Kein Bock auf Standard

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Entstanden im Kurs 1.112 – 2 Typografische Grundlagen, TypoStandard Fachhochschule Potsdam, Sommersemester 2013 mit groĂ&#x;em Dank an Manja Hellpap




INHALTSVERZEICHNIS AUFGABENSTELLUNG Mit den gegebenen Textbeispielen (s. workspace) der unten genannten Textkategorien sollen möglichst systematisch vieletypografische Varianten entwickelt werden. Dabei geht es nicht um eine inhaltlich bezugnehmende Gestaltung; entscheidend ist bei den Übungen in erster Linie die Vielfalt der unterschiedlichen Möglichkeiten, die auch die Grenzen der Lesbarkeit überschreiten dürfen. Verwenden Sie bitte die Texte und Bilder aus dem Workspace. Es soll bitte immer nur ein Aspekt zur Zeit bearbeitet werden (vgl. Ablaufplan). Ziel dieser Übungen ist es, neue und ungewöhnliche Möglichkeiten zu entdecken und Ihr typografisches Repertoire zu erweitern. Detailtypografisch sollen die Übungen immer korrekt ausgeführt werden. Gehen Sie bitte folgendermaßen vor: Richten Sie eine Musterseite ein, die alle Parameter enthält, die Sie für die bevorstehenden Arbeiten brauchen und die Ihnen möglichst viel Platz für Ihr Spielfeld bietet: Layoutraster, Absatz- und Zeichenformate und Kolumnentitel der mit ein/zwei Stichworten erläutert, was Sie variiert haben (z. B. Hauptüberschrift: Schriftart, Schriftgröße, Text: Schriftart, Schriftgröße, Auszeichnungen: Schriftart, Schriftgröße … ) Beginnen Sie dann bitte mit der detailtypografischen Bearbeitungdes gekennzeichneten Textabschnittes. Zeichnen Sie den Text differenzierend aus: Zitate, Werktitel, Eigennamen und Ziffern oder Versalabkürzungen, Fußnoten oder Marginalien, evtl. auch Aufzählungen im Text. Untersuchen Sie bitte außerdem unterschiedliche Satzbreiten in Ihrem Raster, und bearbeiten Sie verschiedene Varianten in Blockund in Flattersatz, bei der beide Satzarten gut eingestellt und typografisch korrekt ausgeführt sind. Dies ist sowohl eine kleine Indesignübung als auch eine Wiederholung der Satzregeln sowie Ihr Ausgangsmaterial für alles Weitere. Danach fahren Sie, mit dem nun typografisch korrekt gesetzten Text, mit dessen Gliederung durch Absätze und in dieser Reihenfolge fort: * Zusatzaufgaben für Masterstudierende und Studierende aus dem 2. Studienabschnitt


05 BILDLEGENDEN

01 TEXTE GLIEDERN

Den Mengentext durch Absatzkennzeichnung gliedern.

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Den Mengentext durch Absatzkennzeichnung gliedern.

02 MARGINALIEN UND FUSSNOTEN

06 TABELLEN

Zum Text positionieren und differenzieren, Verknüpfung zur Textstelle kennzeichnen.

Eine oder mehrere Tabellenformen als einzelne Tabelle (und in einen Text integriert *) bearbeiten.

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03 ÜBERSCHRIFTEN Hierarchien mit verschiedenen Überschriftenebenen aufbauen.

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07 VERZEICHNISSE 35

04 BIOGRAFIE Eine tabellarische sowie eine fortlaufende, biografische Aufzählung.

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Inhaltsverzeichnis differenzierend auszeichnen. (Literaturverzeichnis, Register*)

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08 TITELEI 47

Den Eingang ins Kompendium gestalten.

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01 TEXTE GLIEDERN


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Das ganze Dasein der „wohligen“ Fische (von lateinisch piscis „Fisch“ ) ist ein fast ununterbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen und Verfolgtwerden, alles dreht sich bei ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden, solange nicht für mehr oder minder kurze Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt alles andere in den Hintergrund drängt, die sonst Unersättlichen zu wochen – und monatelangem Fasten verurteilt und ganze Millionenheere zu weiten Wanderungen veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast brutalen Art ihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und Hypnotisierendes an sich haben. … Selbst dem Laien, der öfters vor einem Aquarium gestanden hat, wird bald auffallen, daß er die Fische eigentlich jedesmal und zu jeder Tages- oder Nachtzeit in mehr oder minder lebhafter Bewegung, jedenfalls fast nie ganz ohne solche vorfindet. Bei einigem Nachdenken muß er sich schließlich ganz von selbst fragen, ob denn diese unermüdlichen Tiere eigentlich überhaupt nicht schlafen. Diese Frage ist keineswegs so naiv, wie sie auf den ersten Anblick erscheinen mag, denn bis in die neueste Zeit hinein haben auch angesehene Fachgelehrte der Meinung zugeneigt, daß die Fische tatsächlich überhaupt keines Schlafes bedürfen. Dass diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem sie keine Augenlider haben. Das sonst so bewegliche Fischauge bleibt aber im Schlafe starr und ruhig, ohne jedoch seine Funktion völlig auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn da das Gehör bei der großen Mehrzahl der Fische fast völlig versagt, muß das offene Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei dem schlafenden Menschen das Gehör nicht gänzlich außer Funktion tritt und ihm eine herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig genug verrät. Doch gibt es auch Fische, die Augenlider haben, wie z.B. die Haie (Selachii ) und Rochen (Batoidea, Syn.: Rajomorphii ), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solcher großen Meeresfische ist schuld daran, daß diese Tatsache so lange übersehen wurde, die man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat.

Flattersatz, zweispaltig, erste Zeile links eingerückt Walbaum MT Std 9/12pt regular, italic

Rotis Sans Serif Std 7/8pt light, light italic, 65 bold

Garamond Premier Pro 8/10pt italic Display

Wir müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, nämlich einerseits den lethargischen Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während der Winterkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winter- oder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt. Wir wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen. Freilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der tropischen Riesenströme oder gar in heißen Quellen wohnen, die wie diejenigen von Aix eine Wärme von 45° Celsius aufweisen. Wenn auch die widerstandsfähigeren Fische sich im Aquarium allmählich an eine nicht unbeträchtlich kältere oder auch wärmere Temperatur gewöhnen lassen, als sie im Freileben gewohnt sind, so weiß doch jeder Aquarienbesitzer, wie überraschend empfindlich seine Pfleglinge sich gegen plötzliche Temperaturschwankungen selbst geringfügiger Art zu zeigen pflegen. So erklärt sich auch die merkwürdige Tatsache, daß Aquarienfische sich sehr leicht erkälten, obwohl sie doch im Wasser selbst leben, und vereinzelte Ausnahmefälle, wo Tropenfische bei einer Temperatur von nur wenigen Graden völlig erstarrten und schon für tot gehalten wurden, dann aber beim Erwärmen zu neuem Leben erwachten, bestätigen nur die Regel. In freier Natur dagegen dürften Erkältungserscheinungen bei Fischen nur äußerst selten vorkommen, da ja die natürlichen Gewässer sich nur ganz langsam erwärmen oder abkühlen. Quelle: Floericke, Kurt, Dr.: Einheimische Fische.* http://www.gutenberg.org/files/39763/39763-h/39763-h.htm

* Der vorliegende Textauszug wurde zu Übungszwecken gekürzt/ modifiziert. mh

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Das ganze Dasein der „wohligen“ Fische (von lateinisch pis-

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cis „Fisch“) ist ein fast ununterbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen und Verfolgtwerden, alles dreht sich bei ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden, solange nicht für mehr oder minder kurze Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt alles andere in den Hintergrund drängt, die sonst Unersättlichen zu wochen – und monatelangem Fasten verurteilt und ganze Millionenheere zu weiten Wanderungen veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast brutalen Art ihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und Hypnotisierendes an sich haben. … Selbst dem Laien, der öfters vor einem Aquarium gestanden hat, wird bald auffallen, daß er die Fische eigentlich jedesmal und zu jeder Tages- oder Nachtzeit in mehr oder minder lebhafter Bewegung, jedenfalls fast nie ganz ohne solche vorfindet. Bei einigem Nachdenken muß er sich schließlich ganz von selbst fragen, ob denn diese unermüdlichen Tiere eigent-

terkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winter- oder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt. Wir wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen. Freilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der tropischen Riesenströme oder gar in heißen Quellen wohnen, die wie diejenigen von Aix eine Wärme von 45° Celsius aufweisen. Wenn auch die widerstandsfähigeren Fische sich im Aqua-

lich überhaupt nicht schlafen. Diese Frage ist keineswegs so naiv, wie sie auf den ersten Anblick erscheinen mag, denn bis in die neueste Zeit hinein haben auch angesehene Fachgelehrte der Meinung zugeneigt, daß die Fische tatsächlich

rium allmählich an eine nicht unbeträchtlich kältere oder auch wärmere Temperatur gewöhnen lassen, als sie im Freileben gewohnt sind, so weiß doch jeder Aquarienbesitzer, wie überraschend empfindlich seine Pfleglinge sich gegen

überhaupt keines Schlafes bedürfen. diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem sie keine Augenlider haben. Das sonst so bewegliche Fischauge bleibt aber im Schlafe starr und ruhig, ohne jedoch seine Funktion völlig auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn da das Gehör bei der großen Mehrzahl der Fische fast völlig versagt, muß das offene Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei dem schlafenden Menschen das Gehör nicht gänzlich außer Funktion tritt und ihm eine herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig genug verrät. Doch gibt es auch Fische, die Augenlider haben, wie z.B. die Haie (Selachii ) und Rochen (Batoidea, Syn.: Rajomorphii ), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solcher großen Meeresfische ist schuld daran, daß diese Tatsache so lange übersehen wurde, die man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat. Wir müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, nämlich einerseits den lethargischen Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während der Win-

plötzliche Temperaturschwankungen selbst geringfügiger Art zu zeigen pflegen. So erklärt sich auch die merkwürdige Tatsache, daß Aquarienfische sich sehr leicht erkälten, obwohl sie doch im Wasser selbst leben, und vereinzelte Ausnahmefälle, wo Tropenfische bei einer Temperatur von nur wenigen Graden völlig erstarrten und schon für tot gehalten wurden, dann aber beim Erwärmen zu neuem Leben erwachten, bestätigen nur die Regel. In freier Natur dagegen dürften Erkältungserscheinungen bei Fischen nur äußerst selten vorkommen, da ja die natürlichen Gewässer sich nur ganz langsam erwärmen oder abkühlen.

Dass

Quelle: Floericke, Kurt, Dr.: Einheimische Fische.* http://www.gutenberg.org/files/39763/39763-h/39763-h.htm

* Der vorliegende Textauszug wurde zu Übungszwecken gekürzt/ modifiziert. mh

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Das ganze Dasein der „wohligen“ Fische (von lateinisch piscis „Fisch“) ist ein fast ununterbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen und Verfolgtwerden, alles dreht sich bei ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden, solange nicht für mehr oder minder kurze Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt alles andere in den Hintergrund drängt, die sonst Unersättlichen zu wochen – und monatelangem Fasten verurteilt und ganze Millionenheere zu weiten Wanderungen veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast brutalen Art ihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und Hypnotisierendes an sich haben. … Selbst dem Laien, der öfters vor einem Aquarium gestanden hat, wird bald auffallen, daß er die Fische eigentlich jedesmal und zu jeder Tages- oder Nachtzeit in mehr oder minder lebhafter Bewegung, jedenfalls fast nie ganz ohne solche vorfindet. Bei einigem Nachdenken muß er sich schließlich ganz von selbst fragen, ob denn diese unermüdlichen Tiere eigentlich überhaupt nicht schlafen. Diese Frage ist keineswegs so naiv, wie sie auf den ersten Anblick erscheinen mag, denn bis in die neueste Zeit hinein haben auch angesehene Fachgelehrte der Meinung zugeneigt, daß die Fische tatsächlich überhaupt keines Schlafes bedürfen. Dass diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem sie keine Augenlider haben. Das sonst so bewegliche Fischauge bleibt aber im Schlafe starr und ruhig, ohne jedoch seine Funktion völlig auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn da das Gehör bei der großen Mehrzahl der Fische fast völlig versagt, muß das offene Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei dem schlafenden Menschen das Gehör nicht gänzlich außer Funktion tritt und ihm eine herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig genug verrät. Doch gibt es auch Fische, die Augenlider haben, wie z.B. die Haie (Selachii ) und Rochen (Batoidea, Syn.: Rajomorphii ), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solcher großen Meeresfische ist schuld daran, daß diese

Tatsache so lange übersehen wurde, die man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat. Wir müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, nämlich einerseits den lethargischen Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während der Winterkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winter- oder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt. Wir wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen. Freilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der tropischen Riesenströme oder gar in heißen Quellen wohnen, die wie diejenigen von Aix eine Wärme von 45° Celsius aufweisen. Wenn auch die widerstandsfähigeren Fische sich im Aquarium allmählich an eine nicht unbeträchtlich kältere oder auch wärmere Temperatur gewöhnen lassen, als sie im Freileben gewohnt sind, so weiß doch jeder Aquarienbesitzer, wie überraschend empfindlich seine Pfleglinge sich gegen plötzliche Temperaturschwankungen selbst geringfügiger Art zu zeigen pflegen. So erklärt sich auch die merkwürdige Tatsache, daß Aquarienfische sich sehr leicht erkälten, obwohl sie doch im Wasser selbst leben, und vereinzelte Ausnahmefälle, wo Tropenfische bei einer Temperatur von nur wenigen Graden völlig erstarrten und schon für tot gehalten wurden, dann aber beim Erwärmen zu neuem Leben erwachten, bestätigen nur die Regel. In freier Natur dagegen dürften Erkältungserscheinungen bei Fischen nur äußerst selten vorkommen, da ja die natürlichen Gewässer sich nur ganz langsam erwärmen oder abkühlen.

* Der vorliegende Textauszug wurde zu Übungszwecken gekürzt/ modifiziert. mh

Blocksatz, zweispaltig, Absatzlinien Rotis Sans Serif Std 9/12pt light, light italic

Garamond Premier Pro 8/10pt italic Display

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Das ganze Dasein der „wohligen“ Fische (von lateinisch piscis „Fisch“) ist ein fast ununterbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen und Verfolgtwerden, alles dreht sich bei ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden, solange nicht für mehr oder minder kurze Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt alles andere in den Hintergrund drängt, die sonst Unersättlichen zu wochen – und monatelangem Fasten verurteilt und ganze Millionenheere zu weiten Wanderungen veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast brutalen Art ihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und Hypnotisierendes an sich haben. … Selbst dem Laien, der öfters vor einem Aquarium gestanden hat, wird bald auffallen, daß er die Fische eigentlich jedesmal und zu jeder Tages- oder Nachtzeit in mehr oder minder lebhafter Bewegung, jedenfalls fast nie ganz ohne solche vorfindet. Bei einigem Nachdenken muß er sich schließlich ganz von selbst fragen, ob denn diese unermüdlichen Tiere eigentlich überhaupt nicht schlafen. Diese Frage ist keineswegs so naiv, wie sie auf den ersten Anblick erscheinen mag, denn bis in die neueste Zeit hinein haben auch angesehene Fachgelehrte der Meinung zugeneigt, daß die Fische tatsächlich überhaupt keines Schlafes bedürfen. Dass diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem sie keine Augenlider haben. Das sonst so bewegliche Fischauge bleibt aber im Schlafe starr und ruhig, ohne jedoch seine Funktion völlig auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn da das Gehör bei der großen Mehrzahl der Fische fast völlig versagt, muß das offene Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei dem schlafenden Menschen das Gehör nicht gänzlich außer Funktion tritt und ihm eine herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig genug verrät. Doch gibt es auch Fische, die Augenlider haben, wie z.B. die Haie (Selachii ) und Rochen (Batoidea, Syn.: Rajomorphii ), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solcher großen Meeresfische ist schuld daran, daß diese Tatsache so lange übersehen wurde, die man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat. Wir müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, nämlich einerseits den lethargischen

Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während der Winterkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winter- oder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt. Wir wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen. Freilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der tropischen Riesenströme oder gar in heißen Quellen wohnen, die wie diejenigen von Aix eine Wärme von 45° Celsius aufweisen. Wenn auch die widerstandsfähigeren Fische sich im Aquarium allmählich an eine nicht unbeträchtlich kältere oder auch wärmere Temperatur gewöhnen lassen, als sie im Freileben gewohnt sind, so weiß doch jeder Aquarienbesitzer, wie überraschend empfindlich seine Pfleglinge sich gegen plötzliche Temperaturschwankungen selbst geringfügiger Art zu zeigen pflegen. So erklärt sich auch die merkwürdige Tatsache, daß Aquarienfische sich sehr leicht erkälten, obwohl sie doch im Wasser selbst leben, und vereinzelte Ausnahmefälle, wo Tropenfische bei einer Temperatur von nur wenigen Graden völlig erstarrten und schon für tot gehalten wurden, dann aber beim Erwärmen zu neuem Leben erwachten, bestätigen nur die Regel. In freier Natur dagegen dürften Erkältungserscheinungen bei Fischen nur äußerst selten vorkommen, da ja die natürlichen Gewässer sich nur ganz langsam erwärmen oder abkühlen. * Der vorliegende Textauszug wurde zu Übungszwecken gekürzt/modifiziert. mh

Flattersatz, linksbündig, zweispaltig Rotis Sans Serif Std 9/12pt, 7/10pt light, light italic


Das ganze Dasein der „wohligen“ Fische (von lateinisch piscis „Fisch“) ist ein fast ununterbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen und Verfolgtwerden, alles dreht sich bei ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden, solange nicht für mehr oder minder kurze Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt alles andere in den Hintergrund drängt, die sonst Unersättlichen zu wochen – und monatelangem Fasten verurteilt und ganze Millionenheere zu weiten Wanderungen veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast brutalen Art ihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und Hypnotisierendes an sich haben. … Selbst dem Laien, der öfters vor einem Aquarium gestanden hat, wird bald auffallen, daß er die Fische eigentlich jedesmal und zu jeder Tages- oder Nachtzeit in mehr oder minder lebhafter Bewegung, jedenfalls fast nie ganz ohne solche vorfindet. Bei einigem Nachdenken muß er sich schließlich ganz von selbst fragen, ob denn diese unermüdlichen Tiere eigentlich überhaupt nicht schlafen. Diese Frage ist keineswegs so naiv, wie sie auf den ersten Anblick erscheinen mag, denn bis in die neueste Zeit hinein haben auch angesehene Fachgelehrte der Meinung zugeneigt, daß die Fische tatsächlich überhaupt keines Schlafes bedürfen. Dass diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem sie keine Augenlider haben. Das sonst so bewegliche Fischauge bleibt aber im Schlafe starr und ruhig, ohne jedoch seine Funktion völlig auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn da das Gehör bei der großen Mehrzahl der Fische fast völlig versagt, muß das offene Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei dem schlafenden Menschen das Gehör nicht gänzlich außer Funktion tritt und ihm eine herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig genug verrät. Doch gibt es auch Fische, die Augenlider haben, wie z.B. die Haie (Selachii ) und Rochen (Batoidea, Syn.: Rajomorphii ), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solcher großen Meeresfische ist schuld daran, daß diese Tatsache so lange übersehen wurde, die man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat.

Flattersatz, zweispaltig, Absatzlien mit Einzug und registerhaltigem Versatz Rotis Sans Serif Std 9/12pt, 7/10pt light, light italic

Wir müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, nämlich einerseits den lethargischen Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während der Winterkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winter- oder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt. Wir wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen. Freilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der tropischen Riesenströme oder gar in heißen Quellen wohnen, die wie diejenigen von Aix eine Wärme von 45° Celsius aufweisen. Wenn auch die widerstandsfähigeren Fische sich im Aquarium allmählich an eine nicht unbeträchtlich kältere oder auch wärmere Temperatur gewöhnen lassen, als sie im Freileben gewohnt sind, so weiß doch jeder Aquarienbesitzer, wie überraschend empfindlich seine Pfleglinge sich gegen plötzliche Temperaturschwankungen selbst geringfügiger Art zu zeigen pflegen. So erklärt sich auch die merkwürdige Tatsache, daß Aquarienfische sich sehr leicht erkälten, obwohl sie doch im Wasser selbst leben, und vereinzelte Ausnahmefälle, wo Tropenfische bei einer Temperatur von nur wenigen Graden völlig erstarrten und schon für tot gehalten wurden, dann aber beim Erwärmen zu neuem Leben erwachten, bestätigen nur die Regel. In freier Natur dagegen dürften Erkältungserscheinungen bei Fischen nur äußerst selten vorkommen, da ja die natürlichen Gewässer sich nur ganz langsam erwärmen oder abkühlen. * DervorliegendeTextauszugwurdezuÜbungszweckengekürzt/modifiziert.mh

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Das ganze Dasein der „wohligen“ Fische (von lateinisch piscis „Fisch“) ist ein fast ununterbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen und Verfolgtwerden, alles dreht sich bei ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden, solange nicht für mehr oder minder kurze Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt alles andere in den Hintergrund drängt, die sonst Unersättlichen zu wochen – und monatelangem Fasten verurteilt und ganze Millionenheere zu weiten Wanderungen veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast brutalen Art ihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und Hypnotisierendes an sich haben. … Selbst dem Laien, der öfters vor einem Aquarium gestanden hat, wird bald auffallen, daß er die Fische eigentlich jedesmal und zu jeder Tages- oder Nachtzeit in mehr oder minder lebhafter Bewegung, jedenfalls fast nie ganz ohne solche vorfindet. Bei einigem Nachdenken muß er sich schließlich ganz von selbst fragen, ob denn diese unermüdlichen Tiere eigentlich überhaupt nicht schlafen. Diese Frage ist keineswegs so naiv, wie sie auf den ersten Anblick erscheinen mag, denn bis in die neueste Zeit hinein haben auch angesehene Fachgelehrte der Meinung zugeneigt, daß die Fische tatsächlich überhaupt keines Schlafes bedürfen.

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Dass diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem sie keine Augenlider haben. Das sonst so bewegliche Fischauge bleibt aber im Schlafe starr und ruhig, ohne jedoch seine Funktion völlig auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn da das Gehör bei der großen Mehrzahl der Fische fast völlig versagt, muß das offene Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei dem schlafenden Menschen das Gehör nicht gänzlich außer Funktion tritt und ihm eine herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig genug verrät. Doch gibt es auch Fische, die Augenlider haben, wie z.B. die Haie (Selachii ) und Rochen (Batoidea, Syn.: Rajomorphii ), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solcher großen Meeresfische ist schuld daran, daß diese Tatsache so lange übersehen wurde, die man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat. Wir müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, nämlich einerseits den lethargischen Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während der Winterkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winter- oder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt. Wir wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen. Freilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der tropischen Riesenströme oder gar in heißen Quellen wohnen, die wie diejenigen von Aix eine Wärme von 45° Celsius aufweisen. Wenn auch die widerstandsfähigeren Fische sich im Aquarium allmählich an eine nicht unbeträchtlich kältere oder auch wärmere Temperatur gewöhnen lassen, als sie im Freileben gewohnt sind, so weiß doch jeder Aquarienbesitzer, wie überraschend empfindlich seine Pfleglinge sich gegen plötzliche Temperaturschwankungen selbst geringfügiger Art zu zeigen pflegen. So erklärt sich auch die merkwürdige Tatsache, daß Aquarienfische sich sehr leicht erkälten, obwohl sie doch im Wasser selbst leben, und vereinzelte Ausnahmefälle, wo Tropenfische bei einer Temperatur von nur wenigen Graden völlig erstarrten und schon für tot gehalten wurden, dann aber beim Erwärmen zu neuem Leben erwachten, bestätigen nur die Regel. In freier Natur dagegen dürften Erkältungserscheinungen bei Fischen nur äußerst selten vorkommen, da ja die natürlichen Gewässer sich nur ganz langsam erwärmen oder abkühlen. * Der vorliegende Textauszug wurde zu Übungszwecken gekürzt/modifiziert. mh

Flattersatz, links- und rechtsbündig, einspaltig, registerhaltige Absatzlinien Rotis Sans Serif Std 7/10pt light italic

Weidemann Std 8/12pt book, book italic


DAS

ganze Dasein der „wohligen“ Fische (von lateinisch piscis „Fisch“ ) ist ein fast ununterbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen und Verfolgtwerden, alles dreht sich bei ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden, solange nicht für mehr oder minder kurze Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt alles andere in den Hintergrund drängt, die sonst Unersättlichen zu wochen – und monatelangem Fasten verurteilt und ganze Millionenheere zu weiten Wanderungen veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast brutalen Art ihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und Hypnotisierendes an sich haben. … BST dem Laien, der öfters vor einem Aquarium gestanden hat, wird bald auffallen, daß er die Fische eigentlich jedesmal und zu jeder Tages- oder Nachtzeit in mehr oder minder lebhafter Bewegung, jedenfalls fast nie ganz ohne solche vorfindet. Bei einigem Nachdenken muß er sich schließlich ganz von selbst fragen, ob denn diese unermüdlichen Tiere eigentlich überhaupt nicht schlafen. Diese Frage ist keineswegs so naiv, wie sie auf den ersten Anblick erscheinen mag, denn bis in die neueste Zeit hinein haben auch angesehene Fachgelehrte der Meinung zugeneigt, daß die Fische tatsächlich überhaupt keines Schlafes bedürfen. diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird

SEL

DASS SO

erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem sie keine Augenlider haben. Das sonst so bewegliche Fischauge bleibt aber im Schlafe starr und ruhig, ohne jedoch seine Funktion völlig auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn da das Gehör bei der großen Mehrzahl der Fische fast völlig versagt, muß das offene Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei dem schlafenden Menschen das Gehör nicht gänzlich außer Funktion tritt und ihm eine herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig genug verrät. es auch Fische, DOCdiegibtAugenlider haben, H

wie z.B. die Haie (Selachii) und Rochen (Batoidea, Syn.: Rajomorphii), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solcher großen Meeresfische ist schuld daran, daß diese Tatsache so lange übersehen wurde, die man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat. müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, nämlich einerseits den lethargischen Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während der

WIR

erklärt sich auch die merkwürdige Tatsache, daß Aquarienfische sich sehr leicht erkälten, obwohl sie doch im Wasser selbst leben, und vereinzelte Ausnahmefälle, wo Tropenfische bei einer Temperatur von nur wenigen Graden völlig erstarrten und schon für tot gehalten wurden, dann

Garamond Premier Pro 9/10pt italic Display

WIR

wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen. ilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der tropischen Riesenströme oder gar in heißen Quellen wohnen, die wie diejenigen von Aix eine Wärme von 45° Celsius aufweisen. Wenn auch die widerstandsfähigeren Fische sich im Aquarium allmählich an eine nicht unbeträchtlich kältere oder auch wärmere Temperatur gewöhnen lassen, als sie im Freileben gewohnt sind, so weiß doch jeder Aquarienbesitzer, wie überraschend empfindlich seine Pfleglinge sich gegen plötzliche Temperaturschwankungen selbst geringfügiger Art zu zeigen pflegen.

FRE

aber beim Erwärmen zu neuem Leben erwachten, bestätigen nur die Regel.

IN

freier Natur dagegen dürften Erkältungserscheinungen bei Fischen nur äußerst selten vorkommen, da ja die natürlichen Gewässer sich nur ganz langsam erwärmen oder abkühlen.

Flattersatz, dreispaltig, mit zweizeiligen Initialien, außerhalb des Dokumentrasters, teilweise nicht registerhaltig Walbaum MT Std 9/12pt regular, italic

Winterkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winter- oder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt.

Biko 7/10pt Bold, Versalsatz

Quelle: Floericke, Kurt, Dr.: Einheimische Fische.* http://www.gutenberg.org/ files/39763/39763-h/39763-h.htm *Der vorliegende Textauszug wurde zu Übungszwecken gekürzt/modifiziert. mh

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Das ganze Dasein der „wohligen“ Fische

Augenlider haben. Das sonst so bewegliche

( von lateinisch piscis „Fisch"“) ist ein fast unun-

Fischauge bleibt aber im Schlafe starr und

terbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen

ruhig, ohne jedoch seine Funktion völlig

und Verfolgtwerden, alles dreht sich bei

auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn

ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden,

da das Gehör bei der großen Mehrzahl der

solange nicht für mehr oder minder kurze

Fische fast völlig versagt, muß das offene

Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt

Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei

alles andere in den Hintergrund drängt,

dem schlafenden Menschen das Gehör nicht

die sonst Unersättlichen zu wochen – und

gänzlich außer Funktion tritt und ihm eine

monatelangem Fasten verurteilt und ganze

herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig

Millionenheere zu weiten Wanderungen

genug verrät.

veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast

Doch gibt es auch Fische, die Augenlider haben, wie z.B. die Haie ( Selachii ) und Rochen ( Batoidea, Syn.: Rajomorphii ), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solcher großen Meeresfische ist schuld daran, daß diese Tatsache so lange übersehen wurde, die man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat.

brutalen Art ihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und Hypnotisierendes an

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sich haben. … Selbst dem Laien, der öfters vor einem Aquarium gestanden hat, wird bald auffallen, daß er die Fische eigentlich jedesmal und zu jeder Tages- oder Nachtzeit in mehr oder minder lebhafter Bewegung, jedenfalls fast nie ganz ohne solche vorfindet. Bei einigem Nachdenken muß er sich schließlich ganz von selbst fragen, ob denn diese unermüdlichen Tiere eigentlich überhaupt nicht schlafen. Diese Frage ist keineswegs so naiv, wie sie auf den ersten Anblick erscheinen mag, denn bis in die neueste Zeit hinein haben auch angesehene Fachgelehrte der Meinung zugeneigt, daß die Fische tatsächlich überhaupt keines Schlafes bedürfen.

++ Wir müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, ++ nämlich einerseits den lethargischen Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während ++ der Winterkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winter- oder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und

Dass diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem sie keine

++ Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt.

Wir wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen. Freilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der tropischen Riesenströme oder gar in heißen Quellen wohnen, die wie diejenigen von Aix eine Wärme von 45° Celsius aufweisen. Wenn auch die widerstandsfähigeren Fische sich im Aquarium allmählich an eine nicht unbeträchtlich kältere oder auch wärmere Temperatur gewöhnen lassen, als sie im Freileben gewohnt sind, so weiß doch jeder Aquarienbesitzer, wie überraschend empfindlich seine Pfleglinge sich gegen plötzliche Temperaturschwankungen selbst geringfügiger Art zu zeigen pflegen. So erklärt sich auch die merkwürdige Tatsache, daß Aquarienfische sich sehr leicht erkälten, obwohl sie doch im Wasser selbst leben, und vereinzelte Ausnahmefälle, wo Tropenfische bei einer Temperatur von nur wenigen Graden völlig erstarrten und schon für tot gehalten wurden, dann aber beim Erwärmen zu neuem Leben erwachten, bestätigen nur die Regel. In freier Natur dagegen dürften Erkältungserscheinungen bei Fischen nur äußerst selten vorkommen, da ja die natürlichen Gewässer sich nur ganz langsam erwärmen oder abkühlen.

Quelle: Floericke, Kurt, Dr.: Einheimische Fische.* http://www.gutenberg.org/files/39763/39763-h/39763-h.htm

* Der vorliegende Textauszug wurde zu Übungszwecken gekürzt/ modifiziert. mh

Flattersatz, dreispaltig, mit Aufzählungen, zentriert Rotis Sans Serif Std 7/12pt light, light italic, 65 bold

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Biko 7/10pt Bold


Doch gibt es auch Fische, die Augenlider haben, wie z.B. die Haie (Selachii ) und Rochen (Batoidea, Syn.: Rajomorphii ), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solcher großen Meeresfische ist schuld daran, daß diese Tatsache so lange übersehen wurde, die man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat. Wir müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, nämlich einerseits den lethargischen Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während der Winterkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winter- oder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt. Wir wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen. Freilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der tropischen Riesenströme oder gar in heißen Quellen wohnen, die wie diejenigen von Aix eine Wärme von 45° Celsius aufweisen. Wenn auch die widerstandsfähigeren Fische sich im Aquarium allmählich an eine nicht unbeträchtlich kältere oder auch wärmere Temperatur gewöhnen lassen, als sie im Freileben gewohnt sind, so weiß doch jeder Aquarienbesitzer, wie überraschend empfindlich seine Pfleglinge sich gegen plötzliche Temperaturschwankungen selbst geringfügiger Art zu zeigen pflegen. So erklärt sich auch die merkwürdige Tatsache, daß Aquarienfische sich sehr

Flattersatz, ein- und zweispaltig, mit Absatzlnien in Spaltenbreite Rotis Sans Serif Std 9/12pt, 7/10pt light, light italic

Quelle: Floericke, Kurt, Dr.: Einheimische Fische *http://www.gutenberg.org/files/39763/39763-h/39763-h.htm *Der vorliegende Textauszug wurde zu Übungszwecken gekürzt/modifiziert. mh

Das ganze Dasein der „wohligen“ Fische (von lateinisch piscis „Fisch“) ist ein fast ununterbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen und Verfolgtwerden, alles dreht sich bei ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden, solange nicht für mehr oder minder kurze Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt alles andere in den Hintergrund drängt, die sonst Unersättlichen zu wochen – und monatelangem Fasten verurteilt und ganze Millionenheere zu weiten Wanderungen veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast brutalen Art ihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und Hypnotisierendes an sich haben. … Selbst dem Laien, der öfters vor einem Aquarium gestanden hat, wird bald auffallen, daß er die Fische eigentlich jedesmal und zu jeder Tages- oder Nachtzeit in mehr oder minder lebhafter Bewegung, jedenfalls fast nie ganz ohne solche vorfindet. Bei einigem Nachdenken muß er sich schließlich ganz von selbst fragen, ob denn diese unermüdlichen Tiere eigentlich überhaupt nicht schlafen. Diese Frage ist keineswegs so naiv, wie sie auf den ersten Anblick erscheinen mag, denn bis in die neueste Zeit hinein haben auch angesehene Fachgelehrte der Meinung zugeneigt, daß die Fische tatsächlich überhaupt keines Schlafes bedürfen. Dass diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem sie keine Augenlider haben. Das sonst so bewegliche Fischauge bleibt aber im Schlafe starr und ruhig, ohne jedoch seine Funktion völlig auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn da das Gehör bei der großen Mehrzahl der Fische fast völlig versagt, muß das offene Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei dem schlafenden Menschen das Gehör nicht gänzlich außer Funktion tritt und ihm eine herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig genug verrät. leicht erkälten, obwohl sie doch im Wasser selbst leben, und vereinzelte Ausnahmefälle, wo Tropenfische bei einer Temperatur von nur wenigen Graden völlig erstarrten und schon für tot gehalten wurden, dann aber beim Erwärmen zu neuem Leben erwachten, bestätigen nur die Regel. In freier Natur dagegen dürften Erkältungserscheinungen bei Fischen nur äußerst selten vorkommen, da ja die natürlichen Gewässer sich nur ganz langsam erwärmen oder abkühlen.

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Das ganze Dasein der „wohligen“ Fische (von lateinisch piscis „Fisch“) ist ein fast ununterbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen und Verfolgtwerden, alles dreht sich bei ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden, solange nicht für mehr oder minder kurze Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt alles andere in den Hintergrund drängt, die sonst Unersättlichen zu wochen – und monatelangem Fasten verurteilt und ganze Millionenheere zu weiten Wanderungen veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast brutalen Art ihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und Hypnotisierendes an sich haben. … Selbst dem Laien, der öfters vor einem Aquarium gestanden hat, wird bald auffallen, daß er die Fische eigentlich jedesmal und zu jeder Tages- oder Nachtzeit in mehr oder minder lebhafter Bewegung, jedenfalls fast nie ganz ohne solche vorfindet. Bei einigem Nachdenken muß er sich schließlich ganz von selbst fragen, ob denn diese unermüdlichen Tiere eigentlich überhaupt nicht schlafen. Diese Frage ist keineswegs so naiv, wie sie auf den ersten Anblick erscheinen mag, denn bis in die neueste Zeit hinein haben auch angesehene Fachgelehrte der Meinung zugeneigt, daß die Fische tatsächlich überhaupt keines Schlafes bedürfen. Dass diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem sie keine Augenlider haben. Das sonst so bewegliche Fischauge bleibt aber im Schlafe starr

und ruhig, ohne jedoch seine Funktion völlig auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn da das Gehör bei der großen Mehrzahl der Fische fast völlig versagt, muß das offene Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei dem schlafenden Menschen das Gehör nicht gänzlich außer Funktion tritt und ihm eine herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig genug verrät. Doch gibt es auch Fische, die Augenlider haben, wie z.B. die Haie (Selachii ) und Rochen (Batoidea, Syn.: Rajomorphii ), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solcher großen Meeresfische ist schuld daran, daß diese Tatsache so lange übersehen wurde, die man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat. Wir müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, nämlich einerseits den lethargischen Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während der Winterkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winteroder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt. Wir wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen.

Freilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der tropischen Riesenströme oder gar in heißen Quellen wohnen, die wie diejenigen von Aix eine Wärme von 45° Celsius aufweisen. Wenn auch die widerstandsfähigeren Fische sich im Aquarium allmählich an eine nicht unbeträchtlich kältere oder auch wärmere Temperatur gewöhnen lassen, als sie im Freileben gewohnt sind, so weiß doch jeder Aquarienbesitzer, wie überraschend empfindlich seine Pfleglinge sich gegen plötzliche Temperaturschwankungen selbst geringfügiger Art zu zeigen pflegen. So erklärt sich auch die merkwürdige Tatsache, daß Aquarienfische sich sehr leicht erkälten, obwohl sie doch im Wasser selbst leben, und vereinzelte Ausnahmefälle, wo Tropenfische bei einer Temperatur von nur wenigen Graden völlig erstarrten und schon für tot gehalten wurden, dann aber beim Erwärmen zu neuem Leben erwachten, bestätigen nur die Regel. In freier Natur dagegen dürften Erkältungserscheinungen bei Fischen nur äußerst selten vorkommen, da ja die natürlichen Gewässer sich nur ganz langsam erwärmen oder abkühlen. Quelle: Floericke, Kurt, Dr.: Einheimische Fische.* http://www.gutenberg.org/files/39763/39763h/39763-h.htm *Der vorliegende Textauszug wurde zu Übungszwecken gekürzt/modifiziert. mh

Flattersatz, linksbündig, dreispaltig, Erstes Wort unterstrichen (jeah!) Rotis Sans Serif Std 7/12pt light italic

Biko 7/12pt Bold

Weidemann Std 8/10pt book, book italic


Das ganze Dasein der „wohligen“ Fische (von lateinisch piscis „Fisch“) ist ein fast ununterbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen und Verfolgtwerden, alles dreht sich bei ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden, solange nicht für mehr oder minder kurze Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt alles andere in den Hintergrund drängt, die sonst Unersättlichen zu wochen – und monatelangem Fasten verurteilt und ganze Millionenheere zu weiten Wanderungen veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast brutalen Art ihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und Hypnotisierendes an sich haben. … Selbst dem Laien, der öfters vor einem Aquarium gestanden hat, wird bald auffallen, daß er die Fische eigentlich jedesmal und zu jeder Tages- oder Nachtzeit in mehr oder minder lebhafter Bewegung, jedenfalls fast nie ganz ohne solche vorfindet. Bei einigem Nachdenken muß er sich schließlich ganz von selbst fragen, ob denn diese unermüdlichen Tiere eigentlich überhaupt nicht schlafen. Diese Frage ist keineswegs so naiv, wie sie auf den ersten Anblick erscheinen mag, denn bis in die neueste Zeit hinein haben auch angesehene Fachgelehrte der Meinung zugeneigt, daß die Fische tatsächlich überhaupt keines Schlafes bedürfen. Dass diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem sie keine Augenlider haben. Das sonst so bewegliche Fischauge bleibt aber im Schlafe starr und ruhig, ohne jedoch seine Funktion völlig auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn da das Gehör bei der großen Mehrzahl der Fische fast völlig versagt, muß das offene Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei dem schlafenden Menschen das Gehör nicht gänzlich außer Funktion tritt und ihm eine herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig genug verrät. Doch gibt es auch Fische, die Augenlider haben, wie z.B. die Haie (Selachii ) und Rochen (Batoidea, Syn.: Rajomorphii ), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solcher großen Meeresfische ist schuld daran, daß diese Tatsache so lange übersehen wurde, die

man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat. Wir müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, nämlich einerseits den lethargischen Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während der Winterkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winter- oder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt. Wir wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen. Freilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der tropischen Riesenströme oder gar in heißen Quellen wohnen, die wie diejenigen von Aix eine Wärme von 45° Celsius aufweisen. Wenn auch die widerstandsfähigeren Fische sich im Aquarium allmählich an eine nicht unbeträchtlich kältere oder auch wärmere Temperatur gewöhnen lassen, als sie im Freileben gewohnt sind, so weiß doch jeder Aquarienbesitzer, wie überraschend empfindlich seine Pfleglinge sich gegen plötzliche Temperaturschwankungen selbst geringfügiger Art zu zeigen pflegen. So erklärt sich auch die merkwürdige Tatsache, daß Aquarienfische sich sehr leicht erkälten, obwohl sie doch im Wasser selbst leben, und vereinzelte Ausnahmefälle, wo Tropenfische bei einer Temperatur von nur wenigen Graden völlig erstarrten und schon für tot gehalten wurden, dann aber beim Erwärmen zu neuem Leben erwachten, bestätigen nur die Regel. In freier Natur dagegen dürften Erkältungserscheinungen bei Fischen nur äußerst selten vorkommen, da ja die natürlichen Gewässer sich nur ganz langsam erwärmen oder abkühlen.

* Der vorliegende Textauszug wurde zu Übungszwecken gekürzt/ modifiziert. mh

Block- und Flattersatz, links- und rechtsbündig, zweispaltig Rotis SansSerif Std 9/12pt light italic, bold

Garamond Premier Pro 9/10pt italic Display

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Das ganze Dasein der „wohligen“ Fische (von lateinisch piscis „Fisch“) ist ein fast ununterbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen und Verfolgtwerden, alles dreht sich bei ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden, solange nicht für mehr oder minder kurze Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt alles andere in den Hintergrund drängt, die sonst Unersättlichen zu wochen – und monatelangem Fasten verurteilt und ganze Millionenheere zu weiten Wanderungen veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast brutalen Art ihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und Hypnotisierendes an sich haben. … Selbst dem Laien, der öfters vor einem Aquarium gestanden hat, wird bald auffallen, daß er die Fische eigentlich jedesmal und zu jeder Tages- oder Nachtzeit in mehr oder minder lebhafter Bewegung, jedenfalls fast nie ganz ohne solche vorfindet. Bei einigem Nachdenken muß er sich schließlich ganz von selbst fragen, ob denn diese unermüdlichen Tiere eigentlich überhaupt nicht schlafen. Diese Frage ist keineswegs so naiv, wie sie auf den ersten Anblick erscheinen mag, denn bis in die neueste Zeit hinein haben auch angesehene Fachgelehrte der Meinung zugeneigt, daß die Fische tatsächlich überhaupt keines Schlafes bedürfen. Dass diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem sie keine Augenlider haben. Das sonst so bewegliche Fischauge bleibt aber im Schlafe starr und ruhig, ohne jedoch seine Funktion völlig auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn da das Gehör bei der großen Mehrzahl der Fische fast völlig versagt, muß das offene Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei dem schlafenden Menschen das Gehör nicht gänzlich außer Funktion tritt und ihm eine herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig genug verrät. Doch gibt es auch Fische, die Augenlider haben, wie z.B. die Haie (Selachii ) und Rochen (Batoidea, Syn.: Rajomorphii ), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solcher großen Meeresfische ist schuld daran, daß diese Tatsache so lange übersehen wurde, die man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat. Wir müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, nämlich einerseits den lethargischen Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während der

Winterkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winter- oder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt. Wir wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen. Freilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der tropischen Riesenströme oder gar in heißen Quellen wohnen, die wie diejenigen von Aix eine Wärme von 45° Celsius aufweisen. Wenn auch die widerstandsfähigeren Fische sich im Aquarium allmählich an eine nicht unbeträchtlich kältere oder auch wärmere Temperatur gewöhnen lassen, als sie im Freileben gewohnt sind, so weiß doch jeder Aquarienbesitzer, wie überraschend empfindlich seine Pfleglinge sich gegen plötzliche Temperaturschwankungen selbst geringfügiger Art zu zeigen pflegen. So erklärt sich auch die merkwürdige Tatsache, daß Aquarienfische sich sehr leicht erkälten, obwohl sie doch im Wasser selbst leben, und vereinzelte Ausnahmefälle, wo Tropenfische bei einer Temperatur von nur wenigen Graden völlig erstarrten und schon für tot gehalten wurden, dann aber beim Erwärmen zu neuem Leben erwachten, bestätigen nur die Regel. In freier Natur dagegen dürften Erkältungserscheinungen bei Fischen nur äußerst selten vorkommen, da ja die natürlichen Gewässer sich nur ganz langsam erwärmen oder abkühlen. * Der vorliegende Textauszug wurde zu Übungszwecken gekürzt/modifiziert. mh

Flattersatz, linksbündig, zweispaltig, wechselnde Schriftarten und Zeilenabstände Rotis Sans Serif Std 9/12pt 45 light

Weidemann Std 9/11pt book, book italic


02 MARGINALIEN UND FUSSNOTEN


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Daß, wie eben erwähnt wurde, manche Fische zur Laichzeit ein farbenschimmerndes Hochzeitskleid anlegen, wird uns nicht weiter in Erstaunen setzen, nachdem wir bereits am Rohrbarsch gesehen haben, wie stark seelische Erregung die Färbung der Fische zu beeinflussen vermag, und nachdem wir wissen, daß die Allgewalt der Liebe auch bei den kaltblütigen Fischen nichts von ihrer Macht eingebüßt hat, sie vielmehr zu gewissen Zeiten mit einer so rückhaltlosen Leidenschaft beherrscht, daß ihr gegenüber selbst die Forderungen des ewig heißhungrigen Magens wochenlang völlig in den Hintergrund treten. Es ist nicht poetische Übertreibung, sondern es ist nackte Wahrheit, wenn man sagt: die Fische erglühen während der Fortpflanzungsperiode unter dem heißen Hauch der Liebe. Ein prächtiges Beispiel dafür bietet unser kleinster Karpfenfisch, der nur 6-7 cm 1 lang werdende, flinke und anmutige, ewig spiel-und necklustige Bitterling (Rhodéus amárus) oder Schneiderkarpfen, der den Namen nach seinem bitteren und ungenießbaren Fleische hat. Außerhalb der Laichzeit weicht das zierliche Fischlein, das sich am liebsten scharenweise in toten, üppig bewachsenen Flußarmen aufhält und hier schlecht und recht von Gewürm und Pflanzenkost allerlei Art ernährt, nicht sonderlich von der üblichen Färbung anderer Kleinfische ab: blaugrün auf dem Rücken, silberglänzend an den Seiten, ein tiefgrüner Streif von der Körpermitte bis zur Schwanz-

wurzel. Aber mit Beginn der Laichzeit erstrahlt das sich dann sehr aufgeregt geberdende Männchen, das dann auch einen eigenartigen kreideweißen Warzenwulst an der Oberlippe bekommt, in herrlich schimmernden Regenbogenfarben. 2 Namentlich in Augenblicken geschlechtlicher Erregung scheint es förmlich aufzuleuchten (…). Das Weibchen behält zwar seine schlichte Färbung bei, entwickelt aber dafür eine mehrere Zentimeter lange Legeröhre von rotgelber Färbung, die trotz ihrer Auffälligkeit erst 1857 durch Krauß beschrieben wurde, während ihre Bedeutung und Funktion erst 1869 durch Noll richtig erkannt wurde. Der Bitterling lebt nämlich in einer hochinteressanten Symbiose 3 mit der Malermuschel (…). Hat ein Bitterlingspärchen erst einmal eine geeignete Muschel ausfindig gemacht, so sucht es sie wiederholt heim, um ihr seine Liebesbürde anzuvertrauen, da das Weibchen jedesmal nur 1-2 Eier austreten läßt, wobei sich die Legeröhre gewaltig steift, um gleich danach wieder zusammenzufallen und am Schluß der Laichperiode gänzlich einzuschrumpfen. Die Fischchen sind in ihrem Fortpflanzungsgeschäft gänzlich auf die Muschel angewiesen, denn die Jungen entschlüpfen den Eiern in einem so unreifen Zustande, daß sie außerhalb der schützenden und stets einen frischen Wasserstrom unterhaltenden Kiemen gar nicht zu leben vermöchten. 1

In der Nähe fand Geysenheimer eine Riesenform von 10 cm Länge

2

Prachtvoll smaragdgrün schillert dann der Streifen, glühend orangerot

die Bauchseite, wunderbar stahlblau und violett der Rücken, während schwarze Säume das prächtige Rot der After- und Rückenflosse noch schärfer hervorheben, so daß das Tierchen in seiner feurigen Farbenglut der schönsten Goldfische und der buntesten Exoten spotten kann. 3

So nennt man das engere „Zusammenleben“ von Lebewesen

verschiedener Art, die einander wechselseitig nützen.

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Daß, wie eben erwähnt wurde, manche Fische zur Laichzeit ein farbenschimmerndes Hochzeitskleid anlegen, wird uns nicht weiter in Erstaunen setzen, nachdem wir bereits am Rohrbarsch gesehen haben, wie stark seelische Erregung die Färbung der Fische zu beeinflussen vermag, und nachdem wir wissen, daß die Allgewalt der Liebe auch bei den kaltblütigen Fischen nichts von ihrer Macht eingebüßt hat, sie vielmehr zu gewissen Zeiten mit einer so rückhaltlosen Leidenschaft beherrscht, daß ihr gegenüber selbst die Forderungen des ewig heißhungrigen Magens wochenlang völlig in den Hintergrund treten. Es ist nicht poetische Übertreibung, sondern es ist nackte Wahrheit, wenn man sagt: die Fische erglühen während der Fortpflanzungsperiode unter dem heißen Hauch der Liebe. Ein prächtiges Beispiel dafür bietet unser kleinster Karpfenfisch, der nur 6-7 cm 1 lang werdende, flinke und anmutige, ewig spiel-und necklustige Bitterling (Rhodéus amárus) oder Schneiderkarpfen, der den Namen nach seinem bitteren und ungenießbaren Fleische hat. Außerhalb der Laichzeit weicht das zierliche Fischlein, das sich am liebsten scharenweise in toten, üppig bewachsenen Flußarmen aufhält und hier schlecht und recht von Gewürm und Pflanzenkost allerlei Art ernährt, nicht sonderlich von der üblichen Färbung anderer Kleinfische ab: blaugrün auf dem Rücken, silberglänzend an den Seiten, ein tiefgrüner Streif von der Körpermitte bis zur Schwanz-

wurzel. Aber mit Beginn der Laichzeit erstrahlt das sich dann sehr aufgeregt geberdende Männchen, das dann auch einen eigenartigen kreideweißen Warzenwulst an der Oberlippe bekommt, in herrlich schimmernden Regenbogenfarben. 2 Namentlich in Augenblicken geschlechtlicher Erregung scheint es förmlich aufzuleuchten (…). Das Weibchen behält zwar seine schlichte Färbung bei, entwickelt aber dafür eine mehrere Zentimeter lange Legeröhre von rotgelber Färbung, die trotz ihrer Auffälligkeit erst 1857 durch Krauß beschrieben wurde, während ihre Bedeutung und Funktion erst 1869 durch Noll richtig erkannt wurde. Der Bitterling lebt nämlich in einer hochinteressanten Symbiose 3 mit der Malermuschel (…). Hat ein Bitterlingspärchen erst einmal eine geeignete Muschel ausfindig gemacht, so sucht es sie wiederholt heim, um ihr seine Liebesbürde anzuvertrauen, da das Weibchen jedesmal nur 1-2 Eier austreten läßt, wobei sich die Legeröhre gewaltig steift, um gleich danach wieder zusammenzufallen und am Schluß der Laichperiode gänzlich einzuschrumpfen. Die Fischchen sind in ihrem Fortpflanzungsgeschäft gänzlich auf die Muschel angewiesen, denn die Jungen entschlüpfen den Eiern in einem so unreifen Zustande, daß sie außerhalb der schützenden und stets einen frischen Wasserstrom unterhaltenden Kiemen gar nicht zu leben vermöchten.

In der Nähe fand Geysenheimer eine

2

Riesenform von 10 cm Länge

Streifen, glühend orangerot die Bauchseite,

von Lebewesen verschiedener Art, die

wunderbar stahlblau und violett der Rücken,

einander wechselseitig nützen.

1

Prachtvoll smaragdgrün schillert dann der

während schwarze Säume das prächtige Rot der After- und Rückenflosse noch schärfer hervorheben, so daß das Tierchen in seiner feurigen Farbenglut der schönsten Goldfische und der buntesten Exoten spotten kann.

3

So nennt man das engere „Zusammenleben“


Daß, wie eben erwähnt wurde, manche Fische zur Laichzeit ein farbenschimmerndes Hochzeitskleid anlegen, wird uns nicht weiter in Erstaunen setzen, nachdem wir bereits am Rohrbarsch gesehen haben, wie stark seelische Erregung die Färbung der Fische zu beeinflussen vermag, und nachdem wir wissen, daß die Allgewalt der Liebe auch bei den kaltblütigen Fischen nichts von ihrer Macht eingebüßt hat, sie vielmehr zu gewissen Zeiten mit einer so rückhaltlosen Leidenschaft beherrscht, daß ihr gegenüber selbst die Forderungen des ewig heißhungrigen Magens wochenlang völlig in den Hintergrund treten. Es ist nicht poetische Übertreibung, sondern es ist nackte Wahrheit, wenn man sagt: die Fische erglühen während der Fortpflanzungsperiode unter dem heißen Hauch der Liebe. Ein prächtiges Beispiel dafür bietet unser kleinster Karpfenfisch, der nur 6-7 cm1 lang werdende, flinke und anmutige, ewig spiel-und necklustige Bitterling (Rhodéus amárus) oder Schneiderkarpfen, der den Namen nach seinem bitteren und ungenießbaren Fleische hat. Außerhalb der Laichzeit weicht das zierliche Fischlein, das sich am liebsten scharenweise in toten, üppig bewachsenen Flußarmen aufhält und hier schlecht und recht von Gewürm und Pflanzenkost allerlei Art ernährt, nicht sonderlich von der üblichen Färbung anderer Kleinfische ab: blaugrün auf dem Rücken, silberglänzend an den Seiten, ein tiefgrüner Streif von der Körpermitte bis zur Schwanzwurzel. Aber mit Beginn der Laichzeit erstrahlt das sich dann sehr aufgeregt geberdende Männchen, das dann auch einen eigenartigen kreideweißen Warzenwulst an der Oberlippe bekommt, in herrlich schimmernden Regenbogenfarben.2 Namentlich in Augenblicken geschlechtlicher Erregung scheint es förmlich aufzuleuchten (…). Das Weibchen behält zwar seine schlichte Färbung bei, entwickelt aber dafür eine mehrere Zentimeter lange Legeröhre von rotgelber Färbung, die trotz ihrer Auffälligkeit erst 1857 durch Krauß beschrieben wurde, während ihre Bedeutung und Funktion erst 1869 durch Noll richtig erkannt wurde. Der Bitterling lebt nämlich in einer hochinteressanten Symbiose3 mit der Malermuschel (…). Hat ein Bitterlingspärchen erst einmal eine geeignete Muschel ausfindig gemacht, so sucht es sie wiederholt heim, um ihr seine Liebesbürde anzuvertrauen, da das Weibchen jedesmal nur 1-2 Eier austreten läßt, wobei sich die Legeröhre gewaltig steift, um gleich danach wieder zusammenzufallen und am Schluß der Laichperiode gänzlich einzuschrumpfen. Die Fischchen sind in ihrem Fortpflanzungsgeschäft gänzlich auf die Muschel angewiesen, denn die Jungen entschlüpfen den Eiern in einem so unreifen Zustande, daß sie außerhalb der schützenden und stets einen frischen Wasserstrom unterhaltenden Kiemen gar nicht zu leben vermöchten.

1

In der Nähe fand Geysenheimer

eine Riesenform von 10 cm Länge

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2

Prachtvoll smaragdgrün schillert dann

der Streifen, glühend orangerot die Bauchseite, wunderbar stahlblau und violett der Rücken, während schwarze Säume das prächtige Rot der After- und Rückenflosse noch schärfer hervorheben, so daß das Tierchen in seiner feurigen Farbenglut der schönsten Goldfische und der buntesten Exoten spotten kann. 3

So nennt man das engere

„Zusammenleben“ von Lebewesen verschiedener Art, die einander wechselseitig nützen.


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Daß, wie eben erwähnt wurde, manche Fische zur Laichzeit ein farbenschimmerndes Hochzeitskleid anlegen, wird uns nicht weiter in Erstaunen setzen, nachdem wir bereits am Rohrbarsch gesehen haben, wie stark seelische Erregung die Färbung der Fische zu beeinflussen vermag, und nachdem wir wissen, daß die Allgewalt der Liebe auch bei den kaltblütigen Fischen nichts von ihrer Macht eingebüßt hat, sie vielmehr zu gewissen Zeiten mit einer so rückhaltlosen Leidenschaft beherrscht, daß ihr gegenüber selbst die Forderungen des ewig heißhungrigen Magens wochenlang völlig in den Hintergrund treten. Es ist nicht poetische Übertreibung, sondern es ist nackte Wahrheit, wenn man sagt: die Fische erglühen während der Fortpflanzungsperiode unter dem heißen Hauch der Liebe. Ein prächtiges Beispiel dafür bietet unser kleinster Karpfenfisch, der nur 6-7 cm 1 lang werdende, flinke und anmutige, ewig spiel-und necklustige Bitterling (Rhodéus amárus) oder Schneiderkarpfen, der den Namen nach seinem bitteren und ungenießbaren Fleische hat. Außerhalb der Laichzeit weicht das zierliche Fischlein, das sich am liebsten scharenweise in toten, üppig bewachsenen Flußarmen aufhält und hier schlecht und recht von Gewürm und Pflanzenkost allerlei Art ernährt, nicht sonderlich von der üblichen Färbung anderer Kleinfische ab: blaugrün auf dem Rücken, silberglänzend an den Seiten, ein tiefgrüner Streif von der Körpermitte bis zur Schwanzwurzel. Aber mit Beginn der Laichzeit erstrahlt das sich dann sehr aufgeregt geberdende Männchen, das dann auch einen eigenartigen kreideweißen Warzenwulst an der Oberlippe bekommt, in herrlich schimmernden Regenbogenfarben. 2 Namentlich in Augenblicken geschlechtlicher Erregung scheint es förmlich aufzuleuchten (…). Das Weibchen behält zwar seine schlichte Färbung bei, entwickelt aber dafür eine mehrere Zentimeter lange Legeröhre von rotgelber Färbung, die trotz ihrer Auffälligkeit erst 1857 durch Krauß beschrieben wurde, während ihre Bedeutung und Funktion erst 1869 durch Noll richtig erkannt wurde. Der Bitterling lebt nämlich in einer hochinteressanten Symbiose 3 mit der Malermuschel (…). Hat ein Bitterlingspärchen erst einmal eine geeignete Muschel ausfindig gemacht, so sucht es sie wiederholt heim, um ihr seine Liebesbürde anzuvertrauen, da das Weibchen jedesmal nur 1-2 Eier austreten läßt, wobei sich die Legeröhre gewaltig steift, um gleich danach wieder zusammenzufallen und am Schluß der Laichperiode gänzlich einzuschrumpfen. Die Fischchen sind in ihrem Fortpflanzungsgeschäft gänzlich auf die Muschel angewiesen, denn die Jungen entschlüpfen den Eiern in einem so unreifen Zustande, daß sie außerhalb der schützenden und stets einen frischen Wasserstrom unterhaltenden Kiemen gar nicht zu leben vermöchten.

1

In der Nähe fand Geysenheimer eine

Riesenform von 10 cm Länge

2

Prachtvoll smaragdgrün schillert dann der

Streifen, glühend orangerot die Bauchseite, wunderbar stahlblau und violett der Rücken, während schwarze Säume das prächtige Rot der After- und Rückenflosse noch schärfer hervorheben, so daß das Tierchen in seiner feurigen Farbenglut der schönsten Goldfische und der buntesten Exoten spotten kann. 3

So nennt man das engere „Zusammenleben“

von Lebewesen verschiedener Art, die einander wechselseitig nützen.


Daß, wie eben erwähnt wurde, manche Fische zur Laichzeit ein farbenschimmerndes Hochzeitskleid anlegen, wird uns nicht weiter in Erstaunen setzen, nachdem wir bereits am Rohrbarsch gesehen haben, wie stark seelische Erregung die Färbung der Fische zu beeinflussen vermag, und nachdem wir wissen, daß die Allgewalt der Liebe auch bei den kaltblütigen Fischen nichts von ihrer Macht eingebüßt hat, sie vielmehr zu gewissen Zeiten mit einer so rückhaltlosen Leidenschaft beherrscht, daß ihr gegenüber selbst die Forderungen des ewig heißhungrigen Magens wochenlang völlig in den Hintergrund treten. Es ist nicht poetische Übertreibung, sondern es ist nackte Wahrheit, wenn man sagt: die Fische erglühen während der Fortpflanzungsperiode unter dem heißen Hauch der Liebe. Ein prächtiges Beispiel dafür bietet unser kleinster Karpfenfisch, der nur 6-7 cm lang werdende, flinke und anmutige, ewig spiel-und necklustige Bitterling (Rhodéus amárus) oder Schneiderkarpfen, der den Namen nach seinem bitteren und ungenießbaren Fleische hat. Außerhalb der Laichzeit weicht das zierliche Fischlein, das sich am liebsten scharenweise in toten, üppig bewachsenen Flußarmen aufhält und hier schlecht und recht von Gewürm und Pflanzenkost allerlei Art ernährt, nicht sonderlich von der üblichen Färbung anderer Kleinfische ab: blaugrün auf dem Rücken, silberglänzend an den Seiten, ein tiefgrüner Streif von der Körpermitte bis zur Schwanzwurzel. Aber mit Beginn der Laichzeit erstrahlt das sich dann sehr aufgeregt geberdende Männchen, das dann auch einen eigenartigen kreideweißen Warzenwulst an der Oberlippe bekommt, in herrlich schimmernden Regenbogenfarben. Namentlich in Augenblicken geschlechtlicher Erregung scheint es förmlich aufzuleuchten (…). Das Weibchen behält zwar seine schlichte Färbung bei, entwickelt aber dafür eine mehrere Zentimeter lange Legeröhre von rotgelber Färbung, die trotz ihrer Auffälligkeit erst 1857 durch Krauß beschrieben wurde, während ihre Bedeutung und Funktion erst 1869 durch Noll richtig erkannt wurde. Der Bitterling lebt nämlich in einer hochinteressanten Symbiose mit der Malermuschel (…). Hat ein Bitterlingspärchen erst einmal eine geeignete Muschel ausfindig gemacht, so sucht es sie wiederholt heim, um ihr seine Liebesbürde anzuvertrauen, da das Weibchen jedesmal nur 1-2 Eier austreten läßt, wobei sich die Legeröhre gewaltig steift, um gleich danach wieder zusammenzufallen und am Schluß der Laichperiode gänzlich einzuschrumpfen. Die Fischchen sind in ihrem Fortpflanzungsgeschäft gänzlich auf die Muschel angewiesen, denn die Jungen entschlüpfen den Eiern in einem so unreifen Zustande, daß sie außerhalb der schützenden und stets einen frischen Wasserstrom unterhaltenden Kiemen gar nicht zu leben vermöchten.

In der Nähe fand Geysenheimer eine Riesenform von 10 cm Länge

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Prachtvoll smaragdgrün schillert dann der Streifen, glühend orangerot die Bauchseite, wunderbar stahlblau und violett der Rücken, während schwarze Säume das prächtige Rot der After- und Rückenflosse noch schärfer hervorheben, so daß das Tierchen in seiner feurigen Farbenglut der schönsten Goldfische und der buntesten Exoten spotten kann. So nennt man das engere „Zusammenleben“ von Lebewesen verschiedener Art, die einander wechselseitig nützen.


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Daß, wie eben erwähnt wurde, manche Fische zur Laichzeit ein farbenschimmerndes Hochzeitskleid anlegen, wird uns nicht weiter in Erstaunen setzen, nachdem wir bereits am Rohrbarsch gesehen haben, wie stark seelische Erregung die Färbung der Fische zu beeinflussen vermag, und nachdem wir wissen, daß die Allgewalt der Liebe auch bei den kaltblütigen Fischen nichts von ihrer Macht eingebüßt hat, sie vielmehr zu gewissen Zeiten mit einer so rückhaltlosen Leidenschaft beherrscht, daß ihr gegenüber selbst die Forderungen des ewig heißhungrigen Magens wochenlang völlig in den Hintergrund treten. Es ist nicht poetische Übertreibung, sondern es ist nackte Wahrheit, wenn man sagt: die Fische erglühen während der Fortpflanzungsperiode unter dem heißen Hauch der Liebe. Ein prächtiges Beispiel dafür bietet unser kleinster Karpfenfisch, der nur 6-7 cm lang werdende, flinke und anmutige, ewig spiel-und necklustige Bitterling (Rhodéus amárus) oder Schneiderkarpfen, der den Namen nach seinem bitteren und ungenießbaren Fleische hat. Außerhalb der Laichzeit weicht das zierliche Fischlein, das sich am liebsten scharenweise in toten, üppig bewachsenen Flußarmen aufhält und hier schlecht und recht von Gewürm und Pflanzenkost allerlei Art ernährt, nicht sonderlich von der üblichen Färbung anderer Kleinfische ab: blaugrün auf dem Rücken, silberglänzend an den Seiten, ein tiefgrüner Streif von der Körpermitte bis zur Schwanzwurzel. Aber mit Beginn der Laichzeit erstrahlt das sich dann sehr aufgeregt geberdende Männchen, das dann auch einen eigenartigen kreideweißen Warzenwulst an der Oberlippe bekommt, in herrlich schimmernden Regenbogenfarben. Namentlich in Augenblicken geschlechtlicher Erregung scheint es förmlich aufzuleuchten (…). Das Weibchen behält zwar seine schlichte Färbung bei, entwickelt aber dafür eine mehrere Zentimeter lange Legeröhre von rotgelber Färbung, die trotz ihrer Auffälligkeit erst 1857 durch Krauß beschrieben wurde, während ihre Bedeutung und Funktion erst 1869 durch Noll richtig erkannt wurde. Der Bitterling lebt nämlich in einer hochinteressanten Symbiose mit der Malermuschel (…). Hat ein Bitterlingspärchen erst einmal eine geeignete Muschel ausfindig gemacht, so sucht es sie wiederholt heim, um ihr seine Liebesbürde anzuvertrauen, da das Weibchen jedesmal nur 1-2 Eier austreten läßt, wobei sich die Legeröhre gewaltig steift, um gleich danach wieder zusammenzufallen und am Schluß der Laichperiode gänzlich einzuschrumpfen. Die Fischchen sind in ihrem Fortpflanzungsgeschäft gänzlich auf die Muschel angewiesen, denn die Jungen entschlüpfen den Eiern in einem so unreifen Zustande, daß sie außerhalb der schützenden und stets einen frischen Wasserstrom unterhaltenden Kiemen gar nicht zu leben vermöchten.

In der Nähe fand Geysenheimer eine Riesenform von 10 cm Länge

2

Prachtvoll smaragdgrün schillert dann der Streifen, glühend

orangerot die Bauchseite, wunderbar stahlblau und violett der Rücken, während schwarze Säume das prächtige Rot der After- und Rückenflosse noch schärfer hervorheben, so daß das Tierchen in seiner feurigen Farbenglut der schönsten Goldfische und der buntesten Exoten spotten kann.

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So nennt man das engere „Zusammenleben“

von Lebewesen verschiedener Art, die einander wechselseitig nützen.


1

In der Nähe fand

Geysenheimer eine Riesenform von 10 cm Länge

3

So nennt man das engere „Zusammenleben“ von Lebewesen verschiedener Art, die einander wechselseitig nützen.

Daß, wie eben erwähnt wurde, manche Fische zur Laichzeit ein farbenschimmerndes Hochzeitskleid anlegen, wird uns nicht weiter in Erstaunen setzen, nachdem wir bereits am Rohrbarsch gesehen haben, wie stark seelische Erregung die Färbung der Fische zu beeinflussen vermag, und nachdem wir wissen, daß die Allgewalt der Liebe auch bei den kaltblütigen Fischen nichts von ihrer Macht eingebüßt hat, sie vielmehr zu gewissen Zeiten mit einer so rückhaltlosen Leidenschaft beherrscht, daß ihr gegenüber selbst die Forderungen des ewig heißhungrigen Magens wochenlang völlig in den Hintergrund treten. Es ist nicht poetische Übertreibung, sondern es ist nackte Wahrheit, wenn man sagt: die Fische erglühen während der Fortpflanzungsperiode unter dem heißen Hauch der Liebe. Ein prächtiges Beispiel dafür bietet unser kleinster Karpfenfisch, der nur 6-7 cm 1 lang werdende, flinke und anmutige, ewig spiel-und necklustige Bitterling (Rhodéus amárus ) oder Schneiderkarpfen, der den Namen nach seinem bitteren und ungenießbaren Fleische hat. Außerhalb der Laichzeit weicht das zierliche Fischlein, das sich am liebsten scharenweise in toten, üppig bewachsenen Flußarmen aufhält und hier schlecht und recht von Gewürm und Pflanzenkost allerlei Art ernährt, nicht sonderlich von der üblichen Färbung anderer Kleinfische ab: blaugrün auf dem Rücken, silberglänzend an den Seiten, ein tiefgrüner Streif von der Körpermitte bis zur Schwanzwurzel. Aber mit Beginn der Laichzeit erstrahlt das sich dann sehr aufgeregt geberdende Männchen, das dann auch einen eigenartigen kreideweißen Warzenwulst an der Oberlippe bekommt, in herrlich schimmernden Regenbogenfarben. 2 Namentlich in Augenblicken geschlechtlicher Erregung scheint es förmlich aufzuleuchten (…). Das Weibchen behält zwar seine schlichte Färbung bei, entwickelt aber dafür eine mehrere Zentimeter lange Legeröhre von rotgelber Färbung, die trotz ihrer Auffälligkeit erst 1857 durch Krauß beschrieben wurde, während ihre Bedeutung und Funktion erst 1869 durch Noll richtig erkannt wurde. Der Bitterling lebt nämlich in einer hochinteressanten Symbiose 3 mit der Malermuschel (…). Hat ein Bitterlingspärchen erst einmal eine geeignete Muschel ausfindig gemacht, so sucht es sie wiederholt heim, um ihr seine Liebesbürde anzuvertrauen, da das Weibchen jedesmal nur 1-2 Eier austreten läßt, wobei sich die Legeröhre gewaltig steift, um gleich danach wieder zusammenzufallen und am Schluß der Laichperiode gänzlich einzuschrumpfen. Die Fischchen sind in ihrem Fortpflanzungsgeschäft gänzlich auf die Muschel angewiesen, denn die Jungen entschlüpfen den Eiern in einem so unreifen Zustande, daß sie außerhalb der schützenden und stets einen frischen Wasserstrom unterhaltenden Kiemen gar nicht zu leben vermöchten.

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Prachtvoll smaragdgrün

schillert dann der Streifen, glühend orangerot die Bauchseite, wunderbar stahlblau und violett der Rücken, während schwarze Säume das prächtige Rot der After- und Rückenflosse noch schärfer hervorheben, so daß das Tierchen in seiner feurigen Farbenglut der schönsten Goldfische und der buntesten Exoten spotten kann.


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Daß, wie eben erwähnt wurde, manche Fische zur Laichzeit ein farbenschimmerndes Hochzeitskleid anlegen, wird uns nicht weiter in Erstaunen setzen, nachdem wir bereits am Rohrbarsch gesehen haben, wie stark seelische Erregung die Färbung der Fische zu beeinflussen vermag, und nachdem wir wissen, daß die Allgewalt der Liebe auch bei den kaltblütigen Fischen nichts von ihrer Macht eingebüßt hat, sie vielmehr zu gewissen Zeiten mit einer so rückhaltlosen Leidenschaft beherrscht, daß ihr gegenüber selbst die Forderungen des ewig heißhungrigen Magens wochenlang völlig in den Hintergrund treten. Es ist nicht poetische Übertreibung, sondern es ist nackte Wahrheit, wenn man sagt: die Fische erglühen während der Fortpflanzungsperiode unter dem heißen Hauch der Liebe. Ein prächtiges Beispiel dafür bietet unser kleinster Karpfenfisch, der nur 6-7 cm1 lang werdende, flinke und anmutige, ewig spiel-und necklustige Bitterling (Rhodéus amárus) oder Schneiderkarpfen, der den Namen nach seinem bitteren und ungenießbaren Fleische hat. Außerhalb der Laichzeit weicht das zierliche Fischlein, das sich am liebsten scharenweise in toten, üppig bewachsenen Flußarmen aufhält und hier schlecht und recht von Gewürm und Pflanzenkost allerlei Art ernährt, nicht sonderlich von der üblichen Färbung anderer Kleinfische ab: blaugrün auf dem Rücken, silberglänzend an den Seiten, ein tiefgrüner Streif von der Körpermitte bis zur Schwanzwurzel. Aber mit Beginn der Laichzeit erstrahlt das sich dann sehr aufgeregt geberdende Männchen, das dann auch einen eigenartigen kreideweißen Warzenwulst an der Oberlippe bekommt, in herrlich schimmernden Regenbogenfarben.2 Namentlich in Augenblicken geschlechtlicher Erregung scheint es förmlich aufzuleuchten (…). Das Weibchen behält zwar seine schlichte Färbung bei, entwickelt aber dafür eine mehrere Zentimeter lange Legeröhre von rotgelber Färbung, die trotz ihrer Auffälligkeit erst 1857 durch Krauß beschrieben wurde, während ihre Bedeutung und Funktion erst 1869 durch Noll richtig erkannt wurde. Der Bitterling lebt nämlich in einer hochinteressanten Symbiose3 mit der Malermuschel (…). Hat ein Bitterlingspärchen erst einmal eine geeignete Muschel ausfindig gemacht, so sucht es sie wiederholt heim, um ihr seine Liebesbürde anzuvertrauen, da das Weibchen jedesmal nur 1-2 Eier austreten läßt, wobei sich die Legeröhre gewaltig steift, um gleich danach wieder zusammenzufallen und am Schluß der Laichperiode gänzlich einzuschrumpfen. Die Fischchen sind in ihrem Fortpflanzungsgeschäft gänzlich auf die Muschel angewiesen, denn die Jungen entschlüpfen den Eiern in einem so unreifen Zustande, daß sie außerhalb der schützenden und stets einen frischen Wasserstrom unterhaltenden Kiemen gar nicht zu leben vermöchten.

1In der Nähe fand Geysenheimer eine Riesenform von 10 cm Länge 2Prachtvoll smaragdgrün schillert dann der Streifen, glühend orangerot die Bauchseite, wunderbar stahlblau und violett der Rücken, während schwarze Säume das prächtige 3Rot der After- und Rückenflosse noch schärfer hervorheben, so daß das Tierchen in seiner feurigen Farbenglut der schönsten Goldfische und der buntesten Exoten spotten kann. So nennt man das engere „Zusammenleben“ von Lebewesen verschiedener Art, die einander wechselseitig nützen.


In der Nähe fand Geysenheimer eine Riesenform von 10 cm Länge

feurigen Farbenglut der schönsten Goldfische und der buntesten Exoten spotten kann.

wunderbar stahlblau und violett der Rücken, während schwarze Säume das prächtige

Rot der After- und Rückenflosse noch schärfer hervorheben, so daß das Tierchen in seiner

Prachtvoll smaragdgrün schillert dann der Streifen, glühend orangerot die Bauchseite,

verschiedener Art, die einander wechselseitig nützen.

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So nennt man das engere „Zusammenleben“ von Lebewesen

Daß, wie eben erwähnt wurde, manche Fische zur Laichzeit ein farbenschimmerndes Hochzeitskleid anlegen, wird uns nicht weiter in Erstaunen setzen, nachdem wir bereits am Rohrbarsch gesehen haben, wie stark seelische Erregung die Färbung der Fische zu beeinflussen vermag, und nachdem wir wissen, daß die Allgewalt der Liebe auch bei den kaltblütigen Fischen nichts von ihrer Macht eingebüßt hat, sie vielmehr zu gewissen Zeiten mit einer so rückhaltlosen Leidenschaft beherrscht, daß ihr gegenüber selbst die Forderungen des ewig heißhungrigen Magens wochenlang völlig in den Hintergrund treten. Es ist nicht poetische Übertreibung, sondern es ist nackte Wahrheit, wenn man sagt: die Fische erglühen während der Fortpflanzungsperiode unter dem heißen Hauch der Liebe. Ein prächtiges Beispiel dafür bietet unser kleinster Karpfenfisch, der nur 6-7 cm1 lang werdende, flinke und anmutige, ewig spiel-und necklustige Bitterling (Rhodéus amárus) oder Schneiderkarpfen, der den Namen nach seinem bitteren und ungenießbaren Fleische hat. Außerhalb der Laichzeit weicht das zierliche Fischlein, das sich am liebsten scharenweise in toten, üppig bewachsenen Flußarmen aufhält und hier schlecht und recht von Gewürm und Pflanzenkost allerlei Art ernährt, nicht sonderlich von der üblichen Färbung anderer Kleinfische ab: blaugrün auf dem Rücken, silberglänzend an den Seiten, ein tiefgrüner Streif von der Körpermitte bis zur Schwanzwurzel. Aber mit Beginn der Laichzeit erstrahlt das sich dann sehr aufgeregt geberdende Männchen, das dann auch einen eigenartigen kreideweißen Warzenwulst an der Oberlippe bekommt, in herrlich schimmernden Regenbogenfarben.2 Namentlich in Augenblicken geschlechtlicher Erregung scheint es förmlich aufzuleuchten (…). Das Weibchen behält zwar seine schlichte Färbung bei, entwickelt aber dafür eine mehrere Zentimeter lange Legeröhre von rotgelber Färbung, die trotz ihrer Auffälligkeit erst 1857 durch Krauß beschrieben wurde, während ihre Bedeutung und Funktion erst 1869 durch Noll richtig erkannt wurde. Der Bitterling lebt nämlich in einer hochinteressanten Symbiose3 mit der Malermuschel (…). Hat ein Bitterlingspärchen erst einmal eine geeignete Muschel ausfindig gemacht, so sucht es sie wiederholt heim, um ihr seine Liebesbürde anzuvertrauen, da das Weibchen jedesmal nur 1-2 Eier austreten läßt, wobei sich die Legeröhre gewaltig steift, um gleich danach wieder zusammenzufallen und am Schluß der Laichperiode gänzlich einzuschrumpfen. Die Fischchen sind in ihrem Fortpflanzungsgeschäft gänzlich auf die Muschel angewiesen, denn die Jungen entschlüpfen den Eiern in einem so unreifen Zustande, daß sie außerhalb der schützenden und stets einen frischen Wasserstrom unterhaltenden Kiemen gar nicht zu leben vermöchten.


GASTEROSTEUS SPINACHIA-Fifteen-spined Stickleback

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üblichen Färbung anderer Kleinfische ab: blaugrün auf Daß, wie eben erwähnt wurde, manche Fische zur Laichdem Rücken, silberglänzend an den Seiten, ein tiefgrüner zeit ein farbenschimmerndes Hochzeitskleid anlegen, Streif von der Körpermitte bis zur Schwanzwurzel. Aber wird uns nicht weiter in Erstaunen setzen, nachdem wir mit Beginn der Laichzeit erstrahlt das sich dann sehr aufbereits am Rohrbarsch gesehen haben, wie stark seelische geregt geberdende Männchen, das dann auch einen eiErregung die Färbung der Fische zu beeinflussen vermag, genartigen kreideweißen Warzenwulst an der Oberlippe und nachdem wir wissen, daß die Allgewalt der Liebe bekommt, in herrlich schimmernden Regenbogenfarben.2 auch bei den kaltblütigen Fischen nichts von ihrer Macht Namentlich in Augenblicken geschlechtlicher Erregung eingebüßt hat, sie vielmehr zu gewissen Zeiten mit eischeint es förmlich aufzuleuchten  (…). Das Weibchen ner so rückhaltlosen Leidenschaft beherrscht, daß ihr gebehält zwar seine schlichte Färbung bei, entwickelt aber genüber selbst die Forderungen des ewig heißhungrigen dafür eine mehrere Zentimeter lange Legeröhre von rotMagens wochenlang völlig in den Hintergrund treten. gelber Färbung, die trotz ihrer Auffälligkeit Es ist nicht poetische Übertreibung, sondern 1In der Nähe fand Geysenheimer eine Riesenform von 10 cm erst 1857 durch Krauß beschrieben wures ist nackte Wahrheit, Länge 2Prachtvoll smaragdgrün schillert dann der Streifen, glü- de, während ihre Bedeutung und Funktiwenn man sagt: die Fi- hend orangerot die Bauchseite, wunderbar stahlblau und violett on erst 1869 durch Noll richtig erkannt sche erglühen während der Rücken, während schwarze Säume das prächtige 3Rot der wurde. Der Bitterling lebt nämlich in einer 3 der Fortpflanzungsperi- After- und Rückenflosse noch schärfer hervorheben, so daß hochinteressanten Symbiose mit der Malermuschel (…). Hat ein Bitterlingspärchen ode unter dem heißen das Tierchen in seiner feurigen Farbenglut der schönsten Hauch der Liebe. Ein Goldfische und der buntesten Exoten spotten kann. So nennt erst einmal eine geeignete Muschel ausprächtiges Beispiel da- man das engere „Zusammenleben“ von Lebewesen verschie- findig gemacht, so sucht es sie wiederholt heim, um ihr seine Liebesbürde anzuverfür bietet unser kleins- dener Art, die einander wechselseitig nützen. trauen, da das Weibchen jedesmal nur 1-2 ter Karpfenfisch, der Eier austreten läßt, wobei sich die Legeröhre gewaltig nur 6-7 cm1 lang werdende, flinke und anmutige, ewig steift, um gleich danach wieder zusammenzufallen und spiel-und necklustige Bitterling (Rhodéus amárus) oder am Schluß der Laichperiode gänzlich einzuschrumpfen. Schneiderkarpfen, der den Namen nach seinem bitteren Die Fischchen sind in ihrem Fortpflanzungsgeschäft gänzund ungenießbaren Fleische hat. Außerhalb der Laichlich auf die Muschel angewiesen, denn die Jungen entzeit weicht das zierliche Fischlein, das sich am liebsten schlüpfen den Eiern in einem so unreifen Zustande, daß scharenweise in toten, üppig bewachsenen Flußarmen sie außerhalb der schützenden und stets einen frischen aufhält und hier schlecht und recht von Gewürm und Wasserstrom unterhaltenden Kiemen gar nicht zu leben Pflanzenkost allerlei Art ernährt, nicht sonderlich von der vermöchten.


03 ÜBERSCHRIFTEN


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Einheimische

und ihre

einheimische fische und ihre heimat

des fisches schlafgebaren

ausnahmen von der regel

V e r b r e i t u n g

Das ganze Dasein der „wohligen“ Fische (von lateinisch piscis „Fisch“) ist ein fast ununterbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen und Verfolgtwerden, alles dreht sich bei ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden, solange nicht für mehr oder minder kurze Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt alles andere in den Hintergrund drängt, die sonst Unersättlichen zu wochen – und monatelangem Fasten verurteilt und ganze Millionenheere zu weiten Wanderungen veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast brutalen Art ihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und Hypnotisierendes an sich haben. … Selbst dem Laien, der öfters vor einem Aquarium gestanden hat, wird bald auffallen, daß er die Fische eigentlich jedesmal und zu jeder Tages- oder Nachtzeit in mehr oder minder lebhafter Bewegung, jedenfalls fast nie ganz ohne solche vorfindet. Bei einigem Nachdenken muß er sich schließlich ganz von selbst fragen, ob denn diese unermüdlichen Tiere eigentlich überhaupt nicht schlafen. Diese Frage ist keineswegs so naiv, wie sie auf den ersten Anblick erscheinen mag, denn bis in die neueste Zeit hinein haben auch angesehene Fachgelehrte der Meinung zugeneigt, daß die Fische tatsächlich überhaupt keines Schlafes bedürfen. Dass diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem sie keine Augenlider haben. Das sonst so bewegliche Fischauge bleibt aber im Schlafe starr und ruhig, ohne jedoch seine Funktion völlig auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn da das Gehör bei der großen Mehrzahl der Fische fast völlig versagt, muß das offene Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei dem schlafenden Menschen das Gehör nicht gänzlich außer Funktion tritt und ihm eine herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig genug verrät. Doch gibt es auch Fische, die Augenlider haben, wie z.B. die Haie (Selachii ) und Rochen (Batoidea, Syn. : Rajomorphii ), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solcher großen Meeresfische ist schuld daran, daß diese Tatsache so lange übersehen wurde, die man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat. Wir müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, nämlich einerseits den lethargischen Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während der Winterkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winter- oder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt. Wir wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen. Freilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der tropischen Riesenströme oder gar in heißen Quellen wohnen, die wie diejenigen von Aix eine Wärme von 45° Celsius aufweisen.

37


EINHEIMISCHE FISCHE UND IHRE VERBREITUNG

38

Daß diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem einheimische sie keine Augenlider haben. Das fische sonst so bewegliche Fischauge und bleibt aber im Schlafe starr und ihre ruhig, ohne jedoch seine Funktiheimat on völlig auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn da das Gehör bei der großen Mehrzahl der Fische fast völlig versagt, muß das offene Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei dem schlafenden Menschen das Gehör nicht gänzlich außer Funktion tritt und ihm eine herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig genug verrät. Doch gibt es auch Fische, die Augenlider haben, wie z.B. die Haie (Selachii ) und Rochen (Batoidea, Syn. : Rajomorphii ), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen des verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solfisches schlafgebaren cher gro-ßen Meeresfische ist schuld daran, daß diese Tatsache so lange übersehen wurde, die man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat. Wir müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, nämlich einerseits den lethar-

gischen Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während der Winterkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winter- oder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt. Wir wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen. Freilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der ausnahmen tropischen Riesenströme oder von gar in heißen Quellen wohnen, der die wie diejenigen von Aix eine regel Wärme von 45 ° Celsius aufweisen. Wenn auch die widerstandsfähigeren Fische sich im Aquarium allmählich an eine nicht unbeträchtlich kältere oder auch wärmere Temperatur gewöhnen lassen, als sie im Freileben gewohnt sind, so weiß doch jeder Aquarienbesitzer, wie überraschend empfindlich seine Pfleglinge sich gegen plötzliche Temperaturschwankungen selbst geringfügiger Art zu zeigen pflegen. So erklärt sich auch die merkwürdige Tatsache, daß Aquarienfische sich sehr leicht erkälten, obwohl sie doch im Wasser selbst leben, und vereinzelte Ausnahmefälle, wo Tropenfische bei einer Temperatur von nur wenigen Graden völlig erstarrten und schon für tot gehalten wurden, dann aber beim Erwärmen zu neuem Leben erwachten, bestätigen nur die Regel. In freier Natur dagegen dürften Erkältungserscheinungen bei Fischen nur äußerst selten vorkommen, da ja die natürlichen Gewässer sich nur ganz langsam erwärmen oder abkühlen.


F EINHEIMISCHE UND IHRE VERBREITUNG Die Süßwasserfische unserer Heimat Das ganze Dasein der „wohligen“ Fische (von lateinisch piscis „Fisch“) ist ein fast ununterbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen und Verfolgtwerden, alles dreht sich bei ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden, solange nicht für mehr oder minder kurze Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt alles andere in den Hintergrund drängt, die sonst Unersättlichen zu wochen – und monatelangem Fasten verurteilt und ganze Millionenheere zu weiten Wanderungen veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast brutalen Art ihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und Hypnotisierendes an sich haben. …

Selbst dem Laien, der öfters vor einem Aquarium gestanden hat, wird bald auffallen, daß er die Fische eigentlich jedesmal und zu jeder Tages- oder Nachtzeit in mehr oder minder lebhafter Bewegung, jedenfalls fast nie ganz ohne solche vorfindet. Bei einigem Nachdenken muß er sich schließlich ganz von selbst fragen, ob denn diese unermüdlichen Tiere eigentlich überhaupt nicht schlafen. Diese Frage ist keineswegs so naiv, wie sie auf den ersten Anblick erscheinen mag, denn bis in die neueste Zeit hinein haben auch angesehene Fachgelehrte der Meinung zugeneigt, daß die Fische tatsächlich überhaupt keines Schlafes bedürfen.

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Des Fisches Schlafgebaren Dass diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem sie keine Augenlider haben. Das sonst so bewegliche Fischauge bleibt aber im Schlafe starr und ruhig, ohne jedoch seine Funktion völlig auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn da das Gehör bei der großen Mehrzahl der Fische fast völlig versagt, muß das offene Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei dem schlafenden Menschen das Gehör nicht gänzlich außer Funktion tritt und ihm eine herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig genug verrät.

Ausnahmen von der Regel Doch gibt es auch Fische, die Augenlider haben, wie z.B. die Haie ( Selachii ) und Rochen ( Batoidea, Syn. : Rajomorphii ), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solcher großen Meeresfische ist schuld daran, daß diese Tatsache so lange übersehen wurde, die man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat. Wir müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, nämlich einerseits den lethargischen Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während der Winterkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winter- oder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt. Wir wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen. Freilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter

Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der tropischen Riesenströme oder gar in heißen Quellen wohnen, die wie diejenigen von Aix eine Wärme von 45° Celsius aufweisen. Wenn auch die widerstandsfähigeren Fische sich im Aquarium allmählich an eine nicht unbeträchtlich kältere oder auch wärmere Temperatur gewöhnen lassen, als sie im Freileben gewohnt sind, so weiß doch jeder Aquarienbesitzer, wie überraschend empfindlich seine Pfleglinge sich gegen plötzliche Temperaturschwankungen selbst geringfügiger Art zu zeigen pflegen. So erklärt sich auch die merkwürdige Tatsache, daß Aquarienfische sich sehr leicht erkälten, obwohl sie doch im Wasser selbst leben, und vereinzelte Ausnahmefälle, wo Tropenfische bei einer Temperatur von nur wenigen Graden völlig erstarrten und schon für tot gehalten wurden, dann aber beim Erwärmen zu neuem Leben erwachten, bestätigen nur die Regel. In freier Natur dagegen dürften Erkältungserscheinungen bei Fischen nur äußerst selten vorkommen, da ja die natürlichen Gewässer sich nur ganz langsam erwärmen oder abkühlen.


F EINHEIMISCHE UND IHRE VERBREITUNG Die Süßwasserfische unserer Heimat Das ganze Dasein der „wohligen“ Fische (von lateinisch piscis „Fisch“) ist ein fast ununterbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen und Verfolgtwerden, alles dreht sich bei ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden, solange nicht für mehr oder minder kurze Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt alles andere in den Hintergrund drängt, die sonst Unersättlichen zu wochen – und monatelangem Fasten verurteilt und ganze Millionenheere zu weiten Wanderungen veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast brutalen Art ihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und Hypnotisierendes an sich haben. …

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Selbst dem Laien, der öfters vor einem Aquarium gestanden hat, wird bald auffallen, daß er die Fische eigentlich jedesmal und zu jeder Tages- oder Nachtzeit in mehr oder minder lebhafter Bewegung, jedenfalls fast nie ganz ohne solche vorfindet. Bei einigem Nachdenken muß er sich schließlich ganz von selbst fragen, ob denn diese unermüdlichen Tiere eigentlich überhaupt nicht schlafen. Diese Frage ist keineswegs so naiv, wie sie auf den ersten Anblick erscheinen mag, denn bis in die neueste Zeit hinein haben auch angesehene Fachgelehrte der Meinung zugeneigt, daß die Fische tatsächlich überhaupt keines Schlafes bedürfen.

Des Fisches Schlafgebaren Dass diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem sie keine Augenlider haben. Das sonst so bewegliche Fischauge bleibt aber im Schlafe starr und ruhig, ohne jedoch seine Funktion völlig auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn da das Gehör bei der großen Mehrzahl der Fische fast völlig versagt, muß das offene Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei dem schlafenden Menschen das Gehör nicht gänzlich außer Funktion tritt und ihm eine herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig genug verrät.

Ausnahmen von der Regel Doch gibt es auch Fische, die Augenlider haben, wie z.B. die Haie ( Selachii ) und Rochen ( Batoidea, Syn. : Rajomorphii ), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solcher großen Meeresfische ist schuld daran, daß diese Tatsache so lange übersehen wurde, die man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat. Wir müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, nämlich einerseits den lethargischen Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während der Winterkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winter- oder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt. Wir wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen. Freilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter

Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der tropischen Riesenströme oder gar in heißen Quellen wohnen, die wie diejenigen von Aix eine Wärme von 45° Celsius aufweisen. Wenn auch die widerstandsfähigeren Fische sich im Aquarium allmählich an eine nicht unbeträchtlich kältere oder auch wärmere Temperatur gewöhnen lassen, als sie im Freileben gewohnt sind, so weiß doch jeder Aquarienbesitzer, wie überraschend empfindlich seine Pfleglinge sich gegen plötzliche Temperaturschwankungen selbst geringfügiger Art zu zeigen pflegen. So erklärt sich auch die merkwürdige Tatsache, daß Aquarienfische sich sehr leicht erkälten, obwohl sie doch im Wasser selbst leben, und vereinzelte Ausnahmefälle, wo Tropenfische bei einer Temperatur von nur wenigen Graden völlig erstarrten und schon für tot gehalten wurden, dann aber beim Erwärmen zu neuem Leben erwachten, bestätigen nur die Regel. In freier Natur dagegen dürften Erkältungserscheinungen bei Fischen nur äußerst selten vorkommen, da ja die natürlichen Gewässer sich nur ganz langsam erwärmen oder abkühlen.


Des Fisches Schlafgebaren

haben auch angesehene Fachgelehrte der Meinung zugeneigt, daß die Fische tatsächlich überhaupt keines Schlafes bedürfen. Dass diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem sie keine Augenlider haben. Das sonst so bewegliche Fischauge bleibt aber im Schlafe starr und ruhig, ohne jedoch seine Funktion völlig auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn da das Gehör bei der großen Mehrzahl der Fische fast völlig versagt, muß das offene Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei dem schlafenden Menschen das Gehör nicht gänzlich außer Funktion tritt und

ihm eine herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig genug verrät. Doch gibt es auch Fische, die Augenlider haben, wie z.B. die Haie (Selachii ) und Rochen (Batoidea, Syn. : Rajomorphii ), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solcher großen Meeresfische ist schuld daran, daß diese Tatsache so lange übersehen wurde, die man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat. Wir müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, nämlich einerseits den lethargischen Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während der Winterkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winter- oder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt. Wir wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen. Freilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der tropischen Riesenströme oder gar in heißen Quellen wohnen, die wie diejenigen von Aix eine Wärme von 45° Celsius aufweisen. Wenn auch die widerstandsfähigeren Fische sich im Aquarium allmählich an eine nicht unbeträchtlich kältere oder auch wärmere Temperatur gewöhnen lassen, als sie im Freileben gewohnt sind, so weiß doch jeder Aquarienbesitzer, wie überraschend empfindlich seine Pfleglinge sich gegen plötzliche Temperaturschwankungen selbst geringfügiger Art zu zeigen pflegen. So erklärt sich auch die merkwürdige Tatsache, daß Aquarienfische sich sehr leicht erkälten, obwohl sie doch im Wasser selbst leben, und vereinzelte Ausnahmefälle, wo Tropenfische bei einer Temperatur von nur wenigen Graden völlig erstarrten und schon für tot gehalten wurden, dann aber beim Erwärmen zu neuem Leben erwachten, bestätigen nur die Regel. In freier Natur dagegen dürften Erkältungserscheinungen bei Fischen nur äußerst selten vorkommen, da ja die natürlichen Ge-

Ausnahmen von der Regel

Die Süßwasserfische unserer Heimat

Das ganze Dasein der „wohligen“ Fische (von lateinisch piscis „Fisch“) ist ein fast ununterbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen und Verfolgtwerden, alles dreht sich bei ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden, solange nicht für mehr oder minder kurze Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt alles andere in den Hintergrund drängt, die sonst Unersättlichen zu wochen – und monatelangem Fasten verurteilt und ganze Millionenheere zu weiten Wanderungen veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast brutalen Art ihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und Hypnotisierendes an sich haben. … Selbst dem Laien, der öfters vor einem Aquarium gestanden hat, wird bald auffallen, daß er die Fische eigentlich jedesmal und zu jeder Tages- oder Nachtzeit in mehr oder minder lebhafter Bewegung, jedenfalls fast nie ganz ohne solche vorfindet. Bei einigem Nachdenken muß er sich schließlich ganz von selbst fragen, ob denn diese unermüdlichen Tiere eigentlich überhaupt nicht schlafen. Diese Frage ist keineswegs so naiv, wie sie auf den ersten Anblick erscheinen mag, denn bis in die neueste Zeit hinein

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F

EINHEIMISCHE FISCHE

Die Süßwasserfische unserer Heimat

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Das ganze Dasein der „wohligen“ Fische (von lateinisch piscis „Fisch“ ) ist ein fast ununterbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen und Verfolgtwerden, alles dreht sich bei ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden, solange nicht für mehr oder minder kurze Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt alles andere in den Hintergrund drängt, die sonst Unersättlichen zu wochen – und monatelangem Fasten verurteilt und ganze Millionenheere zu weiten Wanderungen veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast brutalen Art ihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und Hypnotisierendes an sich haben. … Selbst dem Laien, der öfters vor einem Aquarium gestanden hat, wird bald auffallen, daß er die Fische eigentlich jedesmal und zu jeder Tages- oder Nachtzeit in mehr oder minder lebhafter Bewegung, jedenfalls fast nie

ganz ohne solche vorfindet. Bei einigem Nachdenken muß er sich schließlich ganz von selbst fragen, ob denn diese unermüdlichen Tiere eigentlich überhaupt nicht schlafen. Diese Frage ist keineswegs so naiv, wie sie auf den ersten Anblick erscheinen mag, denn bis in die neueste Zeit hinein haben auch angesehene Fachgelehrte der Meinung zugeneigt, daß die Fische tatsächlich überhaupt keines Schlafes bedürfen.

UND IHRE

VERBREI TUNG

Des Fisches Schlafgebaren Dass diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem sie keine Augenlider haben. Das sonst so bewegliche Fischauge bleibt aber im Schlafe starr und ruhig, ohne jedoch seine Funktion völlig auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn da das Gehör bei der großen Mehrzahl der Fische fast völlig versagt, muß das offene Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei dem schlafenden Menschen das Gehör nicht gänzlich außer Funktion tritt und ihm eine herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig genug verrät.

Ausnahmen von der Regel Doch gibt es auch Fische, die Augenlider haben, wie z.B. die Haie (Selachii ) und Rochen (Batoidea, Syn. : Rajomorphii ), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solcher großen Meeresfische ist schuld daran, daß diese Tatsache so lange übersehen wurde, die man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat. Wir müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, nämlich einerseits den lethargischen Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während der Winterkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winter- oder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt. Wir wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen. Freilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der tropischen Riesenströme oder gar in heißen Quellen wohnen, die wie diejenigen von Aix eine Wärme von 45° Celsius aufweisen. Wenn auch die widerstandsfähigeren Fische sich im Aquarium allmählich an eine nicht unbeträchtlich kältere oder auch wärmere Temperatur gewöhnen lassen, als sie im Freileben gewohnt sind, so weiß doch jeder Aquarienbesitzer, wie überraschend empfindlich seine Pfleglinge sich gegen plötzliche Temperaturschwankungen selbst geringfügiger Art zu zeigen pflegen. So erklärt sich auch die merkwürdige Tatsache, daß Aquarienfische sich sehr leicht erkälten, obwohl sie doch im Wasser selbst leben, und vereinzelte Ausnahmefälle, wo Tropenfische bei einer Temperatur von nur wenigen Graden völlig erstarrten und schon für tot gehalten wurden, dann aber beim Erwärmen zu neuem Leben erwachten, bestätigen nur die Regel. In freier Natur dagegen dürften Erkältungserscheinungen bei Fischen nur äußerst selten vorkommen, da ja die natürlichen Gewässer sich nur ganz langsam erwärmen oder abkühlen.

ische


BALISTES MACULATUS–Trigger Fish

AUSNAHMEN VON DER REGEL Doch gibt es auch Fische, die Augenlider haben, wie z.B. die Haie (Selachii ) und Rochen (Batoidea, Syn. : Rajomorphii ), und diese schließen im Schlafe auch das Auge fast völlig, während sich gleichzeitig die Pupille ganz wie bei uns Menschen verengt. Nur die ungemein schwierige Beobachtung solcher großen Meeresfische ist schuld daran, daß diese Tatsache so lange übersehen wurde, die man erst neuerdings an dem kleinen Katzenhai, der zu den gewöhnlichen Bewohnern der Schauaquarien gehört, festgestellt hat. Wir müssen übrigens zweierlei Arten von Schlaf bei den Fischen unterscheiden, nämlich einerseits den lethargischen Erstarrungszustand, in den gewisse Fische während der Winterkälte oder Sommerdürre für längere Zeit verfallen, der also ganz dem Winter- oder Sommerschlaf gewisser Säuger, Kriechtiere und Lurche entspricht, und andrerseits den eigentlichen Nacht-, bezüglich Tagesschlaf. Der erstere ist ja schon seit längerer Zeit bekannt. Wir wissen, daß alle Fische, die bekanntlich zu den Kaltblütern gehören, nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen zu existieren und nur bei einem gewissen Temperaturoptimum ihre volle Lebenstätigkeit zu entfalten vermögen. Freilich sind diese Temperaturzonen bei den einzelnen Arten außerordentlich verschieden, was ja nicht weiter Wunder nehmen kann, wenn wir bedenken, daß manche Fische zwischen den Eisschollen der Nordmeere sich tummeln, andere dagegen in den lauwarmen Wassern der tropischen Riesenströme oder gar in heißen Quellen wohnen, die wie diejenigen von Aix eine Wärme von 45° Celsius aufweisen. Wenn auch die widerstandsfähigeren Fische sich im Aquarium allmählich an eine nicht unbeträchtlich kältere oder auch wärmere Temperatur gewöhnen lassen, als sie im Freileben gewohnt sind, so weiß doch jeder Aquarienbesitzer, wie überraschend empfindlich seine Pfleglinge sich gegen plötzliche Temperaturschwankungen selbst geringfügiger Art zu zeigen pflegen. So erklärt sich auch die merkwürdige Tatsache, daß Aquarienfische sich sehr leicht erkälten, obwohl sie doch im Wasser selbst leben, und vereinzelte Ausnahmefälle, wo Tropenfische bei einer Temperatur von nur wenigen Graden völlig erstarrten und schon für tot gehalten wurden, dann aber beim Erwärmen zu neuem Leben erwachten, bestätigen nur die Regel. In freier Natur dagegen dürften Erkältungserscheinungen bei Fischen nur äußerst selten vorkommen, da ja die natürlichen Gewässer sich nur ganz langsam erwärmen oder abkühlen.

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EINHEIMISCHE FISCHE UN DIE SÜSSWASSERFISCHE UNSERER HEIMAT 44

Das ganze Dasein der „wohligen“ Fische (von lateinisch piscis „Fisch“ ) ist ein fast ununterbrochenes Hetzen und Jagen, Verfolgen und Verfolgtwerden, alles dreht sich bei ihnen ums Fressen oder Gefressenwerden, solange nicht für mehr oder minder kurze Zeit der allmächtige Fortpflanzungsinstinkt alles andere in den Hintergrund drängt, die sonst Unersättlichen zu wochen – und monatelangem Fasten verurteilt und ganze Millionenheere zu weiten Wanderungen veranlaßt, die in der rücksichtslosen, fast brutalen Art ihrer Ausführung etwas geradezu Fanatisches und Hypnotisierendes an sich haben. … Selbst dem Laien, der öfters vor einem Aquarium gestanden hat, wird bald auffallen, daß er die Fische eigentlich jedesmal und zu jeder Tages- oder Nachtzeit in mehr oder minder lebhafter Bewegung, jedenfalls fast nie ganz ohne solche vorfindet. Bei einigem Nachdenken muß er sich schließlich ganz von selbst fragen, ob denn diese unermüdlichen Tiere eigentlich überhaupt nicht schlafen. Diese Frage ist keineswegs so naiv, wie sie auf den ersten Anblick erscheinen mag, denn bis in die neueste Zeit hinein haben auch angesehene Fachgelehrte der Meinung zugeneigt, daß die Fische tatsächlich überhaupt keines Schlafes bedürfen.

DES FISCHES SCHLAFGEBAREN Dass diese Anschauung so lange Zeit hindurch sich behaupten konnte, wird erklärlicher, wenn wir bedenken, daß das Hauptzeichen echten Schlafes – das geschlossene Auge – bei der Mehrzahl der Fische in Wegfall kommt, indem sie keine Augenlider haben. Das sonst so bewegliche Fischauge bleibt aber im Schlafe starr und ruhig, ohne jedoch seine Funktion völlig auszusetzen. Und das ist auch nötig, denn da das Gehör bei der großen Mehrzahl der Fische fast völlig versagt, muß das offene Auge ihren Schlaf behüten, wohingegen bei dem schlafenden Menschen das Gehör nicht gänzlich außer Funktion tritt und ihm eine herannahende Gefahr oft noch rechtzeitig genug verrät.


UND IHRE VERBREITUNG

und ihre Verbreitung 45

und ihre Verbreitung


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und ihre Verbreitung


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04 BIOGRAFIE


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* 23.3.1869 in Zeitz

† 29.10.1934 in Stuttgart an Malaria

Curt ( auch Kurt ) Floericke wurde am 23. März 1869 in Zeitz, im heutigen Sachsen-Anhalt, geboren. Sein Vater, Kurt Paul Floericke, entstammt einer alten brandenburgischen Oberförsterfamilie, die Mutter Selma Berta geb. Hüller einer thüringischen Rittergutsfamilie. Das Interesse an der Natur zeigte sich schon in seiner Kindheit und Jugend. Während seines Studiums der Naturwissenschaften in Marburg und Breslau beschäftigte sich Floericke intensiv mit der Erforschung der Vogelwelt Schlesiens. 1893 promovierte er mit der Arbeit »Versuch einer Avifauna Schlesiens“. Im selben Jahr trafen sich auf Veranlassung von Floericke Vogelfreunde in Rossitten auf der Kurischen Nehrung und gründeten am 28. August den „Verein vergnügter Vogelfreunde“ ( V.v.V. ) Im Kreise dieser Vereinigung kam erstmals der Gedanke auf, eine ornithologische Station auf der Nehrung einzurichten. Bevor jedoch Floericke für ein paar Jahre in Rossitten sesshaft wurde, unternahm er seine ersten Reisen, die ihn nach Bosnien, Herzegowina, Bulgarien, Zypern, Kleinasien und Palästina führten. … Malariaanfälle zwangen ihn zur Rückkehr in die Heimat. Erste Station in Europa war Wien. Hier ging er verschiedenen Tätigkeiten nach und wurde schließlich Schriftsteller. In Wien lernte er auch seine zukünftige Frau, Melanie Reiß (1881-1971), kennen. 1907 zog er nach Stuttgart und übernahm die Redaktion der Kosmos-Zeitschrift. Neben der schriftstellerischen und der Vortragstätigkeit verfolgte er weiterhin den Naturschutzgedanken sowie die Idee zur Gründung einer Vogelwarte. So erfolgte im Jahre 1909 in München die Gründung des Vereins “Naturschutzpark e.V.“ mit Sitz in Stuttgart. Der Verwirklichung einer Vogelwarte in Süddeutschland ging die Gründung eines Fördervereins „Süddeutsche Vogelwarte e.V.“ im Jahre 1919 voraus. 1928 eröffnete der Verein „Süddeutsche Vogelwarte e.V.“ schließlich im Scheffelschlösschen auf der Halbinsel Mettnau bei Radolfzell am Bodensee eine Beobachtungsstation. Aus verschiedenen Gründen hatte der Verein ständig finanzielle Sorgen. 1938 musste deshalb die „Vogelwarte“ nach zehnjährigem Bestehen geschlossen und der Verein aufgegeben werden. Gut, dass Floericke die Schließung „seiner“ Vogelwarte auf der Mettnau nicht miterleben musste. Denn er starb nach längerer Krankheit bereits im Oktober 1934 und wurde in Stuttgart beigesetzt.

Floerickes schriftstelleriches Werk umfasst knapp 100 Bücher und über 800 Zeitschriftenbeiträge.

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* 23.3.1869 in Zeitz † 29.10.1934 in Stuttgart an Malaria

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deutscher Naturwissenschaftler, Naturfreund und Verfasser zahlreicher populärwissenschaftlicher Darstellungen

++

Ab 1889 Studium der Naturwissenschaften in Breslau und Marburg

++ 1893 Promotion an der Universität Marburg mit der Arbeit »  Versuch einer Avifauna Schlesiens « ++

Forschungsreisen nach Ost- und Südosteuropa, Nordafrika, in den Mittleren Osten, nach Südamerika

++

ab 1902 als Schriftsteller in Wien

++

Redakteur bei der Kosmos-Zeitschrift

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inspirierte die Gründung der “Süddeutschen Vogelwarte“

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(  a n und e r f l e Vog alte r e *D

Curt ( auch Kurt ) Floericke wurde am 23. März 1869 in Zeitz, im heutigen Sachsen-Anhalt, geboren. Sein Vater, Kurt Paul Floericke, entstammt einer alten brandenburgischen Oberförsterfamilie, die Mutter Selma Berta geb. Hüller einer thüringischen Rittergutsfamilie. Das Interesse an der Natur zeigte sich schon in seiner Kindheit und Jugend.

Reiß (1881-1971), kennen. 1907 zog er nach Stuttgart und übernahm die Redaktion der Kosmos-Zeitschrift. Neben der schriftstellerischen und der Vortragstätigkeit verfolgte er weiterhin den Naturschutzgedanken sowie die Idee zur Gründung einer Vogelwarte. So erfolgte im Jahre 1909 in München die Gründung des Vereins “Naturschutzpark e.V.“ mit Sitz in Stuttgart.

Während seines Studiums der Naturwissenschaften in Marburg und Breslau beschäftigte sich Floericke intensiv mit der Erforschung der Vogelwelt Schlesiens. 1893 promovierte er mit der Arbeit »Versuch einer Avifauna Schlesiens“.

Der Verwirklichung einer Vogelwarte in Süddeutschland ging die Gründung eines Fördervereins „Süddeutsche Vogelwarte e.V.“ im Jahre 1919 voraus. 1928 eröffnete der Verein „Süddeutsche Vogelwarte e.V.“ schließlich im Scheffelschlösschen auf der Halbinsel Mettnau bei Radolfzell am Bodensee eine Beobachtungsstation. Aus verschiedenen Gründen hatte der Verein ständig finanzielle Sorgen. 1938 musste deshalb die „Vogelwarte“ nach zehnjährigem Bestehen geschlossen und der Verein aufgegeben werden. Gut, dass Floericke die Schließung „seiner“ Vogelwarte auf der Mettnau nicht miterleben musste. Denn er starb nach längerer Krankheit bereits im Oktober 1934 und wurde in Stuttgart beigesetzt.

Im selben Jahr trafen sich auf Veranlassung von Floericke Vogelfreunde in Rossitten auf der Kurischen Nehrung und gründeten am 28. August den „Verein vergnügter Vogelfreunde“ ( V.v.V. ) Im Kreise dieser Vereinigung kam erstmals der Gedanke auf, eine ornithologische Station auf der Nehrung einzurichten. Bevor jedoch Floericke für ein paar Jahre in Rossitten sesshaft wurde, unternahm er seine ersten Reisen, die ihn nach Bosnien, Herzegowina, Bulgarien, Zypern, Kleinasien und Palästina führten. … Malariaanfälle zwangen ihn zur Rückkehr in die Heimat. Erste Station in Europa war Wien. Hier ging er verschiedenen Tätigkeiten nach und wurde schließlich Schriftsteller. In Wien lernte er auch seine zukünftige Frau, Melanie

Floerickes schriftstelleriches Werk umfasst knapp 100 Bücher und über 800 Zeitschriftenbeiträge.

Quelle: Gekürzter Auszug aus dem Buch „Dr. Curt Floericke - Naturforscher, Ornithologe, Schriftsteller“ von U. Franke http://www.floericke-online.de

m.d

.Vf.

)


K U R T E H R E N R E I C H FLOERICKE d.Vf

Curt ( auch Kurt ) Floericke wurde am 23. März 1869 in Zeitz, im heutigen Sachsen-Anhalt, geboren. Sein Vater, Kurt Paul Floericke, entstammt einer alten brandenburgischen Oberförsterfamilie, die Mutter Selma Berta geb. Hüller einer thüringischen Rittergutsfamilie. Das Interesse an der Natur zeigte sich schon in seiner Kindheit und Jugend. Während seines Studiums der Naturwissenschaften in Marburg und Breslau beschäftigte sich Floericke intensiv mit der Erforschung der Vogelwelt Schlesiens. 1893 promovierte er mit der Arbeit »Versuch einer Avifauna Schlesiens“. Im selben Jahr trafen sich auf Veranlassung von Floericke Vogelfreunde in Rossitten auf der Kurischen Nehrung und gründeten am 28. August den „Verein vergnügter Vogelfreunde“ ( V.v.V. ) Im Kreise dieser Vereinigung kam erstmals der Gedanke auf, eine ornithologische Station auf der Nehrung einzurichten. Bevor jedoch Floericke für ein paar Jahre in Rossitten sesshaft wurde, unternahm er seine ersten Reisen, die ihn nach Bosnien, Herzegowina, Bulgarien, Zypern, Kleinasien und Palästina führten. … Malariaanfälle zwangen ihn zur Rückkehr in die Heimat. Erste Station in Europa war Wien. Hier ging er verschiedenen Tätigkeiten nach und wurde schließlich Schriftsteller. In Wien lernte er auch seine zukünftige Frau, Melanie Reiß (1881-1971), kennen. 1907 zog er nach Stuttgart und übernahm die Redaktion der Kosmos-Zeitschrift.

.  )

Neben der schriftstellerischen und der Vortragstätigkeit verfolgte er weiterhin den Naturschutzgedanken sowie die Idee zur Gründung einer Vogelwarte. So erfolgte im Jahre 1909 in München die Gründung des Vereins “Naturschutzpark e.V.“ mit Sitz in Stuttgart.

* 23.3.1869 in Zeitz † 29.10.1934 in Stuttgart an Malaria Quelle: Gekürzter Auszug aus dem Buch „Dr. Curt Floericke - Naturforscher, Ornithologe, Schriftsteller“ von U. Franke http://www.floericke-online.de

Der Verwirklichung einer Vogelwarte in Süddeutschland ging die Gründung eines Fördervereins „Süddeutsche Vogelwarte e.V.“ im Jahre 1919 voraus. 1928 eröffnete der Verein „Süddeutsche Vogelwarte e.V.“ schließlich im Scheffelschlösschen auf der Halbinsel Mettnau bei Radolfzell am Bodensee eine Beobachtungsstation. Aus verschiedenen Gründen hatte der Verein ständig finanzielle Sorgen. 1938 musste deshalb die „Vogelwarte“ nach zehnjährigem Bestehen geschlossen und der Verein aufgegeben werden. Gut, dass Floericke die Schließung „seiner“ Vogelwarte auf der Mettnau nicht miterleben musste. Denn er starb nach längerer Krankheit bereits im Oktober 1934 und wurde in Stuttgart beigesetzt. Floerickes schriftstelleriches Werk umfasst knapp 100 Bücher und über 800 Zeitschriftenbeiträge.

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KURT EHRENREICH floericke * 23.3.1869 in Zeitz † 29.10.1934 in Stuttgart an Malaria

Curt ( auch Kurt ) Floericke wurde am 23. März 1869 in Zeitz, im heutigen Sachsen-Anhalt, geboren. Sein Vater, Kurt Paul Floericke, entstammt einer alten brandenburgischen Oberförsterfamilie, die Mutter Selma Berta geb. Hüller einer thüringischen Rittergutsfamilie. Das Interesse an der Natur zeigte sich schon in seiner Kindheit und Jugend.

Quelle: Gekürzter Auszug aus dem Buch „Dr. Curt Floericke - Naturforscher, Ornithologe, Schriftsteller“ von U. Franke http://www.floericke-online.de/

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Während seines Studiums der Naturwissenschaften in Marburg und Breslau beschäftigte sich Floericke intensiv mit der Erforschung der Vogelwelt Schlesiens. 1893 promovierte er mit der Arbeit »Versuch einer Avifauna Schlesiens“. Im selben Jahr trafen sich auf Veranlassung von Floericke Vogelfreunde in Rossitten auf der Kurischen Nehrung und gründeten am 28. August den „Verein vergnügter Vogelfreunde“ (  V.v.V.  ) Im Kreise dieser Vereinigung kam erstmals der Gedanke auf, eine ornithologische Station auf der Nehrung einzurichten. Bevor jedoch Floericke für ein paar Jahre in Rossitten sesshaft wurde, unternahm er seine ersten Reisen, die ihn nach Bosnien, Herzegowina, Bulgarien, Zypern, Kleinasien und Palästina führten. … Malariaanfälle zwangen ihn zur Rückkehr in die Heimat. Erste Station in Europa war Wien. Hier ging er verschiedenen Tätigkeiten nach und wurde schließlich Schriftsteller. In Wien lernte er auch seine zukünf-

tige Frau, Melanie Reiß (1881-1971), kennen. 1907 zog er nach Stuttgart und übernahm die Redaktion der Kosmos-Zeitschrift. Neben der schriftstellerischen und der Vortragstätigkeit verfolgte er weiterhin den Naturschutzgedanken sowie die Idee zur Gründung einer Vogelwarte. So erfolgte im Jahre 1909 in München die Gründung des Vereins “Naturschutzpark e.V.“ mit Sitz in Stuttgart. Der Verwirklichung einer Vogelwarte in Süddeutschland ging die Gründung eines Fördervereins „Süddeutsche Vogelwarte e.V.“ im Jahre 1919 voraus. 1928 eröffnete der Verein „Süddeutsche Vogelwarte e.V.“ schließlich im Scheffelschlösschen auf der Halbinsel Mettnau bei Radolfzell am Bodensee eine Beobachtungsstation. Aus verschiedenen Gründen hatte der Verein ständig finanzielle Sorgen. 1938 musste deshalb die „Vogelwarte“ nach zehnjährigem Bestehen geschlossen und der Verein aufgegeben werden. Gut, dass Floericke die Schließung „seiner“ Vogelwarte auf der Mettnau nicht miterleben musste. Denn er starb nach längerer Krankheit bereits im Oktober 1934 und wurde in Stuttgart beigesetzt. Floerickes schriftstelleriches Werk umfasst knapp 100 Bücher und über 800 Zeitschriftenbeiträge.


Deutscher… NATURWISSENSCHAFTLER NATURFREUND

Ab 1889 Studium der Naturwissenschaften in Breslau und Marburg 1893 Promotion an der Universität Marburg mit der Arbeit »Versuch einer Avifauna Schlesiens « Forschungsreisen nachOst- und Südosteuropa, Nordafrika, in den Mittleren Osten, nach Südamerika. ab 1902 als Schriftsteller in Wien Redakteur bei der Kosmos-Zeitschrift inspirierte die Gründung der „Süddeutschen Vogelwarte“

* 23.3.1869 in Zeitz † 29.10.1934 in Stuttgart an Malaria Kurt Ehrenreich Floericke

Verfasser zahlreicher populärwissenschaftlicher Darstellungen

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NATURWISSENSCHAFTLER NATURFREUND

K U R

T

Ehrenreich Floericke 1889 Studium der Naturwissenschaften in Breslau und Marburg

1893 Promotion an der Universität Marburg mit der Arbeit »Versuch einer Avifauna Schlesiens «

1902 als Schriftsteller in Wien Redakteur bei der Kosmos-Zeitschrift

INSPIRIERTE DIE GRÜNDUNG DER „SÜDDEUTSCHEN VOGELWARTE“


K U R

T

E F R E L R I O Ab C 1889

Studium der Naturwissen­ schaften in Breslau und Marburg

Ab

H Naturwissenschaftler N E NATURFREUND E R I CK E H 1893

Promotion an der Universität Marburg mit der Arbeit »Versuch einer Avifauna Schlesiens«

1902 als Schriftsteller in Wien Redakteur bei der Kosmos-Zeitschrift inspirierte die Gründung der „Süddeutschen Vogelwarte“

Forschungsreisen nach Ost- und Südosteuropa, Nordafrika, in den Mitt­leren Osten, nach Südamerika.

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05 BILDLEGENDEN


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DIESES SCHÖNE EXEMPLAR EINES

CENTRISCUS SCOLOPAX ,

AUCH:

TROMPETENFISCH,

IST DER PUBLIKATION

„ OUR COUNTRY'S

FISHES AND HOW TO KNOW THEM“

ENTNOMMEN.

59


GASTEROSTEIDAE CENTRISCIDAE

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61


Three-spined Stickleback

GASTEROSTEUS SEMIARMATUS

ULEATUS

GASTEROSTEUS AC Half-armed Stickleback

NULOSUS

GASTEROSTEUS SPI

Four-spined Stickleback

GASTEROSTEUS TRACHURUS

GASTEROSTEUS PUNGITIUS

Nine-spined Stickleback

Rough-tailed Stickleback

62 RUS

GASTEROSTEUS GYMNU

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Smooth-tailed Stickleb

CENTRISCUS SCOLOPAX Trumpet Fish

GASTEROSTEUS SPINACHIA Fifteen-spined Stickleback


63

Die Paarung der Mondfische


91.GASTEROSTEUS SPINACHIA 92. GASTEROSTEUS SEMIARMATUS 93.GASTEROSTEUS ACULEATUS 94. GASTEROSTEUS SPINULOSUS 95.GASTEROSTEUS PUNGITIUS 96. CENTRISCUS SCOLOPAX 97. GASTEROSTEUS TRACHURUS 98. GASTEROSTEUS GYMNURUS

64

91.Fifteen-spined Stickleback 92. Half-armed Stickleback 93.Three-spined Stickleback 94. Four-spined Stickleback 95.Nine-spined Stickleback 96. Trumpet Fish 97. Rough-tailed Stickleback 98. Smooth-tailed Stickleback


65


66

91.Fifteen-spined Stickleback 92. Half-armed Stickleback 93.Three-spined Stickleback 91.GASTEROSTEUS SPINACHIA 92. GASTEROSTEUS SEMIARMATUS 93.GASTEROSTEUS ACULEATUS 94. Four-spined Stickleback 95.Nine-spined Stickleback 96. Trumpet Fish 94. GASTEROSTEUS SPINULOSUS 95.GASTEROSTEUS PUNGITIUS 96. CENTRISCUS SCOLOPAX 97. Rough-tailed Stickleback 98. Smooth-tailed Stickleback 97. GASTEROSTEUS TRACHURUS 98. GASTEROSTEUS GYMNURUS


67

Kugelfische die sich erschrocken haben


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68 Stefan Busch // ws13 _ Typostandard _ Manja Hellpap _1.2013 _ComIn-worksp ace


69


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06 TABELLEN


72


BESTIMMUNGEN FÜR FISCHFANG IM BUNDESLAND BRANDENBURG Fischarten

Aal

Schonzeit (Beginn – Ende)

Mindestmaße in Zentimetern

–––––

45

Äsche

01.12. – 31.05.

30

Aland

–––––

30

Bachforelle

01.10. – 30.04.

28

Bachsaibling

01.10. – 30.04.

25

Barbe

01.05. – 31.07.

40

Blaufelchen

01.10. – 31.12.

30

Döbel

––––––

30

Hecht

01.01. – 30.04.

45

Lachs

01.10. – 31.03.

45

Meerforelle

01.10. – 31.03.

40

Karpfen

–––––

35

Quappe

–––––

30

Rapfen

01.04. – 30.06.

40

Schleie

–––––

25

01.10. – 31.03.

60

–––––

75

Zander

01.01. – 31.03.

45

Zope

01.03. – 31.05.

20

Regenbogenforelle

01.10. – 30.04.

25

Das ganze Jahr geschützte Fischarten

Bachneunauge, Bitterling, Bachschmerle, Elritze, Gründling, Moderlieschen, Nase, Stör, Schlammpeitzger, Schneider, Steinbeiser, Zaerthe, Ziege

Seeforelle Wels

73


Bestimmungen für Fischfang im Bundesland Brandenburg Fischarten Aal

74

Schonzeit (Beginn – Ende)

Mindestmaße in Zentimetern

–––––

45

Äsche

01.12. – 31.05.

30

Aland

–––––

30

Bachforelle

01.10. – 30.04.

28

Bachsaibling

01.10. – 30.04.

25

Barbe

01.05. – 31.07.

40

Blaufelchen

01.10. – 31.12.

30

Döbel

––––––

30

Hecht

01.01. – 30.04.

45

Lachs

01.10. – 31.03.

45

Meerforelle

01.10. – 31.03.

40

Karpfen

–––––

35

Quappe

–––––

30

Rapfen

01.04. – 30.06.

40

Schleie

–––––

25

01.10. – 31.03.

60

–––––

75

Seeforelle Wels Zander

01.01. – 31.03.

45

Zope

01.03. – 31.05.

20

Regenbogenforelle

01.10. – 30.04.

25

Das ganze Jahr geschützte Fischarten

Bachneunauge, Bitterling, Bachschmerle, Elritze, Gründling, Moderlieschen, Nase, Stör, Schlammpeitzger, Schneider, Steinbeiser, Zaerthe, Ziege


BESTIMMUNGEN FÜR FISCHFANG IM BUNDESLAND BRANDENBURG Schonzeit (Beginn – Ende)

Mindestmaße in Zentimetern

Fischarten

Aal

–––––

45

Äsche

01.12. – 31.05.

30

Aland

–––––

30

Bachforelle

01.10. – 30.04.

28

Bachsaibling

01.10. – 30.04.

25

Barbe

01.05. – 31.07.

40

Blaufelchen

01.10. – 31.12.

30

Döbel

––––––

30

Hecht

01.01. – 30.04.

45

Lachs

01.10. – 31.03.

45

Meerforelle

01.10. – 31.03.

40

Karpfen

–––––

35

Quappe

–––––

30

Rapfen

01.04. – 30.06.

40

Schleie

–––––

25

Seeforelle

01.10. – 31.03.

60

Wels

–––––

75

Zander

01.01. – 31.03.

45

Zope

01.03. – 31.05.

20

Regenbogenforelle

01.10. – 30.04.

25

Das ganze Jahr geschützte Fischarten

Bachneunauge, Bitterling, Bachschmerle, Elritze, Gründling, Moderlieschen, Nase, Stör, Schlammpeitzger, Schneider, Steinbeiser, Zaerthe, Ziege,

75


Bestimmungen für Fischfang im Bundesland Brandenburg J

F

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A

M

J

J

A

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Aal Äsche Aland Bachforelle Bachsaibling Barbe

76

Blaufelchen Döbel Hecht Lachs Meerforelle Karpfen Quappe Rapfen Schleie Seeforelle Wels Zander Zope Regenbogenforelle

Bachneunauge Bitterling Bachschmerle Elritze Gründling Moderlieschen, Nase Stör Schlammpeitzger Schneider Steinbeiser Zaerthe Ziege

N

D


07 VERZEICHNISSE


78


INHALTSVERZEICHNIS Die Familie der Petromyzontidae

Die Familie der Acipanseridas

Bachneunaugen

Adriastรถr Hausen Sibirischer Stรถr Sterlet Sternhausen

27 28 29 30 32

Gemeiner Stรถr

35

24

Die Familie der Anguillidas Aal

Die Familie der Polyodontidae

Die Familie der Salmonidae 37

Huchen Regenbogenforelle Bachforelle Seeforelle Seesaibling Bachsaibling

40 43 45 49 52 55

Lรถffelstรถr

36

79


INHALTSVERZEICHNIS Die Familie der Petromyzontidae

Die Familie der Acipanseridas

Die Familie der Polyodontidae

Bachneunaugen

Adriastรถr Hausen Sibirischer Stรถr Sterlet Sternhausen Gemeiner Stรถr

Lรถffelstรถr

24

27 28 29 30 32 35

80 Die Familie der Anguillidas

Die Familie der Salmonidae

Aal

Huchen Regenbogenforelle Bachforelle Seeforelle Seesaibling Bachsaibling

37

40 43 45 49 52 55

36


INHALTSVERZEICHNIS

Die Familie der Petromyzontidae Bachneunaugen 24

Die Familie der Acipanseridas Adriastรถr 27 Hausen 28 Sibirischer Stรถr 29 Sterlet 30

81

Sternhausen 32 Gemeiner Stรถr 35

Die Familie der Polyodontidae Lรถffelstรถr 36

Die Familie der Anguillidas Aal 37

Die Familie der Salmonidae Huchen 40 Regenbogenforelle 43 Bachforelle 45 Seeforelle 49 Seesaibling 52 Bachsaibling 55


INHALTSVERZEICHNIS Die Familie der Petromyzontidae Bachneunaugen

82

24

Die Familie der Acipanseridas Adriastรถr

27

Hausen Sibirischer Stรถr Sterlet Sternhausen

28 29 30 32

Gemeiner Stรถr

35

Die Familie der Polyodontidae Lรถffelstรถr

36

Die Familie der Anguillidas Aal

37

Die Familie der Salmonidae Huchen Regenbogenforelle Bachforelle Seeforelle Seesaibling Bachsaibling

40 43 45 49 52 55


Die Familie der Petromyzontidae Bachneunaugen

24

Die Familie der Acipanseridas Adriastรถr 27 Hausen 28 Sibirischer Stรถr 29 Sterlet 30 Sternhausen 32 Gemeiner Stรถr 35

Die Familie der Polyodontidae Lรถffelstรถr

36

Die Familie der Anguillidas Aal 37

Die Familie der Salmonidae Huchen Regenbogenforelle Bachforelle Seeforelle 49 Seesaibling Bachsaibling

40 43 45 52 55

83


Die Familie der Petromyzontidae Bachneunaugen

84

24

Die Familie der Acipanseridas Adriastรถr Hausen

27 28

Sibirischer Stรถr Sterlet 30 Sternhausen Gemeiner Stรถr 35

29 32

Die Familie der Polyodontidae Lรถffelstรถr

36

Die Familie der Anguillidas Aal 37

Die Familie der Salmonidae Huchen 40 Regenbogenforelle Bachforelle 45 Seeforelle 49 Seesaibling 52 Bachsaibling

43

55


Die Familie der Petromyzontidae Bachneunaugen 24

Die Familie der Acipanseridas Adriastรถr 27 Hausen 28 Sibirischer Stรถr 29 Sterlet 30 Sternhausen 32 Gemeiner Stรถr 35

Die Familie der Polyodontidae Lรถffelstรถr 36

Die Familie der Anguillidas Aal 37

Die Familie der Salmonidae Huchen 40 Regenbogenforelle 43 Bachforelle 45 Seeforelle 49 Seesaibling 52 Bachsaibling 55

85


INHALTSVERZEICHNIS Die Familie der Petromyzontidae Bachneunaugen

24

Die Familie der Acipanseridas

86

Adriastรถr Hausen Sibirischer Stรถr Sterlet Sternhausen Gemeiner Stรถr

27 28 29 30 32 35

Die Familie der Polyodontidae Lรถffelstรถr

36

Die Familie der Anguillidas Aal

37

Die Familie der Salmonidae Huchen Regenbogenforelle Bachforelle Seeforelle Seesaibling Bachsaibling

40 43 45 49 52 55


DIE FAMILIE DER PETROMYZONTIDAE Bachneunaugen 24

DIE FAMILIE DER ACIPANSERIDAS

Adriastรถr Sterlet

27

30

Hausen Sternhausen

Sibirischer Gemeiner

28 32

Stรถr Stรถr

29 35

DIE FAMILIE DER POLYODONTIDAE Lรถffelstรถr 36

87

DIE FAMILIE DER ANGUILLIDAS Aal 37

DIE FAMILIE DER SALMONIDAE Huchen Seeforelle

40 49

Regenbogenforelle Seesaibling

43 52

Bachforelle Bachsaibling

45 55


Literaturverzeichnis Werke von Kurt Ehrenreich Floericke Die Masurenschlachten Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart 1916 Das Ringen um Galizien. Lemberg - Limanowa - Przemysl Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart 1916 Gegen Lodz und Warschau Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart 1916 Schnecken und Muscheln Stuttgart 1920

88

Aussterbende Tiere Kosmos-Bändchen Franckh´sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1927 Nagetiere bei uns und draußen Franckh, Hrsg. und kritisch kommentiert von Jan Neersö GROSSKONZERN - der kleine Verlag, Berlin 2010 Stuttgart 1932 ISBN 3-941934-01-5

Literatur über Kurt Ehrenreich Floericke Ulrich Franke Dr. Curt Floericke - Naturforscher, Ornithologe, Schriftsteller. Mit der ersten umfassenden Bibliographie seiner Schriften Norderstedt 2009 ISBN 3-8370-8545-7

Detlef Deye, Roland Rittig (Hrsg.): Zeitz - Eine Wiege der deutschen Ornithologie. Schriften des Museums Schloss Moritzburg Zeitz Mitteldeutscher Verlag Halle 2009 ISBN 3-89812-680-3

Adolf Schmiedecke Zeitzer Ornithologen In: Schriftenreihe des Museums Zeitz Schloß Moritzburg Heft 5 Zeitz 1968

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Floericke


Register Die mit einem Sternchen (*) bezeichneten Ziffern verweisen auf eine Abbildung im Text

Aal 21, 67, *69 Aalleiter 72 Aalmutter 67 Aalraupe 97 Abramis brama 60 Acerina cernua 28 Acerina schraetser 27 Acipenser 98 Aland 59 Alandblecke 62 Alburnus alburnus 61 Alburnus bipunctatus 62 Alburnus mento 62 Alse 101 Anableps tetrophthalmus 37 Anguilla vulgaris 67 Äsche 90 Aspius aspius 60 Aspro streber 27 Aspro zingel 27

Cobitis fossilis 10 Cobitis taenia *12 Coregonus albula 91 Coregonus hiemalis 92 Coregonus lavaretus 91 Coregonus oxyrhynchus 92 Coregonus wartmanni 91 Cottus gobio 15, *16 Cyprinus carpio 48

Bachneunauge 99 Bachsaibling 90 Barbe 21 Barbus fluviatilis 21 Barbus petenyl 21 Barsch 65 Bartgrundel 13 Berschik 27 Bitterling 39, 40 Blaufelchen 91 Blei 60 Blicca björkna 60 Blikke 60 Brassen 60 Breitschädel 17 Carassius carassius *55 Chondostroma nasus 62 Clupea alosa 101 Cobitis barbatula 13

Farbenblindheit 38 Färbung 17 Farbwechselvermögen 19 Finte 101 Fischauge 36 Fischzucht, künstliche 85 Flußbarbe 21 Flußbarsch 22, *23 Föhrchen 84 Forelle 12, 15, 66, 81 Forellenbarsch 28

Darmatmung 14 Dickkopf 17 Döbel 58 Donaulachs 88 Dünnbauch 34 Durstgefühl 54 Elritze 57 Entwicklung des Eis 86, *87 Esox lucius 92

Gähnen 10 Gasterosteus aculeatus 42 Gasterosteus pungitius 47 Gefühlssinn 32 Gehörorgan 29 Geruchssinn 35 Geschmackssinn 35, 36 Giftwaffen 20

Glasaal 71 Glöckchen 36 Gobio gobio 56 Gobio uranoscopus 57 Goldfisch 56 Goldorfe 59 Greßling 56 Groppe 15, *16 Grotzfisch 17 Grundforelle 90 Gründling 56, *57 Güster 60 Hai 6 Hakenlachs *77 Hecht 92 Hochzeitskleid 39 Huchen 88 Jahresringe 80 Ichthyophonus hoferi 84 Karausche *55 Karpfen 7, 8, 48, 65 Katzenhai 6, 9 Katzenwels 35 Kaulbarsch 28 Kaulhäuptlein 17 Kaulquappe 17 Kautzenkopf 17 Kiemenapparate 15 Kiemenatmung 14 Kilch 92 Körper, »roter« 54 Kropffelchen 92 Kulheet 17 Lachs 70, 75 Lachsforelle 89 Lamprete 99

89


90

Lauben 62 Lederkarpfen 48 Legeröhre 40 Leptocephalus brevirostris 70 Lernfähigkeit 66 Leucaspius delineatus 33 Leuchtorgane 19 Leuciscus cephalus 58 Leuciscus erythrophthalmus 59 Leuciscus idus 59 Leuciscus rutilus 59 Lippfisch 9 Lota lota 97 Lucioperca sandra 26 Lucioperca volgensis 27

Phototaxis 64 Phoxinus laevis 57 Plötze 59 Pricke 100

Maifisch 101 Maiforelle 90 Mairenke 62 Makrele 99 Malermuschel *40, 41 Maräne, große 91 Maulbrüter 9 Mäusefresser 58 Meerforelle 89 Messerkarpfen 34 Moderlieschen *33 Mühlkoppe 17

Saibling 89 Salm 76 Salmo fontinalis 90 Salmo hucho 88 Salmo irideus 90 Salmo lacustris 89 Salmo salar 75, 76 Salmo salvelinus 89 Salmo trutta 89 Schill 26 Schlafstellung 8 Schlammbeißer 10, 12, 14 Schlammgeschmack 14 Schlammpeitzker 8, 9, 10, 12 Schleie 56 Schmerle 13 Schnäpel 92 Schneider 62 Schneiderkarpfen 39 Schnelligkeit 52 Schrätzer 27 Schutzfärbung 19 Schwarzbarsch 28 Schwarzreiter 89 Schwebeforelle 89 Schwimmbewegung 52 Schwimmblase 53 Seeforelle 89 Seitenlinie 31, 32 Semling 21

Nase 62 Neunauge 99 Osmerus eperlanus 90 Otolith 29 Oval 54 Panzerwels 9 Papst 17 Pelecus cultratus 34 Perca fluviatilis 22 Petromyzon fluviatilis 100 Petromyzon marinus 99 Petromyzon planeri 99 Pfaffenlaus 28 Pfäffikonmaräne 91 Pfrillen 58

Quappe 97 Querder 100 Rapfen 60 Regenbogenforelle 90 Rhodeus amarus 39 Roche 6 Rotauge 59 Rotzkober 17 Rümpchen 58

Sichelfortsatz 36 Sichling 34 Silberforelle 90 Silurus glanis 96 Sommerschlaf 7 Spiegelkarpfen 48 Statolith 29 Stechbüttel 43 Steinbeißer 9, *12 Steingreßling 57 Stichling 42, 66 Stint 90 Stör 98 Streber 27 Symbiose 41 Taumelkrankheit 84 Tastsinn 32 Thymallus vulgaris 90 Tinca tinca 56 Töne 15 Traunseemaräne 91 Trüsche 97 Trutta fario 81 Uckelei 61 Waller 96 Wanderung 63 Weißfisch 7 Wels 96 Winterschlaf 7 Zahnkarpfen 37 Zander 26 Zicke 34 Zingel 27 Zoarces vivipara 67 Zwergbricke 99 Zwergmaräne 91 Zwergstichling 47 Zwergwels 9


91


92


08 TITELEI


94


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