmedizin auslösende Faktoren und biochemisches Grundwissen ignoriert. Nachfolgend nenne ich einige wichtige Aspekte und neuere Erkenntnisse, die teils aus Bequemlichkeit und teils wegen medizinischen Wissenslücken den Betroffenen vorenthalten werden: Die „Substantia Nigra“, das Dopamin bildende Areal in unserem Gehirn, hat ihren Namen aufgrund einer Schwarzfärbung, unter anderem bedingt durch EisenIonen. Diese Eisen-Ionen sind als Katalysator für die eigene DopaminSynthese elementar wichtig. Ein jahrelanger Eisen- und Speichereisenmangel spielt nach neuesten, wissenschaftlichen Erkenntnissen eine tragende Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf des Morbus Parkinson. Viele Betroffene könnten bei nachgewiesenem Mangel durch Eisengabe unter gleichzeitiger Antioxidantienzufuhr eine signifikante Verbesserung der Problematik erfahren. Und es gibt einige weitere Fakten zum Thema Parkinson: - Ende 2008 veröffentlichte die Universitätsklinik in Atlanta (USA) eine epidemiologische Studie über den Zusammenhang von Morbus Parkinson und einem Vitamin D3 Mangel. 55 Prozent aller vom Parkinson betroffenen Patienten hatten einen ausgeprägten Vitamin D3 Mangel. Dieser Mangel ist durch ein Blutla-

bor schnell nachweisbar und durch orale Gabe preiswert und problemlos auszugleichen. Die Empfehlung von 800 I.E. (Internationalen Einheiten) pro Tag der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind lächerlich zu niedrig. Bei allen meinen Patienten führe ich wiederholte Blutserumanalysen durch – im Schnitt ist der Bedarf um das Zehnfache höher als die Empfehlung!

stätigen seine Erkenntnisse und die Zusammenhänge von Glutenverzehr und Morbus Parkinson. Künstliche Süßstoffe und Geschmacksverstärker wie Glutamat, Hefeextrakt und Zitronensäure (nicht zu verwechseln mit Zitronensaft!) stehen schon lange im Verdacht, das Gehirn zu schädigen. Also: Finger weg von Fertigprodukten.

- Forscher des Pennstate College of Medicine in den USA veröffentlichten eine Studie über die fatale Auswirkungen von Cholesterinsenkern auf den Verlauf von Morbus Parkinson und Demenz. Sie kamen sogar zu der Erkenntnis, dass sich ein erhöhter Cholesterinwert bei beiden Krankheitsbildern äußerst positiv auswirkt.

Blickpunkt: Welche Behandlungserfolge gibt es in der Naturheilpraxis?

- Ein Forscherteam der Universitätsklinik Göttingen veröffentlichte eine Studie über die schützende Wirkung von Koffein auf Nervenzellen. - Der regelmäßige Verzehr von Kuhmilchprodukten erhöht gerade bei Männern das Risiko, an Parkinson zu erkranken. Das in Milchprodukten enthaltene Prolaktin ist ein Gegenspieler des Dopamins und macht sogar gesunde Menschen müde. - In Frankreich wird seit einigen Jahren bei Landwirten, die beruflich mit Pestiziden gearbeitet haben, der Morbus Parkinson als Berufskrankheit anerkannt. In Deutschland wird die Gefahr von Pflanzenschutz-Giften mit freundlicher Unterstützung der WHO weiterhin bagatellisiert. Allein in Deutschland werden jährlich 6.000 Tonnen giftiges und wohl auch krebserregendes Glyphosat in der Landwirtschaft eingesetzt. Weltweit werden zweistellige Milliardengewinne mit dem Pflanzengift erzielt – das beste Argument, um die Schädlichkeit klein zureden. - Der Neurologe Dr. David Perlmutter beschreibt in seinem Buch „Dumm wie Brot“ die verheerenden Auswirkungen von glutamathaltigen Lebensmitteln auf den menschlichen Darm und das Gehirn. Mehrere Wissenschaftler be-

Bei der Beurteilung von Behandlungserfolgen muss man zwischen dem ‚echten‘ und dem ,idiopathischen‘ Krankheitsverlauf differenzieren. Bei der ersten destruktiven Variante kann man zumindest eine signifikante Verbesserung des gesamten Zustandes erreichen, den degenerativen Verlauf deutlich bremsen und das Ansprechen der Medikamente erhöhen und verlängern. Bei der idiopathischen Variante handelt es sich lediglich um eine funktionelle Störung. In nicht wenigen Fällen konsumieren die Patienten tapfer eine breite Palette von chemischen Medikamenten ohne jegliche Verbesserung ihrer Symptome, allerdings mit erheblichen Nebenwirkungen. Unter Berücksichtigung aller auslösenden Komponenten kann meiner Meinung nach der Krankheitsverlauf gestoppt, wenn nicht sogar geheilt werden. Das in unserer Praxis angewandte Konzept der Mitochondrien-Energiegewinnung hat sich seit mehreren Jahren bestens bewährt. Über zwei Kopfelektroden werden in entspannter Position 50 Minuten lang elektrische Hochfrequenzen durch den Kopf geleitet. Zusätzlich zu den Hochfrequenzen werden computergesteuerte Niedrigfrequenzen, die die Synthese von Neurotransmittern erhöhen sollen, parallel eingespielt. Der Patient spürt während der Behandlung ein angenehmes Kribbeln. Die positive Wirkung von Elektrostimulation auf den Stoffwechsel im Gehirn wurde in zahlreichen klinischen Studien bewiesen. Zeitgleich zu der Elektrostimulation wird eine Vitalstoffinfusion verabreicht. Diese Infusion besteht aus hochdosierten Vitalstoffen, die das Gehirn vor freien Radikalen schützen, defekte Nervenzel-

len regenerieren können und Bausteine für die körpereigene Dopamin-Synthese liefern. Blickpunkt: Um welche Substanzen handelt es sich? Die Infusion besteht aus insgesamt 20 hochdosierten , biologischen Vitalstoffen. Die potenten Antioxidantien (reduziertes Glutathion in Verbindung mit Vitamin C-Hochdosis) schützen das Gehirn vor freien Sauerstoffradikalen. Die Aminosäure Acetyltyrosin ist ein direkter Baustoff für Dopamin und Arginin verbessert nicht nur die Durchblutung im Gehirn. Weitere Bestandteile sind Nervenvitamine und das für die Nervenregeneration wichtige Methylcobalamin. Carnosin wirkt der Eiweiß-Verklumpung (amyloide Plaques) entgegen und die Aminosäuren Taurin und Glycin reduzieren eine schädliche Glutamatanreicherung im Gehirn. Abschließend muss ich natürlich noch erwähnen, dass das hier vorgestellte Konzept der Mitochondriengewinnung durch die ME2.VIE Therapie keine schulmedizinische Anerkennung findet. Blickpunkt: Vielen Dank Herr Tischoff für das aufschlussreiche Interview.

Benjamin Tischoff, Heilpraktiker

Naturheilpraxis Benjamin Tischoff Tel. 08453 – 330918 Rufen Sie mich einfach an


18 BAUEN

Blickpunkt | KW12 2017

Energetisch modernisieren Eine Sanierung der eigenen vier Wände schafft nachhaltige Werte (djd) In Zeiten steigender Mieten und eines historisch tiefen Zinsniveaus zählt vor allem die Immobilie als attraktive Form der Altersvorsorge. Mehr Wohnqualität, mietfreies Wohnen und geringere Wohnkosten sind für Eigentümer, die ihre Im-

mobilie selbst nutzen, nach wie vor die wichtigsten Bausteine der Alterssicherung. Eine Grundvoraussetzung dafür ist, den Immobilienwert zu erhalten. Gebäude und ihre Bauteile haben eine Lebensdauer von 50 Jahren und mehr. Deshalb

sollte man vorausschauend planen und nicht nur Schönheitsreparaturen durchführen, sondern auch die Energieeffizienz verbessern. Zukunftsfähiger Wärmeschutz: besser dämmen Gerade bei älteren Immobilien lohnt sich eine Investition in die energetische Qualität. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Dämmung, mit der sich heute auch in einem Altbau die Anforderungen beispielsweise an den Effizienzhaus-Standard der KfW erfüllen lassen. Grundsätzlich gilt dabei: nicht dicker, sondern besser dämmen. Wo konventionelle Dämmstoffe an ihre Grenze stoßen, bietet etwa der Hochleistungsdämmstoff Polyurethan (PU) eine Alternative. Dank seiner extrem niedrigen Wärmeleitfähigkeit lässt sich ein sehr guter EffizienzhausStandard bereits mit einer vergleichsweise schlanken Dämmung erzielen. Die Qualität der PU-Dämmstoffe wird regelmäßig geprüft. Der Werkstoff ist gesundheitsverträglich und recyclingfähig für neue Bauelemente.

Sanierungsfahrplan mit Energieberater Müssen z. B. Dach, Kellerdecke und Fenster modernisiert werden, können die Arbeiten meist nicht in einem Zug angegangen werden. Aber auch eine schrittweise Sanierung führt zum Ziel, die Maßnahmen müssen nur zueinander passen. Für die Erstellung eines Sanierungsfahrplans sollte ein Energieberater, etwa aus der Energieeffizienz-Experten-Liste der Deutschen Energie-Agentur (dena), hinzugezogen werden. Dann können auch Fördermittel bei der KfW Bankengruppe für die Sanierung und eine Vor-Ort-Beratung beantragt werden. Eine Sanierung kann sich im Übrigen durch die Heizenergieeinsparungen schneller bezahlt machen als viele Hausbesitzer vermuten. Zieht man die Kosten für ohnehin fällige Maßnahmen, wie die Erneuerung der Dachziegel oder das Aufstellen und Mieten eines Baugerüsts, von den Gesamtkosten einer Sanierung ab, rechnen sich die Dämmkosten meist in kurzer Zeit.


MIBA 19

Blickpunkt | KW12 2017 | ANZEIGE

Kirkcaldy, Kois und Khukh Mongol Die miba lockt auch ohne Audi-Beteiligung mit einem bunt gemischten Programm

Das Organisationsteam um Heinrich Sandner (5.v.r.) und etliche Aussteller präsentierten das miba-Programm im Rahmen einer Pressekonferenz. (ma) Die gute Nachricht vorneweg: Nachdem die Stallpflicht für Geflügel gerade aufgehoben wurde, dürfen sich die Besucher der miba 2017 nun doch über eine Tierhalle freuen, in der sich Enten, Hühner, Küken und exotische Vögel tummeln. Die Halle 1 mit ihren tierischen Bewohnern ist vor allem für Kinder (und ganze Kindergartengruppen) ein Muss, wenn sie die miba „stürmen“ und das wird auch dieses Jahr nicht anders sein. Wenn die Mittelbayerische Ausstellung am 1. April ihre Tore öffnet, wird man allerdings einige bewährte Aussteller vermissen. „Ich bin schon etwas traurig, die miba war immer der Treffpunkt aller Partnerstädte“, erklärt Organisator Hein-

rich Sandner. Dieses Jahr sind es lediglich die Partnerstädte Carrara, Kirkcaldy und Opole, die Halle 4 zum internationalen Treffpunkt machen. „Im vergangenen Jahr standen die Zeichen beim städtischen Haushalt nicht so rosig, davon war auch der miba-Etat betroffen“, so Jürgen Köhler, Leiter des Kulturamts, bei der miba-Pressekonferenz. Trotzdem verspricht die Halle 4 wieder zum munteren Treffpunkt für alle Besucher zu werden: Die Gäste aus dem schottischen Kirkcaldy werden mit Livemusik und Whisky für Stimmung sorgen, die Vertreter Carraras steuern regionale Spezialitäten bei und die Partnerschaft mit Opole wird durch einen Oldtimerbus sichtbar werden, der gemeinsam von der INVG und der Stadt Opole restauriert wor-

Die Gruppe Khuck-Mongol feiert auf der miba ihr 20-jähriges Bestehen.

den ist. Apropos INVG: die Ingolstädter Verkehrsgesellschaft wird in der Halle 4 auch das Jubiläum „25 Jahre Airport-Express“ gebührend feiern. 20 Jahre Khuck-Mongol Die Folkloregruppe „Khuck-Mongol“ aus der Mongolei ist seit vielen Jahren ein exotischer und zugleich vertrauter Gast auf der miba. Die Formation ist vor 20 Jahren gegründet worden, Gründer Dashtseren Erdenebold lebt inzwischen in Ingolstadt und seit 18 Jahren sind sie Gäste auf der miba. Das wird am 8. und 9. April gefeiert – mit einem Bühnenprogramm in Halle 2, zu dem weitere mongolische Musikgruppen, Tänzerinnen und sogar ein „Schlangenmädchen“ erwartet werden. Der mongolische Botschafter hat sich außerdem bereits zur miba-Eröffnung angesagt. Und wer die Mongolei als Reiseziel oder gar Ort für wirtschaftliche Investitionen entdecken will, der ist bei der miba genau richtig. Die Sonderschau der Mittelbayerischen Ausstellung befasst sich diesmal mit dem afrikanischen Kontinent. Unter dem Titel „Africa live“ sind rund 30 Tierpräparate zu bestaunen – vom großen Kudu bis zum Erdmännchen. Lebendige Tiere sind in der Tierhalle (Halle 1) zu sehen und da wird es auch im Wasser Spektakuläres zu entdecken geben: Edle Kois werden hier ihre Bahnen ziehen und auch Stöhre kann man beobachten.

Kein Audi, dafür ein Škoda-Jubiläum Der Abgas-Skandal und seine Folgen: Der Automobilhersteller Audi hat sein Engagement auf der miba 2017 komplett „eingedampft“. Eine durchaus enttäuschende Entscheidung, wie Organisator Heinrich Sandner zugab. Andererseits kann nun beispielsweise das Autohaus an der B 13 von der vollen Aufmerksamkeit der Besucher profitieren. In Halle 11 feiert der Familienbetrieb sein 35-jähriges Bestehen und gleichzeitig 20 Jahre Škoda Partnerschaft. Die miba 2017 bietet außerdem Informationen und Produkte aus den Bereichen Gesundheit und Wellness, Handwerk und Dienstleistungen, Bauen und Wohnen und mehr. Regionale Vereine und Verbände präsentieren sich ebenso wie Polizei, Bundeswehr und Hilfsorganisationen. Mehr als 300 Aussteller sind insgesamt gemeldet. Regionale Brauereien, zahlreiche Winzer sowie Hersteller unterschiedlichster Spezialitäten sind bei der miba ebenfalls vertreten und im großen Festzelt kann man sich bayerische Schmankerln schmecken lassen. Die miba öffnet am 1. April um 10 Uhr und ist bis einschließlich Sonntag, 9. April täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Alle miba Tickets gelten für die Fahrt zum Gelände und zurück als INVG Fahrschein. Alle Infos: www.miba-online.de


20 INGOLSTADT

Blickpunkt | KW12 2017

Ingolstadts „coolste“ Baustelle Der Umbau der Fußgängerzone hat auch seine vergnüglichen Seiten

Samstagen von März bis Oktober für Bewegung in und um die Baustelle(n) sorgt.

Wollen die „Baustellensituation“ positiv nutzen: Oliver Munz (Innenstadtfreude), Judith Gebhardt de Ginsberg und Thomas Deiser (beide IN-City) sowie Kaufhof-Geschäftsführer Ralf Kammermeier. (ma) Klar, wenn Bagger, Bohrer und Co. vor dem eigenen Laden dröhnen, hält sich der Spaß in Grenzen. Und das Wort „Umsatzverlust“ wird angesichts der Baumaßnahmen im Herzen Ingolstadts auch nicht zu vermeiden sein. Aber der Umbau der Ingolstädter Fußgängerzone setzt auch positive Signale: Erstens soll dadurch eine der schönsten Fußgängerzonen Deutschlands entstehen und zweitens wer-

den die Baumaßnahmen durch etliche Aktionen und Ideen flankiert, die Lust auf einen unterhaltsamen Baustellen-Bummel machen. Möglich macht das eine besonderen Kooperation: IN-City und die Innenstadtfreunde haben zusammen ein Konzept ausgetüftelt, wie eine Baustellen bedingte Innenstadtbelebung aussehen kann. „Unsere Ziele sind die gleichen, nur die Wege waren bisher un-

terschiedlich“, erklärte IN-City Vorstand Thomas Deiser bei der Vorstellung der Planungen im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit den Innenstadtfreunden. Die Bauarbeiten positiv nutzen, das will auch Oliver Munz, Präsident der Innenstadtfreunde. Deswegen haben beide Vereine gleich einen ganzen Aktionsplan auf die Beine gestellt, der vor allem mit Veranstaltungen an etlichen

Die Damen stehen beim „RedLips-Day“ am 1. April im Mittelpunkt: Nagelstyling. Schminktutorials und eine Mode-Bloggerin erwarten die Ladies. „Natürlich gibt es auch Prosecco für die Damen und wir haben Karten für die Modenacht“, erklärt IN-City Geschäftsführerin Judith Gebhart de Ginsberg. Am Ostersamstag stehen die Kinder im Mittelpunkt: am 15. April findet eine Osteraktion statt. Dabei werden auch Ostereier in der Baustelle versteckt. Bis in den Oktober veranstaltet IN-City mit Unterstützung der Innenstadtfreunde verschiedene Veranstaltungen. So heißt es noch im Frühjahr „Die Baustelle tanzt“ oder „Kabarett und Cocktail“ (hier wird die Baustelle als Bühne für lokale Kabarettisten genutzt), es folgen im Sommer Aktionen wie Showcooking, die blühende Baustelle, Picknick in der Baustelle oder im Herbst ein Apfel- oder Kürbisfest. Baustellen-Bonuskarte Ein weiteres „Zuckerl“ für die Besucher der Fußgängerzone wird die Baustellen-Bonusstempelkarte sein. Pro Einkaufswert von 20 Euro erhalten Kunden einen Stempel und mit jeder gefüllten Stempelkarte erhält man einen Preis – und das kann im glücklichsten Fall sogar eine Reise mit dem Kreuzfahrtschiff AIDA sein. Beteiligt an der Aktion sind die Geschäfte vom Paradeplatz bis zur Mauthstraße, sowie aus den Nebenstraßen Hallstraße, Reitschulgasse, Ziegelbräustraße und Georg-Oberhäuser-Straße. Infocontainer und „Roter Teppich“

Ein Bild aus vergangenen Zeiten. Demnächst werden Teile der Fußgängerzone zur Baustelle. Im jeweiligen Baustellenbereich organisieren IN-City Mitglieder und Innenstadtfreunde bis in den Herbst verschiedenste Aktionen.

Die Bauarbeiten in diesem Jahr sind die Vorbereitung auf das „große Buddeln„ 2018. Mit der Einrichtung der Baustelle wurde auf dem Paradeplatz ein Baulager eingerichtet. Ende März geht es dann in der östlichen Ludwigstraße konkret los. In dem Abschnitt, in dem aktuell am intensivsten gearbeitet wird, befindet sich dann auch ein Infocontainer, in dem man sich über Bauarbeiten und Planungen informieren kann. Vor den „akut betroffenen“ Geschäften soll ein roter Teppich darauf hinweisen, dass man trotz Baustelle herzlich Willkommen ist. „Die Innenstadt ist in Bewegung“, freute sich Kaufhof-Geschäftsführer Ralf Kammermeier bei der Präsentation des „Baustellenprogramms“.



22 WIRTSCHAFT

Blickpunkt | KW12 2017

Gutes Ergebnis trotz schwieriger Umfeldbedingungen Die Sparkasse Ingolstadt Eichstätt zieht erstmals nach der Fusion Bilanz (sf) Für die Vorstände der Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt war die diesjährige Bilanzpressekonferenz eine ganz besondere, denn schließlich präsentierten sie zum ersten Mal nach der Fusion der beiden Kreditinstitute gemeinsam Zahlen aus dem vergangenen Geschäftsjahr. Die Fusion sei ein voller Erfolg gewesen, betonten sowohl Vorstandsvorsitzender Jürgen Wittmann als auch sein Stellvertreter Emmeran Hollweck und die Vorstandsmitglieder Karl-Heinz Schlamp und Reinhard Dirr. Eine Fusion auf Augenhöhe und schon gar nicht aus Zwang, sondern freiwillig, wie Wittmann betonte. Mit Blick auf die Zukunft versuche man „das Beste aus beiden Häusern zu vereinen“. Damit man auch in der neuen Konstellation erfolgreich bleibt, sei es wichtig, Kosten zu beherrschen, Risiken zu minimieren, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen – im Falle der Sparkasse die kunden- und bedarfsorientierte Beratung. „Die Kunden haben ihrer Sparkasse vertraut und den Mehrwert persönlicher Beratung und Betreuung vor Ort erlebt“, sagte Wittmann. „Ein Händedruck und Augenkontakt sind

Freuen sich über gute Zahlen und blicken optimistisch in die Zukunft: KarlHeinz Schlamp, Jürgen Wittmann, Emmeran Hollweck und Reinhard Dirr bei der Bilanzpressekonferenz Foto: Federsel halt doch mehr wert als nur Pixel“, meinte der Vorstandsvorsitzende mit Blick auf Banken, die nur noch auf das Onlinegeschäft setzen. Erfolgreich war die Sparkasse in vielen Bereichen im vergangenen Jahr tatsächlich, wie im Rückblick erläutert wurde. Mit einer Bilanzsumme von 5, 2 Milliarden Euro, zwei Hauptstellen, 46 Geschäftsstellen und einem Privatkundenanteil von knapp 50 Prozent ist sie weiterhin das führende Kreditinstitut in der Region. Und auch ein großer Arbeitgeber und Ausbilder, denn fast 1000 Menschen sind hier beschäftigt. Was der Finanzbranche und natürlich auch den Kunden weiterhin arg zusetzt,

ist die anhaltende Niedrigzinsphase. Zwar werden Prognosen zufolge die Zinsen wahrscheinlich wieder leicht ansteigen , wie die Vorstandsmitgleiter erklärten, aber in nächster Zeit weiterhin sehr niedrig bleiben. Und dann gab es noch den „Brexit“ und den Wahlsieg Donald Trumps, die beide negative Auswirkungen auf die Märkte hatten, sowie viele weitere Faktoren wie eine zunehmende „Regulations- und Bürokratieflut“ seitens des Gesetzgebers, die Ertragschancen für Kreditinstitute mindern, wie Wittmann erklärte. In der Niedrigzinsphase war daher wie im Vorjahr auch das Wertgeschäft wieder ein ganz besonders wichtiges

Thema, Kunden investieren gerne in flexible Mischfonds und Fonds, die einen guten Dividendenertrag versprechen. Auch das Kreditgeschäft läuft sehr gut : Die Neuzusagen durch die Sparkasse stiegen 2016 noch einmal kräftig an und erreichen einen Wert von 878 Millionen Euro, eine Ausweitung um satte 11 Prozent. Ein beachtliches Ergebnis, denn die bayerischen Sparkassen insgesamt konnten da nicht mithalten. Hier verringerten sich die Zusagen um 3,8 Prozent. Besonders wichtig war aus geschäftspolitischer Sicht natürlich auch die Finanzierung des Wohnungsbaus in der „Boomregion“ Ingolstadt. Hier wurden 489 Millionen Euro (ein Plus von 7,2 Prozent zum Vorjahr) zugesagt. Auch in Zukunft werde man am Bewährten wie dem Kreditgeschäft festhalten, betonte Wittmann. Trotz allem werde es natürlich auch einige Veränderungen geben. Personal soll allerdings nicht durch Kündigungen reduziert werden, vielmehr setze man auf das Ausscheiden aus Altersgründen, um nach und nach einige Stellen abzubauen. Außerdem sollen einige kleinere Filialen zu größeren zusammengelegt werden - so beispielsweise die Filialen Großmehring und Mailing Ende 2017.


NACHHALTIG LEBEN 23

Blickpunkt | KW12 2017

Plastik? Nein, danke!

Patrick und Manuela Scharl haben ihren Plastikmüll auf ein Minimum reduziert (bp) Seit fünf Jahren haben Manuela und Patrick Scharl Plastik aus ihrem Leben verbannt. Das Pfaffenhofener Paar erzählt im Interview, was der Ausschlag für diese lebensverändernde Entscheidung war und wie sich der Alltag ohne Plastik gestaltet. Das Interview ist eine Information zur Reihe „Plastik-Pause“ von der Arbeitsgruppe zur Regionalen Kooperation Klimaund Ressourcenschutz. Fünf Jahre ohne Plastik. Was hat Sie zu dieser Entscheidung gebracht? Vor fünf Jahren betraten wir den Müllraum unseres Mehrfamilienhauses und jede Mülltonne war berstend voll. Ob Papiermüll-, Restmüll-, Biomülltonne oder gelber Sack, unser Abfall hatte keinen Platz mehr. Das war die Initialzündung, welche uns die Augen geöffnet hat. Und wir fassten einen Entschluss: So kann es nicht weitergehen! Wie viel Müll ein Zweipersonenhaushalt produziert, ist einfach unvorstellbar. Wird dies auf die Lebensdauer eines Menschen hochgerechnet, kön-

und Taschen füllen wir uns dann Nudeln, Müsli, Mehl und vieles mehr ab. Ihr Fazit der letzten fünf Jahre? Trotz aller Bemühungen fällt bei uns ab und zu noch Plastikmüll an, sei es durch Geschenke oder die Neuanschaffung eines Laptops. Insgesamt füllen wir im Jahr circa zwei gelbe Säcke. Immer noch zu viel... Unser gemeinsames Ziel ist es, bald keinen Müll mehr zu produzieren: kein Plastik, kein Papiermüll, kein Restmüll.

Patrick und Manuela Scharl setzen auf eigene Gefäße und Taschen. Foto: Tanja Jenter

nen die selbst produzierten Mengen an Müll schon Angst machen. Was haben Sie nach diesem Entschluss in Ihrem Leben verändert ? Wir versuchen in unserem Alltag so wenig wie möglich Plastikmüll zu produzieren. Es gibt so viele Möglichkeiten, Müll zu vermeiden, wenn

man beim Einkaufen nur mitdenkt. Obst und Gemüse wird unverpackt auf dem Markt und Grundnahrungsmittel bei Bedarf in München im „Ohne – der verpackungsfreie Supermarkt“ gekauft. Dort gibt es alle Lebensmittel lose und unverpackt. In unsere mitgebrachten Gefäße, Tüten

Was würden Sie Leuten raten, die diesen „plastikfreien“ Weg auch gehen wollen? Plastikfrei leben kann jeder und man sollte sich nicht scheuen, den ersten Schritt zu machen. Am besten sucht man sich zu Beginn Bereiche aus, die einem nicht sehr wehtun. Plastikmüll zu reduzieren ist aber auch keine Aktion von heute auf morgen. Es ist ein wachsender Prozess, der Schritt für Schritt angegangen werden muss. Keinesfalls sollte man sich aber entmutigen lassen.

Frisch und unverpackt

Jungunternehmer gründen verpackungsfreien Supermarkt - im Herbst ist Eröffnung in Ingolstadt (lb) Supermärkte, die komplett auf Verpackungen verzichten, gibt es bereits, aber noch nicht in Ingolstadt. Dort kann man seine eigenen Boxen mitbringen oder Gläser kaufen, diese wiegen und die Menge eines Produkts abfüllen, die man braucht. Simon Stapf hat nun zusammen mit Andreas Kuhn und Jan Lechky ein Konzept für so einen verpackungsfreien Supermarkt in Ingolstadt entwickelt. Stapf arbeitet für ein Sozialunternehmen in München, die Idee zum Supermarkt kam ihm, als er das erste Mal alleine wohnte: „Da ist mir aufgefallen, wie viel Plastikmüll ich eigentlich jede Woche wegtrage. Dann hab‘ ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt, Videos zu der Müllverschmutzung in den Meeren gesehen und bin dann auch auf die verpackungsfreien Supermärkte gestoßen.“ Er sprach darüber mit seinem Cousin Jan Lechky, der in Stuttgart als Einkäufer bei einem Druckunternehmen arbeitet und dessen Kindheitsfreund Andreas Kuhn, der in Donauwörth wohnt und bei der Forstver-

Die drei Gründerkollegen: Andreas Kuhn, Jan Lechky und Simon Stapf (v. l.). Foto: privat waltung tätig ist. Beide waren von der dreas Kuhn. Dort konnten im Februar Idee des Supermarkts begeistert. verschiedene Jungunternehmer ihre Im Oktober letzten Jahres fassten Idee anhand eines Businessplans vorsie endgültig den Entschluss, ihren ei- stellen. Die Gewinner dürfen sich genen Supermarkt zu eröffnen. Auf über ein Preisgeld freuen. Im Herbst den Ingolstädter Gründerpreis stie- wollen sie full time in das Projekt einßen sie zufällig. „Uns war sofort klar, steigen und den Laden auch eröffnen. dass wir das machen, so kriegt die In Ingolstadt wollen sie ihren 80 bis Idee gleich Aufmerksamkeit“, so An- 100 m² großen Laden am liebsten in

der Donaustraße eröffnen, dort gäbe es noch nicht so viele Einkaufsmöglichkeiten. „Er soll einen Impuls fürs Stadtzentrum geben und eine Einkaufsmöglichkeit für den Süden bieten“, sagt Stapf. Ihr Supermarkt soll auf Regionalität und persönlichen Kontakt Wert legen. Die Ingolstädter Kaffeerösterei „District V“ ist bereits als Kaffeelieferant dabei. Zudem wird es dort etwas geben, was anderen verpackungsfreien Läden fehlt: die Möglichkeit, Produkte auch vorzubestellen. Wer das Projekt unterstützen will, kann sich durch Crowdfunding daran beteiligen und es finanziell unterstützen. Als Dankeschön gibt es Gutscheine und Gegenleistungen, wie beispielsweise ein Starter-Set für den ersten unverpackten Einkauf. Am 26. April fällt die Entscheidung beim Gründerpreis. Davon abhängig machen die Jungunternehmer das Konzept aber nicht: „Uns würde es natürlich freuen, wenn wir den Gründerpreis gewinnen – wir packen die Sache aber auch ohne an“, so Stapf.


24 VORSCHAU

Blickpunkt | KW12 2017

Nachhaltige Comedyshow

„Kleine graue Wolke“

Johann König gastiert im Festsaal

Dokumentarfilm über Multiple Sklerose

Mit seinem frischgebackenen Programm „Milchbrötchenrechnung“ im Gepäck ist Johann König derzeit auf Tournee. Am 4. April macht er Halt in Ingolstadt.

Die an MS erkrankte Sabine Marina schildert ihren Weg aus der Angst zurück ins Leben. Der Film läuft am 29. März im Audi-Programmkino.

Foto: Boris Breuer

Foto: (oh)

(aha) Unerbittlich, kritisch, abbaubar und gleichzeitig urkomisch geht Johann König, der einzige garantiert glutenfreie Geschmacksverstärker des deutschen Humors, seine Liveshows an. Mit dem Programm „Milchbrötchenrechnung“ möchte der Komiker dem Publikum dabei helfen, in dieser hektischen und cholesterinreichen Welt den eigenen Frieden zu finden. Sein Tipp: Einmal täglich Lachen ersetzt ein Ei.

Gewinnen Sie 3x2 Karten für den Kabarettabend mit Johann König am 4. April. Senden Sie dazu einfach eine E-Mail mit dem Kennwort „Milchbrötchenrechnung“ bis 30. März an: loesung@ blickpunkt-wochenende.de Nähere Informationen: www.johannkoenig.com

(bp/aha) Mit der Diagnose Multiple Sklerose konfrontiert begibt sich Regisseurin Sabine Marina in dem Dokumentarfilm „Kleine graue Wolke“ auf ihren ganz eigenen Weg der Auseinandersetzung. Sie zeigt dabei sehr berührend, wie ein einschneidendes Erlebnis die Sicht auf die Welt verändert, es aber gleichzeitig stark macht und neue Tore öffnet. In Kooperation mit der DMSG-Selbsthilfegruppe

MS.IN-KONTAKT zeigt das Audi Programmkino den Film am 29. März um 20 Uhr im Audi Forum Ingolstadt. Vor und nach der Filmvorführung stehen eine Expertin der DMSG-Beratungsstelle Augsburg sowie Mitglieder der SHG MS.IN-KONTAKT für Infos und Gespräche zur Verfügung. Tickets unter Tel. 0800/2834444 und www.audi-programmkino.de

SAMSTAG, 25. MÄRZ

DIENSTAG, 28. MÄRZ

FREITAG, 31. MÄRZ

SONNTAG, 2. APRIL

10 bis 16 Uhr 5. Ingolstädter Rheumatag vhs Ingolstadt, Kurfürstliche Reitschule

20 Uhr „Die Nacht der Musicals“ Stadttheater Ingolstadt, Festsaal

18 Uhr Gourmet-Cinema: Film & Menü „El Olivo – Der Olivenbaum“ Regie: Icíar Bollaín Mit A. Castillo, J. Gutiérrez u. a. Anschl. Menü im Restaurant Avus Audi Forum Ingolstadt

MITTWOCH, 29. MÄRZ

19.30 Uhr Premiere: „Früchte des Zorns“ Von Frank Galati, nach dem Roman von John Steinbeck Deutsch von Gottfried Greiffenhagen und Bettina von Leoprechting Stadttheater Ingolstadt, Großes Haus

11 Uhr „Genuss und Verdruss, den das Leben schreibenden Frauen beschert“ – Lesung mit Ingrid Cannonier und Brigitte Pinggéra (Piano), Stadtbücherei im Herzogskasten Ingolstadt

SAMSTAG, 1. APRIL

SONNTAG, 26. MÄRZ 19 Uhr Rock/Pop/Jazz-Abschlusskonzert der Städtischen Simon-Mayr-Singund Musikschule Fronte, 79 Ingolstadt 20 Uhr Faisal Kawusi – „Glaub nicht alles, was du denkst!“ Kulturzentrum neun Ingolstadt

Foto: Oz Noy © emmeci

20 Uhr Oz Noy Trio Die Jazzformation mit Oz Noy (Gitarre), Jimmy Haslip (Bass) und Keith Carlock (Drums) spielt eine Mischung aus Jazz, Funk, Rock und Blues. Neue CD: „Who Gives A Funk“ Bürgerhaus/diagonal Ingolstadt

bis 9. April miba 2017 Mittelbayerische Ausstellung Festplatz Ingolstadt 8 bis 13 Uhr Fahrrad-Flohmarkt am Willner Fahrradzentrum Ingolstadt, Friedrichshofener Str. 1e 20 Uhr Banff Mountain Film Festival World Tour Fronte‚ 79 Ingolstadt

MONTAG, 3. APRIL 20 Uhr Der Konzertverein Ingolstadt präsentiert das Trio: Kit Armstrong, Klavier Andrej Bielow, Violine Adrian Brendel, Violoncello Stadttheater Ingolstadt, Festsaal

DIENSTAG, 4. APRIL 19 Uhr „Vom Alpenrand nach Ostfriesland mit dem Fahrrad“


VORSCHAU 25

Blickpunkt | KW12 2017

Indieband aus Berlin

Erotik und bayerische Politik „Lola Montez“ im Altstadttheater Foto: Leni Brem

„Von Wegen Lisbeth“ kommt in die eventhalle

KULTURKANAL

Foto: (oh)

(bp) „Von Wegen Lisbeth“ selbst bezeichnen ihre Musik als Indiepop. Größtenteils wohl, weil sich dahinter alles verbergen kann. Wie soll man deutschsprachige Musik denn auch nennen, zu der neben der klassischen GitarreSchlagzeug-Bass-Instrumentierung auch ein Regenbogenachttästler (buntes Metallophon), ein japanisches Omnichord (kleine elektrische Harfe) oder eine Steeldrum (chinesische Wokpfanne)

vhs Ingolstadt, Kurfürstliche Reitschule

MITTWOCH, 5. APRIL 19.30 Uhr „Brauchen wir noch Kreuz und Auferstehung?!“ Gemeindehaus St. Matthäus Ingolstadt, Schrannenstraße 7

SAMSTAG, 8. APRIL 19 Uhr Frühjahrskonzert der Audi Bläserphilharmonie gemeinsam mit dem Stadtorchester Ravensburg Zeitgenössische Filmmusik und sinfonische Werke von John Williams, George Gershwin, Bert Appermont und Alfred Reed Stadttheater Ingolstadt, Festsaal

gehört? Dazu die feinsinnigen Texte von Sänger Matze, stets irgendwas zwischen bitterer Ironie, Großstadtmelancholie und brutaler Punchline. Nachdem sie in ihrer Heimatstadt jeden noch so dreckigen Club bespielt hatten, wollten sie mal raus. So ging es 2015 auf Tournee. 2016 folgte das Albumdebüt „Grande“ sowie eine komplett ausverkaufte Tour durch 24 Städte. Nähere Informationen: www.eventhalle-westpark.de

AUSSTELLUNGEN Bis 30.04.2017 „More Than Red – Passione Ducati“ Audi museum mobile Ingolstadt

(IK) Der König schreibt einen Brief voller Trennungsschmerz – sie beklagt sich, dass sie auf ihrer Flucht aus München nichts anzuziehen hat. Die auch vom Stadttheater bekannte Schauspielerin Katrin Wunderlich ist beides, der verliebte König und seine Geliebte Lola Montez, die Tänzerin, die Politik machen wollte und durch ihre Liaison mit König Ludwig I. während der Märzrevolution von 1848 zum Politikum wurde. Sie beschimpft ihre Kritiker, erzählt genüsslich von ihren Eskapaden und Skandalen, ist eigenwillig, verführerisch, freiheitsliebend, und entfaltet im-

mer wieder neue Lebens-Rollen. Sie singt ein irisches Volkslied, denn die angeblich in Sevilla geborene spanische Tänzerin war eigentlich eine in Indien aufgewachsene Engländerin mit irischen Wurzeln. Regisseur und Autor Falco Blome hat aus den Memoiren, anderen Zeitzeugnissen und wenigen eigenen Texten eine sinnliche und vergnügliche Achterbahnfahrt über das aufregende Leben dieser schillernden Persönlichkeit auf die Bühne gebracht. Ausschnitte und ein Gespräch mit Falco Blome und Katrin Wunderlich unter www.kulturkanal-ingolstadt.de

„Ois Chicago“ Hundling im Altstadttheater Foto: © Agentur Zweigold

Ihre “Hallo Dispo”- Tour 2017 führt die jungen Musiker am 6. Oktober in die eventhalle Westpark.

02.04. bis 02.07.2017 „The Power of Cow“ – Bilder von Pete Kilkenny Bauerngerätemuseum Ingolstadt Bis 11.06.2017 „Praxiswelten. Zur Geschichte der Begegnung von Arzt und Patient“ – Kooperationsprojekt mit dem Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité Deutsches Medizinhistorisches Museum Ingolstadt 02.04. bis 10.09.2017 „Out of Office. Büro-Kunst oder das Büro im Museum“ − Eröffnung: 01.04.2017, 19:00 Uhr Museum für Konkrete Kunst Bis 03.05.2017 „Vergangene Epochen“ – Hommage an die Bürstenfabrik Neue Galerie „Das Mo“ Ingolstadt

Die Band aus München ist Sieger des BR Heimatsoundwettbewerbs 2015. Am 7. April machen die Hundlinge auf ihrer Bayerntour Halt in Ingolstadt. (aha) Die Texte von Bandleader Phil Höcketstaller handeln von alltäglichen Erlebnissen und sind in gepflegtem Münchner Bairisch verfasst. Die musikalische Begleitung übernimmt die hochkarätige Schar von weiteren Hundlingen aus der Münchner Jazzund Bluesszene. Die Palllette reicht von Country und Reggae bis Motown und Folkrock. Mit „Ois Chicago“ wer-

den Klaus Reichardt (Pedal Steel), Sebastian Osthold (Piano), Phil Höcketstaller (Gitarre, Gesang, Songwriter), Steffi Sachsenmeier (Drums) und Christian Klos (Bass) auch das Ingolstädter Altstadttheater in einen brodelnden Hexenkessel verwandeln. Nähere Informationen: www.hundling.net


26 STADT INGOLSTADT

ANZEIGE | Blickpunkt | KW12 2017

Schiff ahoi: das neue Spielschiff im Herzogsgarten

Fotos: Roelen

Sicher und vergnügt spielen

Die städtischen Spielanlagen sind nicht nur um ein riesiges Holzschiff reicher, sondern erhalten auch neue Sicherheitstafeln (sf) Ausgelassen spielen und toben – das können die lieben Kleinen schon lange auf den rund 250 Ingolstädter Spielplätzen und Skateanlagen mit ihren vielen Attraktionen. Seit kurzem ist aber noch ein weiteres besonderes Spielgerät hinzugekommen: ein Holzschiff, das sich am Spielplatz im Herzogsgarten befindet. Um die allgemeine Sicherheit weiter zu erhöhen, werden außerdem in den kommenden Monaten vom Gartenamt an allen Spielplätzen neue Schilder mit Sicherheitshinweisen aufgestellt.

sche. Es wurde inmitten eines Sandspielbereichs errichtet und ist für Kinder bis 10 Jahre geeignet. Im Zuge der Baumaßnahme werden pünktlich zum Frühjahrsstart auch gleich noch die angrenzenden Rasenflächen durch einen frischen Rollrasen ersetzt und die Wegflächen erhalten eine neue Deckschicht. Auch Sitzbänke und Abfallbehälter bekommen einen neuen Anstrich, so dass der Spielplatz in ganz neuem Licht erstrahlen kann.

Da dürfte der ein oder andere kleine Stadtbesucher staunen: Seit kurzem hat auf dem Spielplatz im Herzogsgarten nämlich ein großes Holzschiff „angelegt“. Der Bezirksausschuss Mitte (BZA) hat das Spielgerät beantragt, finanziert wurde es mit 20 000 Euro aus dem Bürgerhaushalt. Das Gartenamt hat den Einbau übernommen und die Bürger konnten sich einen Namen für das Schiff überlegen. Aus mehreren Vorschlägen suchte der BZA dann einen aus. Das Schiff wird am Montag, 27. März, um 15 Uhr auf den Namen Schanzi Pearl getauft.

Um die Sicherheit auf Spielplätzen allgemein zu erhöhen, werden dort künftig neue Sicherheitstafeln aufgestellt. Auf ihnen ist nicht nur die offizielle Notrufnummer 112 aufgelistet,

Sicherheitstafeln: schnelle Hilfe im Notfall

sondern auch genaue Angaben zum Standort, die man telefonisch den Rettungskräften durchgeben kann. So können sie im Notfall schnell zum Unglücksort eilen und gerade auch ortsfremden Spielplatzbesuchern wird es so leicht gemacht, ihre genaue Position durchzugeben. Kein Helm auf dem Klettergerüst Damit aber erst gar nichts Schlimmes passiert, gibt es außerdem wichtige Hinweise auf jeder Anlage, wie die Besucher sich verhalten sollen. So ist auf Skateanlagen eine geeignete Schutzausrüstung (das heißt ein Helm und Ellbogen- und Schienbeinschoner) vorgeschrieben. Außerdem darf man die Skateelemente nur mit Inlineskates oder dem Skateboard befah-

Der ganze Spielplatz putzt sich heraus Das Spielschiff hat eine Aussichtsplattform, verfügt über Kletter- und Liegenetze und hat auch eine Rut-

Alles übersichtlich vermerkt: Gartenamtsleiter Ulrich Linder präsentiert die neuen Sicherheitstafeln.

ren, nicht jedoch mit dem Fahrrad. Auf Spielplätzen sieht es wiederum anders aus: Hier sollten Eltern darauf achten, dass ihre Kleinen keinen Helm aufhaben, wenn sie auf die Geräte klettern, weil sie damit hängen bleiben und sich im schlimmsten Fall nicht mehr alleine aus einem Spielgerät befreien können. Kleinkinder unter drei Jahren sollten generell nur zusammen mit Erwachsenen einen Spielplatz besuchen. Außerdem sollten Kinder aus Sicherheitsgründen niemals von Erwachsenen auf ein Spielgerät gehoben werden, das sie nicht ohne fremde Hilfe selbst erklimmen könnten. Wo finde ich was? Der QR-Code hilft Wer wissen möchte, welche Attraktionen sich auf den einzelnen Spielplätzen im Stadtgebiet befinden, kann ganz einfach das Smartphone zücken und den QR-Code auf den neuen Hinweisschildern einscannen. Schon gelangt man auf die städtische Internetseite und erfährt beispielsweise, wo es Angebote für Jugendliche gibt, wo sich Bolzplätze oder ein Basketballplatz befinden. Die schriftlichen Hinweise werden außerdem durch Piktogramme ergänzt – so kann jeder die Infos leicht verstehen. Ein großes Plus gerade für kleine Kinder, die noch nicht lesen können oder Menschen, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind.


STADT INGOLSTADT 27

Blickpunkt | KW12 2017 | ANZEIGE

In der östlichen Ludwigstraße beginnen die Arbeiten für die Neugestaltung der Fußgängerzone. Sie soll dadurch einladender und moderner werden. Foto: Roelen

Bald macht Bummeln noch mehr Spaß Die Arbeiten für die Umgestaltung der Fußgängerzone laufen an

(sf) Die Ingolstädter Fußgängerzone wird in den nächsten Monaten und Jahren völlig neu gestaltet – moderner soll sie werden, viel mehr Aufenthaltsqualität bieten und einladen, dort einzukaufen oder einen Kaffee zu trinken. Bis es soweit ist und die Besucher die neue Fußgängerzone genießen können, müssen noch viele Arbeiten erledigt werden. Zunächst verlegen die Spartenträger neue Leitungen und Rohre, mit der eigentlichen Neugestaltung wird im Frühjahr 2018 begonnen. Trotz der Arbeiten bleiben die Geschäfte geöffnet und sind weiterhin gut erreichbar. Bis 2022 sollen alle Bauarbeiten abgeschlossen sein. Von Anfang an waren die Bürger mit in die Neugestaltung eingebunden und so konnten Wünsche und Ideen formuliert werden, die von den Architekten in einem Planungswettbewerb berücksichtigt wurden. Das Landschaftsarchitekturbüro A24 aus Berlin konnte mit seinem Beitrag „Der Code der Stadt“ die Jury überzeugen und wurde mit der Bearbeitung beauftragt. Geplant ist Folgendes: Der künftige Straßenquerschnitt wird in ein mittig verlaufendes, brei-

tes Band und in Bewegungs- und Aufenthaltsflächen gegliedert, die reichlich Platz bieten. Außengastronomie oder Bepflanzungen erhalten einen „ordnenden Rahmen“ und wirken so einheitlicher und die gesamte Fußgängerzone einladender. Dazu bekommt die Fußgängerzone noch einzelne Spiel- und Kunstobjekte. Außerdem entstehen durch die neue Aufteilung auch neue Bewegungsflächen. Metalltafeln mit Stadtgeschichte und neues atmosphärisches Zentrum Ein weiterer Höhepunkt: Auf Metalltafeln im Boden sollen entlang der Fußgängerzone bedeutende Daten aus der Stadtgeschichte dargestellt oder auf berühmte Bewohner bestimmter Häuser verwiesen werden. So kann man die Stadtgeschichte auf Schritt und Tritt erleben. Eine besondere Aufwertung erfährt auch der Schliffelmarkt. Er wird das neue atmosphärische Zentrum der Fußgängerzone, wobei der Höhenunterschied zum Kaufhaus Xaver Mayr durch Sitzstufen ausgeglichen wird. So kann der ebene Bereich vergrößert und großzügiger genutzt werden.

Erst müssen die Spartenträger an die Arbeit Die Umgestaltung der Fußgängerzone erfolgt in fünf Bauabschnitten. Bevor der neue Straßenbelag verlegt wird, sind die „Spartenträger“ (Kommunalbetriebe und Stadtwerke) gefordert. Sie arbeiten im Untergrund, erneuern das Kanalnetz und die Wasserversorgung, verlegen Stromkabel, Gasleitungen und Hausanschlüsse. Bereits im vergangenen Jahr haben die Spartenarbeiten in den Seitenstraßen begonnen, nach der Winterpause werden sie aktuell in der Reitschul-, Pfarrund Schmalzingergasse fortgesetzt. Eigentliche Umgestaltung erst 2018 In der Fußgängerzone selbst wird gerade mit den Arbeiten im östlichen Teil der Ludwigstraße begonnen, wobei zunächst im ersten Bauabschnitt (Paradeplatz bis Georg-OberhäußerStraße) gearbeitet wird. Dabei werden ab 27. März auf der Nordseite der Fußgängerzone zuerst Kanalbaumaßnahmen vorgenommen und ab Ende April Gas- und Wasserleitungen sowie eine Mittelspannungsleitung verlegt. Diese Arbeiten beziehen auch den zweiten Bauabschnitt bis zur Mauthstraße mit

ein. Ab Frühjahr 2018 wird dann mit der tatsächlichen Neugestaltung im ersten Abschnitt begonnen, ab August 2018 ist dann Abschnitt zwei dran. Alle Geschäfte bleiben geöffnet, Infos für Anwohner und Geschäftsinhaber Während die Arbeiten laufen, bleiben trotzdem alle Geschäfte sowie die komplette Fußgängerzone geöffnet. Die Arbeiten erfolgen immer halbseitig, so dass auch Lieferanten und Rettungskräfte problemlos zufahren können. Geschäfte und Hauseingänge sind weiter erreichbar, rote Teppiche auf dem Boden weisen den Weg zu den Geschäften. Die Arbeiten sollen immer von Montag bis Freitag erfolgen, an Samstagen wird nach Möglichkeit nicht gearbeitet. Es soll außerdem ein InfoContainer in der Fußgängerzone errichtet werden, in dem man zum aktuellen Baustellengeschehen informiert wird. Zu bestimmten Sprechzeiten sind auch die Bauleiter regelmäßig vor Ort und stehen für Fragen zur Verfügung. Für individuelle Fragen von Bürgern und Geschäftsinhabern gibt es außerdem eine zentrale Anlaufstelle im Tiefbauamt. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0841/305–2525 oder per E-Mail: fgz@ingolstadt.de.


28 STADT INGOLSTADT

ANZEIGE | Blickpunkt | KW12 2017

Bald heißt es wieder „Auf ins Vergnügen“ im Freibad Ingolstadt. Bis es soweit ist, arbeiten die Mitarbeiter mit Hochdruck daran, dass das Schwimmbad pünktlich zum Saisonbeginn seine Pforten öffnen kann. Foto : Stadt Ingolstadt

Das Freibad putzt sich heraus Start in die Freibadsaison 2017

(bp) Die ersten Sonnenstrahlen wecken Frühlingsgefühle und locken die Ingolstädter aus den Häusern. Dicke Wintermäntel werden im Schrank verstaut und die Winterstiefel ziehen wieder in den Keller um. An jeder Ecke sprießen Krokusse und Osterglocken und läuten als bunte Vorboten den Beginn der warmen Jahreszeiten ein. Mitten in Ingolstadt, versteckt hinter hohen roten Ziegelmauern, herrscht besonders eifriges Treiben – die fleißigen Mitarbeiter der Stadtwerke Freizeitanlagen bereiten das Freibad auf die langersehnte neue Saison vor. Die Auswinterung beginnt Schon lange vor dem Eröffnungstermin starten im Freibad allerlei aufwändige Arbeiten, die sorgfältig erledigt werden müssen. Besonders bei den Schwimmbecken gibt es viel zu tun. Die Becken werden mit Wasser gefüllt überwintert, damit sie keinen Auftrieb durch das Grundwasser erfahren. Nachdem nun auch das letzte Eis geschmolzen ist, werden sie entleert und vom groben Winterschmutz, wie zum Beispiel Laub, befreit. Anschließend kümmert sich eine Fachfirma um die Feinreinigung – mit saurem Spezialreiniger weicht nun auch der letzte Schleier und die Schwimmbecken erstrahlen in frühlingsfri-

schem Glanz. Befüllt mit klarem Wasser warten sie nun aufgeheizt auf ihren Einsatz und viele badefreudige Besucher. Winterspuren müssen weichen Ein harter Winter geht auch am Freibad nicht spurlos vorbei. Bäume und Pflasterflächen werden auf Frostschäden überprüft und gegebenenfalls erneuert. Die Rasenflächen und Gehölze erhalten nach der düsteren Jahreszeit eine Auffrischungskur. Halme und Äste werden von Profis gekürzt, um kräftig in den Frühling starten zu können. Der Sprungturm und die Rutschen werden nach ihrer Reinigung von Fachmännern des TÜV begutachtet und auf Verkehrssicherheit untersucht. Nach der Freigabe kann die Nutzung der Spaßattraktionen ganz unbedenklich erfolgen. Auch Spielgeräte werden dieser Prozedur unterzogen, um den kleinen Badegästen einen unfallfreien Aufenthalt zu ermöglichen. Der fachkundige Techniker der Stadtwerke Freizeitanlagen nimmt unterdessen alle Pumpen, Leitungen und Filter in Betrieb. Nach einem ersten Testlauf werden die Geräte noch von den zuständigen Fachfirmen gewartet. Die Technik ist nun bestens auf einen reibungslosen Saisonablauf vorbereitet.

Viel Arbeit für fleißige Helfer Doch mit der Vorbereitung der Liegewiesen und der Becken ist es noch lange nicht getan. Das gesamte Freibadgelände mit allen Gebäuden wird einem gründlichen Frühjahrsputz unterzogen, während Slacklines, Sonnensegel und Ausstattung für den Volleyballplatz das Winterquartier verlassen und zurück auf die Wiesen ziehen. Die Erste-Hilfe-Kästen werden aufgefüllt, Telefone und Automaten in Betrieb genommen. Besondere Beachtung wird der Wasserqualität geschenkt. Ein unabhängiges Labor testet vor Eröffnung die Qualität des Badewassers anhand von Proben aus allen Becken. Diese Beprobung wird mindestens alle vier Wochen wiederholt, um eine fachkundige und neu-

Einzelkarte

trale Bewertung zu erhalten. Zudem werden alle Wasserwerte von einer automatischen Mess- und Regeleinheit überwacht, die vom Fachpersonal des Freibades dreimal täglich akribisch auf Genauigkeit überprüft wird. Nach getaner Arbeit fiebern die Kassendamen und Bademeister bereits freudig der Eröffnung entgegen. In diesem Jahr öffnet das Freibad spätestens zum 1. Mai seine Pforten . Sollte der Wettergott Ingolstadt aber wohlgesonnen sein, kann bereits am Osterwochenende mit der Familie im Freibad geplantscht werden. Alle Informationen zu den Öffnungszeiten werden selbstverständlich rechtzeitig im Voraus bekannt gegeben. Bald heißt es also „Auf ins Vergnügen!“ im Freibad Ingolstadt.

Erwachsener

Vergünstigungstarif

4,20 €

2,70 €

Familienkarte A

7,20 €

(1 Erwachsener und eigene Kinder)

Familienkarte B

10,50 €

(2 Erwachsene und eigene Kinder)

Halbjahreskarte

164,00 €

115,00 €


STADT INGOLSTADT 29

Blickpunkt | KW12 2017 | ANZEIGE

Grenzenlos surfen – kein Problem!

Gutes W-LAN im ganzen Haus

Comingolstadt bietet blitzschnelles Glasfasernetz mit persönlichem Vor-Ort-Service

Comingolstadt gibt praktische Tipps

(bp) Highspeed-Internet, Fernsehen in brillanter Auflösung und Telefonieren mit einem GlasfaserAnschluss: Die comingolstadt bietet dies bereits für viele Haushalte an. Durch den flächendeckenden Ausbau eines Glasfasernetzes ist Ingolstadt bestens für die Zukunft gerüstet. Und das Beste: Diese Maßnahme ist für die Ingolstädter Hauseigentümer kostenfrei. Die comingolstadt macht sich den regionalen Bezug zu Nutze und bietet den Bürgern eine persönliche Beratung vor Ort, in der alle Informationen zum Anschluss und dessen Möglichkeiten erklärt werden. Ganz nach dem Motto „Wir machen Ingolstadt ein bisschen glücklicher“ ist der comingolstadt die Zufriedenheit der Kunden wichtig. „Wir haben als regionaler Anbieter die Chance, auf Kundenwünsche kurzfristig einzugehen“, erklärt Vertriebsleiter (PK) Patrick Zellner. Die Vorteile des regionalen Anbieters liegen klar auf der Hand: persönliche Beratungsgespräche direkt zu Hause oder im Kundencenter in der Mauthstraße 4. Transparenz ist einer der wichtigsten Grundsätze der comingolstadt. Viele Anbieter preisen eine hohe Geschwindigkeit bei der Datenübertragung via Glasfaser an, erwähnen dabei aber oft nicht, dass ein Teil der Datenübertragung weiterhin über das alte Kupfernetz erfolgt. Bei die-

ser Methode geht viel Leistung verloren. Die comingolstadt hingegen legt den Glasfaseranschluss komplett bis in die Wohnung des Kunden und garantiert so, dass alle Dienste mit maximaler Geschwindigkeit genutzt werden können. Versteckte Kosten oder einen Zwang zur Mindestlaufzeit gibt es nicht. Die unterschiedlichen Tarife werden offen kommuniziert. Für jeden das passende Produkt Die Produktpalette umfasst dabei für jeden Anspruch den geeigneten Tarif. Folgende Tarife werden angeboten: Glasfaser Premium mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Mbit/s ist das Rundum-Sorglos-Paket. Es verfügt nicht nur über eine unbegrenzte Telefonie ins deutsche Festnetz sowie eine Internetflatrate, sondern auch über rund 100 TV-Sender in brillanter Qualität. Wer keinenTV-Empfang benötigt, für den bietet der Tarif Glasfaser Komfort ebenfalls die Vorteile einer Internetflatrate und unbegrenzter Telefonie ins deutsche Festnetz. Kunden, die weder Telefon noch TV benötigen, finden mit dem Glasfaser Web genau den richtigen Tarif für ihre Bedürfnisse. Die comingolstadt übernimmt alle nötigen Formalitäten. Kurze Kommunikationswege und der umfassende Service aus einer Hand sorgen dabei für eine effiziente Bearbeitungsdauer. Bei der comingolstadt steht der Kunde im Vordergrund.

Rundum sorglos surfen - dank dem vielfältigen Angebot der comingolstadt findet jeder den passenden Tarif. Foto: Fotolia

Der richtige Platz für die Fritz!Box im Haus ist sehr wichtig, damit der WLANEmpfang reibungslos klappt. Foto: AVM (bp) Smartphones, Tablets, Macbooks – mehr und mehr Geräte besitzen keinen Netzwerkanschluss und können nur via Funk mit dem heimischen Netz verbunden werden. Deshalb wird die komplette Ausleuchtung des Wohnbereichs mit einem guten, stabilen WLAN-Signal immer wichtiger. Zur optimalen Versorgung bietet das städtische Tochterunternehmen comingolstadt seinen Kunden bei Vertragsabschluss verschiedene Fritz!BoxModelle mit integriertem WLANSender zu besonders günstigen Mietpreisen an. Dabei wird, im Gegensatz zu anderen Anbietern, auch keine zusätzliche Gebühr für die Bereitstellung der WLAN Funktionalität verlangt. Doch was gilt es alles bei der WLAN-Thematik zu beachten? Was auf den ersten Blick wie ein völlig überspitztes Szenario wirkt, ist in vielen Haushalten heute ganz normal – die Kinder spielen auf ihren Smartphones, Papa streamt das Champions-League-Spiel über WLAN mit dem neuen SmartTV und Mama nutzt auf dem Tablet Facetime, um ihrer Schwester in Australien Hallo zu sagen. Kabelsalat im Wohnraum ist einfach nicht mehr zeitgemäß und die meisten Endgeräte werden deshalb per WLAN vernetzt. Dabei funktioniert das drahtlose Netz wie ein Kuchen, der unter allen im Haushalt lebenden Personen bzw. allen per WLAN verbundenen

Geräten aufgeteilt werden muss – und je nach Kapazität des gewählten Fritz!Box Modells fallen diese Stücke kleiner oder größer aus. Störquellen beseitigen und Repeater nutzen Reichweite und Geschwindigkeit des WLAN sind demnach abhängig von einer ganzen Reihe an Faktoren: So nehmen neben der Anzahl der WLAN-Verbraucher im Haushalt, der Leistungsstärke der genutzten Geräte auch die verwendete Software und vor allem die Platzierung der Fritz!Box großen Einfluss auf die Qualität, die Stabilität und die Geschwindigkeit der Internetverbindung. Der richtige Platz der Fritz!Box wird zudem durch die baulichen Gegebenheiten in der Wohnung und den Standort der Möbel beeinflusst. Auch andere „Störquellen“, wie WLAN-Netze in der Nachbarschaft oder andere Elektrogeräte in der Umgebung, können die Qualität des WLANs maßgeblich verschlechtern. Für diesen Fall bietet es sich an, zwischen dem Router und dem zu versorgenden WLAN-Bereich einen WLAN-Repeater zu platzieren. Dieses Gerät weitet die WLAN-Reichweite aus und sorgt für eine bessere Abdeckung des Wohnraums. Je nach Modell und Hersteller verfügen WLAN-Repeater über einen zusätzlichen LANPort, sodass weitere Geräte ohne eigene WLANFunktion ins Heimnetz integriert und zentral bedient werden können.


30 DAS ALLERLETZTE

Blickpunkt | KW12 2017

KOMMENTAR

BÖSER BLOG

Von Hermann Käbisch

Von Melanie Arzenheimer

„Freispruch“ für Hollweck

Romantik vs. Perfektion

Ein Strafverfahren ist schnell eingeleitet. So mancher unbescholtene Bürger sieht sich in den Schlagzeilen der Medien, weil gegen ihn Strafanzeige erstattet wurde. Ein ganz prominentes Beispiel war der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff, der gar sein Amt als Staatsoberhaupt aufgab, als er in der Öffentlichkeit wegen eines Strafverfahrens stark unter Druck geriet. Zunächst wurde ihm vorgeworfen, er habe falsche Angaben beim Erwerb eines Hauses gemacht, dann wurde unterstellt, er habe versucht, Berichterstattung darüber zu verhindern. Schließlich wurde wegen einer Urlaubsreise der Vorwurf der Vorteilsannahme (in Ingolstadt kein unbekanntes Delikt) erhoben. Nach 13 Monaten Ermittlungen mit insgesamt 21 Verdachtsfällen wurde gegen Wulff Anklage erhoben wegen Bestechung und Bestechlichkeit. Nach einem Verfahren von einem knappen Jahr wurde Wulff freigesprochen. Das Gericht erklärte, Wulff stehe wegen der „erlittenen Durchsuchungen“ eine Entschädigung zu. Die Schlagzeilen über den Ausgang des Verfahrens waren wesentlich kleiner als die über die vorangegangenen Verdächtigungen. Wulff verlor das höchste deutsche Staatsamt wegen Vorwürfen, die sich als haltlos herausstellten. Er war ein Opfer von Medien und Staatsanwaltschaft.

SPRÜCHEKLOPFER

Da kann sich Emmeran Hollweck, der zweite Vorstand der Sparkasse, ja noch glücklich schätzen. Das von einem bekannten Eichstätter Geschäftsmann, der primär durch öffentliche Kritiken denn durch eigene wirtschaftliche Fortüne in Erscheinung tritt, angezettelte Strafverfahren wurde nach kurzer Zeit eingestellt. Diese Einstellung ist nur deshalb kein echter Freispruch durch ein Gericht, weil es nicht mal zu einer Anklage kam. Ohne Anklage kann aber kein Gericht freisprechen. Die Einstellung durch die Anklagebehörde entspricht daher einem gerichtlichen Freispruch und ist diesem gleichzusetzen. Auch im „Fall Hollweck“ stehen die Medien in der Verantwortung. Es war kein Zuckerschlecken für Hollweck und seine Angehörigen, in den Medien zu lesen, dass gegen ihn ein Strafverfahren läuft. Selbst die haltlosesten Anschuldigungen wie „Gewinne verschoben“ und „Bilanztricksereien“ durfte Hollweck über sich ergehen lassen. Viele, die sich nicht genauer damit befasst haben, konnten annehmen, hier stehe ein Krimineller an der Spitze einer Sparkasse. Der Spuk ist jetzt vorbei. Hollweck ist rehabilitiert. An Wulff und Hollweck sollten Zeitungsleser denken, wenn über laufede Verfahren gegen Audi, Fastenmeier oder Lehmann berichtet wird.

Oh, Herr, bitte lass diese Pressekonferenz schnell an mir vorübergehen!

Rupert Stadler (Mitte), Vorstandsvorsitzender Audi AG, auf dem Weg zu den Einzel-Interviews mit Journalisten bei der Jahrespressekonferenz. Foto: Sabine Roelen

Ganz wunderbar, dieses kleine, verschlafene Städtchen mit seinen alten, schiefen Gebäuden, den Efeu überwucherten Gemäuern, all den romantischen Rissen und dem putzig bröckelnden Putz. Wir Deutschen begeistern uns im Urlaub für fremde Orte, denen man ihre Geschichte ansieht. Ob in der Toskana, auf einer griechischen Insel oder in Irland – so richtig authentisch ist es doch nur, wenn die Zei-

chen der Zeit noch sichtbar sind, wenn man über bucklige Kopfsteinpflasterwege schlendert, im Hafen ein paar Schiffswracks entdeckt oder die verfallene Kirchenruine den perfekten Hintergrund fürs Selfie bietet. So schön! Und zuhause? Da ist all die Romantik verflogen. Kopfsteinpflaster? Bekloppte Idee. Bröckelnder Putz geht ganz und gar nicht und Risse in Wänden zeugen von Vernachlässigung durch den Eigentümer des Gebäudes. Hierzulande muss alles sauber, staubfrei, gekittet, geglättet, gestrichen und aufgeräumt sein. Was im Urlaub mit Begeisterung fotografiert (und gleich online gepostet) wird, würde im Super-Sauber-Land Deutschland nur als Beweisfoto für den Anwalt dienen, wenn es um Mietminderung geht. Vermutlich ist die Urlaubsidylle nur deshalb so total supi, weil das eigene Zuhause derart klinisch perfekt ist, dass es nur noch Langweile ausstrahlt. Moderne Wohnungen sehen aus, als hätten sie den Möbelkatalog nie verlasen, dazu verfügen sie nicht selten über den Charme einer Zahnarztpraxis. Wer flüchtet da in seiner Freizeit nicht gerne in eine Traumwelt, in der man Behausungen noch anmerkt, dass einst lebende Wesen namens Menschen darin gehaust haben.

Compliance? Nein, danke! Mit Wasser bin ich auf der sicheren Seite.

Karl Ettinger, FDP Ingolstadt, Vorsitzender und Stadtrat, beim Nordbräu-Starkbieranstich im Kastaniengarten. Foto: Kajetan Kastl




Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.